[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbaubohle der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Bei an Straßenfertigern verwendeten ausziehbaren Einbaubohlen begrenzt bei voll ausgefahrenen
Ausziehbohlen die Breite der Grundbohle indirekt die maximale Arbeitsbreite, die geringer
ist als die doppelte Grundbohlenbreite. Die Grundbohlenbreite wird diktiert durch
Transportvorschriften, die für einen Straßentransport ohne Sondergenehmigung in Deutschland
ca. 2,5 m vorschreiben. Die doppelte Grundbohlenbreite oder mehr läßt sich deshalb
nicht einstellen, weil die inneren Ausziehbohlen-Wangen maximal bis an die inneren
Grundbohlen-Wangen eingefahren werden können, wobei die äußeren Ausziehbohlen-Wangen
nicht mehr über die Grundbohlenbreite hinausragen dürfen, so daß beim Ausfahren der
Ausziehbohlen an jeder Seite zumindest das Dickenmaß der inneren Grundbohlen-Wange
zur doppelten Grundbohlenbreite fehlt. In der Praxis wird von Anwendern jedoch auch
ohne zusätzlich anzubauende Verlängerungsteile eine maximale Arbeitsbreite entsprechend
der doppelten Grundbohlenbreite gefordert.
[0003] Bei einer aus DE-A-44 06 470 bekannten Einbaubohle wird die geforderte große Arbeitsbreite
bei ausgefahrenen Ausziehbohlen dadurch erzielt, daß die innere Ausziebohlen-Wange
an der äußeren Grundbohlen-Wange vorbei nach außen geschoben werden kann. Da sich
die innere Ausziebohlen-Wange nicht an der äußeren Grundbohlen-Wange abstützen kann,
sind zur Aufnahme der im Betrieb auftretenden Torsionsmomente an der Ausziehbohle
zwei Paar Teleskopführungsrohre vorgesehen, von denen das obere Paar in der Grundbohle
abgestützt und mit seinen ausfahrbaren Enden mit der äußeren Ausziehbohlenwange verbunden
ist, während das untere Paar in der Ausziehbohle abgestützt und mit seinen ausfahrberen
Enden an der inneren Grundbohlen-Wange befestigt ist. Auf diese Weise wird die äußere
Ausfahrbohlen-Wange über das obere Paar abgestützt, während die innere Ausziehbohlen-Wange
von dem unteren Paar und ohne eine direkte Abstützverbindung zwischen der inneren
Ausziehbohlen-Wange und der äußeren Grundbohlen-Wange abgestützt wird.
[0004] Die beiden Teleskoprohrpaare bedeuten einen erheblichen baulichen Aufwand, erhöhen
das Gewicht der Einbaubohle, und sind dennoch nicht in der Lage, die innere Ausziehbohlen-Wange
stabil abzustützen, da die größte Abstützkraft vom unteren Paar dann aufzubringen
ist, wenn bei voll ausgefahrener Ausziehbohle die Teleskoprohre am weitesten ausgezogen
sind.
[0005] Bei einer aus EP-A-367 893 bzw. DE-A-38 38 158 bekannten Einbaubohle ist eine maximale
Arbeitsbreite entsprechend der doppelten Grundbohlenbreite dadurch einstellbar, daß
die äußeren Grundbohlen-Wangen in grundbohlenfesten Führungen jeweils um eine zusätzliche
Strecke nach außen fahrbar sind, so daß die äußeren Ausziehbohlen-Wangen der in den
äußeren Grundbohlen-Wangen geführten Ausziehbohlen weit genug ausfahren. Durch die
relative Beweglichkeit der äußeren Grundbohlen-Wangen läßt sich dann beim Einfahren
die Transportbreite einstellen. Die sich nahzu über die halbe Grundbohlenbreite erstreckenden
Führungen für die beweglichen äußeren Grundbohlen-Wangen sind baulich aufwendig und
schwer. Außerdem ist es erforderlich, die äußeren Grundbohlen-Wangen massiv und doppelwandig
auszubilden. Schließlich führen die im Betrieb bei ausgefahrenen Ausziehbohlen wirksamen
Kippmomente an den Ausziehbohlen zu Führungsproblemen in den äußeren Grundbohlen-Wangen
und in den Führungen der Grundbohle. Für die äußeren Grundbohlen-Wangen und die Ausziehbohlen
werden getrennte Ausschiebezylinder benötigt.
