[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer zum Bilden einer Faserstoffbahn, z.
B. Papierbahn, aus einer Fasersuspension, insbesondere als Teil einer Papierherstellungsmaschine.
[0002] Die Erfindung geht aus vom Gegenstand der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
196 52 485.7 vom 17. Dezember 1996 (PA 10459). Demgemäß hat ein Doppelsiebformer zwei
endlose, umlaufende Siebbänder, die miteinander eine Doppelsiebzone bilden. Im Bereich
dieser Doppelsiebzone bildet sich die Faserstoffbahn zwischen den beiden Siebbändern.
Innerhalb der Doppelsiebzone oder an deren Beginn laufen die zwei Siebbänder gemeinsam
über eine Formierwalze, wobei das eine Siebband, nämlich das "innere" Siebband, in
direkten Kontakt mit der Formierwalze kommt. An der Ablaufstelle der beiden Siebbänder
von der Formierwalze kommt das andere Siebband nämlich das "äußere" Siebband, in Kontakt
mit wenigstens einer sich quer über das Siebband erstreckenden Stützeinrichtung, hier
mit einer Leiste. Diese Leiste kann in Sonderfällen starr im Maschinengestell befestigt
sein. Vorzugsweise ist sie jedoch (beispielsweise mittels eines Pneumatikschlauches)
nachgiebig an das äußere Siebband andrückbar. In allen Fällen soll mittels der Leiste
an der genannten Ablaufstelle ein vorübergehendes Auseinanderlaufen der zwei Siebbänder
(Siebtrennung) verhindert werden. Ein solches Auseinanderlaufen der beiden Siebbänder
kann gelegentlich beobachtet werden, obwohl man die Siebbänder in Laufrichtung spannt.
Die Folge ist, daß ein ordnungsgemäßes Bilden der Faserstoffbahn gestört wird. Durch
das nachgiebige Andrücken der Leiste erzielt man den Vorteil, daß sich die Position
der Leiste selbsttätig an die momentane Schichtdicke der zwischen den zwei Siebbändern
befindlichen Fasersuspension anpaßt. Dies ist - in ähnlicher Form - auch offenbart
in der WO 95/34713 (FR 20365).
Indessen haben sich die oben beschriebenen Anordnungen des Standes der Technik noch
nicht als genügend wirksam erwiesen. Gelegentlich beobachtet man immer noch Störungen
einer geordneten Bahnbildung.
[0003] Dies äußert sich z. B. darin, daß in der fertigen Papierbahn die gewünschte gleichmäßige
Faserverteilung gestört ist. So kann es z. B. zu einem ungleichmäßigen Flächengewichts-Querprofil
kommen, oder die Papierbahn macht (beim Betrachten gegen eine Lichtquelle) einen wolkigen
Eindruck, wobei die Wolkigkeit manchmal stark und/oder ungleichmäßig ist, mit anderen
Worten: die Qualität der "Formation" ist nicht befriedigend.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Doppelsiebformer der eingangs
beschriebenen Bauart dahingehend zu verbessern, daß die genannten Störungen in der
Qualität des fertigen Papieres vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 im wesentlichen
dadurch gelöst, daß im Bereich der Ablaufstelle der Siebbänder von der Formierwalze
auf der Seite des äußeren Siebbandes eine Unterdruckzone gebildet wird z.B. mittels
einer sogenannten Foilleiste. Eine solche Foilleiste, für sich allein bekannt aus
DE 91 05 328 = US 5262009 (PA 04835), hat eine das Siebband berührende Gleitfläche
und eine sich daran anschließende sogenannte Foilfläche, welche gegen die Sieblaufrichtung
geneigt ist, wobei sie in Sieblaufrichtung vom Siebband divergiert. Dadurch wird in
dem sich öffnenden Zwickel zwischen dem äußeren Siebband und der Foilfläche durch
die Bewegung des Siebbandes eine Unterdruckzone geschaffen.
