[0001] Die Erfindung betrifft ein sanitäres Ablaufventil für Wasserbecken, bestehend aus
einem Ablaufkelch mit einem Rohrstutzen und einem Verschlußstopfen mit einem Führungskörper,
wobei der Führungskörper zur Öffnungs- und Schließbewegung des Verschlußstopfens mit
einer Stirnseite an wenigstens einer Raumkurve anliegt.
[0002] Eine derartige Verschlußvorrichtung ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 88 07
607.5 bekannt. Hierbei ist in dem Ablaufkelch im Rohrstutzenbereich eine Buchse mit
zwei schraubenförmigen Kurven an der einen Stirnseite vorgesehen, an der ein Verschlußstopfen
mit zwei diametral gegenüberliegenden Flügeln eines Führungskörpers anliegt. Da der
Ablaufkelch in der Regel aus Festigkeitsgründen aus Metall, insbesondere aus Messing,
hergestellt ist, ist die Anordnung bzw. Befestigung der Buchse in dem Ablaufkelch
relativ aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebene
Ablaufventil zu verbessern und insbesondere so auszubilden, daß eine kostengünstige
Herstellung ermöglicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Raumkurve an einem Mutterteil
ausgebildet ist, in das der Rohrstutzen einschraubbar ist, und der Führungskörper
auf einer an dem Verschlußstopfen ausgebildeten Spindel drehfest, aber axial begrenzt,
verstellbar befestigt ist.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein gesondertes
Buchsenteil, welches in dem Ablaufkelch befestigt werden muß, nicht mehr erforderlich
ist. Darüber hinaus kann auch der maximale Öffnungshub des Verschlußstopfens mit Hilfe
der Spindel stufenlos eingestellt werden.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zweckmäßig am vorstehenden Endbereich
der schraubenförmigen Raumkurve eine sattelförmige Einsenkung als Rastfläche für den
Führungskörper in der Offenstellung ausgebildet werden.
[0008] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann am Verschlußstopfen
ein axial aufsteckbarer, mit federnden Zungen in der Stecklage axial verrastbares
Griffstück vorgesehen werden, das mit einem Rohransatz einen zylindrischen Bereich
des Verschlußstopfens umfaßt und in der Stecklage gleichzeitig die axiale Sicherung
eines im Bereich einer zylindrischen Mantelfläche des Verschlußstopfens vorgesehenen
Dichtring übernimmt. Hierbei können die federnden Zungen zweckmäßig seitlich an Rippen
des Verschlußstopfens anliegen, so daß eine formschlüssige Drehsicherung zwischen
dem Drehgriff und dem Verschlußstopfen in der Stecklage gebildet wird.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1
- ein sanitäres Ablaufventil, einmontiert in einem zum Teil dargestellten Waschbecken,
im Längsschnitt in Absperrstellung;
- Fig. 2
- das in Fig. 1 gezeigte Ablaufventil in Offenstellung;
- Fig. 3
- das in Fig. 1 gezeigte Mutterstück im Längsschnitt;
- Fig. 4
- das in Fig. 3 gezeigte Mutterstück in Unteransicht;
- Fig. 5
- das in Fig. 3 gezeigte Mutterstück in Draufsicht;
- Fig. 6
- der in Fig. 1 gezeigte Verschlußstopfen mit Führungsstück im Längsschnitt ohne Dichtring
und Drehgriff;
- Fig. 7
- den Verschlußstopfen gemäß Fig. 6 in Draufsicht;
- Fig. 8
- den in Fig. 6 gezeigten Verschlußstopfen in der Schnittebene VIII;
- Fig. 9
- den in Fig. 1 gezeigten Drehgriff im Längsschnitt;
- Fig. 10
- den in Fig. 9 gezeigten Drehgriff in Draufsicht.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Ablaufventil wird im wesentlichen von einem Ablaufkelch
1 mit einem konzentrisch angeordneten Rohrstutzen 10, einem Verschlußstopfen 2 und
einem Führungskörper 20 sowie einem Mutterteil 3 und einem Drehgriff 4 gebildet. Der
Ablaufkelch 1 wird hierbei mit seinem Rohrstutzen 10 in eine Ablauföffnung 50 eines
Waschbeckens 5 aus keramischem Werkstoff angeordnet. Am stromabwärts gelegenen Endbereich
