[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten
Schicht im Erdreich gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Flüssigkeitsdichte Schichten zur Bildung einer Abdichtung im Erdreich werden in verschiedenen
Bereichen eingesetzt, wie beispielsweise beim Deponiebau, bei der Anlage von Biotopen,
Teich- und Wasseranlagen sowie beim Anschluß von Bauwerken im Wasserbereich. Insbesondere
bei kleinen abzudichtenden Flächen, wie beispielsweise bei der Anlage kleiner Biotope,
Teich- oder Wasseranlagen, weist jedoch jedes der bekannten Abdichtungsverfahren Nachteile
auf.
[0003] Der typische Schichtaufbau unter Einsatz derartiger flüssigkeitsdichter Schichten
wird zunächst anhand der Anlage einer Deponie oder einer großen Wasseranlage erläutert.
Nach dem Aushub des abzudichtenden Beckens werden dessen Boden und Böschungen verdichtet.
Darauf wird quellfähiges, mineralisches Dichtungsmaterial aufgetragen. Hierfür eignen
sich lehmartige Stoffe wie Tonmehle, Tondichtungsstoffe und dergleichen. Zu dieser
Materialgruppe gehören auch die für diese Zwecke hervorragend geeigneten Bentonite,
von denen verschiedene Arten mit unterschiedlichen Quell- und Wasseraufnahmeeigenschaften
im Handel sind und auf die nachfolgend stellvertretend für die zu Dichtungszwecken
einsetzbaren Tonmehle vorwiegend Bezug genommen wird. Die aufgebrachte Bentonitschicht
- in der Regel etwa 1 bis 2 cm dick - wird mit einer mindestens 20 bis 30 cm dicken
Abdeckschicht abgedeckt, um eine Auflast zu bilden, die dem Quelldruck entgegenwirkt,
den der bei Wasserzufuhr aufquellende Bentonit erzeugt. Durch die Abdeckschicht wird
außerdem eine Beschädigung oder ein Abtragen der Bentonitschicht aufgrund von Erosion
verhindert. Bei dieser Art der Herstellung der Abdichtungsschicht darf der maximale
Böschungswinkel an den Rändern nicht größer als etwa 20° sein, weil bei größerer Steilheit
der Böschung die Gefahr des Abrutschens des Bentonits zu groß wäre und damit die Dichtigkeit
nicht gewährleistet werden könnte. Ein derart niedriger zulässiger Böschungswinkel
führt jedoch insbesondere bei kleinen Biotop- oder Teichanlagen dazu, daß ein unverhältnismäßig
großer Anteil der Gesamtfläche auf den Rand- bzw. Böschungsbereich entfällt oder die
Anlage aufgrund der begrenzten, zur Verfügung stehenden Fläche nicht mit der erwünschten
Tiefe gebaut werden kann. Dies ist gerade bei kleineren Anlagen von Privatpersonen
sehr nachteilig.
[0004] Es sind außerdem verschiedene Abdichtmatten bekannt, bei denen zwischen zwei vollflächig
vernadelten Schichten aus Kunstfaser-Vliesstoff oder Glaswolle eine Bentonitschicht
eingearbeitet ist. Derartige, zu einer Rolle aufwickelbare Matten sind zwar an steileren
Böschungen einbaubar, jedoch ist die einarbeitbare Bentonitschicht relativ dünn, was
entweder zu Dichtigkeitsproblemen führen kann oder den Einsatz von höchstwertigem,
d.h. sehr stark quellfähigem, und damit sehr teurem Bentonit oder das Übereinanderlegen
zweier Matten erfordert. Außerdem sind sich viele Personen, die naturnahe Teiche oder
Biotope anlegen wollen, bewußt, daß der Einsatz von für derartige Matten verwendeten
Kunststoffen ökologisch problematisch ist.
[0005] Ökologische Bedenken sprechen auch gegen den Einsen von Folien aus Kunststoff für
die Abdichtung, die darüber hinaus den Nachteil aufweisen, daß sie am Stoß verschweißt
werden müssen, um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Ein derartiges Verschweißen ist
zum einen zeitaufwendig, d.h. es erfordert einen zusätzlichen Arbeitsschritt, und
es ist zum anderen für Privatpersonen mangels Erfahrung und geeigneter Gerätschaften
oft schwer ausführbar.
