[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sieben und/oder Zerkleinern von Siebmaterialien
gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die DE 93 04 186 U1 zählt ein Siebbrecher für Erdmaterial zur Anwendung im
Kübel einer Erdbewegungsmaschine oder einer Kübellademaschine zum Stand der Technik.
Die Hinterwand des Kübels ist hierbei als Brechersieb mit rotierenden Wellen ausgebildet,
die etwa parallel zur Kübeldrehachse angeordnet sind. Beim Siebbetrieb wird der Kübel
um seine Kübeldrehachse geschwenkt, so dass das Brechersieb etwa parallel zum Erdboden
ausgerichtet ist.
[0003] Bei dieser Ausführungsform ist nachteilig, dass die Antriebsaggregate zum Antrieb
der Wellen seitlich am Kübel angeordnet sind. Das für die Antriebsaggregate erforderliche
seitliche Bauvolumen bildet einen im Betrieb nachteiligen Totraum. So kann beispielsweise
beim Einfahren mit dem Kübel des Siebbrechers in ein Silo oder entlang einer Gebäudewand
das Siebmaterial zwischen der Kübelseitenwand und der Gebäudewand nicht erfasst werden.
Auch ist das Gehäuse der Antriebsaggregate starkem Verschleiß und Verschmutzungen
ausgesetzt. Dies hat unter anderem zur Folge, dass die Befestigungsschrauben der Deckbleche
infolge von Beschädigungen oder Verschmutzungen unlösbar werden. Es ist dann erforderlich,
die Schrauben oder die Deckbleche abzutrennen. Die Wartung und die Inspektion der
Antriebsaggregate ist somit erheblich erschwert.
[0004] Ein weiterer Nachteil des bekannten Siebbrechers resultiert aus den relativ langen
Wellen, an denen aufgrund ihrer Wirklänge große Kräfte angreifen. Wellenlager sowie
Antriebsaggregate müssen daher sehr robust ausgelegt werden. Um den Siebbrecher nicht
unverhältnismäßig schwer auszuführen, sind dem einleitbaren Drehmoment Grenzen gesetzt.
Das hat wiederum zur Folge, dass bei besonders schwer brechbarem Material der Kübel
nicht vollends befüllt werden kann, da die Gefahr besteht, den Siebbrecher zu überlasten.
[0005] Ferner ist bei der bekannten Bauart festgestellt worden, dass beim Sieb- bzw. Brechvorgang
Steine durch die Rotation der Wellen parallel zur Kübeldrehachse aus dem Kübel in
Richtung auf das Fahrerhaus herausgeschleudert werden können. Dies kann sowohl zu
Beschädigungen des Fahrerhauses, insbesondere der Frontscheibe des Fahrerhauses, als
auch zu Personenschäden führen. Der bekannte Siebbrecher bringt mithin auch sicherheitstechnisch
nicht die besten Voraussetzungen mit sich.
[0006] Der Erfindung liegt ausgehend von diesem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Sieben und/oder Zerkleinern von Siebmaterialien zu schaffen,
deren Sieberfolg bei gesteigertem Durchsatz verbessert ist und die von den vorstehend
beschriebenen nachteiligen Eigenschaften befreit ist.
[0007] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0008] Der Kerngedanke der Erfindung ist die Anordnung der Siebwellen quer zur Drehachse
des Kübels. Vorzugsweise sind die Siebwellen senkrecht zur Drehachse angeordnet.
[0009] Diese Anordnung bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Die Siebwellen sind kürzer
als bei der bekannten Bauform ausgeführt, wodurch deutlich höhere Drehmomente übertragbar
sind. Durch die Queranordnung können mehr Siebwellen im Kübel angeordnet sein, die
folglich eine stärkere Bewegung des Siebmaterials bewirken. Die stärkere Bewegung
verbessert den Sieberfolg und führt zu einer Steigerung des Durchsatzes. Da bei dieser
Art von Rotationssieben das Siebmaterial durch die Rotation der Siebwellen bzw. der
Siebelemente auf dem Siebboden bewegt wird, ergibt sich zudem durch die Querstellung
der Siebwellen eine im Vergleich zur bekannten Vorrichtung größere Siebstrecke.