weist der Rohrstutzen 10 ein Gewinde 12 am Außenmantel auf. Auf dieses Gewinde kann
dann von außen das Mutterteil 3 mit dem Gewinde 32 aufgeschraubt werden, wobei die
dem Waschbecken 5 zugekehrte Stirnseite des Mutterteils 3 als Ringflansch 34, von
Rippen 340 abgestützt, ausgebildet ist. Auf dem Ringflansch 34 ist zur dichten Verbindung
mit dem Waschbecken 5 eine Dichtscheibe 6 angeordnet. Zur dichten Anlage im Inneren
des Waschbeckens kann im Bereich des Ablaufkelchs 1 Dichtkitt angeordnet werden, so
daß mit dem Festdrehen des Mutterteils 3 auf dem Rohrstutzen 10 der Ablaufkelch dicht
an dem Waschbecken 5 verspannt wird. Damit das Mutterteil 3 entsprechend festgedreht
werden kann, ist auf der Mantelfläche ein Polygonprofil 35 ausgebildet, an dem ein
Drehwerkzeug ansetzbar ist. Das Mutterteil 3 kann günstig einstückig im Spritzgießverfahren
aus Kunststoff, vorzugsweise mit Glasfasern verstärkt, hergestellt werden.
[0011] In dem mit dem Mutterteil 3 am Waschbecken 5 befestigten Ablaufkelch 1 ist der Verschlußstopfen
2 mit dem Führungskörper 20 axial verschieblich angeordnet, wobei der Führungskörper
20 mit den Stirnseiten von drei symmetrisch angeordneten Radialrippen 201 an drei
symmetrisch angeordneten schraubenförmigen Raumkurven 30 im Mutterteil 3 anliegt.
[0012] Am Verschlußstopfen 2 ist hierbei eine Spindel 21 einstückig angeformt, auf der ein
Gewinde 211 angeordnet und auf deren Mantelfläche eine axial verlaufende Abflachung
210 ausgebildet ist. Der Führungskörper 20 ist hierbei mit einer zentralen Bohrung
203, in der eine entsprechend zur Abflachung 210 ausgebildete Führungsfläche 202 vorgesehen
ist, auf der Spindel 21 angeordnet. Zur axialen Fixierung sind hierbei zu beiden Seiten
der Stirnseite des Führungskörpers 20 Gewindemuttern 24 angeordnet, so daß der Führungskörper
20 stufenlos axial verschieblich auf der Spindel 21 fixiert werden kann. Hierbei ist
der Führungskörper 20 mit Hilfe der Führungsfläche 202 und der auf der Spindel ausgebildeten
Abflachung 210 drehtest mit dem Verschlußstopfen 2 verbunden, wobei die drei symmetrisch
angeordneten Radialrippen 201 die Führung in dem Rohrstutzen 10 bewerkstelligen.
[0013] Der einstückig an der Spindel 21 ausgebildete Verschlußstopfen 2 ist vorzugsweise
aus Kunststoff im Spritzgießverfahren hergestellt. Der Verschlußstopfen 2 weist hierbei
eine zylindrische Mantelfläche 23 auf, wobei die Mantelfläche 23 an der einen Seite
von einem Ringflansch 230 begrenzt ist. In diesem Bereich ist ein Dichtring 22 auf
dem Verschlußstopfen 2 angeordnet, der an seinem Mantelbereich eine umlaufende Lamelle
220 trägt, die in der Schließposition des Verschlußstopfens 2 dichtend im Bereich
eines kegelförmig ausgebildeten Wandungsbereichs 11 des Ablaufkelchs 1 zur Anlage
gelangt. Auf dem axial vorstehenden Bereich der zylindrischen Mantelfläche 23 ist
der Drehgriff 4 mit einem Rohransatz 40 aufgesteckt, wobei in der Stecklage die Stirnseite
des Rohransatzes 40 den Dichtring 22 in seiner Axialposition sichert. Im vorstehenden
Endbereich der Mantelfläche 23 sind außerdem oberhalb des Verschlußstopfens 2 zwei
gegenüberliegend angeordnete Schlitze 231 ausgebildet, in die zwei diametral gegenüberliegend
am Griffstück 4 ausgebildete federnde Zungen 41 mit jeweils einer Rastnase 410 in
der Stecklage einfassen und somit den Drehgriff 4 in seiner Axialposition zum Verschlußstopfen
2 sichern. Außerdem sind an der Innenwandung des vorstehenden Bereichs der Mantelfläche
23 im Bereich der federnden Zungen 41 radial nach innen vorspringende Rippen 232 ausgebildet,
so daß der Drehgriff 4 in der Stecklage über die federnden Zungen 41 drehfest mit
dem Verschlußstopfen 2 verbunden ist.