[0006] In der Veröffentlichung von Saathoff/Ehrenberg mit dem Titel "Dichtung von der Rolle"
im Heft 9/1992 von ",bd' baumaschinendienst" ist erwähnt, daß die Fertigung bentonitgefüllter
Wellpappelemente zur Bauwerksdichtung bekannt war, ohne sich jedoch am Markt durchsetzen
zu können. Derartige bentonitgefüllte Wellpappelemente, die alle Merkmale des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 aufweisen, sind für den vorgesehenen Einsatzzweck in der Praxis
nicht anwendbar, da sie so steif sind, daß sie - anders als die vorgenannten Abdichtmatten
- nicht zum Transport zu einer Rolle aufwickelbar sind, um am Einsatzort durch Abwickeln
bzw. Abrollen ausgelegt zu werden. Außerdem können sie nur in relativ geringer Dicke
hergestellt werden, was zu den gleichen Problemen führt, wie sie in Zusammenhang mit
den vollflächig vernadelten Abdichtmatten beschrieben wurden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ökologische Dichtmatte
zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im Erdreich zu schaffen, die kostengünstig
hergestellt, einfach verlegt und auch für steile Böschungen verwendet werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Dichtmatte nach dem Patentanspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Da bei der erfindungsgemäßen Lösung die im wesentlichen parallel angeordneten wasserdurchlässigen
Schichten sowie die Seitenwände aus Papier gebildet sind, ist die Dichtmatte sehr
gut aufrollbar und kann dadurch leicht als Rolle transportiert sowie auf einfache
Weise durch Abwickeln verlegt werden.
[0010] Nachfolgend wird als typisches Beispiel der Fall betrachtet, daß Wasser von oben
durch eine über einer Bentonitschicht befindliche Auflastschicht nach unten durchsickert.
Bei Wasserzufuhr beginnt die Bentonitschicht zu quellen. Bei diesem Quellen werden
Bentonitteilchen aufgrund des Quelldrucks in die Poren in der darüberliegenden Auflastschicht
gepreßt, verschließen diese Poren und bilden somit eine Abdichtung gegen weitere Durchsickerung.
Der Quellvorgang sollte aus Dichtigkeitsgründen nicht an irgend einer Stelle, die
gerade feucht ist, sondern immer an derjenigen Seite der Dichtmatte beginnen, die
der erwarteten Wasserzufuhr zugewandt ist (in diesem Beispiel die Oberseite). Im Teich-
und Biotopbau wird die Dichtmatte daher so angeordnet, daß sich die wasserdurchlässigere
zweite Schicht oben befindet und somit eine Deckschicht darstellt, während die weniger
wasserdurchlässige erste Schicht sich als Trägerschicht unten befindet. Dies bietet
den Vorteil, daß die Quellung der Bentonitschicht immer wie gewünscht von oben her
beginnt, selbst wenn Wasser nicht nur von oben, sondern auch von unten an die Dichtmatte
gelangt. Dies ist besonders in den ersten Tagen wichtig, bis sich die gesamte Anordnung
aus der Bentonitschicht und der darüberliegenden Auflastschicht gut genug gesetzt
hat.
[0011] Wenn sich nach circa vier bis acht Wochen die Seitenwände sowie die erste und die
zweite Schicht, die jeweils aus Papier gebildet sind, aufgelöst haben, verbleibt im
Boden nur noch die gequollene Schicht aus Bentonit, der ebenso wie alle übrigen Tonmehle
ein natürlicher Stoff ist. Somit erfolgt durch den Einbau einer erfindungsgemäßen
Dichtmatte kein Eintrag von künstlichen Substanzen in den Boden.
[0012] Die höhere Wasserdurchlässigkeit der zweiten Schicht im Vergleich zur ersten Schicht
kann dadurch erreicht werden, daß das Papier der zweiten Schicht poröser als das Papier
der ersten Schicht ist, d.h. daß es größere oder mehr Poren aufweist als dasjenige
der ersten Schicht.
