[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Bindung für ein Snowboard, die zum Halten
eines Schuhs am Snowboard dient.
[0002] Für Snowboardfahrer werden sog. Hartschuhe (Hartboot) und sog. Weichschuhe (Softboot)
angeboten, die unterschiedliche Eigenschaften und Vorzüge aufweisen. Während bei einem
Hartschuh sowohl der Schaftbereich als auch der Sohlenbereich relativ starr ausgebildet
und außerdem relativ starr miteinander verbunden sind, ist bei einem Weichschuh der
Sohlenbereich relativ flexibel mit dem Schaftbereich verbunden, insb. sind bei einem
Weichschuh der Schaftbereich und der Sohlenbereich nachgiebig ausgebildet.
[0003] Ein wichtiger Vorteil eines Hartschuhes gegenüber einem Weichschuh ist darin zu sehen,
daß aufgrund der starren Verbindung zwischen Schaftbereich und Sohlenbereich durch
eine geeignete Körperneigung relativ mühelos große Kräfte zur Belastung der Snowboardlängskanten
aufgebracht werden können. Im Unterschied dazu wird ein wichtiger Vorteil eines Weichschuhes
gegenüber einem Hartschuh darin gesehen, daß der Fahrer trotz auf dem Snowboard befestigter
Schuhe eine relativ große Beweglichkeit hat, wodurch sich sein Fahrgefühl und somit
die Kontrolle über das Snowboard verbessert. Außerdem kann der Snowboardfahrer in
den Weichschuhen bequem stehen und gehen.
[0004] Zur Befestigung der Schuhe auf dem Snowboard gibt es speziell für Hartschuhe geeignete
Bindungen sowie speziell für Weichschuhe geeignete Bindungen. Hartschuh-Bindungen
weisen Haltemittel auf, mit denen der Schuh starr auf dem Snowboard gehalten wird.
Vorzugsweise wirken die Haltemittel mit der starren Schuhsohle oder mit speziellen
in die Schuhsohle integrierten Halteelementen zusammen. Durch die starre Verbindung
des Hartschuhs mit dem Snowboard können daher Kräfte zur Ausbildung einer Kantenbelastung
vom Fahrer ohne größere Kraftanstrengung eingeleitet werden.
[0005] Im Unterschied zu einer Hartschuh-Bindung weist eine Weichschuh-Bindung neben Haltemitteln
zum Halten des Schuhs am Snowboard regelmäßig zusätzliche Stützeinrichtungen auf,
mit deren Hilfe die Krafteinleitung auf die Snowboardkanten trotz der Flexibilität
zwischen Schuhschaft und Schuhsohle erleichtert wird. Beispielsweise weist eine derartige
Weich-schuh-Bindung eine Wadenstütze (sogenannter

Highback") auf, die sich zumindest bei einer Belastung der wadenseitigen Snowboard-Längskante
an einem Wadenbereich des Schuhschaftes abstützt und so dem Fahrer Halt gibt und die
Krafteinleitung aufgrund der dann günstigeren Hebelverhältnisse vereinfacht. Eine
derartige Wadenstütze ist üblicherweise an einem sog., weiter unten genauer beschriebenen,
Fersenbügel angebracht. Ebenso gibt es Schuh-Bindungs-Kombinationen, bei denen die
Wadenstütze am Schuh angebracht ist und sich bei in die Bindung eingebrachtem Schuh
bspw. auf dem genannten Fersenbügel abstützt.
[0006] Aufgrund der vorstehend beschriebenen prinzipiellen Unterschiede zwischen einem Hartschuh
und einem Weichschuh benötigt eine Hartschuh-Bindung keine derartige Wadenstütze.
[0007] Die Haltemittel einer Weichschuh-Bindung weisen in der Regel Haltegurte bzw. Haltebügel
auf, die den Schuh übergreifen. Vorzugsweise übergreifen diese Haltegurte bzw. Haltebügel
den Schuh von vorne und von oben, d.h. im wesentlichen im Ristbereich des Schuhs.
In diesem Fall benötigt die mit derartigen Haltemitteln ausgestattete Bindung eine
Art Widerlager, an dem sich der Schuh hinten abstützen kann bzw. gegen das der Schuh
mit Hilfe der Haltebügel bzw. Haltegurte verspannt werden kann. Ein derartiges Widerlager
wird üblicherweise durch den oben genannten Fersenbügel gebildet, der den Fersenbereich
des Schuhs umgreift und in der Regel als

Heelloop" bezeichnet wird.
[0008] Ein Fersenbügel gibt dem in die Bindung eingebrachten Schuh außerdem eine Abstützung
zur Erleichterung eines fersenseitigen Kanteneinsatzes.
[0009] Bei einer Bindung, die nach dem sog. Step-in-Prinzip arbeitet, kann ein derartiger
Fersenbügel auch zum Auffinden der richtigen Step-in-Position dienen. Unter dem Step-in-Prinzip
wird dabei ein Bindungsprinzip verstanden, bei dem die Haltemittel beim Einsteigen
in die Bindung selbsttätig verrasten und den Schuh auf diese Weise ohne weitere Manipulation
in der Bindung sichern. Da bei Snowboardbindungen die nach dem Step-in-Prinzip arbeitenden
Halteelemente in der Regel seitlich am Schuh angreifen, kann das Auffinden der Position,
in der die Haltemittel selbsttätig einrasten, relativ schwierig sein, so daß zusätzliche
Führungsmittel wünschenswert sind. Bei einer Step-in-Bindung kann daher ebenfalls
ein Fersenbügel angebracht sein, der dann im wesentlichen als Führungsmittel dient.
Step-in-Bindungen gibt es sowohl für Hartschuhe als auch für Weichsohuhe.
[0010] Da eine Hartschuh-Bindung, insbesondere aufgrund der fehlenden Abstützung, für einen
Weichschuh ungeeignet ist und da sich ebenso ein Hartschuh in der Regel nicht für
die Verwendung in einer Weichschuh-Bindung eignet, muß bei einem Wechsel zwischen
diesen Schuh-Typen gleichfalls der Bindungs-Typ geändert werden. Dies erschwert bspw.
den gegenseitigen Austausch von mit den Bindungen ausgerüsteten Snowboards. Eine solche
Problematik ist insbesondere beim Snowboard-Verleih von größerem Interesse.
[0011] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine Snowboardbindung
anzugeben, bei der ein Wechsel von einem Hartschuh auf einen Weichschuh oder umgekehrt
erleichtert ist.
[0012] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Bindungssystem mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
[0013] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Snowboardbindung in Form
eines modularen Systems aufzubauen, wobei dieses Bindungssystem aus einem Basismodul
besteht, das grundsätzlich für die Halterung eines Hartschuhs geeignet ist, und wobei
das Bindungssystem einen Fersenadapter aufweist, der optional am Basismodul befestigbar
ist. Sobald das Basismodul mit dem Fersenadapter erweitert ist, kann das Bindungssystem
zur Halterung eines Weichschuhes verwendet werden.
[0014] Entsprechend einer vorteilhaften Variante kann beim erfindungsgemäßen Bindungssystem
der Fersenadapter zusätzlich oder alternativ zum Fersenbügel eine Wadenstütze aufweisen,
die im Wadenbereich des Snowboardschuhs zur Anlage kommt und eine besonders effektive
Abstützung des Schuhs bewirkt. Bei dieser Ausführungsform kann besonders einfach zwischen
einem Hartschuh und einem Weichschuh gewechselt werden, wobei für die Verwendung des
Weichschuhes der mit der Wadenstütze ausgestattete Fersenadapter am Basismodul angebracht
wird.
[0015] Statt den Fersenadapter zusätzlich oder alternativ zum Fersenbügel mit der Wadenstütze
auszustatten, kann bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bindungssystems
ein Wadenadapter vorgesehen sein, der eine Wadenstütze aufweist und mittels Verbindungsmitteln
z.B. mit dem Fersenadapter verbindbar ist. Auf diese Weise kann die abstützende Wirkung
des Fersenbügels durch die Anbringung des Wadenadapters erheblich verbessert werden.
[0016] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bindungssystems
kann ein Halteradapter vorgesehen sein, der die Haltemittel aufweist und mittels Verbindungsmitteln
mit dem Basismodul verbindbar ist. Bei einer derartigen Ausführungsform kann das Bindungssystem
ohne größeren Aufwand mit unterschiedlichen Haltemitteln ausgerüstet werden. Beispielsweise
kann eine Step-in-Konfiguration durch eine entsprechende Haltebügel-Anordnung ersetzt
werden. Dies ist für das Verleihen des Snowboards mit daran angebrachter Snowboardbindung
ein wichtiger Gesichtspunkt, da insb. bei Step-in-Bindungen regelmäßig Halteelemente
im Schuh enthalten sind, die ausschließlich mit der zugehörigen Bindung zusammenwirken.
Da auf dem Markt eine Vielzahl von Bindung-Schuh-Kombinationen angeboten werden und
diese unterschiedlichen Systeme regelmäßig nicht kompatibel sind, ist ein Verleih
von mit Bindungen ausgestatteten Snowboards schwierig und regelmäßig nur in Verbindung
mit einem Schuh-Verleih möglich. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag ist es jedoch
möglich, durch einen problemlos durchführbaren Austausch des Halteradapters, am Basismodul
die jeweils erforderlichen Haltemittel anzubringen, so daß die unterschiedlichen Schuh-Bindung-Systeme
kompatibel werden.
[0017] Um das Fahrgefühl eines Fahrers mit Weichschuhen zu verbessern und um den Kanteneinsatz
der dem Zehenbereich des Schuhs zugeordneten Snowboard-Längskante zu erleichtern,
kann bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bindungssystems
ein Zehenadapter vorgesehen sein, der eine als Trittfläche für einen Zehenbereich
des Schuhs dienende Trittplatte aufweist, die sich auf dem Snowboard abstützt, wobei
der Zehenadapter mit entsprechenden Verbindungsmitteln am Basismodul anbringbar ist.
[0018] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können die Verbindungsmittel des
Fersenadapters und/oder des Wadenadapters und/oder des Halteradapters und/oder des
Zehenadapters derart ausgebildet sein, daß das Anbringen und Entfernen des jeweiligen
Adapters durch den Snowboardfahrer von Hand und ohne Hilfsmittel durchführbar ist,
wodurch sich die jeweils gewünschte Konfiguration des Bindungssystems leicht und rasch
realisieren läßt.
[0019] Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Bindungssystems können die Verbindungsmittel der Adapter derart ausgebildet sein,
daß die jeweilige, durch die Verbindungsmittel ausgebildete Verbindung zwischen den
Bauteilen durch den in das Bindungssystem eingebrachte Schuh gesichert ist. Dabei
kann die jeweilige Verbindung zwischen den Bauteilen nur dann zum Entfernen des Adapters
gelöst werden, wenn der Schuh aus dem Bindungssystem entfernt ist. Auf diese Weise
wird gewährleistet, daß ein am Biridungssystem angebrachter Adapter während des Gebrauchs
des Bindungssystems nicht entfernbar und unverlierbar ist. Die Funktionssicherheit
des Bindungssystems wird daher zumindest während seiner Verwendung gewährleistet.
[0020] Entsprechend einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bindungssystems
können die Verbindungsmittel derart ausgebildet sein, daß der Schuh nur dann in das
Bindungssystem einbringbar ist bzw. im Bindungssystem sicherbar ist, wenn die Verbindungsmittel
ihre vorgesehene Verbindungsfunktion ordnungsgemäß bewirken können. Mit Hilfe dieser
Maßnahme wird gewährleistet, daß das Bindungssystem nur dann verwendet werden kann,
wenn die daran angebrachten Adapter ordnungsgemäß und voll funktionsfähig am Bindungssystem
befestigt sind.
[0021] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Bindungssystems ergeben
sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung
anhand der Zeichnungen.
[0022] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0023] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Bindungssystem, das auf einem im Schnitt
dargestellten Snowboard montiert ist, und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Bindungssystem.
[0024] Entsprechend den Fig. 1 und 2 weist das erfindungsgemäße Snowboard-Bindungssystem
ein Basismodul 1 auf, das auf einem Snowboard 2 fest montiert ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird das Basismodul 1 mit Hilfe einer kreisförmigen Befestigungsscheibe
3 am Snowboard 2 befestigt, wobei die Befestigungsscheibe 3 in eine entsprechende
kreisförmige Öffnung im Basismodul 1 eingreift. Dabei überlappen sich die Randbereiche
dieser Öffnung und der Befestigungsscheibe 3. Die Befestigungsscheibe 3 ist bspw.
mit vier Schrauben 4 fest auf dem Snowboard 2 montiert.
[0025] Am Basismodul 1 sind außerdem Haltemittel 5 zum Halten eines in das Bindungssystem
eingebrachten, nicht dargestellten Schuhs oder Stiefels angeordnet. Die Haltemittel
5 bestehen im Ausführungsbeispiel aus Halteaggregaten 6, die seitlich am Schuh angreifen
und dort mit im Schuh angebrachten, korrespondierenden Halteelementen zusammenwirken.
Die dargestellten Halteaggregate 6 arbeiten dabei nach dem Step-in-Prinzip, wobei
die Halteaggregate 6 beim Einbringen des Schuhs in das Bindungssystem selbsttätig
mit den schuhseitigen Halteelementen in Eingriff kommen und den Schuh im Bindungssystem
sichernd verrasten.
[0026] Im übrigen weist das Basismodul 1 zwischen den Halteaggregaten 6 einen als Trittfläche
für den jeweiligen Schuh dienenden Bereich 12 auf.
[0027] An das Basismodul 1 ist ein Fersenadapter 7 angeschlossen, der einen Fersenbügel
8 aufweist. Die Befestigung des Fersenadapters 7 am Basismodul 1 erfolgt über Verbindungsmittel
9 und 10, die zur Verbindung des Fersenadapters 7 mit dem Basismodul 1 zusammenwirken.
[0028] Entsprechend Fig. 2 umfassen die Verbindungsmittel eine im Basismodul 1 ausgesparte
kreisbogenförmige Nut 9 sowie eine darin eingreifende fersenadapterseitige Erhebung
10. Zum Anbringen des Fersenadapters 7 am Basismodul 1 wird der die Erhebung 10 enthaltende
Bereich des Fersenadapters 7 entlang der Snowboardoberseite unter den die Nut 9 enthaltenden
Randbereich 11 des Basismoduls 1 eingeführt. Sobald die Erhebung 10 fluchtend mit
der Nut 9 ausgerichtet ist, hintergreift der Randbereich 11 die Erhebung 10, so daß
eine formschlüssige Verbindung zwischen Basismodul 1 und Fersenadapter 7 ausgebildet
ist.
[0029] Ein in das Bindungssystem eingebrachter Schuh belastet den Randbereich 11 von oben,
so daß die aus Nut 9 und Erhebung 10 gebildete Verbindung durch den in das Bindungssystem
eingebrachten Schuh gesichert ist. Diese Verbindung kann daher nur dann gelöst werden,
wenn kein Schuh im Bindungssystem gehaltert ist.
[0030] Wenn der Fersenadapter 7 nicht weit genug unter den Randbereich 11 des Basismoduls
1 eingeschoben ist, liegt der Randbereich 11 noch auf der Erhebung 10 auf, so daß
die Verbindungsmittel 9 und 10 nicht gegenseitig einrasten. In dieser Position weist
der Randbereich 11 eine unzulässig hohe Stellung gegenüber dem übrigen als Trittfläche
dienenden Bereich 12 auf, in der ein in die Bindung eingebrachter Schuh nicht mit
den Haltemitteln 5 verrasten kann.
[0031] Der Fersenadapter 7 weist eine Stützplatte 13 auf, deren Unterseite auf dem Snowboard
2 aufliegt und deren Oberseite als Trittfläche für den Schuh dient.
[0032] Der Fersenbügel 8 des Fersenadapters 7 umgreift im wesentlichen einen Fersenbereich
des Schuhs und gibt dem in das Bindungssystem eingebrachten Schuh im Fersenbereich
zusätzlich seitlichen Halt. Außerdem bewirkt der Fersenbügel 8 eine fersenseitige
Abstützung des Schuhs zur Unterstützung einer Krafteinleitung auf eine fersenseitige
Snowboardlängskante.
[0033] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Fersenbügel 8 verstellbar am Fersenadapter
7 befestigt. Um eine geführte Verstellung des Fersenbügels 8 erreichen zu können,
ist auf jeder Seite des Schuhs in Seitenwangen 16 des Fersenadapters 7 jeweils ein
Langloch 14 ausgespart, in das ein Bolzen 15 an einem zugeordneten Schenkel 17 des
Fersenbügels 8 eingreift. Außerdem sind Rast- bzw. Arretierungsmittel 18 vorgesehen,
mit deren Hilfe vorbestimmte Relativlagen zwischen Fersenbügel 8 und Fersenadapter
7 einstellbar sind. Zweckmä-ßigerweise entsprechen die vorbestimmten, abgestuften
Einstellungen unterschiedlichen Schuhgrößen, wobei außerdem eine entsprechende Schuhgrößen-Skala
an Fersenbügel 8 bzw. Fersenadapter 7 angebracht sein kann.
[0034] Damit der Fersenbügel 8 keine Schwenkbewegungen ausführen kann, ist er an seiner
Oberkante durch eine abgewinkelte Endkante 19 der jeweiligen Seitenwange 16 übergriffen.
Um die Stützkräfte auf das Snowboard 2 übertragen zu können, liegen die Schenkel 17
des Fersenbügels 8 jeweils auf Stützlagern 20 auf, die an den Seitenwangen 16 ausgebildet
sind und die Stützkräfte über die Seitenwangen 16 auf die Stützplatte 13 und somit
auf das Snowboard 2 übertragen.
[0035] Am Fersenadapter 7 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel außerdem ein Wadenadapter
21 angebracht. Dieser Wadenadapter 21 weist eine Wadenstütze 22 auf, die sich an einen
Wadenbereich des Schuhs anschmiegt. Der Wadenadapter 21 weist außerdem einen Absatz
23 auf, der sich auf dem Fersenbügel 8 abstützt, um auf diese Weise vom Wadenbereich
des Schuhs auf die Wadenstütze 22 aufgebrachte Kräfte auf den Fersenbügel 8 und somit
auf das Snowboard 2 und dessen fersenseitige Längsseitenkante zu übertragen.
[0036] Zur Befestigung des Wadenadapters 21 am Fersenadapter 7 sind Verbindungsmittel 24
und 25 vorgesehen, die an jeder Seitenwange 16 des Fersenadapters 7 aus einer Öffnung
24 und aus einem darin eingreifenden Stift 25 gebildet sind. Dabei sind die Abmessungen
von Öffnung 24, Stift 25 und Wadenadapter 21 derart aufeinander abgestimmt, daß ein
in das Bindungssystem eingebrachter Schuh auf beiden Seiten am Wadenadapter 21 zur
Anlage kommt und dabei die Stifte 25 in die Öffnungen 24 vorspannt. Auch für diese
Verbindungsmittel 24 und 25 können beliebige andere, einfach zu handhabende Mittel
verwendet werden.
[0037] Im Unterschied zu Fig. 1 ist in Fig. 2 der Wadenadapter 21 nur im Bereich einer der
Seitenwangen 16 abschnittsweise dargestellt, um die Übersichtlichkeit der Darstellung
zu wahren.
[0038] Auf der dem Fersenadapter 7 gegenüberliegenden Seite des Basismoduls 1 ist ein Zehenadapter
26 am Basismodul 1 angebracht, der in Fig. 1 mit unterbrochenen Linien dargestellt
ist. Dieser Zehenadapter 26 dient im wesentlichen als zusätzliche Trittfläche für
einen den Zehen zugewandten bzw. zugeordneten Bereich der Schuhsohle. Dabei können
auf der Oberseite des Zehenadapters 26 unterschiedliche Profile 27 angeordnet sein,
um die Griffigkeit des Bindungssystems zu verbessern. Mit Hilfe des Zehenadapters
26 kann der dem Zehenbereich der Schuhsohle zugeordnete Bereich des Bindungssystems
derart beeinflußt, insbesondere erhöht, werden daß die Einbringung von solchen Kräften
vereinfacht wird, mit denen die den Zehen zugeordnete Snowboard-Längsseitenkante belastet
wird.
[0039] Zur Anbringung des Zehenadapters 26 am Basismodul 1 sind Verbindungsmittel 27, 28
und 29 vorgesehen. Diese Verbindungsmittel umfassen wie auch die Verbindungsmittel
9 und 10 des Fersenadapters 7 eine kreisbogenförmige Nut 27 und eine darin eingreifende
Erhebung 28. Im Unterschied zu den dem Fersenadapter 7 zugeordneten Verbindungsmitteln
9 und 10 ist im Ausführungsbeispiel bei den dem Zehenadapter 26 zugeordneten Verbindungsmitteln
die Nut 27 im Zehenadapter 26 ausgespart, während die Erhebung 28 auf einem Randbereich
30 des Basismoduls 1 ausgebildet ist. Zusätzlich zu dieser Nut-Erhebung-Verbindung
27, 28 weist der Zehenadapter 26 zwei Vorsprünge 29 auf, die zwischen dem Basismodul
1 und dem Snowboard 2 eingeführt sind, um der Verbindung zwischen dem Zehenadapter
26 und dem Basismodul 1 zusätzliche Stabilität zu geben.
[0040] Anstelle der dargestellten Verbindungsmittel 9, 10 bzw. 24, 25 bzw. 27, 28, 29 können
auch andere geeignete Verbindungsmittel vorgesehen sein.
[0041] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Haltemittel 5 starr am Basismodul
1 angeordnet, so daß in diesem Fall nur ein Hartschuh oder ein Weichschuh im Bindungssystem
gesichert werden kann, der über die entsprechenden Halteelemente verfügt. Bei einer
anderen Ausführungsform des erfindungsge-mäßen Bindungssystems können auch die Haltemittel
5 bzw. die einzelnen Halteaggregate 6 in Form entsprechender Adapter ausgebildet sein,
so daß das enfindungsgemäße Bindungssystem mit verschiedenen Haltemitteln ausgerüstet
werden kann. Vorteilhafter Weise können diese Halteradapter dann jeweils an bestimmte
Schuh-Bindungs-Konfigurationen angepaßt sein, so daß die Schuhe unterschiedlicher
Schuh-Bindungs-Konfigurationen ohne großen Aufwand in diesem Bindungssystem gesichert
werden können. Insoweit weist das erfindungsgemäße Bindungssystem eine große Kompatibilität
auf.
1. Bindungssystem für ein Snowboard (2) mit einem Basismodul (1), das auf dem Snowboard
(2) fest montierbar ist, das als Trittfläche (12) für jeweils einen Schuh nutzbar
ist und das Haltemittel (5) zum Halten des Schuhs am Basismodul (1) aufweist, und
mit einem Fersenadapter (7), der einen Fersenbügel (0) zum Umgreifen einer Ferse des
Schuhs aufweist und mittels Verbindungsmitteln (9,10) mit dem Basismodul (1) verbindbar
ist.
2. Bindungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fersenbügel (8) verstellbar am Fersenadapter (7) angebracht ist, derart, daß
das Bindungssystem für unterschiedliche Schuhgrößen einstellbar ist.
3. Bindungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fersenbügel (8) in vorbestimmten Stufen verstellbar am Fersenadapter (7) angebracht
ist.
4. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fersenadapter (7) eine Stützplatte (13) aufweist, die einerseits als Trittfläche
für einen Fersenbereich des Schuhs dient und die sich andererseits am Snowboard (2)
abstützt.
5. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fersenadapter (7) zusätzlich oder alternativ zum Fersenbügel (8) eine Wadenstütze
(22) aufweist.
6. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zehenadapter (26) vorgesehen ist, der eine Trittplatte aufweist und mittels
Verbindungsmitteln (27,28,29) mit dem Basismodul (1) verbindbar ist, wobei die Trittplatte
einerseits als Trittfläche für einen Zehenbereich des Schuhs dient und andererseits
auf dem Snowboard (2) zur Anlage kommt.
7. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wadenadapter (21) vorgesehen ist, der eine Wadenstütze (22) aufweist und mittels
Verbindungsmitteln (24,25) mit dem Basismodul (1), mit dem Fersenadapter (7) bzw.
mit dem Zehenadapter (26) verbindbar ist.
8. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Halteradapter vorgesehen ist, der die Haltemittel (5) aufweist und mittels
Verbindungsmitteln mit dem Basismodul (1) verbindbar ist.
9. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29) derart ausgebildet sind, daß das Anbringen
und Entfernen des bzw. der Adapter (7,21,26) von Hand und ohne Hilfsmittel durchführbar
ist.
10. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29) derart ausgebildet sind, daß der in
das Bindungssystem eingebrachte Schuh die durch die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29)
ausgebildete(n) Verbindung(en) sichert, so daß das Entfernen des bzw. der Adapter
(7,21,26) nur dann durchführbar ist, wenn der Schuh aus dem Bindungssystem entfernt
ist.
11. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29) derart ausgebildet sind, daß der Schuh
nur dann in das Bindungssystem einbringbar ist bzw. im Bindungssystem sicherbar ist,
wenn die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29) ihre Verbindungsfunktion ordnungsgemäß
erfüllen.
12. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29) mit Formschluß arbeiten.
13. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsmittel (9,19;24,25;27,28,29) eine Rasteinrichtung und/oder eine
Steckeinrichtung und/oder eine Riegeleinrichtung aufweisen.
14. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltemittel (5) Schnallen, Riemen, Gurte bzw. Bügel aufweisen, die zum Halten
des Schuhs diesen übergreifen.
15. Bindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltemittel (5) nach dem Step-in-Prinzip arbeitende Halteaggregate (6) aufweisen,
die zum Halten des Schuhs mit korrespondierenden Haltelementen im bzw. am Schuh zusammenwirken.