[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schraubenlose Anschlußklemmeinrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine aus der DE 43 12 778 A1 bekannte Anschlußklemmeinrichtung umfaßt ein in einem
Isoliergehäuse gehaltenes Kontaktelement, welches aus einem aufgefalteten Blechstanzteil
gebildet ist. Das Kontaktelement enthält einen Schneid-Klemm-Kontakt, eine Steckkontaktstelle
sowie einen Lötpin zum Anschluß der Anschlußklemmeinrichtung an eine Leiterplatte.
Die Steckkontaktstelle ist dabei durch gegeneinander stehende Lappen gebildet, die
mit Ausnahme eines schmalen Federarmes aus dem Blech des Kontaktelementes freigeschnitten
sind und sich bei einem zwischen die Lappen eingespannten Leiter federnd aufspreizen.
[0003] Nachteilig bei dieser Anschlußklemmeinrichtung ist, daß die bei der Klemmbeaufschlagung
entstehende mechanische Spannung von den schmalen Federarmen der Lappen der Steckkontaktstelle
aufgebracht werden muß. Bei intensiver Beanspruchung der Steckkontaktstelle, insbesondere
bei häufigem Lösen der Verbindung durch Überbiegung der Lappen, kann es zu einer inelastischen
Verformung der Lappen kommen. Auf diese Weise wird die Klemmkraft der Steckkontaktstelle
deutlich reduziert. Im schlimmsten Fall wird dadurch die Anschlußklemmeinrichtung
unbrauchbar.
[0004] Aus der DE 196 17 259 A1 und aus der US 5,292,260 sowie aus der DE 28 02 269 C2 und
aus der EP 0 685 904 A2 ist jeweils eine schraubenlose Anschlussklemmeinrichtung mit
einem unter Bildung eines Federschenkels V-förmig gebogenen Kontaktelement bekannt.
Der Federschenkel dient zur Klemmkontaktierung eines über eine Einführöffnung in ein
Klemmengehäuse eingeführten elektrischen Leiters, wobei die Klemmung entweder gegen
einen Halteschenkel des Kontaktelements oder gegen eine Gehäusewand erfolgt.
[0005] Aus der DE 73 12 874 U1 ist darüber hinaus eine Anschlussklemme mit einem bezüglich
einer Einführöffnung für den elektrischen Leiter innerhalb des Klemmengehäuses diagonal
verlaufenden, zweiteiligen Kontaktelement bekannt, dessen der Einführöffnung zugewandtes
erstes Kontaktteil eine Durchstecköffnung für den Leiter aufweist, der mittels des
zweiten Kontaktteils gegen die Rückseite des ersten Kontaktteils geklemmt wird.
[0006] In nachteiliger Weise ist der konstruktive Aufbau der bekannten Anschlußklemmeinrichtungen
vergleichsweise kompliziert. Dies trifft insbesondere auf das jeweilige Kontaktelement
zu, welches eine Anzahl von Faltungen und/oder feinen Ausstanzungen enthält.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anschlußklemmeinrichtung anzugeben,
deren Kontaktelement bei gleichzeitig besonders belastbarer Steckkontaktstelle konstruktiv
einfach ausgeführt ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmalskombination des Anspruchs
1. Das vorzugsweise einstückige und einteilige Kontaktelement ist diagonal in eine
Kammer des Gehäuses eingesetzt, wobei dessen plattenförmiger Klemmkörper mit einer
Seitenwand der Kammer einen V-förmigen Klemmabschnitt ausbildet, in den die Einführöffnung
mündet. Ein durch die Einführöffnung in das Gehäuse eingesteckter Leiter wird demnach
im Scheitel des Klemmabschnitts zwischen der Seitenwand und einer Haltekante des Kontaktelements
kontaktierend verklemmt. Zur Herstellung der Klemmkraft sowie zum Lösen der Klemmverbindung
ist die Haltekante mittels einer elastischen Verformung des Kontaktelements aus dem
Scheitel des Klemmabschnitts herausbiegbar.