[0006] Bei einer aus EP-A-367 893 bzw. DE-A-38 44 905 bekannten Einbaubohle ist jede Ausziehbohle
in sich teleskopierbar, damit die äußeren Ausziehbohlen-Wangen bis auf die doppelte
Grundbohlenbreite ausfahrbar und für den Transport bis innerhalb der Grundbohlenbreite
einfahrbar sind. Zwischen den teleskopierbaren Teilen jeder Ausziehbohle sind zusätzliche,
aufwendige Führungseinrichtungen erforderlich, um die im Betrieb auftretenden Kippmomente
aufnehmen zu können.
[0007] Bei einer aus DE-A-38 38 157 bekannten Einbaubohle ist jede Ausziehbohle in sich
teleskopierbar, damit die äußeren Ausziehbohlen-Wangen bis auf die doppelte Grundbohlenbreite
ausfahrbar und für den Transport bis innerhalb der Grundbohlenbreite einfahrbar sind.
Zwischen den teleskopierbaren Teilen jeder Ausziehbohle sind zusätzliche aufwendige
Führungseinrichtungen und zusätzliche Teleskopierantriebe notwendig.
[0008] Weiterer Stand der Technik ist enthalten in DE 295 05 382 U, EP 0 686 729 A und EP
0 493 889 A.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einbaubohle der eingangs genannten
Art zu schaffen, die auf baulich einfache Weise ermöglicht, in etwa die doppelte Grundbohlenbreite
und eine Transportvorschriften entsprechende Transportbreite einzuhalten.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Der Ausfahrhub jeder Ausziehbohle läßt sich weitgehend unabhängig von der in Ausziehrichtung
gesehenen Dimension der Grundbohle einstellen, weil die innere Ausziehbohlen-Wange
durch die äußere Grundbohlen-Wange hindurch ausfahrbar ist. Es läßt sich nicht nur
in etwa die doppelte Grundbohlenbreite einstellen, sondern - falls erforderlich -
sogar eine noch größere Breite, wobei stets die Führung der Ausziehbohle und deren
Kippmomentabstützung auch zwischen der inneren Ausziehbohlen-Wange und der äußeren
Grundbohlen-Wange erhalten bleiben. Es ist nicht erforderlich, die Ausziehbohle oder
die Grundbohle jeweils für sich teleskopierbar auszubilden oder die innere Ausziehbohlenwange
von der äußeren Grundbohlen-Wange zu trennen, so daß schwere und raumfüllende, zusätzliche
Führungs- und Antriebseinrichtungen entfallen. Es werden vielmehr nur die ohnedies
vorgesehenen Führungseinrichtungen und Antriebe benötigt. Jede Ausziehbohle wird direkt
an der Grundbohle geführt und ist über den gesamten Stellbereich auf die gleiche Weise
gegen die Kippmomente abgestützt. Der Kunstgriff, die innere Ausziehbohlen-Wange mit
dem zusätzlichen Schiebeführungsteil durch die äußere Grundbohlen-Wange hindurch zu
fahren, läßt sich mit geringem baulichem Aufwand und kostengünstig realisieren, wobei
verlängerte Führungseinrichtungen dem vergrößerten Ausfahrhub Rechnung tragen und
der Schiebeführungsteil in der äußeren Grundbohlen-Wange verschoben und dabei geführt
wird. Der Schiebeführungsteil dient dazu, das die Ausziehbohle führende Teleskopelement
und die innere Ausziehbohlen-Wange an der äußeren Grundbohlen-Wange und dort abzustützen,
wo Momente optimal aufgenommen werden.
[0012] Auf baulich einfache Weise werden gemäß Anspruch 2 die Ausziehbohlen an nur zwei
Komponenten der Führungseinrichtungen geführt, nämlich an dem Teleskopelement und
in den Drehmomentabstützungen. Dadurch werden auch große Kippmomente einwandfrei aufgenommen
und wird eine Verklemmungsgefahr beim Verstellen der Ausziehbohlen im Betrieb vermieden,
da verklemmungsfreie Dreipunkt-Abstützungen vorliegen.
