Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigung für ein Isolierglaselement.
Stand der Technik
[0002] In der Architektur erfreuen sich grossflächige Glasstrukturen und Glasfassaden grosser
Beliebtheit. In neuerer Zeit werden aus ökologischen Gründen Verglasungen aus Isolierglaselementen
zunehmend den Einscheibenverglasungen vorgezogen, obwohl letztere gegenüber ersteren
Vorteile im Hinblick auf eine einfache Herstellung in Montage aufweisen. Die Verglasungen
werden realisiert, indem die Isolierglaselemente an einer filigranen Stützkonstruktion
(typischerweise aus Metall) aneinander anschliessend aufgehängt werden.
[0003] Ein für grossflächige Verglasungen geeignetes Isolierglaselement wird beispielsweise
in EP-A2-0 677 623 beschrieben. Es besteht aus einem Verbund von mindestens zwei Glasplatten,
die mittels eines luftdicht abschliessenden Dichtungsrahmens miteinander verbunden
sind. Die Glasplatten werden durch den Dichtungsrahmen und eventuell zusätzliche Distanzteile
in einem Abstand voneinander gehalten, so dass sie einen hermetisch abgeschlossenen
Zwischenraum einschliessen. Zur Erhöhung des Isolationswertes kann der Zwischenraum
mit einem wärmeisolierenden Gas ausgefüllt sein.
[0004] Aus Sicherheitsgründen verlangen gesetzliche Vorschriften, dass die einzelnen Glasplatten
einer Fassade durch Befestigungen formschlüssig an der Stützkonstruktion gehalten
werden. Eine Befestigung, bei welcher die in Bezug auf die Fassade äussere Glasplatte
allein durch Klebkraft und/oder Haftreibung an der inneren Glasplatte eines Isolierglaselementes
gehalten ist, wird als ungenügend angesehen.
[0005] Die Glasplatten von bekannten Isolierglaselementen sind deshalb mit Bohrungen versehen,
durch die Bolzen hindurchgeführt sind, welche die Glaselemente von beiden Seiten festhalten.
Die durch die Isolierglaselemente hindurch geführten Bolzen wirken jedoch als Kältebrücken
und vermindern dadurch den Isolationswert der Elemente. Zudem ist ein luftdichtes
Abdichten der Bohrungen schwierig. Häufig finden sich bei den Bohrungen undichte Stellen,
so dass der Zwischenraum zwischen den Bohrungen nicht mehr hermetisch abgeschlossen
ist. Der Nutzen der qualitativ hochwertigen randseitigen Dichtungsrahmen von Isolierglaselementen
wird durch eine mangelhafte Abdichtung der Befestigungen für die Isolierglaselemente
zunichte gemacht. Dadurch wird der Isolationswert der Isolierglaselemente weiter vermindert.
[0006] Zur Überwindung der Dichtungsprobleme wird in der oben erwähnten EP-A2-0 677 623
gelehrt, die Befestigung in einem durch den Dichtungsrahmen ausgegrenzten, randseitig
offenen Bereich des Isolierglaselementes anzuordnen. Da die Bohrungen bei den Glaselementen
gemäss EP-A2-0 677 623 nur noch durch den ausgegrenzten Randbereich, nicht aber durch
den hermetisch abgeschlossenen Zwischenraum zwischen den Glasplatten hindurch führen,
erübrigt sich eine hermetische Abdichtung der Bohrungen. Andrerseits muss jedoch eine
komplizierte Form des Dichtungsrahmens geschaffen werden und die Befestigung kann
grundsätzlich nur im Randbereich des Isolierglaselementes angeordnet werden.
[0007] In EP-A1-0 506 522 wird ein Isolierglaselement mit einem zwischen den beiden Glasplatten
des Isolierglaselementes angeordneten Haltesystem beschrieben. Um zum Justieren der
Isolierglaselemente an der Fassade ein unabhängiges Verschieben der beiden Glasplatten
in der Fassadenebene zu ermöglichen, umfasst das Haltesystem eine komplizierte Konstruktion
aus mehreren exzentrischen Ringen. Das ganze Haltesystem ist gegen den luftdichten
Zwischenraum zwischen den beiden Glasplatten hin mit einer das Haltesystem vollständig
umschliessenden, aufwendigen Dichtungsvorrichtung abgedichtet.
[0008] Wenn die Isolierglaselemente an der Aussenfassade eines Gebäudes angeordnet sind,
sind sie häufig beträchtlichen Windlasten ausgesetzt. Durch die Windlasten werden
die innere Glasplatte und die äussere Glasplatte in unterschiedlichem Ausmass durchgebogen
und relativ zueinander bewegt. Bei den bisher bekannten Befestigungen für Isolierglaselemente
mit durchgehenden Bolzen, welche die beiden Glasplatten eines Isolierglaselementes
punktuell fest miteinander verbinden, werden durch die windinduzierten Relativbewegungen
zwischen den Glasplatten in diesen Spannungen im Bereich der Befestigungspunkte erzeugt,
die u.U. zur Beschädigung der Glasplatten führen können. Ähnliche Spannungen werden
auch durch Fertigungstoleranzen bei der Herstellung der Glaselemente verursacht, wenn
die zur Aufnahme der durchgehenden Bolzen in den beiden Glasplatten vorgesehenen Bohrungen
nicht exakt zueinander fluchtend ausgerichtet sind.
Darstellung der Erfindung
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demzufolge die Bereitstellung einer konstruktiv
einfachen Befestigung für Isolierglaselemente, welche die Entstehung von durch Windlasten
induzierten Spannungen in den Glasplatten eines Isolierglaselementes wirksam verhindert.
[0010] Die Lösung der Aufgabe ist Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche.
[0011] Gemäss der Erfindung ist bei einer Befestigung für ein eine erste Glasplatte und
eine zweite Glasplatte umfassendes Glaselement mit einem im wesentlichen zwischen
den Glasplatten angeordneten Halteteil das Halteteil zur spielfreien Halterung der
ersten Glasplatte und zur Halterung mit Spiel der zweiten Glasplatte ausgebildet.
[0012] Durch die erfindungsgemässe Befestigung werden durch Windlast und/oder Fertigungstoleranzen
in den Glasplatten verursachte Spannungen- im Bereich der Befestigung weitgehend vermieden.
Die beiden Glasplatten eines Isolierglaselementes bleiben im Bereich der Befestigung
gegeneinander parallel zu den Glasplattenebenen verschiebbar.
[0013] Die erfindungsgemässe Befestigung zeichnet sich weiter durch eine äusserst einfache
Konstruktion aus. Das Halteteil ist als einstückiges Drehteil auf einer Drehbank herstellbar
und muss anschliessend bloss noch mit ein paar wenigen, einfach anzubringenden Kanalbohrungen
versehen werden. Auch die Mittel zur Befestigung der Glasplatten am Halteteil umfassen
bloss einige wenige, konstruktiv einfache Teile. Zudem ermöglicht die erfindungsgemässe
Befestigung eine einfache, zuverlässige hermetische Abdichtung der für die Befestigung
erforderlichen Bohrungen durch die Glasplatte hindurch. Die Qualität der Abdichtung
der erfindungsgemässen Befestigung weist das gleich hohe Niveau auf wie die Qualität
des Dichtungsrahmens am Rand des Isolierglaselementes. Die Dichtigkeit des luftdicht
abgeschlossenen Zwischenraumes zwischen den beiden Glasplatten wird durch die erfindungsgemässe
Befestigung nicht beeinträchtigt.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist auf der dem Halteteil abgewandten
Seite der ersten Glasplatte ein plattenförmiges Klemmelement angeordnet, das mittels
durch die erste Glasplatte hindurch führenden Verbindungsmitteln mit dem Halteteil
verbunden ist. Die Verbindungsmittel sind zum gegenseitigen Zusammenziehen des Halteteils
und des Klemmelementes ausgebildet, um die erste Glasplatte spielfrei zwischen dem
Halteteil und dem Klemmelement festzuklemmen.