[0009] Da die Klemmung des Leiters zwischen dem Rand des Kontaktelements und einer Gehäusefläche
stattfindet, ist eine komplizierte Innenstruktur des Kontaktelementes zur Herstellung
einer Steckkontaktstelle überflüssig. Dies vereinfacht in entscheidendem Maße den
konstruktiven Aufbau der Anschlußklemmeinrichtung.
[0010] Infolge der fehlenden Innenstruktur wird die bei der elastischen Verformung des Kontaktelements
entstehende mechanische Spannung gleichmäßig auf einen Großteil der Fläche des Kontaktelementes
verteilt. Die Gefahr einer inelastischen Verformung des Kontaktelements infolge einer
Überbiegung ist somit entscheidend reduziert.
[0011] In konstruktiv besonders einfacher Ausführung ist das einstückige Kontaktelement
ein Blechstanzteil. An den plattenförmigen, ebenen Klemmkörper schließt ein L-förmiges
Kontaktbein an. Dieses Kontaktbein umfaßt dabei einen zur Haltekante des Klemmkörpers
senkrechten Anschlußschenkel und einen vom Klemmkörper weg gerichteten Lötpin zum
Anschluß an eine Leiterplatte. Der Anschlußschenkel ist dabei seitlich aus der Körperebene
herausgebogen. Das Kontaktelement ist somit vorteilhafterweise eine einfach zusammenhängende
Blechfahne, die lediglich eine einzige Biegung im Bereich des Anschlußschenkels aufweist.
[0012] Zur weiteren konstruktiven Vereinfachung der Anschlußklemmeinrichtung ist der Klemmkörper
des Kontaktelements bezüglich dessen Längsachse spiegelsymmetrisch aufgebaut. Die
Biegung zwischen dem Anschlußschenkel und dem Körper erfolgt dabei um die Längsachse,
d.h. mittig zum Körper. Als vorteilhaft hat sich dabei ein Biegewinkel von etwa 30°
herausgestellt. Aufgrund der Spiegelsymmetrie des Körpers können beide Seitenkanten
des Kontaktelements in identischer Weise als Haltekante eingesetzt werden. Dies ermöglicht
in einfacher Weise, das Kontaktelement in zwei zueinander um einen Winkel von 180°
um die Längsachse verdrehten Orientierungen in das Gehäuse einzusetzen. Die beiden
Orientierungen unterscheiden sich dabei hinsichtlich der Ausrichtung des Kontaktbeins
bezüglich des Gehäuses.
[0013] Der Öffnungswinkel des V-förmigen Klemmabschnitts entspricht dem Biegewinkel zwischen
dem Körper und dem Anschlußschenkel des Kontaktelementes. Dies erhöht die Symmetrie
der Anschlußklemmeinrichtung und trägt somit zur Vereinfachung ihres konstruktiven
Aufbaus bei, zumal sich bevorzugt der Klemmkörper des Kontaktelements von einer Seitenwand
der Kammer bis zu der gegenüberliegenden Seitenwand erstreckt. Diese Anordnung hat
den weiteren Vorteil, daß die Seitenwände als Wiederlager für das Kontaktelement dienen
und somit die Klemmverbindung stabilisieren.
[0014] Durch eine Gehäuseführung als Halterung für das Kontaktelement wird erreicht, daß
das Kontaktelement nach Art einer einseitig eingespannten Blattfeder im Gehäuse einliegt.
Mittels einer Hinterschneidung wird dabei vorteilhafterweise verhindert, daß sich
das Kontaktelement bei Belastung aus der Gehäuseführung löst.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Haltekante im Scheitel des
Klemmabschnitts mit einer Ausbuchtung versehen. Infolge dieser Ausbuchtung ist im
Scheitel des Klemmabschnitts zwischen der Seitenwand der Kammer und dem Kontaktelement
eine etwa halbmondförmige Aussparung zur Aufnahme des Leiters geschaffen. Diese Aussparung
reduziert bei eingeschobenen Leiter die Verformung des Kontaktelements und erhöht
somit insbesondere bei einem großen Leiterquerschnitt die Belastbarkeit der Anschlußklemmeinrichtung.
Damit kann der Klemmbereich zu größeren Klemmquerschnitten hin erweitert werden. Überdies
kann der Klemmbereich über die Tiefe der Ausbuchtung dem gewünschten Leiterquerschnittsbereich
angepaßt werden.
