[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blättrigem
Gut, mit einem Tisch zur Aufnahme des Gutes, wobei ein hinterer Tischteil das zu schneidende
Gut und ein vorderer Tischteil das geschnittene Gut aufnimmt, ferner mit einem oberhalb
des Tisches angeordneten Messer zum Schneiden des Gutes, einem auf das zu schneidende
Gut absenkbaren Preßbalken, einer im Bereich des hinteren Tischteils angeordneten
Vorschubeinrichtung zum Verschieben des Gutes in Richtung des Messers und einem im
Bereich des vorderen Tischteils angeordneten beweglichen Seitenanschlag zur seitlichen
Anlage des geschnittenen Gutes, wobei das Messer eine keilförmige Schneide aufweist
und im ziehenden Schnitt durch das Gut bewegt wird, sowie der Seitenanschlag auf der
der Zugrichtung des Messers vorlaufenden Seite des Tisches angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Schneidmaschine zum Schneiden von blättrigem Gut in Form von Papier,
Pappe, Folie oder dergleichen, ist aus der DE 295 09 797 U1 bekannt. Diese weist ein
vorderes und ein hinteres Tischteil auf, die zur Bildung eines Spaltes auseinanderfahrbar
sind. Durch den Spalt wird bei einem Rand- oder Zwischenschnitt anfallender Schneidgutabfall
entsorgt.
[0003] Bei einer solchen Schneidmaschine wird nach dem Pressen des zu schneidenden Gutes
mittels des Preßbalkens das Messer im ziehenden Schnitt durch das Schneidgut bewegt,
bis es in seinem unteren Totpunkt in die in den Tisch eingelassene Schneidleiste eindringt.
Beim ziehenden Schnitt bewegt sich das Messer damit nicht nur vertikal in Richtung
der Schneidleiste, sondern es weist auch eine horizontale Bewegungskomponente in Richtung
des Seitenanschlages auf. Dies hat zur Folge, daß in Richtung dieser horizontalen
Bewegungskomponente eine Kraft auf das Schneidgut ausgeübt wird, womit es fest gegen
den Seitenanschlag gedrückt wird. Damit der auf dem vorderen Tischteil liegende, geschnittene
Stapel beim Verfahren des vorderen Tischteils nicht vom Seitenanschlag verschoben
wird, ist dieser in einem stationären Bauteil der Schneidmaschine verfahrbar gelagert.
Vor dem Auffahren des vorderen Tischteils wird der Seitenanschlag aus seiner Anschlagposition
zum Schneidgutstapel weggefahren und erst nach dem Zufahren des vorderen Tischteils
wieder in die Anschlagposition bewegt. Der Seitenanschlag ist insbesondere senkrecht
zu seiner Anschlagfläche oder parallel zu seiner Anschlagfläche, mit einer Komponente
nach oben, verfahrbar oder zur Seite schwenkbar.
[0004] Unabhängig hiervon bewirkt die keilförmige Ausbildung der Schneide sowie des das
Messer aufnehmenden Messerträgers, daß der beim Schneiden erzeugte Schneidgutstapel,
in Richtung der Schneidkante des Messers gesehen, parallelogrammförmig in sich verschoben
ist und anschließend manuell unter Verwendung eines Nutzenwinkels, wieder in seine
Quaderform überführt wird.
