[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Klimatisierung von Räumen oder dergleichen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei bekannten Anordnungen zur Klimatisierung von Räumen oder dergleichen wird eine
über die Raumfläche nicht differenzierbare Luftströmung über eine Decke, vorzugsweise
Filterdecke, in einen Raum eingeblasen, nachdem die Luftströmung über ein Klimagerät
entsprechend gekühlt bzw. erwärmt wurde. Bei derartigen Anordnungen, die insbesondere
zur Klimatisierung von Reinräumen dienen, wird somit eine einzige Einheit zur Klimatisierung
der Luft verwendet, die gleichfalls eine Gebläseeinrichtung enthält, so daß eine Zirkulation
der Luftströmung von dem Klimagerät über eine Filterdecke durch den Raum und zum Klimagerät
vorgenommen wird. Nachteilig bei einer solchen Anordnung ist der vergleichbar hohe
Druckverlust in Folge hoher Widerstände, z.B. durch mehrere Drosselklappen, die in
der Filterdecke angeordnet sind und eine gleichmäßige Luftströmung über die Raumfläche
hinweg erzeugen sollen. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anordnung besteht darin,
daß die Filterdecke mit ein und dergleichen Luftströmung, d.h. mit Luft mit dergleichen
Temperatur beschickt wird und damit eine Differenzierung der Lufttemperaturen in Richtung
des Raumes nicht möglich ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß eine hohe spezifische
Antriebsleistung von beispielsweise 200 bis 400 Watt pro m
2 erforderlich ist und diese Nachteile insgesamt zu dem Ergebnis führen, daß hohe Anforderungen
an die Konstanz der Raumtemperatur nicht erfüllt werden können.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, daß die Raumtemperatur mit hoher Genauigkeit und Schnelligkeit
geregelt werden kann, d.h. daß hohe Anforderungen an die Konstanz der Raumtemperatur
erfüllt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung schafft eine Anordnung zur Klimatisierung von Räumen oder dergleichen,
bei welcher eine Mehrzahl von einzelnen Klimatisierungseinheiten über die Raumfläche
verteilt vorgesehen sind, die jeweils separat geregelt werden, d.h. es ist ein modularer
Aufbau von Klimatisierungseinheiten vorgesehen, die jeweils einzeln abhängig von ihrer
Ausgangs- Istwerttemperatur regelbar sind.
[0007] Die erfindungsgemäßen Klimatisiereinheiten sind vorzugsweise in Verbindung mit einer
Klimadecke über das Deckenniveau hinweg verteilt und erzeugen vorzugsweise eine im
wesentlichen vertikale Luftströmung von oben nach unten, derart, daß pro Klimaeinheit
die ausgangsseitig vorliegende Lufttemperatur erfaßt wird und je nach Bedarf regelbar
ist. Auf diese Weise wird ausgangsseitig jeder Klimatisiereinheit eine auf einen vorgegebenen
Sollwert eingeregelte Luftausgangstemperatur erreicht, die über die gesamte Raumflache
hinweg gleich ist, wodurch die Lufttemperatur über die gesamte Raumflache hinweg konstant
gehalten werden kann.
[0008] Die erfindungsgemäße Anordnung eignet sich insbesondere in Verbindung mit Maschinen,
Fabrikationsanlagen, Bearbeitungsstraßen usw., bei welchen über die Raumflache hinweg
unterschiedliche Temperaturen entwickelt werden, was eine über den Raum hinweg unterschiedliche
Temperatur, d.h. unterschiedliche Temperaturgradienten ergibt.
[0009] Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Anordnung anhand der Zeichnung zur Erläuterung
weiterer Vorteile und Merkmale beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung in Verbindung mit einer
bevorzugten Anwendung,
- Figur 2
- eine Detaildarstellung zur Erläuterung einer bevorzugten Ausführungsform einer Klimatisierungseinheit,
- Figur 3
- eine Figur 2 entsprechende Darstellung mit einer gegenüber Figur 2 abgewandelten Ausführungsform
einer Klimatisierungseinheit.
