(19)
(11) EP 0 966 064 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.1999  Patentblatt  1999/51

(21) Anmeldenummer: 98113150.1

(22) Anmeldetag:  15.07.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 4/50, H01R 13/59
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 15.05.1998 DE 19821858

(71) Anmelder: Coninvers, Eletrotechnische Bauelemente GmbH
71083 Herrenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wehrle, Gerhard
    78166 Donaueschingen (DE)
  • Strache, Rainer
    71093 Weil im Schönbuch (DE)
  • Bohne, Herbert
    71149 Bondorf (DE)

(74) Vertreter: Klocke, Peter, Dipl.-Ing. 
Klocke - Späth - Neubauer Patentanwälte, Kappelstrasse 8
72160 Horb
72160 Horb (DE)

 
Bemerkungen:
Amended claims in accordance with Rule 86 (2) EPC.
 


(54) Mehrpoliger Steckverbinder


(57) Mehrpoliger Steckverbinder zum Anschluß eines mehrpoligen Litzenleiterkabels mit einer Kabelaufnahme und einem Steckteil, wobei die Litzenleiter zur axialen Kontaktierung der freien Enden mit zugeordneten Kontaktspießen des Steckteils in achsparallen Kanälen der Kabelaufnahme geführt und mittels einer Überwurfmutter in den Kanälen klemmend gehalten sind. Die Kabelaufnahme weist eine Litzenleiterhalterung zum unverrückbaren Fixieren der Litzenleiter und daran anschließend eine dem Steckteil zugewandte Endhalterung auf. Die Litzenleiterhalterung besteht aus einer festen, der Endhalterung zugewandten Fixierplatte und einer in axialer Richtung bewegbaren Klemmplatte, die jeden Litzenleiter bei der Bewegung in Richtung Fixierplatte gleichmäßig gegen Zugbewegungen unverrückbar klemmt. Die Endhalterung ist zumindest über die Eindringlänge der Kontaktspieße in die Kanäle in radialer Richtung elastisch ausgebildet, um bei eingeführten Kontaktspießen durch Zusammenquetschen am Umfang einen für die Kontaktierung im wesentlichen gleichmäßigen radialen Preßdruck in allen Kanälen bei angepaßtem Kanaldurchmesser zu erzeugen. Diese Ausbildung erlaubt einen sehr kurzen mehrpoligen Steckverbinder, bei dem die Anzahl der Litzenleiterkanäle und deren Bestückung keinen Einfluß auf die Klemmung hat. Gleichzeitig erfolgt die Klemmung nahe an dem Kontaktbereich, um ein Stauchen der Litzenleiter in den Kanälen zu vermeiden. Darüber hinaus wird durch diese Ausbildung ein Fliesen der Litzenleiterisolation beim Einstecken der Kontatkspieße durch flexible Kanalwände verhindert, andererseits aber ein permanenter und gleichmäßiger Kontaktdruck auf die verdichteten Litzenleiter sichergestellt.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen mehrpoligen Steckverbinder zum Anschluß eines mehradrigen Litzenleiterkabels gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiger Steckverbinder ist aus der DE 44 18 259 C1 bekannt. Dieser Steckverbinder besteht aus einem Verteilstück zur Aufnahme der Litzenleiter, einer aus einem Griffstück und einer Kabelverschraubung mit Druckschraube aufgebauten Kabelaufnahme sowie aus einem Kontaktträger mit in Kontaktkammern angeordneten Kontaktspießen und einer Überwurfmutter zum Befestigen der Kabelaufnahme am Verteilstück gebildeten Steckteil. Das kabelseitige Endteil des Verteilstücks ist im Querschnitt als Achteck ausgebildet, wobei die acht ebenen Mantelflächen sich zum freien Ende hin konisch verjüngen. Die Innenkontur des steckseitigen Abschnitts des Griffstücks ist in ihrer Form der Außenkontur des kabelseitigen Endteils des Verteilstücks angepaßt. Das Verteilstück wird von vier achsparallelen Kanälen zur Aufnahme von nicht abisolierten Litzenleiter durchsetzt, wobei die Zwischenwände jeweils zweier Kanäle sowie die gegenüberliegenden Außenwände zwischen den Kanälen und den entsprechenden Mantelflächen Schlitze aufweisen. Dadurch werden zwei federnde Außenteile gebildet, die das kabelseitige Endteil bei Einwirkung radialer Kräfte als Klemmbereich für die Litzenleiter wirksam machen.