[0015] Vorzugsweise ist auf oder in der dem Halteteil abgewandten Seite der zweiten Glasplatte
ein Halteelement zum Halten der äusseren Glasplatte angeordnet, das mittels durch
die erste Glasplatte hindurch führenden Verbindungsmitteln mit Spiel mit dem Halteteil
verbunden ist, um zu den Glasplattenebenen parallele Verschiebungen zwischen der ersten
Glasplatte und der zweiten Glasplatte zu ermöglichen, ohne dass die Verschiebungen
in den Glasplatten Spannungen erzeugen. Die Verbindungsmittel sind vorteilhafterweise
zur formschlüssigen Halterung der zweiten Glasplatte ausgebildet.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsart der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass
das Halteteil mit einer an der zweiten Glasplatte anliegenden, im wesentlichen ebenen
Seite eine durch die zweite Glasplatte hindurch führende Öffnung vollständig umschliesst,
wobei in der an der zweiten Glasplatte anliegenden Seite des Halteteils eine die Öffnung
vollständig umgebende, im wesentlichen ringförmige Nut ausgebildet ist. Die Nut ist
zur Abdichtung des zwischen den Glasplatten gebildeten Zwischenraumes gegen die Öffnung
hin mit einer Dichtungsmasse ausfüllbar. Weiter kann die Nut einen im wesentlichen
keilförmigen Nutquerschnitt mit der Keilspitze beim radial inneren Nutrand aufweisen,
derart dass beim Einbringen einer zähflüssigen oder pasteusen Dichtungsmasse von einem
Punkt aus die Dichtungsmasse mit über den Nutquerschnitt im wesentlichen gleichmässiger
Winkelgeschwindigeit durch einen durch die ringförmige Nut und die zweite Glasplatte
definierten Ringkanal strömt, um die Entstehung von Luftblasen im Ringkanal zu verhindern.
Solche Luftblasen können die Dichtigkeit der durch die Dichtungsmasse im Ringkanal
gebildeten Dichtung beeinträchtigen.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsart der Erfindung umschliesst das Halteteil
mit einer an der ersten Glasplatte anliegenden, im wesentlichen ebenen Seite eine
durch die erste Glasplatte hindurch führende Öffnung vollständig. Zwischen der ersten
Glasplatte und dem Halteelement ist ein die Öffnung in der ersten Glasplatte umgebender
Ringkanal ausgebildet, der zur Abdichtung des zwischen den Glasplatten gebildeten
Zwischenraumes gegen die Öffnung in der ersten Glasplatte hin mit einer Dichtungsmasse
ausfüllbar ist. Der Ringkanal zwischen der ersten Glasplatte und dem Halteteil kann
über einen Verbindungskanal mit dem Ringkanal zwischen der zweiten Glasplatte und
dem Halteteil in fluidleitender Funktion verbunden sein, um das Einbringen von Dichtungsmasse
zum Füllen der beiden Ringkanäle über einen einzigen Einbringkanal zu ermöglichen.
Dabei wird die Dichtungsmasse zunächst über den Einbringkanal in den zwischen der
ersten Glasplatte und dem Halteteil angeordneten Ringkanal eingebracht, bis dieser
mit Dichtungsmasse gefüllt ist. Darauf wird beim weiteren Einbringen von Dichtungsmasse
die Dichtungsmasse durch den Verbindungskanal hindurch in den zwischen der zweiten
Glasplatte und dem Halteteil angeordneten Ringkanal gefördert, bis auch dieser mit
Dichtungsmasse gefüllt ist.
[0018] Vorzugsweise ist die Austrittsmündung des zwischen der ersten Glasplatte und dem
Halteteil angeordneten Ringkanals in den Verbindungskanal im wesentlichen radial gegenüber
der Eintrittsmündung des Einbringkanals in diesen Ringkanal angeordnet, um beim Einbringen
des Dichtungsmaterials in den Ringkanal ein gleichmässiges Ausfüllen des Ringkanals
mit Dichtungsmasse zu gewährleisten, bevor die Dichtungsmasse in den Verbindungskanal
gefördert wird. Weiter wird bevorzugt, dass im Ringkanal zwischen der zweiten Glasplatte
und dem Halteteil ein Austrittskanal für das Entweichen der Luft beim Einbringen der
Dichtungsmasse im wesentlichen radial gegenüber der Eintrittsmündung des Verbindungskanals
angeordnet ist, um beim Einbringen des Dichtungsmaterials in den Ringkanal ein gleichmässiges
Ausfüllen des Ringkanals mit Dichtungsmasse zu gewährleisten. Der Austrittskanal für
das Entweichen von Luft kann in unmittelbarer Nähe der Eintrittsöffnung in den Einbringkanal
angeordnet sein, um beim Einbringen von Dichtungsmasse das visuelle Erkennen des vollständigen
Ausfüllens der Ringkanäle zur erleichtern. Das vollständige Ausfüllen der Ringkanäle
wird durch das Austreten von Dichtungsmasse aus dem Austrittskanal für das Entweichen
von Luft angezeigt.
[0019] Ein Halteteil, das insbesondere für eine erfindungsgemässe Befestigung geeignet ist
und zwischen einer ersten Glasplatte und einer zweiten Glasplatte eines Glaselementes
anzuordnen ist, weist vorzugsweise eine an der zweiten Glasplatte anliegende, im wesentlichen
ebene Seite auf, in der eine im wesentlichen ringförmige Nut ausgebildet ist. Die
ringförmige Nut hat einen im wesentlichen keilförmigen Nutquerschnitt mit der Keilspitze
beim radial inneren Nutrand, derart dass beim Einbringen einer zähflüssigen oder pasteusen
Dichtungsmasse von einer Einbringstelle aus die Dichtungsmasse mit über den Nutquerschnitt
im wesentlichen gleichmässiger Winkelgeschwindigeit durch einen durch die ringförmige
Nut und die zweite Glasplatte definierten Ringkanal strömt, um die Entstehung von
Luftblasen im Ringkanal zu verhindern.
[0020] Ein erfindungsgemässes Verfahren zur Herstellung eines mit einer insbesondere erfindungsgemässen
Befestigung versehenen und eine erste Glasplatte, eine zweite Glasplatte sowie ein
zwischen den Glasplatten angeordnetes Halteteil umfassendes Glaselement umfasst die
Schritte: für die Befestigung eine Bohrung in der ersten Glasplatte und eine Bohrung
in der zweiten Glasplatte anzufertigen; das Halteteil derart an die erste Glasplatte
anzukleben, dass die Kontaktlinie zwischen dem Halteteil und der ersten Glasplatte
die Bohrung in der ersten Glasplatte vollständig umfasst; die zweite Glasplatte parallel
zur ersten Glasplatte derart an das Halteteil anzukleben, dass die Kontaktlinie zwischen
dem Halteteil und der zweiten Glasplatte die Bohrung in der zweiten Glasplatte vollständig
umfasst; durch einen im Halteteil ausgebildeten Einbringkanal hindurch in einem einzigen
Einbringvorgang Dichtungamaterial in einen zwischen dem Halteteil und der ersten Glasplatte
angeordneten Ringkanal sowie von diesem über einen Verbindungskanal in einen zwischen
dem Halteteil und der zweiten Glasplatte angeordneten Ringkanal einzubringen, um zwischen
dem Halteteil sowie der ersten Glasplatte eine hermetische Dichtung um die Bohrung
in der ersten Glasplatte herum und zwischen dem Halteteil sowie der zweiten Glasplatte
eine hermetische Dichtung um die Bohrung in der zweiten Glasplatte herum zu schaffen.
[0021] Die nachfolgende detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen nur als Beispiel für ein besseres Verständnis der
Erfindung und ist nicht als Einschränkung des Schutzbereichs der Patentansprüche aufzufassen.
Für den Fachmann sind aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen und der Gesamtheit der Patentansprüche weitere vorteilhafte Ausführungsarten
und Merkmalskombinationen ohne weiteres erkennbar, die jedoch immer noch innerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Die Zeichnungen stellen eine bevorzugte Ausführungsart der vorliegenden Erfindung
dar. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemässen Befestigung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein Halteteil für die erfindungsgemässe Befestigung gemäss Fig.