[0013] Gemäß Anspruch 3 stützen sich Kippmomente in beiden Drehrichtungen an den grundbohlenfesten
Anschlägen ab. Im Hinblick auf vergrößerten Ausfahrhub der Ausziehbohle ist die Führungsleiste
nach innen verlängert.
[0014] Um trotz der verlängerten Führungsleisten die Ausziehbohlen vollständig einfahren
zu können, sind gemäß Anspruch 4 die Führungsleisten an den Ausziehbohlen zueinander
versetzt, so daß sie sich bei eingefahrenen Ausziehbohlen überlappen.
[0015] Die Führungshülse gemäß Anspruch 5 ist ein baulich einfacher Schiebeführungsteil
zur Führung und Abstützung der inneren Ausziehbohlen-Wange unter Nutzung ohnedies
gegebener Konstruktionsmerkmale der Einbaubohle. Die Führungshülse ist Teil des Teleskopelementes
und wird von diesem verschiebbar abgestützt. Die Ausziehbohle ist über den Seitensteg
und den Ringflansch auf der Führungshülse verschiebbar abgestützt. Die Führungshülse
macht bei dem vergrößerten Ausfahrhub der Ausziehbohle einen Teil der Ausziehbewegung
relativ zur äußeren Grundbohlen-Wange mit und wird beim Einfahren der Ausziehbohle
wieder eingeschoben, damit keine störenden Komponenten über die Transportbreite vorstehen.
[0016] Gemäß Anspruch 6 ergibt sich eine große Führungslänge mit geringem spezifischem Flächendruck
für die Führungshülse, was zur Vermeidung von Klemmkräften zweckmäßig ist. Ferner
kann das bewährte Prinzip der Teleskopführungsrohre ohne nennenswerte Modifikation
übernommen werden, weil die Führungshülse als zusätzliche, lose Teleskopsektion aufgeschoben
ist.
[0017] Da die Führungshülse nicht nur die Aufgabe hat, die innere Ausziehbohlen-Wange abzustützen
und zu führen, sondern auch das Teleskopelement in der äußeren Grundbohlen-Wange abzustützen,
ist es gemäß Anspruch 7 zweckmäßig, die Führungshülse mittels ihres Außenrohres in
dem Führungskanal der äußeren Grundbohlen-Wange verschiebbar zu führen und einen Aufnahme-
oder Bewegungsraum für den Ringflansch der inneren Ausziehbohlen-Wange zu schaffen.
Da sowohl das Außenrohr als auch die äußere Grundbohlen-Wange mit ihrem Führungskanal
Durchbrüche bzw. Aussparungen für den Seitensteg der inneren Ausziehbohlen-Wange aufweisen,
läßt sich dann die innere Ausziehbohten-Wange durch die äußeren Grundbohlen-Wange
hindurch fahren.
[0018] Gemäß Anspruch 8 überträgt der Querflansch die erforderlichen Abstützkräfte vom Außenrohr
auf die Führungshülse bzw. umgekehrt. Zweckmäßigerweise befindet sich der Querflansch
stets der Außenseite der inneren Ausziehbohlen-Wange zugewandt. Es wäre allerdings
möglich, einen äußeren und zumindest einen inneren Querflansch zwischen dem Außenrohr
und der Führungshülse vorzusehen. Ein eigener Verstellantrieb für die Führungshülse
ist entbehrlich, weil der Querflansch als Mitnehmer fungiert und entweder von der
inneren Ausziehbohlen-Wange relativ zur äußeren Grundbohlen-Wange ausgeschoben wird,
falls der vergrößerte Ausfahrhub benötigt wird, oder durch die äußere Ausziehbohlen-Wange
relativ zur äußeren Grundbohlenwange eingeschoben wird, um die Transportbreite herzustellen.
[0019] Gemäß Anspruch 9 ergibt sich in jeder Lage der Führungshülse eine großflächige Abstützung
mit geringer Flächenbelastung.