[0010] Die Vorrichtung ist geeignet zum Sieben und/oder zerkleinern unterschiedlicher Siebmaterialien,
wie z.B. Erdaushub, Filterkuchen, Kohle, Kompost aber auch zum Trennen des Erdaushubs
von größeren Bestandteilen, wie Geröll oder Holz.
[0011] Die Vorrichtung ist im Austausch für eine übliche Schaufel an Erbewegungsgeräten
wie z.B. Radladern, Baggern, Ladegeräten und Traktoren konzipiert.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform des grundlegenden Erfindungsgedankens ist in den
Merkmalen des Anspruchs 2 charakterisiert.
[0013] Danach sind die Siebelemente einer Siebwelle durch auf dieser festgelegte Siebscheiben
mit dazwischen eingegliederten Brechkörpern gebildet.
[0014] Diese Ausbildung ist konstruktiv und fertigungstechnisch vorteilhaft. Die Siebwellen
sind robust trotz einer vergleichsweise leicht bauenden Ausführung.
[0015] Eine für die Praxis besonders vorteilhafte Festlegung der Brechkörper der Siebelemente
lehrt Anspruch 3. Danach ist vorgesehen, dass die Brechkörper seitlich in Aufnahmen
der Siebscheiben gehalten und jeweils mittels eines Spannelements festgelegt sind.
Als Spannelement bietet sich die Verwendung eines Schraubbolzens an. Die Aufnahmen
sind zweckmäßigerweise leicht konisch gestaltet bzw. verjüngen sich zu ihren Enden
hin. Jeweils zwischen zwei Siebscheiben ist ein Brechkörper eingegliedert. Dazu greift
er mit seinen zu den Aufnahmen in den Siebscheiben konfigurativ gegengleich gestalteten
Seitenabschnitten in diese ein. In den Aufnahmen ist der Brechkörper dann geführt
gehalten und kann mittels des Spannelements befestigt werden.
[0016] In einer vorteilhaften konstruktiven Ausführung ist vorgesehen, dass der Schraubbolzen
die Siebwelle durchsetzt und von hinten in ein Innengewinde des Brechkörpers einschraubbar
ist. Durch Drehen des Schraubbolzens wird ein Brechkörper in die konisch geformten
Aufnahmen gezogen und verspannt. Zum Austausch eines Brechkörpers wird der Schraubbolzen
zunächst um einige Drehungen gelockert, anschließend wird der Brechkörper durch einen
Schlag auf den Kopf des Schraubbolzens aus den Aufnahmen getrieben und der Schraubbolzen
ganz herausgeschraubt. Hierdurch ist ein Wechsel der Brechkörper mit wenigen Handgriffen
einfach und schnell durchführbar.
[0017] Vorzugsweise bestehen die Brechkörper aus einem harten verschleißfesten Material.
Gegebenenfalls können sie auch mit einer zusätzlichen Aufpanzerung an ihren Arbeitsflächen
versehen sein.
[0018] Nach Anspruch 4 weist die Vorrichtung Siebelemente mit Siebscheiben und Abstandskörpern
auf. Siebscheiben und Abstandskörper sind im Wechsel auf einer Siebwelle angeordnet.
Die gegenüber den Abstandskörpern im Durchmesser größeren Siebscheiben bilden mit
den korrespondierenden Siebscheiben auf den benachbarten Siebwellen einen Siebboden
aus, dessen Feinheit vom Abstand der Siebwellen und dem axialen Abstand der Siebscheiben
abhängt.
[0019] Die Siebscheiben können grundsätzlich eine runde, ovale oder polygonförmige Aussenkontur
aufweisen. Zwischen zwei Siebscheiben ist jeweils ein Abstandskörper angeordnet.
[0020] Die Siebelemente können aus zwei lösbaren Scheibensegmenten zusammengesetzt sein
(Anspruch 5). Das hat den Vorteil, dass einzelne Siebelemente ausgetauscht werden
können, ohne dass die gesamte Siebwelle demontiert werden muss. Hierbei ist es möglich,
dass die Siebscheibe und der Abstandskörper in jeweils einzelne Scheibensegmente aufgeteilt
sind. Ein Scheibensegment des Abstandskörpers kann aber auch mit dem entsprechenden
Scheibensegment der Siebscheibe einstückig verbunden sein. Im letzteren Fall weist
ein Siebelement nur zwei Scheibensegmente auf, wodurch die Anzahl der Bauteile reduziert
wird.
[0021] Wie bereits erwähnt, sind die Brechkörper der Siebelemente austauschbar. Dies hat
insbesondere wartungs- und instandhaltungstechnische Vorteile. Bevorzugt ist zwischen
zwei Siebscheiben jeweils ein Brechkörper befestigt. Im Rahmen der Erfindung können
auch mehrere Brechkörper einem Siebelement zugeordnet sein.
[0022] Die Brechkörper können spiralförmig oder nach anderen Mustern auf dem Umfang der
Siebwelle in Längsrichtung verteilt befestigt werden.
[0023] Als Brechkörper sind auch Schneidleisten möglich, so dass mit der Vorrichtung sogar
Material gefräst werden könnte, beispielsweise Laub, Rinde und ähnliches.
[0024] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Merkmalen des
Anspruchs 6 charakterisiert. Hierbei sind die Siebwellen einzeln oder in Gruppen zusammengefasst
und können mit unterschiedlichen bzw. wechselbaren Drehrichtungen angetrieben werden.
[0025] Dadurch kann das Material im Siebkübel hin und her bewegt und somit gut durchmengt
werden. Die Drehrichtung kann während des Betriebs gewechselt werden. Hierdurch wird
der Sieberfolg weiter verbessert und möglicherweise auftretende Verklemmungen können
einfach beseitigt werden.
[0026] Ferner wird durch das Hin- und Herfahren, also das Wechseln der Siebrichtung, das
Herausschleudern von Steinen durch die Siebwellen unterdrückt. Zusätzlich weist der
Kübel hochstehende und bevorzugt im rechten Winkel zur Bodenplatte angeordnete Seitenwände
auf, durch die gegebenenfalls Steinschlag im Kübel abgefangen wird. Um die Sicherheit
der Vorrichtung hinsichtlich eines Herausschleuderns von Material aus dem Kübel weiter
zu erhöhen, kann es ferner zweckmäßig sein, die Kübelöffnung an ihrer oberen Längsseite
mit einem Abschirmblech oder einem Abweiser zu versehen.
[0027] Vorteilhaft können an der Vorrichtung mehrere Antriebsaggregate angeordnet werden,
durch welche einzelne oder in Gruppen zusammengefasste Siebwellen angetrieben werden
können. Die aufgrund der Queranordnung kurz ausgelegten Siebwellen sind geeignet,
hohe Drehmomente aufzunehmen, die im Bedarfsfall durch zusätzliche Antriebsaggregate,
bevorzugt Hydraulikmotoren, einfach aufgebracht werden können.
[0028] Im Rahmen der Ausführungsform des Anspruchs 7 sind Siebwellen mit Brechkörpern oder
ohne Brechkörper im Wechsel angeordnet. Die Siebwellen ohne Brechkörper fungieren
gegenüber den Wellen mit Brechkörpern quasi als Gegenschneide.
[0029] In dieser Funktion kann es vorteilhaft sein, dass eine Siebwelle ohne Brechkörper
antriebslos oder feststehend ist (Anspruch 8). Durch diese Maßnahme, ist eine wesentlich
geringere Antriebsleistung erforderlich, da beispielsweise nur jede zweite Siebwelle
angetrieben werden muss. Die Vorrichtung kann kostengünstig gefertigt werden, während
gleichzeitig die Anzahl der verschleißteile reduziert wird.
[0030] Eine für die Praxis vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist in Anspruch 9 charakterisiert.
Hierbei weisen die äußeren, den Seitenwänden des Kübel benachbarten Siebwellen runde
Siebelemente ohne Brechkörper auf.
[0031] Da es an den Seitenwänden des Kübels zu Verklemmungen von nicht siebfähigem Material
zwischen der Siebwelle und den Seitenwänden kommen kann, ist vorgesehen, die äußeren
Siebwellen ohne Brechkörper auszugestalten. Darüber hinaus ist es günstig, an den
Seitenwänden ein kämmend zwischen die Abstandsscheiben der äußeren Siebwellen eingreifendes
Abstreifblech anzuordnen, damit das Siebgut nicht zwischen die Seitenwand und die
Siebwelle gelangen kann.
[0032] Die Vorderkante des Kübelbodens ist mit einer austauschbaren Schneidleiste aus einem
widerstandsfähigen Material versehen, um die Lebensdauer des Kübels zu verlängern.
Im hinteren Teil der Bodenplatte sind gut zugängliche Stehlager für die Siebwellen
angeordnet, die von einer rückwärtigen Blechabdeckung geschützt werden. Im oberen
Höhenbereich des Kübels ist mindestens ein Antriebsaggregat mit den notwendigen Übertragungselementen
zu den Siebwellen sowie für jede Siebwelle ein zweites Stehlager angeordnet.
[0033] Die Antriebsaggregate und auch die Stehlager sind zuverlässig geschützt und leicht
zugänglich. Die Vorrichtung kann wie eine übliche Schaufel benutzt werden, ohne dass
Baugruppen seitlich überstehen und beim Betrieb in Mitleidenschaft gezogen werden
könnten.
[0034] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung im vertikalen Querschnitt,
- Figur 2
- eine teilweise geschnitte Darstellung der Vorrichtung gemäß Figur 1 in der Draufsicht,
- Figur 3
- ebenfalls in der Draufsicht eine Siebwelle,
- Figur 4
- einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 3 entlang der Linie IV-IV,
- Figur 5
- die Darstellung der Figur 4 im Schnitt entlang der Linie V-V,
- Figur 6
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im vertikalen Querschnitt
und
- Figur 7
- die Darstellung der Vorrichtung gemäß Figur 6 in der Draufsicht, teilweise in geschnittener
Darstellungsweise.
[0035] Mit 1 ist in den Figuren 1 und 2 ein Kübel bezeichnet, dessen Rückwand 2 als Siebboden
3 gestaltet ist. Der Siebboden 3 wird aus Siebwellen 4 gebildet, die im Winkel von
90° zur Drehachse 5 des Kübels 1 angeordnet sind. Die Drehachse 5 des Kübels 1 ist
durch die Anlenkung an eine Erdbewegungsmaschine vorgegeben. Sie erstreckt sich parallel
zum Siebboden 3 in Längsrichtung des Kübels 1.
[0036] Der Kübel 1 ist schaufelförmig konfiguriert mit senkrecht zur Rückwand 2 und zu einer
Bodenplatte 6 angeordneten Seitenwänden 7. Jeweils ein Ende 8 der Siebwellen 4 ist
in an der Bodenplatte 6 befestigten Stehlagern 9 gelagert. Die Bodenplatte 6 weist
einen Hohlraum 10 auf, in dem die Stehlager 9 angeordnet sind und welcher mit einer
Abdeckplatte 11 rückwandseitig verschlossen ist.
[0037] Der Hohlraum 10 läuft in Richtung zur Vorderkante 12 der Bodenplatte 6 keilförmig
aus. An der Vorderkante 12 ist eine Schneidleiste 13 aus widerstandsfähigem Material
austauschbar befestigt.
[0038] Die oberen Enden 14 der Siebwellen 4 reichen in einen sich zwischen den Seitenwänden
7 erstreckenden Getriebekasten 15. Die oberen Enden 14 sind ebenfalls in Stehlagern
9 drehbar gelagert und sind endseitig mit Doppelkettenrädern 16 versehen. Jeweils
zwei Siebwellen 4 sind über eine Gelenkkette 17 miteinander gekoppelt. Die äußeren
Siebwellen 4' neben den Seitenwänden 7 des Kübels 1 sind über eine Gelenkkette 17
mit einem im Getriebekasten 15 festgelegten Antriebsaggregat 18 gekoppelt. Der Übersicht
halber ist in der Figur 2 nur das in Bildebene gesehen untere Antriebsaggregat 18
dargestellt. Die Antriebsaggregate 18 können untereinander synchronisiert sein.
[0039] An dem Getriebekasten 15 sind doppellaschige Halterungen 19 für die Befestigung an
einem Erdbewegungsgerät angeordnet. Die Halterungen sind in Richtung der Drehachse
5 durchbohrt und weisen jeweils fluchtende Augen 20 auf.
[0040] Auf den Siebwellen 4 sind Siebelemente 21 angeordnet.
[0041] Wie insbesondere anhand der Figuren 3 bis 5 zu erkennen ist, sind die Siebelemente
21 einer Siebwelle 4 durch auf dieser mit Abstand zueinander festgeschweißten Siebscheiben
22 gebildet. Zwischen den Siebscheiben 22 sind schlegelartige Brechkörper 23 eingegliedert.