[0005] In der Praxis werden mit derartigen Schneidmaschinen auch kleinformatige Stapel erzeugt,
die beispielsweise eine Breite von weniger als 25 mm aufweisen. Während bei Stapeln
größerer Stärke sichergestellt ist, daß diese sich, trotz des ziehenden Schnittes
des Schneidmessers, an den Seitenanschlag anlegen, besteht bei Stapeln geringer Stärke
die Gefahr, daß sie beim Schnitt zwischen dem Messer bzw. dem Messerträger und der
diesen zugewandten Stirnseite des Seitenanschlages eingeklemmt werden. Die Klemmung
wird zwar beim Anheben des Messers bzw. Messerträgers wieder aufgehoben, dennoch ist
die Qualität des geschnittenen Gutes infolge der Quetschung erheblich reduziert. Dies
kann so weit gehen, daß das Schneidgut unbrauchbar ist. Die Quetschung zieht im übrigen
den Nachteil mit sich, daß der Schneidablauf gestört wird, da der die Maschine Bedienende
die gequetschten Schneidgutstapel manuell aus dem laufenden Schneidprozeß entfernen
muß. Dies ist insbesondere bei den Schneidgutstapeln geringer Stärke mit erheblichem
Aufwand verbunden, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, daß beim Hantieren an den
beschädigten Stapeln andere bereits geschnittene Stapel verschoben werden. Dies bedingt
gleichfalls eine Störung des Schneidablaufs. - Abgesehen hiervon können die bei der
Quetschung des Schneidgutes zwischen Messer bzw. Messerträger und Seitenlineal wirkenden
Kräfte dazu führen, daß der Seitenanschlag beschädigt wird, insbesondere verbogen
wird oder bricht. Der verbogene Seitenanschlag gewährleistet keine exakte, senkrechte
Ausrichtung der Seitenflächen des Schneidgutes zur Tischoberfläche. Ein gebrochener
Seitenanschlag muß ersetzt werden. Dies stört den Schneidablauf bzw. die Funktion
der Maschine selbst erheblich.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß mit dieser Schneidgut geringer Stärke - bezogen auf die
Vorschubrichtung des Gutes - zuverlässig ohne Störung des Schneidablaufs geschnitten
werden kann.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch, daß
der Seitenanschlag senkrecht zur Schneidebene des Messers entgegen einer in Richtung
der Schneidebene wirksamen Rückstellkraft beweglich ist.
[0008] Infolge der beweglichen Lagerung des Seitenanschlages kann dieser damit unter Einwirkung
des sich beim Schnitt verformenden Schneidgutes nachgeben, d. h. sich vom Messer weg
bewegen, so daß der Schneidgutstapel nicht zwischen dem Seitenanschlag und dem Messer
bzw. dem Messerträger gequetscht wird. Das Messer bzw. der Messerträger wirkt vielmehr
auf den Schneidgutstapel ein, überführt diesen in die Parallelogrammform, wobei sich,
infolge des ziehenden Schnittes des Messers, die dem Messer bzw. dem Messerträger
abgewandte Seite des Stapels an die Stirnseite des Seitenanschlages anlegt und diesen
entsprechend der kinematischen Vorgaben des Messers bzw. des Messerträgers von der
Schneidebene weg verschiebt. Dies erfolgt bei geringen Kräften, die sicherstellen,
daß das Schneidgut nicht gequetscht wird. Beim Anheben des Messers bzw. Messerträgers
entfällt deren Einwirkung auf den Schneidgutstapel, so daß der Seitenanschlag unter
Einwirkung der Rückstellkraft in seine Ausgangsstellung in Richtung der Messerebene
verschoben wird und hierbei den Schneidgutstapel geringfügig aufrichtet. Die eigentliche
Ausrichtung des Schneidgutstapels erfolgt in aller Regel bei angehobenem Messer durch
den Bediener, der mittels eines Nutzenwinkels den Schneidgutstapel z.B. am zu schneidenden
Gut ausrichtet, das vom Preßbalken gepresst wird.
[0009] Vorzugsweise ist der Seitenanschlag in unmittelbarer Nähe des Messers, bezogen auf
den unteren Totpunkt des Messers, angeordnet. Dies ermöglicht es, Schneidgut besonders
geringer Stärke zu schneiden, d. h. solches, das eine Stärke aufweist, die unter 25
mm liegt.
[0010] Zweckmäßig weist der Seitenanschlag auf seiner dem Messer zugewandten Seite, bezogen
auf den unteren Totpunkt des Messers, einen dem Messer zugewandten Stirnabschnitt
auf, der entsprechend der Keilform des Messers bzw. der Keilform des Messerträgers
unter einem spitzen Winkel zur Schneidebene angeordnet ist. Diese Gestaltung der zugewandten
Seite des Seitenanschlages berücksichtigt die sich beim Schnitt ergebende Parallelogrammform
des Schneidgutes und gestattet es, den Seitenanschlag möglichst nahe zur Schneidebene
zu plazieren.
[0011] Der Seitenanschlag kann an beliebigen, stationären Bauteilen der Vorrichtung befestigt
sein. Beispielsweise, sofern ein stationärer Tisch verwendet wird, an diesem, anderenfalls,
insbesondere bei Ausbildung eines verfahrbaren vorderen Tischteiles, an dem Ständer
der Maschine oder dem Portalrahmen. Die Anbringung kann an diesen Bauteilen unmittelbar
oder mittelbar erfolgen.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Gestaltung ist vorgesehen, daß der Seitenanschlag plattenförmig
ausgebildet ist. Er baut damit recht schmal, wobei eine Plattenfläche der seitlichen
Anlage des Schneidgutes dient. Die diametrale Seitenfläche kann dann die Führungsfunktion
für ein stationäres Lagerelement bilden, das vorzugsweise ebenfalls als Platte ausgebildet
ist. Das Lagerelement, das den Seitenanschlag verschieblich aufnimmt, ist zweckmäßig
mit dem Tisch, dem Ständer oder dem Portalrahmen fest verbunden.
[0013] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Seitenanschlag
entgegen Federkraft im Lagerelement gelagert ist. Hierbei finden insbesondere ein
oder mehrere Druck- oder Zugfedern Verwendung, insbesondere Spiralfedern, die am Seitenanschlag
und dem Lagerelement angreifen. Eine besonders einfache und zweckmäßige Führung des
Seitenanschlages relativ zum Lagerelement ergibt sich, wenn hierfür mehrere Bolzen-Langloch-Anordnungen
vorgesehen sind. So kann der plattenförmige Seitenanschlag mit mehreren Bolzen versehen
sein, die in Langlöcher des plattenförmigen Lagerelementes eingreifen. Die Anordnung
der Bolzen am Seitenanschlag hat den Vorteil, daß die der Anlage des Schneidgutes
dienende Fläche nicht durch Langlöcher unterbrochen ist, die einer präzisen Anlage
und Führung des Schneidgutes am Seitenanschlag hinderlich wären.
[0014] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und in den Figuren
selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und Kombinationen
von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0015] In den Figuren ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt,
ohne auf dieses beschränkt zu sein. Es zeigt in vereinfachter Darstellung:
- Figur 1
- eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 2
- einen vertikalen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Linie A-A in Figur 1,
- Figur 3
- einen horizontalen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Linie B-B in Figur 2,
- Figur 4
- den in Figur 2 mit strichpunktiertem Kreis veranschaulichten Bereich des Seitenanschlages,
bei abgesenktem Messer, ohne Schneidgut und
- Figur 5
- eine Seitenansicht gemäß Figur 4, veranschaulicht nach dem Trennen eines Schneidgutstapels
geringer Stärke.
[0016] Die Schneidemaschine 1 weist einen Ständer 2, einen vom Ständer 2 getragenen Tisch
3 sowie einen sich oberhalb des Tisches erstreckenden Portalrahmen 4 auf. Ein hinterer
Teil 5 des Tisches 3 dient der Aufnahme des zu schneidenden Gutes und ein vorderer
Teil 6 des Tisches 3 der Aufnahme des geschnittenen Gutes. Die Tischfläche, auf der
die einzelnen Blattgutstapel ruhen, ist mit der Bezugsziffer 7 bezeichnet.
[0017] Im Portalrahmen 4 ist ein nicht gezeigter Preßbalken gelagert, der oberhalb des hinteren
Tischteiles 5 plaziert ist und auf das zu schneidende Gut absenkbar ist. Vor dem Preßbalken
ist im Portalrahmen 4 ein Messerträger 8 verfahrbar gelagert, mit dessen unterem Ende
ein Schneidmesser 9 verschraubt ist. Die unteren Enden von Schneidmesser 9 und Messerträger
8 sind keilförmig ausgebildet, wobei die dem hinteren Tischteil zugewandten Abschnitte
10 und 11 von Messerträger 8 und Schneidmesser 9 sich in einer Ebene senkrecht zur
Tischoberfläche 7 erstrecken. Die Keilform von Schneidmesser 9 und Messerträger 8
ist durch weitere Abschnitte 12 am Messer 11 und 13 am Messerträger 8 gebildet, die
in einem spitzen Winkel zu den Abschnitten 11 am Schneidmesser 9 und 10 am Messerträger
8 positioniert sind. Unterhalb des Messers 9 ist in den Tisch 3 eine Schneidleiste
14 eingelassen, in die das Messer 9 in dessen unterem Totpunkt geringfügig eindringt,
um sicherzustellen, daß auch die unterste Lage des Blattgutstapels, der aus Papier,
Pappe, Folie oder dergleichen besteht, durchtrennt wird. Die Schneidebene, in der
das Schneidgut durchtrennt wird, ist in den Figuren mit der Bezugsziffer 15 bezeichnet.
[0018] Nicht veranschaulicht ist in den Figuren ein im Bereich des hinteren Tischteiles
5 angeordneter Vorschubsattel zum Verschieben des zu schneidenden Gutes in Richtung
der Schneidebene.
[0019] Der Messerträger 8 ist derart im Portalrahmen 4 gelagert, daß das Messer 9 bei dessen
Abwärtsbewegung in einem ziehenden Schnitt den Blattgutstapel durchschneidet. Hierzu
ist der Messerträger 8 beidseitig des Messers 9 bezüglich des Portalrahmens 4 sowohl
schwenkbar als auch geradlinig verschiebbar gelagert. Im Bereich der jeweiligen Seite
des Messerträgers 8 ist dieser mit einer Nut 16 versehen, die ein Gleitstein 17 durchsetzt.
Dieser ist mit einem Bolzen 18 versehen, der schwenkbar im Portalrahmen 4 gelagert
ist. Bezogen auf die Blickrichtung des Bedieners der Maschine ist im rechten Bereich
der Maschine ein allgemein mit der Bezugsziffer 19 bezeichneter Antrieb mit Kurbel
vorgesehen, der schwenkbar eine Kurbelstange 20 aufnimmt, die schwenkbar im rechten
Bereich des Messerträgers angreift. Wie der Darstellung der Figur 1 zu entnehmen ist,
ist das Messer 9 in seinem oberen Totpunkt mit seiner Schneidkante 21 nicht parallel
zur Tischoberfläche 7 angeordnet, und der rechte Bereich des Schneidmessers 9 ist
tiefer als der linke Bereich des Schneidmessers 9 positioniert.
[0020] Im rechten Bereich des vorderen Tischteiles 6, somit dem dem Kurbelantrieb 19 zugewandten
Bereich des vorderen Tischteiles 6, ist ein Seitenanschlag 22 in der Nähe des Schneidmessers
9 angebracht. Dieser ist als bewegliche Platte ausgebildet, die neben dem Tisch 3
angeordnet ist, mit geringem Abstand zu diesem, so daß eine Bewegung der Anschlagplatte
22 relativ zum hinteren Tischteil 5 gewährleistet ist. Die Anschlagplatte 22 steht
um ein Maß, das geringfügig höher ist als die maximale Einlagehöhe des Schneidgutes,
über die Tischoberfläche 7 hinaus. Gelagert ist die Anschlagplatte 22 in einem gleichfalls
plattenförmig ausgebildeten Lagerelement 23, das auf seiner dem Seitenanschlag 23
abgewandten Seite mit einem Flanschansatz 24 versehen ist, der mit dem Portalrahmen
4 verschraubt ist. Das plattenförmige Lagerelement 23 ist mit drei sich senkrecht
zur Schneidebene 15 erstreckenden Langlöchern 25 versehen, in die jeweils ein mit
der Anschlagplatte 22 verbundener Bolzen 26 eingreift. Eine Schraubendruckfeder 27
greift parallel zur Längserstreckung der Langlöcher 25 an der Anschlagplatte 22 und
dem Lagerelement 23 an, so daß sie die Anschlagplatte 22 in Richtung des Schneidmessers
9 bedrückt, wobei der Stellweg der Anschlagplatte 22 durch die Anlage des jeweiligen
Bolzens 26 an dem dem Schneidmesser 9 zugewandten Ende des jeweiligen Langloches 25
begrenzt ist. Der Verschiebeweg der Anschlagplatte 22 vom Schneidmesser 9 weg ist
dementsprechend durch das andere Ende des jeweiligen Langloches 25 begrenzt.
[0021] Die Anschlagplatte 22 und das plattenförmige Lagerelement 23 besitzen im wesentlichen
identische Form. Die Ober- und Unterseite sowie die dem Messer 9 abgewandte Seite
dieser Teile sind parallel zur Tischoberfläche bzw. parallel zur Schneidebene 15 ausgerichtet.
Die dem Messer 9 bzw. dem Messerträger 8 zugewandte Seite der Teile hingegen weist
einen kurzen, unteren Abschnitt auf, der parallel zur Schneidebene 15 verläuft und
von dort ausgehend einen von der Schneidebene 15 weg geneigten Abschnitt 28, der unter
einem spitzen Winkel zur Schneidebene 15 verläuft, der in etwa mit demjenigen Winkel
übereinstimmt, der beim Schneiden des Gutes dessen parallelogrammförmiger Verschiebung
aufgrund der Einwirkung von Messer 9 und Messerträger 8 entspricht.
[0022] Figur 4 zeigt den Vorgang der Schnittdurchführung ohne Schneidgut. Das Schneidmesser
9 befindet sich im unteren Totpunkt. Zwischen dem Messerträger 8 und dem Abschnitt
28 der Anschlagplatte 22 verbleibt ein geringer Spalt, so daß die Anschlagplatte 22
nicht bezüglich des Lagerelementes 23 bewegt wird. Wird Schneidgut großer Stärke vom
Reststapel abgeschnitten, womit das Schneidgut vor dem Schnitt bereits seitlich an
der Anschlagplatte 22 anliegt, verbleibt die Anschlagplatte 22 in der in Figur 4 gezeigten
Position, da die auf diese einwirkenden, seitlichen Kräfte infolge des ziehenden Schnittes
des Messers zu keiner Relativverschiebung von Anschlagplatte 22 und Lagerelement 23
führen. Wird allerdings ein Schneidgutstapel 29 geringer Stärke, wie er in Figur 5
gezeigt ist, vom Reststapel 30 abgeschnitten, der somit vor dem Schnitt nicht an der
Anschlagplatte 22 anliegt, bedingt der ziehende Schnitt zwar, daß sich der abgeschnittene
Schneidgutstapel 29 geringfügig in den Bereich zwischen Anschlagplatte 22 und Messer
9 sowie Messerträger 8 bewegt. Der Verformung des Schneidgutstapels 29 im Sinne der
Parallelogrammform, wie in Figur 5 veranschaulicht, kann die Anschlagplatte 22 aber
ausweichen, da sie sich in diesem Fall relativ zum Lagerelement 23 entgegen der Kraft
der Feder 27 bewegt. Unmittelbar nachdem die Anhebbewegung des Messers 9 eingeleitet
wird und es demzufolge nicht mehr auf den abgeschnittenen Schneidgutstapel 29 einwirkt,
drückt die Feder 27 die Anschlagplatte 22 wieder in ihre Ausgangsposition. Der Schneidgutstapel
29 ist beim Niedergang des Messers 9 und des Messerträgers 8 aufgrund der Ausweichbewegung
der Anschlagplatte 22 nicht gequetscht worden.
1. Vorrichtung zum Schneiden von gestapeltem, blättrigem Gut, mit einem Tisch zur Aufnahme
des Gutes, wobei ein hinterer Tischteil das zu schneidende Gut und ein vorderer Tischteil
das geschnittene Gut aufnimmt, ferner mit einem oberhalb des Tisches angeordneten
Messer zum Schneiden des Gutes, einem auf das zu schneidende Gut absenkbaren Preßbalken,
einer im Bereich des hinteren Tischteils angeordneten Vorschubeinrichtung zum Verschieben
des Gutes in Richtung des Messers und einem im Bereich des vorderen Tischteils angeordneten,
beweglichen Seitenanschlag zur seitlichen Anlage des geschnittenen Gutes, wobei das
Messer eine keilförmige Schneide aufweist und im ziehenden Schnitt durch das Gut bewegt
wird, sowie der Seitenanschlag auf der der Zugrichtung des Messers vorlaufenden Seite
des Tisches angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) senkrecht zur Schneidebene (15) des Messers (9) entgegen
einer in Richtung der Schneidebene (15) wirksamen Rückstellkraft beweglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) in der Nähe des Messers (9), bezogen auf den unteren
Totpunkt des Messers (9), angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) auf seiner dem Messer (9) zugewandten Seite, bezogen
auf den unteren Totpunkt des Messers (9), einen dem Messer (9) zugewandten Stirnabschnitt
(28) aufweist, der entsprechend der Keilform des Messers (9) bzw. der Keilform des
dieses aufnehmenden Messerträgers (8) oder unter einem spitzen Winkel zur Schneidebene
(15) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) im Tisch (3) oder einem Ständer (2) oder einem Portalrahmen
(4) der Vorrichtung unmittelbar oder mittelbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) plattenförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) in einem Lagerelement (23) verschieblich gelagert ist,
das mit dem Tisch (3), Ständer (2) oder Portalrahmen (4) fest verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) entgegen Federkraft im Lagerelement (23) gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (22) relativ zum Lagerelement (23) in mehreren Bolzen-Langloch-Führungen
(26, 25) gehalten ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der plattenförmige Seitenanschlag (22) mit mehreren Bolzen (26) versehen ist,
die in Langlöcher (25) des plattenförmigen Lagerelementes (23) eingreifen, sowie mindestens
eine Druck- oder Zugfeder (27) am Seitenanschlag (22) und dem Lagerelement (23) angreift.