[0006] Es ist nun zu erwarten, daß sich die zuvor erwähnte Unterdruckzone im Sinne einer
Steigerung der Qualität der fertigen Papierbahn auswirkt. D. h. man kann Störungen
im Flächengewichts-Querprofil zumindest weitgehend vermeiden; dasselbe trifft zu für
die bisher beobachtete Wolkigkeit; letzteres bedeutet mit anderen Worten: Man erzielt
eine wesentlich verbesserte Qualität der "Formation".
[0007] Vermutlich beruht die Wirkung der erfindungsgemäßen Gestaltung der genannten Unterdruckzone
darauf, daß ein ähnlicher Unterdruck in dem Zwickel entsteht, der stets vorhanden
ist zwischen dem ablaufenenden inneren Siebband und dem Mantel der Formierwalze.
[0008] Denn vermutlich ist der hier (unter dem sogenannten Registerwalzen-Effekt) entstehende
Unterdruck - wenn auf der Seite des äußeren Siebbandes Atmosphärendruck herrscht -
die Ursache für die genannten Störungen.
[0009] Gemäß der Erfindung wirkt nun der mittels einer Foilleiste oder mitels eines Saugschuhes,
Saugkastens oder dergleichen erzeugte Unterdruck dem an der Formierwalze sich bildenden
Unterdruck entgegen, so daß die negative Wirkung des letzteren aufgehoben oder zumindest
verringert wird.
[0010] Gemäß Anspruch 3 wird die das äußere Siebband berührende Gleitfläche der Foilleiste,
wie an sich bekannt, nachgiebig an das äußere Siebband angedrückt. Dadurch bleibt
der Vorteil erhalten, daß sich die Foilleiste selbsttätig an unterschiedliche Suspensionshöhen
anpaßt. Zu diesem Zweck wird man vorzugsweise (gemäß Anspruch 4) die Foilleiste (in
einem Querschnitt durch die Foilleiste gesehen) in ihrem stromabwärtigem Bereich mittels
eines Gelenks an einem feststehenden oder an einem verstellbaren Bauteil abstützen
und in ihrem stromaufwärtigem Bereich mittels einer nachgiebigen Stelleinrichtung
(z. B. Pneumatikschlauch) an das äußere Sieb andrücken.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Figur 1 zeigt den an der Formierwalze liegenden Bereich eines Doppelsiebformers
in einer schematischen Seitenansicht.
Die Figuren 2 und 3 zeigen Varianten zur Figur 1.
Jede der Figuren 4 - 7 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung in Doppelsiebformern
unterschiedlicher Bauart.
[0012] In Figur 1 erkennt man von einem Doppelsiebformer eine Brustwalze 13 und eine Formierwalze
14 sowie zwei Siebbänder 11 und 12, die - beginnend an der Formierwalze 14 - miteinander
eine Doppelsiebzone bilden.
[0013] Das eine Siebband 12 ist das sogenannte innere Siebband, welches in direkten Kontakt
mit der Formierwalze 14 kommt. Das andere Siebband 11 ist das sogenannte äußere Siebband;
es kommt in direkten Kontakt mit der Brustwalze 13 und läuft von dieser zur Formierwalze
14.
[0014] Ein Stoffauflauf 10 führt einen Fasersuspensionsstrahl in den (von den beiden Siebbändern
11 und 12 gebildeten) Einlaufzwickel. Die beiden Siebbänder 11 und 12 umschlingen
nun gemeinsam einen relativ kleinen Bereich des Mantels der Formierwalze 14; in diesem
Bereich kann sich eine Saugzone 14a befinden.
[0015] Ein großer Teil des zugeführten Suspensionswassers strömt durch die Maschen des äußeren
Siebbandes 11, ein kleinerer Teil in das Innere der Formierwalze 14. Hierdurch beginnt
sich zwischen den beiden Siebbändern die Faserstoffbahn zu bilden. An der Ablaufstelle
der beiden Siebbänder 11 und 12 von der Formierwalze 14 kommt das äußere Siebband
in Kontakt mit einer Stützeinrichtung 9, die in Figur 1 als eine sogenannte Foilleiste
ausgebildet ist. Diese hat eine das äußere Siebband 12 berührende Gleitfläche 9a und
eine sich in Sieblaufrichtung daran anschließende Foilfläche 9b. Die letztere divergiert
unter einem kleinen Winkel von beispielsweise 1 bis 5° vom äußeren Siebband 12. Dadurch
entsteht aufgrund der Bewegung der Siebbänder zwischen der Foilfläche 9b und dem äußerem
Siebband 11 eine Unterdruckzone.