1;
- Fig. 3
- in einer vereinfachten, schematischen Darstellung den Strömungspfad der Dichtungsmasse
beim Einbringen derselben in eine Befestigung gemäss Fig. 1.
[0023] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0024] Fig. 1 zeigt eine Befestigung gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
in einer Schnittdarstellung von der Seite. Fig. 2 zeigt ein Halteteil 10 für die Befestigung
aus Fig. 1 in einer Draufsicht, wobei dieses Halteteil 10 in der Schnittansicht von
Fig. 1 entlang der Linie A-A geschnitten ist.
[0025] Die in den Figuren dargestellte Befestigung dient zum Aufhängen eines Isolierglaselementes
an einer Stützkonstruktion (nicht dargestellt), welche an einer Gebäudefassade angeordnet
sein kann. Das Isolierglaselement besteht aus einem Verbund von zwei Glasplatten 1,
2, die mittels eines luftdicht abschliessenden Dichtungsrahmens (nicht dargestellt)
miteinander verbunden sind. Die erste Glasplatte 1 ist an der zum Gebäude gerichteten
Innenseite des Glaselementes angeordnet und die zweite Glasplatte 2 an dessen Aussenseite,
wo es somit die Aussenseite der Glasfassade bildet. Die Glasplatten 1, 2 (welche z.B.
eine rechteckige Form und eine Grösse von 2m x 3m aufweisen können) sind durch den
Dichtungsrahmen in einem Abstand voneinander gehalten, so dass sie einen hermetisch
abgeschlossenen Zwischenraum 3 einschliessen. In Fig. 1 ist ein Ausschnitt der beiden
Glasplatten 1, 2 und des Zwischenraumes 3 dargestellt. Rechteckige Isolierglaselemente
sind typischerweise mit vier erfindungsgemässen Befestigungen versehen, die je in
der Nähe einer Ecke des Glaselementes angeordnet sind. Aufgrund ihrer Dichtigkeit
können die erfindungsgemässen Befestigungen jedoch an irgend einer beliebigen Stelle
eines Isolierglaselementes angeordnet sein.
[0026] Die beiden Glasplatten 1, 2 sind je mit einer kreisrunden, durch die Plattendicke
hindurch führenden Bohrung versehen, um einen durch den Zwischenraum 3 des Glaselementes
hindurch führenden Durchgang für die Befestigung zu schaffen. Die Bohrungen in den
beiden Glasplatten 1, 2 sind ungefähr fluchtend zueinander ausgerichtet. Bei anderen
Ausführungsarten der Erfindung können Sie jedoch auch bewusst versetzt zueinander
ausgerichtet sein.
[0027] Im Zwischenraum 3 des Glaselementes ist ein Halteteil 10 angeordnet. Das einstückige
Halteteil 10 dient dem Halten der beiden Glasplatten 1, 2. Es ist über geeignete Verbindungselemente
50, 54 an der Stützkonstruktion der Fassade befestigt und dient somit zum Aufhängen
des Glaselementes an der Stützkonstruktion. Das in den Figuren dargestellte Halteteil
10 ist aus Aluminium gefertigt. Andere geeignete Materialien zur Herstellung des Halteteils
10 sind rostfreier Stahl, andere Metalle, langlebiger Kunststoff usw.
[0028] Das Halteteil 10 hat im wesentlichen die Form eines rotationssymmetrischen Körpers
mit der Symmetrieachse S. Insgesamt hat das Halteteil 10 ein nabenförmiges Aussehen,
wobei sich der Vergleich mit einer Nabe auf die Form des Halteteils 10 beschränkt
(das Halteteil 10 hat - im Gegensatz zu einer Nabe - keine drehende Funktion).
[0029] Das Halteteil 10 ist im wesentlichen zwischen den beiden Bohrungen in den Glasplatten
1, 2 angeordnet, so dass seine Symmetrieachse S - senkrecht zu den Glasplatten 1,
2 - ungefähr durch das Zentrum der Bohrungen verläuft. Wie weiter hinten beschrieben
wird, können die beiden Bohrungen jedoch durchaus etwas versetzt zueinander angeordnet
sein, so dass sie nicht exakt fluchtend ausgerichtet sind. Es versteht sich von selbst,
dass in diesem Fall auch die Symmetrieachse S gegenüber dem Zentrum der einen oder
beiden Bohrungen versetzt angeordnet ist.
[0030] In Fig. 2 ist eine Draufsicht in Richtung der Symmetrieachse S auf die bezüglich
der Fassade äussere Stirnseite des Halteteils 10 dargestellt. Die äussere Stirnseite
des Halteteils 10 weist mehrere im wesentlichen ringförmige Abschnitte 12, 14, 16,
18, 20 auf, mit der Symmetrieachse S als Zentrum der Ringe.
[0031] Dem Aussenumfang des Halteteils 10 entlang ist ein erster ebener, ringförmiger Abschnitt
12 der äusseren Stirnseite des Halteteils 10 ausgebildet. Die Ebene dieses Abschnittes
12 ist normal zur Symmetrieachse S ausgebildet und parallel zu den ebenen Glasplatten
1, 2 angeordnet, um möglichst planparallel und dicht schliessend an der Innenseite
der zweiten, äusseren Glasplatte 2 anzuliegen. Zum Zwecke der Abdichtung des Innenraumes
3 des Glaselementes gegen die Bohrung in der äusseren Glasplatte 2 hin ist zwischen
dem erwähnten ringförmigen, ebenen Abschnitt 12 und der Innenseite der zweiten Glasplatte
2 eine ringförmige Dichtung 32 aus Butyl angeordnet.
[0032] Bezüglich der Symmetrieachse S radial innen an den oben erwähnten Abschnitt 12 schliesst
eine in der äusseren Stirnseite des Halteteils 10 ausgebildete ringförmige Nut 14
an. Nach der Herstellung des Glaselementes, d.h. wenn das Halteteil 10 an der äusseren
Glasplatte 2 anliegt, wird durch die ringförmige Nut 14 ein ringförmiger Kanal gebildet,
der einerseits durch die Nut 14 und andrerseits durch die an der äusseren Stirnseite
des Halteteils 10 anliegende äussere Glasplatte 2 begrenzt ist. Dieser Ringkanal 14
zwischen dem Halteteil 10 und der äusseren Glasplatte 2 ist nach der Herstellung des
Glaselementes vollständig mit Dichtungsmasse in Form von Silikon gefüllt, um den Zwischenraum
3 gegen die Bohrung in der äusseren Glasplatte 2 hin abzudichten. Die in der Stirnseite
des Halteteils 10 ausgebildete ringförmige Nut 14 hat ein keilförmiges Querschnittprofil,
wobei die Keilspitze am in Bezug auf die Symmetrieachse radial inneren Rand der Nut
14 liegt. Das Querschnittprofil der Nut 14 weist einen radial inneren Abschnitt auf,
in welchem die Nuttiefe von der Keilspitze nach aussen linear zunimmt. Der daran anschliessende
radial äussere Teil des Nutquerschnittprofils hat die Form eines Kreisbogens. Insgesamt
nimmt somit der Querschnitt der ringförmigen Nut 14 radial von innen nach aussen zu,
um - wie weiter hinten beschrieben wird - ein gleichmässiges Fliessen des Silikons
beim Ausfüllen der Nut 14 mit Silikon zu bewirken.
[0033] Auf der radial inneren Seite der Nut 14 schliesst ein zweiter ebener, ringförmiger
Abschnitt 16 der äusseren Stirnseite des Halteteils 10 an, der im wesentlichen parallel
zum ersten ebenen Abschnitt 12 (am Aussenumfang des Halteteils 10) ausgebildet ist
und ebenfalls an der Innenseite der äusseren Glasplatte 2 anliegt. Die bisher beschriebenen
drei Abschnitte 12, 14 und 16 in der äusseren Stirnseite des Halteteils 10 um-schliessen
alle die Bohrung in der äusseren Glasplatte 2, um zusammen mit der ringförmigen Butyldichtung
32 und dem eine weitere Dichtung bildenden Silikon im Ringkanal 14 den Innenraum 3
des Glaselementes gegen die Bohrung in der äusseren Glasplatte 2 hin abzudichten.