[0003] Bei der Steckerkonfektionierung ist es erforderlich, die Enden der Litzenleiterkabel auf einer Länge, die etwas größer ist, als die des Verteilstücks abzumanteln. Nach dem Einführen Litzenleiter soll mittels der fehlenden Außenteile bereits eine leichte Klemmung der Litzenleiter im Klemmbereich des Verteilstücks erfolgen, jedoch ist dies in der Praxis nicht ausreichend, um zu verhindern, daß bei der Konfektionierung einzelne bereits eingesteckte Litzenleiter ihre Positionen verändern und sich wieder aus dem Kanal heraus bewegen. Durch die Ausbildung der federnden Außenteile mittels Schlitze zum Klemmen der Litzenleiter erfolgt immer ein gemeinsames Verklemmen der Litzenleiter. Dadurch ist aufgrund von Toleranzen der Anpreßdruck auf die Litzenleiter nicht gleichmäßig verteilt und bereits das Fehlen eines Litzenleiters beeinträchtigt die Klemmwirkung erheblich. Durch das Klemmen der Litzenleiter relativ weit entfernt von der Kontaktierzone besteht einerseits die Möglichkeit des Zurückschiebens der Litzenleiter während des Kontaktiervorgangs und damit die Gefahr einer schlechten Kontaktierung, andererseits die Möglichkeit der Bewegung einer Litzenleiter in Zugrichtung aufgrund des Abknickens des Kabels während der Gebrauchsdauer des Steckverbinders. Auch bereits Kabel mit unterschiedlichen Litzenleiterquerschnitten benötigen einen eigens dafür zugeschnittenen Steckverbinder. Zum Einstecken der Kontaktspieße in die stirnseitigen Enden der Litzenleiter kann durch geringfügigen Versatz oder durch eine ungünstige Toleranzlage und den dabei entstehenden hohen radialen Pressdruck bereits ein Fließen der Litzen erfolgen, was ebenfalls die Kontaktierung stark beeinträchtigt.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorstehend aufgeführten Nachteile zu beseitigen und einen Steckverbinder für besonderes schnelles und sicheres Konfektionierungen vorzugsweise hochpoliger Litzenleiterkabel vorzuschlagen.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0006] Die Kabelaufnahme des mehrpoligen Steckverbinders umfaßt eine Litzenleiterhalterung zum unverrückbaren Fixieren der Litzenleiter und daran anschließend eine dem Steckteil zugewandte Endhalterung, die in die Kontaktspieße eindringen. Die Litzenleiterhalterung weist eine feste, der Endhalterung zugewandte Fixierplatte und eine in axialer Richtung bewegbare Klemmplatte auf, die jeden Litzenleiter bei der Bewegung in Richtung Fixierplatte gleichmäßig gegen Zugbewegung unverrückbar klemmt. Die Endhalterung ist zumindest über die Eindringlänge der Kontaktspieße in die Kanäle in radialer Richtung elastisch ausgebildet, um bei eingeführten Kontaktspießen durch Zusammenquetschen am Umfang einen für die Kontaktierung im wesentlichen gleichmäßigen radialen Preßdruck in allen Kanälen bei angepaßten Kanaldurchmesser zu erzeugen. In der Klemmplatte werden die Litzenleiter einzeln geführt und können bereits dabei gegen ein vorzeitiges und ungewünschtes Herausziehen beim Konfektionieren anderer Litzenleiter gesichert werden. Durch die Bewegung der Klemmplatte in Richtung der Fixierplatte erfolgt ein paralleles, jedoch einzelnes und gleichmäßiges Verklemmen jeder Litze, so daß es unerheblich ist, ob alle in dem Steckverbinder vorgesehen Kanäle mit Litzenleiter belegt sind.

