[0001] Die Erfindung betrifft ein Walzwerk, insbesondere ein Warmflachwalzwerk, mit paarweisen
Arbeitswalzen, die sich gegebenenfalls unmittelbar oder über Zwischenwalzen an ebenfalls
paarweisen Stützwalzen abstützen, wobei mindestens die Walzen eines der Walzenpaare
gegeneinander axial verschiebbar sind.
[0002] Ein gattungsgemäßes Walzwerk ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
0 049 798 bekannt. Die Walzen eines Walzenpaares dieses bekannten Walzwerkes sind
mit gekrümmten Konturen versehen, die über die gesamte Ballenlänge beider Walzen verlaufen
und eine Gestalt haben, bei welcher sich die beiden Ballenkonturen ausschließlich
in einer bestimmten relativen Axialstellung dieser Walzen komplementär ergänzen. In
einer bevorzugten Ausführung beim Stand der Technik gemäß dieser Druckschrift sind
beide Walzen eines Walzenpaares identisch S-förmig geschliffen und in ihrer Einbaulage
zueinander um 180° gewendet angeordnet.
[0003] Mit einem solchen Walzwerk soll beim Walzen von Warmbändern über die Breite des zu
walzenden Gutes auftretenden Dickenfehlern entgegengewirkt werden, die die Erzeugung
planer Bänder mit vorgegebenem Bandprofil erschweren. Derartige Dickenfehler entstehen
einerseits dadurch, daß sich die Walzen unter Walzlast über ihre Länge durchbiegen
und andererseits durch Ausdehnungen der Walzen beim Kontakt mit dem Warmband, die
sich durch eine zunehmende Balligkeit (thermal crown) bemerkbar machen. In beiden
Fällen verändert sich das Walzspaltprofil und es treten - nach dem Gesetz des konstanten
durchgesetzten Volumens pro Zeiteinheit - unterschiedliche Bandlängungen über die
Breite des Walzgutes auf, die sich in Welligkeit oder Säbelbildung des Bandes zeigen.
[0004] Die gattungsgemäße Lösung löst dieses Problem mit Hilfe der konturierten Walzen.
Durch gegensinnige axiale Verschiebung der Walzen wird es bei entsprechendem Walzballenschliff
möglich, unterschiedliche Walzspaltquerschnitte einzustellen und damit auch die Veränderungen
des Walzballens zu kompensieren. So ermöglicht beispielsweise ein S-förmiger Konturschliff
der Walzen und die um 180° gedrehte Einbaulage der gegenüberliegenden Walze beim Stand
der Technik durch axiales gegensinniges Verschieben der Walzen die Einstellung sowohl
eines äquidistanten als auch konvexen oder konkaven Walzspaltprofils.
[0005] Mit der bekannten Lösung wurde ein deutlicher Vorteil gegenüber den bisher üblicherweise
bombierten Arbeitswalzen erzielt, deren Krümmungsradius so gewählt wurde, daß die
Durchbiegung der Walzen unter Walzkraft durch diese konvexe Bombierung kompensiert
wurde, so daß im Idealfall ein planes Band entstand. Nachteil dieser Lösung war, daß
die aufgeschliffene Bombierung stets nur für eine bestimmte Walzkraft und Walzgutbreite
zutraf; änderte sich die Walzkraft oder die Walzgutbreite, mußten andere ballig geschliffene
Walzen eingesetzt werden. Die thermische Bombierung der Walzen ließ sich mit dieser
Bombierung nicht beeinflussen.