Der radial innere Rand des zweiten ebenen ringförmigen Abschnittes 16 entspricht ungefähr
dem Umfang der Bohrung in der äusseren Glasplatte 2.
[0034] Im zweiten ebenen ringförmigen Abschnitt 16 ist in der Ebene der äusseren Stirnseite
des Halteteils 10 eine bezüglich der Symmetrieachse S radial verlaufende Kerbe 24
ausgebildet. Diese Kerbe 24 schafft zusammen mit der anliegenden Innenseite der äusseren
Glasplatte 2 einen engen Austrittskanal 24 vom Ringkanal 14 zum Zentrum des Halteteils
10 hin, um während des Ausfüllens des Ringkanals 14 mit Silikon das Entweichen der
Luft aus dem Ringkanal 14 zu ermöglichen. Der Austrittskanal 14 mündet an der Innenseite
der äusseren Glasplatte 2 in die Bohrung in dieser Glasplatte.
[0035] Zum Zentrum des Halteteils 10 hin ist an den zweiten ebenen ringförmigen Abschnitt
16 anschliessend in der äusseren Stirnseite des Halteteils 10 eine trichterförmige
Vertiefung ausgearbeitet. Die trichterförmige Vertiefung hat eine schräge, kegelstumpfförmige
Wand 18, mit dem kleineren Durchmesser am tieferen Wandende, und einen dritten ebenen
ringförmigen Abschnitt 20 als Trichterboden. Die Ebene des Trichterbodens 20 ist wiederum
planparallel zur äusseren Stirnfläche des Halteteils 10 und somit planparallel zu
den Glasplatten 1, 2 angeordnet. Durch die trichterförmige Vertiefung wird im Halteteil
10 innerhalb der Bohrung in der äusseren Glasplatte 2 ein Freiraum für einen zylindrischen
Vorsprung 38 des weiter hinten beschriebenen Abschlussdeckels 30 geschaffen, der auf
der Aussenseite der Bohrung in der äusseren Glasplatte 2 angeordnet ist.
[0036] Durch den Trichterboden 20 hindurch ist eine zylindrische Bohrung 22 ausgebildet.
Die Bohrung 22 verläuft parallel zur Symmetrieachse S und hat diese als Zentrum. Die
Bohrung 22 wird durch einen ringförmigen Vorsprung 26 begrenzt, der am Halteteil 10
angeformt ist. Der ringförmige Vorsprung 26 hat eine im wesentlichen rechteckige Querschnittform,
wobei der Vorsprung 26 durch die im Querschnitt der Figur 1 rechtwinklig zueinander
angeordneten Ringflächen des Trichterbodens 20, der Bohrungswandung 22 und einer zum
Trichterboden 20 parallelen Fläche 34 an der in Bezug auf die Fassade inneren Seite
des Vorsprungs 26 definiert wird. Die Fläche 34 an der Innenseite des ringförmigen
Vorsprungs 26 dient als Anschlagfläche 34 für den Schraubenkopf einer Schraube 36
für die Befestigung des Abschlussdeckels 30.
[0037] Von der Anschlagsfläche 34 an setzt zur Fassadeninnenseite hin eine zylindrische
Bohrung mit einem grösseren Durchmesser als die oben erwähnte Bohrung 22 im Trichterboden
20 an. Diese Bohrung mit grösserem Durchmesser erstreckt sich von der Anschlagsfläche
34 an bis zum bezüglich der Fassade inneren Rand des Halteteils 10, wobei die Bohrungswandung
mit einem Innengewinde 52 versehen ist, das zur Aufnahme einer später beschriebenen
Kugelgelenkbuchse 50 dient.
[0038] Die zur Fassadeninnenseite hin gerichtete Stirnseite des Halteteils 10 weist dem
Umfang des Halteteils 10 entlang eine ringförmigen Auflagefläche auf, welche an der
Aussenseite der ersten, inneren Glasplatte 1 anliegt. Bezüglich der Symmetrieachse
S radial innerhalb der Auflagefläche ist ein ringförmiger Vorsprung 70 an das Halteteil
10 angeformt. Der Vorsprung 70 steht in Richtung zur Fassadeninnenseite hin über die
Ebene der Auflagefläche hinaus vor und ragt in die zylindrische Bohrung in der inneren
Glasplatte 1 hinein, ohne jedoch über den innenseitigen Rand der Bohrung in der inneren
Glasplatte 1 hinaus zu ragen.
[0039] Die Auflagefläche weist dem Umfang des Halteteils 10 entlang einen ersten ebenen,
ringförmigen Abschnitt 62 auf. Die Ebene dieses Abschnittes 62 ist normal zur Symmetrieachse
S ausgebildet und parallel zur ebenen Aussenseite der Glasplatte 1 angeordnet, um
möglichst planparallel und dicht schliessend an dieser anzuliegen. Zum Zwecke der
Abdichtung des Innenraumes 3 des Glaselementes gegen die Bohrung in der inneren Glasplatte
1 hin ist zwischen dem erwähnten ringförmigen, ebenen Abschnitt 62 und der Aussenseite
der ersten Glasplatte 1 eine ringförmige Dichtung 61 aus Butyl angeordnet.
[0040] Radial innen an den oben erwähnten Abschnitt 62 schliesst eine in der inneren Stirnseite
des Halteteils 10 ausgebildete ringförmige Ausnehmung 64 mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnittprofil an. In der Ausnehmung 64 ist ein Kunststoffring 63 angeordnet, der
aus dem Kunststoff PTFE (von der Firma "Du Pont" unter dem Warenzeichen "Teflon" vertrieben)
gefertigt ist. Der zwischen der Aussenseite der ersten Glasplatte 1 und der Ausnehmung
64 im Halteteil 10 eingeklemmte Teflonring 63 dient der schonenden Übertragung der
Klemmkraft vom Halteteil 10 auf die Glasplatte 1, welche das spielfreie Festhalten
der Glasplatte 1 bewirkt.
[0041] Der hohle Innenraum des Vorsprungs 70 wird durch die oben erwähnte zylindrische Bohrung
zur Aufnahme der Kugelgelenkbuchse 50 gebildet und ist aufgrund der Bohrung in der
inneren Glasplatte 1 von der Innenseite der inneren Glasplatte 1 her zugänglich. Die
Innenseite des Vorsprungs 70 hat gemäss obigem eine zylindrische Form und ist mit
einem Innengewinde 52 versehen.
[0042] Die Aussenseite des Vorsprungs 70 am Halteteil 10 ist in Richtung von der äusseren
Glasplatte 2 zur inneren Glasplatte 1 hin konisch zulaufend ausgebildet und hat somit
im wesentlichen die Form eines Kegelstumpfes. Auf die Aussenseite des kegelstumpfförmigen
Vorsprungs 70 ist ein Dichtungsring 66 aus Kunststoff fest sitzend aufgesteckt. Bei
dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Dichtungsring
66 aus elastischem Nylon gefertigt. Der Nylonring weist gegenüber der zylindrischen
Bohrung in der inneren Glasplatte 1 ein Übermass auf, so dass er den Zwischenraum
zwischen dem Vorsprung 70 des Halteteils 10 und der zylindrischen Bohrungswand in
der inneren Glasplatte 1 unter Presspassung dicht ausfüllt.
[0043] Bei einer anderen (nicht in den Figuren dargestellten) Ausführungsform der Erfindung
kann der Vorsprung eine zylindrische Aussenseite aufweisen, die mit einem Aussengewinde
versehen sein kann. Der Nylonring kann bei dieser Variante der Erfindung mit einem
entsprechenden Innengewinde versehen sein und auf den Vorsprung 70 aufgeschraubt werden.
