[0001] Die Erfindung betrifft Tabletten, vorzugsweise wasch- oder reinigungsaktive Tabletten,
insbesondere Wasserenthärtertabletten oder Compounds in tablettierter Form für Wasserenthärter,
welche silikatische Buildersubstanzen enthalten.
[0002] Tabletten besitzen gegenüber pulverförmigen Mitteln eine Reihe von Vorteilen, wie
eine einfache Dosierung und geringer Bedarf an Verpackungsvolumen. Probleme ergeben
sich jedoch dadurch, daß zur Erreichung einer hinreichenden Form- und Bruchbeständigkeit
beim Verpressen der pulverförmigen Bestandteile verhältnismäßig hohe Preßdrucke angewendet
werden müssen. Aufgrund der starken Verdichtung weisen derartige Tabletten vielfach
unzureichende Zerfall- und Löseeigenschaften bei der Anwendung auf. Weitere Schwierigkeiten
ergeben sich aus der Mitverwendung von nichtionischen Tensiden. Diese Probleme können
nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung
WO-A-90/02165 dadurch gelöst werden, daß vor der Verpressung mindestens zwei granulare Komponenten
hergestellt werden, wobei die Gesamtmenge der Aniontenside in der einen Komponente
und die Hauptmenge der nichtionischen Tenside in der anderen Komponente enthalten
sind. Die aniontensidhaltige Komponente enthält dabei vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%
Aniontenside einschließlich der Seifen, bis zu 30 Gew.-% wasserhaltigen Zeolith, anorganische
Salze wie amorphe Silikate und Carbonate bis 40 Gew.-%, Polycarboxylate bis zu 5 Gew.-%,
Sulfat bis zu 20 Gew.-% sowie Wasser, das nicht an den Zeolith gebunden ist, zu maximal
5 Gew.-%. Die letzten drei Aussagen gelten gleichermaßen auch für die zweite Komponente,
die außerdem vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% nichtionische Tenside, bis zu 20 Gew.-%
wasserhaltigen Zeolith sowie bis zu 10 Gew.-% Soda enthalten. Weitere Komponenten,
welche beispielsweise Bleichmittel und/oder Enzyme enthalten, sind ebenfalls optional
vorhanden.
[0003] Tabletten, welche Buildersubstanzen und schichtförmige Natriumsilikate enthalten,
werden in der europäischen Patentanmeldung
EP 508 934 offenbart. Dieses Dokument beschreibt keine Wasserenthärtungstabletten.
[0004] Waschmittel, welche zu Tabletten verpreßt werden können, werden in der europäischen
Patentanmeldung
EP 504 091 offenbart. Wasserenthärtungstabletten, deren Gerüststoffsystem zum Großteil silikatisch
basiert ist, werden in dieser Schrift weder offenbart noch nahegelegt.
[0005] Kristalline schichtförmige Natriumsilikate der Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoffbedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, können Phosphate
und Zeolithe substituieren. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise
in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate sind solche, in denen M für Natrium
steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate
Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt, wobei ß-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden
kann, das in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-91/ 08171 beschrieben ist. β-Natriumdisilikat ist unter der Bezeichnung SKS 7®, δ-Natriumdisilikat
ist unter der Bezeichnung SKS 6® im Handel erhältlich (Handelsprodukte der Hoechst
AG, Bundesrepublik Deutschland). Diese Pulver weisen im allgemeinen ein Schüttgewicht
unter 600 g/l auf und besitzen hohe Feinkornanteile, üblicherweise mehr als 30 Gew.-%,
mit einer Teilchengröße unterhalb 0,1 mm. Da kristalline Schichtsilikate bei der Sprühtrocknung
Wasch- oder Reinigungsmittel-haltiger Slurries Verluste in ihrer Wirkung als Gerüststoffe,
hervorgerufen durch die partielle Zerstörung ihrer kristallinen Struktur, erleiden,
sollten sie vorzugsweise über andere Verfahrensmethoden in Wasch- oder Reinigungsmittel
eingearbeitet werden. Aufgrund ihres hohen Feinkornanteils und damit ihrer staubigen
Struktur sind diese Pulver jedoch auch nicht geeignet, als Zumischkomponente zu anderen
granularen Bestandteilen von Wasch- oder Reinigungsmitteln zu dienen. Bei der Granulierung
von kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten ist zu beachten, daß aufgrund der
starken abrasiven Eigenschaften dieser Silikate Apparateschäden auftreten können.
