[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von flexiblen,
flächigen Erzeugnissen mit einem Zuförderer zum Zubringen der Erzeugnisse zu einem
Übernahmebereich eines Zwischenförderers, der eine Anzahl hintereinander angeordnete,
entlang einer durch den Übernahmebereich und durch einen Übergabebereich hindurchverlaufenden
Umlaufbahn in Umlaufrichtung bewegte Förderelemente aufweist und der die Lage der
im Uebernahmebereich aufeinanderfolgenden Förderelementen zugeführten Erzeugnisse
derart ändert, dass die Reihenfolge der Erzeugnisse beibehalten bleibt und die einander
zugekehrten Seiten der Erzeugnisse gewechselt werden.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist in der älteren CH-Patentanmeldung Nr. 1998 0476/98
offenbart. Die als Greifer ausgebildeten Förderelemente schleifen die von ihnen gehaltenen
Erzeugnisse um den jeweils nachfolgenden Greifer von der einen Seite dieses Greifers
auf die andere, was bei grosser Verarbeitungsleistung hohe Haltekräfte der Greifer
erfordert und die Erzeugnisse erheblich beansprucht.
[0003] Weiter ist aus der EP-A-0 332 828 eine Vorrichtung zum Vereinzeln gestapelter Papierbogen
bekannt. Die Vereinzelungsvorrichtung weist einen Rotationsanleger auf, dem ein stationäres
Anlegermagazin zur Aufnahme eines Stapels der zu vereinzelnden Papierbogen zugeordnet
ist. Der Rotationsanleger weist an gleichachsig gelagerten Scheiben käfigartig angeordnete
und entgegen der Drehrichtung der Scheiben angetriebene Hohlwellen auf. Auf jeder
Hohlwelle sind drei Trommelscheiben mit einer segmentartigen Ausnehmung drehfest aufgesetzt.
Beidseits der Trommelscheiben sind an der Hohlwelle radial wegragende Sauger vorhanden,
deren Saugköpfe mit den Ausnehmungen der Trommelscheiben fluchten. Ein endloses Führungsband
umschlingt bei jeder Hohlwelle die mittlere Trommelscheibe über ca. den halben Umfang
und ist zwischen den jeweils benachbarten Hohlwellen um eine an den Scheiben gelagerte
Umlenkrolle geführt. Die Trommelscheiben und in Umfangsrichtung des Rotationsanlegers
zwischen diesen angeordnete Führungswalzen dienen als Auflage für den im Magazin angeordneten
Stapel. Bei drehendem Rotationsanleger werden die unter den Stapel einlaufenden Sauger
mit Vakuum beaufschlagt, so dass sie den untersten Druckbogen beim Falz ergreifen.
Während der weiteren Drehbewegung wälzen die Trommelscheiben auf dem ergriffenen Druckbogen
ab und die Sauger halten den Falz bis dieser zwischen der mittleren Trommelscheibe
und dem Führungsband eingeklemmt ist. Der Bogen wird dann durch das Führungsband in
Anlage mit den Trommelscheiben gehalten, unter Abschälen vom Stapel mitgenommen und
dann bei einer Übergabestelle unter Mitwirkung der Umlenkrollen über den Umfangskreis
des Rotationsanlegers hinaus mit dem Falz voraus in einen Greifer eines Wegförderers
eingeführt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei hoher Verarbeitungskapazität eine schonende Behandlung der
Erzeugnisse gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, die die Merkmale im Anspruch 1 aufweist.
[0006] Die Erfindung wird anhand in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- in einem Längeschnitt eine Vorrichtung gemäss der Erfindung;
- Fig. 2
- in einem Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 einen Teil der dort gezeigten Vorrichtung;
- Fig. 3
- ebenfalls im Längsschnitt eine der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung ähnliche
Ausbildungsform mit unterschiedlich ausgebildetem Zuförderer und Wegförderer; und
- Fig. 4
- in gleicher Darstellung wie Fig. 1 und 3 eine weitere Ausbildungsform der Förderelemente
des Zwischenförderers.
[0007] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung weist einen in Zuführrichtung Z angetriebenen,
als Bandförderer 10 ausgebildeten Zuförderer 12 auf. Er ist dazu bestimmt, in einem
Schuppenstrom S anfallende flexible, flächige Erzeugnisse 14, im vorliegenden Fall
Druckereiprodukte wie Zeitungen, Zeitschriften oder dergleichen, einem beim stromabwärts
gelegenen Ende des Bandförderers 10 angeordneten Übernahmebereich 16 eines Zwischenförderers
18 zuzuführen. Im Schuppenstrom S liegt jedes Erzeugnis 14 mit vorauslaufender Kante
14' - im vorliegenden Fall dem Falz - auf dem nachfolgenden Erzeugnis 14 auf. Die
einander zugekehrten Seiten der sich überlappenden Erzeugnisse 14 sind mit 20 und
20' bezeichnet.
[0008] Mit dem aktiven Trum 10' des Bandförderers 10 wirkt eine Gewichtsrolle 22 zusammen;
sie sind dazu bestimmt, das jeweils in Zuführrichtung Z gesehen vorderste Erzeugnis
14 des Schuppenstromes S in einen Einführspalt 24 eines Förderelements 26 des Zwischenförderers
18 einzuführen.
[0009] Der Zwischenförderer 18 weist eine an einem Maschinengestell 28 dreh- und ortsfest
angeordnete Achse 30 auf, auf der eine Hohlwelle 32 frei drehbar gelagert ist. An
deren beiden stirnseitigen Enden ist je ein kreisscheibenartiger Lagerschild 34, 36
befestigt, wobei der in der Fig. 2 links gezeigte Lagerschild 34 von einem mit einem
Antriebsmotor verbundenen Zahnriemen 38 für den Antrieb des Zwischenförderers 18 umgriffen
ist.
[0010] An den Lagerschildern 34, 36 sind entlang eines zur Achse 30 koaxialen Kreises, in
Umfangsrichtung gleichmässig verteilt, sechs Wellen 40 frei drehbar gelagert, die
parallel zur Achse 30 verlaufen und beiderends in Richtung gegen aussen über die Lagerschilder
34, 36 vorstehen. Auf den über den in der Fig. 2 rechts gezeigten Lagerschild 36 vorstehenden
Endbereich jeder Welle 40 ist ein Zahnrad 42 aufgekeilt, das mit einem am Lagerschild
36 frei drehbar gelagerten Zwischenrad 44 kämmt, welches seinerseits mit einem auf
der feststehenden Achse 30 befestigten Zentrumsrad 46 kämmt, das gleich gross ist
wie das Zahnrad 42. Diese Zahnräder 42, 44, 46 bilden eine planetengetriebeartige
Steuereinrichtung 48, um beim Drehen der Lagerschilder 34, 36 in Drehrichtung U um
die Achse 30 die Wellen 40 bezüglich des Maschinengestells 28 drehfest zu halten.
Auf jeder dieser Wellen 40 ist ein Förderelement 26 angeordnet, das dazu bestimmt
ist, im Übernahmebereich 16 ein zugeführtes Erzeugnis 14 zu übernehmen, dieses entlang
einer, im vorliegenden Fall kreisförmigen Umlaufbahn 49, in Umlaufrichtung U zu transportieren
und in einem Übergabebereich 50 an einen als Greiferförderer 52' ausgebildeten Wegförderer
52 zu übergeben.
[0011] Jedes Förderelement 26 weist zwei Walzensegmente 54 auf, die frei drehbar an der
betreffenden Welle 40 gelagert sind und deren Walzensegmentachsen 54' mit der Längsachse
der Welle 40 zusammenfallen. Jedem Walzensegment 54 ist ein als Bändchenförderer 56
ausgebildetes Gegenelement 58 zugeordnet. Die beiden Bändchenförderer 56 eines Förderelements
26 sind beiderends je um eine Umlenkwelle 60, 60' geführt, die ihrerseits an etwa
dreieckförmigen, auf die Welle 40 aufgekeilten Trägerplatten 62 frei drehbar gelagert
sind. Diese und somit die Förderelemente 26 behalten beim Drehen der Lagerschilder
34, 36 eine zu sich parallele Lage bei. Eine Antriebsanordnung 64 treibt die Walzensegmente
54 in Drehrichtung D entgegen der Umlaufrichtung U der Lagerschilder 34, 36 an. Gleichzeitig
treibt die Antriebsanordnung 64 die Bändchenförderer 56 in entgegengesetzter Drehrichtung
mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit v
2 wie die Walzensegmente 54 an. Diese Geschwindigkeit v
2 ist bezüglich der Fördergeschwindigkeit v
1 des Zuförderers 12 abgestimmt.
[0012] Die Antriebsanordnung 64 weist einen am Lagerschild 34 frei drehbar gelagerten und
diesen durchdringenden Hohlwellenstummel 66 auf, auf welchem bezüglich des Lagerschilds
34 auf der aussenliegenden Seite ein Antriebsrad 68 und innenliegenden Seite ein Zahnrad
70 drehfest sitzen. Das Antriebsrad 68 kämmt mit einem am Lagerschild 34 frei drehbar
gelagerten weiteren Zwischenrad 72, welches seinerseits mit einem auf der Achse 30
befestigten weiteren Zentrumsrad 74 kämmt. Dieses ist im Durchmesser wesentlich grösser
als das Antriebsrad 68, wodurch der Hohlwellenstummel 66 entgegen der Umlaufrichtung
U mit einer Drehzahl angetrieben ist, die grösser ist als die Drehzahl der Lagerschilder
34, 36. Das Zahnrad 70 kämmt mit einem auf die Umlenkwelle 60' aufgekeilten Kleinrad
76. In Richtung der Welle 40 gesehen, ist benachbart zum Zahnrad 70 auf dessen dem
Lagerschild 34 abgewandten Seite die eine Trägerplatte 62 angeordnet, wogegen die
andere Trägerplatte benachbart zum Lagerschild 36 auf der Welle 40 sitzt. Zwischen
den beiden Trägerplatten 62 sind zwei gleich ausgebildete, entgegengesetzt angeordnete
weitere Hohlwellen 78 auf der Welle 40 frei drehbar gelagert. Auf jeder dieser weiteren
Hohlwellen 78 sitzen auf den einander zugewandten Endbereichen je eines der Walzensegmente
54 und auf den einander abgewandten, den Trägerplatten 26 zugewandten Endbereichen
je ein weiteres Zahnrad 70'; diese Zahnräder 70' sind gleich ausgebildet wie das Zahnrad
70. Mit diesen weiteren Zahnrädern 70' kämmen weitere Kleinräder 76', die ebenfalls
auf die Umlenkwelle 60' aufgekeilt und gleich wie das Kleinrad 76 ausgebildet sind.
Auch die Antriebsanordnung 64 wirkt somit planetengetriebeartig. Im gezeigten Beispiel
ist das Verhältnis der Drehzahl der Walzensegmente 54 zu jener der Lagerschilder 34,
36 3:1.
[0013] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass beim in der Fig. 2 links gezeigten Lagerschild
34, die Welle 40 im Innern des Hohlwellenstummels 66 an diesem frei drehbar gelagert
ist.
[0014] Jedes Walzensegment 54 weist einen Mantelflächenabschnitt 80 auf, der koaxial zur
zugeordneten Welle 40 über einen bestimmten Winkelbereich von beispielsweise etwa
90° verläuft. An das in Drehrichtung D gesehen vorauslaufende Ende des Mantelflächenabschnitts
80 schliesst ein Rückenabschnitt 82 an, der bezüglich eines gedachten vollen Zylinders
sehnenartig verläuft. An das nachlaufende Ende des Mantelflächenabschnitts 80 schliesst
ein in radialer Richtung gegen innen verlaufender Abschnitt 84 an, der - abgesehen
von Übergangskrümmungen - über einen zur Welle 40 koaxialen weiteren Abschnitt 86
mit dem Rückenabschnitt 82 verbunden ist. Der Abstand zwischen der Achse der Welle
40 und diesem weiteren Abschnitt 86 ist kleiner als der betreffende Abstand zum Mantelflächenabschnitt
80 und auch kleiner als der Abstand der Achse zum Bändchenförderer 56.