[0006] Die beschriebene Lösung mit S-förmig konturierten Walzen ermöglicht zwar eine gewisse
Kompensation der sich unter Last- und Temperatureinflüssen einstellenden Veränderungen
des Walzballens, hat aber den Nachteil, daß die sich durch thermische Einflüsse und
durch Verschleiß verändernden, mit einem gekrümmten Schliff versehen Walzballen schwierig
herzustellen sind, weil die bezogen auf die Walzenmitte unsymmetrischen Krümmungen
bei im wesentlichen symmetrischer Durchbiegung der Walzen und symmetrischem Band zuzüglich
zu der thermischen Ausdehnung einen unsymmetrischen Verschleiß hervorrufen, der nicht
durch Verschieben der Walzen kompensiert werden kann.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Warmflachwalzwerk mit zylindrisch
oder symmetrisch geschliffenen Walzen vorzuschlagen, das eine weitgehende Beeinflussung
und Kompensation der infolge der thermischen Bombierung und unter Last erfolgenden
Durchbiegung der Walzen und der dadurch entstehenden Walzspaltveränderungen ermöglicht
und somit eine optimale Profil- und Planheitsregelung dieses Walzwerkes gestattet.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß mindestens jede Walze
des verschiebbaren Walzenpaares als Hohlwalze ausgebildet ist, deren Hohlräume bezogen
auf die Walzenlängsachse drehsymmetrisch und bezogen auf eine gedachte, die Walzenlängsachse
in der Walzballenmitte schneidende Querebene unsymmetrisch ausgebildet sind und beide
Walzen des verschiebbaren Walzenpaares mit identisch ausgebildeten Hohlräumen um 180°
zueinander gewendet eingebaut sind.
[0009] Hohlwalzen sind im Zusammenhang mit Warmwalzwerken seit langem bekannt und werden
beispielsweise in der deutschen Patentschrift 533 685 beschrieben. Dort wurde erkannt,
daß beim Heißwalzen von Blechen im Kontakt mit dem zu walzenden Gut und infolge der
Reibungswärme eine stärkere Erhitzung des Walzballens in der Mitte als am Walzenrand
auftritt, die zur Ungleichmäßigkeit der Wärmeverteilung in der Walze führt. Dadurch
entstehen ungleichmäßige Ausdehnungen bzw. Zusammenziehungen der Walze, die die Walzenoberfläche
entsprechend verändern. Um dies zu verhindern, schlägt die genannte Patentschrift
vor, die zylindrische Walze mit einem kurvenförmigen Hohlraumprofil zu versehen, bei
dem der Durchmesser der Höhlung in der Mitte größer ist als am Rand der Höhlung, wobei
die Kurve des Hohlraumprofils vorzugsweise durch einen Kreisbogen gebildet wird, dessen
Mittelpunkt der Schnittpunkt der Walzenmittellinie mit der Mittelsenkrechten ist,
die der Walzenachse entspricht.
[0010] In der noch älteren deutschen Patentschrift 200 734 wird ebenfalls eine Hohlwalze
für Warmwalzwerke mit zylindrischer Lauffläche beschrieben, die einer thermischen
Bombierung der Walze durch eine symmetrisch zur Walzenmitte verlaufende Aushöhlung
entgegenwirkt.
[0011] Bei beiden vorbekannten Lösungen ist an eine Kompensation der Durchbiegung infolge
veränderlicher Walzkräfte nicht gedacht. Diese Durchbiegung läßt sich aber durch die
erfindungsgemäß vorgeschlagene Walze in einfacher Weise ebenso lösen wie thermische
Veränderungen des Walzballens. In Abkehr von der bekannten symmetrischen Hohlraumausbildung
schlägt die Erfindung vor, den sich mindestens unter einem Teil der wirksamen Walzballenlänge
jeder Walze erstreckenden Hohlraum der erfindungsgemäßen Walze unsymmetrisch bezogen
auf die Walze und spiegelbildlich bezogen auf die andere Walze des Walzenpaares anzuordnen
und gleichzeitig eine Verschiebung der Walzen gegeneinander vorzusehen. Bei Durchbiegung
der Walzen unter Last bewirken die unsymmetrischen Hohlräume der Walzen in ihrer besonderen
Einbaulage eine über die Länge der Walzballen unsymmetrische Biegelinie, die bei entsprechender
Hohlraumgestaltung S-förmig verläuft. Ähnlich, wie dies beim gattungsbildenden Stand
der Technik vorgeschlagen wurde, können die sich am wirksamen Walzballen einstellenden
punktsymmetrischen Bombierungen beim Verschieben der Walzen gegeneinander dazu verwendet
werden, den Walzspaltquerschnitt beliebig zu verändern und ein Walzspaltprofil zwischen
plan, konvex und konkav einzustellen. Dabei ist aber das in bezug auf die Walzballenmitte
unsymmetrisch gewählte Hohlraumprofil nicht dem Verschleiß der arbeitenden Walzen
unterworfen, wie dies beim gattungsbildenden Stand der Technik der Fall ist; denn
der Mantel der Walze ist zylindrisch geschliffen.