[0044] Am radialen Innenrand der Ausnehmung 64 anschliessend ist im Halteteil 10 eine ringförmige
Nut 67 ausgebildet. Die Nut 67 bildet im wesentlichen den Übergang von der an der
Aussenseite der inneren Glasplatte 1 anliegenden Auflagefläche zum ringförmigen Vorsprung
70 des Halteteils 10. Nach der Herstellung des Glaselementes, d.h. wenn die Auflagefläche
des Halteteils 10 an die Aussenseite der inneren Glasplatte 1 anliegt und der Vorsprung
70 des Halteteils 10 mit aufgesetztem Dichtungsring 66 in der zylindrischen Bohrung
der inneren Glasplatte 1 angeordnet ist, wird durch die ringförmige Nut 67 ein ringförmiger
Kanal 68 gebildet, der durch die Nut 67, die Aussenwand des Vorsprungs 70, den Nylonring
66, die zylindrische Bohrungswand der inneren Glasplatte 1 und den Teflonring 63 begrenzt
ist. Dieser Ringkanal 68 zwischen dem Halteteil 10 und der inneren Glasplatte 1 ist
nach der Herstellung des Glaselementes vollständig mit Silikon gefüllt, um den Zwischenraum
3 gegen die Bohrung in der inneren Glasplatte 1 hin abzudichten.
[0045] Von der schrägen, kegelstumpfförmigen Wand 18 in der äusseren Stirnseite des Halteteils
10 erstreckt sich ein Kanal 44 in fluidleitender Funktion bis zum Ringkanal 68 bei
der inneren Glasplatte 1. Der Kanal ist im Halteteil 10 ausgebildet und dient dem
Einbringen (meistens in Form eines Einspritzens) von Silikon in die Ringkanäle 14
und 68 bei der Herstellung des Glaselementes. Die Mündung des Einbring- bzw. Einspritzkanals
44 ist in der kegelstumpfförmigen Wand 18 in unmittelbarer Nähe des Austrittskanals
24 angeordnet und konusförmig ausgebildet, um das Einspritzen von flüssiger oder pasteuser
Dichtungsmasse (i.a. Silikon) mit üblichen Einspritzmitteln zu ermöglichen. Die Anordnung
der Mündung des Einspritzkanals 44 in unmittelbarer Nähe des Austrittskanals 24 erleichtert
es, beim Einspritzen von Silikon das vollständige Auffüllen der Kanäle zu erkennen,
das durch das Austreten von Silikon aus dem Austrittskanal 24 angezeigt wird.
[0046] Der Ringkanal 14 zwischen dem Halteteil 10 und der äusseren Glasplatte 2 sowie der
Ringkanal 68 zwischen dem Halteteil 10 und der inneren Glasplatte 1 sind durch einen
Verbindungskanal 46 in fluidleitender Funktion miteinander verbunden. Der Verbindungskanal
46 besteht im wesentlichen aus einer im Halteteil 10 ausgebildeten Bohrung, welche
bezüglich der Symmetrieachse S ungefähr radial gegenüber dem Einspritzkanal 44 angeordnet
ist. Beim Einspritzen des Silikons fliesst dieses zunächst durch den Einspritzkanal
44 in den Ringkanal 68 bei der inneren Glasplatte 1. Sobald der Ringkanal 68 vollständig
mit Silikon gefüllt ist, steigt das Silikon durch den Verbindungakanal 46 in den bei
der Herstellung des Glaselementes oberhalb des Ringkanals 68 liegenden Ringkanal 14
hoch und füllt auch diesen Ringkanal 14 aus. Im Ringkanal 14 liegt die Mündung des
Silikon-Steigkanals 46 der Mündung des Austrittskanal 24 ungefähr diametral gegenüber.
Nach dem vollständigen Auffüllen des Ringkanals 14 tritt das überschüssige Silikon
aus dem Austrittskanal 24 aus.
[0047] In das Innengewinde 52 auf der Innenseite des Vorsprungs 70 des Halteteils 10 ist
eine mit einem entsprechenden Aussengewinde versehene Kugelgelenkbuchse 50 einschraubbar.
Die Kugelgelenkbuchse 50 dient einerseits zur Aufnahme eines kugelförmigen Gelenkkopfes
54, der an einem Längsende einer Verbindungsstange angeformt ist. Die Kugelgelenkbuchse
50, der Gelenkkopf 54 und die Verbindungsstange sind durch die Bohrung in der inneren
Glasplatte 1 hindurch in den hohlen Innenraum des Vorsprungs 70 des Halteteils 10
einführbar. Über die Kugelgelenkbuchse 50, den Gelenkkopf 54 und die Verbindungsstange
kann das Glaselement gelenkig mit der Stützkonstruktion einer Gebäudefassade verbunden
werden, um das Glaselement an der Fassade aufzuhängen.
[0048] Die mit einem Aussengewinde versehene Kugelgelenkbuchse 50 dient andrerseits gleichzeitig
auch zum Halten der inneren Glasplatte 1. Die in den mit dem Innengewinde 52 versehenen
Hohlraum des Halteteils 10 eingeschraubte Kugelgelenkbuchse 50 steht durch die Bohrung
in der inneren Glasplatte 1 hindurch nach zur Fassadeninnenseite hin über die Innenseite
der inneren Glasplatte 1 hinaus vor. Auf den nach Art eines Gewindebolzens vorstehenden
Teil der Kugelgelenkbuchse 50 ist eine Klemmplatte 56 aufschraubbar. Dazu ist die
Klemmplatte 56 mit einer zylindrischen Bohrung versehen, die ein Innengewinde aufweist,
das dem Aussengewinde auf der Kugelgelenkbuchse 50 entspricht. Durch ein Festschrauben
der Klemmplatte 56 in Richtung zur Fassadenaussenseite hin wird die innere Glasplatte
1 im wesentlichen zwischen der Klemmplatte 56 und dem Halteteil 10 festgeklemmt und
somit in Bezug aus das Halteteil 10 spielfrei festgehalten. Insgesamt ermöglichen
die Verbindungsmittel (Kugelgelenkbuchse 50, Gewinde 52, Vorsprung 70) das gegenseitigen
Zusammenziehen des Halteteils (10) und des Klemmelementes (56), um die erste Glasplatte
(1) spielfrei zwischen dem Halteteil (10) und dem Klemmelement (56) festzuklemmen.
[0049] Zwischen der Innenseite der Glasplatte 1 und der an dieser Innenseite anliegenden
Auflagefläche der Klemmplatte 56 ist ein Teflonring 58 angeordnet, der dem Teflonring
63 ähnlich ist. Die beiden Teflonringe 58, 63 zwischen der ersten Glasplatte 1 und
der Klemmplatte 56 bzw. dem Halteteil 10 dienen der schonenden Übertragung der zwischen
der Klemmplatte 56 und dem Halteteil 10 bewirkten Klemmkraft auf die Glasplatte 1,
wobei diese Klemmkraft für das spielfreie Festhalten der Glasplatte 1 sorgt.
[0050] Die Bohrung in der äusseren Glasplatte 2 weist eine schräge, sich nach innen zur
Fassadeninnenseite hin konusartig verengende Wandung auf. Sie ist als Sitz eines entsprechend
kegelstumpfförmig ausgebildeten Abschlussdeckels 30 ausgebildet. Zur schonenden Kraftübertragung
zwischen dem Abschlussdeckel und dem Sitz des Abschlussdeckels in der äusseren Glasplatte
2 ist zwischen den schrägen Kontaktflächen des Abschlussdeckels 30 und der Bohrungswandung
in der äusseren Glasplatte 2 ein Kunststoffring 31 angeordnet. Dadurch können die
zum Halten der äusseren Glasplatte erforderlichen Kräfte vom gleichzeitig als Halteelement
30 dienenden Abschlussdeckel 30 von diesem auf die äussere Glasplatte 2 übertragen
werden, ohne dass die Bohrungswandung in der Glasplatte beschädigt wird.
[0051] Durch die kegelstumpfähnliche Form des als Halteelement 30 dienenden Abschlussdeckels
30 wird in Verbindung mit der konusförmigen Ausbildung der Bohrung in der äusseren
Glasplatte 2 ermöglicht, dass der Abschlussdeckel 30 nach Art einer Senkkopf-Schraube
vollständig in der äusseren Glasplatte 2 versenkbar ist, um eine vollständig glatte
Aussenseite des Isolierglaselementes und somit der Glasfassade zu bilden. Es versteht
sich von selbst, dass bei anderen Ausführungsarten der Erfindung auch andere Formen
des Abschlussdeckels und/oder der Bohrung in der äusseren Glasplatte möglich sind.