[0015] Die Drehung der Walzensegmente 54 und die Drehung der Lagerschilder 34, 36 sind derart
synchronisiert, dass beim Hindurchbewegen von unten gegen oben eines Förderelements
26 durch den Übernahmebereich 16 die betreffenden Bändchenförderer 56 und die Walzensegmente
54 mit ihrem Rückenabschnitt 82 einen in Zuführrichtung Z gesehen sich verengenden
Einführspalt 24 bilden, der vorübergehend mit dem Bandförderer 10 fluchtet. Dies erlaubt
ein behinderungsfreies Einführen des betreffenden Erzeugnisses 14 mit dessen Kante
14' voraus in das Förderelement 26 mittels des Zuförderers 12. Da im Übernahmebereich
16 die Umlenkwelle 60 der unterhalb der Walzensegmente 54 angeordneten Bändchenförderer
56 in radialer Richtung gesehen ausserhalb des Walzensegments 54 angeordnet ist, wird
das jeweils über den Bandförderer 10 vorstehende Erzeugnis 14 von den entsprechenden
Bändchenförderern 56 untergriffen und in Umlaufrichtung U angehoben. Kurz bevor das
betreffende Erzeugnis 14 von der Gewichtsrolle 22 freigegeben wird, ist das Walzensegment
54 entgegen der Umlaufrichtung U soweit weitergedreht worden, dass der Mantelflächenabschnitt
80 auf dem Erzeugnis 14 zur Anlage kommt. Die Bändchenförderer 56 und die Walzensegmente
54 bilden nun einen Förderspalt 90, durch welchen hindurch die Erzeugnisse 14 beim
Weiterdrehen der Lagerschilder 34, 36 nun gefördert werden. Die Endlosbänder der Bändchenförderer
56 sind elastisch ausgebildet, um einen von der Dicke der Erzeugnisse 14 unabhängigen
sicheren Transport der Erzeugnisse 14 durch die Förderelemente 26 hindurch zu gewährleisten.
[0016] Weiter weist jedes Förderelement 26 an den betreffenden Trägerplatten 62 befestigte
Führungselemente 92 auf, die die Erzeugnisse 14 stromabwärts des Förderspalts 90 um
die Walzensegmente 54 in Richtung gegen oben von den Bändchenfärderern 56 weg umlenken.
[0017] Über den Zwischenförderer 18 hinweg verläuft der Wegförderer 52, an dessen in Wegförderrichtung
W umlaufend angetriebenen endlosen Zugorgan 94 im Abstand hintereinander Greifer 96
angeordnet sind, wie sie beispielsweise aus der EP-A-0 600 183 und der entsprechenden
US-Patentschrift Nr. 5,395,151 bekannt sind. Der Wegförderer 52 und der Zwischenförderer
18 sind derart synchronisiert, dass im oberhalb der Achse 30 angeordneten Übergabebereich
50 mit jedem Förderelement 26 ein Greifer 96 mit in Richtung gegen unten gerichtetem
offenem Greifermaul 98 zusammentrifft. Die beiden Walzensegmente 54 der Förderelemente
26 sind soweit voneinander beabstandet, dass die das Greifermaul 98 bildenden Greiferzungen
dazwischen hindurchbewegt werden können. Jeweils ein Förderelement 26 und ein Greifer
96 laufen miteinander in den Übergabebereich 50 ein, wobei das in Richtung gegen oben
umgelenkte Erzeugnis 14 mit dem Greifermaul 98 kämmend in Eingriff gelangt. Beim Verlassen
des Übergabebereichs 50 wird der betreffende Greifer 96 auf bekannte Art und Weise
geschlossen und wenigstens annähernd gleichzeitig wird der Förderspalt 90 aufgehoben,
indem das hintere Ende des Mantelflächenabschnitts 80 vom Bändchenförderer 56 abläuft
und das Erzeugnis 14 freigibt. Diese Freigabe erfolgt infolge des radial verlaufenden
Abschnitts 84 in sehr kurzer Zeit. Der weitere Abschnitt 86 und die Bändchenförderer
56 bilden nun einen Führungsspalt 100 für das von einem Greifer 96 erfasste und gehaltene
Erzeugnis 14, welches widerstandslos aus dem Führungsspalt 100 herausgezogen werden
kann. Der Förderspalt 90 ist somit in einem Abschnitt 49' der Umlaufbahn 49 existent,
der vom Übernahmebereich 16 in den Übergabebereich 50 reicht.
[0018] Zwischen dem Übernahmebereich 16 und dem Übergabebereich 50 werden somit die mit
gegenseitiger Überlappung zugeführten Erzeugnisse 14 durch Umlenken um die Walzensegmente
54 in ihrer Lage derart verändert, dass bei gleichbleibender Reihenfolge die vorgängig
einander zugwandten Seiten 20 und 20' voneinander abgewandt sind.