[0016] Das Anschließen eines zu kontaktierenden Leiters wird bevorzugt mittels eines Leiterkanals
erleichtert, welcher im Gehäuse an die Einführöffnung anschließt und in den V-förmigen
Klemmabschnitt hineinragt. Dieser Leiterkanal verhindert zweckmäßigerweise ein seitliches
Ausweichen des Leiters bei dessen Durchführung durch den Scheitel des Klemmabschnitts.
Zweckmäßigerweise ist der Leiterkanal auf Anschlag an das Kontaktelement angeführt
und dient somit gleichzeitig für dieses als Wiederlager.
[0017] Mittels einer Betätigungsöffnung kann die Klemmverbindung durch Einführen eines Betätigungshebels,
z.B. eines Schraubendrehers, besonders einfach gelöst werden. Bevorzugt erstreckt
sich die Betätigungsöffnung über die gesamte Oberseite einer Kammer. Das Gehäuse ist
somit zur Oberseite hin offen. Die Anordnung der Betätigungsöffnung ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Anschlußklemmeinrichtung auf einer zur Öffnungsachse der
Einführöffnung parallelen Leiterplatte montiert ist. In diesem Fall kann der Betätigungshebel
bequem senkrecht zur Leiterplatte angesetzt werden.
[0018] Zur Vereinfachung der Handhabung der Anschlußklemmeinrichtung kann auch ein Einführtrichter
dienen, der außenseitig des Gehäuses auf die Einführöffnung aufgesetzt ist, wobei
der Einführtrichter zur Oberseite des Gehäuses hin zumindest teilweise geöffnet ist.
Ein zu kontaktierender Leiter kann somit von oben, d.h. insbesondere wiederum senkrecht
zu einer Leiterplatte, in den Einführtrichter eingeführt werden. Der Einführtrichter
erleichtert dann das Einführen des Leiters in Richtung des Klemmabschnitts.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung ist der Klemmkörper des Kontaktelementes
mit einem Schneid-Klemm-Kontakt versehen, auf welchen ein Leiter zu dessen Kontaktierung
aufschiebbar ist. Zur Stabilisierung dieses Schneid-Klemm-Kontaktes ist das dem Klemmabschnitt
abgewandte Kontaktmesser vorzugsweise am Gehäuse fixiert. Das der Haltekante zugewandte
Kontaktmesser ist dagegen bevorzugt beweglich im Gehäuse angeordnet, um eine unbehinderte
Verformung des Kontaktelements zu gewährleisten. In einem das Klemmengehäuse nach
oben hin verlängernden Einführabschnitt vorgesehene Führungsstege vor und hinter dem
Schneid-Klemm-Kontakt gewährleisten zudem eine geradlinige Führung des Leiters beim
Einführen in oder zwischen die Schneiden des Schneid-Klemm-Kontaktes. Dabei wird der
Leiter lediglich geklemmt, ohne dessen lsolierung zu durchschneiden. Hierdurch wird
auch eine Zugentlastung für die elektrische Klemmstelle erreicht.
[0020] Mittels einer Öffnung zur Einführung eines Prüfkontaktes, insbesondere eines mit
federnden Lamellen ausgeführten Prüf- oder Büschelsteckers oder einer Prüfspitze,
wird zweckmäßigerweise eine einfache Kontrolle einer installierten Schaltung ermöglicht.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung enthält das Gehäuse mehrere Kammern,
wobei die Kontaktelemente alternierend um jeweils 180° zueinander verdreht in diese
Kammern eingesetzt sind. Auf diese Weise wird eine alternierend versetzte Anordnung
der Lötpins erreicht. Eine kombinierte Biege-Torsions-Verformung des Kontaktelements
gewährleistet dabei eine besonders geringe Materialbelastung des Kontaktelementes.
Dies trägt dazu bei, daß auch bei intensiver Benutzung der Anschlußklemmeinrichtung
die Elastizität des Kontaktelementes langfristig erhalten bleibt.