Dies bedeutet einmal, daß die Verfahrenssicherheit gefährdet ist und zusätzliche Kontrollen
der Misch- und Granulierwerkzeuge erforderlich sind, aber auch, daß durch den Materialabrieb
das silikatische Produkt mit Metallspuren, insbesondere mit Schwermetallspuren belastet
sein kann. Aus ökologischen Gründen ist es wünschenswert, die Kontaminierung des Endprodukts
so gering wie möglich zu halten. Außerdem ist dem Fachmann bekannt, daß beispielsweise
die Stabilität von Peroxybleichmitteln durch Schwermetalle negativ beeinflußt wird.
[0006] Amorphe Alkalimetallsilikate, insbesondere solche mit einem molaren M
2O:SiO
2-Verhältnis von 1:1,9 bis 1:4,0, wobei M vorzugsweise für Natrium und/oder Kalium
steht, lassen sich zwar in der Regel sprühtrocknen, jedoch weiß der Fachmann, daß
es bei der Sprühtrocknung von Aufschlämmungen, welche außer den amorphen Silikaten
auch noch Zeolith enthalten, zu negativen Wechselwirkungen kommt, wodurch das Austauschvermögen
des Zeoliths herabgesetzt wird und auf dem Waschgut schwierig entfernbare Niederschläge
ablagern können. Granulate, welche einen hohen Anteil an amorphen Silikaten aufweisen,
bzw. reine sprühgetrocknete oder granulierte amorphe Silikate sind hingegen hygroskopisch,
so daß sie bei der Lagerung speziell vor dem Zutritt von Luftfeuchtigkeit geschützt
werden müssen.
[0007] Es bestand also zum einen die Aufgabe, eine vorteilhafte Angebotsform für Produkte
zu entwickeln, welche amorphe und/oder kristalline Silikate enthalten. Dabei sollte
sowohl die Verfahrenssicherheit als auch die Stabilität der gegebenenfalls sonstigen
Bestandteile der Angebotsform erhöht werden. Zusätzlich sollten die Buildereigenschaften
erhalten bleiben. Eine weitere Aufgabe der Erfindung bestand darin, Buildersubstanz-haltige
Angebotsformen anzubieten, die für den Bestimmungszweck ausreichend löslich bzw. dispergierbar
sind.
[0008] Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß eine Angebotsform mit einer relativ geringen
spezifischen Oberfläche gewählt wurde, die wasserarm hergestellt werden kann.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend eine Wasserenthärtungstablette, enthaltend
Buildersubstanzen, die zu
a) 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise zu 30 bis 60 Gew.-% aus amorphen, teilkristallinen
und/oder kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten der Formel Na2SixO2x+1·yH2O, worin x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte
Werte für x 2, 3 oder 4 sind,
b) zu 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-% und insbesondere 10 bis 60 Gew.-%
aus wasserhaltigem Zeolith und/oder Phosphat,
c) zu 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-% und insbesondere 2 bis 20 Gew.-%
aus Polycarboxylaten,
d) zu 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise zu 0,5 bis 12 Gew.-% und insbesondere zu 1 bis
10 Gew.-% aus polymeren Polycarboxylaten sowie
e) zu 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% und insbesondere zu 2 bis 15
Gew.-% aus Aniontensiden, Niotensiden, alkalisch oder neutral reagierenden anorganischen
Salzen oder Mischungen aus diesen besteht,
mit der Maßgabe, daß die Tablette Wasser nur in den Mengen enthält, daß das maximale
theoretische Wasserbindevermögen der Inhaltsstoffe nicht überschritten wird.
[0010] Das maximale theoretische Wasserbindevermögen kann auf die nachfolgend beschriebene
Art festgestellt werden. Einige Bestandteile der Tabletten bilden bei einer angenommenen
Lagerungstemperatur von 15 bis 45 °C stabile Hydrate aus. Dies gilt z.B. für Zeolith.