[0019] In bevorzugter Weise verläuft der Bandförderer 10 wenigstens annähernd in horizontaler
Richtung und, in vertikaler Richtung gesehen, zwischen der Achse 30 und dem untersten
Abschnitt der Umlaufbahn 49, während die Bändchenförderer 56 beim Hindurchbewegen
durch den Übernahmebereich 16, in Zuführrichtung Z gesehen, in Richtung schräg gegen
oben verlaufen.
[0020] Die Länge des Mantelflächenabschnitts 80 und dessen Abstand zur Walzenachse 54' kann
den konkreten Gegebenheiten angepasst werden.
[0021] In bevorzugter Weise ist die Umlaufgeschwindigkeit v
2 der Bändchenförderer 56 und des Mantelflächenabschnitts 80 wenigstens annähernd gleich
der Geschwindigkeit v
1 des Bandförderers 10. Dadurch werden die Erzeugnisse 14 äusserst schonend gehandhabt,
indem sie kontinuerlich weiterbewagt werden. Es ist aber auch denkbar, den Mantelflächenabschnitt
80 und die Bändchenförderer 56 mit grösserer Geschwindigkeit anzutreiben, um durch
Beschleunigen der Erzeugnisse 14 ein schnelleres Trennen der aufeinanderfolgenden
Erzeugnisse 14 zu erreichen.
[0022] Es ist auch denkbar, das Gegenelement 58 als Walze auszubilden. Diese ist dann in
bevorzugter Weise federnd gegen einen Anschlag vorgespannt und zurück drängbar angeordnet,
ähnlich oder auf gleiche Art und Weise wie dies aus der CH-Patentschrift Nr. 688 375
und der entsprechenden US-Patentschrift Nr. 5,556,087 bekannt ist.
[0023] Die in der Fig. 3 gezeigte Vorrichtung ist jener gemäss Fig. 1 und 2 ähnlich. Es
werden in allen Figuren für die einander entsprechenden Teile dieselben Bezugszeichen
verwendet.
[0024] Der Zwischenförderer gemäss Fig. 3 ist gleich ausgebildet wie jener gemäss Fig. 1
und 2. Einzig ist die Länge des Mantelflächenabschnitts 80 der Walzensegmente 54 etwa
doppelt so gross ausgebildet und sind durch Ändern der Drehlage des Zentrumsrades
46 und des weiteren Zentrumsrades 74 bezüglich der Achse 30 die Förderelemente 26
derart ausgerichtet, dass im oberhalb der Achse 30 angeordneten Übernahmebereich 16
der Einführspalt 24 wenigstens annähernd in vertikaler Richtung verläuft und sich
in Richtung gegen unten verjüngt. Auch hier sind im Übernahmebereich 16 die Bändchenförderer
56 bezüglich den zugeordneten Walzensegmenten 54 in Umlaufrichtung U nachlaufend.
[0025] Der Zuförderer 12 ist als Greifertransporteur 118 ausgebildet, der an einem in Zuführrichtung
Z umlaufend angetriebenen Zugorgan hintereinander angeordnete Transportgreifer 120
aufweist, die gleich ausgebildet sind wie die Greifer 96 des Wegförderers 52 (siehe
Fig. 1). Der Greifertransporteur 118 verläuft über den Zwischenförderer 18 hinweg
und die Mäuler 120' der Transportgreifer 120 sind gegen unten gerichtet, um die Erzeugnisse
14 in Hängelage dem Zwischenförderer 18 zuzuführen.
[0026] Der Greifertransporteur 118 und der Zwischenförderer 18 sind derart synchronisiert,
dass im Übernahmebereich 16 die Förderelemente 26 mit der untenliegenden Kante 14'
der von den Transportgreifern 120 gehaltenen Erzeugnisse kämmen.
[0027] Am stromabwärts gelegenen Ende des Übernahmebereichs 16 bilden die Förderelemente
26 den Förderspalt 90 und öffnen die Transportgreifer 120 zur Freigabe der Erzeugnisse
14 ihre Mäuler 120'.
[0028] Unterhalb des Zwischenförderers 18 ist der als Bandförderer 122 ausgebildete Wegförderer
52 angeordnet. Im Übergabebereich 50 ist die Förderrichtung W des Wegförderers 52
der Umlaufrichtung U der Lagerschilder 34, 36 entgegengesetzt.