[0012] Nach einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Walzen als
einseitig offene Hohlzylinder ausgebildet sind, an deren geschlossenen Stirnenden
jeweils der eine Walzenzapfen koaxial angeform oder angesetzt ist und in dessen gegenüberliegenden
offenen Enden der andere Walzenzapfen koaxial derartig eingesetzt ist, daß zwischen
der Walzeninnenoberfläche und der Walzenzapfenaußenoberfläche jeder Walze ein zum
Walzenende offener Spalt verbleibt, wobei die Verbindung zwischen diesen Walzenzapfen
und der jeweiligen Walze in deren Inneren durch jeweils ein Stützlager erfolgt, das
den Raum zwischen Walzenzapfen und Walzeninnenoberfläche ausfüllt und zwischen dem
und den geschlossenen Stirnenden der Walzen die Hohlräumen gebildet werden. Hierbei
bewirkt die unsymmetrische Abstützung der Walze durch das Stützlger in Verbindung
mit dem Hohlraum auf der einen Seite und dem Spalt auf der anderen Seite die unter
Last gewünschte Bombierung der Walze. Die Herstellung einer solchen Walze ist einfach
aber funktionell.
[0013] Die Begrenzung des Hohlraumprofils erfindungsgemäßer Walzen kann durch einen Polygonzug
von Geraden erfolgen, günstigerweise sind jedoch erfindungsgemäß gekrümmte Konturen
zu verwenden, durch die der Walze ein über ihre Länge unterschiedlich dicker Walzmantel
erteilt wird. Dadurch ergibt sich das gewünschte Durchbiegungsverhalten der Walze
sowohl unter Walzlast als auch unter thermischen Bedingungen entsprechend der gewählten
Krümmung bzw. des sich daraus ergebenden Walzenmanteldurchmessers.
[0014] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, die gekrümmte Kontur aus einem konvexen
und einem konkaven Abschnitt zusammenzusetzen. Diese beiden Abschnitte des Hohlraumprofils
ermöglichen bei um 180° gedrehter Einbaulage der beiden Walzen besonders einfach durch
gegensinniges Verschieben der Walzen ein Walzballenprofil einzustellen, bei dem sich
in einer Verschiebestellung der Walzballen die Walzballenkonturen komplementär ergänzen
und in anderen Verschiebestellungen den Walzspalt von konkav nach konvex verändern.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch denkbar, daß die gekrümmte Kontur über einen
Teilabschnitt einer im übrigen zylindrischen Walze verläuft. Somit können sich sowohl
konkave als auch konvexe Abschnitte auf beispielsweise einer oder dem Teil einer Walzenhälfte
mit zylindrischen Abschnitten der anderen Walzenhälfte abwechseln.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die gekrümmte Hohlraumkontur durch ein Polynom
mit ungeradem Exponenten, vorzugsweise mit einem Polynom dritten Grades gebildet wird.
Das Polynom dritten Grades hat die Eigenschaft, sich unter symmetrischer Durchbiegung
der Walzen hinsichtlich der Punktsymmetrie nicht zu verändern.
[0017] In einer anderen günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Hohlraumprofil
im Bereich der wirksamen Ballenlänge durch eine gestufte Kontur begrenzt wird. Gestufte
Konturen lassen sich leichter herstellen und erfüllen gleichsam den gewünschten Zweck,
wie eine gekrümmte Kontur.
[0018] In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
gestufte Kontur durch koaxial zur Mittelachse der Walzen in einem zylindrischen Mantelkörper
eingesetzte Ringe mit gleichen Außen- und unterschiedlichen Innendurchmessern gebildet
wird. Diese Ringe lassen sich in einen im Inneren zylinderförmigen Mantel einschieben
und können gegebenenfalls zwecks Veränderung des Hohlraumprofils durch andere Ringe
ersetzt werden.
[0019] Des weiteren ist denkbar, daß Mantelkörper und Ringe aus unterschiedlichen Werkstoffen
gebildet sind, so daß beispielsweise der Mantelkörper aus einem besonders verschleißfesten
Material und die Ringe aus einem elastischen Material gefertigt sein können.