[0016] Die Foilleiste 9 ist beispielsweise Bestandteil eines Entwässerungskastens 8, der
zur Führung der Siebbänder weitere Leisten 8a aufweist. Zur Abstützung der Foilleiste
befindet sich auf dem Entwässerungskasten 8 ein Lagerbock 7a, der den stromabwärtigen
Bereich der Foilleiste 9 mittels eines Gelenks 7 abstützt. Der stromaufwärtige Bereich
der Foilleiste 9 mit der Gleitfläche 9a wird dagegen mittels eines Pneumatikschlauches
6 (mit fein dosiererbarer Kraft) nachgiebig an das äußere Siebband 11 angedrückt.
[0017] In Figur 1 befindet sich die Gleitfläche 9a der Foilleiste 9 in unmittelbarer Nähe
der Ablaufstelle der beiden Siebbänder 11 und 12 von der Formierwalze 14.
[0018] Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, gemäß Figur 2 die das äußere Siebband 11 berührende
Gleitfläche 9a um ein geringes Maß x stromabwärts von (also hinter) der Ablaufstelle
A anzuordnen. Eine Anordnung der Gleitfläche 9a vor der Ablaufstelle A ist ebenfalls
möglich. Durch Verschieben des Entwässerungskastens 8 entlang dem Doppelpfeil P kann
jede beliebige Zwischenstellung herbeigeführt werden. Somit kann man die Position
(und den Beginn) der Unterdruckzone (zwischen Foilleiste 9 und Sieb 11) beliebig einstellen.
[0019] Hierdurch gelingt es, dem im Zwickel F (zwischen Formierwalze 14 und Sieb 12 entstehenden
Unterdruck in optimaler Weise entgegenzuwirken, so daß das Entstehen der Faserstoffbahn
zwischen den zwei Sieben 11 und 12 nicht mehr gestört wird. Gemäß Figur 3 wird an
der Ablaufstelle der beiden Siebbänder 11 und 12 von der Formierwalze 14 eine Saugzone
mittels eines Saugschuhes 9' gebildet, der wiederum auf einem Gelenk 7 ruht und mit
Hilfe eines Pneumatikschlauches 6 an das äußere Siebband 11 nachgiebig andrückbar
ist. Der zum Siebband 11 offene Innenraum des Saugschuhes 9' ist an eine Unterdruckquelle
29 angeschlossen. Die Figur 4 zeigt in einer schematischen Seitenansicht einen kompletten
Doppelsiebformer, wiederum mit einem Stoffauflauf 10, zwei endlosen Siebbändern 11
und 12, Brustwalze 13 und Formierwalze 14, die von den beiden Siebbändern auf einen
kleinen Sektor a (mit einem Winkel zwischen 10 und 40°) umschlungen ist. Von der Formierwalze
14 laufen die beiden Siebbänder (zusammen mit der sich dazwischen bildenden Faserstoffbahn)
über eine erste Saugwalze 18 und sodann über eine zweite Saugwalze 19. Hier trennt
sich das innere Siebband 12 von der Faserstoffbahn und läuft über Leitwalzen 22 zurück
zur Formierwalze 14. Das äußere Siebband 11 führt die Faserstoffbahn weiter, bis die
Faserstoffbahn mittels eines Abnahmefilzes 23 und einer Abnahmewalze 24 vom Siebband
abgenommen wird. Das äußere Siebband 11 läuft über Leitwalzen 21 zurück zur Brustwalze
13. In der Schlaufe des (unteren) äußeren Siebbandes 11 befindet sich eine schwenkbare
Trageinrichtung 15'. Auf dieser ist eine im einzelnen gemäß Figur 1 ausgebildete Foilleiste
9 angeordnet, außerdem zwei nachgiebig an die Umschlingunszone der Formierwalze 14
andrückbare Formationsleisten 15. Die Anordnung ist derart getroffen, daß das äußere
Siebband 11 ein Untersieb und daß das innere Siebband 12 ein Obersieb ist. Somit wird
die Foilleiste 9 von unten nach oben in Richtung zur Formierwalze 14 an das Untersieb
11 angedrückt.
