[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenanschlag für eine Falztasche, der sich über die
Breite der Falztasche erstreckt und an seitlichen Stellgliedern für eine Verstellung
zwischen einer Bogenanschlagsstellung innerhalb der Falztasche und einer Bogenweichenstellung
am Mund der Falztasche befestigt ist.
[0002] Bei einem solchen, aus der DE 43 29 686 C1 bekannten Bogenanschlag, der mit Hilfe
der seitlichen Stellglieder mechanisch oder elektronisch gesteuert in Längsrichtung
der Falztasche verstellt wird, bilden falztaschenmundseitige Finger den Bogenanschlag
und in der vordersten Stellung des Bogenanschlags eine Bogenweiche, indem sie verzahnend
in ein oberes Taschenmundstück eingreifen und mit ihm eine Bogenleitfläche bilden.
[0003] Wenn nun eine Stauchfalzmaschine mit Falztaschen mit derartigen Bogenanschlägen bei
einer Doppelstromverarbeitung eingesetzt werden soll, d.h. zwei nebeneinander der
Falzmaschine gleichzeitig zugeführte Falzbogen gefalzt werden sollen, muß eine Feinjustierung
des Bogenanschlags für jeden Falzbogen möglich sein, um Falzlängendifferenzen bzw.
Falzwinkeldifferenzen ausgleichen zu können. Um dies zu erreichen, werden an den Bogenanschlag
falztaschenmundseitig zwei Zusatzanschläge geklemmt. Jeder Zusatzanschlag ist getrennt
vom anderen mit Hilfe einer gesondert vorgesehenen Verstelleinrichtung in Längsrichtung
der Falztasche geringfügig verstellbar. Die Stelleinrichtung besteht aus einer Schraube,
die an einem Ende eines Anschlagbügels angreift, der am Körper des Zusatzanschlags
in Längsrichtung der Falztasche dadurch verschiebbar ist, daß die Schraube mit ihrem
Gewinde in eine Gewindebohrung eingreift, die in einem am Zusatzanschlag festgelegten
Fortsatz ausgebildet ist.
[0004] Mit dieser Anordnung läßt sich eine getrennte Beeinflussung der Bogen des Doppelstroms
vornehmen. Aufgrund der aufgeklemmten Zusatzanschläge ist jedoch ein Vorfahren des
Bogenanschlags in seine vorderste Stellung zur Bildung einer Bogenweiche nicht mehr
möglich, d.h. die Automatisierung der Umstellung des Bogenanschlags zwischen seiner
Falztaschenfunktion und seiner Bogenweichenfunktion geht verloren.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, den Bogenanschlag für
eine Falztasche so auszubilden, daß unter Beibehaltung der Automatisierung der Falztaschen/Bogenweichenumstellung
eine Feinjustierung zum Ausgleich eventueller Falzlängendifferenzen oder Falzwinkeldifferenzen
im Doppelstrombetrieb möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Bogenanschlag der eingangs genannten Art durch
einen Basisträger, an dem falztaschenmundseitig wenigstens ein Grundstellungskontakt
angeordnet ist, durch zwei im wesentlichen gleichlange Anschlagteile, die auf dem
Basisträger sich über die Breite der Falztasche erstreckend unter Bildung einer stirnseitigen
mittleren Trennfuge angeordnet sind, und durch wenigstens eine jedem Anschlagteil
zugeordnete eigene Stelleinrichtung zum Feinverstellen des jeseiligen Anschlagteils
unabhängig von dem anderen zwischen einer Grundstellung anliegend an dem Grundstellungskontakt
des Basisträgers und einer in Längsrichtung der Falztasche davon entfernten Stellung
gelöst.
[0007] Der Grundstellungskontakt ist dabei vorteilhafterweise eine sich über die Breite
der Falztasche erstreckende basisträgerfeste Leiste, der ein an jedem Anschlagteil
falztaschenmundseitig ausgebildete Kontaktfläche zugeordnet ist.
[0008] Zweckmäßigerweise sind jedem Anschlagteil zwei Stelleinrichtungen zugeordnet, die
jeweils im Bereich seiner stirnseitigen Enden vorgesehen sind, wodurch eine stabile
gleichförmige Verstellung ohne Verkanten gewährleistet ist.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist jede Stelleinrichtung ein falztaschenmundseitiges
Widerlager am Anschlagteil mit einer durchgehenden Gewindebohrung, ein im Abstand
vom Widerlager angeordnetes, basisträgerfestes Widerlagerelement, das durch ein sich
in Längsrichtung der Falztasche erstreckendes Langloch im Anschlagteil hindurchgeführt
ist und mit einer Durchgangsbohrung versehen ist, sowie eine Justierschraube auf,
deren Stellkopf am Widerlagerelement anliegt, deren Schaft durch die Durchgangsbohrung
hindurchgeht, deren Gewinde mit der Gewindebohrung und dem falztschenmundseitigen
Widerlager in Gewindeeingriff steht und um die herum zwischen Widerlager und Widerlagerelement
eine Schraubendruckfeder angeordnet ist.
[0010] Wenn beide Anschlagteile mit ihrer Kontaktfläche an dem leistenförmigen Grundstellungskontakt
am Basisträger anliegen, sind sie in Breitenrichtung der Falztasche fluchtend zueinander
ausgerichtet und können gemeinsam mit Hilfe der mechanisch oder elektrisch gesteuerten
seitlichen Stellglieder zwischen einer ausgewählten Anschlagstellung und einer Bogenweichenstellung
verstellt werden. In der ausgewählten Anschlagstellung ist mit Hilfe der jedem der
beiden Anschlagteile zugeordneten Stelleinrichtungen unabhängig voneinander eine Feinjustierung
möglich, die den Ausgleich von Falzlängendifferenzen bzw. Falzwinkeldifferenzen im
Doppelstrombetrieb zuläßt. Die Feinjustierung erfolgt dabei durch die Bedienungsperson
der Falzmaschine von Hand durch entsprechendes Drehen am Stellknopf der Justierschrauben,
wobei diese Verstellung trotz des aufgrund der Taschenfalzmaschinenkonstruktion bedingten
geringen freien Raums problemlos ausgeführt werden kann.
[0011] Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Bogenanschlag in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und
- Fig. 2
- den Schnitt II-II von Fig. 1.
[0012] Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Bogenanschlag hat einen sich über der Breite einer nicht
gezeigten Falztasche erstreckenden Basisträger 6, von dem falztaschenmundseitig ein
leistenförmiger Grundstellungskontakt 12 hochsteht. Auf dem Basiskörper 6 ist ein
Anschlag angeordnet, der in Breitenrichtung der Falztasche unterteilt ist, so daß
zwei Anschlagteile 7 und 8 gebildet werden, die etwa falztaschenmittig durch eine
stirnseitige Trennfuge 20 getrennt sind. Jedes Anschlagteil 7 bzw. 8 trägt falztaschenmundseitige
Anschlagelemente, die endseitig für ihre Funktion als Bogenweiche abgerundet sind.
[0013] Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, ist jedem Anschlagteil 7 bzw. 8 eine Stelleinrichtung
jeweils im Bereich eines stirnseitigen Endes zugeordnet, d.h. jedes Anschlagteil 7
bzw. 8 hat zwei endseitige Stelleinrichtungen.
[0014] Die Anschlagteile 7 und 8 sind gleich ausgebildet, so daß im folgenden nur das Anschlagteil
8 näher beschrieben wird. Das Anschlagteil 8 hat falztaschenmundseitig eine Kontaktfläche
11, die bei fluchtender Ausrichtung beider Anschlagteile 7 und 8 an dem leistenförmigen
Grundstellungskontakt 12 des Basisträgers 6 anliegen. Die Stelleinrichtungen der Anschlagteile
7 und 8 sind gleich ausgebildet, so daß im folgenden nur eine beschrieben wird.
[0015] Die eine Stelleinrrichtung des Anschlagteils 8 hat im Abstand von dem Basisträger
6 ein Widerlager 13 mit einer Gewindebohrung 14. An dem Basisträger 6 ist im Abstand
von seinem Grundstellungskontakt 12 in Längsrichtung der Falztasche gesehen ein zylinderförmig
ausgebildetes Widerlagerelement 16 festgelegt, welches sich durch ein in Falztaschenlängsrichtung
verlaufendes Langloch 9 im Anschlagteil 8 erstreckt und eine Durchgangsbohrung 17
aufweist.
[0016] Durch die Durchgangsbohrung 17 im Widerlagerelement 16 erstreckt sich eine Justierschraube
10 so, daß ihr Stellkopf 19 am Widerlagerelement 16 angreift, ihr Schaft 18 durch
die Durchgangsbohrung 17 drehbar und längsverschiebbar hindurchgeht und ihr Außengewinde
am Schaft 18 mit der Gewindebohrung 14 des Widerlagers 13 in Eingriff steht, wobei
der Schaft 18 zwischen dem Widerlager 13 und dem Widerlagerelement 16 von einer Schraubendruckfeder
15 umschlossen ist.
[0017] In der in Fig. 2 gezeigten Stellung sind beide Anschlagteile 7 und 8 fluchtend zueinander
ausgerichtet. Sie liegen mit ihren Kontaktflächen 11 an dem leistenförmigen Grundstellungskontakt
12 des Basisträgers 6 an, so daß dieser als gemeinsamer Bogenanschlag in die durch
die zu falzenden Bogen vorgegebene Bogenanschlagstellung in der Falztasche mittels
mechanischer oder elektronisch gesteuerter Stellglieder gebracht werden kann. Außerdem
kann der Bogenanschlag als Ganzes in die vorderste Bogenweichenstellung bewegt werden.
[0018] Wenn eine Kompensierung von Falzlängendifferenzen oder Falzwinkeldifferenzen bei
einer Bogenzufuhr im Doppelstrom nötig wird, nimmt die Bedienungsperson die Feinjustierung
durch entsprechende Drehung des Stellknopfes 19 der Justierschraube 10 vor, wodurch
das jeweilige Anschlagteil 7 bzw. 8 in Falztaschenlängsrichtung bezüglich des Basisträgers
6 verschoben wird, was dadurch möglich ist, daß sich das Widerlagerelement 16 durch
das Langloch 9 im Anschlagteil 7 bzw. 8 hindurch erstreckt, wobei die Grenzen der
Feinjustierung durch die Länge des Langlochs 9 vorgegeben sind.
1. Bogenanschlag für eine Falztasche, der sich über die Breite der Falztasche erstreckt
und an seitlichen Stellgliedern für eine Verstellung zwischen einer Bogenanschlagstellung
innerhalb der Falztasche und einer Bogenweichenstellung am Mund der Falztasche befestigt
ist, gekennzeichnet
- durch einen Basisträger (6), an dem falztaschenmundseitig wenigstens ein Grundstellungskontakt
(12) angeordnet ist,
- durch zwei im wesentlichen gleichlange Anschlagteile (7, 8), die auf dem Basisträger
(6) sich über die Breite der Falztasche erstreckend unter Bildung einer stirnseitigen
mittigen Trennfuge (20) angeordnet sind, und
- durch wenigstens eine jedem Anschlagteil (7, 8) zugeordnete eigene Stelleinrichtung
zum Feinverstellen des jeweiligen Anschlagteils (7, 8) unabhängig von dem anderen
zwischen einer Grundstellung anliegend an dem Grundstellungskontakt (12) des Basisträgers
(6) und einer in Längsrichtung der Falztasche davon entfernten Stellung.
2. Bogenanschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundstellungskontakt
(12) eine sich über die Breite der Falztasche erstreckende basisträgerfeste Leiste
ist, der eine an jedem Anschlagteil (7, 8) falztaschenmundseitig ausgebildete Kontaktfläche
(11) zugeordnet ist.
3. Bogenanschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Anschlagteil
(7, 8) zwei Stelleinrichtungen zugeordnet sind, die jeweils im Bereich seiner stirnseitigen
Enden vorgesehen sind.
4. Bogenanschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stelleinrichtung
- ein falztaschenmundseitiges Widerlager (13) am Anschlagteil (7, 8) mit einer durchgehenden
Gewindebohrung (14),
- ein in Falztaschenlängsrichtung im Abstand vom Widerlager (13) angeordnetes, basisträgerfestes
Widerlagerelement (16), das durch ein sich in Längsrichtung der Falztasche erstreckendes
Langloch im Anschlagteil (7, 8) hindurchgeführt ist und mit einer Durchgangsbohrung
(17) versehen ist, und
- eine Justierschraube (10) aufweist, deren Stellkopf (19) am Widerlagerelement (16)
anliegt, deren Schaft (18) durch die Durchgangsbohrung (17) hindurchgeht, deren Gewinde
mit der Gewindebohrung (14) im falztaschenmundseitigen Widerlager (13) in Gewindeeingriff
steht und um die herum zwischen Widerlager (13) und Widerlagerelement (16) eine Schraubdruckfeder
(15) angeordnet ist.