(19)
(11) EP 0 967 164 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.1999  Patentblatt  1999/52

(21) Anmeldenummer: 98810569.8

(22) Anmeldetag:  22.06.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: GRAPHA-HOLDING AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Wicki, Herbert
    6170 Schüpfheim (CH)

   


(54) Verfahren für das rittlingsweise Beschicken einer Sammelstrecke mit gefalzten Druckbogen


(57) Für das rittlingsweise Beschicken einer Sammelstrecke (2) mit gefalzten Druckbogen (3), bei dem letztere mittels Fördertrommel (6) einem Magazin (4) entnommen und einer Oeffnungseinrichtung (16) übergeben werden, wird die Fördergeschwindigkeit des dem Magazin (4) entnommenen Druckbogens (3) gegenüber der Umgangsgeschwindigkeit vorerst erhöht, um die Zeitspanne zur Entnahme des nächsten Druckbogens (3) vergrössern zu können, und danach wird die Fördergeschwindigkeit des Druckbogens (3) vor resp. in einem Bereich seiner Abgabe an die Oeffnungseinrichtung (16) verzögert, derart, dass der Druckbogen (3) bezüglich Umfang der Fördertrommel (6) wieder zurückversetzt wird.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für das rittlingsweise Beschicken einer Sammelstrecke mit gefalzten Druckbogen, bei dem ein Druckbogen nach teilweisem Abheben von einem Stapel mittels rotierender Fördertrommel an dem Falz erfasst und falzvoran auf der Umlaufbahn der Fördertrommel an eine Abgabestelle transportiert und anschliessend an dieser von einer nachgeschalteten, den Druckbogen an einem dem Falz gegenüberliegenden Randbereich erfassenden und in etwa entgegengesetzter Richtung fördernden Oeffnungseinrichtung auf die Sammelstrecke versetzt wird.

[0002] Einrichtungen zur Verarbeitung von Druckbogen nach der eingangs beschriebenen Art stossen bei einer Verarbeitungsmenge von 20'000 Druckexemplaren pro Stunde an die obere physikalische Leistungsgrenze aufgrund der hohen Fördergeschwindigkeiten, der kurzen Vereinzelungszeit und grossen Beschleunigungskräfte etc., sodass zur Verbesserung der Zuverlässigkeit oder einer Leistungssteigerung zusätzliche technische Massnahmen erforderlich sind.
Eine Achillessehne befindet sich auf dem Weg von der Erfassungsstelle zwischen Druckbogenmagazin und benachbarter Fördertrommel bis zur Abgabestelle zwischen Fördertrommel und Oeffnungseinrichtung. Dabei könnte es bedeutungsvoll sein, wenn die Druckbogen zum Zeitgewinn für den nächsten Vereinzelungszyklus auf diesem Weg bestimmte Strecken schneller zurücklegen bzw. freistellen als bisher, um auf diese Weise die Zuverlässigkeit des Vereinzelungsvorganges weiter verbessern und/oder die Verarbeitungsleistung weiter erhöhen zu können.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren nach der eingangs erwähnten Art derart auszugestalten, dass die Vereinzelung von Druckbogen zwischen Zuverlässigkeit und/oder Leistungssteigerung verbessert werden kann.

[0004] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Fördergeschwindigkeit eines von dem Stapel erfassten Druckbogens gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der Fördertrommel vorerst erhöht und vor resp. in einem Bereich der Abgabestelle bzw. im Erfassungsbereich der Oeffnungseinrichtung verzögert wird, so dass der Druckbogen bezüglich Umfang der Fördertrommel wieder zurückversetzt wird.

[0005] Vorzugsweise wird die Fördergeschwindigkeit des Druckbogens im Abgabebereich gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der Fördertrommel verzögert, sodass die Abgabe des Druckbogens an die Oeffnungseinrichtung in beruhigtem Zustand erfolgen kann.

[0006] Vorteilhafterweise wird der Druckbogen im Abgabebereich resp. bei Erreichen der Abgabestelle in eine verzögerte Geschwindigkeit, Stillstand oder sogar in eine Rücklaufbewegung versetzt, sodass eine sichere Uebergabe an die Oeffnungseinrichtung erfolgen kann.

