(19)
(11) EP 0 965 527 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.1999  Patentblatt  1999/51

(21) Anmeldenummer: 99111324.2

(22) Anmeldetag:  10.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 1/32, B65D 77/04, B65D 81/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.06.1998 DE 29810374 U

(71) Anmelder: Femeg GmbH
22941 Bargteheide (DE)

(72) Erfinder:
  • Fülblier, Christian
    22967 Tremsbüttel (DE)

(74) Vertreter: Siemons, Norbert, Dr.-Ing. Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons et al
Neuer Wall 41
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Essbares Produkt enthaltende verschlossene Tonschale


(57) Eßbares Produkt enthaltende Packung mit
  • einer Tonschale (1),
  • einem in die Tonschale eingefüllten eßbaren Produkt,
  • einer die Öffnung der Tonschale verschließenden Abdeckung (5) und
  • einer Tonschale und Abdeckung (6,7) zumindest teilweise umgebenden Umverpackung.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich aufeine ein eßbares Produkt enthaltende Packung.

[0002] Derartige Packungen dienen insbesondere dazu, eßbare Produkte aufzubewahren, vor dem Verderben zu schützen, zu transportieren, in einer handelbaren Form bereitzustellen, für den Verzehr vorzubereiten und als Eßgefäß benutzt zu werden.

[0003] Bereits bekannt sind Packungen mit einer Kunststoffschale, in die ein Fertiggericht eingeschlossen ist, wobei die Öffnung der Kunststoffschale durch eine Metallfolie versiegelt ist. Das Ganze ist in eine Manschette aus Karton eingesetzt, die eine Bedruckung aufweist.

[0004] Diese Packung hat den Nachteil, daß sie nur bedingt für das Erwärmen des Fertiggerichts, den direkten Verzehr desselben aus der Schale und die Wiederverwendung ihrer Bestandteile geeignet ist. Im Regelfall werden die Kunststoffschale und die Abdeckung direkt nach Gebrauch in den Abfall gegeben. Außerdem ist die Packung nicht besonders stabil und kann insbesondere beim Transport leicht zerbrechen. Auch hat die Kunststoffschale keine gute Isolierwirkung. Letztere ist nicht nur bei Produkterwärmung, sondern auch beim Transport gekühlter oder tiefgekühlter Erzeugnisse von Bedeutung.

[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine ein eßbares Produkt enthaltende Packung zu schaffen, die besser für Aufbewahrung, Transport, Vorbereitung und Verzehr des eßbaren Produktes geeignet ist und erweiterte Wiederverwendungsmöglichkeiten bietet.

[0006] Die Aufgabe wird durch eine ein eßbares Produkt enthaltende Packung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Packung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0007] Erfindungsgemäß weist die ein eßbares Produkt enthaltende Packung eine Tonschale auf Dabei kann es sich um eine Schale aus gebranntem und/oder glasiertem und/oder gefärbtem Ton (z.B. Terrakotta) handeln. Die Schale kann verschiedene Abmessungen und Formen haben, beispielsweise kreisrunde, elliptische, ovale oder vieleckige Querschnitte. Zudem kann die Tonschale mit mindestens einem Henkel oder Griff ausgestattet sein.

[0008] In die Tonschale ist ein eßbares Produkt eingefüllt. Dabei kann es sich um ein Nahrungs- oder Genußmittel handeln, beispielsweise um ein Fertiggericht. Insbesondere kann ein Fisch- oder Fleischgericht mit oder ohne Soße, mit oder ohne Gewürzmantel, eine Gemüsezubereitung, eine Speiseeiscreme, eine Suppe, ein Auflauf oder ein Eintopfgericht eingefüllt sein. Bei dem eßbaren Produkt kann es sich ferner um ein Tiefkühlprodukt, ein Frischprodukt (vielfach als kühlbedürftiges Produkt) oder ein Trockenprodukt handeln.

[0009] Die Öffnung der Tonschale ist von einer Abdeckung verschlossen. Die Abdeckung kann eine Aluminium- oder Kunststoff-Folie, einen Karton oder eine Pappe, jeweils beschichtet oder unbeschichtet, oder ein Kunststoff-Formteil, insbesondere einen Kunststoff-Stülpdeckel, aufweisen. Zusätzlich oder statt dessen kann die Abdeckung eine die Tonschale dicht umgebende Folie aufweisen.

[0010] Schließlich ist eine Tonschale und Abdeckung zumindest teilweise umgebende Umverpackung vorhanden. Diese kann eine geschlossene oder zumindest teilweise seitlich offene Faltschachtel sein. Eine zumindest teilweise seitlich offene Faltschachtel kann eine Deckwand und eine Bodenwand und mindestens zwei den Abstand zwischen Deckwand und Bodenwand überbrückende Stege aufweisen. Auch kann die Faltschachtel als - beispielsweise rechteckigförmiger - Schuber zum seitlichen Einschieben bzw. Herausziehen der Tonschale mit der Abdeckung ausgeführt sein. Vorzugsweise ist die Umverpackung einfarbig oder mehrfarbig bedruckt.

[0011] Zudem kann die Packung Zugabeartikel umfassen, insbesondere Kräuter- oder Pflanzensamen, die aufdas eingefühlte eßbare Produkt abgestimmt sind.

[0012] Die erfindungsgemäße Packung hat insbesondere die folgenden Vorteile:
  • sie ist wegen der Tonschale und deren Umverpackung sehr stabil, so daß ohne Bruchgefahr eine Vielzahl von Packungen aufeinandergestapelt werden kann und das Bruchrisiko beim Transport gering ist;
  • die Tonschale ist besonders gut für das Erwärmen und Erhitzen von Lebensmitteln in der Mikrowelle und im Backofen und das Einfrieren und/oder Aufbewahren von eßbaren Produkten nutzbar;
  • die attraktive Tonschale ist zum direkten Verzehr des Produktes ohne vorheriges Umfüllen besonders geeignet, wobei sie aufgrund ihrer guten Isolationswirkung die Speisen nach Erwärmen bzw. Erhitzen länger heiß oder nach Kühlen länger kühl hält;
  • die Tonschale und gegebenenfalls die Abdeckung sind abwasehbar und vielseitig wiederverwendbar, so daß weniger Abfall anfällt. Im Haushalt ist eine Wiederverwendung für Tiefkühlprodukte, Frischprodukte, Trockenprodukte möglich: z.B. Dessertspeisen, Knabberschalen, Aschenbecher, Futternapf für Tiere, Pflanztöpfchen für z.B. Kräuter (eventuell für der Packung zugegebene Pflanzensamen);
  • die Tonschale ist kann zur Präsentation bestimmter Produkte verwendet werden, z.B. mediterraner oder anderer Produkte, gegebenenfalls nach Ausstattung der Schale mit Verzierungen, Reliefs etc.


[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1a und b zwei Ausführungsformen einer Tonschale jeweils in perspektivischer Ansicht;

Fig. 2a bis e eine Tonschale mit Kunststoffdeckel in der Draufsicht (a) und in Seitenansicht (b), eine Tonschale mit Siegelverschluß in Draufsicht (c) und Seitenansicht (d) und eine Tonschale mit Folienumhüllung in Seitenansicht (e);

Fig. 3a bis c eine Packung mit geschlossener Faltschachtel (a), seitlich offener, einsehbarer Faltschachtel (b) und Schuber (c) als Umverpackung jeweils in perspektivischer Ansicht.



[0014] Gemäß Fig. 1a hat die Tonschale 1 einen runden Querschnitt. Gemäß Fig. 1b ist die Tonschale 1' mit einem elliptischen Querschnitt ausgeführt, wobei ihre Seitenwand außen zwei Henkel 2 aufweist. Diese erleichtern die Handhabung, insbesondere wenn die Tonschale 1' besonders heiß oder kühl ist.

[0015] Gemäß Fig. 2a und b ist eine elliptische Tonschale 1' von einem Kunststoffdeckel 3 verschlossen. Dabei hat die Tonschale oben einen umlaufenden Wulstrand, der von einem komplementären Rand 3' des Deckels 3 abdichtend übergriffen ist, wie dies beispielsweise bei Deckeln von Tupperdosen bekannt ist. An einer Seite des Deckels 3 befindet sich eine Lasche 4, die ein Abziehen desselben erleichtert.

[0016] Die Fig. 2c und d zeigen wiederum die elliptische Tonschale 1', die oben von einem aufgesiegelten Papp-, Aluminium- oder Kunststoffdeckel 5 verschlossen ist. Der Deckel 5 weist ebenfalls eine seitliche Lasche 4' auf, die das Abziehen erleichtert.

[0017] Gemäß Fig. 2e ist eine Tonschale 1 vollständig und abdichtend von einer Kunststoffolie 6 eingehüllt, die im Ausführungsbeispiel eng an der Tonschale anliegt. Natürlich kann die Folie 6 auch zusätzlich zu einem Deckel 3 oder 5 angebracht werden, um eine hermetische Abdichtung zu erzielen und das Produkt sicher vor Verderb zu schützen.

[0018] Fig. 3a zeigt eine vollständige Packung, die eine Umverpackung in Form einer vollständig geschlossenen Faltschachtel 7 aufweist. Diese hat auf der vorderen Seitenwand eine Bedruckung 8 beispielsweise mit einer Verbraucherinformation.

[0019] Fig. 3b zeigt eine vollständige Packung, die eine Faltschachtel 7' aufweist, die eine Deckwand 9 und eine Bodenwand 10 aufweist, die an einander diametral gegenüberliegenden Seiten durch Stege 11 miteinander verbunden sind. Letztere fragen wiederum eine Bedruckung 8'. Durch die Zwischenräume zwischen den Stegen 11 ist die eingesetzte Tonschale 1 sichtbar. Bei dieser Ausführung ist die Faltschachtel 7' besonders eng an die Form der Tonschale 1 angepaßt, so daß sie sehr platzsparend ist.

[0020] Gemäß Fig. 3c ist eine im wesentlichen trogförmige Tonschale 1'' in eine Faltschachtel 7'' eingesetzt, die von einem Schuber mit einer der Tonschale 1'' entsprechenden Form gebildet ist. Auch bei dieser Ausführung ist die Tonschale 1'' teilweise von außen sichtbar und kann leicht seitlich herausgezogen werden.

[0021] Zur Sicherung der Tonschalen 1 bzw. 1'' in den seitlich offenen Umverpackungen 7' bzw. 7'' kann eine aufbrechbare Verklebung vorhanden sein.

[0022] Sämtliche Umverpackungen 7, 7', 7'' und Abdeckungen 3, 5, 6 dienen auch als Bruchschutz für die Tonschale 1, 1', 1'', die an sich schon eine größere Stabilität als herkömmliche Kunststoffschalen aufweist.


Ansprüche

1. Eßbares Produkt enthaltende Packung mit

- einer Tonschale,

- einem in die Tonschale eingefüllten eßbaren Produkt,

- einer die Öffnung der Tonschale verschließenden Abdeckung und

- einer Tonschale und Abdeckung zumindest teilweise umgebenden Umverpackung.


 
2. Packung nach Anspruch 1, bei der die Tonschale gebrannt und/oder glasiert und/oder gefärbt ist.
 
3. Packung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Tonschale einen kreisrunden, elliptischen, ovalen oder vieleckigen Querschnitt hat.
 
4. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Tonschale mindestens einen Henkel oder Griffaufweist.
 
5. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in die ein Fertiggericht eingefüllt ist.
 
6. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in die ein Fisch- oder Fleischgericht mit oder ohne Soße, mit oder ohne Gewürzmantel, eine Gemüsezubereitung, eine Speiseeiscreme, eine Suppe, ein Auflauf oder ein Eintopfgericht eingefüllt ist.
 
7. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, in die ein Tiefkühlprodukt, ein Frischprodukt oder ein Trockenprodukt eingefüllt ist.
 
8. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, die als Abdeckung eine Aluminium- oder Kunststoff-Folie, einen Karton oder eine Pappe, jeweils beschichtet oder unbeschichtet, oder ein Kunststoff-Formteil, insbesondere einen Kunststoff-Stülpdeckel, aufweist.
 
9. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die Abdeckung eine die Tonschale abdichtend umgebende Folie aufweist.
 
10. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Umverpackung eine geschlossene oder zumindest teilweise seitlich offene Faltschachtel ist.
 
11. Packung nach Anspruch 10, bei der die Faltschachtel eine Deckwand und eine Bodenwand und mindestens zwei den Abstand zwischen Deckwand und Bodenwand überbrückende Stege aufweist.
 
12. Packung nach Anspruch 10 oder 11, bei der die Faltschachtel ein Schuber ist.
 
13. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Umverpackung einfarbig oder mehrfarbig bedruckt ist.
 
14. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, die einen Zugabeartikel umfaßt, insbesondere Kräuter- oder Pflanzensamen.
 




Zeichnung







Recherchenbericht