So kann bei einer alternativen Ausführungsart der Erfindung z.B. die Bohrung in der
äusseren Glasplatte zylindrisch ausgebildet sein und der Abschlussdeckel nach Art
einer Linsenkopf-Schraube ausgebildet sein.
[0052] Der Abschlussdeckel 30 ist aus Metall gefertigt. Er kann jedoch auch aus anderen
geeigneten Materialien, z.B. aus einem festen Kunststoff, gefertigt sein.
[0053] In seinem Zentrum weist der Abschlussdeckel einen zur Innenseite der Fassade hin
gerichteten, zylinderförmigen Vorsprung 38 auf, der in die trichterförmige Vertiefung
des Halteteils 10 hinein ragt. Der Vorsprung 38 weist eine im wesentlichen zur Symmetrieachse
S koaxiale, zur Fassadeninnenseite hin offene zylindrische Sackbohrung 40 auf, die
mit einem Innengewinde 42 versehen ist.
[0054] Die mit dem Innengewinde 42 versehene Sackbohrung 40 ist zur Aufnahme eines mit einem
Aussengewinde versehenen Schraubenbolzens einer Befestigungsschraube 36 für den Abschlussdeckel
30 ausgebildet. Die Befestigungsschraube 36 wird von der Fassadeninnenseite her in
den zentralen Hohlraum im Halteteil 10 hinein eingeführt. Der Gewindebolzen der Befestigungsschraube
36 führt berührungsfrei und mit Spiel durch die Bohrung 22 im Zentrum des Halteteils
10 hindurch, während die Auflagefläche des Schraubenkopfes der Befestigungsschraube
36 an der Anschlagfläche 34 des Halteteils 10 anliegt. Der Durchmesser des Schraubenkopfes
ist derart bemessen, dass er kleiner ist als der Durchmesser des mit dem Innengewinde
52 versehenen Hohlraumes im Halteteil 10. Dadurch wird die Befestigungsschraube insgesamt
mit Spiel im Halteteil 10 festgehalten. Sie ist in gewissen Grenzen noch parallel
zu den Glasplatten 1, 2 verschieblich. Zur thermischen Trennung der Fassadenaussenseite
von der Fassadeninnenseite ist zwischen der Auflagefläche des Schraubenkopfes der
Befestigungsachraube 36 und der Anschlagfläche 34 des Halteteils 10 eine ringförmige
Unterlagsscheibe 28 aus Hartpapier angeordnet. Dadurch wird verhindert, dass die erfindungsgemässe
Befestigung als Kältebrücke durch das Isolierglaselement hindurch wirkt und damit
den Isolationswert des Isolierglaselementes vermindert.
[0055] Indem der Gewindebolzen der Befestigungsschraube 36 in die mit dem Innengewinde 42
versehene Sackbohrung 40 hinein geschraubt wird, wird der Abschlussdeckel 30 an die
äussere Glasplatte 2 heran und in ihre Bohrung hinein gezogen. Dadurch wird die äussere
Glasplatte 2 über den Abschlussdeckel 30 und die Befestigungsschraube 36 formschlüssig
am Halteteil 10 festgehalten. Durch die formschlüssige Halterung der beiden Glasplatten
1, 2 wird den sicherheitstechnischen Bestimmungen für Isolierglaselemente Genüge getan.
[0056] Durch den als dauerelastischer Klebstoff wirkenden Butylring 32 (und die in geringerem
Ausmass ebenfalls dauerelastisch klebende Silikon-Ringdichtung 14) wird eine dauerelastische
Klebverbindung zwischen dem Halteteil 10 und der äusseren Glasplatte 2 geschaffen.
Weil zudem die Befestigungsschraube 36 mit Spielpassung im Halteteil 10 gehalten wird,
wird die äussere Glasplatte 2 mit Spiel am Halteteil 10 festgehalten, dies im Gegensatz
zu herkömmlichen Befestigungen. Somit wird bei der erfindungsgemässen Befestigung
die äussere Glasplatte 2 mit Spiel am Halteteil 10 und über dieses an der inneren
Glasplatte 1 festgehalten. Dadurch sind die Bewegungen der beiden Glasplatten 1, 2
voneinander entkoppelt und die Entstehung von durch Windlasten induzierten Spannungen
in den Glasplatten 1, 2 wird wirksam verhindert.
[0057] Die formschlüssige Halterung der äusseren Glasplatte 2 über den als Halteelement
30 dienenden Abschlussdeckel 30 und die Befestigungsschraube 36 am Halteteil 10 hat
im wesentlichen die Funktion einer Sicherheitsbefestigung. Üblicherweise wird die
äussere Glasplatte 2 über den Dichtungsrahmen am Rand des Isolierglaselementes an
der inneren Glasplatte 1 festgehalten. Erst wenn die Halterung über dem Dichtungsrahmen
aus irgend einem Grund versagt, wird das Gewicht der äusseren Glasplatte 1 vom Halteelement
30 aufgenommen und über die Befestigungsschraube 36 auf das Halteteil 10 übertragen.
[0058] Das Verfahren zur Herstellung einer Glasfassade mit Isolierglaselementen, die mit
erfindungsgemässen Befestigungen versehen sind, kann in zwei Teilverfahren unterteilt
werden: in einem ersten Teilverfahren werden die Isolierglaselemente in einem Glaswerk
hergestellt; danach werden die Isolierglaselemente zu einer Baustelle transportiert
und in einem zweiten Teilverfahren zum Montieren der Gebäudefassade an der Fassaden-Stützkonstruktion
des Gebäudes aufgehängt.
[0059] Zur Herstellung eines Isolierglaselementes, das mit einer erfindungsgemässen Befestigung
versehen ist, werden zunächst die Bohrungen für die Befestigungen in den beiden Glasplatten
1, 2 eines Isolierglaselementes angefertigt. Anschliessend werden die ringförmigen
Butyldichtungen 32, 61 auf den dem Zwischenraum 3 zugewandten Seiten der Glasplatten
1, 2 um die Bohrungen herum aufgetragen.
[0060] Beim Halteteil 10 wird der Teflonring 63 in die ringförmige Ausnehmung 64 des Halteteils
10 eingesetzt und der Nylonring 66 fest sitzend auf den kegelstumpfförmigen Vorsprung
70 des Halteteils 10 aufgesteckt.
[0061] Als nächstes wird das Halteteil 10 auf die dem Zwischenraum 3 zugewandten Seite der
inneren Glasplatte 1 aufgebracht, wobei der mit dem Nylonring 66 ummantelte kegelstumpfförmige
Vorsprung 70 in die Bohrung in der Glasplatte 1 hinein gepresst wird. Das Halteteil
10 kommt mit seinem äussersten ringförmigen Abschnitt 62 auf seiner inneren Stirnseite
in Kontakt mit dem Butyldichtungsring 61 auf der inneren Glasplatte 1 und wird durch
das als dauerelastischer Klebstoff wirkende Butyl 61 an der inneren Glasplatte 1 angeklebt.
[0062] Danach wird die äussere Glasplatte 2 auf die mit einem oder mehreren Halteteilen
10 belegte innere Glasplatte 1 aufgebracht. Dabei werden die beiden Glasplatten 1,
2 mit Hilfe von einfachen Zentriermitteln derart bezüglich einander positioniert,
dass jeweils die beiden Bohrungen für eine Befestigung im wesentlichen zueinander
fluchtend ausgerichtet sind. Das Halteteil 10 kommt mit seinem äussersten ringförmigen
Abschnitt 12 auf seiner äusseren Stirnseite in Kontakt mit dem Butyldichtungsring
32 auf der äusseren Glasplatte 2. Dadurch wird die äussere Glasplatte 2 mittels dem
als dauerelastischer Klebstoff wirkenden Butyl 32 am Halteteil 10 angeklebt.
[0063] Anschliessend durchläuft der die beiden Glasplatten 1, 2 und die Halteteile 10 umfassende
Verbund eine Presse und wird mit einem dem Rand der Glasplatten 1, 2 entlang angeordneten
Dichtungsrahmen versehen. Durch das Pressen werden die Butyldichtungen 32, 61 plattgedrückt,
so dass sie den Zwischenraum 3 zwischen den Glasplatten 1, 2 hermetisch von der Umgebung
abdichten.
[0064] Mittels einer Silikondruckluftpistole wird danach Silikon in die Eintrittsöffnung
des Kanals 44 eingespritzt. In Fig. 3 ist der Strömungspfad des Silikons beim Einspritzen
desselben in einer vereinfachten, schematischen Darstellung dargestellt. Dabei ist
der bezüglich der Zeichnungsebene in Wirklichkeit über dem Ringkanal 68 liegende Ringkanal
14 in zur Seite umgeklapptem Zustand dargestellt, um die Übersichtlichkeit der Darstellung
zu verbessern.
[0065] Die Eintrittsöffnung des Einspritzkanals 44 ist in der schrägen, kegelstumpfförmigen
Wand 18 in der äusseren Stirnseite des Halteteils 10 angeordnet und durch die Bohrung
in der äusseren Glasplatte 2 hindurch zugänglich. Das Silikon strömt durch den Einbring-
bzw. Einspritzkanal 44 hindurch in den Ringkanal 68 zwischen dem Halteteil 10 und
der inneren Glasplatte 1 hinein. Von der Mündung des Einspritzkanals 44 aus breitet
sich das Silikon beidseitig im Ringkanal 68 aus und füllt diesen auf Sobald der Ringkanal
68 vollständig mit Silikon gefüllt ist, steigt beim weiteren Einspritzen von Silikon
das Silikon den Verbindungskanal 46 hoch und wird in den Ringkanal 14 zwischen der
zweiten Glasplatte 2 und dem Halteteil 10 gefördert. Aufgrund des keilförmigen Querschnittes
des Ringkanals 14 breitet sich das Silikon mit über den Kanalquerschnitt gleichmässiger
Winkelgeschwindigeit beidseitig im Ringkanal 14 aus und füllt diesen gleichmässig
aus, wobei die Luft durch den Austrittskanal 24 hindurch verdrängt wird. Wenn auch
der Ringkanal 14 zwischen der zweiten Glasplatte 2 und dem Halteteil 10 vollständig
mit Silikon gefüllt ist und das Einspritzen fortgesetzt wird, wird Silikon aus dem
Austrittskanal 24 hinaus gepresst. Das aus dem Austrittskanal 24 austretende Silikon
zeigt an, dass nun sämtliche Kanäle 44, 68, 46, 14, 24 vollständig mit Silikon gefüllt
sind und das Einspritzen von Silikon beendet werden kann.
[0066] Durch das eben beschriebene Einspritzverfahren sowie die besondere Anordnung und
Ausbildung der Kanäle 44, 68, 46,14, 24 wird gewährleistet, dass beim Einspritzen
von Silikon keine Luftblasen in den Kanälen übrig bleiben und durch das Silikon in
den Ringkanälen 14 und 48 hermetisch dichte Ringdichtungen zwischen den Glasplatten
2 bzw. 14 sowie dem Halteteil 10 gebildet werden.
[0067] Nach dem Abbinden des Silikons ist die Herstellung des Isolierglaselementes im Glaswerk
beendet. Das Isolierglaselement weist nun einen hermetisch abgedichteten Zwischenraum
3 zwischen den Glasplatten auf und ist mit den Halteteilen 10 zur nachfolgenden Montage
an einer Stützkonstruktion ausgerüstet. Zu diesem Zeitpunkt sind an den Isolierglaselementen
keinerlei über die Glasplatten vorstehende Teile der Befestigungen vorhanden, was
sich als grosser Vorteil für die Lagerung und den Transport von mit erfindungsgemässen
Befestigungen versehenen Isolierglaselementen erweist. Zudem ist das hermetische Abdichten
der Isolierglaselemente vollständig abgeschlossen. Bei der nachfolgenden Montage der
Isolierglaselemente auf der Baustelle sind somit keine Dichtungsmassnahmen mehr erforderlich,
was sich als weiterer grosser Vorteil der erfindungsgemässen Befestigungen herausstellt.
[0068] Nach dem Transport des Isolierglaselementes auf die Baustelle wird zunächst die Kugelgelenkbuchse
50 in die mit dem Innengewinde 52 versehene zylindrische Bohrung im Vorsprung 70 des
Halteteils 10 geschraubt. Danach wird die Hartpapier-Unterlagsscheibe 28 auf die ringförmige
Anschlagfläche 34 aufgebracht und die Befestigungsschraube 36 durch die Kugelgelenkbuchse
50 hindurch geschoben, wobei deren Gewindebolzen durch die Öffnung in der Hartpapier-Unterlagsscheibe
28 und die zentrale Bohrung 22 des Halteteils 10 hindurch geführt wird. Als nächstes
wird der Kunststoff-Dichtungsring 31 auf die Wandung der Bohrung in der äusseren Glasplatte
2 aufgelegt und der Abschlussdeckel 30 in die mit dem Kunststoffring 31 ausgekleidete
Bohrung eingesetzt.
[0069] Dann wird der Gewindebolzen der Befestigungsschraube 36 in die mit dem Innengewinde
42 versehene Sackbohrung 40 im zylindrischen Vorsprung 38 des Abschlussdeckels 30
hinein geschraubt, wodurch der Abschlussdeckel 30 an die äussere Glasplatte 2 heran
und in ihre Bohrung hinein gezogen wird.
[0070] Anschliessend wird über den aus der inneren Glasplatte 1 vorstehenden Teil der Kugelgelenkbuchse
50 ein Teflonring 58 auf die Innenseite der Glasplatte 1 aufgebracht. Dann wird auf
den nach Art eines Gewindebolzens vorstehenden Teil der Kugelgelenkbuchse 50 eine
Klemmplatte 56 aufgeschraubt. Der Teflonring 58 wird nun zwischen der Innenseite der
Glasplatte 1 und der an dieser Innenseite anliegenden Auflagefläche der Klemmplatte
56 eingeklemmt. Durch das Festschrauben der Klemmplatte 56 in Richtung zur Fassadenaussenseite
hin wird die innere Glasplatte 1 im wesentlichen zwischen der Klemmplatte 56 und dem
Halteteil 10 festgeklemmt und somit in Bezug auf das Halteteil 10 spielfrei festgehalten.
[0071] Die Kugelgelenkbuchse 50 kann nun nach Art eines Kugelgelenkes mit einem Gelenkkopf
54 an einem Verbindungselement verbunden werden, um über dieses das Isolierglaselement
an der Stützkonstruktion der Fassade aufzuhängen. Damit ist der Montagevorgang auf
der Baustelle beendet.
[0072] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine Befestigung für
Isolierglaselemente geschaffen wird, welche die Entstehung von durch Windlasten induzierten
Spannungen in den Glasplatten eines Isolierglaselementes wirksam verhindert, den Isolationswert
der Elemente nicht wesentlich vermindert und den sicherheitstechnischen Bestimmungen
Rechnung trägt.
1. Befestigung für ein eine erste Glasplatte (1) und eine zweite Glasplatte (2) umfassendes
Glaselement mit einem im wesentlichen zwischen den Glasplatten (1, 2) angeordneten
Halteteil (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (10) zur spielfreien Halterung
der ersten Glasplatte (1) und zur Halterung mit Spiel der zweiten Glasplatte (2) ausgebildet
ist.
2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Halteteil (10)
abgewandten Seite der ersten Glasplatte (1) ein plattenförmiges Klemmelement (56)
angeordnet ist, das mittels durch die erste Glasplatte (1) hindurch führenden Verbindungsmitteln
(50, 52, 70) mit dem Halteteil (10) verbunden ist, wobei die Verbindungsmittel (50,
52, 70) zum gegenseitigen Zusammenziehen des Halteteils (10) und des Klemmelementes
(56) ausgebildet sind, um die erste Glasplatte (1) spielfrei zwischen dem Halteteil
(10) und dem Klemmelement (56) festzuklemmen.