[0029] Im Übergabebereich 50 werden die Erzeugnisse 14 von den Förderelementen 26 des Zwischenförderers
18 in einer Schuppenformation S' abgelegt, in der jedes Erzeugnis auf dem vorauslaufenden
aufliegt, wobei die in der zugeführten Formation untenliegende Kante 14' der Erzeugnisse
nun voraustaufend ist. Im weiteren ist die Funktionsweise der Vorrichtung gemäss Fig.
3 gleich jener gemäss den Fig. 1 und 2.
[0030] Es ist denkbar, den Greifertransporteur 118 stromabwärts des Übernahmebereichs 16
um den Zwischenförderer 18 herum zum Übergabebereich 50 zu führen, so dass hier die
Transportgreifer 120 die Erzeugnisse 14 von den Förderelementen 26 übernehmen können.
Er dient dann als Zuförderer 10 und als Wegförderer 52.
[0031] Weiter ist es denkbar, sowohl den Zuförderer 12 als auch den Wegförderer 52 der Vorrichtung
als Bandförderer auszubilden.
[0032] Der Übernahmebereich 16 und der Übergabebereich 50 können an praktisch beliebigen
Stellen gewählt werden. Dazu ist allenfalls die Drehlage der Förderelemente 26 und
der Antriebsanordnung der Walzensegmente 54 anzupassen.
[0033] In Fig. 4 - es werden für dieselben Teile wie weiter oben beschrieben die gleichen
Bezugszeichen verwendet - ist eine weitere Ausbildungsform des Förderelemente 26 gezeigt.
Auch hier weist jedes Förderelement 26 zwei Walzensegmente 54 mit je einem zugeordneten,
als Bändchenförderer 56 ausgebildeten Gegenelement 58 auf. Die Walzensegmente 54 und
Gegenelemente 58 sind in gleicher Art und Weise, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, gelagert
und angetrieben.
[0034] Das Walzensegment 54 weist ein blattfederartiges Bandelement 124 auf, das einerends
an einer auf der weiteren Hohlwelle 78 fest sitzenden Klemmnabe 126 und andernends
an der Hohlwelle 78 (Fig. 2), beispielsweise mittels Schrauben 128 befestigt ist.
Das Bandelement 124 kann beispielsweise aus einem Abschnitt eines für den Transport
von Druckereiprodukten üblicherweise verwendeten Förderbandes eines Bandförderers
bestehen.
[0035] Die Klemmnabe 126 besteht aus zwei, die weitere Hohlwelle 78 je etwa um 120° umfassenden
Klemmteilen 126', 126'' die mittels einer durch eine strichpunktierte Linie angedeutete
Spannschraube 130 auf der Hohlwelle 78 kraftschlüssig sitzend aufeinander zu gespannt
sind. An der vorauslaufenden Flanke des in Drehrichtung D gesehen vorauslaufenden
Klemmteils 126' ist das Bandelement 124 mit einem den Rückenabschnitt 82 bildenden
Endbereich befestigt. Entgegen der Drehrichtung D gesehen, schliesst an den Rückenabschnitt
82 der wenigstens annähernd konzentrisch zur Welle 40 verlaufende Mantelflächenabschnitt
80 des Bandelements 124 an, welcher sich über etwa 120° erstreckt und mit seiner radial
innenliegenden Seite an der Klemmnabe 126 über einen Stützbereich 126''' von etwa
50° anliegt. Anschliessend an den Mantelflächenabschnitt 80 verläuft das Bandelement
124 mit stärkerer Krümmung in der Art einer Schneckenlinie zur Hohlwelle 78, an der
es mit seinem diesseitigen Endabschnitt in Umfangsrichtung anliegt. Dieser schneckenlinienartige
Abschnitt entspricht dem weiteren Abschnitt 86 bei der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten
Ausbildungsform. Im zwischen der Klemmnabe 126 und der Hohlwelle 78 liegenden Abschnitt
des Bandelements 124 ist dieses radial innen nicht abgestützt und somit gegen die
durch das Bandelement 124 erzeugte Federkraft zurückdrängbar.
[0036] Die mit den die Walzensegmente 54 bildenden Bandelementen 124 zusammenwirkenden Bändchenförderer
56 sind um Umlenkwellen 60, 60' geführt, die an rechteckartigen Trägerplatten 62'
frei drehbar gelagert sind. An diesen Trägerplatten sind auch die Führungselemente
92 befestigt. Auf der Umlenkwelle 60 sitzt das zum Antrieb der Bändchenförderer 56
dienende Kleinrad 76. Die Trägerplatten 62' sind mittels Schrauben 128' an je einem
Klemmträger 62'' befestigt, der auf die Welle 40 aufgesteckt und durch Festziehen
der Spannschraube 130' an dieser unter Kraftschluss drehfest befestigt ist. Je ein
Klemmträger 62'' und eine an diesem angeordnete Trägerplatte 62' sind gleichwirkend
wie eine Trägerplatte 62 in den in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausbildungsformen.
[0037] Die Funktionsweise eines mit Förderelementen 26 gemäss Fig. 4 ausgerüsteten Zwischenförderers
18 ist gleich wie jene der weiter oben im Zusammenhang mit der in den Fig. 1 und 2
beschriebenen Ausbildungsform, mit Ausnahme bei der Abgabe der Erzeugnisse an einem
Greiferförderer 52. Im Übernahmebereich 16 bilden die Bändchenförderer 56 und die
Rückenabschnitte 82 einen Einführspalt, der ein behinderungsfreies Einführen des betreffenden
Erzeugnisses 14 erlaubt. Anschliessend bilden die Bändchenförderer 56 und die Bandelemente
124 - mit ihrem Mantelflächenabschnitt 80 - einen Förderspalt 90, wobei die Stützung
der Bandelemente 124 im Stützbereich 126''' durch die Klemmnabe 126 eine sichere Förderung
des betreffenden Erzeugnisses 14 in Drehrichtung D gewährleistet; siehe auch Fig.
1. Das Erzeugnis 14 wird gefördert, bis es - im Übergabebereich 50 - mit der vorauslaufenden
Kante 14' am Grund des geöffneten Greifermauls 98 eines Greifers 96 des Wegförderers
52 ansteht. In diesem Zeitpunkt hat sich der Stützbereich 126''' vom Bändchenförderer
56 entfernt und nimmt das Walzensegment 54 etwa die in Fig. 4 gezeigte Lage ein. Da
das Bandelement 124 mit seinem nun den Förderspalt 90 begrenzenden Endbereich des
Mantelflächenabschnitts 80 radial innen nicht abgestützt ist, ist die Reibung zwischen
dem Erzeugnis 14 einerseits und dem Bändchenförderer 56 und Bandelementen 124 andererseits
gegenüber der Anfangsphase der Förderung im Zwischenförderer 18 verringert, so dass
das Erzeugnis 14 infolge der ermöglichten Gleitreibung im Förderspalt 90 ohne Beschädigung
in Anlage am Grund des Greifermauls 98 gehalten ist, bis das Greifermaul 98 geschlossen
ist. Da die Haltekraft der geschlossenen Greifer 96 grösser ist als jene im Förderspalt
90, kann ein vom Greifer 96 erfasstes Erzeugnis 14 ohne Verletzung desselben aus dem
Förderelement 26 herausgezogen werden, selbst wenn der Färderspalt 90 - durch die
Drehung des Walzensegments 54 - noch nicht aufgehoben ist.
[0038] Die Ausbildung des Zwischenförderers 18 mit Förderelementen 26 gemäss Fig. 4 erlaubt
das schonende und sichere Verarbeiten unterschiedlicher Erzeugnisformate ohne Einstellung
und Justierungen.
