[0001] Die Erfindung betrifft Anschnittmerkmale bei Tür-bzw. Fenstergriffen, bei denen die
Kokillen ohne Kerne bei der Halsgestaltung gearbeitet sind und die Teilungsnähte über
das ganze Gussteil verlaufen.
Bei den Teilungsnähten können auch Gussteile in Betracht kommen, bei denen insbesondere
bei Giesswerkzeugen oder Kokillen die Teilungsflächen nicht nur ebenflächig ausgebildet
sein müssen.
Es kann sich auch ebenso um gewölbte Kokillenflächen handeln.
[0002] In der Regel sind die Kokillen für Aluminium-Legierungen so angelegt, dass mindestens
zwei oder auch mehr Gussteile in der Kokille angeordnet sind.
[0003] Vornehmlich sind die Gussteile aus Aluminium-Legierungen, insbesondere Tür-und Fenstergriffe,
in der Kokille so angelegt, dass für jeden Griff 2 Kernzüge vorgesehen sind.
[0004] Ein Kern bildet die Halsführungspartie ohne seitliche Teilungsnaht, der andere Kern
ist so beschaffen, dass er die jeweils vorgesehene Vierkantlängsbohrung bildet.
[0005] Die Kerne werden nach jedem Giessvorgang gezogen und in eine wässrige kolloidale
Graphitlösung getaucht, um einerseits dieselben abzukühlen, und andererseits mit kolloidalen
Graphit zu versehen, damit die Kerne sich leicht ziehen lasen und keine Aluminium-Legierungsteilchen
sich klebend ansetzen können.
[0006] Bei den herkömmlichen Giesswerkzeugen werden die Halspartie und die Vierkantlängsbohrungen
jeweils durch Kerne gebildet.
[0007] In der Praxis gibt es nun national, und erst recht internatiomal, verschiedene Halsdurchmesser
und erst recht verschiedenartige Vierkantlängsbohrungen.
Diese Tatsache verlangt zumindest unterschiedliche Kernsätze, wenn nicht gar eine
grössere Anzahl von Kokillen.
[0008] Diese Unterschiedlichkeit sowohl in dem Halsdurchmesser als auch in den verschiedenen
Vierkantlängsbohrungsabmessungen bedingt eine umfangreiche Lagerhaltung, was nicht
dazu beiträgt, den Kostenfaktor zu senken, was heuzutage jedoch oberstes Ziel sein
müsste.
[0009] Bei der erfindungsgemässen Produktgestaltung wird die Lagerhaltung stark reduziert,denn
aus dem ein und demselben Produkt können die verschiedenartigsten Tür- und Fensterbeschläge
gefertigt werden, wenn für die erforderlichen Nacharbeiten die richtigen Aggregate
zur Verfügung stehen.
Rechnen lässt sich die erfinderische Produktionsart allemal.
Hinzu kommt der wesentliche Umstand, dass die Stückzahl beim Giessvorgang bemerkenswert
um einiges höher liegt.
[0010] Wenn die Stückzahl bei dem herkömmlichen Giessvorgang - Vorgiessen des Halses und
der jeweiligen Vierkantlängsbohrung - mittels Kernen mit 100 angesetzt wird, dann
kann gemäss der erfinderischen Produktgestaltung die Stückzahl mit mindestens 120
bis 130 angesetzt werden. Abgesehen von diesem positiven Ergebnis ist darauf zu verweisen,dass
der Ausschussanteil beim Giessvorgang stark reduziert wird.
[0011] Hauptaufgabe der Erfindung ist es, die Lagerhaltung stark zu reduzieren, die Giess-Stückzahl
merklich zu erhöhen und die Ausschussquote beim Giessvorgang stark zu reduzieren.
Diese Aufgabe ist durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.Besondere
Ausführungen sind Gegensatnd der Ansprüche 2 bis 8
[0012] Die Erfindung ist anhand von Zeichnungen dargestellt, worauf die Erfindung nicht
beschränkt ist.
Es ist möglich und denkbar, dass sich aus dem Hauptanspruch, den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Erklärung zu den Zeichnungen Umstände ergeben, die für sich
selbst oder in verschiedenen Kombinationen erfindungsbedeutsam sein können.
[0013] Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Zeichnung eines Griffes als herkömmliches Gussteil,
- Fig. 2
- eine perspektivische Zeichnung des Griffes gemäss der erfinderischen Idee,
- Fig. 3
- eine Teilansicht einer Kokillenteilungsfläche mit der Anordnung mehrerer Griffteile
und der erfindungsgemässen Anschnittetechnik,
- Fig. 4
- eine Teilansichtszeichnung gemäss Fig.3 in Richtung "A" um 90° geschwenkt,
- Fig. 5
- eine Teilansichtszeichnung einer Kokillenteilungsfläche mit einer anderen Anschnittmöglichkeit,
- Fig. 6
- eine Teilansichtsichtszeichnung einer Kokillenteilungsfläche einer weiteren Anschnittmöglichkeit,
- Fig. 7
- eine masstäblich vergrösserte Teilkokillenfläche,
- Fig. 8
- eine masstäblich vergrösserte Teilkokillenfläche gemäss Fig 7 um 90° geschwenkt,
- Fig. 9
- eine masstäblich vergrösserte Teilkokillenfläche, wobei der Giesstrichter oberhalb
des Anschnitts (8) verstärkt ist,
- Fig. 10
- eine Teilaufsichtszeichnung gemäss Fig.9 um 90° geschwenkt.
[0014] Normalerweise ist es üblich, insbesondere Griffe aus Aluminium-Legierungen für Türen
bzw. Fenster möglichst so zu giessen, dass weitere Arbeitsgänge eingespart werden,
zumindest aber auf ein Minimum reduziert werden.
Ob solche Einschränkungen die Kosten entsprechend den Erwartungen entsprechend drücken,
sei dahingestellt.
[0015] Die erfindungsgemässe Produktion von Griffen aus Aluminiumlegierungen hat aber aufgrund
genauer rechnerischer Ergebnisse ergeben, dass es sinnvoller und kostengünstiger ist,
nach der erfinderischen Idee Griffe zu produzieren.
[0016] Fig. 1 zeigt einen Tür - oder Fenstergriff (1) üblicher Produktion.
Der Halsansatz (2) Fig.1 wird durch einen losen Kerneinsatz fertig vorgegossen, wobei
der Brustansatz (3) Fig.1 ebenfalls funktionstüchtig entsteht.
Ein weiterer loser Kern bildet die Vierkantlängsbohrung (4) Fig.1.
Ein Nachteil der vorgegossenen Vierkantbohrung besteht darin, dass dieselbe zumindest
leicht konisch verläuft.
Um einen gewünschten Sitz des später eingesetzten oder losen Vierkantstifts zu gewährleisten,
müsste die Vierkantbohrung (4) Fig.1 nachgeräumt werden.
Dies unterbleibt jedoch meistens aus Kostengründen. Lieber nimmt man dann ein späteres
leichtes Wackeln des Stifts in Kauf.
[0017] Im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 wird darauf verwiesen, dass keine Kerne für
die Vierkantlängsbohrung (4) Fig.1 sowie für den Halsansatz (2,2a) Fig.1 und 2 vorgesehen
sind, sondern die Gussteile massiv ausgeformt werden, d.h. massiv gegossen werden.
Nach Anspruch 2 erfolgt der unmittelbare Anschnitt von einem mittig angeordneten Giesstrichter
(7) Fig.3 bis Fig.10. Der Giesstrichter (7) kann im Querschnitt verschiedenartig sein.
[0018] Im kennzeichnenden Abschnitt des Anspruchs 3 ist darauf verwiesen,dass der unmittelbare
Anschnitt (8) Fig. 2,4,7,8 am freien Ende des Halsansatzes (2,2a) = 2b Fig.1 und Fig.2
erfolgt.
[0019] Im kennzeichnenden Abschnitt des Anspruchs 4 ist erkennbar, dass im Anschnittsbereich
(8) und (9) Fig.3,4,7 und 8 des Giesstrichters (7) Fig.3,4,5,7 und 8 Verstärkungen
(11,16) des Giesstrichters (7) Fig.3 und 6 vorgearbeitet sind, die dem notwendigen
Nachdruck dienen.
[0020] Der Halsansatz (2 2a) im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 5 ist im Durchmesser
beim Gussteil so bemessen, dass grössere Durchmesser herzustellen sind.
[0021] Der kennzeichnende Abschnitt des Anspruchs 6 gibt an,dass die Vierkantlängsbohrung
(4) Fig.1 durch zylindrische Vorbohrung und anschliessender Räumung mittels auszuwählender
Räumnadel erfolgt.
[0022] Im Anspruch 7 ist im kennzeichnenden Teil angegeben, dass die erforderlichen Nacharbeiten,
wie maßlich gewünschte Herstellung des Führungshalses (2,2a) Fig.1,2,3,4,7 und 8 und
die Vierkantlängsbohrung (4) Fig.1 auf einem radial beweglichen Rundtisch in einem
Einspannungsvorgang erfolgen, wobei die jeweiligen Bearbeitungsstellen des Rundtisches
eine Abstützung aufweisen.
[0023] Dadurch dass die Gussteile -- Tür-bzw. Fenstergriffe --(5) Fig.1,2 in den Kokillenteilungsflächen
jeweils deckungs- und hälftig eingearbeitet sind, weisen dieselben einen ringsumlaufende
Teilungsnaht auf.
Das führt dazu, dass die Gussteile überall eine Entformungsschräge aufweisen.
Der Brustansatz (3,3a) Fig.1,2 hat ebenso eine Entformungsschräge wie die freie Stirnfläche
des Halsansatzes (2b)
[0024] Sowohl der Brustansatz (3,3a) Fig.1,2 als auch die freie Stirnfläche (2b) werden
durch die Bearbeitungsvorgänge ohne Mehraufwand eben gestaltet.
[0025] Die Konturen der Griffe (6) Fig.3 können beliebig gestaltet werden, nur müssen sie
entformbar sein.
Ebenso können die Griffhälse (10) Fig.3 verschiedene Formen aufweisen; sie müssen
nicht rechtwinklig zum Griff (6) Fig.3 angeordnet sein.
[0026] Um die Gussteile auch metallurgisch zufriedenstellend abzugiessen,muss der Giesstrichter
(7) in unmittelbarer Nähe des Gussteils vertärkt sein, was durch die Gestaltung (11)
Fig.3 zum Ausdruck kommt.
Bei anderen Anschnitten (12),(13), wie Fig.5 und Fig.6 zeigen, ist insbesondere eine
zusätzliche Anschnittverstärkung (15) Fig.5 inform eines zusätzliches Steigers vorgesehen.
[0027] Die Kokillenhälften (14) Fig.3,5,6 und 7 sind in der Regel ebenflächig.
Sie können aber auch, je nach Griffgestaltung ebenso uneben sein, wie es die Griffgestaltung
voraussetzt.
Bezugszeichenübersicht
[0028]
- 1
- Tür - oder Fenstergriff üblicher Produktion
- 2
- Halsansatz
- 2a
- Halsansatz
- 2b
- freie Stirnfläche des Halsansatzes 2, 2a
- 3
- Brustansatz
- 3a
- Brustansatz
- 4
- Vierkantlängsbohrung
- 5
- Tür - oder Fenstergriff
- 6
- Konturen der Griffe
- 7
- Giesstrichter
- 8
- unmittelbarer Anschnitt
- 9
- Abschnitt des Anschnitts
- 10
- Griffhälse
- 11
- Verstärkung des Giesstrichters
- 12
- abgeänderter Anschnitt
- 13
- abgeänderter Anschnitt
- 14
- Kokillenteilungsfläche
- 15
- Anschnittverstärkung
- 16
- Anschnittverstärkung
1. Anschnittmerkmale bei Tür-bzw. Fenstergriffen o.dgl. aus Aluminium-Legierungen, wobei
die Teilungsnähnte über das ganze Gussteil verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschnitt im Bereich des Tür-bzw. Fenstergriffhalses (10) stirn - oder längsseitig
dergestalt erfolgt, dass keinerlei Kerne Verwendung finden, und die Gussteile selbst
vollkommen massiv ausgeformt werden, d.h. maasiv gegossen werden.
2. Anschnittmerkmale bei Tür-bzw. Fenstergriffen o.dgl. nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Einsatz von Giesswerkzeugen - Kokillen - bei einer Anzahl von Tür - bzw.
Fenstergriffen der unmittelbare Anschnitt von einem mittig oder etwa in der Kokille angeordneten Giesstrichter (7)
aus erfolgt.
3. Anschnittmerkmale bei Tür - bzw. Fenstergriffen o.dgl. nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschnitt des Gusstelis (6) zentral am freien Ende des Halses (10), an der
Seite des Halses (10) oder an einer Längsseite des Gussteils (6) erfolgt.
4. Anschnittmerkmale bei Tür - bzw. Fenstergriffen o.dgl. nach Anspruch 1,2,3,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Abschnittbereich des unmittelbaren Anschnitts (8,9) bzw. des Giesstrichters
(7) Verstärkungen (11),(16) vorgesehen sind, die dem erforderlichen Nachdruck dienen.
5. Anschnittmerkmale bei Tür - bzw. Fenstergriffen o.dgl. nach Anspruck 1 oder weiteren
Ansprüchen 2-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchmesser des Halsansatzes (2),(2a) am Gussteil in seinen Abmessungen so
gross zu gestalten ist, dass auch grössere Durchmesser durch Fräsvorgang o.dgl. gegeschaffen
werden können.
6. Anschnittmerkmale bei Tür - bzw. Fenstergriffen o.dgl. nach Anspruch 1 oder weiteren
Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vierkantbohrung (4) durch entsprechende zylindrischer Vorbohrung und anschliessender
Räumung mittels Räumnadel erfolgt.
7. Anschnittmerkmale bei Tür - bzw. Fenstergriffen o.dgl. nach Anspruch 1 oder anderen
Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erforderlichen Nacharbeiten zur Herstellung des des Halsansatzes (2, 2a)
und der Vierkantlängsbohrung (4) auf einem radial beweglichen Rundtisch in einem Einspannungsvorgang
erfolgen, wobei die jeweiligen Bearbeitungsstellen eine stationäre Abstützung ausweisen.