[0013] Für die Stabilität der Abdichtungsschicht in den ersten Monaten nach dem Einbau ist
es von Vorteil, wenn sich die zweite, in der Regel oben liegende Schicht bei Wassereinwirkung
schneller auflöst als die erste, gewöhnlich unten liegende Schicht. Dies verstärkt
nach dem Beginn der Auflösung des Papiers die Tatsache, daß der Wasserzutritt von
oben leichter möglich ist als von unten. Ferner wird dadurch sichergestellt, daß Bentonitteilchen
von der Unterseite der Bentonitschicht nicht zu frühzeitig aufgrund des Quellvorgangs
nach unten wandern können.
[0014] Die Seitenwände können beispielsweise so ausgebildet sein, daß sie ohne Einbeziehung
der ersten und der zweiten Schicht schlauchartige Kammern bilden, die nur an den Stirnseiten
offen sind. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn diese Seitenwände aus demselben
Papier wie die obere, zweite Schicht gebildet sind, nämlich aus einem wasserdurchlässigeren
Papier als dasjenige der unteren, ersten Schicht. Dann kann bei Wassereinwirkung von
oben, beispielsweise in einem Gartenteich oder Biotop, das Wasser auch die Seitenwände
leicht durchdringen und dadurch die Bentonitteilchen zur Quellung bringen.
[0015] Wenn für die Dichtmatte als Dichtungsmaterial aus den vielen verschiedenen Materialien
solcher Bentonit ausgewählt wird, der ein Wasseraufnahmevermögen zwischen 200 und
800 % aufweist, und wenn dieser Bentonit mit einem Flächengewicht zwischen 8 und 15
kg/m
2 in der Dichtmatte angeordnet ist, genügt eine einzige Dichtmatte zur Abdichtung gegen
Flüssigkeitsdurchsickerung. Wenn statt dessen andere Dichtungsmaterialien mit niedrigerem
Wasseraufnahmevermögen und/oder einer niedrigeren Massendichte pro Fläche, d.h. einem
niedrigeren Flächengewicht, verwendet werden, müssen zum Erzielen einer dichten Schicht
zwei oder mehr Dichtmatten übereinander angeordnet werden. Dies erhöht dann natürlich
die Anzahl der für das Erzielen einer Abdichtung erforderlichen Arbeitsschritte, ist
jedoch prinzipiell möglich. Wenn dagegen Bentonit mit einem Wasseraufnahmevermögen
zwischen 350 und 600 % verwendet wird, von dem soviel in der Dichtmatte angeordnet
ist, daß dessen Flächengewicht zwischen 10 und 12 kg/m
2 beträgt, ist die dadurch erhaltene Dichtmatte zum einen relativ preisgünstig, weil
nicht der quellfähigste und damit teuerste Bentonit verwendet werden muß. Zum anderen
erfordert das für eine sichere Abdichtung erforderliche Flächengewicht keine zu hohe
Gesamtmasse an Bentonit, die den Transport und das Verlegen unnötig erschweren würde.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten, jedoch nicht beschränkenden Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer in Längsrichtung aufgeschnittenen ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dichtmatte,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch einen Teil einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtmatte, und
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch einen Teil einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtmatte.
[0017] In Fig. 1 ist die parallel zur Längsachse aufgeschnittene Dichtmatte perspektivisch
gezeigt, die in ihrer Gesamtheit mit der Bezugszahl 10 bezeichnet ist. Zwischen einer
ersten, hier unten angeordneten Schicht 12 und einer zweiten, hier oberhalb der ersten
Schicht im wesentlichen parallel zu ihr angeordneten zweiten Schicht 14 befinden sich
mehrere Seitenwände 16. Diese Seitenwände 16 stehen im wesentlichen senkrecht zu den
Schichten 12, 14 und sind an ihrem oberen und unteren Ende jeweils mit der unteren
Schicht 12 bzw. der oberen Schicht 14 verbunden. Diese Verbindung kann beispielsweise
durch eine Vernadelung oder mittels eines Ökoleims erfolgen. Dadurch werden schlauchartige
Kammern 22 gebildet, die mit Dichtungsmaterial 20 befüllt werden. Wegen seiner guten
Quell- und damit Abdichteigenschaften wird hierfür vorzugsweise Bentonit verwendet,
weshalb im folgenden in exemplarischer, jedoch nicht beschränkender Weise von Bentonit
als Dichtungsmaterial ausgegangen wird. In einer typischen Konfektionierung ist eine
derartige Dichtmatte 3 m lang und 1,25 m breit. Wenn soviel Bentonit verwendet wird,
daß es in der Dichtmatte mit einem Flächengewicht von 10 kg/m
2 enthalten ist, entspricht dies einer Höhe der Dichtmatte von etwa 1 cm. Da die untere
Schicht 12, die obere Schicht 14 und die Seitenwände 16 aus Papier gebildet sind,
läßt sich die Dichtmatte 10 leicht aufrollen. Wenn die vorstehend genannten Abmessungen
verwendet werden und die Dichtmatte mit dem genannten Bentonit gefüllt ist, weist
sie eine Masse von ca. 35 kg (entsprechend einem Gewicht von etwa 350 N) auf. Damit
kann eine Dichtmatte in aufgerolltem Zustand von einer Person getragen und an Ort
und Stelle zum Einbau leicht abgewickelt werden.
[0018] Gemäß Darstellung in Fig. 1 verlaufen die Seitenwände 16 in Querrichtung der Dichtmatte
10, d.h. also senkrecht zu deren Längsrichtung. Sie weisen vorzugsweise einen Abstand
von etwa 1,5 bis 2,5 cm voneinander auf. Dies ist insofern vorteilhaft, als sich dadurch
die in den schlauchartigen Kammern 22 befindlichen Bentonitteilchen im wesentlichen
nur in Querrichtung der Dichtmatte 10, nicht jedoch in deren Längsrichtung verschieben
können. Da die Seitenwände 16 den genannten relativ kleinen Abstand voneinander aufweisen,
bleibt im gefüllten Zustand auch der Abstand zwischen der ersten Schicht 12 und der
zweiten Schicht 14 weitgehend konstant. Folglich bleibt die Dicke der Dichtmatte 10
und damit ihre Dichtigkeit über die gesamte Länge praktisch konstant. In der Darstellung
gemäß Fig. 1 befindet sich bezüglich der Längsrichtung der Dichtmatte 10 jeweils am
Anfang und am Ende eine Seitenwand 16, die die Dichtmatte 10 in Längsrichtung abschließt.
Dadurch weist die Dichtmatte auch an den Enden die gleiche Dicke auf. Die Enden können
jedoch auch so gebildet werden, daß die untere Schicht 12 und die obere Schicht 14
über die jeweils letzte Seitenwand 16 überstehen und miteinander verbunden sind.
[0019] Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten insofern,
als die Seitenwände 17 nicht wie die Seitenwände 16 der ersten Ausführungsform senkrecht
zur unteren Schicht 12 und zur oberen Schicht 14 angeordnet sind, sondern daß sie
Kammern 23 mit U- oder V-förmigem Querschnitt bilden. Bei der dritten Ausführungsform
gemäß Fig. 3 bilden die Seitenwände 18 schlauchförmige Kammern 24 mit in etwa rundem
Querschnitt. Selbstverständlich können die Kammern auch andere Querschnitte aufweisen.
Wichtig ist in jedem Fall, daß sie die unerwünschte Verlagerung des Bentonits in der
Dichtmatte verhindern.
[0020] Wie vorstehend ausgeführt, sind die Seitenwände 16, 17 oder 18 sowie die zwei Schichten
12, 14 aus Papier gebildet. Als besonders geeignet für die Herstellung der zweiten
Schicht 14 hat sich Papier erwiesen, wie es aus der Herstellung von Tee- oder Kaffeefiltern
bekannt ist. Eine geeignete Sorte weist beispielsweise ein Flächengewicht von etwa
16,5 g/m
2, eine Dicke von etwa 60 µm, eine Bruchkraft in trockenem Zustand in Längs- und Querrichtung
von mehr als 13,0 N/15 mm bzw. mehr als 3,2 N/15 mm sowie eine Bruchkraft in nassem
Zustand in Querrichtung von mehr als 1,0 N/15 mm auf und zeigt bei einer Partikelgröße
zwischen 106 und 150 µm einen Sandausfall von weniger als 75 %. Für die zweite Schicht
sind jedoch u. a. auch Papiere zur Herstellung von Servietten oder ähnliche Papiere
geeignet, sofern sie ähnliche Spezifikationen wie die oben beschriebenen aufweisen.