[0021] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Außenansicht eine Anschlußklemmeinrichtung mit einem Gehäuse
und in dem Gehäuse gehaltenen Kontaktelementen,
- Fig. 2
- eine Draufsicht II auf die Oberseite der Anschlußklemmeinrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung ein Kontaktelement gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- in einer Darstellung gemäß Fig. 3 eine alternative Ausführung des Kontaktelements,
- Fig. 5
- einen Querschnitt V-V durch die Anschlußklemmeinrichtung gemäß Fig.1,
- Fig. 6
- eine Draufsicht VI auf die Unterseite der Anschlußklemmeinrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 7
- in einer Darstellung gemäß Fig. 6 die Anschlußklemmeinrichtung mit einem Kontaktelement
gemäß Fig. 4, und
- Fig. 8
- in einer Darstellung gemäß Fig. 1 eine Anschlußklemmeinrichtung gemäß Fig. 7 mit einem
nach oben hin verlängerten Gehäuse.
[0022] Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Anschlußklemmeinrichtung 1 umfaßt ein in mehrere
Seite an Seite aneinandergereihte Kammern 2,2' aufgeteiltes Gehäuse 3. Auf die Vorderseite
4 des Gehäuses 3 sind dabei mehrere Einführtrichter 5 aufgesetzt. Im Bereich jedes
Einführtrichters 5 ist das Gehäuse 3 mit einer Einführöffnung 6 versehen, wobei je
eine Einführöffnung 6 in das Innere jeder Kammer 2,2' mündet. Jede Kammer 2,2' enthält
je ein Kontaktelement 7, welches mit einem Lötpin 8 zum Anschluß an eine Leiterplatte
aus der Unterseite 9 des Gehäuses 3 herausragt. Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, ist
jeder Einführtrichter 5 über einen im wesentlichen U-förmigen Schlitz 11 zur Oberseite
10 hin geöffnet. Dieser Schlitz 11 dient als Einführhilfe für einen über den Einführtrichter
5 und die Einführöffnung 6 in die Kammer 2 einzuführenden elektrischen Leiter 12.
Der aus der Einführöffnung 6 herausstehende Teil des Leiters 12, der üblicherweise
mit einer Isolierung 13 ummantelt ist, kann nach Einführen des Leiters 12 in die Kammer
2' zur Oberseite 10 hin abgeknickt und durch den Schlitz 11 geführt werden. Der Leiter
12 verklemmt sich dabei mit dessen Isolierung 13 in dem Schlitz 11, wodurch dieser
als Zugentlastung für den Leiter 12 wirkt.
[0023] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, ist das Kontaktelement 7 mit dessen Körper
20 diagonal innerhalb der Kammer 2,2' angeordnet. Das Kontaktelement 7 erstreckt sich
dabei von einer Seitenwand 21 bzw. 21' nahezu bis zu einer gegenüberliegenden Seitenwand
21' bzw. 21'' der Kammer 2 bzw. 2'. Ein vom Körper 20 des Kontaktelements 7 abgewinkelter
Anschlußschenkel 22 verläuft dabei parallel zu den Seitenwänden 21,21',21'' und ist
zentriert zwischen zwei angrenzenden Seitenwänden 21,21' bzw. 21',21'' angeordnet.
Jeder Anschlußschenkel 22 trägt an dessen dem Körper 20 abgewandten Ende den aus der
Unterseite 9 des Gehäuses 3 herausragenden Lötpin 8 (gemäß Fig. 1). Die Kontaktelemente
7 zweier angrenzender Kammern 2 und 2' sind stets um einen Winkel von 180° verdreht
zueinander angeordnet. Aus diesem Grund weisen deren Anschlußschenkel 22 in entgegengesetzte
Richtungen.
[0024] Die Funktionsweise der Anschlußklemmeinrichtung 1 ist anhand des exemplarisch in
die Kammer 2' eingeschobenen Leiters 12 verdeutlicht. Der Leiter 12 wird - wie vorerwähnt
- über den Einführtrichter 5 in die Einführöffnung 6 eingeführt. Der Leiter 12 wird
innerhalb der Kammer 2' in einem zur Öffnungsachse 23 der Einführöffnung 6 etwa koaxialen
Leiterkanal 24 geführt. Dieser Leiterkanal 24 mündet in einen V-förmigen Klemmabschnitt
25, der aus der Seitenwand 21' bzw. 21'' und dem diagonal auf diese stoßenden Körper
20 des Kontaktelements 7 gebildet ist.