[0007] Im Anschluß an die Fixierplatte befindet sich eine elastische Endhalterung, die aus einem elastischen Kunststoff oder Gummimaterial hergestellt sein kann. Es ist auch möglich, eine entsprechende in radialer Richtung federnde Klemmrohrendstücke zu verwenden, die in der Lage sind, den radialen Preßdruck aufzunehmen und für eine gute Kontaktierung der stirnseitig in die Litzenleiter eindringenden Kontaktspieße zu verklemmen.

[0008] Zur Konfektionierung werden die nicht abisolierten Litzenleiter durch die Kanäle der Kabelaufnahme mit der Klemmplatte und die Fixierplatte sowie der daran anschließenden Endhalterung geführt. Die Endhalterung kann auf der dem Steckteil zugewandten Seite einen Anschlag für die Litzenleiter aufweisen. Wenn alle Litzenleiter eingesteckt sind, wird die Klemmplatte entlang der Litzenleiter in Richtung Fixierplatte bewegt. Dabei werden die Litzenleiter gegen jede Bewegung verklemmt. Anschließend wird das Steckteil mit den Kontaktspießen in die Kanäle der Endhalterung eingeführt, wobei durch die elastische Ausbildung ein entsprechender gleichmäßiger Preßdruck in radialer Richtung auf die Kanäle und damit auf die Litzen ausgeübt wird.

[0009] Diese Anordnung erlaubt somit ein schnelles und sicheres Konfektionieren, wobei durch die voneinander unabhängig arbeitende Litzenleiterklemmung sowohl Kontaktabstände kleinster als auch größter Abmessungen hergestellt werden können. Es sind Anordnungen beliebiger Polbildern und Anzahl von Litzenleiter möglich. Auch unterschiedliche Litzenleiterquerschnitte in einem tolerierten Querschnittsbereichbereich sind mit einer Litzenleiterhalterung realisierbar. Das Klemmen der Litzenleiter erfolgt unmittelbar vor der Kontaktierzone, so daß die Stauchlänge der Litzenleiter in der Kontaktierzone auf das kleinstmögliche Maß reduziert und ein Zurückschieben der Litzenleiter während des Kontaktiervorgangs verhindert wird. Die elastische Endhalterung führt einen permanenten Kontaktdruck auf die verdichtenden Litzen aus. Durch konstruktive Gestaltung und entsprechendem Elastizitätsmodul können die Kontaktdrücke so bemessen werden, daß kein die Kontaktierung beinträchtigendes Materialfließen bei der Litzenisolierung in der Kontaktzone beim Einführen der Kontaktspieße entsteht, welches den Kontaktdruck nachhaltig beeinflussen könnte. Damit kann ein konstanter Kontaktübergangswiderstand über einen längeren Zeitraum sichergestellt werden.

[0010] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Endhalterung als elastische Druckplatte ausgebildet. Zusätzlich ist die vorteilhafterweise am Umfang gewölbt. Dadurch kann gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform das Steckteil beim Einführen der Kontaktspieße in die Kanäle der Druckplatte, die Druckplatte am Umfang zusammenpressen, um den erforderlichen Anpreßdruck in den Kanälen und die Eliminierung von vorhandenem Spiel zwischen Litzenleiter und Kanälen für einen optimale Kontaktierung und eine genaue Zentrierung zu den Kontaktspießen zu gewährleisten. Die Kanäle in der Druckplatte sind vorteilhafterweise auf der dem Steckteil zugewandten Seite dünnwandig verschlossen, um einen Anschlag für die Litzenleiter zu bilden.

[0011] Die elastische Endhalterung ist gemäß einer anderen Ausbildung der Erfindung durch federnde Klemmrohrendstücke realisiert, die in Längsrichtung geschlitzt und damit im Querschnitt C-förmig ausgebildet sind. Diese Klemmrohrenstücke sind mit der Fixierplatte verbunden und wirken entsprechend der Druckplatte auf die Litzenleiter bzw. die Litzen und deren Isolation.

[0012] Durch das elastische Halten der Litzenleiterenden in der Endhalterung besteht die Gefahr der Stauchung und des Zurückschiebens der Litzenleiter. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist daher die Klemmplatte in Richtung Fixierplatte weisende, am freien Ende konisch verjüngte Klemmdome für die im Inneren in Domlängsrichtung einsteckbaren Litzenleiter auf. Die Wandung der Klemmdome sind zur Verringerung des Kanalquerschnittes in radialer Richtung zusammenpreßbar und fixieren die Litzenleiter im Bereich des Domfußes und der Domspitze, um ein unbeabsichtigtes Herausrutschen beim Konfektionieren zu vermeiden. Beim Zusammenfügen mit der Fixierplatte gelangen die Klemmdome mit ihrem konisch ausgebildeten Ende in einer entsprechend ausgebildete und die Domspitze zusammenpressende Ausnehmung in der Fixierplatte, so daß jeder Litzenleiter einzeln und unabhängig von dem auf andere Litzenleiter wirkenden Preßdruck verklemmt wird. Durch die Bewegung der Klemmplatte entlang der Litzenleiter erfolgt die Verklemmung aller Litzenleiter parallel. Das Verklemmen der Litzenleiter erfolgt somit möglichst nahe an der Endhalterung und Stauchungen sind ausgeschlossen. Dies führt zusätzlich zu einer kurzen Kabelaufnahme und damit auch zu einem kurzen Steckverbinder.

[0013] Gemäß einer weiteren Ausbildung wird die Klemmplatte mit der Fixierplatte beispielsweise mittels einer Schnapp-, Bajonett- oder Schraubverbindung, insbesondere Überwurfmutter, stufenlos verbunden und gehalten, wobei die Klemmdome beim Verbinden in die Ausnehmungen der Fixierplatte gelangen. Damit wird eine beständige Verklemmung und Sicherung der Litzenleiter realisiert.

[0014] Die Kabelaufnahme und das Steckteil werden ebenfalls stufenlos, vorzugsweise mit einer Schnapp-, Bajonett- oder Schraubverbindung, insbesondere Überwurfmutter, verbunden, wobei mit der Verbindung das stirnseitige Eindrücken der Kontaktspieße in die Litzenleiter und das umfängliche Zusammentreffen der Druckplatte erfolgt. Damit kann das Eindrücken und das Zusammenpressen ohne großen Kraftaufwand durchgeführt und eine dauerhafte und sichere Kontaktierung realisiert werden.

[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform überdeckt die das Steckteil und die Kabelaufnahme verbindende Schnapp-, Bajonett- oder Schraubverbindung die die Klemmplatte und Fixierplatte verbindende Schnapp-, Bajonett- oder Schraubverbindung. Diese Maßnahme trägt ebenfalls zur Verkürzung des Steckverbinders bei und dient der zusätzlichen Sicherung der Verklemmung der Litzenleiter in der Kabelaufnahme.

[0016] Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung mit der Figur anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1
einen Längsquerschnitt durch den Steckverbinder mit einer Druckplatte als elastische Endhalterung und
Fig. 2
einen Längsquerschnitt durch den Steckverbinder mit federnden Klemmrohrendstücken als elastische Endhalterung.


