[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbaubohle für einen Straßenfertiger nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Straßenfertiger umfassen üblicherweise eine in Einbaurichtung rückseitig hinter einer
Verteilerschnecke angeordnete Einbaubohle. Solche Einbaubohlen sind über Zugarme am
Straßenfertiger angelenkt, so daß sie auf dem einzubauenden Material schwimmen.
[0003] Eine derartige Einbaubohle ist aus der EP 0 641 887 A1 bekannt, bei der in Einbaurichtung
vor einer Bodenplatte ein als Stampferleiste ausgebildetes auf- und abbewegliches
Werkzeug angeordnet ist, welches sich quer zur Einbaurichtung erstreckt. Die Stampferleiste
ist durch einen Exzenterantrieb antreibbar sowie über ein Heizelement, z.B. einen
Heizstab, elektrisch beheizbar. Die Stampferleiste umfaßt mindestens ein Verschleißteil
und mindestens ein Trägerteil, wobei wenigstens ein Kanal zur Aufnahme des Heizelements
im Verschleißteil, im Trägerteil oder zwischen Verschleißteil und Trägerteil ausgebildet
ist. Das im Kanal befindliche Heizelement wird somit im Betrieb der Einbaubohle mit
der Stampferleiste auf- und abbewegt. Infolge der mitbewegten Versorgungsleitungen
kommt es zu häufigen Betriebsstörungen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einbaubohle für einen Straßenfertiger nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der die Beheizung der Stampferleiste
weniger störanfällig ausgebildet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Hierzu ist bei einer Einbaubohle mit einer gegebenenfalls mit einem Vibrationsantrieb
gekoppelten Bodenplatte, vor der in Einbaurichtung gesehen mindestens eine sich quer
zur Einbaurichtung erstreckende, durch einen Antrieb auf- und abbewegliche Stampferleiste
angeordnet ist, die Stampferleiste über mindestens eine benachbart zu dieser angeordnete
Spule elektrisch beheizbar. Die Spule ist über eine Stromquelle mit einem hochfrequenten
Strom beaufschlagbar, wobei im Falle eines durch die Spule fließenden hochfrequenten
Stromes Wirbelströme in der Stampferleiste induzierbar sind. Hierbei bildet die Stampferleiste
vorzugsweise einen Kurzschluß für das durch die Spule erzeugte Magnetfeld. Die wenigstens
eine Spule kann insbesondere einen U-förmigen magnetisierbaren Kern aufweisen, wobei
die Stampferleiste das Joch zum Kern bildet, aber auch als Luftspule, Ringspule mit
genügendem Windungsabstand oder stabförmige Spule ausgebildet sein. Die Geometrie
der Spule ist hierbei den jeweiligen Anwendungs- und Platzverhältnissen angepaßt.
Die Stromquelle kann eine Wechselstromquelle oder eine Drehstromquelle sein, und ihr
kann ein Frequenzumrichter nachgeschaltet sein. Die Stampferleiste ist ein elektrischer
Leiter, in dem über einen magnetischen Fluß Wirbelströme induzierbar sind. Der durch
die Spulen fließende hochfrequente Strom erzeugt ein sich periodisch in der Richtung
änderndes Magnetfeld, welches Wirbelströme in der Stampferleiste induziert. Die hieraus
resultierende Erwärmung dient zur Beheizung der Stampferleiste, so daß keine Heizelemente
mit Kabelzuführungen erforderlich sind, welche mit der Stampferleiste bewegt werden
müssen.
[0007] Bei einem mit einer solchen Einbaubohle versehenen Straßenfertiger ist darüber hinaus
der konstruktive Aufwand geringer, da die Stampferleiste keinen Kanal für ein Heizelement
benötigt.
[0008] Die Spulen können hierbei auf der Bodenplatte, an einer Vorderwand der Einbaubohle
oder am Bohlenkörper angeordnet sein. Um magnetische Feldverluste zu minimieren, sind
die Spulen vorzugsweise in einem geringen räumlichen Abstand zu dem jeweils zu beheizenden
Bauteil angeordnet. Insbesondere kann eine Spule am in Einbaurichtung vorderen Rand
der Bodenplatte bzw. an der Vorderwand der Einbaubohle vorgesehen sein, wobei sich
die Spule nahezu über die gesamte Breite der Bodenplatte erstreckt. Ferner können
auch mehrere Spulen in Einbaurichtung äquidistant zueinander am in Einbaurichtung
vorderen Rand der Bodenplatte und/oder der Vorderwand angeordnet sein.
[0009] Wenn zwei Stampferleisten in Einbaurichtung benachbart hintereinander angeordnet
sind, wobei die in Einbaurichtung vordere Stampferleiste zur Vorverdichtung des einzubauenden
Materials dient, kann eine elektrische Beheizung der in Einbaurichtung vorderen Stampferleiste
durch mindestens eine an der Vorderwand der Einbaubohle angeordnete Spule erfolgen,
während die Beheizung der in Einbaurichtung hinteren Stampferleiste durch mindestens
eine an der Bodenplatte angeordnete Spule erfolgt.
[0010] Ferner kann zwecks Erweichen bzw. Lösen von an der Stampferleiste während des Betriebs
in den Stampferraum eingedrungenem und durch Stillstand, etwa über Nacht erkaltetem
und dadurch erhärtetem Bitumen die Stampferleiste durch entsprechende Erhöhung der
durch die Spulen aufgebrachten Stromleistung auf eine Temperatur gebracht werden,
die erheblich über der normalen Arbeitstemperatur der Stampferleiste von 120 bis 140°C
liegt. Auf diese Weise wird im Bereich der Stampferleiste erhärtetes Bitumen wieder
erweicht und gegebenenfalls gelöst und der Zeitraum bis zur erneuten Inbetriebnahme
der Einbaubohle verkürzt.
[0011] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Einbaubohle für einen Straßenfertiger.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht die Verdichtungselemente der Einbaubohle aus Fig. 1 in
einer Ausführungsform.
Fig. 3 zeigt in Draufsicht die Verdichtungselemente der Einbaubohle aus Fig. 1 in
einer weiteren Ausführungsform.
[0013] Die dargestellte Einbaubohle für einen Straßenfertiger umfaßt unterseitig eine auf
eingebautem Material schwimmende und dieses glättende und verdichtende Bodenplatte
1, die bevorzugt über einen Träger 2 mit einer Vibrationswelle 3 verbunden ist, die
mit einem Vibrationsantrieb (nicht dargestellt) gekoppelt ist.
[0014] In Einbaurichtung unmittelbar vor der Bodenplatte 1 ist eine sich quer zur Einbaurichtung
über die gesamte Breite der Bodenplatte 1 erstreckende Stampferleiste 4 angeordnet.
Die Stampferleiste 4 ist über einen Exzenterantrieb 5 um einen einstellbaren Hub auf-
und abbeweglich antreibbar. Die Stampferleiste 4 weist an ihrer Vorderkante eine Einlaufschräge
6 auf Der Winkel der Einlaufschräge 6 liegt vorzugsweise zwischen 30° und 70°, um
eine optimale Zufuhr von einzubauendem Material zu gewährleisten.
[0015] Die Einbaubohle weist ferner zur Seite einer das einzubauende Material zuführenden
Verteilerschnecke des Straßenfertigers hin eine Vorderwand 7 auf Die Vorderwand 7
umfaßt einen unteren Führungsabschnitt 8, der zur Stampferleiste 4 geneigt ist und
benachbart hierzu endet. Der Neigungswinkel des Führungsabschnitts 8 entspricht zweckmäßigerweise
in etwa dem Winkel der Einlaufschräge 6 der Stampferleiste 4.
[0016] An der Bodenplatte 1 sind oberseitig eine oder mehrere mit einem U-förmigen magnetisierbaren
Kern 9 versehene Spulen 10 angeordnet. (Die Spulen 10 können auch als Luftspulen,
Ringspulen oder stabförmige Spulen ausgebildet sein. Bei Verwendung von Ringspulen
ist der Abstand benachbarter Spulenwicklungen ausreichend groß zu wählen, so daß das
den Spulendraht umgebende Magnetfeld zur Induktion von Wirbelströmen in der Stampferleiste
4 ausreicht.) Bei Verwendung von Spulen 10 mit U-förmigem magnetisierbaren Kern 9
bildet die Stampferleiste 4 das Joch für den Kern 9 und damit einen Kurzschluß für
das durch die Spule 10 erzeugte Magnetfeld. Bei Verwendung des U-förmigen Kerns 9
kann dieser vollständig oder teilweise von derjeweiligen Spule 10 umgeben sein. Die
U-Form des magnetisierbaren Kerns 9 kann auch einen Mittelschenkel aufweisen, der
die Spule 10 trägt. Als Material für den magnetisierbaren Kern 9 sind insbesondere
Ferrite vorteilhaft, da sie wegen ihrer geringen elektrischen Leitfähigkeit bei gleichzeitig
hoher Permeabilität nur sehr kleine Wirbelstromverluste aufweisen.
[0017] Gemäß Fig. 2 kann eine sich nahezu über die gesamte Breite der Stampferleiste 4 erstreckende
Spule 10 vorgesehen sein, oder es können gemäß Fig. 3 mehrere Spulen 10 in Einbaurichtung
äquidistant zueinander über die Breite der Stampferleiste 4 verteilt angeordnet sein.
Die mindestens eine Spule 10 ist so auf der Bodenplatte 1 angeordnet, daß der U-förmige
Kern 9 mit seinem freien Enden benachbart zur Stampferleiste 4 längs der Vorderkante
der Bodenplatte 1 angeordnet ist, so daß die Stampferleiste 4 das Joch zum jeweiligen
Kern 9 der Spulen 10 bildet.
[0018] Die Spulen 10 von Fig. 3 sind parallel zueinander an eine gemeinsame Stromquelle
11 angeschlossen. Entsprechend kann die Spule 10 aus Fig. 2 an eine Stromquelle (nicht
dargestellt) angeschlossen sein. Die Stromquelle 11 kann eine Wechselstromquelle oder
eine Drehstromquelle sein, und ihr kann ein Frequenzumrichter 12 nachgeschaltet sein.
Der in den Spulen 10 fließende hochfrequente Strom erzeugt ein sich periodisch in
der Richtung änderndes Magnetfeld. Infolge des wechselnden Magnetfeldes werden Wirbelströme
in der Stampferleiste 4 induziert, wodurch diese erwärmt wird.
[0019] Zusätzlich zur Stampferleiste 4 kann auch die Bodenplatte 1 elektrisch beheizbar
sein. Diese elektrische Beheizung kann mittels einer Widerstandsheizung oder mittels
einer oder mehrerer Heizpatronen oder Heizstäbe (ohmsche Heizelemente) erfolgen, die
Bodenplatte 1 kann aber auch analog zu der Stampferleiste 4 elektromagnetisch beheizt
werden. Hierzu können eine oder mehrere Spulen auf der Bodenplatte 1 angeordnet sein,
wobei vorzugsweise Ringspulen verwendet werden. Hierbei ist der Abstand der Spulenwicklungen
ausreichend groß zu wählen, so daß das den Spulendraht umgebende Magnetfeld ausreicht,
um Wirbelströme in der Bodenplatte 1 zu induzieren. Die Spulen können jedoch auch
einen U-förmigen magnetisierbaren Kern 9 aufweisen oder als Luftspulen ausgebildet
sein. Die Spulen können ebenfalls an die Stromquelle 11 angeschlossen sein, so daß
sie ebenfalls mit einem hochfrequenten Strom beaufschlagbar sind. Infolge des bei
einem durch die Spulen fließenden hochfrequenten Strom periodisch sich ändernden Magnetfelds
werden Wirbelströme in der Bodenplatte 1 induziert, wodurch die Bodenplatte 1 elektrisch
beheizt wird.
[0020] Da nur die Stampferleiste 4 bzw. die Bodenplatte 1 beheizt werden sollen, kann vorzugsweise
sichergestellt werden, daß die Wirbelströme nur in einem zu beheizenden Bereich entstehen.
Hierzu können die Spulen 10 gegenüber nicht zu beheizenden Teilen magnetisch abgeschirmt
sein.
[0021] Statt einer Stampferleiste 4 können auch zwei Stampferleisten in Einbaurichtung hintereinander
angeordnet sein. In diesem Falle sorgt die in Einbaurichtung vordere Stampferleiste
(nicht dargestellt) für eine Vorverdichtung und die nachfolgende Stampferleiste 4
für eine Weiterverdichtung des einzubauenden Materials. Bei einer solchen Anordnung
sind vorzugsweise weitere zur vorderen Stampferleiste benachbarte Spulen 10 zur Beheizung
der vorderen Stampferleiste an der Vorderwand 7 angeordnet. Insbesondere können diese
Spulen 10 mit einem U-förmigen magnetisierbaren Kern 9 versehen sein, wobei die vordere
Stampferleiste das Joch zum Kern 9 der Spulen 10 bildet. Die Beheizung der vorderen
Stampferleiste erfolgt dann in analoger Weise über Wirbelströme, die in Reaktion auf
ein periodisch sich änderndes Magnetfeld aufgrund eines durch die an der Vorderwand
7 angeordneten Spulen 10 fließenden hochfrequenten Stromes in der vorderen Stampferleiste
induziert werden.
[0022] Die Regelung der Wärmeleistung der Stampferleiste 4 bzw. der Bodenplatte 1 kann sekundär
oder primär regelbar bzw. über einen Regelkreis steuerbar oder über einen Thermostaten
mit Zwei-Punkt-Regelung und/oder über Frequenzregelung erfolgen.
1. Einbaubohle für einen Straßenfertiger mit einer gegebenenfalls mit einem Vibrationsantrieb
gekoppelten Bodenplatte (1), vor der in Einbaurichtung gesehen mindestens eine sich
quer zur Einbaurichtung erstreckende, durch einen Antrieb (5) auf- und abbewegliche
Stampferleiste (4) angeordnet ist, die elektrisch beheizbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine benachbart zur Stampferleiste (4) angeordnete Spule (10) vorgesehen
ist, die über eine Stromquelle (11) mit einem hochfrequenten Strom beaufschlagbar
ist, der Wirbelströme in der Stampferleiste (4) induziert.
2. Einbaubohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stampferleiste (4) einen
Kurzschluß für das durch die wenigstens eine Spule (10) erzeugte Magnetfeld bildet.
3. Einbaubohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine
Spule (10) einen magnetisierbaren U-förmigen Kern (9) aufweist.
4. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Spulen (10) in Einbaurichtung äquidistant zueinander angeordnet sind.
5. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens
eine Spule (10) auf der Bodenplatte (1) angeordnet ist.
6. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stampferleisten
(4) in Einbaurichtung benachbart hintereinander angeordnet sind.
7. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Spule (10) an einer Vorderwand (7) der Einbaubohle angeordnet ist.
8. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromquelle
(11) ein Frequenzumrichter (12) nachgeschaltet ist.
9. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle
(11) eine Wechselstromquelle ist.
10. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle
(11) eine Drehstromquelle ist.
11. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens
eine Spule (10) gegenüber nicht zu beheizenden Teilen abgeschirmt ist.
12. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
(1) elektrisch beheizbar ist.
13. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine benachbart zur Bodenplatte (1) angeordnete Spule vorgesehen ist, die über eine
Stromquelle (11) mit einem hochfrequenten Strom beaufschlagbar ist, der Wirbelströme
in der Bodenplatte (1) induziert.
14. Einbaubohle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule eine Ringspule
ist.
15. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Temperaturregler
für die Stampferleiste (4) und/oder die Bodenplatte (1) vorgesehen ist.