[0025] Der Leiter 12 wird mittels des Leiterkanals 24 in den Scheitel 26 dieses Klemmabschnitts
25 geführt. Durch den propagierenden Leiter 12 wird die Haltekante 27 des Kontaktelements
7 aus dem Scheitel 26 herausgebogen und beaufschlagt dabei den Leiter 12 in Richtung
der Seitenwand 21''. Infolge der Diagonalstellung des Kontaktelements 7 wirkt dieses
nach Art eines Widerhakens. Der Leiter 12 ist somit entgegen der Einsteckrichtung
S fixiert. Der Leiterkanal 24 ist unmittelbar an das Kontaktelement 7 herangeführt
und im Bereich des Scheitels 26 zur Seitenwand 21',21'' hin abgeschrägt. Der Leiterkanal
24 wirkt somit als Widerlager für das Kontaktelement 7 bei einer Belastung entgegen
der Einsteckrichtung S.
[0026] Wie aus der perspektivischen Darstellung des Kontaktelements 7 gemäß Fig. 3 deutlich
wird, ist dessen Körper 20 plattenförmig, d.h. insbesondere eben, ausgeführt. Der
Körper 20 ist dabei bezüglich dessen Längsachse 30 spiegelsymmetrisch aufgebaut. Aufgrund
der Spiegelsymmetrie des Körpers 20 sind beide zur Längsachse 30 parallele Kanten
als Haltekante 27 ausgebildet. Der Körper 20 geht somit bei einer Drehung um einen
Winkel von 180° um die Längsachse 30 in sich selber über. Dies ermöglicht die Verwendung
des gleichen Kontaktelements 7 in den beiden anhand der Kammer 2 bzw. 2' gezeigten
Einbaupositionen (gemäß Fig. 2).
[0027] Jede Haltekante 27 des Kontaktelements 7 ist nahe der zur Oberseite 10 des Gehäuses
3 (gemäß Fig. 1) ausgerichteten Kopfseite 31 des Kontaktelements 7 mit einer optionalen
Ausbuchtung 32 versehen. Der Körper 20 ist somit zwischen den Ausbuchtungen 32 halsartig
verengt. An der der Kopfseite 31 entgegengesetzten Seite des Körpers schließt an diesen
ein L-förmiges Kontaktbein 33 an. Das Kontaktbein 33 ist mit dem senkrecht zur Längsachse
30 ausgerichteten Anschlußschenkel 22 an den Körper 20 angesetzt. Der Anschlußschenkel
22 ist dabei um die Längsachse 30 aus der Ebene 34 des Körpers 20 herausgebogen. Der
Biegewinkel α zwischen dieser Körperebene 34 und dem Anschlußschenkel 22 beträgt dabei
etwa 30°. Der Anschlußschenkel 22 geht in einem Knie 35 rechtwinklig in den Lötpin
8 über, der parallel zur Längsachse 30 vom Körper 20 weggerichtet ist. Im an den Anschlußschenkel
22 angrenzenden Bereich des Körpers 20 ist an jeder Haltekante 27 eine Hinterschneidung
36 ausgebildet. Die Hinterschneidung 36 umfaßt einen widerhakenartigen Vorsprung 37,
dessen Aufgleitschräge 38 dem Kontaktbein 33 zugewandt ist. Des weiteren umfaßt die
Hinterschneidung 36 eine Aushöhlung 39, welche kopfseitig an den Vorsprung 37 anschließt.
[0028] Bei einer in Fig. 4 dargestellten Variante des Kontaktelements 7 ist an dessen Kopfseite
31 ein Schneid-Klemm-Kontakt 40 ausgebildet. In der Kopfseite 31 des Kontaktelementes
7 ist dazu ein im wesentlichen U-förmiger Klemmschlitz 41 ausgeschnitten. Dieser Klemmschlitz
41 wird somit beidseitig umrahmt von je einem Kontaktmesser 42. Zur Herstellung eines
Kontaktes mittels des Schneid-Klemm-Kontaktes 40 wird ein nicht dargestellter elektrischer
Leiter in den Klemmschlitz 41 eingeführt. Die beiden einander zugewandten Schneiden
43 der Kontaktmesser 42 schneiden dabei in das Leitermaterial. Auf diese Weise wird
einerseits ein elektrischer Kontakt hergestellt. Andererseits wird der Leiter kraftschlüssig
im Klemmschlitz 41 fixiert.