[0020] Auch ist es nach einem anderen Merkmal der Erfindung denkbar, den Hohlraum der Walze
mit einem Material anderer Festigkeit und/oder anderer Wärmeleitfähigkeit auszufüllen.
Es ist denkbar, daß bereits beim Herstellen, d.h. beim Gießen der Walze, ein Mantelkörper
aus einem Walzenwerkstoff mit einem warmfesten Kern anderen Materials gepaart wird,
der den Erfordernissen der thermischen und mechanischen Biegung gerecht wird. Auch
ist es in einer Ausgestaltung der Erfindung denkbar, Kühlmittel in den vorhandenen
Hohlraum der Walze einzuleiten, um damit zusätzlich die thermischen Veränderungen
der Walze beim Walzvorgang zu beeinflussen.
[0021] Bei der Lösung, bei der der Mantel der Walze und das den Hohlraum begrenzende Innenteil
separat ausgebildet sind, bietet es sich an, den Mantel als auswechselbaren Verschleißkörper
auszubilden.
[0022] Obgleich der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung in der Verwendung eines
zylindrischen Walzballens liegt, der im Verschleißfall leicht nachgeschliffen oder
ausgewechselt werden kann, ist es auch denkbar, den zylindrischen Walzballen mit einer
bekannten symmetrischen Bombierung zu versehen, mit der ein Teil der Durchbiegung
der Walzen kompensierbar ist. Das Nachschleifen einer symmetrisch bombierten Walze
ist einfacher als das einer verschlissenen S-förmig konturierten Walzballenoberfläche,
so daß auch dort die Vorteile der Erfindung voll zum Tragen kommen.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
[0024] In den Figuren 1 bis 10 sind verschiedene Varianten der erfindungsgemäßen Hohlwalzen
dargestellt, die nachfolgend beschrieben werden:
[0025] In Figur 1 ist ein Walzenpaar mit der Oberwalze 1 und der Unterwalze 2 dargestellt,
die wie die Pfeile 3 andeuten, in entgegengesetzten Richtungen gegeneinander verschiebbar
sind. Beide Walzen 1 und 2 des Walzenpaares sind als Hohlwalzen ausgebildet, deren
Hohlräume 4 und 5 bezogen auf die Walzenlängsachse 6 jeder Walze 1, 2 drehsymmetrisch
und bezogen auf eine gedachte, die Walzenlängsachse in der Walzballenmitte schneidende
Querebene 7 unsymmetrisch ausgebildet sind. Die Walzen 1, 2 sind so eingebaut, daß
die identisch ausgebildeten Hohlräume 4 und 5 um 180° zueinander gewendet eingebaut
sind, so daß sich beim Walzvorgang eine gewollte unsymmetrische Verformung der Walzen
1 und 2 ergibt, die zusammen mit der Verschiebung der Walzen 1 und 2 in Richtung 3
einen veränderbaren Walzspalt ergeben.
[0026] Die Hohlräume 4 und 5 der Walzen 1 und 2 können sich, wie in Figur 1 dargestellt,
nur über einen Teil der wirksamen Walzballenlänge erstrecken, die sich durch den Bereich
der Berührung mit dem Walzgut 8 ergibt, oder aber auch über die gesamte wirksame Walzballenlänge.
[0027] Es sind die unterschiedlichsten Formen der Hohlräume 4, 5 der Walzen 1, 2 denkbar,
die beispielsweise in den Figuren 2 bis 10 angegeben sind. Dabei ist darauf hinzuweisen,
daß aus Gründen der Vereinfachung in den Figuren 2 bis 10 jeweils nur eine Walze 1
bzw. 2 des Walzenpaaresdargestellt ist; die jeweils andere Walze 1 oder 2 ist, wie
dies nur in Figur 1 dargestellt ist, um jeweils 180° gewendet eingebaut und mit der
dargestellten Walze gepaart.
[0028] In Figur 2 ist der Hohlraum 4 oder 5 der Walze 1 oder 2 aus geraden Abschnitten zusammengesetzt,
die das als Rotationskörper gebildete Hohlraumprofil begrenzen. Der Hohlraum setzt
sich praktisch aus drei Kegelstümpfen zusammen, von denen zwei Kegelstümpfe mit ihren
Grundflächen und der dritte Kegelstumpf mit seiner Deckfläche mit der Deckfläche des
benachbarten Kegelstumpfes korrespondieren.
