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EP 0 965 449 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.12.1999 Patentblatt 1999/51 |
(22) |
Anmeldetag: 12.06.1999 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
16.06.1998 DE 19826817
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Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft |
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97080 Würzburg (DE) |
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Erfinder: |
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- Thieme, Torsten
01445 Radebeul (DE)
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(57) Die Erfindung betrifft einen Keilfarbkasten für Druckmaschinen. Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines leicht zu reinigenden Farbkastens. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Keilfarbkasten mit einem Unterteil (2)
einschließlich Farbdosierelementen (3) zur Einstellung eines Spaltes gegenüber einer
Duktorwalze (1), mit einem mit dem Unterteil (2) lösbar verbundenen und entfernbaren
Farbkasteneinsatz (4) und einem mit dem Farbkasteneinsatz (4) verbundenen, mit einem
Anschluß (11) für Druckfarbe versehenen Farbverteilelement (8), das mit seiner im
geringen Abstand der Duktorwalze (1) zugeordneten Stirnseite (9) und den Farbdosierelementen
(3) in Verbindung mit einer Unterseite (7) des Farbkasteneinsatzes (4) einen unter
Druck stehenden Farbvorratsraum (10) bildet.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Keilfarbkasten für Druckmaschinen.
[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschinen befindet sich der pastöse Farbvorrat der einzelnen
Drucktürme in einem längs des Duktors anliegenden Keilfarbkasten mit zonenweise einstellbaren
Farbdosierelementen. Die Dosierelemente bilden zum Duktor einen Einlaufspalt, durch
den die Farbaufgabe reguliert wird. Bei der Vorbereitung zum Druck wird der Farbkasten
der Maschine mit einem Farbvorrat befüllt. In der Regel ist die notwendige Menge nicht
ermittelbar, so daß meist eine größere Farbmenge eingefüllt wird als benötigt. Während
bei einem Farbwechsel das Waschen der Farbwerkswalzen und evtl. des Duktors weitestgehend
automatisiert abläuft, erfolgt die Reinigung des Farbkastens immer noch manuell. Der
Drucker spachtelt dabei die Restfarbe aus dem Farbkasten (EP 05 84 523 A1).
[0003] Für einen schnelleren Wechsel der Druckfarbe sind kastenförmige Einsätze für Farbkästen
bekannt (DE 43 15 595). Die Einsätze werden in der Regel in den Farbkasten eingesetzt
oder eingehängt und vom Eigengewicht in ihrer Position gehalten.
Nachteilig ist, daß im Druckbetrieb Farbe unter den Boden des Einsatzes gelangen und
diesen unterwandern kann. Das Ziel des verringerten Reinigungsaufwandes wird so in
Frage gestellt. Der Einsatz läuft außerdem Gefahr, durch hydrodynamische Kräfte ausgehoben
zu werden.
Ein weiteres Manko dieser Farbkasteneinsätze ist das notwendige Spiel zum Duktor,
welches ein unerwünschtes Lecken der Farbe bedingt.
[0004] Zur Vermeidung des Reinigungsaufwandes sind auch Farbkästen mit verringertem Farbvorrat
bekannt. Die DE 43 39 939 C2 beschreibt eine Lösung zur Schaffung eines solchen minimal
notwendigen Farbvolumens. Hierbei wird die Farbe unter dosierbarem Druck über Zuführungskanäle
in den Farbvorratsraum eines sich längs der Farbkastenwalze erstreckenden, den Vorratsraum
begrenzenden Elementes eingeleitet, wobei die Stirnfläche des Elementes in einem definierten
Rücklaufspaltabstand zur Farbwalze einstellbar ist.
Nachteilig an dieser Lösung ist der große Befestigungsaufwand, der zur Gewährleistung
der Dichtheit bei höheren Drücken betrieben werden muß und so auch eine optionale
Nutzung erschwert. Bei einem Farbwechsel bietet die schlecht zugängliche Vorrichtung
keine Zeitvorteile beim Reinigungsvorgang. Ein besonderes Problem ist dabei die sich
in den Zuleitungen befindliche Restfarbe.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines leicht zu reinigenden Farbkastens.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch gelöst.
[0007] Nachfolgend wird die erfinderische Lösung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0008] Die Zeichnung zeigt einen Keilfarbkasten mit Einsatz.