[0021] Die erste Schicht 12 ist aus weniger wasserdurchlässigem Papier, das stabiler als
das Papier der zweiten Schicht 14 ist, gebildet. Als hierfür geeignet hat sich beispielsweise
Papier zur Herstellung von Bäckerseide oder Servietten, das stabiler und wasserundurchlässiger
ist als das für die zweite Schicht einsetzbare Papier, erwiesen, wobei diese Papiere
jeweils eine höhere Bruchkraft, jedoch einen geringeren Sandausfall als die vorgenannten
Papiere aufweisen. Die vorgenannten Papiere für die Bildung der ersten und zweiten
Schicht sowie der Seitenwände lösen sich unter Wassereinwirkung - wenn auch unterschiedlich
schnell - langsam auf und können biologisch abgebaut werden. Daher sind sie ökologisch
bedenkenfrei verwendbar.
[0022] Auch das verwendete Dichtungsmaterial, nämlich Tonmehl, wie beispielsweise Bentonit,
oder andere Tondichtungsstoffe sind in der Natur vorkommende Stoffe und umweltverträglich.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Dichtmatte vorzugsweise verwendeten
Bentonite sind allgemein bekannt. Ein typisches Beispiel dieser Art von Dichtungsmaterial
setzt sich zusammen aus: Montmorillonit ca. 88 % (Smektit, Bentonit), Quarz (SiO
2) ca. 4 %, Calcit ca. 3 %, Illit ca. 3 %, Baryt ca. 1 %, Feldspat ca. 1 %. Selbstverständlich
können je nach Anforderung andere Materialien mit anderen Zusammensetzungen zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Dichtmatte verwendet werden.
[0023] Nachstehend soll kurz beschrieben werden, wie die erfindungsgemäße Dichtmatte hergestellt
wird. Zuerst werden die Seitenwände 16, 17 oder 18 an der ersten Schicht 12 befestigt.
Dann wird die zweite Schicht 14 an den Seitenwänden 16, 17 oder 18 befestigt. Dadurch
entstehen an beiden Stirnseiten offene schlauchartige Kammern 22, 23 oder 24, mit
unterschiedlichen Querschnitten je nach Ausgestaltung der Seitenwände. Anschließend
wird die Dichtmatte an einer Stirnseite der Kammern verschlossen, beispielsweise indem
die überstehende erste Schicht 12 und zweite Schicht 14 an dieser Stirnseite miteinander
verbunden werden. Durch die Öffnung an der anderen Stirnseite werden die Kammern nun
mit dem Dichtungsmaterial befüllt, wonach sie auch an dieser Stirnseite in ähnlicher
Weise wie bei der anderen Stirnseite verschlossen werden. Die vorstehend genannten
Befestigungs- und Verbindungsvorgänge können sowohl durch Verkleben unter Einsatz
eines Ökoleims als auch durch Vernadeln mit einem geeigneten, also ökologisch abbaubaren
Faden, erfolgen. Die nunmehr fertige Dichtmatte kann dann aufgerollt werden. Um ein
Ausstauben des Dichtungsmaterials zu verhindern, wird die aufgerollte Dichtmatte zum
Transport, zur Lagerung und zum Verkauf in eine staubundurchlässige Folie, vorzugsweise
Klarsichtfolie, verpackt.
[0024] Die erfindungsgemäße Dichtmatte kann dann an Ort und Stelle durch einfaches Abwickeln
ausgelegt werden. Dabei können im Gegensatz zum eingangs beschriebenen Auftragen des
Dichtungsmaterials alleine auch Unebenheiten, beispielsweise kleinere Steine, in Kauf
genommen werden. Ein weiterer Vorteil dieser Dichtmatte gegenüber den eingangs erwähnten
vernadelten Abdichtmatten besteht darin, daß sie aufgrund der unteren Schicht aus
Papier anschmiegsamer ist und sich leichter an Unebenheiten im Gelände anpaßt, was
insbesondere im Hangbereich ein Abgleiten verhindert. Außerdem ist nicht wie beim
Auftragen des Dichtungsmaterials alleine eine gut verbindende Schicht unmittelbar
über dem Dichtungsmaterial erforderlich, d.h. diese muß nicht lehmhaltig sein. Der
Untergrund sollte jedoch in jedem Fall gut verdichtet sein, um sich bei späterem Aufbringen
einer Auflast nicht mehr als notwendig zu verwerfen und die Dichtigkeit der Schicht
zu beeinträchtigen. Um diese Dichtigkeit zu gewährleisten, ist es im übrigen erforderlich,
benachbarte Dichtmatten etwa 2 bis 3 cm überlappen zu lassen. Aus diesem Grund ist
es anzuraten, eine 20 cm dicke Auflastschicht auf der Dichtmatte anzuordnen, so daß
auch auf den Überlappungsstellen eine Auflast vorhanden ist, die stark genug ist,
um dem entstehenden Quelldruck des Dichtungsmaterials entgegenzuwirken. (Für die nicht
überlappenden Bereiche der Dichtmatte würde eine ca. 10 cm dicke Auflastschicht ausreichen.)
[0025] Die räumliche Ausgestaltung der Dichtmatte ist nicht auf die oben angegebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. So können beispielsweise die schlauchartigen Kammern 22, 23 und 24 durch
eine zusätzliche, in Längsrichtung der Dichtmatte verlaufende Zwischenwand unterteilt
sein. Bei dieser Anordnung sind dann diese schlauchartigen Kammern bereits nach dem
Aufbringen der zweiten Schicht jeweils nur noch an einer Stirnseite offen, über die
sie mit Dichtungsmaterial befüllt werden können. Durch eine derartige Zwischenwand
wird das in den Kammern befindliche Dichtungsmaterial noch stärker am Verrutschen
gehindert. Die Kammern können jedoch auch in Längsrichtung der Dichtmatte statt in
deren Querrichtung verlaufen, weshalb eine derartig ausgestaltete Dichtmatte in längeren
Hangbereichen parallel zum Hang ausgelegt werden kann und nicht senkrecht dazu verlegt
werden muß. Daher muß sie - insbesondere bei nicht allzu hohen Böschungen - nicht
so oft abgetrennt und überlappt werden.
[0026] Neben den genannten Einsatzmöglichkeiten beim Biotop-, Teich-, Garten- und Landschaftsbau
kann die erfindungsgemäße Dichtmatte außerdem beispielsweise auch bei der Dachbegrünung
und der Hausmauertrocknung bzw. -trockenhaltung verwendet werden. Ferner kann es vorteilhaft
sein, die weniger wasserdurchlässige erste Schicht oben und die stärker wasserdurchlässige
Schicht unten anzuordnen, wenn der Wasserzutritt von unten und nicht wie bei den vorstehenden
Beispielen von oben zu erwarten ist und der Quellvorgang unten beginnen soll.
1. Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im Erdreich, umfassend
quellfähiges, mineralisches Dichtungsmaterial (20),
zwei unter Zwischenlage des Dichtungsmaterials (20) im wesentlichen parallel angeordnete
wasserdurchlässige Schichten (12, 14), und
Seitenwände (16; 17; 18), die die Schichten (12, 14) unter Bildung geschlossener schlauchartiger
Kammern (22; 23; 24) verbinden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (12, 14) sowie die Seitenwände (16; 17; 18) aus Papier gebildet
sind und
von den zwei Schichten (12, 14) eine erste Schicht (12) weniger wasserdurchlässig
ist als die andere, zweite Schicht (14).
2. Dichtmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier der zweiten Schicht (14) poröser als das Papier der ersten Schicht
(12) ist.
3. Dichtmatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht (14) unter Wassereinwirkung schneller auflösbar ist als die
erste Schicht (12).
4. Dichtmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (16; 17; 18) aus demselben Papier wie die zweite Schicht (14)
gebildet sind.
5. Dichtmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmaterial (20) Bentonit mit einem Wasseraufnahmevermögen zwischen
200 und 800 %, vorzugsweise zwischen 350 und 600 %, verwendet wird, dessen Flächengewicht
in der Dichtmatte zwischen 8 und 15 kg/m2, vorzugsweise zwischen 10 und 12 kg/m2, beträgt.