[0020] Gemäß Anspruch 10 läßt sich eine Arbeitsbreite einstellen, die mindestens in etwa
198 % der 100%-Transportbreite entspricht oder mehr. Bei einer Transportbreite von
z.B. 2,5 m läßt sich eine Arbeitsbreite von 5,0 m oder gegebenenfalls mehr erzielen.
Es ist aber auch möglich, bei einer Transportbreite von ca. 2,53 m (Grundbohlenbreite)
eine maximale Arbeitsbreite von 5,0 m, oder gegebenenfalls mehr, einzustellen. Eine
große Arbeitsbreite wird bereits dann erzielt, wenn die innere Ausziehbohlen-Wange
nicht gänzlich über die äußere Grundbohlen-Wange hinausfährt, sondern sich nur mit
dieser überlappt.
[0021] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutet
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt (Draufsicht) einer Einbaubohle, die in der linken Zeichnungshälfte
auf eine maximale Arbeitsbreite, in der rechten Zeichnungshälfte hingegen auf ihre
Transportbreite eingestellt ist,
- Fig. 2
- einen Schnitt II-II in Fig. 1 der Einbaubohle, und
- Fig. 3
- in vergrößertem Maßstab einen Teil eines Schnittes III-III in Fig. 2.
[0022] Eine Einbaubohle E für einen nicht gezeigten Straßenfertlger weist eine aus zwei
in etwa spiegebildlichen Sektionen 1, 2 bestehende Grundbohle G auf die zum Einstellen
eines Profils um die Bohlenmitte M relativ zueinander verstellbar sein können. Die
beiden Sektionen 1, 2 definieren mit ihren in Fig. 2 gezeigten Glättblechen 20 eine
Grundbohlen- oder Transportbreite bG von beispielsweise 2,53 m. Jede Sektion 1, 2
weist jeweils grundbohlenfest eine innere Grundbohlen-Wange 3 und eine äußere Grundbohlen-Wange
4 auf, die über nicht gezeigte Verbindungselemente verbunden und als in etwa parallel
zur Arbeitsfahrtrichtung R (Fig. 2) stehende Platten ausgebildet sind.
[0023] In jeder Sektion 1, 2 ist als Teleskopelement F ein Teleskopführungsrohr mit drei
Sektionen 5, 6, 7 an der inneren Grundbohlen-Wange 3 festgelegt und in der äußeren
Grundbohlen-Wange in Querrichtung abgestützt. Jede Sektion 5, 6, 7 ist in etwa so
lang wie der Abstand zwischen den Außenseiten der inneren und äußeren Grundbohlen-Wangen
3, 4. Die äußerste Sektion 5 ist in der inneren Grundbohlen-Wange 3 verankert Die
innerste Sektion 7 ist mit der an der Grundbohle G ausfahrbar angeordneten Ausziehbohle
A verbunden, wobei (Fig. 2) Ausziehbohlen-Unterteile 23 mit Glättblechen 24 und Stampfereinrichtungen
25 in Arbeitsfahrtrichtung R hinter den Grundbohlen-Unterteilen 19 mit ihren Glättblechen
20 und vorderseitigen Stampfereinrichtungen 21 plaziert sind. Jede Ausziehbohle A
ist (Fig. 1, rechte Zeichnungshälfte) mittels eines Verschiebezylinders Z aus einer
eingefahrenen Stellung, in der die Transportbreite bG eingehalten wird, über wählbare
Zwischenstellungen über einen Ausfahrhub GA (Fig. 1, linke Zeichnungshälfte) ausfahrbar,
bis eine maximale Arbeitsbreite B erreicht ist, die in etwa der doppelten Transportbreite
bG entspricht oder sogar größer ist.
[0024] Die innerste Sektion 7 des Teleskopelementes F ist bei 8 an einer äußeren Ausziehbohlen-Wange
9 festgelegt. Die äußere Ausziehbohlen-Wange 9 ist über nicht näher dargestellte Verbindungseinrichtungen
mit einer inneren, ausziehbohlenfesten Ausziehbohlen-Wange 10 verbunden. An der inneren
Ausziehbohlen-Wange 10 ist ein Seitensteg 11 vorgesehen, der mit einem Ringflansch
12 endet, welcher das Teleskopelement F außen umfaßt und auf diesem geführt ist.
[0025] Auf der äußersten Sektion 5 des Teleskopelementes F ist eine als Rohr ausgebildete
Führungshülse H verschiebbar geführt, deren Lange in etwa der Länge der äußersten
Sektion 5 entspricht. Die Führungshülse H ist mittels eines Querflansches 13 mit einem
konzentrischen Außenrohr 14 verbunden, das in einem rohrartig ausgebildeten und sich
von der äußeren Grundbohlenwange 4 nach innen erstreckenden Führungskanal 15 eingreift.
Die Führungslänge des Außenrohres 14 ist so bemessen, daß das Außenrohr 14 maximal
um ein Maß x über den Führungskanal 15 übersteht, wobei das Maß x in etwa der Führungslänge
des Führungskanals 15 entspricht. Der Querflansch 13 ist zweckmäßigerweise am der
Ausziehbohle A zugewandten Endbereich der Führungshülse H vorgesehen, derart, daß
er in jeder Position der inneren Ausziehbohlen-Wange 10 deren Außenseite zugewandt
ist. Es wäre alternativ auch denkbar, den Querflansch 13 weiter innen im Außenrohr
14 vorzusehen, oder über die Länge der Führungshülse bzw. des Außenrohres 14 mehrere
Querflansche 13 vorzusehen.
[0026] Damit die inneren Ausziehbohlen-Wange 10 mit ihrem Quersteg 11 und dem Ringflansch
12 (Fig. 3) durch die äußere Grundbohlen-Wange 4 hindurchzufahren vermag, sind das
Außenrohr 14, der Führungskanal 15 und die äußere Grundbohlen-Wange 4 mit Aussparungen
bzw. Durchbrechungen 16, 17 versehen.
[0027] Der Querflansch 13 fungiert als Mitnehmer, der bei der Verstellung der Ausziehbohle
A nach außen zum Verschieben der Führungshülse H von der inneren Ausziehbohlen-Wange
10 mitgenommen wird, hingegen beim Einschieben der Ausziehbohle A von der äußeren
Ausziehbohlen-Wange 9 eingeschoben wird.
[0028] An der in Arbeitsfahrtrichtung hintenliegenden Seite der Ausziehbohle A ist eine
langgestreckte Führungsleiste 18 angebracht, die entsprechend dem Ausfahrhub bA zur
Bohlenmitte M hin bei 18a verlängert ist. Die Führungsleiste 18 greift zwischen grundbohlenfeste
Anschläge 19 ein, um Belastungen aus Kippmomenten um die Achse des Teleskopelementes
F in die Grundbohle G zu übertragen (Drehmomentabstützung S). Die Anschläge 19 sind
an der äußeren Grundbohlen-Wange 4 oder alternativ an einer mit dieser verbundenen
Tragkonstruktion (nicht gezeigt) angebracht. Eine teleskopierbare Hubbegrenzungs-Anordnung
29, 30 in den Fig. 1 und 3 dient zum Limitieren der Ausfahrbewegung zumindest der
Sektion 7 des Teleskopelementes F bei Beaufschlagen des jeweiligen Verschiebezylinders
Z. Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Verschiebezylinder Z und die Teleskopelemente
F voneinander getrennt. Es ist möglich, die Verschiebezylinder und die Teleskopelemente
F baulich zu vereinigen.
[0029] In Fig. 2 ist jede Ausziehbohle A in Arbeitsfahrtrichtung R der Einbaubohle E hinter
der Grundbohle G bzw. deren Grundbohlen-Unterteil 19 angeordnet ist. Damit, wie üblich,
die Ausziehbohlen A mit ihren Glättblechen 24 auf dem gleichen Höhenniveau arbeiten
wie die Glättbleche 20 der Grundbohle G, ist zwischen den Wangen 10, 9 der Ausziehbohle
und dem Ausziehbohlen-Unterteil 23 eine Verstellvorrichtung 22 vorgesehen. Die Verschiebezylinder
Z sind in Hochrichtung zueinander versetzt. Die Führungsleiste 18 greift zwischen
die Anschläge 19, die beispielsweise Gleitkissen oder Rollen sind, und die Kippmomente
um die Achse des Teleskopelementes F aufnehmen, die sich aus dem Bewegungswiderstand
und Gewicht der Ausziehbohle A ergeben.
[0030] Die innere Ausziehbohlen-Wange 9 ist eine viereckige Platte. Ihr Seitensteg 11 greift
durch die Aussparungen bzw. Durchbrüche 16, 17 in der äußeren Grundbohlen-Wange 4,
dem Führungskanal 15 und dem Außenrohr 14. Der Ringflansch 12 am Seitensteg 11 ist
zweckmäßigerweise geteilt und mit Spannschrauben 26 (Fig. 2) um die Führungshülse
H geschlossen. Die äußeren Grundbohlen-Wange 4 greift oben über die inneren Ausziehbohlen-Wange
9 hinweg und trägt die Drehmomentstütze S.
[0031] In Fig. 3 ist die Führungshülse H mit einer inneren Führungsfläche 28 auf der Sektion
5 des Teleskopelementes F verschiebbar geführt. Sie weist eine äußere Führungsfläche
27 für den Ringflansch 12 des Seitenstegs 11 auf. Das Außenrohr 14 definiert mit der
Führungshülse H einen sich in axialer Richtung erstreckenden Aufnahmeraum für den
Ringflansch 12. Dieser Aufnahmeraum wird durch den am freiliegenden Endbereich der
Führungshülse H vorgesehenen Querflansch 13 begrenzt. Der axiale Abstand zwischen
der inneren Ausziehbohlen-Wange 10 und der in Fig. 3 nicht gezeigten äußeren Ausziehbohlen-Wange
9 ist kleiner als der maximale Ausfahrhub bA derAusziehbohle. Da jedoch die innere
Ausziehbohlen-Wange 10 durch die äußeren Grundbohlen-Wange 4 hindurchfahren kann,
und der Querflansch 13 mit der Führungshülse H ebenfalls relativ zur äußeren Grundbohlen-Wange
4 verschiebbar ist, wird mit dem maximalen Ausfahrhub bA die gewünschte Arbeitsbreite
B erzielt, und auch sichergestellt, daß bei voll eingefahrener Ausziehbohle A dank
des erwähnten kleinen Abstandes zwischen den Wangen 9, 10 die äußere Ausziehbohlen-Wange
9 bis innerhalb der Transportbreite bG eingefahren werden kann, wobei dann die innere
Ausziehbohlen-Wange 10 unmittelbar der inneren Grundbohlenwange 3 benachbart steht.
[0032] Da der Ausfahrhub bA der Ausziehbohle A durch die Einstellung der Anordnung 29, 30
begrenzt ist, lassen sich bei entsprechender Einstellung der Anordnung 29, 30 auch
größere Ausfahrhübe und damit größere Arbeitsbreiten der Einbaubohle einstellen als
nur die doppelte Grundbohlenbreite. Wichtig ist schließlich, daß die äußere Grundbohlen-Wange
4 nur durch die verhältnismäßig kleine Größe des Führungskanals 15 und die Aussparung
17 geschwächt wird, die gerade ausreicht, den Ringflansch 12 mit dem Seitensteg 11
der inneren Ausziehbohlen-Wange 10 unterzubringen, so daß diese beim Ausfahren durch
die äußere Grundbohlen-Wange 4 hindurchtreten. Dadurch ergibt sich eine stabile äußere
Grundbohlen-Wange 4 und wird die Führung und die Kippmoment-Abstützung der Ausziehbohlen
A an der Grundbohle G verbessert.
1. Einbaubohle (B) für einen Straßenfertiger, mit einer innere und äußere Wangen (3,
4) aufweisenden Grundbohle (G), an der aufjeder Seite eine innere und äußere Wangen
(9,10) aufweisende Ausziehbohle (A) verstellbar angeordnet ist, mit je einem in der
Grundbohle (G) abgestützten und an derjeweiligen Ausziehbohle (A) angreifenden Verschiebezylinder
(Z), und mit Führungseinrichtungen, an denen jede Ausziehbohle mit ihrer inneren Wange
(10) aus einer Lage innerhalb der Grundbohle (G) über die äußere Grundbohlen-Wange
(4) nach außen schiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Ausziehbohlen-Wange (10) mit einem an einer der Führungseinrichtungen
geführten Schiebeführungsteil (T) an der äußeren Grundbohlen-Wange (4) abgestützt
ist, und daß der Schiebeführungsteil (T) zusammen mit der inneren Ausziehbohlen-Wange
(10) bis über die Außenseite der äußeren Grundbohlen-Wange (4) hinausschiebbar ist.
2. Einbaubohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtungen ein mit der äußeren Ausziehbohlen-Wange (9) verbundenes
Teleskopelement (F) der Grundbohle (G) und eine eine langgestreckte Führungsleiste
(18, 18') der Ausziehbohle (A) aufnehmende Drehmoment-Abstützung (S) an der äußeren
Grundbohlen-Wange (4) umfassen.
3. Einbaubohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (18, 18') (bei 18a) über die innere Ausziehbohlen-Wange (10)
nach innen verlängert ist, und daß in der Drehmomentabstützung (S) an der Führungsleiste
(18) in zueinander entgegengesetzten Drehrichtungen um die Achse des Teleskopelements
(F) wirksame Anschläge (19) der äußeren Grundbohlen-Wange (4) angreifen.
4. Einbaubohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleisten (18, 18') beider Ausziehbohlen (A) zueinander versetzt sind,
vorzugsweise in Hochrichtung zueinander versetzt.
5. Einbaubohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiebeführungsteil (T) eine in der Grundbohle (G) auf dem Teleskopelement
(F) verschiebbare Führungshülse (H) mit radial inneren und äußeren Führungsflächen
(27, 28) ist, und daß die innere Ausziehbohlen-Wange (10) einen Seitensteg (11) mit
einem die Führungshülse (H) umgreifenden Ringflansch (12) aufweist.
6. Einbaubohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Teleskopelement (F) eine Teleskopführungsrohrgruppe mit in etwa gleich langen
Teleskopsektionen (5, 6, 7) ist, deren äußerste Sektion (5) an der inneren Grundbohlen-Wange
(3) festgelegt ist und sich bis in die äußere Grundbohlen-Wange (4) erstreckt, und
daß die Führungshülse (H) auf der äußersten Sektion (5) angeordnet ist und höchstens
in etwa gleich lang ist wie diese.
7. Einbaubohle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit der Führungshülse (H) verbundenes Außenrohr (14) einen sich axial entlang
der Führungshülse erstreckenden Aufnahmeraum für den Ringflansch (12) der inneren
Ausziehbohlen-Wange (10) begrenzt, und daß das Außenrohr (14) einen Umfangsausschnitt
(16) für den Seitensteg (11) aufweist und mit seinem Außenumfang in einem Führungskanal
(15) der äußeren Grundbohlen-Wange (4) geführt ist, der wie die äußere Grundbohlen-Wange
(4) einen auf den Umfangsausschnitt (16) ausgerichteten Durchfahr-Durchbruch (17)
besitzt.
8. Einbaubohle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am der äußeren Ausziehbohlenwange (9) zugewandten Endbereich der Führungshülse
(H) ein Querflansch (13) vorgesehen ist, der die Führungshülse (H) und das Außenrohr
(14) verbindet, daß der Querflansch (13) der Außenseite der inneren Ausziehbohlen-Wange
(10) zugewandt ist, und daß der Querflansch (13) einen Mitnehmer der Führungshülse
(H) bildet, an dem - abhängig von der Verstellrichtung des Verschiebezylinders (Z)
- entweder die innere oder die äußere Ausziehbohlen-Wange (10, 9) zum Angriff bringbar
ist.
9. Einbaubohle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Außenrohrs (14) mindestens der doppelten Führungslänge (X) des
Führungskanals (15) entspricht.
10. Einbaubohle nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß - ausgehend von einer Transportbreite (bG) von 100 % der Grundbohle (G) bei eingefahrenen
Ausziehbohlen - die Ausziehbohlen (A) bis auf eine Arbeitsbreite (B) von mindestens
in etwa 198 % ausfahrbar sind, vorzugsweise von einer Transportbreite von etwa 2,53
m bis auf mindestens 5,0 m.