[0017] Die Figuren zeigen einen Längsschnitt durch einen mehrpoligen Steckverbinder 1, wobei die obere Hälfte den Steckverbinder 1 im offenen Zustand mit bereits in den Kanal 8 eingeführten Litzenleiter 7 und die untere Hälfte der Figuren den Steckverbinder 1 im zusammengefügten Zustand zeigt. Der Steckverbinder 1 weist eine Kabelaufnahme 2 und ein Steckteil 3 auf, die mittels einer Überwurfmutter 4 zusammengefügt werden. Die Kabelaufnahme 2 umfaßt eine Litzenleiterhalterung 5 und eine flexible Druckplatte 6 als Endhalterung. Zum Einführen der einzelnen Litzenleiter 7 eines Litzenleiterkabels 22 sind in der Kabelaufnahme achsparallele Kanäle 8 vorgesehen, in die die Litzenleiter in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis zu einem Anschlag 9 in Form einer dünnen Wand in der elastischen Druckplatte 6 eingeschoben werden. Es ist auch möglich, keinen Anschlag vorzusehen und die Litzenleiter durchzuschieben und alle auf die gleiche Länge abzuschneiden. Beim Einführen der Litzenleiter 7 in die Kanäle 8 gelangen die Litzenleiter über einen Einführtrichter 10 zuerst in eine bewegliche Klemmplatte 11 der Litzenleiterhalterung 5. Diese Klemmplatte besteht aus einer Platte mit einzelnen mit einem Längsschlitz 27 versehenen Klemmdomen 12, die den jeweiligen Kanal umschließen. Die Klemmdome sind dünnwandig ausgeführt und an der Spitze konisch verjüngt. Der Kanal 8 im Inneren der Klemmdome 12 ist derart ausgebildet, daß die Wandung der Klemmdome 12 im Bereich der Domspitze 13 und des Domfusses 14 den eingefügten Litzenleiter leicht fixieren, um ein Zurückrutschen während der Montage anderer Litzenleiter zu vermeiden, aber ein gewolltes Herausziehen ermöglichen. Nach der beweglichen Klemmplatte 11 gelangt der Litzenleiter in eine fest mit der darauffolgenden Druckplatte 6 verbundene Fixierplatte 15 der Litzenleiterhalterung 5 und anschließend in die Druckplatte 6 bis zu dem Anschlag 9. Die Fixierplatte 15 weist entsprechend den Außenabmessungen der Klemmdome 12 ausgebildete Ausnehmungen 16 auf, in die die Klemmdome 12 bei der Bewegung der Klemmplatte 11 in Richtung Fixierplatte 15 gelangen. Dabei werden die Litzenleiter 7 unverrückbar gegen Herausziehen im wesentlichen über die gesamte Länge des Kanals in dem jeweiligen Klemmdom 12 nahe an der Druckplatte 6 verklemmt. Die Bewegung der Klemmplatte 11 und die Verbindung mit der Fixierplatte 15 erfolgt stufenlos mittels einer Überwurfmutter 17. Um bei eintretender Alterung der Litzenleiterklemmung einer geringer werdenden Klemmwirkung entgegen zu wirken, ist zwischen der Überwurfmutter 17 und der Klemmplatte 11 der Litzenleiterhalterung 5 ein Federelement 23, beispielsweise Wellenscheibe, eingefügt. Bei Endstellung der Überwurfmutter 17 kann dieses Federelement 23, über einen längeren Zeitraum gesehen, eine Nachstellbewegung innerhalb des Spaltmaßes 24 in Richtung Fixierplatte 15 durchführen.

[0018] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die elastische Endhalterung als eine Druckplatte 6 aus einem gummielastischen Material hergestellt, die am Umfang eine konvexe Wölbung 18 aufweist. Beim Zusammenfügen der Kabelaufnahme 2 mit dem Steckteil 3 mittels der Überwurfmutter 4 wird das Steckteil 3 mit den Kontaktspießen 19 in das stirnseitige Ende des Litzenleiters 7 eingepreßt. Der Anschlag 9 wird dabei von der Spitze des Kontaktspießes 19 durchstoßen. Der Kontaktspieß 19 dient in bekannter Art und Weise einerseits der Kontaktierung der Litzen in dem Litzenleiter 7 und mit dem entgegengesetzten Ende der Kontaktierung mit einem nicht dargestellten entsprechend ausgestaltetem Gegenstecker. Bei der Bewegung des Steckteils 3 bewirken die am inneren Umfang des Steckteils 3 angeordneten Kanten 20 und 21 ein Zusammenpressen der elastischen Druckpatte 6 in radialer Richtung, so daß der Kanalquerschnitt sich an den tatsächlichen Querschnitt des eingefügten Litzenleiters 7 anpaßt. Gleichzeitig erfolgt das Eindrücken des Kontaktspießes 19, der einen Gegendruck von innen in radialer Richtung erzeugt. Hierbei werden somit zuerst gleichzeitig die vorhandenen Toleranzunterschiede der elastischen Druckplatte 6 und das gesamte Spiel zwischen dem Litzenleiter 7 und dem jeweiligen Kanal 8 eliminiert. Ebenfalls werden durch die Kante 20 die Achsmittelpunkte der jeweiligen Kanäle 8 genau zu den anschließend eindringenden Kontaktspießen 19 fluchtend gebracht. Anschließend dringen die Kontaktspieße 19 stirnseitig in die Enden der Litzenleiter 7 ein, um die Adern zu kontaktieren. Die Litzenleiterenden mit der die Litzen umschließenden Isolation bauchen dadurch auf. Die elastische Druckplatte 6 übt einen permanenten Kontaktdruck auf die verdichteten Litzen 7 aus. Durch entsprechende Ausbildung der Materialeigenschaften kann ein wesentliches Materialfließen bei der Litzenleiterisolierung in der Kontaktzone vermieden werden, welches den Kontaktdruck nachhaltig beeinflussen könnte.

[0019] In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind an Stelle der Druckplatte 6 in Verlängerung der Kanäle 7 in der Fixierplatte 15 an der dem Steckteil 3 zugewandten Seite in radialer Richtung federnde Klemmrohrendstücke 25 mit einem Längsschtitz 26 als elastische Endhalterung vorgesehen. Diese weisen einen C-förmigen Querschnitt auf und werden beim Einführen der Kontaktspieße 19 aufgeweitet. Durch die Federwirkung erfolgt auch hier eine Anpassung an den erforderlichen Kontaktpreßdruck unter Vermeidung des Fließens der Litzenisolation und zum Ausgleich der Toleranzen.

[0020] Durch die Verwendung einer elastischen Endhalterung gemäß Fig. 1 bzw. Fig.2 besteht aufgrund noch nicht ausreichender Fixierung der Litzenleiterenden beim Einfügen der Kontaktspieße 19 die Gefahr des Zurückschiebens der Litzenleiter 7. Dies wird jedoch immer, wie aus den Figuren ersichtlich, dadurch verhindert, daß die Litzenleiter mit den Klemmdomen 12 in der Fixierplatte 15 sehr nahe an den Kontaktbereich der Kontaktspieße 19 in der Endhalterung fixiert sind. Der Abstand des Klemmbereichs von der mit der Endhalterung beginnenden Kontaktzone ist auf das kleinstmögliche Maß, das bedingt ist durch die minimale Dicke der Fixierplatte, reduziert. Ein Zurückschieben der Litzenleiter 7 während des Kontaktiervorgangs wird damit sicher verhindert.

[0021] Die Ausbildung der Litzenleiterhalterung 5 in Form eines beweglichen Klemmplatte 11 und einer Fixierplatte 15 bewirkt die Verklemmung der Litzenleiter 7 parallel, jedoch hinsichtlich des Klemmdruckes unabhängig voneinander. Infolge dessen kann der Steckverbinder mit einer beliebigen Anzahl von Kanälen versehen werden, wobei es nicht erforderlich ist, daß alle Kanäle mit Litzenleiter bestückt sind, um die einzelnen Litzenleiter sicher zu verklemmen. Des weiteren können durch diese Ausbildung der Litzenleiterhalterung 5 in einem gewissen Bereich verschiedene Litzendurchmesser sicher noch verklemmt werden. Es sind somit nicht für jeden Litzenleiterdurchmesser gesonderte Kabelaufnahmen mit angepaßten Durchmessern der Kanäle erforderlich.

[0022] Wie aus den Figuren ersichtlich, überdeckt im zusammengebauten Zustand die Überwurfmutter 4 die Kabelaufnahme 2 mit ihrer Überwurfmutter 17, die die bewegliche Klemmplatte 11 mit der Fixierplatte 15 verbindet. Damit wird ein leicht zu konfektionierenden und im Vergleich zum Stand der Technik kurzer Steckverbinder bereit gestellt.


Ansprüche

1. Mehrpoliger Steckverbinder zum Anschluß eines mehradrigen Litzenleiterkabels mit einer Kontaktaufnahme und einem Steckteil, wobei die Litzenleiter zur axialen Kontaktierung der freien Enden mit zugeordneten Kontaktenspießen des Steckteils in achsparallelen Kanälen der Kabelaufnahme geführt und mittels einer Überwurfmutter in den Kanälen klemmend gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelaufnahme (2) eine Litzenleiterhalterung (5) zum unverrückbaren Fixieren der Litzenleiter (7) und daran anschließend eine dem Steckteil (3) zugewandter Endhalterung (6, 25) aufweist, wobei die Litzenleiterhalterung (5) eine feste, der Endhalterung (6, 25) zugewandte Fixierplatte (15) und eine in axialer Richtung bewegbare Klemmplatte (11) aufweist, die jeden Litzenleiter (7) bei der Bewegung in Richtung Fixierplatte (15) gleichmäßig gegen Zugbewegungen unverrückbar klemmt, und die Endhalterung (6, 25) zumindest über die Eindringlänge der Kontaktspieße (19) in die Kanäle (8) in radialer Richtung elastisch ausgebildet ist, um die eingeführten Kontaktspieße (19) durch Zusammenquetschen am Umfang einen für die Kontaktierung im wesentlichen gleichmäßigen radialen Preßdruck in allen Kanälen bei angepaßtem Kanaldurchmesser zu erzeugen.
 
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endhalterung durch in radialer Richtung federnde Klemmrohrendstücke (26) gebildet wird, die einen C-förmigen Querschnitt aufweisen.
 
3. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enthalterung als elastische Druckplatte (6) ausgebildet und aus einem elastischen Kunststoff oder Gummimaterial hergestellt ist.
 
4. Steckverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Druckplatte (6) am Umfang konvex ausgebildet ist.
 
5. Steckverbinder nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckteil (3) mit dem Einführen der Kontaktspieße (19) die Kanäle (8) der Druckplatte (6) am Umfang zusammenpreßt.
 
6. Steckverbinder nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (7) in der Druckplatte auf der dem Steckteil (3) zugewandten Seite dünnwandig verschlossen sind, um einen Anschlag (9) für die Litzenleiter (7) zu bilden.
 
7. Steckverbinder nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmplatte (11) in Richtung Fixierplatte (15) weisende, am freien Ende (13) konisch verjüngte Klemmdome (12) für die im Inneren in Domlängsrichtung einsteckbaren Litzenleiter (7) aufweist, deren Wandung zur Verringerung des Kabelquerschnitts in radialer Richtung zusammenpreßbar sind und die Litzenleiter (7) im Bereich des Domfußes (14) und der Domspitze (13) fixieren und mit ihrer konischen Domspitze (13) beim Zusammenfügen in eine entsprechende und die Domspitze (13) zusammenpressende Ausnehmung (16) in der Fixierplatte (15) gelangen.
 
8. Steckverbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmplatte (11) an der Fixierplatte (15) mittels einer stufenlosen Verbindung (17) verbindbar sind und die Klemmdome (12) beim Verbinden in die Ausnehmungen (16) der Fixierplatte (15) gelangen.
 
9. Steckverbinder nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelaufnahme (2) und das Steckteil (3) mit einer stufenlosen Verbindung (4) verbindbar sind, wobei mit der Verbindung das stirnseitige Eindrücken der Kontaktspieße (19) in die Litzenleiter (7) und das umfängliche Zusammendrücken der Druckplatte (6) erfolgt.
 
10. Steckverbinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die das Steckteil (3) und die Kabelaufnahme (2) verbindende Verbindung (4), die die Klemmplatte (11) und die Fixierplatte (15) verbindende Verbindung (17) überdeckt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht