[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehriegel mit einem Drehriegelgehäuse, einem im Drehriegelgehäuse
angeordneten, eine Schließzunge tragenden Schloßeinsatz und mit einer das Drehriegelgehäuse
an einem Türblatt festlegenden Mutter, wobei das Drehriegelgehäuse mit einem eine
Durchstecköffnung im Türblatt übergreifenden Flansch an der Türaußenseite anliegt
und die Mutter zum Festlegen des Drehriegelgehäuses auf der Türinnenseite angeordnet
ist.
[0002] Derartige Drehriegel sind beispielsweise zum Verschließen von Schaltschränken in
verschiedenen Ausführungsformen und Baugrößen bekannt. Um dem den Schloßeinsatz in
der Art einer Blende umgebenden Flansch ein gefälliges Aussehen zu geben oder aber
aufgrund bestimmter Umgebungsbedingungen mit einer widerstandsfähigen Oberfläche zu
versehen, ist es aus der Praxis bekannt, die Schloßgehäuse zu verchromen, zu schwärzen
oder mit anderen Oberflächenbeschichtungen zu versehen. Bei den bekannten Drehriegeln
ist es dabei aus verfahrenstechnischen Gründen notwendig, das gesamte Drehriegelgehäuse
beispielsweise zu verchromen, obwohl bestimmungsgemäß eine Verchromung des Flansches
ausreichend gewesen wäre. Da es sich bei diesen Drehriegeln um Massenartikel handelt,
ist der finanzielle Aufwand für das unnötige Bearbeiten des gesamten Drehriegelgehäuses
nicht zu vernachlässigen.
[0003] Weiterhin ist es bei den aus dem Stand der Technik bekannten Drehriegeln sehr kostenaufwendig,
wenn ein Kunde wünscht, daß das Drehriegelgehäuse auf der an der Oberfläche des Türblatts
anliegenden Seite eine von der üblichen Flanschform abweichende Form aufweist oder
aber die Anordnung seines Firmen- oder Markennamens auf dem Flansch wünscht, da das
gesamte Drehriegelgehäuse in einem Stück als Gußteil bzw. Spritzgußteil hergestellt
wird.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Drehriegel der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden,
daß er einfach aufgebaut kostengünstig und schnell an die unterschiedlichsten Anforderungsformen
hinsichtlich der Ausgestaltung des an der Türaußenseite liegenden Teils des Drehriegelgehäuses
anpaßbar ist.
[0005] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Türaußenseite eine als separates Bauteil ausgebildete, den Schloßeinsatz umgebende
Blende am Drehriegelgehäuse festlegbar ist.
[0006] Durch diese Bereitstellung einer als separates Bauteil ausgebildeten am Drehriegelgehäuse
festlegbaren Blende ist es erstmalig möglich, ohne eine Veränderung des eigentlichen
Drehriegelgehäuses die unterschiedlichsten Kundenwünsche und technischen Anforderungen,
die an die Ausgestaltung der Außenseite des Drehriegels gestellt werden, zu erfüllen.
Beim Verchromen ist es beispielsweise nur noch notwendig, lediglich die den Schloßeinsatz
umgebende Blende zu verchromen und diese dann am Schloßgehäuse festzulegen. Ebenso
ist es ohne weiteres möglich, der Blende die unterschiedlichsten Formen und Farben
zu geben, da nur sichergestellt werden muß, daß diese solchermaßen ausgebildeten Blenden
mit dem als Standardbauteil hergestellten Drehriegelgehäuse verbunden werden können.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Blende kraftschlüssig
und/oder formschlüssig am Drehriegelgehäuse festlegbar.
[0008] Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Blende auswechselbar am Drehriegelgehäuse
festlegbar ist, so daß ohne Austausch des eigentlichen Drehriegels der Drehriegel
an veränderte Kundenwünsche oder technische Anforderungen angepaßt werden kann.
[0009] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist auf der dem Türblatt abgewandten
Oberfläche des Flansches mindestens ein vom Türblatt fortweisender Steg oder Zapfen
angeordnet, auf den die mit einer entsprechenden Ausnehmung auf der Unterseite versehene
Blende aufpreßbar ist. Diese Verbindungsart stellt eine sichere kraft- und formschlüssige
Verbindung zwischen der Blende und dem Drehriegelgehäuse dar.
[0010] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Blende auf den Außendurchmesser
des Flansches aufpreßbar, wobei die Blende einen den Außendurchmesser des Flansches
übersteigenden Außendurchmesser aufweist.
[0011] Neben diesen Preßverbindungen wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
vorgeschlagen, daß die Blende über an der Blende und am Drehriegelgehäuse ausgebildete
Rastelemente am Drehriegelgehäuse festlegbar ist. Zu diesem Zweck können an der Blende
Rasthaken ausgebildet sein, die im montierten Zustand in entsprechende Rastfenster
des Drehriegelgehäuses eingreifen.
[0012] Da es bei einzelnen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Blenden notwendig sein
kann, zwischen einer rechts- und linksschließenden Tür zu unterscheiden, kann am Flansch
und/oder Drehriegelgehäuse mindestens ein Anschlag zum Ausrichten der Blende angeordnet
sein, so daß eine solchermaßen ausgestaltete Blende nur in bestimmten, das heißt richtigen
Positionen am Drehriegelgehäuse festlegbar ist.
[0013] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Oberkante der am Drehriegelgehäuse
festgelegten Blende in etwa bündig mit der Oberkante des in das Drehriegelgehäuse
eingesetzten Schloßeinsatzes abschließt. Hierbei ist darauf zu achten, daß die Oberkante
der montierten Blende die Oberkante des Schloßeinsatzes überragt oder höchstens bündig
mit dem Schloßeinsatz abschließt, um Manipulationen am Schloßeinsatz vorzubeugen.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung in der ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Drehriegels
dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen fertig montierten und an einem Türblatt festgelegten
erfindungsgemäßen Drehriegel;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Drehriegelgehäuse;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Blende und
- Fig. 4
- eine ungeschnittene Seitenansicht der Blende gemäß Fig. 3.
[0015] Der in Fig. 1 dargestellte Drehriegel besteht aus einem Drehriegelgehäuse 1, einem
in dem Drehriegelgehäuse 1 angeordneten Schloßeinsatz 2, an dem über eine Schraube
3 eine Schließzunge 4 festgelegt ist sowie aus einer das Drehriegelgehäuse 1 an einem
Türblatt 5 festlegenden Mutter 6. Zum Festlegen des Drehriegelgehäuses 1 am Türblatt
5 weist das Drehriegelgehäuse 1 einen eine Durchstecköffnung 7 im Türblatt 5 übergreifenden
Flansch 8 auf, der auf der Türaußenseite 5a des Türblatts 5 aufliegt. Zum Festlegen
des Drehriegelgehäuses 1 am Türblatt 5 wird anschließend die Mutter 6 von der Türinnenseite
5b auf das Drehriegelgehäuse 1 so aufgeschraubt, daß das Türblatt 5 zwischen einerseits
der Unterseite des Flansches 8 und andererseits der Oberseite der Mutter 6 eingeklemmt
ist, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
[0016] Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen zwischen dem Schloßeinsatz 2 und dem Drehriegelgehäuse
1 ist im Drehriegelgehäuse 1 eine Federscheibe 9 so angeordnet, daß diese den Schloßeinsatz
2 entgegen der Einstecköffnung in das Drehriegelgehäuse 1 vorspannt.
[0017] Wie weiterhin aus Fig. 1 ersichtlich ist, dient die Schraube 3 nicht nur dazu, die
Schließzunge 4 am Schloßeinsatz 2 festzulegen, sondern auch dazu, den Schloßeinsatz
2 im Drehriegelgehäuse 1 festzulegen. Die Schloßeinsätze solcher Drehriegel werden
in der Regel über Dreikant-, Vierkant- oder Mehrkantschlüssel betätigt.
[0018] Den Abschluß des in Fig. 1 dargestellten Drehriegels auf der Türaußenseite 5a des
Türblattes 5 bildet eine am Drehriegelgehäuse 1 bzw. Flansch 8 festgelegte Blende
10. Die Blende 10 ist dabei so bemessen, daß sie den Flansch 8 vollständig übergreift
und bündig mit der Türaußenseite 5a des Türblatts 5 abschließt, so daß ein Untergreifen
der Blende 10 bzw. des Flansches 8 mit einem Werkzeug nicht oder nur sehr schwer möglich
ist.
[0019] Der Aufbau des Drehriegelgehäuses 1 sowie der an dem Drehriegelgehäuse 1 festlegbaren
Blende 10 ist genauer den Abbildungen gemäß Fig. 2, 3 und 4 zu entnehmen.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eines Drehriegelgehäuses 1 sind auf der
der Türaußenseite 5a des Türblattes 5 abgewandten Oberfläche des Flansches 8 mehrere
im Abstand zueinander angeordnete, vom Türblatt 5 fortweisende Stege 11 angeordnet.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, weist die am in Fig. 2 dargestellten Drehriegelgehäuse
1 festzulegende Blende 10 an ihrer Unterseite den Stegen 11 entsprechende Ausnehmungen
12 auf, über die die Blende 10 auf die Stege 11 des Flansches 8 aufpreßbar ist. Die
fertig montierte Verbindung ist wiederum der Abbildung Fig. 1 zu entnehmen.
[0021] Der in Fig. 4 dargestellten Seitenansicht der Blende 10 ist weiterhin ein Anschlag
13 zu entnehmen, der dazu dient, mit einem Anschlag 14 am Flansch 8 bzw. Drehriegelgehäuse
1 zusammenzuwirken, um eine positionsgenaue Festlegung der Blende 10 am Flansch 8
bzw. Drehriegelgehäuse 1 zu gewährleisten.
[0022] Durch die Ausbildung der am Drehriegelgehäuse 1 festzulegenden Blende 10 als separates
Bauteil ist es bei diesem Drehriegel nunmehr möglich, ein Standarddrehriegelgehäuse
1 mit den unterschiedlichsten Blenden 10 zu versehen. Die Blenden 10 können sich dabei
hinsichtlich der Form, Farbe oder Firmenaufdrucke unterscheiden. Ebenso ist die Ausbildung
der Blenden 10 als separates Bauteil für die Oberflächenbehandlung der Blenden 10
vorteilhaft, da bei einer Oberflächenbehandlung ausschließlich die Blende 10, nicht
aber das vollständige Drehriegelgehäuse 1 einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden
muß, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Drehriegelgehäuse
- 2
- Schloßeinsatz
- 3
- Schraube
- 4
- Schließzunge
- 5
- Türblatt
- 5a
- Türaußenseite
- 5b
- Türinnenseite
- 6
- Mutter
- 7
- Durchstecköffnung
- 8
- Flansch
- 9
- Federscheibe
- 10
- Blende
- 11
- Steg
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Anschlag
- 14
- Anschlag
1. Drehriegel mit einem Drehriegelgehäuse (1), einem im Drehriegelgehäuse (1) angeordneten,
eine Schließzunge (4) tragenden Schloßeinsatz (2) und mit einer das Drehriegelgehäuse
(1) an einem Türblatt (5) festlegenden Mutter (6), wobei das Drehriegelgehäuse (1)
mit einem eine Durchstecköffnung (7) im Türblatt (5) übergreifenden Flansch (8) an
der Türaußenseiten (5a) anliegt und die Mutter (6) zum Festlegen des Drehriegelgehäuses
(1) auf der Türinnenseite (5b) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Türaußenseite (5a) eine als separates Bauteil ausgebildete, den Schloßeinsatz
(2) umgebende Blende (10) am Drehriegelgehäuse (1) festlegbar ist, wobei die Blende
(10) einen den Außendurchmesser des Flansches (8) übersteigenden Außendurchmesser
aufweist.
2. Drehriegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (10) kraftschlüssig
und/oder formschlüssig am Drehriegelgehäuse (1) festlegbar ist.
3. Drehriegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (10) auswechselbar
am Drehriegelgehäuse (1) festlegbar ist.
4. Drehriegel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der dem Türblatt (5) abgewandten Oberfläche des Flansches (8) mindestens ein vom
Türblatt (5) fortweisender Steg oder Zapfen (11) angeordnet ist, auf den die mit einer
entsprechenden Ausnehmung (12) auf der Unterseite versehende Blende (10) aufpreßbar
ist.
5. Drehriegel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blende (10) auf den Außendurchmesser des Flansches (8) aufpreßbar ist.
6. Drehriegel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blende (10) über an der Blende (10) und am Drehriegelgehäuse (1) ausgebildete
Rastelemente am Drehriegelgehäuse (1) festlegbar ist.
7. Drehriegel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Blende (10) Rasthaken
ausgebildet sind, die im montierten Zustand in entsprechende Rastfenster des Drehriegelgehäuses
(1) eingreifen.
8. Drehriegel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
am Flansch (8) und/oder Drehriegelgehäuse (1) mindestens ein Anschlag (13) zum Ausrichten
der Blende (10) angeordnet ist.
9. Drehriegel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberkante der am Drehriegelgehäuse (1) festgelegten Blende (10) in etwa bündig
mit der Oberkante des in das Drehriegelgehäuse (1) eingesetzten Schloßeinsatzes (2)
abschließt.