[0010] Nachfolgend wird auf Figur 1 Bezug genommen. Figur 1 zeigt schematisch eine Darstellung
der erfindungsgemäßen Anordnung in Verbindung mit einem Anwendungsbeispiel. Die erfindungsgemäße
Anordnung weist mehrere Klimatisierungseinheiten 1, 2, 3, 4, 5 auf, die entweder in
eine Klimadecke integriert oder oberhalb einer diese Klimadecke bildenden Filterdecke
6 vorgesehen sind. Wie aus Figur 1 hervorgeht, wird durch jedes Klimagerät eine im
wesentlichen vertikal nach unten verlaufende Luftströmung erzeugt, wie dies durch
Pfeile 8 gezeigt ist. Unterhalb der allgemein mit 9 bezeichneten Klimadecke befindet
sich eine oder es befinden sich mehrere Maschinen, eine Fertigungsstraße oder dergleichen,
die durch die Bezugsnummer 11 angedeutet ist. Diese Maschine 11 oder dergleichen befindet
sich somit innerhalb eines mit 12 bezeichneten Raumes und wird von oben mit einer
Luftströmung beschickt, die sich aus einzelnen Luftströmungskomponenten entsprechend
den Pfeilen 8 zusammensetzt und auf die Maschine 11 oder dergleichen gerichtet ist.
[0011] Die einzelnen Klimatisierungseinheiten 1 bis 5 sind nach Art eines modularen Systems
oberhalb der Filterdecke 6 angeordnet, wobei Figur 1 nur eine Ansicht über beispielsweise
die Raumbreite wiedergibt und die Einheiten entsprechend mehrfach in Raumlänge vorgesehen
sind, d.h. es sind gegebenfalls wesentlich mehr als fünf Klimatisierungseinheiten
vorgesehen.
[0012] Die Maschine oder Fertigungsstraße 11 oder dergleichen ist bei der in Figur 1 dargestellten
bevorzugten Anwendung auf einem gitterförmigen Boden 13 plaziert, wodurch die von
oben nach unten verlaufende Luftströmung durch den gitterförmigen Boden 13 hindurchtreten
und seitlich an dem Raum 12 nach oben entlang zirkulieren kann, wonach sie aufgeteilt
in einzelne Luftströmungskomponenten, den einzelnen Klimatisierungseinheiten 1 bis
5 wieder zugeführt wird.
[0013] Durch die Maschine, Fertigungsstraße 11 oder dergleichen, die unterschiedlichste
Einheiten, wie Motoren etc. beinhalten kann, tritt im Bereich des gitterartigen Bodens
13 eine Luftströmung auf, die aus einzelnen Komponenten unterschiedlicher Temperatur
bestehen kann oder bestehen wird. Demzufolge liegt im Einströmungsbereich der einzelnen
Klimatisierungseinheiten 1 bis 5 eine Luftströmung vor, die unterschiedliche Temperaturgradienten
beinhaltet. Sinn und Zweck der erfindungsgemäßen Anordnung ist es, bei eintrittsseitig
jeder Klimatisierungseinheit unterschiedlichen Temperaturen die Luft so zu behandeln,
daß austrittsseitig die einzelnen Luftkomponenten praktisch gleiche Temperaturwerte
aufweisen. Durch die Vielzahl oder Mehrzahl der einzelnen Klimatisierungseinheiten
1 bis 5 kann dies auf einfache Weise und sicher erreicht werden, wie dies nachfolgend
noch beschrieben wird.