[0020] Bei der in Figur 5 gezeigten Bauweise laufen die beiden Siebbänder, ausgehend von
der Formierwalze 14, schräg nach oben. Unmittelbar an der Ablaufstelle der beiden
Siebbänder von der Formierwalze kommt das äußere Siebband 11 wiederum mit einer Foilleiste
9 in Kontakt, die (wie oben beschrieben) mit dem äußeren Siebband 11 eine Unterdruckzone
bildet.
[0021] Abweichend von Fig. 4 ist das äußere Siebband 11 ein Obersieb und das innere Siebband
12 ein Untersieb, so daß die Foilleiste 9 von oben nach unten an das Obersieb 11 angedrückt
wird. Die Foilleiste 9 ist wiederum mittels eines Gelenkes 7 an einem feststehenden
Bauteil abgestützt, welches im vorliegenden Falle als ein oberer Entwässerungskasten
38 ausgebildet ist. Dieser ist schwach nach unten ausgebaucht (mit einem großen Krümmungsradius
R). An der Unterseite des Entwässerungskastens 38 befindet sich eine Reihe von Leisten
28, die fest mit dem Kasten 38 verbunden sind und über die das äußere Siebband 11
gleitet. Zum Abführen des nach oben dringenden Suspensionswassers sind in dem Kasten
38 Unterdruckkammern 32 ausgebildet. Innerhalb der Schlaufe des inneren Siebbandes
12 ist ein unterer Entwässerungskasten 37 vorgesehen. Dieser trägt mehrere sogenannte
Formationsleisten 27, die von untenher nachgiebig an das innere Siebband 12 andrückbar
sind, vorzugsweise mittels individuell steuerbarer Pneumatik-Schläuche. Im weiteren
Verlauf der Doppelsiebzone ist ein Trennsauger 33 angeordnet; an diesem trennt sich
das äußere Siebband 11 von dem inneren Siebband 12, welches die gebildete Faserstoffbahn
weitertransportiert, zunächst über eine Siebsaugwalze 30. Abweichend hiervon kann
sich das äußere Siebband 11 erst am Umfang der Siebsaugwalze von dem inneren Siebband
trennen, wie in Figur 5 mit strichpunktierten Linien angedeutet ist. In einer weiteren
Variante zu Figur 5 können die beiden Siebbänder, ausgehend von der Brustwalze 13
und der Formierwalze 14, im wesentlichen vertikal von unten nach oben durch die Doppelsiebzone
laufen.
[0022] Die Figur 6 zeigt eine gegenüber Fig. 5 kompaktere Bauweise, bei welcher der Trennsauger
33 entfällt. Der Entwässerungskasten 38' hat eine zusätzliche Unterdruckkammer 32';
unmittelbar hinter dieser ist die Siebsaugwalze 30 angeordnet.
[0023] Der in Figur 7 dargestellte Doppelsiebformer umfaßt wiederum zwei Siebbänder 11 und
12. In der dargestellten Anordnung bildet das innere Siebband 12 ein Untersieb und
das äußere Siebband 11 ein Obersieb. Bevor das Obersieb 11 am Umfang der Formierwalze
14 mit dem Untersieb 12 in Kontakt kommt, läuft es über eine Brustwalze 13. Zwischen
den beiden Walzen 13 und 14 bilden die beiden Siebbänder 11 und 12 miteinander einen
keilförmigen Einlaufspalt, der unmittelbar von einem Stoffauflauf 10 eine Faserstoffsuspension
aufnimmt.
[0024] Der Stoffauflauf ist nur schematisch angedeutet. Vorzugsweise handelt es sich um
einen Stoffauflauf, der in bekannter Weise mit einer sektioniert steuerbaren Verdünnungswasserzugabe
ausgerüstet ist, zwecks Einstellung eines gewünschten Flächengewichts-Querprofiles
der fertigen Papierbahn.
[0025] Der Doppelsieb-Former hat innerhalb der Schlaufe des Obersiebes 11 im Bereich der
Formierwalze 14 eine Wasser-Auffangeinrichtung 36. Dorthin gelangt zunächst ein großer
Teil des Suspensionswassers, welches am Beginn der Doppelsiebzone das Obersieb 11
durchdringt. Dies erfolgt im wesentlichen im oberen absteigenden Quadranten der Formierwalze
14. Ungefähr auf der Höhe der Formierwalzen-Drehachse laufen die beiden Siebe 11 und
12 mit der sich dazwischen bildenden Faserstoffbahn nach unten von der Formierwalze
ab. Sie laufen sodann über einen in der Schlaufe des Obersiebes 12 angeordneten, und
aus Leisten 8a gebildeten konvex gekrümmten Formierschuh. Zwischen den Leisten 8a
dringt weiteres Suspensionswasser in die Auffangwanne 36. Ein weiterer Teil des Suspensionswassers
strömt durch das Untersieb 11 in eine Auffangwanne 40. Hier können Formierleisten
vorgesehen sein, die in bekannter Weise nachgiebig an das Untersieb 12 andrückbar
sind, (in Fig. 7 nicht dargestellt). Anstelle dieser Formierleisten kann im Bereich
der Leisten 8a dem Untersieb 12 wenigstens ein Deflektor zugeordnet sein.
[0026] Der Mantel der Formierwalze 14 hat in bekannter Weise Ausnehmungen zum vorübergehenden
Speichern von Wasser, z.B. in Form eines Wabenbezuges und eines darauf befestigten
Siebstrumpfes.
[0027] Zusätzlich kann, falls erforderlich, die Formierwalze 14 als Saugwalze ausgebildet
sein, mit Unterdruckquelle 29. Auch die in der Schlaufe des Obersiebes 11 angeordnete
Wasserauffangeinrichtung 36 kann bei Bedarf an eine Unterdruck-Quelle 29' angeschlossen
sein. Gemäß der Erfindung ist an der Ablaufstelle der Siebbänder 11, 12 von der Formierwalze
14 eine Unterdruck erzeugende Foilleiste 9 angeordnet, mit den anhand der Fig. 1 beschriebenen
Merkmalen.
[0028] Wesentlich ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 auch , daß in der Doppelsiebzone
die beiden Siebe 11 und 12, unmittelbar ausgehend von der Formierwalze 14 steil nach
unten laufen.
[0029] In diesem Bereich bildet die Doppelsiebzone mit einer gedachten Vertikalebene einen
Winkel a, der zwischen 10 und 50 Grad beträgt, wobei in diesem Abschnitt das Obersieb
11 sich stets oberhalb des Untersiebs 12 befindet. Vorzugsweise ist der Winkel a kleiner
als 45 Grad. In dem steil nach unten laufenden Abschnitt der Doppelsiebzone können
noch weitere Entwässerungselemente vorgesehen sein, z.B. das Untersieb 12 berührende
Saugkästen 47.
[0030] Am Ende des steil nach unten verlaufenden Abschnittes der Doppelsiebzone ist eine
Umlenkwalze 42 vorgesehen, welche die beiden Siebbänder 11, 12 in eine im wesentlichen
horizontale Laufrichtung umlenkt. Hier ist in der Schlaufe des Untersiebes 12 ein
Trennsauger 33 vorgesehen, an dem das Obersieb 11 sich vom Untersieb 12 und von der
darauf befindlichen Papierbahn abhebt. Das Obersieb 11 läuft von hier über Leitwalzen
46 zurück zur Brustwalze 13. Das Untersieb 12 läuft nach dem Trennsauger 33 - falls
erforderlich über wenigstens einen weiteren Saugkasten 37' - zu einer Siebsaugwalze
30, danach über Leitwalzen 41 zurück zur Formierwalze 14. Unmittelbar hinter der Siebsaugwalze
30 wird die gebildete Papierbahn in bekannter Weise mittels eines Filzes 23 und einer
Abnahmewalze 24 vom Untersieb 11 abgenommen.
[0031] Die erfindungsgemäße Foilleiste 9 (oder Saugschuh 9') in Verbindung mit steil nach
unten laufenden Siebbändern (ähnlich Fig. 7) ist auch anwendbar in einem Doppelsiebformer
gemäß Patentanmeldung 19651493.2 (PA 10449); dieser ist zur Bildung einer mehrlagigen
Papierbahn auf einem Langsieb angeordnet.
1. Doppelsiebformer zum Bilden einer Faserstoffbahn, z. B. Papierbahn, aus einer Fasersuspension,
insbesondere als Teil einer Papierherstellungsmaschine, mit den folgenden Merkmalen:
a) Zwei endlose, umlaufende Siebbänder (11, 12) bilden miteinander eine Doppelsiebzone,
in der sich die Faserstoffbahn zwischen den zwei Siebbändern bildet;
b) In der Doppelsiebzone laufen die zwei Siebbänder (11, 12) gemeinsam über eine Formierwalze
(14), wobei das eine Siebband (das "innere" Siebband 12) in direkten Kontakt mit der
Formierwalze kommt;
c) Im Bereich der Ablaufstelle der beiden Siebbänder (11, 12) von der Formierwalze
(14) kommt das andere Siebband (nämlich das "äußere" Siebband 11) in Kontakt mit wenigstens
einer sich quer über das Siebband erstreckenden Stützeinrichtung (z.B. Leiste 9);
d) dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung (9) auf das äußere Siebband (11)
Unterdruck ausübt.
2. Doppelsiebformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung
eine Leiste (9) ist, die eine das äußere Siebband berührende Gleitfläche (9a) und
eine sich daran (in Sieblaufrichtung) anschließende Foilfläche (9b) aufweist, die
zwecks Erzeugung von Unterdruck vom äußeren Siebband (11) divergiert.
3. Doppelsiebformer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Leiste
(9) an ihrer Gleitfläche (9a) nachgiebig an das äußere Siebband (11) andrückbar ist.
4. Doppelsiebformer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß - in einem Querschnitt
durch die Leiste (9) gesehen - der stromabwärtige Bereich der Leiste mittels eines
Gelenks (7) abgestützt ist, der stromaufwärtige Bereich dagegen mittels einer nachgiebigen
Stelleinrichtung, z. B. mittels eines Pneumatikschlauches (6).
5. Doppelsiebformer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des genannten
Gelenks (7) vom äußeren Siebband (11) variierbar ist, um den Neigungswinkel zwischen
der Foilfläche und dem äußeren Siebband (und somit die Höhe des entstehenden Unterdrucks)
anpassen zu können.
6. Doppelsiebformer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Position der Stützeinrichtung (a) im wesentlichen parallel zur Sieblaufrichtung (Pfeil
P) variierbar ist.
7. Doppelsiebformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung
als ein Saugschuh (9'), Saugkasten oder dgl. ausgebildet ist.
8. Doppelsiebformer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugschuh, Saugkasten
oder dgl. nachgiebig an das äußere Stützband andrückbar ist.
9. Doppelsiebformer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützeinrichtung (9) in der Schlaufe eines Untersiebes (11) und die Formierwalze (14)
in der Schlaufe eines Obersiebes (12) angeordnet sind (Fig. 4).
10. Doppelsiebformer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützeinrichtung (9) in der Schlaufe eines Obersiebes (11) und die Formierwalze (14)
in der Schlaufe eines Untersiebes (12) angeordnet sind (Fig. 5, 6).
11. Doppelsiebformer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebe (11, 12)
zwischen Formierwalze (14) und Stützeinrichtung (9) von unten nach oben laufen (Fig.
5 oder 6).
12. Doppelsiebformer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebe (11, 12)
zwischen Formierwalze (14) und Stützeinrichtung (9) von oben nach unten laufen (Fig.
7).