[0029] Gemäß dem in Fig. 5 dargestellten Querschnitt durch die Anschlußklemmeinrichtung
1 liegt das Kontaktelement 7 formschlüssig in einer nutartigen Gehäuseführung 50 des
Gehäuses 3 ein. Die Gehäuseführung 50 ist im Bereich der Unterseite 9 des Gehäuses
3 und somit insbesondere in Richtung der Haltekante 27 beabstandet von der Einführöffnung
6 und dem Scheitel 26 des Klemmabschnitts 25 angeordnet. Das Kontaktelement 7 verhält
sich somit wie eine einseitig eingespannte, ebene Blattfeder. Infolge der Schrägstellung
des Kontaktelementes 7 und dessen seitlicher Beaufschlagung erfolgt die Verformung
des Kontaktelements als kombinierte Biege- und Torsionsverformung. Die Ausbuchtung
32 des Kontaktelements 7 ist im Scheitel 26 positioniert. Zwischen dem Kontaktelement
7 und der nicht dargestellten Seitenwand 21' bzw. 21'' der Kammer 2 bzw. 2' ist somit
eine etwa halbmondförmige Aussparung 51 gebildet, durch welche die zur Durchführung
eines Leiters 12 erforderliche Biegung des Kontaktelementes 7 reduziert ist. Ein Herausgleiten
des Kontaktelements 7 aus der Führung 50 ist durch die Hinterschneidungen 36 verhindert,
welche in das Material der Gehäuseführung 50 eingreifen. Beim Einschieben des Kontaktelementes
7 in die Gehäuseführung 50 wird Material der Gehäuseführung 50 in die Aushöhlung 39
gedrückt. Das Kontaktelement 7 ist somit formschlüssig in der Aushöhlung 50 gehalten.
[0030] Das Gehäuse 3 ist an seiner Oberseite 10 offen und bietet damit Möglichkeit zum Eingriff
eines Betätigungshebels 52, z. B. eines Schraubendrehers. Mittels dieses Betätigungshebels
oder -werkzeugs 52, der bzw. das im Bereich der Mündung des Leiterkanals 24 zwischen
diesen und das Kontaktelement 7 geführt wird, kann das Kontaktelement 7 durch Drehung
des Betätigungswerkzeugs 52 derart verbogen werden, daß dessen Haltekante 27 einen
geklemmten Leiter 12 (gemäß Fig. 2) freigibt. Dadurch kann der Leiter 12 leicht gelöst,
aber auch ein flexibler Leiter 12 leicht eingeführt werden. Bevorzugt ist an der Oberseite
10 des Gehäuses 3 - beispielsweise im Bereich der Seitenwand 21', 21'' - eine hier
nicht dargestellte Ausbuchtung als Führung für den Betätigungshebel 52 vorgesehen,
um den Lösevorgang für den Leiter 12 zu unterstützen.
[0031] Über die geöffnete Oberseite 10 des Gehäuses 3 kann des weiteren ein Prüfkontakt
53 (Fig. 1) in die Kammer 2,2' eingeführt werden. Der Leiter 12 ist daher gemäß Fig.
2 bis an die Rückwand 54 (Fig. 1) des Gehäuses 3 geführt, so dass in dem oben offenen
Klemmraum, d. h. der Kammer 2, 2' eine Kontaktzone entsteht, in die der Prüfstecker
oder Prüfkontakt 53 einführbar ist (Fig. 1). Als Prüfkontakt 53 wird vorzugsweise
ein sogenannter Büschelstecker verwendet, dessen Stiftkontakt aus einzelnen, endseitig
zusammengeführten Lamellen 55 besteht, so dass der Prüfkontakt 53 selbst Federeigenschaften
aufweist. Der Prüfkontakt 53 weist dabei einen gegenüber der Kammer 2, 2' größeren
Durchmesser auf, so dass er nach Einführen federnd an dem Leiter 12 anliegt und diesen
direkt kontaktiert. Da der Prüfkontakt 53 selbst nur einen besonders geringen Strom
beansprucht, ist diese Art der Kontaktierung für die gewünschten Prüfzwecke ausreichend.