[0029] Es ist aber ebensogut denkbar, den Hohlraum 4, 5 der Walzen 1, 2, wie in Figur 3
gezeigt, durch eine gekrümmte Kontur 15 zu begrenzen, die den Bedingungen des Hauptanspruches
entspricht. Die gekrümmte Kontur ist beliebig wählbar und kann der Abschnitt einer
Kreisfunktion, eines Polynomes oder auch einer Spirale sein.
[0030] Günstige Verhältnisse ergeben sich, wenn, wie in Figur 4 dargestellt, die gekrümmte
Kontur 15 aus einem konvexen und einem konkaven Abschnitt zusammengesetzt ist, von
denen jeder Abschnitt durch einen Kreisradius bestimmbar ist. Günstig ist es ebenfalls,
wenn, wie in Figur 5 dargestellt, die gekrümmte Kontur 15 durch ein Polynom mit ungradem
Exponenten, vorzugsweise ein Polynom dritten Grades, wie bei 9 angedeutet dargestellt,
gebildet wird.
[0031] Eine andere Möglichkeit der Ausbildung des Hohlraumes der erfindungsgemäßen Walzen
besteht darin, die Hohlräume im Bereich der wirksamen Walzballenlänge durch gestufte
Konturen zu begrenzen, wie dies in Figur 6 dargestellt ist. Diese gestuften Konturen,
die mit 10 bezeichnet sind, lassen sich durch Hinterdrehungen herstellen.
[0032] Ein einfacheres Herstellen der gestuften Konturen wird dadurch ermöglicht, daß, wie
in Figur 7 dargestellt, ein zylindrischer Mantelkörper 11 verwendet wird, in den Ringe
12 mit gleichem Außen- und unterschiedlichem Innendurchmesser eingesetzt sind. Diese
Variante hat zudem den Vorteil, daß der zylindrische Mantelkörper auswechselbar ist,
während die Ringe 12 wieder verwendet werden können.
[0033] In Figur 8 ist angedeutet, daß die Hohlräume 4, 5 der Walzen 1, 2 mit einem Material
13 anderer Festigkeit und/oder Wärmeleitfähigkeit ausgefüllt sind. Auch hier kann
wie bei den anderen Hohlwalzen vorgesehen sein, diese mit einem als auswechselbaren
Verschleißkörper dienenden Mantel 14 zu versehen. Dieses Beispiel ist in Figur 9 schematisch
dargestellt.
[0034] Figur 10 zeigt auf, daß die mit den Hohlräumen gemäß Anspruch 1 ausgestatteten Walzen
1, 2 oder deren Walzenmäntel 11 oder 14 symmetrische Bombierungen aufweisen, die dem
Hohlraumprofil überlagerbar sind.
[0035] Figur 11 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walze. Die Walzen
1 bzw. 2 ist als einseitig offener Hohlzylinder ausgebildet, an dessen geschlossenem
Stirnende jeweils ein Walzenzapfen 16 koaxial angeform oder angesetzt ist und in dessen
gegenüberliegendes offenes Enden der andere Walzenzapfen 17 koaxial derartig eingesetzt
ist, daß zwischen der Walzeninnenoberfläche 18 und der Walzenzapfenaußenoberfläche
19 der Walze 1 bzw. 2 ein zum Walzenende offener Spalt 21 verbleibt, wobei die Verbindung
zwischen dem Walzenzapfen 17und der jeweiligen Walze 1 bzw. 2 in deren Inneren durch
ein Stützlager 20 erfolgt, das den Raum zwischen Walzenzapfen 17 und Walzeninnenoberfläche
18 ausfüllt. Zwischen dem Stützlager 20 und dem geschlossenen Stirnenden der Walze
wird der Hohlraum 4 bzw. 5 gebildet.