1. Vorrichtung zum Verarbeiten von flexiblen, flächigen Erzeugnissen, mit einem Zuförderer
(12) zum Zubringen der Erzeugnisse (14) zu einem Übernahmebereich (16) eines Zwischenförderers
(18), der eine Anzahl hintereinander angeordnete, entlang einer durch den Übernahmebereich
(16) und durch einen Übergabebereich (50) hindurchverlaufenden Umlaufbahn (49) in
Umtaufrichtung (U) bewegte Förderelemente (26) aufweist und der die Lage der im Übernahmebereich
(16) aufeinanderfolgenden Förderelementen (26) zugeführten Erzeugnisse (14) derart
ändert, dass die Reihenfolge der Erzeugnisse beibehalten bleibt und die einander zugekehrten
Seiten (20,20') der Erzeugnisse (14) gewechselt werden, mit einem um seine rechtwinklig
zur Umlaufbahn (49) verlaufende Walzenachse (54') in einer Drehrichtung (D) drehend
angetriebenen Walzensegment (54) und einem mit diesem zusammenwirkenden separaten
Gegenelement (58) pro Förderelement (26), wobei ein Rückenabschnitt (82) des Walzensegments
(54) und das Gegenelement (58) beim Hindurchbewegen durch den Übernahmebereich (16)
einen Einführspalt (24) für das zugeführte Erzeugnis (14) und ein dem Rückenabschnitt
(82) folgender, in Umfangsrichtung verlaufender Mantelflächenabschnitt (80) des Walzensegments
(54) mit dem Gegenelement (58) in einem dem Übernahmebereich (16) in Umlaufrichtung
(U) folgenden Abschnitt (49') der Umlaufbahn (49) einen Förderspalt (90) für dieses
Erzeugnis (14) bilden, mit einer Steuereinrichtung (48) um die Förderelemente (26)
in einer zu sich wenigstens annähernd parallelen Lage zu halten, und einem im Abgabebereich
(50) an den Zwischenförderer (18) anschliessenden Wegförderer (52), der die Erzeugnisse
(14) von den Förderelementen (26) übernimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Gegenelement (58)
ein mit dem Walzensegment (54) zusammenwirkendes, vorzugsweise entgegen der Drehrichtung
(D) des Walzensegments (54) angetriebenes Endlosband (56) aufweist; und dass vorzugsweise
das Endlosband (56) bei der Übernahmestelle (16) in Richtung gegen den Zuförderer
(12) über das Walzensegment (54) vorsteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Walzensegment
(54) ein Führungselement (92) zugeordnet ist, um das Erzeugnis (14) stromabwärts des
Gegenelements (58) um das Walzensegment (54) umzulenken.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl
Walzensegmente (54) an einem in Umlaufrichtung (U) drehend angetriebenen Lagerschild
(34,36) mit parallel zur Drehachse (30) des Lagerschildes (34,36) verlaufenden Walzenachsen
(54'), im Umfangssinne verteilt, drehbar gelagert und mit einer nach Art eines Planetengetriebes
ausgestalteten Antriebsanordnung (64) entgegen der Umlaufrichtung (U) des Lagerschildes
(34,36) angetrieben sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (48)
in der Art eines Planetengetriebes ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuförderer
(12) einen Bandförderer (10) aufweist und vorzugsweise die Umfangsgeschwindigkeit
(v2) des Walzensegments (54) mindestens annähernd gleich gross oder grösser wie die Fördergeschwindigkeit
(v1) des Bandförderers (10) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einführspalt (24) der
Förderelemente (26) im Übernahmebereich (16) mit dem Bandförderer (12) vorübergehend
fluchtet und so die voranlaufende Kante (14') des zugeführten Erzeugnisses (14) ungehindert
aufnehmen kann.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wegförderer
(52) einen Greiferförderer (52') aufweist, dessen geöffnete Greifer (96) im Übergabebereich
(50) in Richtung gegen den Zwischenförderer (18) gerichtet sind und mit der voranlaufenden
Kante (14') der Erzeugnisse (14) kämmen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Greiferförderer (52')
oberhalb des Zwischenförderers (18) und der Zuförderer (12) wenigstens annähernd horizontal
zum Zwischenförderer (18) verlaufen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Wegförderer (52)
und die Förderelemente (26) derart synchronisiert sind, dass der Förderspalt (90)
wenigstens annähernd zu dem Zeitpunkt aufgehoben ist, zu dem der entsprechende Greifer
(96) geschlossen ist, und dass dann das Walzensegment (54) und das Gegenelement (58)
einen Führungsspalt (100) für das vom Greifer (96) erfasste Erzeugnis (14) bilden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuförderer
(12) einen Greifertransporteur (118) mit hintereinander angeordneten, umtaufend angetriebenen
Transportgreifern (120) aufweist, und der Einführspalt (24) der Förderelemente (26)
im Übernahmebereich (16) mit den vorzugsweise in Richtung gegen unten zeigenden Transportgreifern
(120) fluchtet, und so die Kante (14') des zugeführten Erzeugnisses (14) ungehindert
aufnehmen kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Walzensegment
(54) federnd ausgebildet ist, um bei der Abgabe eines Erzeugnisses (14) eine Verkleinerung
der Förderwirkung im Förderspalt (90) bezüglich der Förderwirkung beim Schliessen
des Förderspalts (90) zu erzielen.