[0032] Je nach Orientierung des Kontaktelements 7 im Gehäuse 3 nimmt der Lötpin 8 eine der
beiden in Fig. 5 dargestellten Positionen ein. Bei von Kammer 2 zu jeder angrenzenden
Kammer 2' alternierend wechselnden Orientierung des Kontaktelements 7 ergibt sich
somit im Blick auf die Unterseite 9 des Gehäuses 3 gemäß Fig. 6 eine verzahnt zueinander
ausgerichtete Anordnung der Lötpins 8. Damit wird ein vergrößerter Abstand der Lötpins
8 angrenzender Kontaktelemente 7 erreicht. Da infolge des besonders großen Abstands
der Lötpins 8 Kriechströme gehemmt sind, ist die Anschlußklemmeinrichtung 1 in dieser
Ausführungsform für eine vergleichsweise hohe Spannung bei gleichzeitig geringer Gehäusegröße
geeignet.
[0033] Fig. 7 zeigt die Anschlußklemmeinrichtung 1 mit dem als Schneid-Klemm-Kontakt 40
ausgebildeten Kontaktelement 7, das wiederum formschlüssig in einer nutartigen Gehäuseführung
50 des Gehäuses 3 einliegt. Bei dieser Ausführung ist das Klemmengehäuse 3 derart
nach oben hin verlängert, dass es den Schneid-Klemm-Kontakt 40 mit einschließt. Um
ein Verbiegen oder Brechen des SchneidKlemm-Kontakts 40 beim Aufschieben eines Leiters
zu vermeiden, ist das dem Klemmabschnitt 25 abgewandte Kontaktmesser 42 in einer Führung
oder Führungsnut 56 des Gehäuses 3 gehalten. In Fig. 8 ist zudem erkennbar, dass das
Gehäuse 3 vor und hinter dem Schneid-Klemm-Kontakt 40 Führungsstege 57 bzw. 58 für
den Leiter aufweist, die diesen beim Einführen in die Schneiden 43 geradlinig führen.
Die eine entsprechende Führungsnut für den Leiter bildenden Führungsstege 57,58 klemmen
dabei lediglich die Isolierung des Leiters, ohne diese zu durchschneiden. Hierdurch
wird auch eine Zugentlastung für die elektrische Klemmstelle erreicht.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Anschlußklemmeinrichtung
- 2,2'
- Kammer
- 3
- Gehäuse
- 4
- Vorderseite
- 5
- Einführtrichter
- 6
- Einführöffnung
- 7
- Kontaktelement
- 8
- Lötpin
- 9
- Unterseite
- 10
- Oberseite
- 11
- Schlitz
- 12
- Leiter
- 13
- Isolierung
- 20
- Körper
- 21,21',21''
- Seitenwand
- 22
- Anschlußschenkel
- 23
- Öffnungsachse
- 24
- Leiterkanal
- 25
- Klemmabschnitt
- 26
- Scheitel
- 27
- Haltekante
- 30
- Längsachse
- 31
- Kopfseite
- 32
- Ausbuchtung
- 33
- Kontaktbein
- 34
- Körperebene
- 35
- Knie
- 36
- Hinterschneidung
- 37
- Vorsprung
- 38
- Aufgleitschräge
- 39
- Aushöhlung
- 40
- Schneid-Klemm-Kontakt
- 41
- Klemmschlitz
- 42
- Kontaktmesser
- 43
- Schneide
- 50
- Gehäuseführung
- 51
- Aussparung
- 52
- Betätigungshebel
- 53
- Prüfkontakt
- 54
- Rückwand
- 55
- Lamelle
- 56
- Führungsnut
- 57,58
- Führungssteg
- S
- Einsteckrichtung
- α
- Biegewinkel
1. Schraubenlose Anschlußklemmeinrichtung mit einem eine Einführöffnung (6) für einen
zu kontaktierenden Leiter (12) aufweisenden Gehäuse (3), und mit einem im Gehäuse
(3) gehaltenen einstückigen Kontaktelement (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (7) einen bezüglich der Öffnungsachse (23) der Einführöffnung
(6) diagonal in einer Kammer (2,2') des Gehäuses (3) angeordneten plattenförmigen
Klemmkörper (20) umfaßt, der mit einer Seitenwand (21', 21'') der Kammer (2,2') in
Verlängerung der Einführöffnung (6) einen sich zu dieser hin etwa V-förmig aufweitenden
Klemmabschnitt (25) ausbildet, in dessen Scheitel (26) eine der Seitenwand (21',22'')
zugewandte Haltekante (27) des Klemmkörpers (20) und die Seitenwand (21',21'') die
Klemmstelle bilden, wobei die Haltekante (27) bei eingeschobenem Leiter (12) mittels
einer elastischen Verformung des Klemmkörpers (20) aus dem Scheitel (26) des Klemmabschnitts
(25) herausgebogen ist.
2. Anschlußklemmeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (7) ein L-förmiges Kontaktbein (33) aufweist, das einen zur
Haltekante (27) des Klemmkörpers (20) senkrechten und aus der Körperebene (34) herausgebogenen
Anschlußschenkel (22) sowie einen von diesem entgegengesetzt zum Klemmkörper (20)
abgewinkelten Lötpin (8) umfaßt.
3. Anschlußklemmeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmkörper (20) bezüglich dessen zur Haltekante (27) parallelen Längsachse
(30) spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, und daß der Anschlußschenkel (22) entlang
der Längsachse (30) vom Klemmkörper (20) abgeknickt ist.
4. Anschlußklemmeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungswinkel des Klemmabschnitts (25) dem Biegewinkel (α) des Anschlußschenkels
(22) bezüglich der Körperebene (34) entspricht.
5. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (7) in einer in Richtung der Haltekante (27) von der Einführöffnung
(6) beabstandeten Gehäuseführung (50) formschlüssig einliegt, wobei der Klemmkörper
(20) mittels mindestens einer in die Wand der Gehäuseführung (50) eingreifenden Hinterschneidung
(36) in der Gehäuseführung (50) festgelegt ist.
6. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltekante (27) im Scheitel (26) des Klemmabschnitts (25) eine Ausbuchtung
(32) aufweist.
7. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einführöffnung (6) zur Führung des zu kontaktierenden Leiters (12) zu einem
in den Klemmabschnitt (25) hineinragenden Leiterkanal (24) verlängert ist.
8. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einführöffnung (6) an der Außenseite des Gehäuses (3) zu einem Einführtrichter
(5) aufgeweitet ist, wobei der Einführtrichter (5) zumindest teilweise zu einer Gehäuseoberseite
(10) hin geöffnet ist.
9. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmkörper (20) an seiner Kopfseite (31) einen Schneid-Klemm-Kontakt (40)
mit zwei Kontaktmessern (42) aufweist, zwischen deren einander zugewandten Schneiden
(43) ein U-förmiger Klemmschlitz (41) gebildet ist.
10. Anschlußklemmeinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Scheitel (26) des Klemmabschnitts (25) abgewandte Kontaktmesser (42) am
Gehäuse (3) fixiert ist.
11. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (3) mehrere Kammern (2,2') enthält, wobei die Kontaktelemente (7)
angrenzender Kammern (2,2') stets zueinander um einen Winkel von 180° bezüglich der
zur Haltekante (27) parallelen Längsachse (30) verdreht angeordnet sind.
12. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (3) eine etwa in Verlängerung der Haltekante (27) angeordnete Betätigungsöffnung
aufweist, durch welche ein Betätigungshebel (52) zur öffnenden Verbiegung des Kontaktelements
(7) einführbar ist.
13. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (3) an dessen Oberseite (10) eine in die Kammer (2,2') mündende Öffnung
zur Einführung eines Prüfkontaktes (53) aufweist.
14. Anschlußklemmeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Klemmabschnitt (25) öffnende elastische Verformung des Kontaktelements
(7) eine Biegeverformung entlang der zur Haltekante (27) parallelen Längsachse (30)
sowie eine Torsionsverformung um die Längsachse (30) umfaßt.