[0014] Damit der Rohrstutzen 10 des Ablaufkelchs 1 zur Anpassung an unterschiedliche Wandstärken
des Waschbeckens 5 anpassbar ist, sind die einzelnen Raumkurven 30 auf der Stirnseite
eines mit Abstand zum Gewinde 32 im Innern des Mutterteils 3 ausgebildeten Rohrstutzen
31 angeordnet. Der Freiraum 33 zwischen der Außenwandung des Rohrstutzens 31 und dem
Gewinde 32 ist so bemessen, daß der Rohrstutzen 10 bis in den Grund in das Mutterteil
3 einschraubbar ist. Damit der Verschlußstopfen 2 in der Offenstellung sicher von
dem Rohrstutzen 31 gehalten ist, sind im Bereich der Raumkurven 30 besondere Rastflächen
300 ausgebildet, in deren Bereich jeweils eine sattelförmige Einsenkung 301 ausgebildet
ist, wie es insbesondere aus Fig. 3 der Zeichnung zu entnehmen ist.
[0015] Das Ablaufventil hat folgende Funktionsweise:
[0016] Nach einem dichten Verspannen des Ablaufkelchs 1 mit dem Mutterteil 3 im Waschbecken
5 kann der firmenmäßig zusammenmontierte Verschlußstopfen 2 vom Ablaufkelch 1 aus
in den Rohrstutzen 10 eingesteckt werden, wobei die Radialrippen 201 an den einzelnen
Schraubenkurven 30 in der Stecklage zur Anlage gelangen und der Dichtring 22 mit seiner
umlaufenden Lamelle 220 am kegelförmigen Wandungsbereich 11 des Rohrstutzens 10 dichtend
zur Anlage gelangt, wie es insbesondere in Fig. 1 dargestellt ist. In dieser Absperrposition
ist ein im Waschbecken 5 ausgebildeter Überlaufkanal - in der Zeichnung nicht dargestellt
- mit einem Radialschlitz 13 im Rohrstutzen 10 verbunden, durch den etwa überschüssiges
Wasser aus dem Waschbecken 5 in den Rohrstutzen 10 eintreten und über einen am Mutterteil
3 ausgebildeten Anschlußstutzen 36 in die - in der Zeichnung nicht dargestellt - Abflußleitung
strömen kann.
[0017] Soll dagegen das Waschbecken 5 entleert werden, so wird vom Benutzer der Drehgriff
4 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei von den symmetrisch angeordneten drei
Raumkurven 30 der Führungskörper 20 mit dem Verschlußstopfen 2 axial angehoben wird,
bis er von der Rastfläche 300 mit der sattelförmigen Einsenkung 301 in der Offenstellung
fixiert wird, wie es aus Fig. 2 der Zeichnung zu entnehmen ist.
[0018] Soll der Verschlußstopfen 2 wieder in seine Schließposition gebracht werden, so kann
durch eine weitere Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn und nach dem Verlassen
der Rastfläche 300 der Verschlußstopfen 2 wieder in seine Schließposition abgesenkt
werden. Alternativ ist es aber auch möglich, den Drehgriff 4 im Uhrzeigersinn von
der Rastfläche 300 fortzubewegen, so daß danach eine entsprechende Absenkung in die
Schließposition erfolgen kann.
[0019] Bei der Neuinstallation des Ablaufventils in einem Waschbecken 5 kann der maximale
Öffnungsgrad des Ablaufventils mit Hilfe der Schraubenmuttern 24 justiert werden,
so daß, z. B. in Abhängigkeit von der Dicke des Waschbeckens 5, der Verschlußstopfen
2 auf den erforderlichen Öffnungsgrad einstellbar ist.