3. Befestigung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf oder in der dem
Halteteil (10) abgewandten Seite der zweiten Glasplatte (2) ein Halteelement (30)
zum Halten der zweiten Glasplatte (2) angeordnet ist, das mittels durch die zweite
Glasplatte (2) hindurch führenden Verbindungsmitteln (36, 40, 42) mit Spiel mit dem
Halteteil (10) verbunden ist, um zu den Glasplattenebenen parallele Verschiebungen
zwischen der ersten Glasplatte (1) und der zweiten Glasplatte (2) zu ermöglichen,
ohne dass die Verschiebungen in den Glasplatten (1, 2) Spannungen erzeugen.
4. Befestigung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (36,
40, 42) zur formschlüssigen Halterung der zweiten Glasplatte (2) ausgebildet sind.
5. Befestigung insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4 für ein eine erste Glasplatte
(1) und eine zweite Glasplatte (2) umfassendes Glaselement mit einem im wesentlichen
zwischen den Glasplatten (1, 2) angeordneten Halteteil (10), dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteteil (10) mit einer an der zweiten Glasplatte (2) anliegenden, im wesentlichen
ebenen Seite eine durch die zweite Glasplatte (2) hindurch führende Öffnung vollständig
umschliesst und in der an der zweiten Glasplatte (2) anliegenden Seite des Halteteils
(10) eine die Öffnung vollständig umgebende, im wesentlichen ringförmige Nut (14)
ausgebildet ist, die zur Abdichtung des zwischen den Glasplatten (1, 2) gebildeten
Zwischenraumes (3) gegen die Öffnung hin mit einer Dichtungsmasse ausfüllbar ist.
6. Befestigung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (14) einen im wesentlichen
keilförmigen Nutquerschnitt mit der Keilspitze beim radial inneren Nutrand aufweist,
derart dass beim Einbringen einer zähflüssigen oder pasteusen Dichtungsmasse von einem
Punkt aus die Dichtungsmasse mit über den Nutquerschnitt im wesentlichen gleichmässiger
Winkelgeschwindigeit durch einen durch die ringförmige Nut (14) und die zweite Glasplatte
(2) definierten Ringkanal (14) strömt, um die Entstehung von Luftblasen im Ringkanal
(14) zu verhindern.
7. Befestigung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (10)
mit einer an der ersten Glasplatte (1) anliegenden, im wesentlichen ebenen Seite eine
durch die erste Glasplatte (1) hindurch führende Öffnung vollständig umschliesst und
zwischen der ersten Glasplatte (1) und dem Halteelement (10) ein die Öffnung in der
ersten Glasplatte (1) umgebender Ringkanal (68) ausgebildet ist, der zur Abdichtung
des zwischen den Glasplatten (1, 2) gebildeten Zwischenraumes (3) gegen die Öffnung
in der ersten Glasplatte (1) hin mit einer Dichtungsmasse ausfüllbar ist.
8. Befestigung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringkanal (68) zwischen
der ersten Glasplatte (1) und dem Halteteil (10) über einen Verbindungskanal (32)
mit dem Ringkanal zwischen der zweiten Glasplatte (2) und dem Halteteil (10) in fluidleitender
Funktion verbunden ist, um das Einbringen von Dichtungsmasse zum Füllen der beiden
Ringkanäle (14, 68) über einen einzigen Einbringkanal (44) zu ermöglichen, wobei die
Dichtungsmasse zunächst über den Einbringkanal (44) in den zwischen der ersten Glasplatte
(1) und dem Halteteil (10) angeordneten Ringkanal (68) eingebracht wird, bis dieser
mit Dichtungsmasse gefüllt ist, worauf beim weiteren Einbringen von Dichtungsmasse
die Dichtungsmasse durch den Verbindungskanal (32) hindurch in den zwischen der zweiten
Glasplatte (2) und dem Halteteil (10) angeordneten Ringkanal (14) gefördert wird,
bis auch dieser mit Dichtungsmasse gefüllt ist.
9. Befestigung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsmündung des
zwischen der ersten Glasplatte (1) und dem Halteteil (10) angeordneten Ringkanals
(68) in den Verbindungskanal (32) im wesentlichen radial gegenüber der Eintrittsmündung
des Einbringkanals (44) in diesen Ringkanal (68) angeordnet ist, um beim Einbringen
des Dichtungsmaterials in den Ringkanal (68) ein gleichmässiges Ausfüllen des Ringkanals
(68) mit Dichtungsmasse zu gewährleisten, bevor die Dichtungsmasse in den Verbindungskanal
(32) gefördert wird.
10. Befestigung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Ringkanal (14)
zwischen der zweiten Glasplatte (2) und dem Halteteil (10) ein Austrittskanal (24)
für das Entweichen der Luft beim Einbringen der Dichtungsmasse im wesentlichen radial
gegenüber der Eintrittsmündung des Verbindungskanals (32) angeordnet ist, um beim
Einbringen des Dichtungsmaterials in den Ringkanal (14) ein gleichmässiges Ausfüllen
des Ringkanals (14) mit Dichtungsmasse zu gewährleisten.
11. Befestigung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittskanal (24)
für das Entweichen von Luft in unmittelbarer Nähe der Eintrittsöffnung in den Einbringkanal
(44) angeordnet ist, um beim Einbringen von Dichtungsmasse das visuelle Erkennen des
vollständigen Ausfüllens der Ringkanäle (14, 68) zu erleichtern, wobei das vollständige
Ausfüllen durch das Austreten von Dichtungsmasse aus dem Austrittskanal (24) für das
Entweichen von Luft angezeigt wird.
12. Zwischen einer ersten Glasplatte (1) und einer zweiten Glasplatte (2) eines Glaselementes
anzuordnendes Halteteil (10) für eine Befestigung insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in einer an der zweiten Glasplatte (2) anliegenden,
im wesentlichen ebenen Seite des Halteteils (10) eine im wesentlichen ringförmige
Nut (14) ausgebildet ist, die einen im wesentlichen keilförmigen Nutquerschnitt mit
der Keilspitze beim radial inneren Nutrand aufweist, derart dass beim Einbringen einer
zähflüssigen oder pasteusen Dichtungsmasse von einer Einbringstelle aus die Dichtungsmasse
mit über den Nutquerschnitt im wesentlichen gleichmässiger Winkelgeschwindigeit durch
einen durch die ringförmige Nut (14) und die zweite Glasplatte (2) definierten Ringkanal
(14) strömt, um die Entstehung von Luftblasen im Ringkanal (14) zu verhindern.
13. Verfahren zur Herstellung eines mit einer Befestigung insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 11 versehenen und eine erste Glasplatte (1), eine zweite Glasplatte
(2) sowie ein zwischen den Glasplatten (1, 2) angeordnetes Halteteil (10) umfassendes
Glaselement, das die Schritte umfasst:
• anfertigen einer Bohrung in der ersten Glasplatte (1) und einer Bohrung in der zweiten
Glasplatte (2) für die Befestigung;
• ankleben des Halteteils (10) an die erste Glasplatte (1) derart, dass die Kontaktlinie
zwischen dem Halteteil (10) und der ersten Glasplatte (1) die Bohrung in der ersten
Glasplatte (1) vollständig umfasst;
• ankleben der zweiten Glasplatte (2) parallel zur ersten Glasplatte (1) an das Halteteil
(10) derart, dass die Kontaktlinie zwischen dem Halteteil (10) und der zweiten Glasplatte
(2) die Bohrung in der zweiten Glasplatte (2) vollständig umfasst;
• einbringen von Dichtungsmaterial in einem einzigen Einbringvorgang durch einen im
Halteteil (10) ausgebildeten Einbringkanal (44) hindurch in einen zwischen dem Halteteil
(10) und der ersten Glasplatte (1) angeordneten Ringkanal (68) sowie von diesem über
einen Verbindungskanal (46) in einen zwischen dem Halteteil (10) und der zweiten Glasplatte
(2) angeordneten Ringkanal (14), um zwischen dem Halteteil (10) sowie der ersten Glasplatte
(1) eine hermetische Dichtung (68) um die Bohrung in der ersten Glasplatte (1) herum
und zwischen dem Halteteil (10) sowie der zweiten Glasplatte (2) eine hermetische
Dichtung (14) um die Bohrung in der zweiten Glasplatte (2) herum zu schaffen.