[0007] Für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens bzw. das Beschicken einer Sammelstrecke eignet sich eine Vorrichtung, die aus einer einen Druckbogen falzvoran von einem Stapel eines benachbarten Bogenmagazins abziehende, rotierende Fördertrommel besteht, welcher eine den Druckbogen teilweise von dem Stapel abhebende Saugvorrichtung zugeordnet ist und die an Umfang wenigstens eine, den abgehobenen Druckbogenteil erfassende Greifvorrichtung aufweist, und die weiterhin aus einer der Fördertrommel nachgeschalteten, an einer an der Umlaufbahn der Greifvorrichtung der Fördertrommel angeordneten Abgabestelle den Druckbogen an dem dem Falz gegenüberliegenden Randbereich erfassenden und etwa in entgegengesetzter Richtung transportierenden Oeffnungseinrichtung besteht, deren Wirkbereich in die Sammelstrecke mündet, wobei sich die Vorrichtung dadurch auszeichnet, dass die Greifvorrichtung mit einem innerhalb der Fördertrommel um eine zu deren Drehachse parallelen Achse schwenkbar gesteuerten Hebelarm verbunden ist und die an diesem zur drehsinngemässen Verlagerung des Druckbogens an der Fördertrommel auf einer vom Umfang der Fördertrommel etwa spiralförmig nach innen verlaufende Bahn bildet, und dadurch eine einfache sowie zuverlässige Funktionsweise gestattet.

[0008] Bei einer besonders geeigneten Ausführungsform ist der mit der Greifvorrichtung verbundene Hebelarm an einer die parallele Achse bildenden, schwenkbar gelagerten Welle befestigt.

[0009] Vorteilhaft kann das freie Hebelarmende als stehender Teil einer Greifzange der Greifvorrichtung ausgebildet sein, eine einfache konstruktive Massnahme, die sich als effektvoll erweist.

[0010] Sinnvoll kann ein mit dem stehenden Teil der Greifzange eine Klammerwirkung ausübender beweglicher Teil an einer an dem Hebelarm parallel zur Welle gelagerten Greiferwelle befestigt sein.

[0011] Es folgt, dass der bewegliche Teil der Greifzange durch die Kraft einer Feder in Schliessstellung und durch einen mit einer Steuerbahn verbundenen Steuerhebel in Offenstellung versetzt werden kann, eine in dieser allgemeinen Darstellung bekannte Massnahme.

[0012] Vorzugsweise kann zur Betätigung der Greifvorrichtung die Greiferwelle ein Zahnritzel aufweisen, das durch ein kämmendes Zahnsegment mit dem Steuerhebel und einer Drehfeder antriebsverbunden ist.

[0013] Als günstig erweist sich dabei eine Anordnungsweise, bei der das Zahnsegment, die Drehfeder und der Steuerhebel an einer konzentrisch zur Welle gelagerten Schwenkachse befestigt sind.

[0014] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
einen schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Einrichtung für das Beschicken einer Sammelstrecke, auch Druckbogenanleger bezeichnet, zum Zeitpunkt der Vereinzelung eines Druckbogens,
Fig. 2
eine schematische Darstellung der Einrichtung gemäss Fig. 1, beim Erfassen eines teilweise abgehobenen Druckbogens,
Fig. 3
eine schematische Darstellung der Einrichtung, zu einem gegenüber Fig. 2 fortgeschrittenen Zeitpunkt,
Fig. 4
eine schematische Seitenansicht der Einrichtung, bei der Abgabe eines Druckbogens an die Oeffnungseinrichtung,
Fig. 5
eine räumliche Darstellung einer Greifvorrichtung der Einrichtung,
Fig. 6
eine Darstellung der Mittel zur Betätigung der Greifvorrichtung und
Fig. 7
eine auszugsweise vergrösserte schematische Seitenansicht von Einzelteilen der Einrichtung.


[0015] Die Fig. 1 bis 4 zeigen schematisch einen Querschnitt durch einen Druckbogenanleger 1 eines unvollständig veranschaulichten Sammelhefters, von dem gerade noch die Sammelstrecke 2 erkennbar ist, auf welcher die einzelnen gefalzten Druckbogen 3 rittlings aufgesetzt werden. Die gezeigten Ausschnitte eines Sammelhefters vermitteln eine Einrichtung für das rittlingsweise Beschicken der Sammelstrecke mit gefalzten Druckbogen 3.

