[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spritzgußverfahren zum Herstellen von Kopfbändern
von Tennisschlägern sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Kopfbänder von Tennisschlägern werden üblicherweise zum Schutz des Schlägerkopfes
an der Außenseite des Bespannungsovales im Bereich des Schlägerkopfes angeordnet und
weisen Durchbrechungen für das Durchführen von Saiten auf. Üblicherweise werden derartige
Kopfbänder mit Spritzgußverfahren hergestellt, wobei als Material Kunststoffe gewählt
werden, welche sich durch eine relativ gute Abriebfestigkeit auszeichnen und gleichzeitig
hinreichend flexibel sind, um sich der Form des Schlägerkopfes anzupassen. Kopfbänder
werden in der Regel einfarbig hergestellt, wobei das Aufbringen von Dekors auf derartige
Kopfbänder aufgrund des hohen damit verbundenen Aufwandes bei der Einzelherstellung
bisher unterlassen wurde.
[0003] Dekors können in der Folge auf die im Spritzgußverfahren hergestellten Kopfbänder,
beispielsweise im Siebdruckverfahren aufgebracht werden, wodurch jedoch in jedem Fall
ein gesonderter Arbeitsschritt erforderlich wird, was die wirtschaftliche Herstellung
von mit einem Dekor versehenen Kopfbändern wesentlich erschwert.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Spritzgußverfahren zum Herstellen von Kopfbändern
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen
wird, das Kopfband in der gewünschten Weise mit einem Dekor zu versehen, ohne daß
hiefür ein gesonderter Arbeitsschritt erforderlich wäre. Zur Lösung dieser Aufgabe
besteht das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen darin, daß eine Dekorschicht
in die Form eingebracht und das Material des Kopfbandes nach dem Schließen der Form
über das Spritzgießwerkzeug eingebracht wird. Dadurch, daß die Dekorschicht in die
Form eingebracht wird, wird das Dekor beim Spritzgußvorgang dauerhaft und abriebfest
mit dem Kopfband verbunden, wobei sich eine derartige Verfahrensweise auch für die
rasche getaktete Serienproduktion von Kopfbändern eignet. Während das einzelne Einlegen
von Dekorschichten in die Form zwar Vorteile in bezug auf die exakte Positionierung
des Dekors bietet und insbesondere auch erlaubt, der Verformung des Kopfbandes im
Dekor entsprechend Rechnung zu tragen, wird das erfindungsgemäße Verfahren mit Vorteil
so durchgeführt, daß die Dekorschicht auf einer Trägerfolie angebracht wird, welche
quer zum Schließhub der Form schrittweise vorgeschoben wird. Ein derartig getakteter
bzw. schrittweiser Vorschub, der mit dem Dekor versehenen Trägerfolie, erlaubt die
Herstellung des fertigdekorierten Kopfbandes mit kurzen Zykluszeiten, sodaß eine wirtschaftliche
Serienproduktion ermöglicht wird. Gleichzeitig wird mit der Verschiebung der Trägerfolie
nach dem Transfer des Dekors auf das gespritzte Kopfband jeweils eine Formhälfte für
den nächsten Spritzgußvorgang vorbereitet, wobei mit Vorzug so vorgegangen wird, daß
die Trägerfolie anschließend an den Spritzvorgang abgezogen wird. Der Aufbau der Dekorfolie,
welche quer zum Spritzgußwerkzeug vorgeschoben wird, umfaßt hiebei eine Trägerfolie,
beispielsweise aus Polyester, eine Trennschicht, mit deren Hilfe sich die Trägerfolie
vom Spritzteil abziehen läßt, eine Schutzlackschicht für das fertige Dekor, eine Farbschicht
und eine Klebeschicht für die gute Haftung der Farbschicht zur Spritzmasse. Die Dekorfolie
kann prinzipiell in verschiedener Weise positioniert werden. Zum einen kann das Dekor
auf die Sichtseite des Kopfbandes aufgebracht werden, wobei in diesem Falle die Spritzmasse
beliebig gefärbt sein kann. Wenn das Dekor auf der Rückseite des Kopfbandes, welche
nach der Montage an der Außenseite des Schlägerkopfes anliegt, aufgebracht wird, muß
die Spritzmasse naturgemäß transparent sein, um das Dekor in der Folge noch erkennen
zu können. Die Trägerfolie kann in jedem Falle transparent ausgebildet sein und wird
vom fertiggestellten Kopfband jeweils abgezogen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Haftung
zwischen Trägerfolie und Spritzteil beim Öffnen des Spritzgußwerkzeuges bereits so
gering, daß das Spritzteil aufgrund der Schwerkraft von der im wesentlichen vertikal
orientierten Trägerfolie abfallen kann.
[0005] Um die Flexibilität des Kopfbandes zur besseren Anpassung an das Bespannungsoval
zu erhöhen, wird mit Vorteil so vorgegangen, daß die Kopfbänder im Anschluß an den
Spritzgußvorgang an ihren Seitenrändern durch Ausstanzen von Schlitzen gekerbt werden.
[0006] Eine besonders einfache Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß eine Folienverschubeinrichtung mit
quer zu einem Spritzgießwerkzeug verlaufender Verschubrichtung angeordnet ist, deren
schrittweiser Vorschubantrieb mit dem Öffnen der Spritzgußform gekoppelt ist.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf
einen mit einem Kopfband versehenen Tennisschläger samt Bespannung, Fig. 2 einen Schnitt
nach der Linie II-II durch das Kopfband und Fig. 3 eine schematische Darstellung einer
bevorzugten Vorrichtung für die Herstellung eines Kopfbandes entsprechend der Fig.
2.
[0008] In Fig. 1 ist ein Tennisschläger 1 ersichtlich, dessen Rahmenholme 2 im Bereich des
Schlägerkopfes 3 mit einem Kopfband 4 versehen sind. Das Kopfband 4 erstreckt sich
ausgehend von der Schlägermitte zu den beiden Seiten der Rahmenholme 2 und weist Ösen
bzw. Durchbrechungen für die Saiten 5 der Bespannung auf. Der Griff des Schlägers
ist mit 6 bezeichnet.
[0009] In Fig. 2 ist das Kopfband 4 vergrößert im Schnitt dargestellt. Auf den Grundkörper
des Kopfbandes 4 ist hiebei ein Dekor 7 aufgebracht, wobei die außenliegende Trägerfolie
8 nach dem Aufbringen des Dekors 7 vom Kopfband abgelöst wird und abgezogen werden
kann.
[0010] In Fig. 3 ist eine schematische Darstellung der für die Durchführung des Spritzgußverfahrens
geeigneten Vorrichtung veranschaulicht. Die mit einem Dekor versehene Folie 8 wird
von einer Abzugsrolle 9 zu einer Aufwickelrolle 10 gefördert, wobei die Förderrichtung
schematisch durch den Pfeil 11 angedeutet ist. Der Vorschub in Richtung des Pfeiles
11 erfolgt hiebei getaktet in Übereinstimmung mit den jeweiligen Zykluszeiten der
Spritzgußmaschine, welche schematisch mit 12 angedeutet ist. Die Spritzgußmaschine
enthält eine erste Formhälfte 13, gegen welche die zweite Formhälfte 14 anstellbar
ist. Die Anstellbewegung der Formhälfte 14 gegen die Formhälfte 13 erfolgt quer zur
Transportrichtung 11 der Folie 8. Das Spritzgußwerkzeug ist mit 15 bezeichnet und
enthält einen Auswerfer 16, welcher quer zur Vorschubrichtung 11 verschiebbar angetrieben
ist. Nach Positionierung der Folie 8 in der Formhälfte 13 wird die Formhälfte 14 des
Spritzgußwerkzeuges 15 gegen die Formhälfte 13 und damit gegen die Dekorfolie, deren
Trägerfolie mit 8 bezeichnet ist, angestellt, worauf ein Kopfband hinterspritzt wird.
Nach dem Erhärten der Spritzgußmasse wird die Formhälfte 14 zurückgezogen, worauf
die Trägerfolie 8 in Richtung des Pfeiles 11 um einen Schritt versetzt wird und ein
neuerlicher Spritzgußvorgang vorgenommen werden kann.
1. Spritzgußverfahren zum Herstellen von Kopfbändern von Tennisschlägern, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Dekorschicht in die Form (13,14) eingebracht und das Material des Kopfbandes
(4) nach dem Schließen der Form (13,14) über das Spritzgießwerkzeug (15) eingebracht
wird.
2. Spritzgußverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorschicht auf
einer Trägerfolie (8) angebracht wird, welche quer zum Schließhub der Form schrittweise
vorgeschoben wird.
3. Spritzgußverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie
(8) anschließend an den Spritzvorgang abgezogen wird.
4. Spritzgußverfahren nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfbänder
(4) im Anschluß an den Spritzgußvorgang an ihren Seitenrändern durch Ausstanzen von
Schlitzen gekerbt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Folienverschubeinrichtung mit quer zu einem Spritzgießwerkzeug
(15) verlaufender Verschubrichtung angeordnet ist, deren schrittweiser Vorschubantrieb
mit dem Öffnen der Spritzgußform (13,14) gekoppelt ist.