Bestandteile wie Natriumsulfat und polymere Polycarboxylate hingegen werden als wasserfreie
Substanzen gerechnet, obwohl bekannt ist, daß diese in Granulaten in der Regel in
hydratisierter Form vorliegen. Auch kristalline schichtförmige Natriumdisilikate werden
wasserfrei gerechnet, während amorphe Natriumsilikate beispielsweise einen Wassergehalt
bis etwa 22 Gew.-% aufweisen können. Die Summe der Kristall-Wasseranteile aus den
stabilen Hydraten ergibt den maximalen theoretischen Wassergehalt der erfindungsgemäßen
Tablette. Dabei kann es sogar bevorzugt sein, daß die Tablette in übertrockneter Form
vorliegt, also weniger Wasser enthält, als dem maximalen theoretischen Wasserbindevermögen
entspricht bzw. als von den Tabletteninhaltsstoffen stabil aufgenommen werden kann.
[0011] Dabei können die Tabletten so hergestellt werden, daß man die amorphen, teilkristallinen
und/oder kristallinen schichtförmigen Natriumsilikate und gegebenenfalls alle anderen
Bestandteile in einem Mischer miteinander vermischt und das Gemisch mittels herkömmlicher
Tablettenpressen beispielsweise Exzenterpressen, hydraulischen Pressen oder Rundläuferpressen
mit Preßdrucken im Bereich von 10
5 bis 3 · 10
7 Pa (1 bis 300 bar), vorteilhafterweise im Bereich von etwa 5 · 10
5 bis 2 · 10
7 Pa (5 bis 200 bar) und insbesondere zwischen 10
6 bis 1,5 · 10
7 Pa (10 und 150 bar) verpreßt. Vorzugsweise erfolgt die Verpressung dabei ohne die
Zugabe von Wasser. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die zur
Verpressung vorgesehenen Vorgemische jedoch durch Vermischen der einzelnen Inhaltsstoffe,
die wenigstens anteilsweise in vorkonfektionierter Form als granulares Compound vorliegen,
hergestellt. Hierzu zählen beispielsweise walzenkompaktierte kristalline schichtförmige
oder amorphe Natriumdisilikate, die gegebenenfalls mit flüssigen bis wachsartigen
Komponenten, beispielsweise nichtionischen Tensiden imprägniert wurden. Insbesondere
wird hierdurch eine wasserfreie Vorkonfektionierung ermöglicht, welche besonders vorteilhaft
ist. Man erhält so problemlos bruchfeste und dennoch unter Anwendungsbedingungen ausreichend
schnell lösliche Tabletten mit guter Bruchfestigkeit. Die Preßbedingungen sind im
jeweiligen Fall üblicherweise auf die Einstellung der gewünschten Löslichkeit der
Tablette bei gleichzeitig ausreichender Festigkeit bzw. Härte der Tablette zu optimieren.
Dabei gilt in an sich bekannter Weise, daß höhere Preßdrucke eine Verminderung der
Löslichkeit der Tablette bewirken. Bevorzugte Tabletten weisen eine Bruchfestigkeit
von mindestens 55 N und insbesondere von mindestens 60 N auf Es sind auch Tabletten
mit Bruehfestigkeiten über 150 N möglich.
[0012] Als Raumform kommen praktisch alle sinnvollen handhabbaren Ausgestaltungsformen in
Betracht, solange sie den Anforderungen entsprechen, daß der Kontakt zur Tablettierapparatur
während des Herstellungsprozesses relativ gering ist. Bevorzugt sind hierbei zylinderförmige
Ausgestaltungen mit ovalem oder kreisförmigem Querschnitt der unten angegebenen Art.
Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 10 bis 120 g,
insbesondere von 20 bis 100 g auf, wobei der Durchmesser der Tabletten üblicherweise
kleiner als 100 mm ist. Bevorzugte Waschmitteltabletten weisen einen Durchmesser von
maximal 80 mm und insbesondere von 30 bis 80 mm auf. Es ist jedoch auch möglich und
insbesondere auch im Hinblick auf verbesserte Löslichkeiten bevorzugt, mehrere, also
mindestens 2 Tabletten mit gleicher oder unterschiedlicher Zusammensetzung einzusetzen.
Diese Tabletten besitzen vorzugsweise ein Gewicht von 10 bis 40 g, wobei Durchmesser
von 20 bis 50 mm bevorzugt sind. Das Durchmesser/Höhe-Verhältnis der Tabletten soll
dahingehend optimiert sein, daß eine möglichst geringe Abrasion an den vertikalen
Wänden der Tablettierapparatur (hoher Durchmesser/geringe Höhe) mit einer ausreichenden
Stabilität und einer nicht zu großen Oberfläche (kleiner Durchmesser/große Höhe) gewährleistet
ist. Bevorzugte Durchmesser/Höhe-Verhältnisse der zylindrischen Preßlinge liegen bei
etwa 0,5:1 bis 10:1, insbesondere bei 1:1 bis 8:1.
[0013] Der Gehalt der Tabletten an amorphen, teilkristallinen und/oder kristallinen schichtförmigen
Natriumsilikaten kann in einem weiten Bereich variieren. In den erfindungsgemäßen
Wasserenthärtungstabletten liegen die Gehalte an amorphen, teilkristallinen und/oder
kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten bei 20 bis 80 Gew.-% und insbesondere
bei 30 bis 60 Gew.-%.
[0014] Von den kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten sind insbesondere die wasserarmen
bis wasserfreien Disilikate bevorzugt. Zu den bevorzugten amorphen Silikaten zählen
in erster Linie die bekannten sprühgetrockneten Wassergläser mit einem Gewichtsverhältnis
Na
2O:SiO
2 von 1:1,9 bis 1:3,35. Eine bevorzugte Ausführungsform an Silikaten stellen Silikat-Carbonat-Compounds,
beispielsweise solche gemäß den europäischen Patentanmeldungen
EP-A-0 488 868 und
EP-A-0 561 565 dar. Derartige Compounds sind unter dem Namen Nabion 15® (Handelsprodukt der Firma
Rôhne-Poulenc) im Handel erhältlich. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform an
Silikaten stellen jedoch auch solche röntgenamorphe Silikate dar, wie sie in der älteren
deutschen Patentanmeldung
DE 44 00 024 beschrieben werden. Daher sind solche Tabletten bevorzugt, welche entweder kristalline
schichtförmige Natriumsilikate der angegeben Art oder derartige röntgenamorphe Silikate
enthalten, oder Tabletten, welche kristalline schichtförmige Natriumsilikate und röntgenamorphe
Silikate im Gewichtsverhältnis von 10:1 bis 1:10 enthalten. Insbesondere bevorzugte
Tabletten sind dabei frei von üblichen amorphen Silikaten des Wasserglas-Typs oder
enthalten diese amorphen Silikate des Wasserglas-Typs nur in Kombination mit kristallinen
schichtförmigen Natriumsilikaten und/oder röntgenamorphen Silikaten, wobei der Gehalt
an amorphen Silikaten des Wasserglas-Typs vorteilhafterweise 20 Gew.-% und insbesondere
15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der vorhandenen Silikate in der Tablette,
nicht übersteigt.
[0015] Die Tabletten können übliche Tablettierhilfsmittel und Sprengmittel aufweisen, sofern
diese in die Gruppe der (polymeren) Polycarboxylate [Inhaltsstoffe c) bzw. d)] oder
alkalisch oder neutral reagierenden anorganischen Salze [Inhaltsstoff e)] fallen.
[0016] Als Sprengmittel werden Hilfsstoffe angesehen, welche den Lösungs- oder Zerfallsprozeß
in der wäßrigen Anwendungsphase positiv beeinflussen. Diese Sprengmittel können anorganischer
und/oder organischer Natur sein. Typische Sprengmittel auf anorganischer Basis sind
beispielsweise quellfähige Schichtsilikate wie Bentonite. Organische Sprengmittel
können Naturstoffe oder deren Derivate auf Basis der Stärke oder der Cellulose sein.
Hier können insbesondere übliche Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reinigungsmitteln wie
die Salze von polymeren Polyacrylaten oder Polymethacrylaten, beispielsweise solche
mit einer niedrigen relativen Molekülmasse zwischen 1000 und 5000 genannt werden.
[0017] Weitere Beispiele sind Acetate oder Percarbonate. Letztere werden vorzugsweise in
bleichmittelhaltigen Tabletten oder direkt in den Bleichtabletten eingesetzt. Es ist
üblich, derartige Sprengmittel in Mengen von bis etwa 15 Gew.-%, bezogen auf die Tablette,
einzusetzen. Aufgrund des Einsatzes von wasserlöslichen Silikaten genügt es bei den
erfindungsgemäßen Tabletten in den meisten Fällen, die Sprengmittel in Mengen von
weit unterhalb 10 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von bis zu 5 Gew.-% und insbesondere
noch darunter einzusetzen. Beim Einsatz von Poly(meth)acrylaten führen in der Regel
schon Mengen um 1 Gew.-% zu sehr guten Ergebnissen.
[0018] Im Gegensatz zu den Sprengmitteln sorgen Tablettierhilfsmittel für einen besseren
Zusammenhalt der einzelnen pulverförmigen oder granularen Bestandteile und tragen
somit zur Stabilität der Tablette bei. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Sprengmitteln,
die gleichzeitig auch als Tablettierhilfsmittel oder Bindemittel dienen. Zu diesen
zählen beispielsweise bei der Verarbeitungstemperatur flüssige bis pastöse nichtionische
Tenside.
[0019] Die Spreng- und Tablettierhilfsmittel werden vorzugsweise in trockener Form oder
in einer in Niotensid gelösten bzw. suspendierten Form eingesetzt. Eine wäßrige Einsatzform
ist weniger bevorzugt, da Wasser während des Verfahrensprozesses nur in den Mengen
zugegeben werden darf; daß das maximale theoretische Wasserbindevermögen der Tabletteninhaltsstoffe
nicht überschritten wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird deshalb kein Inhaltsstoff in Form einer wäßrigen Lösung oder Suspension eingesetzt
und die Verpressung also ohne Zugabe von Wasser durchgeführt.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Tabletten dabei
insbesondere weitere übliche Buildersubstanzen. Zu diesen zählen anorganische Buildersubstanzen
wie Zeolith und/oder Phosphate oder auch organische Buildersubstanzen wie Polycarboxylate
und/oder polymere Polycarboxylate.
[0021] In den erfindungsgemäßen Wasserenthärtungstabletten sind 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 80 Gew.-% und insbesondere 10 bis 60 Gew.-% an wasserhaltigem Zeolith und/oder
Phosphat vorhanden. Dabei sind Tabletten bevorzugt, bei denen der Gehalt an Phosphaten
vorzugsweise auf maximal 50 Gew.-% und insbesondere auf maximal 30 Gew.-% beschränkt
ist.
[0022] Der eingesetzte, feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltene Zeolith
ist dabei vorzugsweise Zeolith NaA in Waschmitteiqualität. Geeignet sind jedoch auch
Zeolith NaX sowie Mischungen aus A, X oder P. Der Zeolith kann entweder als sprühgetrocknetes
Pulver oder als granulares Compound, das beispielsweise bis zu etwa 50 Gew.-% andere
Bestandteile wie nichtionische Tenside, Celluloseether und/oder polymere Polycarboxylate
enthält, zum Einsatz kommen. Geeignete pulverförmige Zeolithe weisen eine mittlere
Teilehengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter-Counter)
auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an
gebundenem Wasser.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen
Wasserenthärtungstabletten enthalten vorzugsweise 0 bis 50 Gew.-%, insbesondere 0,5
bis 30 Gew.-% und vorteilhafterweise 2 bis 20 Gew.-% an Polycarboxylaten sowie zusätzlich
vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 12 Gew.-% und vorteilhafterweise
1 bis 10 Gew.-% polymere Polycarboxylate. Zu den Polycarbonsäuren bzw. den Polycarboxylaten
gehören insbesondere die in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuren
wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren
und Mischungen aus diesen. Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise
die Natriumsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche
mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150000 (auf Säure bezogen). Geeignete
copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure
und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben
sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure
und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf
freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000 bis 200000, vorzugsweise 10000 bis 120000
und insbesondere 50000 bis 100000. Insbesondere bevorzugt sind auch terpolymere Polycarboxylate,
beispielsweise solche, die als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie
Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate (P 43 00 772.4) oder die als Monomere Salze
der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate (P 42 21 381.9)
enthalten.
[0024] Die (co-)polymeren Polycarboxylate werden vorzugsweise entweder als Pulver oder als
granulares Compound eingesetzt. Als granulare Compounds eignen sich beispielsweise
solche, die aus der internationalen Patentanmeldung
WO-A-92/13937 bekannt sind.
[0025] Weitere geeignete Buildersysteme sind Oxidationsprodukte von carboxylgruppenhaltigen
Polyglucosanen und/oder deren wasserlöslichen Salzen, wie sie beispielsweise in der
internationalen Patentanmeldung
WO-A-93/08251 beschrieben werden oder deren Herstellung beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-93/16110 oder der älteren deutschen Patentanmeldung DE
43 30 393 beschrieben wird.
[0026] Die erfindungsgemäßen Wasserenthärtungstabletten bestehen zu 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
aber zu 0,5 bis 20 Gew.-% und insbesondere zu 2 bis 15 Gew.-% aus den nachstehend
genannten Aniontensiden, Niotensiden, alkalisch oder neutral reagierenden anorganischen
Salzen oder Mischungen aus diesen.
[0027] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-C
18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht.
[0028] Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-C
18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden.
[0029] Geeignet sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten
Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0030] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung durch ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure. Geht man
dabei von Fetten und Ölen, also natürlichen Gemischen unterschiedlicher Fettsäureglycerinester
aus, so ist es erforderlich, die Einsatzprodukte vor der Sulfierung in an sich bekannter
Weise mit Wasserstoff weitgehend abzusättigen, d.h. auf Iodzahlen kleiner 5, vorteilhafterweise
kleiner 2 zu härten. Typische Beispiele geeigneter Einsatzstoffe sind Palmöl, Palmkernöl,
Palmstearin, Olivenöl, Rüböl, Korianderöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsaatöl, Erdnußöl,
Leinöl, Lardöl oder Schweineschmalz. Aufgrund ihres hohen natürlichen Anteils an gesättigten
Fettsäuren hat es sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, von Kokosöl, Palmkernöl
oder Rindertalg auszugehen. Die Sulfierung der gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen oder der Mischungen aus Fettsäureglycerinestern mit Iodzahlen kleiner
5, die Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen enthalten, erfolgt vorzugsweise durch
Umsetzung mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender Neutralisierung mit wäßrigen
Basen, wie sie in der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/09009 angegeben ist.
[0031] Als Alk(en)ylsulfate werden die Schwefelsäurehalbester der C
12-C
18-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C
16-C
18-Alk(en)ylsulfate insbesondere bevorzugt. Dabei kann es auch von besonderem Vorteil
und insbesondere für maschinelle Waschmittel von Vorteil sein, C
16-C
18-Alk(en)ylsulfate in Kombination mit niedriger schmelzenden Aniontensiden und insbesondere
mit solchen Aniontensiden, die einen niedrigeren Krafft-Punkt aufweisen und bei relativ
niedrigen Waschtemperaturen von beispielsweise Raumtemperatur bis 40 °C eine geringe
Kristallisationsneigung zeigen, einzusetzen. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die Mittel daher Mischungen aus kurzkettigen und langkettigen
Fettalkylsulfaten, vorzugsweise Mischungen aus C
12-C
14-Fettalkylsulfaten oder C
12-C
18-Fettalkylsulfaten mit C
16-C
18-Fettalkylsulfaten und insbesondere C
12-C
16-Fettalkylsulfaten mit C
16-C
18-Fettalkylsulfaten. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werdenjedoch
nicht nur gesättigte Alkylsulfate, sondern auch ungesättigte Alkenylsulfate mit einer
Alkenylkettenlänge von vorzugsweise C
16 bis C
22 eingesetzt. Dabei sind insbesondere Mischungen aus gesättigten, überwiegend aus C
16 bestehenden sulfierten Fettalkoholen und ungesättigten, überwiegend aus C
18 bestehenden sulfierten Fettalkoholen bevorzugt, beispielsweise solche, die sich von
festen oder flüssigen Fettalkoholmischungen des Typs HD-Ocenol
(R) (Handelsprodukt des Anmelders) ableiten. Dabei sind Gewichtsverhältnisse von Alkylsulfaten
zu Alkenylsulfaten von 10:1 bis 1:2 und insbesondere von etwa 5:1 bis 1:1 bevorzugt.
[0032] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-C
21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C
9-C
11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-C
18-Fettalkohole mit 2 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Waschmitteln aufgrund ihres
hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von
1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0033] Bevorzugte Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch
als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen
und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die fit sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0034] Bevorzugte Aniontensid-Mischungen enthalten Kombinationen aus Alk(en)ylsulfaten,
insbesondere Mischungen aus gesättigten und ungesättigten Fettalk(en)ylsulfaten, und
Alkylbenzolsulfonaten, sulfierten Fettsäureglycerinestern und/oder α-Sulfofettsäureestern.
Insbesondere sind hierbei Mischungen bevorzugt, die als anionische Tenside Alk(en)ylsulfate
und Alkylbenzolsulfonate, Alk(en)ylsulfate und α-Sulfofettsäuremethylester und/oder
sulfierte Fettsäureglycerinester enthalten.
[0035] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen, vorzugsweise in Mengen
von 0,1 bis 5 Gew.-%, in Betracht. Geeignet sind beispielsweise gesättigte Fettsäureseifen,
wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure oder Stearinsäure, sowie
insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren,
abgeleitete Seifengemische. Insbesondere sind solche Seifengemische bevorzugt, die
zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesättigten C
12-C
24-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind.
[0036] Die anionischen Tenside und Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze
sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen.
Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze,
insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0037] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-C
14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-C
11-Alkohol mit 7 EO, C
13-C
15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO, beispielsweise solche bis zu etwa 80 EO, eingesetzt
werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0038] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0039] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0040] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),

in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
[0041] Die Tabletten enthalten die nichtionischen Tenside in einer bevorzugten Ausführungsform
in Mengen bis zu 20 Gew.-%.
[0042] Mit hartem Kunststoff beschichtete Werkzeuge lieferten, ebenso wie unbeschichtete,
Tabletten mit glatten Oberflächen, so daß in dem meisten Fällen auf eine Beschichtung
der Stempel mit weichem Kunststoff verzichtet werden konnte. Allerdings ist es bevorzugt,
daß die Preßwerkzeuge in hochfestem Werkstoff gefertigt sind.
[0043] Weitere bevorzugte Inhaltsstoffe sind in Wasser alkalisch reagierende anorganische
Salze, die vorzugsweise bis zu 15 Gew.-% in den Tabletten enthalten sind. Zu diesen
anorganischen alkalisch reagierenden Salzen gehören insbesondere Bicarbonate, Carbonate
oder Mischungen aus diesen; vorzugsweise werden Alkalicarbonat und vor allem Natriumcarbonat
eingesetzt.
[0044] Weiterhin können die Tabletten bis zu 20 Gew.-% an in Wasser neutral reagierenden
anorganischen Salzen, vorzugsweise Sulfate und Chloride, insbesondere in Form ihrer
Natrium- und/oder Calciumsalze enthalten. Ihr Gehalt in den Tabletten beträgt vorzugsweise
bis zu etwa 20 Gew.-%.
[0045] Als weitere wichtige Inhaltsstoffe von Tabletten können insbesondere Peroxy-Bleichmittel
als alkalisch oder neutral reagierende anorganische Salze genannt werden.
[0046] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren. Besonders bevorzugt sind Peroxy-Bleichmittel,
welche pro Mol der Komponente 10 bis 20 % Aktivsauerstoff liefern.
[0047] Die erfindungsgemäßen Wasserenthärtungstabletten können aus mehreren Teilkomponenten
bestehen, wie diese in der Patentanmeldung
WO-A-90/02165 beschrieben werden. So ist es also bevorzugt, daß die Tabletten dadurch hergestellt
werden, daß man mindestens 2 zuvor hergestellte pulverförmige granulare Komponenten
vermischt und dieses Gemisch dann verpreßt, wobei in der einen Komponente die Gesamtmenge
der anionischen Tenside und in der anderen Komponente 75 bis 100 Gew.-% der Gesamtmenge
der nichtionischen Tenside enthalten ist, sofern diese Stoffe eingesetzt werden. Auch
weitere Teilkomponenten können zur Herstellung der Tabletten herangezogen werden,
diese können insbesondere Bleichmittel enthalten.
[0048] Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen
Tablette verpreßt werden, sondern daß Tabletten erhalten werden, die mehrere Schichten,
also mindestens 2 Schichten aufweisen. Dabei ist auch möglich, daß diese verschiedenen
Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte
anwendungstechnische Eigenschaften der Tabletten resultieren. Falls beispielsweise
Komponenten in den Tabletten enthalten sind, die sich wechselseitig negativ beeinflussen,
so ist es möglich, die eine Komponente in der schnell-löslichen Schicht zu integrieren
und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbeiten, so daß
die erste Komponente bereits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht eine Tablette aus mindestens
drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht, wobei mindestens
in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist, die beiden äußeren
Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Derartige mehrschichtige Tabletten
weisen den Vorteil auf, daß sie nicht nur über eine Einspülkammer oder über eine Dosiervorrichtung,
welche in die Waschflotte gegeben wird, eingesetzt werden können; vielmehr ist es
in solchen Fällen auch möglich, die Tablette im direkten Kontakt zu den Textilien
in die Maschine zu geben, ohne daß Verfleckungen durch Bleichmittel und dergleichen
zu befürchten wären.
Beispiele
[0049] Die Tabletten der nachfolgenden Beispiele wurden derart hergestellt, daß zunächst
die entsprechenden Bestandteile gemischt und anschließend in einer hydraulisch arbeitenden
Presse (Firma Kürschner, Bundesrepublik Deutschland) bei Preßdrucken im Bereich von
etwa 10 bis 150 bar hergestellt wurden.
[0050] Es wurde eine Tablette aus einer Mischung hergestellt, welche 5,7 Gew.-% Natriumcarbonat,
67 Gew.-% SKS-6®, 1 Gew.-% Methylhydroxypropylcellulose, 16 Gew.-% Trinatriumcitrat-dihydrat,
8 Gew.-% eines terpolymeres Salz aus Acrylsäure, Maleinsäure und Vinylalkohol, hergestellt
gemäß der Lehre der deutschen Patentanmeldung
DE 43 00 772 und anschließender Sprühtrocknung einer 38 Gew.-% wäßrigen Lösung, 0,72 Gew.-% Wasser,
das aus den eingesetzten Rohstoffen und nicht zusätzlich hinzugegeben wurde, sowie
0,5 Gew.-% Natriumsulfat und Rest weitere Salze aus den Rohstoffen enthielt. Die Tablette
besaß einen Durchmesser von 23 mm, eine Höhe von 10 mm und ein Gewicht von 20 g.
1. Wasserenthärtungstablette, enthaltend Buildersubstanzen, dadurch gekennzeichnet, daß
sie zu
a) 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise zu 30 bis 60 Gew.-% aus amorphen, teilkristallinen
und/oder kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten der Formel Na2SixO2x+1·yH2O, worin x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte
Werte für x 2, 3 oder 4 sind,
b) zu 0 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-% und insbesondere 10 bis 60 Gew.-%
aus wasserhaltigem Zeolith und/oder Phosphat,
c) zu 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-% und insbesondere 2 bis 20 Gew.-%
aus Polycarboxylaten,
d) zu 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise zu 0,5 bis 12 Gew.-% und insbesondere zu 1 bis
10 Gew.-% aus polymeren Polycarboxylaten sowie
e) zu 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% und insbesondere zu 2 bis 15
Gew.-% aus Aniontensiden, Niotensiden, alkalisch oder neutral reagierenden anorganischen
Salzen oder Mischungen aus diesen besteht,
mit der Maßgabe, daß die Tablette Wasser nur in den Mengen enthält, daß das maximale
theoretische Wasserbindevermögen der Inhaltsstoffe nicht überschritten wird.
2. Tablette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie entweder kristalline schichtförmige
Natriumsilikate oder röntgenamorphe Silikate oder daß sie kristalline schichtförmige
Natriumsilikate und röntgenamorphe Silikate im Gewichtsverhältnis von 10:1 bis 1:10
enthalten.
3. Tablette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie frei ist von üblichen
amorphen Silikaten des Wasserglas-Typs.
4. Tablette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie amorphe Silikate
des Wasserglas-Typs in Kombination mit kristallinen schichtförmigen Natriumsilikaten
und/oder röntgenamorphen Silikaten enthält, wobei der Gehalt an amorphen Silikaten
des Wasserglas-Typs vorzugsweise 20 Gew.-% und insbesondere 15 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die Gesamtmenge der vorhandenen Silikate in der Tablette, nicht übersteigt.
5. Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie in übertrockneter
Form vorliegt.
6. Tablette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt
an Phosphaten vorzugsweise auf maximal 50 Gew.-% und insbesondere auf maximal 30 Gew.-%
beschränkt ist.
7. Verfahren zur Herstellung von Wasserrenthärtertabletten gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verpressung vorgesehenen Vorgemische
durch Vermischen der einzelnen Inhaltsstoffe, die wenigstens anteilsweise in vorkonfektionierter
Form als granulares Compound vorliegen, hergestellt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpressung ohne Zugabe
von Wasser erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß walzenkompaktierte kristalline
schichtförmige Natriumdisilikate, die gegebenenfalls mit flüssigen bis wachsartigen
Komponenten, beispielsweise mit nichtionischen Tensiden imprägniert sind, als granulares
Compound eingesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Verpressung
mindestens 2 pulverförmige bis granulare Compounds hergestellt werden, von denen die
erste die Gesamtmenge der anionischen Tenside und die zweite 75 bis 100 Gew.-% der
Gesamtmenge der nichtionischen Tenside enthält.