[0036] Mit allen beanspruchten und dargestellten Walzenformen ist eine unsymmetrische Biegelinie
erreichbar, die bei der gewählten Hohlraumgestaltung S-förmig verläuft. Durch Verschieben
der Walzen 1, 2 in Pfeilrichtung 3 gegeneinander lassen sich unter Walzlast auftretende
Durchbiegungen der Walzen dadurch kompensieren, daß die Walzen 1, 2 gegeneinander
verschoben werden, wodurch sich das Walzspaltprofil verändert. Das Hohlraumprofil
selbst verändert sich nicht durch Verschleiß der Walzen, so daß das Nachschleifen
der unbelasteten Walze mit einfachen Mitteln leicht durchgeführt werden kann. Darüber
hinaus kann der Verschleiß des Walzballens durch Auswechseln der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Walzenmäntel berücksichtigt werden.
1. Walzwerk, insbesondere Warmflachwalzwerk, mit paarweisen Arbeitswalzen, die sich ggf.
unmittelbar oder über Zwischenwalzen an ebenfalls paarweisen Stützwalzen abstützen,
wobei mindestens die Walzen eines der Walzenpaare gegeneinander axial verschiebbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens jede Walze (1, 2) des verschiebbaren Walzenpaares als Hohlwalze ausgebildet
ist, deren Hohlräume (4, 5) bezogen auf die Walzenlängsachse (6) drehsymmetrisch und
bezogen auf eine gedachte, die Walzenlängsachse (6) in der Walzballenmitte schneidende
Querebene (7) unsymmetrisch ausgebildet sind und beide Walzen (1, 2) des verschiebbaren
Walzenpaares mit identisch ausgebildeten Hohlräumen (4, 5) um 180° zueinander gewendet
eingebaut sind.
2. Walzwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (1, 2) als einseitig offene Hohlzylinder ausgebildet sind, an deren
geschlossenen Stirnenden jeweils der eine Walzenzapfen (16) koaxial angeform oder
angesetzt ist und in dessen gegenüberliegenden offenen Enden der andere Walzenzapfen
(17) koaxial derartig eingesetzt ist, daß zwischen der Walzeninnenoberfläche (18)
und der Walzenzapfenaußenoberfläche (19) jeder Walze (1, 2) ein zum Walzenende offener
Spalt (21) verbleibt, wobei die Verbindung zwischen diesen Walzenzapfen (17) und der
jeweiligen Walze (1, 2) in deren Inneren durch jeweils ein Stützlager (20) erfolgt,
das den Raum zwischen Walzenzapfen (17) und Walzeninnenoberfläche (18) ausfüllt und
zwischen dem und den geschlossenen Stirnenden der Walzen (1, 2) die Hohlräumen (4,
5) gebildet werden
3. Walzwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (4, 5) sich mindestens unter einem Teil der wirksamen Walzballenlänge
jeder Walze (1, 2) erstrecken.
4. Walzwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (4, 5) im Bereich der wirksamen Walzballenlänge durch eine gekrümmte
Kontur (15) begrenzt werden.
5. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gekrümmte Kontur (15) aus einem konvexen und einem konkaven Abschnitt zusammengesetzt
ist.
6. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gekrümmte Kontur über einen Teilabschnitt einer im übrigen zylindrischen Walze
(1, 2) verläuft.
7. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gekrümmte Kontur (15) durch ein Polynom mit ungeradem Exponenten, vorzugsweise
ein Polynom dritten Grades gebildet wird.
8. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (4, 5) im Bereich der wirksamen Walzballenlänge durch gestufte Konturen
(10) begrenzt werden.
9. Walzwerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gestufte Kontur (10) durch koaxial zur Mittelachse (6) der Walze (1, 2) in
einen zylindrischen Mantelkörper (11) eingesetzte Ringe (12) mit gleichen Außen- und
unterschiedlichen Innendurchmessern gebildet wird.
10. Walzwerk nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mantelkörper (11) und Ringe (12) aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sind.
11. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (4, 5) mit einem Material (13) anderer Festigkeit und/oder Wärmeleitfähigkeit
als der der Walze (1, 2) ausgefüllt sind.
12. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Hohlräume (4, 5) der Walze (1, 2) Kühlmittel einleitbar ist.
13. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlwalzen mit als auswechselbare Verschleißkörper dienenden Mänteln (11,
14) versehen sind.
14. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (1, 2) oder die Mäntel (11,14) der Walzen (1, 2) symmetrische Bombierungen
aufweisen.