Hierzu sind die Brechkörper 23 seitlich in Aufnahmen 24 der Siebscheiben 22 gehalten.
[0042] Der Figur 4 ist zu entnehmen, dass sich die Aufnahmen 24 nach hinten in Richtung
zu ihrem Tiefsten verjüngen. Die Brechkörper 23 sind mit gegengleich konfigurierten
Seitenabschnitten 25 in den Aufnahmen 24 geführt (Figur 5). Mittels eines Spannelements
in Form eines Schraubbolzens 26 wird ein Brechkörper 23 festgelegt. Der Schraubbolzen
26 wird hierzu durch eine den hohlzylindrischen Grundkörper 27 der Siebwelle 4 durchsetzende
Führungshülse 28 geschoben und in ein Innengewinde 29 auf der Rückseite 30 des Brechkörpers
23 eingeschraubt. Hierdurch wird der Brechkörper 23 in die Aufnahmen 24 gezogen und
verspannt.
[0043] In der Figur 2 erkennt man ferner, dass an den Innenwänden 31 der Seitenwände 7 Abstreifbleche
32 angeschweißt sind, die kämmend zwischen die Siebscheiben 22 der äußeren Siebwellen
4' eingreifen. Die Abstreifbleche 32 sind so angeordnet, dass sie Siebmaterial zwischen
die äußere Siebwelle 4' und die benachbarte Siebwelle 4 leiten, damit möglichst kein
Siebmaterial zwischen die Siebwellen 4' und die Seitenwände 7 gelangen kann.
[0044] Wie die Figur 1 zeigt, ist an der oberen Längsseite 33 des Kübels 1 ein Abschirmschild
34 vorgesehen zum Schutz gegen herausschleuderndes Siebmaterial. Beim Siebbetrieb
wird der Kübel 1 um seine Kübeldrehachse 5 geschwenkt, so dass der Siebboden 3 etwa
parallel zum Erdboden ausgerichtet ist. Selbst wenn es infolge von Verklemmungen zum
Herausschleudern von Material aus dem Kübel 1 kommen sollte, bietet das Abschirmschild
34 einen wirksamen Schutz.
[0045] Die Figuren 5 und 6 zeigen einen Kübel 1', welcher vom grundsätzlichen Aufbau her
der zuvor beschriebenen Ausführungsform entspricht. Von daher tragen einander entsprechende
Bauteile die gleichen Bezugszeichen.
[0046] Der Siebboden 3 ist durch Siebwellen 4, 4', 4'' gebildet, die im Winkel von 90° zur
Drehachse 5 des Kübels 1' angeordnet sind.
[0047] Man erkennt ferner die beiden Antriebsaggregate 18, wobei in dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel jeweils ein Antriebsaggregat die von den Seitenwänden 7 bis zur
Mittelquerebene MQE des Kübels 1' liegenden Siebwellen 4, 4', 4'' antreibt. Die mittleren
Siebwellen 4'' sind nicht kraftübertragend miteinander verbunden.
[0048] Die Siebwellen 4, 4', 4'' tragen Siebelemente 35, welche Siebscheiben 36 und im Durchmesser
kleinere, jedoch in Axialrichtung dickere Abstandskörper 37 umfassen. Abstandskörper
37 und Siebscheiben 36 sind im Wechsel auf einer Siebwelle 4, 4', 4'' angeordnet,
wobei jeweils ein Abstandskörper 37 mit einer Siebscheibe 36 verschweißt ist.
[0049] Ein solches ringförmiges Siebelement 35 ist in zwei Scheibensegmente 38 aufgeteilt,
die miteinander verschraubt und an den Siebwellen 4, 4', 4'' festgelegt sind. Die
Siebwellen 4, 4', 4'' sind im Bereich der Siebelemente 35 als Vierkantwellen ausgeführt.
[0050] Die Siebelemente 35 der äußeren Siebwellen 4' haben eine runde Außenkontur. Die Siebelemente
35 aller anderen Siebwellen 4, 4'' weisen achteckige Siebscheiben 36' auf, zwischen
denen jeweils ein einen Brechkörper 39 tragender Abstandskörper 33' angeordnet ist.
Die Brechkörper 39 sind mit den jeweiligen Abstandskörpern 37' verstiftet und gleichmäßig
über den Umfang der Siebwellen 4, 4'' verteilt. Sie sind so angeordnet, dass sie kollisionsfrei
zwischen zwei Siebscheiben 30, 36' der benachbarten Siebwellen 4, 4', 4'' eingreifen.
[0051] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zeichnen sich durch eine robuste Bauweise und
hohe übertragbare Momente aus. Die Anordnung der Siebwellen 4, 4', 4'' quer zur Drehachse
5 gewährleistet eine größere Siebstrecke, wodurch der Sieberfolg verbessert und der
Durchsatz deutlich gesteigert wird. Die Siebwellen 4, 4', 4'' können mit unterschiedlichen
und wechselbaren Drehrichtungen angetrieben werden, wodurch das Material im Kübel
seitlich bewegt und gut durchmengt wird. Verklemmungen und das Herausschleudern von
Steinen werden durch wechselnde Drehrichtungen und hohe Seitenwände 7 weitgehend unterdrückt.
Bezugszeichenaufstellung
[0052]
- 1 -
- Kübel 1' - Kübel
- 2 -
- Rückwand
- 3 -
- Siebboden
- 4 -
- Siebwellen
4' - äußere Siebwellen
4'' - mittlere Siebwellen
- 5 -
- Drehachse von 1
- 6 -
- Bodenplatte
- 7 -
- Seitenwand
- 8 -
- Ende von 4
- 9 -
- Stehlager
- 10 -
- Hohlraum in 6
- 11 -
- Abdeckplatte
- 12 -
- Vorderkante von 6
- 13 -
- Schneidleiste an 12
- 14 -
- oberes Ende von 4
- 15 -
- Getriebekasten
- 16 -
- Doppelkettenrad
- 17 -
- Gelenkkette
- 18 -
- Antriebsaggregat
- 19 -
- Halterung
- 20 -
- Auge von 19
- 21 -
- Siebelement
- 22 -
- Siebscheibe
- 23 -
- Brechkörper
- 24 -
- Aufnahme
- 25 -
- Seitenabschnitt v. 23
- 26 -
- Schraubbolzen
- 27 -
- Grundkörper
- 28 -
- Führungshülse
- 29 -
- Innengewinde
- 30 -
- Rückseite
- 31 -
- Innenwand v. 7
- 32 -
- Abstreifblech
- 33 -
- Längsseite v. 1
- 34 -
- Abschirmblech
- 35 -
- Siebelement
- 36 -
- Siebscheibe
36' - Siebscheibe
- 37 -
- Abstandskörper
37' - Abstandskörper
- 38 -
- Scheibensegment v. 35
- 39 -
- Brechkörper
- MQE -
- Mittelquerebene von 1'
1. Vorrichtung zum Sieben und/oder Zerkleinern von Siebmaterialien mit einem an einem
Erdbewegungsgerät anlenkbaren und um eine horizontale Drehachse (5) schwenkbaren Kübel
(1), der eine als Siebboden (3) gestaltete Rückwand (2) umfasst, die mit Siebelementen
(21, 35) versehene Siebwellen (4, 4', 4'') aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Siebwellen (4, 4', 4'') quer zur Drehachse (5), vorzugsweise senkrecht zu
dieser, angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebelemente (21) einer Siebwelle (4, 4', 4'') durch auf dieser festgelegte
Siebscheiben (22) mit dazwischen eingegliederten Brechkörpern (23) gebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brechkörper (23) seitlich in Aufnahmen (24) der Siebscheiben (21) gehalten
und mittels eines Spannelements (26) festgelegt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebelemente (35) Siebscheiben (36, 36') und Abstandskörper (37, 37') umfassen,
wobei die Abstandskörper (37, 37') austauschbare Brechkörper (39) tragen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebelemente (35) aus lösbaren Scheibensegmenten (38) zusammengesetzt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebwellen (4, 4', 4'') einzeln oder in Gruppen zusammengefasst mit unterschiedlichen
bzw. wechselbarer Drehrichtung antreibbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass Siebwellen (4, 4', 4'') mit Brechkörpern (23, 39) und ohne Brechkörper im Wechsel
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Siebwelle (4, 4', 4'') ohne Brechkörper antriebslos oder feststehend
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren, den Seitenwänden (7) des Kübels (1) benachbarten Siebwellen (4')
runde Siebelemente (21, 35) ohne Brechkörper tragen.