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EP 0 965 787 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.12.1999 Patentblatt 1999/51 |
(22) |
Anmeldetag: 11.06.1999 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
18.06.1998 DE 19827207
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Anmelder: Linde Aktiengesellschaft |
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65189 Wiesbaden (DE) |
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Erfinder: |
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- Garnreiter, Franz, Dipl.-Ing.
83052 Bruckmühl (DE)
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Vorrichtung zum Eintrag von kryogenen Medien in Behältnisse |
(57) Es wird eine Vorrichtung zum Eintrag von kryogenen Medien in Behältnisse (1) vorgeschlagen,
bei denen die Zuführung für das kryogene Medium in einen beweglichen Teil (2) des
Behältnisses (1) eingebaut ist. Die Zuführung für das kryogene Medium weist eine drehbare
Rohrverbindung auf, die zweckmäßigerweise über ein Drehgelenk (5) verfügt, das mittels
tieftemperaturtauglicher Dichtstoffe nach außen abgedichtet ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eintrag von kryogenen Medien in Behältnisse,
bei denen die Zuführung für das kryogene Medium in einen beweglichen Teil des Behältnisses
eingebaut ist.
[0002] Zum Kühlen von Produkten, z.B. Lebensmitteln, werden die Produkte üblicherweise in
Behältnisse eingebracht, deren Innenraum gekühlt wird. In der industriellen Lebensmitteltechnik
werden häufig tiefgekühlte Mischer eingesetzt, die aus einem Behälter bestehen, der
eine Mischeinrichtung sowie eine Eintragseinrichtung für ein kryogenes Medium, z.B.
flüssigen Stickstoff, aufweist. Die Produkte werden nach Öffnen eines Deckels in den
Behälter eingebracht und nach Schließen des Deckels bei laufender Mischeinrichtung
gekühlt. Üblicherweise ist die Zuführung für das kryogene Medium im Deckel des Behälters
eingebaut. Um den Deckel öffnen zu können, besteht die Zuführung für das kryogene
Medium aus einem flexiblen Schlauch. Von Nachteil ist bei diesen bekannten Vorrichtungen,
daß die aus einem flexiblen Schlauch bestehende Zuführung für das kryogene Medium
nicht isoliert werden kann, weil die Isolierung bei Verwindung des abgekühlten Schlauchs
brechen würde. Dadurch geht Kälteleistung durch Wärmeübergang am Schlauch ungenutzt
verloren. Außerdem besteht die Gefahr, daß der flexible Schlauch selbst durch die
Kälteeinwirkung des kryogenen Mediums bricht. Darüber hinaus entsteht in der flexiblen
Leitung ein unerwünschter Druckabfall.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit der die genannten Nachteile vermieden
werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zuführung für das kryogene
Medium eine drehbare Rohrverbindung aufweist.
[0005] Statt eines flexiblen Schlauchs wird also eine drehbare Rohrverbindung zwischen der
Versorgungseinrichtung für das kryogene Medium, z.B. einem Flüssigstickstofftank,
und dem Verbrauchsort, d.h. dem Innenraum des Behältnisses, vorgesehen. Diese drehbare
Rohrverbindung verfügt zweckmäßigerweise über ein Drehgelenk, das mittels tieftemperaturtauglicher
Dichtstoffe nach außen abgedichtet ist. Die Dichtstoffe sind vorteilhafterweise aus
Graphit, Teflon oder anderen tieftemperaturtauglichen Werkstoffen oder aus Mischungen
solcher Werkstoffe aufgebaut. Die drehbare Rohrverbindung ist vorzugsweise wärmeisoliert
ausgeführt. Zum Ausgleich von temperaturbedingten Längenänderungen ist außerdem gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in die Zuführung für das kryogene
Medium ein Kompensator eingebaut.
[0006] Im Gegensatz zu den bisher verwendeten flexiblen Schläuchen ist bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine Wärmeisolierung der Zuführung für das kryogene Medium von der Versorgungseinrichtung
bis zum Verbrauchsort möglich. Dadurch wird der Verlust an Kälteleistung minimiert,
so daß Kältemittel eingespart werden kann. Die bei flexiblen Leitungen bestehende
Bruchgefahr spielt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung keine Rolle mehr. Außerdem
ist der Druckabfall im gesamten Leitungssystem geringer als bei den bisherigen Vorrichtungen.
[0007] Die Erfindung eignet sich zum Einsatz in allen denkbaren Kühleinrichtungen, bei denen
die Zuführung für das kryogene Medium in den beweglichen Teil der Einrichtung eingebaut
ist. Insbesondere kann die Erfindung mit Vorteil bei Mischern und Kuttern eingesetzt
werden, die in der Lebensmitteltechnik breite Anwendung finden. Auch können mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung Kühlwalzen nunmehr mit flüssigem Stickstoff betrieben
werden, was bisher nicht möglich war.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Figur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert:
[0009] Die Figur zeigt einen Mischer, wie er in der Lebensmitteltechnik häufig eingesetzt
wird. Der Mischer besteht aus einem Behälter 1, der einen Deckel 2 aufweist. Im inneren
des Behälters 1 ist eine in der Figur nicht dargestellte Mischeinrichtung eingebaut.
Im Deckel 2 ist eine Eintragsvorrichtung für flüssigen Stickstoff angebracht, die
ein Magnetventil 3 aufweist. Die Eintragseinrichtung steht über eine Vakuumleitung
4 mit einem in der Figur nicht dargestellten Flüssigstickstofftank in Verbindung.
Zwischen der Vakuumleitung 4 und der das Magnetventil 3 aufweisenden Flüssigstickstoffeintragseinrichtung
ist ein Drehgelenk 5 vorgesehen. Das Drehgelenk 5 weist an den gegeneinander drehbaren
Flächen tieftemperaturtaugliche Dichtstoffe auf. Als Dichtstoffe werden Graphit, Teflon
oder andere tieftemperaturtaugliche Werkstoffe eingesetzt. Sowohl die vom Flüssigstickstofftank
zum Drehgelenk 5 führende Flüssigstickstoffzuleitung als auch die vom Drehgelenk 5
zum Magnetventil 3 führende Verbindung sind wärmeisoliert. Mittels eines in der Figur
nicht dargestellten Kompensators werden temperaturbedingte Längenänderungen in der
Flüssigstickstoffzuleitung ausgeglichen. Beim Kühlvorgang im Behälter 1 anfallendes
Abgas wird über eine drehbare Abgaseinheit 6 an die Atmosphäre abgeführt.
1. Vorrichtung zum Eintrag von kryogenen Medien in Behältnisse, bei denen die Zuführung
für das kryogene Medium in einen beweglichen Teil des Behälters eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung für das kryogene Medium eine drehbare Rohrverbindung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Rohrverbindung über ein Drehgelenk verfügt, das mittels tieftemperaturtauglicher
Dichtstoffe nach außen abgedichtet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtstoffe aus Graphit, Teflon oder anderen tieftemperaturtauglichen Werkstoffen
oder aus Mischungen solcher Werkstoffe aufgebaut sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zuführung für das kryogene Medium ein Kompensator zum Ausgleich von temperaturbedingten
Längenänderungen eingebaut ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Rohrverbindung wärmeisoliert ist.
