[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrischen und mechanischen
Verbindung von elektrisch leitenden Bauteilen, von welchen mindestens einer aus Aluminium
bzw. aus einer Aluminiumlegierung hergestellt ist, insbesondere zur Verbindung eines
elektrischen Kabels mit einem Kabelschuh oder mit einer Batterieklemme. Die gegenständliche
Erfindung betrifft weiters eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bei der Verbindung von elektrisch leitenden Bauteilen besteht das Erfordernis, einerseits
eine feste mechanische Verbindung der beiden Bauteile miteinander zu bewirken und
andererseits einen möglichst geringen elektrischen Übergangswiderstand zu gewährleisten.
Es ist bekannt, herkömmliche elektrisch leitende Bauteile, insbes. elektrische Leiter,
mit anderen Bauteilen zu verlöten. Durch eine Verlötung von elektrisch leitenden Bauteilen
miteinander wird den Forderungen auf große mechanische Festigkeit und auf geringen
elektrischen Übergangswiderstand voll entsprochen.
[0003] Elektrisch leitende Bauteile sind aus verschiedenen Metallen, insbes. aus Kupfer
bzw. aus Kupferlegierungen, hergestellt. Es ist weiters auch bekannt, elektrische
leitende Bauteile, insbes. elektrische Leiter, aus Aluminium bzw. aus Aluminiumlegierungen
herzustellen. Aus Aluminium bzw. aus Aluminiumlegierungen hergestellte Bauteile sind
deshalb zweckmäßig, da sie gegenüber solchen, welche aus Kupfer bzw. aus Kupferlegierungen
hergestellt sind, nur ein Drittel des Gewichtes aufweisen. Dieser Sachverhalt ist
in der Fahrzeugindustrie bzw. in der Flugzeugindustrie deshalb von Bedeutung, da durch
die steigende Anzahl von elektrischen bzw. elektronischen Geräte einerseits der Bedarf
an elektrischen Leitungen vergrößert wird, wobei jedoch andererseits dem Erfordernis
auf Verminderung des Gesamtgewichtes entsprochen werden soll.
[0004] Aus Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen hergestellte elektrisch leitende Bauteile,
insbes. Kabel, können jedoch bisher deshalb nicht verwendet werden, da die Oberfläche
dieser Bauteile eine Oxydschichte aufweist, wodurch sie einer Verlötung mit anderen
Bauteilen nicht oder nur schwer zugänglich sind und durch welche ein vergleichsweise
hoher Übergangswiderstand verursacht wird.
[0005] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, durch welches auch aus Aluminium bzw. aus Aluminiumlegierungen hergestellte,
elektrisch leitende Bauteile miteinander so verbunden werden, daß der elektrische
Übergangswiderstand den Erfordernissen entsprechend gering ist und zudem eine hohe
mechanische Festigkeit gewährleistet wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt,
daß die beiden elektrischen Bauteile miteinander mittels eines elektrisch leitenden
Klebstoffes verklebt werden und vorzugsweise zudem miteinander formschlüssig verbunden
werden.
[0006] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das abisolierte freie Ende eines
Kabels in die Hülse eines Kabelschuhs oder einer Batterieklemme eingesetzt und werden
diese beiden Bauteile mittels eines elektrisch leitenden Klebstoffes miteinander verklebt.
Dabei kann der Klebstoff in die Hülse des Kabelschuhs bzw. der Batterieklemme von
der dem Kabel gegenüberliegenden Seite her eingepreßt werden. Nach einem anderen Verfahren
wird auf das abisolierte freie Ende des Kabels Klebstoff aufgebracht und wird es hierauf
in die Hülse des Kabelschuhs bzw. der Batterieklemme eingesetzt.
[0007] Vorzugsweise wird nach dem Einsetzen des freien Endes des Kabels in die Hülse und
nach dem Verkleben dieser Bauteile miteinander die Hülse verformt, wodurch die beiden
Bauteile miteinander auch formschlüssig verbunden werden. Ein derartiges Verfahren
kann insbesondere bei einem Kabel, welches eine aus einer Vielzahl von Drähten bestehende
Litze aufweist, angewendet werden, wobei der Klebstoff innerhalb der Hülse zwischen
die einzelnen Drähte eingepreßt wird. Hierdurch wird die Litze mit dem anderen elektrischen
Bauteil elektrisch gut leitend verbunden, sodaß ein geringer Übergangswiderstand gewährleistet
wird.
[0008] Ein derartiges Verfahren kann bei jeglichen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
gefertigten Bauteilen für die Elektroindustrie, welche miteinander elektrisch gut
leitend verbunden werden sollen, angewendet werden.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, in axialem Schnitt,
- Fig. 2
- ein mit einem Kabelschuh verbundenes elektrisches Kabel, in Draufsicht sowie in gegenüber
Fig. 1 vergrößertem Maßstab, und
- Fig. 3
- das mit dem Kabelschuh verbundene elektrische Kabel, im Schnitt nach der Linie A-A
der Fig. 2.
[0010] In Fig. 1 ist ein aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung hergestelltes Kabel
1 dargestellt, welches mit einem Kabelschuh 2 elektrisch gut leitend und mechanisch
fest verbunden werden soll. Das Kabel 1 besteht aus einer aus einer Vielzahl von Drähten
hergestellten Litze 11, welche von einer Isolierung 12 umschlossen ist.
Der Kabelschuh 2 besteht aus einer angenähert zylindrischen Hülse 21, welche mit einer
Anschlußfahne 22 ausgebildet ist.
Um das Kabel 1 mit dem Kabelschuh 2 elektrisch zu verbinden, wird das abisolierte
Ende des Kabels 11 in die Hülse 21 des Kabelschuhs 2 eingeschoben und wird es anschließend
mittels eines in die Hülse 21 eingebrachten elektrisch leitenden Klebstoffes verklebt.
[0011] Zur Einbringung des Klebstoffes in die Hülse 21 des Kabelschuhs 2 dient eine Vorrichtung
3, welche ein Mischgefäß 31, eine Injektionseinrichtung 32 und Preßbacken 41 enthält.
Dem Mischgefäß 31 werden einerseits aus einem mit einer Heizung 36 ausgebildeten Vorratsbehälter
35 eine erste Komponente des Klebstoffes 30 und andererseits aus einem Vorratsbehälter
37 ein Härter zugeführt. Vom Mischbehälter 31 wird der aus beiden Komponenten bestehende
Klebstoff 30 in die Injektionseinrichtung 32 gefördert. Die Injektionseinrichtung
32 ist mit einer mit Düsen versehenen Platte 38 ausgebildet, welche von den zwei Preßbacken
41 umschlossen ist und welche an dasjenige Stirnende der Hülse 21 anliegt, von welchem
die Anschlußfahne 22 abragt. Mittels der Injektionseinrichtung 32 wird in die Hülse
21 Klebstoff 30 eingepreßt, welcher zwischen die einzelnen Drähte der Litze 11 gelangt
und diese miteinander und mit der der Hülse 21 verklebt. Um eine rasche Aushärtung
des Klebstoffes zu erzielen, sind die Preßbacken 41 mit Heizelementen 42 ausgebildet.
[0012] Als Klebstoff wird z. B. ein handelsüblicher Zweikomponentenkleber verwendet, welcher
elektrisch leitfähig ist.
In den Fig. 2 und 3 ist das mit dem Kabelschuh 2 verbundene Kabel 1 dargestellt.
[0013] Wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Anschlußfahne 22 des Kabelschuhs 2 mit
einer Bohrung 23 ausgebildet, mittels welcher der Kabelschuh 2 auf einem Bolzen, z.B.
dem Kontaktbolzen einer Batterie, befestigt werden kann.
[0014] Wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird vorzugsweise nach dem Verkleben des Kabels
1 mit dem Kabelschuh 2 dessen Hülse 21 zu einem sechseckigen Querschnitt verformt,
wodurch die beiden elektrisch leitenden Bauteile 1 und 2 miteinander auch formschlüssig
mechanisch verbunden werden.
[0015] Alternativ zu diesem Verfahren kann der Klebstoff auf das abisolierte Ende des Kabels
aufgetragen werden, worauf dieses in die Hülse des Kabelschuhs eingesetzt wird.
Dieses Verfahren kann insbesondere auch dafür verwendet werden, ein aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung hergestelltes Kabel mit einer Batterieklemme elektrisch
und mechanisch zu verbinden.
[0016] Durch das Verbinden von elektrisch leitenden Bauteilen miteinander mittels eines
handelsüblichen elektrisch leitenden Klebstoffes werden die bisher bei aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung hergestellten Bauteilen auftretenden hohen Übergangswiderstände
vermieden. Da Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen im Vergleich zu anderen in der Elektroindustrie
verwendeten Metallen ein wesentlich geringeres spezifisches Gewicht aufweisen, werden
hierdurch bei elektrischen Installationen maßgebliche Verringerungen an Gewicht erzielt,
welcher Sachverhalt insbes. in der Fahrzeugindustrie und in der Flugzeugindustrie
von Bedeutung ist.
1. Verfahren zur elektrischen und mechanischen Verbindung von elektrisch leitenden Bauteilen,
von welchen mindestens einer aus Aluminium bzw. aus einer Aluminiumlegierung hergestellt
ist, insbes. zur Verbindung eines elektrischen Kabels [1] mit einem Kabelschuh [2]
bzw. mit einer Batterieklemme, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden elektrischen
Bauteile [1, 2] miteinander mittels eines elektrisch leitenden Klebstoffes (30) verklebt
und vorzugsweise hierauf miteinander formschlüssig verbunden werden [Fig. 1].
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das abisolierte freie
Ende des Kabels [1] in die Hülse [21] eines Kabelschuhs [2] oder einer Batterieklemme
eingesetzt und in dieser mittels eines elektrisch leitenden Klebstoffes [30] verklebt
wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff (30) in
die Hülse (21) des Kabelschuhs [2] oder der Batterieklemme von der dem Kabel [1] gegenüberliegenden
Seite her eingepreßt wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf das abisolierte,
freie Ende des Kabels [1] Klebstoff aufgebracht wird, worauf dieses in die Hülse [21]
des Kabelschuhs [2] oder der Batterieklemme eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Einsetzen des freien Endes des Kabels [1] in die Hülse [21] Und dem Verkleben
des freien Endes mit der Hülse [21] diese verformt wird, wodurch die Hülse [21] mit
dem freien Ende des Kabels (1) formschlüssig verbunden wird [Fig. 3].
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kabel (1) eine aus einer Vielzahl von Drähten bestehende Litze [11] aufweist und daß
der Klebstoff [30] innerhalb der Hülse [21] zwischen die einzelnen Drähte eingepreßt
wird.
7. Vorrichtung zum Aufbringen eines elektrisch leitenden Klebstoffes [30] auf Bauteile
(1, 2), von welchen zumindest einer aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung hergestellt
ist und welche miteinander verbunden werden sollen, dadurch gekenzeichnet, daß sie
ein Gefäß [31] für die Mischung von zwei Komponenten des Klebstoffes [30], eine Injektionseinrichtung
[32] und die beiden Bauteile [1, 2] umschließende Preßbacken [41] aufweist.