Einer Duktorwalze 1 ist ein Unterteil 2 eines bekannten Keilfarbkastens zugeordnet,
wobei am Unterteil 2 Farbdosierelemente 3 zur Einstellung eines Spaltes gegenüber
der Duktorwalze 1 angeordnet sind. Auf das Unterteil 2 ist ein Farbkasteneinsatz 4
aufgesetzt und zwischen dem Unterteil 2 und der Unterseite 7 des Farbkasteneinsatzes
ist zur Abdichtung eine Flachdichtung 5 angeordnet. Die Unterseite 7 des Farbkasteneinsatzes
4 ist über mindestens eine Befestigungsschraube 6 lösbar mit dem Unterteil 2 verbunden.
Mit der Unterseite 7 des Farbkasteneinsatzes 4 ist ein Farbverteilelement 8 fest verbunden.
Das Farbverteilelement 8 weist eine in Wirkverbindung mit der Duktorwalze 1 stehende
Stirnseite 9 auf Nach einer ersten Variante berührt die Stirnseite 9 nicht die Duktorwalze
1, d.h. es besteht ein geringer Spalt und nach einer zweiten Variante (nicht dargestellt)
berührt die Stirnseite 9 des Farbverteilelementes 8, beispielsweise über ein rotierendes
Element, die Duktorwalze.
Die Stirnseite 9 und die Farbdosierelemente 3 schließen in Verbindung mit der Unterseite
7 des Farbkasteneinsatzes 4 einen Farbvorratsraum 10 ein. An dem Farbverteilelement
8 ist ein Anschluß 11 für die Farbzufuhr zu dem Farbvorratsraum 10 angeordnet. Dieser
Anschluß 11 ist mit einer Farbkartusche oder über eine Dosier- und Druckschaltereinheit
mit einer Farbversorgungsanlage verbindbar. Am Farbkasteneinsatz 4 sind Griffe 12
angeordnet. Bei einem Farbwechsel wird der Anschluß 11 des Farbverteilelementes 8
von der Farbversorgungsanlage bzw. von der Farbkartusche, wenn sie nicht Bestandteil
des Farbkasteneinsatzes ist, getrennt, die Befestigungsschraube gelöst und der Farbkasteneinsatz
4 aus dem Keilfarbkasten herausgenommen. Nunmehr ist die herausgenommene Einheit außerhalb
der Druckmaschine reinigbar, wobei auch der Farbvorratsraum leicht zugänglich ist.
[0009] Nach dem Entfernen des Farbkasteneinsatzes kann ein neuer Farbkasteneinsatz eingesetzt
und angeschlossen werden. Es ist aber auch möglich, den Keilfarbkasten ohne Farbkasteneinsatz
zu verwenden. Eine Nachrüstung von Keilfarbkasten mit Farbkasteneinsätzen der beschriebenen
Bauart ist problemlos möglich.
Bezugszeichenaufstellung
[0010]
- 1
- Duktorwalze
- 2
- Unterteil
- 3
- Farbdosierelement
- 4
- Farbkasteneinsatz
- 5
- Flachdichtung
- 6
- Befestigungsschraube
- 7
- Unterseite
- 8
- Farbverteilelement
- 9
- Stirnseite
- 10
- Farbvorratsraum
- 11
- Anschluß
- 12
- Griff
1. Keilfarbkasten für Druckmaschinen mit einem Unterteil (2) einschließlich Farbdosierelementen
(3) zur Einstellung eines Spaltes gegenüber einer Duktorwalze (1), mit einem mit dem
Unterteil (2) lösbar verbundenen und entfernbaren Farbkasteneinsatz (4) und einem
mit dem Farbkasteneinsatz (4) verbundenen, mit einem Anschluß (11) für Druckfarbe
versehenen Farbverteilelement (8), das mit seiner im geringen Abstand der Duktorwalze
(1) zugeordneten Stirnseite (9) und den Farbdosierelementen (3) in Verbindung mit
einer Unterseite (7) des Farbkasteneinsatzes (4) einen unter Druck stehenden Farbvorratsraum
(10) bildet.
2. Keilfarbkasten für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschluß (11) für Druckfarbe mit einer Farbkartusche verbindbar ist.
3. Keilfarbkasten für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschluß (11) für Druckfarbe über einen Druckschalter mit einer Farbversorgungsanlage
verbunden ist.
4. Keilfarbkasten für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Farbkasteneinsatz (4) und dem Unterteil (2) des Keilfarbkastens eine Flachdichtung
(5) angeordnet ist.
5. Keilfarbkasten für Druckmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnseite (9) des Farbverteilelementes (8) als ein die Duktorwalze (1) berührendes
Teil ausgebildet ist.