1. Sanitäres Ablaufventil für Wasserbecken, bestehend aus einem Ablaufkelch (1) mit einem
Rohrstutzen (10) und einem Verschlußstopfen (2) mit einem Führungskörper (20), wobei
der Führungskörper (20) zur Öffnungs- und Schließbewegung des Verschlußstopfens (2)
mit einer Stirnseite an wenigstens einer Raumkurve (30) anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Raumkurve (30) an einem Mutterteil (3) ausgebildet ist, in das der Rohrstutzen
(10) einschraubbar ist, und der Führungskörper (20) auf einer an den Verschlußstopfen
(2) ausgebildeten Spindel (21) drehfest, aber axial begrenzt verstellbar ist.
2. Sanitäres Ablaufventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumkurve
(30) am vorstehenden Endbereich eine Rastfläche (300), vorzugsweise mit einer sattelförmigen
Einsenkung (301), zur sicheren Halterung des Verschlußstopfens (2) in der Offenstellung
hat.
3. Sanitäres Ablaufventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei symmetrisch
angeordnete Raumkurven (30) auf einem Rohrstutzen (31) in dem Mutterteil (3) ausgebildet
sind, an denen drei symmetrisch angeordnete Radialrippen (201) des Führungskörpers
(20) anliegen, wobei der Rohrstutzen (31) mit Abstand zu der ein Gewinde (32) tragenden
Seitenwandung des Mutterteils (3) angeordnet ist, so daß der Rohrstutzen (10) des
Ablaufkelches (1) in den Freiraum (33) einschraubbar ist.
4. Sanitäres Ablaufventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mutterteil
(3) einstückig aus Kunststoff, vorzugsweise mit Glasfasern verstärkt, im Spritzgießverfahren
hergestellt ist.
5. Sanitäres Ablaufventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschlußstopfen (2) einstückig mit der Spindel (21) aus Kunststoff im Spritzgießverfahren
hergestellt ist, wobei an einer Mantelfläche des Verschlußstopfens (2) ein Dichtring
(22) angeordnet ist, der an einem kegelförmigen Wandungsbereich (11) des Rohrstutzens
(10) in der Schließstellung dichtend anliegt.
6. Sanitäres Ablaufventil nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Verschlußstopfen (2) ein Drehgriff (4) befestigt ist.
7. Sanitäres Ablaufventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußstopfen
(2) eine zylindrische Mantelfläche (23) aufweist, auf dem ein Dichtring (22) mit einer
umlaufenden Lamelle (220) angeordnet ist, wobei der Dichtring (22) einerseits von
einem Ringflansch (230) und andererseits von einem am Drehgriff (4) angeformten, die
zylindrische Mantelfläche (23) übergreifenden Rohransatz (40) axial in seiner Stecklage
gesichert ist, und der Drehgriff (4) drehfest und axial festliegend mit dem Verschlußstopfen
(2) verbunden ist.
8. Sanitäres Ablaufventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Drehgriff
(4) wenigstens eine federnde Zunge (41), vorzugsweise zwei diametral gegenüberliegende
Zungen (41) ausgebildet sind, die in der Stecklage jeweils mit einer Rastnase (410)
in einen Schlitz (231) in der Wandung der Mantelfläche (23) fassen und die axiale
Halterung des Handgriffs (4) auf dem Verschlußstopfen (2) gewährleisten, während die
Verdrehsicherung zum Verschlußstopfen (2) von zu beiden Seiten der jeweils federnden
Zungen (41) an der Innenwandung der zylindrischen Mantelfläche (23) eine radial vorspringende
Rippe (232) angeformt ist.
9. Sanitäre Ablaufarmatur nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Mantelfläche der Spindel (41) eine Abflachung (210) ausgebildet ist, auf
der eine entsprechende Führungsfläche (202) in einer Bohrung (203) des Führungskörpers
(20) in der Stecklage drehfest, aber axial verschiebbar, aufgenommen ist, wobei auf
der zylindrischen Mantelfläche der Spindel (21) ein Gewinde (211) ausgebildet ist,
auf dem zu beiden Seiten des Führungskörpers (20) eine Gewindemutter (24) angeordnet
ist, so daß der Führungskörper (20) mit Hilfe der Gewindemuttern (24) stufenlos axial
zum Verschlußstopfen (2) verstellbar ist.