[0014] Jede Klimatisierungseinheit besteht gemäß einer ersten Ausführungsform, die in Verbindung
mit Figur 2 beschrieben ist, aus einem Luftkühler 15, einem vorzugsweise nachgeschalteten
Gebläse 16 und darauffolgendem Filter 17, welcher Bestandteil der in Figur 1 mit 6
bezeichneten Filterdecke sein kann. Ein Temperatursensor 18 steht über einen Regler
19 mit einem Regelventil 20 in Verbindung. Das Regelventil 20 befindet sich in einem
Kühlmediumkreislauf zwischen einem nicht weiter dargestellten Kälteerzeuger und dem
Luftkühler 15. Der Regler 19 enthält einen Sollwertgeber 22, der gegebenenfalls über
eine mit 23 bezeichnete Überwachungseinheit variierbar ist, wobei die Überwachungseinheit
23 über eine Verbindung 24 den Temperaturistwert über den Sensor 18 erhält.
[0015] Mit der beschriebenen und in Figur 2 gezeigten Klimatisierungseinheit wird somit
abhängig von der Lufttemperatur im Luftaustrittsbereich, d.h. hinter dem Gebläse 16,
der Luftkühler 15 gesteuert, um die Temperatur der aus der Klimatisierungseinheit
1 austretenden Luft auf einen vorgegebenen Sollwert zu bringen. Figur 2 ist ein Beispiel
für den Aufbau der einzelnen Klimatisierungseinheiten 1 bis 5 gemäß Figur 1.
[0016] Figur 3 zeigt eine gegenüber Figur 2 abgewandelte Ausführungsform einer Klimatisierungseinheit
1, wobei gegenüber Figur 2 gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
[0017] Die Klimatisierungseinheit 1 gemäß Figur 3 enthält zusätzlich zu den in Verbindung
mit Figur 2 beschriebenen Bauteilen einen Lufterhitzer 26, vorzugsweise einen Elektro-Lufterhitzer,
der bei dieser Ausführungsform vorzugsweise zwischen dem Luftkühler 15 und dem Gebläse
16 angeordnet ist. Bei der Ausführungsform nach Figur 3 ist der Temperaturfühler bzw.
Temperatursensor 23 an einen Regler 28 angeschlossen, der ausgangsseitig mit dem Lufterhitzer
26 einerseits und einem Istwert-Eingang 29 des mit 19 bezeichneten Reglers verbunden
ist. Gegenüber der Ausführungsform nach Figur 2 empfängt damit der Regler 19 als Istwert
(Regelgröße) nicht den Wert der Lufttemperatur am Temperatursensor 23, sondern den
Stellwert des Reglers 28.
[0018] Da der Luftkühler 15 vergleichsweise träge arbeitet, ist bei der Ausführungsform
nach Figur 3 der Lufterhitzer 26 dem Luftkühler nachgeschaltet und bewirkt eine schnelle
Nachregelung der durch den Luftkühler 15 hindurchgeströmten Luft.
[0019] Insbesondere mit Hilfe der in Verbindung mit Figur 3 beschriebenen Klimatisierungseinheiten
ist bei einer Anordnung entsprechend Figur 1 eine Temperaturregelung ausgangsseitig
der Klimatisierungseinheiten von vorzugsweise 20°C ± 0,1°C in Verbindung mit Reinraumanlagen
möglich, während die Regelgenauigkeit gemäß der Erfindung bei örtlich schwankenden
Kühllasten auch für hochgenaue Anwendungsfälle mit einer Temperaturkonstanz von ±
0,01°C ausgelegt werden kann.
[0020] Wenn gemäß vorliegender Erfindung, wie sie in Verbindung mit Figur 1 beschrieben
ist, jede Klimatisierungseinheit 1 bis 5 mit einer Klimatisierungseinheit der in Verbindung
mit Figur 3 beschriebenen Anordnung versehen ist, übernimmt der Regler 28 die Regelung
der Lufttemperatur. Der Regler 19 für den Luftkühler 15 erhält als Eingangsgröße den
Stellwert des Reglers 28 und regelt diesen auf einen vorgegebenen Sollwert, d.h. der
Luftkühler hält genauso viel Kühlleistung vor, daß der Elektrolufterhitzer 26 mit
einem festen Teil seiner Leistung im Eingriff bleibt. Schnelle Änderungen der Lufteintrittstemperatur
zu den Klimatisierungseinheiten 1 ff. werden vom Lufterhitzer 26 ausgeregelt, langsame
Änderungen regelt der Luftkühler 15 aus.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung wird im übrigen eine spezifische Antriebeleistung
von nur ca. 100 Watt pro m
2 erreicht, da der einzige zu überwindende Widerstand im wesentlichen durch die einzelnen
Filter bestimmt wird.
[0022] Aus vorstehender Beschreibung ergibt sich, daß durch die erfindungsgemäße Anordnung
Temperaturgradienten im Klimatisierungsbereich oberhalb der Maschinen, Motoren oder
dergleichen ausgeglichen werden und dadurch eine äußerst exakte Konstanthaltung der
Temperatur sichergestellt wird.
[0023] Wie sich aus Figur 2 und 3 ferner ergibt, kann eine übergeordnete Steuerung oder
Überwachung 23 vorgesehen sein, welche die einzelnen Klimatisierungsgeräte 1 bis 5
sequentiell abtastet bzw. ansteuert und die gegebenenfalls eine Änderung der Sollwerte
der Regler 19, 28 bewirkt und die im übrigen mit den einzelnen Temperatursensoren
18 verbunden ist.
1. Anordnung zur Klimatisierung von Räumen oder dergleichen, mit einer geregelten Einrichtung
zur Kühlung und/oder Erhitzung der Lufttemperatur,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Klimatisierungseinheiten (1 bis 5) zum Kühlen und/oder Erhitzen einer
Luftströmung vorgesehen sind, von welchen jeden Klimatisierungseinheit (1 bis 5) mit
einer eigenen Regelung (19; 19, 28) versehen ist, und
daß die Klimatisierungseinheiten (1 bis 5) im wesentlichen in der gleichen Ebene oberhalb
einer Maschine, Fertigungsstraße (11) oder dergleichen angeordnet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Klimatisierungseinheit einen Luftkühler (15), ein Gebläse (16) und einen
Filter (17) aufweist, und
daß der Luftkühler (15) über einen Regler (19) abhängig von dem Lufttemperatur-Istwert
ausgangsseitig jeder Klimatisierungseinheit (1 bis 5) gesteuert wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Klimatisierungseinheit (1 bis 5) einen Luftkühler (15), einen Lufterhitzer
(26), ein Gebläse (16) und einen Filter (17) aufweist,
daß ein Temperaturfühler (18) ausgangsseitig in der Klimatisierungseinheit (1 bis
5) vorgesehen und über einen Regler (28) mit dem Lufterhitzer (26) einerseits sowie
mit einem weiteren Regler (19) andererseits verbunden ist, welcher den Luftkühler
(15) steuert.
4. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Überwachungs- und Kontrolleinheit (23) vorgesehen ist, die mit jedem Regler
(19, 28) verbunden ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwachungs- und Kontrolleinheit (23) sequentiell mit den einzelnen Klimatisierungseinheiten
(1 bis 5) verbunden wird.
6. Anordnung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Klimatisierungseinheiten (1 bis 5) in eine Klimadecke (6) integriert
sind.
7. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Regler (19, 28) einen Sollwertgeber aufweist oder mit einem Sollwertgeber
verbunden ist, der mit der Überwachungs- und Kontrolleinheit (23) verbindbar ist.
8. Anordnung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftströmung der Klimatisierungseinheiten (1 bis 5) nach Passieren einer Maschine,
Bearbeitungsstraße (11) oder dergleichen durch einen gitterförmigen Boden geleitet
und zu den Eintrittsseiten der Klimatisierungseinheiten (1 bis 5) zurückgeführt wird.