[0016] In Fig. 1 ist der Druckbogenanleger 1 in einer Ausgangsstellung gezeichnet, in der soeben der unterste Druckbogen 3 eines in einem erhöhten Magazin 4 lagernden Stapels durch eine angetriebene Saugvorrichtung 5 am Falz erfasst und an den Umfang einer Fördertrommel 6 teilweise verlegt worden ist.

[0017] Zu diesem Zweck wurde zuvor eine Entnahmeöffnung im Boden des Magazins 4 durch eine schwenkbare Rückhaltevorrichtung 7 freigegeben. Saugvorrichtung 5 wie Rückhaltevorrichtung 7 sind stationär angeordnet. Pfeil 8 verweist auf die Drehrichtung der Fördertrommel 6, die drei im Umfangbereich wirkende Greifvorrichtungen 9 aufweist, von denen jeweils eine in den Fig. 1 bis 4 dargestellt ist. Die Greifvorrichtung 9 ist aus einem stationären Teil 10 (auch Amboss bezeichnet) und einem beweglichen Teil 11 (Greifer) einer Greifzange 12 gebildet, die ihrerseits mit einem Hebelarm 13 verbunden ist, welcher um eine zur Drehachse 14 der Fördertrommel 6 parallele Achse schwenkbar ist, wobei die Achse als eine mit dem Hebelarm 13 verkeilte Welle 15 ausgebildet ist. Die Greifzange 12 befindet sich in Fig. 1 in der Offenstellung und der vom Stapel abgehobene Druckbogenteil steht jetzt an dem als stationärer Teil 10 der Greifzange 12 ausgebildeten Ende des Hebelarms 13 an, sodass er unmittelbar von dem die Greifzange 12 schliessenden beweglichen Teil 13 (Greifer) auf dem Amboss 10 festgehalten und durch die Drehbewegung der Fördertrommel 6 aus dem Magazin 4 gezogen wird. Der Fördertrommel 6 ist eine Oeffnungsvorrichtung 1 nachgeschaltet, die zum Uebergabezeitpunkt einen Druckbogen 3 an den freien Schenkelenden erfasst und rittlings auf die Sammelstrecke 2 setzt.
Die Oeffnungsvorrichtung 16 besteht aus zwei im Erfassungsbereich gegenläufig rotierenden Greifertrommeln 17, 18, deren Wirkungsweise allgemein bekannt und deshalb hier nicht detailliert beschrieben ist.
In Fig. 2 ist die Greifzange 12 in der geschlossenen Stellung erkennbar und die Saugvorrichtung 5 steht unmittelbar vor dem Abheben von Druckbogen 3. Die Rückhaltevorrichtung 7 hält die Oeffnung des Magazinbodens wieder gesperrt. Dabei ist die Drehbewegung der Greifzange 12 aufgrund einer der Fördertrommel 6 entgegengesetzten Schwenkbewegung des Hebelarms 13 verzögert oder stillgesetzt worden, sodass der Druckbogen 3 beim Erfassen an der Oberfläche schonend beaufschlagt wird. Diese Massnahme ist bekannt.
Sobald der Druckbogen 3 in der Greifzange 12 eingespannt ist, wird die rückläufige Relativbewegung des Hebelarms 13 aufgehoben.
Der Hebelarm 13 wird anschliessend zusätzlich zur Drehgeschwindigkeit der Fördertrommel 6 beschleunigt, damit die Abzugsgeschwindigkeit eines Druckbogens 3 aus dem Magazin 4 erhöht werden kann, resp. der Erfassungsbereich oberhalb der Fördertrommel 6 für den nächsten Abzugszyklus früher und über eine längere Zeit als bisher freigestellt werden kann.

[0018] Die Wellen 15 der Hebelarme 13 lagern in angetriebenen, senkrecht zur Drehachse 14 angeordneten, mitrotierenden Scheiben 19 der Fördertrommel 6. An einer Seite einer Scheibe 19 ist jeweils ein Schild (nicht dargestellt) befestigt, der eine zur Steuerung des mit einem an der Welle 15 des Hebelarmes 13 festsitzenden Hebels 20 verbundene geschlossene Steuerkurve 21 aufweist.
Gemäss Darstellung in Fig. 5 besteht die Greifvorrichtung 9 aus zwei beabstandeten Greifzangen 12, deren stationärer Teil (Amboss) 10 durch das freie Ende des Hebelarms 13 gebildet ist und dessen beweglicher Teil (Greifer) 11 mit einer an dem Hebelarm 13 gelagerten Greiferwelle 22 verbunden ist. Diese Greiferwelle 22 ist mit einem in eine nicht dargestellte Steuerbahn eingreifenden Steuerhebel 23 verbunden, wobei die Steuerbahn seitlich einer weiteren mit der Fördertrommel 6 verbundenen Scheibe 19 zugeordnet ist.
Zur Realisierung einer zusätzlichen Verzögerung und Beschleunigung der Greifvorrichtung 9 gegenüber der Fördertrommel 6 sind in den Scheiben 19 der Fördertrommel 6, dem Schwenkradius des Hebelarmes 13 entsprechende Ausnehmungen vorgesehen, von denen die eine jeweils der Welle 15, der Greiferwelle 22 und die weitere dem in der Greifzange 12 eingespannten Druckbogen 3 zugeordnet ist. Die der Greiferwelle 22 zugeordnete Ausnehmung 24 ist nierenförmig ausgebildet, die dem Druckbogen 3 zugeordnete Ausnehmung 25 besitzt eine am Umfang der Scheibe 19 angeordnete Zutrittsöffnung 26 und verläuft spiralförmig entsprechend dem Schwenkradius des Hebelarmes 13, regelmässig gekrümmt nach innen. Die der Welle 15 zugeordnete Ausnehmung ist kreisrund ausgebildet.

[0019] Fig. 3 zeigt den von der Greifvorrichtung 9 auf dem Förderweg der Fördertrommel 6 in diese teilweise eingezogenen Druckbogen 3 und die in der Ausgangsstellung sich befindende Saugvorrichtung 5 sowie den an dem Umfang der Scheiben 19 aufliegenden Druckbogen 3. Bis zu dem dargestellten Zeitpunkt hat sich auch die Oeffnungsvorrichtung 16 entsprechend den in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Positionen der Klammer 27 verändert.
Fig. 4 veranschaulicht die Stellung der Uebernahme des Druckbogens 3 von der Fördertrommel 6 durch die Klammer 27 an der Greifertrommel 17 der Oeffnungsvorrichtung 16. Diese besteht aus zwei gegenläufig rotierenden Greifertrommeln 17, 18, die den Druckbogen 3 nach dessen Ueberbringung durch Greifertrommel 17 gemeinsam öffnen und auf der Sammelstrecke 2 absetzen.

[0020] Gemäss Darstellung verharrt Hebelarm 13 aufgrund eines sich in dieser Position befindenden kreisförmigen Abschnittes der Steuerkurve 21, sodass eine exakte Uebernahme des Druckbogens 3 durch Klammer 27 der Greifertrommel 17 entstehen kann, wobei auch die Greifzange 12 der Greifvorrichtung 9 den Druckbogen 3 schon freigegeben hat. Die gesteuerte Klammer 27 wird anschliessend gelöst und der Druckbogen 3 durch einen sog. Ueberfalzgreifer (nicht ersichtlich) am Ueberfalz resp. Greifrand des hinteren Schenkels des Druckbogens 3 festgehalten. Dadurch schwingt sich der kürzere Schenkel frei und kann von der Greifertrommel 18 erfasst werden. Diese Funktionsweise der Oeffnungsvorrichtung ist bekannt.

[0021] Fig. 5 macht auf die Ausbildung einer Welle 15 der Fördertrommel 6 und die mit ihr verbundenen Betätigungselemente aufmerksam. Die Welle 15 ist wie oben erwähnt über ein dargestelltes Wälzlager 29 in einer mit der Fördertrommel 6 umlaufenden Scheibe 19 montiert, wobei diese Scheibe keine Ausnehmungen für die Greifzange 12 und die Greiferwelle 22 aufweist, weil sie ausserhalb des Bogentransportes angeordnet ist. An dem dem Wälzlager 29 zugeordneten Ende der Welle 15 ist der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Hebel 20 befestigt, der mit der Fördertrommel 6 in der seitlich angeordneten, stationären Steuerkurve 21 (siehe Fig. 1 bis 4) umläuft.
Zwischen den durch Keile mit der Welle 15 verbundenen Hebelarmen 13 ist die in den Fig. 1 bis 4 veranschaulichte, mit der Fördertrommel 6 umlaufende Scheibe 19 mit Ausnehmungen für Wellen 15 resp. Wälzlager 30 sowie den Ausnehmungen 24, 25 für die schwenkbare Greiferwelle 22 und den nach innen versetzten Druckbogen 3 angeordnet.
Die Ausbildung der Greifzangen 12 und die Lagerung der Greiferwelle 22, mit der der bewegliche Teil (Greifer) 11 verbunden ist, ist der Fig. 5 ebenso entnehmbar. Der bewegliche Teil 11 ist abgekröpft ausgebildet und sein schnabelartiges Ende bildet mit dem freien Ende des Hebelarmes 13 eine Einspannstelle, die hebelarmseitig mit einer nichtmetallischen Greiferunterlage 31 ausgebildet ist. Zur Lagerung der Greiferwelle 22 sind an den Hebelarmen 13 benachbarte Lagerböcke 32 vorgesehen.
Das Hebel 20 gegenüberliegende Ende der Welle 15, an dem ein Hebelarm 13 befestigt ist, ist mit einer nicht ersichtlichen, konzentrischen Lagerbohrung ausgebildet, in der eine Schwenkachse 33 an einem Ende lagert, wogegen das andere Ende der Schwenkachse 33 in einer weiteren, umlaufenden Scheibe 19 (nicht dargestellt) ohne Ausnehmungen für Greiferwelle 22 und Druckbogen 3 lagert; hierzu ist Wälzlager 34 vorgesehen. Am Ende dieser Welle 33 sitzt der Steuerhebel 23, der mittels Rolle 35 in eine seitlich versetzte, stationäre endlose Steuerbahn eingreift und beim Umlaufen der Fördertrommel 6 die Schwenkachse 33 betätigt. An letzerer sitzt benachbart zu dem mit dem Ende der Welle 15 verbundenen Hebelarm 13 ein Zahnsegment 36 fest, welches mit einer am Ende der Greiferwelle 22 befestigten Ritzel 37 kämmt. Der in der Steuerbahn umlaufende Steuerhebel 23 betätigt den mit dem am Ende des Hebelarmes 13 ausgebildeten, stationären Teil (Amboss) 10 zusammenwirkenden beweglichen Teil (Greifer) 11 der Greifzange 12, in dem er diese vor dem Erfassen des Druckbogens 3 vom Stapel Öffnet, zum Erfassen schliesst und zur Freigabe an die Oeffnungsvorrichtung 16 wieder Öffnet, ein an sich bekannter Vorgang.
Zur Meidung einer Verstellung an der Greifzange 12 durch die Verarbeitung unterschiedlich dicker Druckbogen 3 ist auf der Schwenkachse 33, zwischen Zahnsegment 36 und Wälzlager 34 eine selbsttätig wirkende Dickenausgleichsvorrichtung 38 montiert, die dafür sorgt, dass die Druckbogen 3 jeweils zuverlässig in der Greifzange 12 gehalten sind.

[0022] Fig. 6 weist auf die in Fig. 5 nicht erkennbare Ausbildung der Schwenkachse 33 hin.

[0023] Fig. 7 zeigt die Möglichkeit zur vorzeitigen Freistellung eines Druckbogens 3 von der Greifzange 12 in einer Position entsprechend Fig. 3. Zu diesem Zweck ist an der Zutrittsöffnung 26 ein blattfederartiges Bogenhalteelement 39 befestigt, welches den eingezogenen Druckbogen 3 gegen die innere Wand der Ausnehmung 25 drückt und ihn an dieser auch bei geöffneter Greifzange 12 festhält.

[0024] Nicht nur durch diese Alternative, sondern die allgemeine Verfahrens- und Funktionsweise sowie die konstruktive Ausgestaltung der vorgeschlagenen Erfindung, gestatten ein anschlagfreies, variables Positionieren eines Druckbogens 3 an der Fördertrommel, sodass die offene Kante unterschiedlich breiter Druckbogen 3 jeweils an der gleichen Stelle von der Greifertrommel 17 der Oeffnungsvorrichtung 16 erfassbar wird, wobei die Oeffnungsvorrichtung 16 mit der Sammelstrecke taktgleich antriebsverbunden ist.


Ansprüche

1. Verfahren für das rittlingsweise Beschicken einer Sammelstrecke mit gefalzten Druckbogen, bei dem ein Druckbogen nach teilweisem Abheben von einem Stapel mittels rotierender Fördertrommel an dem Falz erfasst und falzvoran auf der Umlaufbahn der Fördertrommel an eine Abgabestelle transportiert und anschliessend an dieser von einer nachgeschalteten, den Druckbogen an einem dem Falz gegenüberliegenden Randbereich erfassenden und in etwa entgegengesetzter Richtung fördernden Oeffnungseinrichtung auf die Sammelstrecke versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit eines von dem Stapel erfassten Druckbogens gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der Fördertrommel vorerst erhöht und vor resp. in einem Bereich der Abgabestelle bzw. im Erfassungsbereich der Oeffnungseinrichtung verzögert wird, so dass der Druckbogen bezüglich Umfang der Fördertrommel (6) wieder zurückversetzt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördergeschwindigkeit des Druckbogens (3) im Abgabebereich gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der Fördertrommel (6) verzögert wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbogen (3) im Abgabebereich in Stillstand oder eine Rücklaufbewegung versetzt wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch anschlagfreies Positionieren der Druckbogen (3) am Umfang der Fördertrommel (6).
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Kante unterschiedlich breiter Druckbogen (3) beim Erfassen durch die Oeffnungseinrichtung (16) sich jeweils an der gleichen Stelle zwischen Fördertrommel und Oeffnungseinrichtung befindet.
 
6. Vorrichtung für das Beschicken einer Sammelstrecke mit gefalzten Druckbogen (3), bestehend aus einer einen Druckbogen (3) falzvoran von einem Stapel eines benachbarten Bogenmagazins (4) abziehenden, rotierenden Fördertrommel (6), welcher eine den Druckbogen (3) teilweise von dem Stapel abhebende Saugvorrichtung (5) zugeordnet ist und am Umfang wenigstens eine, den abgehobenen Druckbogenteil erfassende Greifvorrichtung (9) aufweist, und aus einer der Fördertrommel (6) nachgeschalteten, an einer an der Umlaufbahn der Greifvorrichtung (9) angeordneten Abgabestelle den Druckbogen (3) an dem dem Falz gegenüberliegenden Randbereich erfassenden und etwa in entgegengesetzter Richtung transportierenden Oeffnungseinrichtung (16), deren Wirkbereich in eine Sammelstrecke (2) mündet, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifvorrichtung (9) mit einem innerhalb der Fördertrommel (6) um eine zur Drehachse (14) letzterer parallelen Achse schwenkbar gesteuerten Hebelarm (13) verbunden ist und an diesem zur drehsinngemässen Verlagerung des Druckbogens (3) an der Fördertrommel (6) auf einer vom Umfang der Fördertrommel (6) etwa spiralförmig nach innen verlaufenden Bahn verschwenkbar ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mit der Greifvorrichtung (9) verbundene Hebelarm (13) an einer die parallele Achse bildenden, schwenkbar gelagerten Welle (15) befestigt ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Welle (15) ein in eine endlose Steuerkurve eingreifender Hebel (20) befestigt ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Hebelarmende als stationärer Teil (10) einer Greifzange (12) der Greifvorrichtung (9) ausgebildet ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem stationären Teil (10) der Greifzange (12) zusammenwirkender beweglicher Teil (11) an einer an dem Hebelarm (13) parallel zur Welle (15) gelagerten Greiferwelle (22) befestigt ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Teil (11) der Greifzange (12) durch einen mit einer Steuerbahn verbundenen Steuerhebel (23) in Offen- oder Schliessstellung versetzbar ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferwelle (22) ein Zahnritzel (37) aufweist, das durch ein kämmendes Zahnsegment (36) mit dem Steuerhebel (23) antriebsverbunden ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zahnsegment (36) und der Steuerhebel (23) an einer konzentrisch zur Welle (15) gelagerten Schwenkachse (33) befestigt sind.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, das die einem Druckbogen (3) zugeordnete, schlitzförmige Ausnehmung (25) eine den eingezogenen Druckbogen (3) gegen eine Wand der Ausnehmung (25) drückendes Bogenhalteelement (39) aufweist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die gesteuerte Schwenkbewegung eines Hebelarmes (13) verstellbar ausgebildet ist, derart, dass die offene Kante unterschiedlich breiter Druckbogen (3) an der gleichen Stelle zwischen Fördertrommel (6) und Oeffnungseinrichtung (16) vorgesehen ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht