(19)
(11) EP 0 967 355 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.1999  Patentblatt  1999/52

(21) Anmeldenummer: 99890177.1

(22) Anmeldetag:  02.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05D 15/24, E05D 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.06.1998 AT 109398

(71) Anmelder: Guttmann, Herbert
7540 Güssing (AT)

(72) Erfinder:
  • Guttmann, Herbert
    7540 Güssing (AT)

(74) Vertreter: Rippel, Andreas, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Dipl.-Ing. Rippel Kommandit-Partnerschaft Maxingstrasse 34
1130 Wien
1130 Wien (AT)

   


(54) Sektionaltor


(57) Ein Sektionaltor besteht aus einzelnen Sektionen (1), die mittels Scharnieren aneinander angelenkt und im Bereich ihrer Enden in Laufschienen geführt sind.
Die Scharniere werden durch an den einen Längsseiten der Sektionen (1) angeordnete, im wesentlichen kreiszylindrische, durch einen Schlitz mit der Innenseite des Tores verbundene Lager (11) sowie durch Lagerzapfen (13) gebildet, die an Armen (14) angeordnet sind, die von den anderen Längsseiten der Sektionen (1) ausragen und einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweisen. Die Länge (L) der kürzeren Seiten (19) des Rechteckes entspricht annähernd der Breite (B) des Schlitzes (17), und die längeren und kürzeren Seiten (17,19) sind dem Durchmesser der Lager (11) angepaßt.
Dadurch können die Lagerzapfen (13) in einer Nichtbetriebsstellung des Tores durch die Schlitze (17) in die Lager (11) eingeschoben werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Sektionaltor, bestehend aus einzelnen Sektionen, die mittels Scharnieren aneinander angelenkt und im Bereich ihrer Enden in Laufschienen geführt sind.

[0002] Bei bekannten Sektionaltoren sind die Scharniere nach Art von Kastenscharnieren ausgebildet, bei denen zwei Scharnierplatten über eine Achse schwenkbar und nicht lösbar miteinander verbunden sind. Die beiden Scharnierplatten sind dabei mit aneinander anschließenden Sektionen verschraubt. Nachteilig dabei ist, daß dieses Verschrauben meist auf der Baustelle durchgeführt werden muß, da aus Platzgründen die einzelnen Sektionen getrennt angeliefert werden.

[0003] Bei einer anderen bekannten Ausführungsform sind die Scharnierachsen gleichzeitig die Achsen von Rollen, die die Sektionen seitlich in Laufschienen führen. Die Lager für diese Achsen sind in Lagerplatten angeordnet, die seitlich mit den Sektionen verbunden werden. Das auf der Baustelle durchzuführende Zusammensetzen des Tores ist bei dieser Ausführungsform mindestens genauso umständlich wie bei der Ausführungsform mit Scharnieren nach Art von Kastenscharnieren.

[0004] Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Sektionaltor der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die gelenkige Verbindung der einzelnen Sektionen auf weit einfachere Art ausgebildet bzw. durchzuführen ist wie bei den bekannten Sektionaltoren.

[0005] Erreicht wird dies dadurch, daß die Scharniere durch an den einen Längsseiten der Sektionen angeordnete, im wesentlichen kreiszylindrische, durch einen Schlitz mit der Innenseite des Tores verbundene Lager sowie durch Lagerzapfen gebildet werden, die an Armen angeordnet sind, die von den anderen Längsseiten der Sektionen ausragen und einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweisen, wobei die Länge der kürzeren Seiten des Rechteckes annähernd der Breite des Schlitzes entspricht, und die längeren und kürzeren Seiten dem Durchmesser der Lager angepaßt sind, derart, daß die Lagerzapfen in einer Nichtbetriebsstellung des Tores durch die Schlitze in die Lager eingeschoben werden können.

[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Sektionaltor braucht eine anzuschließende Sektion in einer Stellung, in der die Länge der kürzeren Seiten des Rechteckes annähernd der Breite des Schlitzes entspricht, lediglich eingeschoben zu werden, wonach die gelenkige Verbindung bereits hergestellt ist.

[0007] Im Hinblick auf eine günstige Verteilung der Flächenpressung in den Lagern ist es zweckmäßig, wenn die kürzeren Seiten der Rechtecke entsprechend der Kreisform der Lager gerundet sind.

[0008] Eine günstige Herstellung eines erfindungsgemäßen Sektionaltores wird erreicht, wenn, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, die Lager und Lagerzapfen in gesonderten, vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Teilen angeordnet sind, die mit den Sektionen verbunden sind.

[0009] Das Ziel einer rationellen Herstellung eines Sektionaltores wird auch dadurch erreicht, daß die Sektionen aus einstückigen Blechtafeln bestehen, deren Längs- und Seitenformen durch Stanz- und Biegeoperationen gebildet sind.

[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Lager in Stegen ausgebildet, die parallel zu zwei Endschenkeln eines der Endform der Sektion angepaßten Teiles verlaufen, wobei ein Endschenkel mit der Sektion durch Verschrauben und/oder Verkleben verbunden ist.

[0011] Weiters zeichnet sich diese bevorzugte Ausführungsform dadurch aus, daß die die Lagerzapfen tragenden Arme von kastenförmigen Teilen ausragen, von denen wenigstens eine Wand mit der Sektion durch Verschrauben und/oder Verkleben verbunden ist.

[0012] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben, ohne auf dieses Beispiel beschränkt zu sein. Dabei zeigen: Fig. 1 in schaubildlicher Ansicht von der Innenseite des Tores her den Endteil einer Sektion; Fig. 2 in einer der Fig. 1 ähnlichen Darstellung den Endteil zweier miteinander erfindungsgemäß verbundener Sektionen; Fig. 3 in Seitenansicht nur die die Lager und Lagerzapfen tragenden Teile beim Einführen; Fig. 4 in einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung die beiden Teile nach deren Verschwenkung.

[0013] Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht eine Sektion eines erfindungsgemäßen Sektionaltores aus einer einstückigen Blechtafel, deren obere Längsform 2, untere Längsform 3 sowie seitliche Längsformen 4 und 5 durch Stanz- und Biegeoperationen gebildet wurden. Am oberen Ende jeder Sektion ist seitlich je ein Lagerteil 6 und am unteren Ende jeder Sektion ein Lagerzapfenteil 7 befestigt. In den Zeichnungen ist aus Platzgründen nur jeweils ein Lagerteil und ein Lagerzapfenteil dargestellt.

[0014] Die Lager 11 des Lagerteiles 6 sind in Stegen 10 ausgeformt, die parallel zu zwei Endschenkeln 9 eines Teiles 8 verlaufen. Dieser Teil 8 ist dem Endteil 2 der Sektion 1 angepaßt und ein Endschenkel 9 ist mit der seitlichen Längsform 4, 5 der Sektion 1 durch Verschrauben und Verkleben verbunden. Die Bohrungen 12 für die Verschraubung sind in den Zeichnungen dargestellt.

[0015] Die Lagerzapfen 13 des Lagerzapfenteiles 7 werden von Armen 14 getragen, die von kastenförmigen Teilen 15 ausragen. Wenigstens eine Wand dieser kastenförmigen Teile ist mit der Sektion 1 durch Verschrauben und Verkleben verbunden. Auch hier sind die Schraubbohrungen 16 in den Zeichnungen dargestellt.

[0016] Die Lager 11 besitzen in üblicher Weise eine kreiszylindrische Gestalt und sind über einen Schlitz 17 mit der Innenseite des Sektionaltores verbunden. Die Lagerzapfen 13 besitzen einen etwa rechteckigen Querschnitt mit längeren Seiten 18 und kürzeren Seiten 19. Die projektierte Länge L der kürzeren Seiten 19 ist etwas kleiner als die Breite B des Schlitzes 17. Die kürzeren Seiten 19 sind überdies bogenförmig dem im wesentlichen kreiszylindrischen Lager 11 angepaßt. Auch die Länge der längeren Seiten 18 ist dem Kreiszylinder des Lagers 11 angepaßt.

[0017] Durch diese Maßnahmen ist es möglich, den Lagerzapfen 13 in der in Fig. 3 gezeigten Stellung in das Lager 11 einzuschieben. Diese Stellung entspricht dabei einer Stellung, die beim Betrieb des Sektionaltores nicht eintritt. Nach Verschwenken des Lagerzapfenteiles 7 bzw. der damit verbundenen Sektion in die in Fig. 4 dargestellte Stellung sind die beiden Sektionen schwenkbar miteinander verbunden und funktionsbereit.

[0018] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich. So ist die in den Zeichnungen dargestellte Ausbildung von Lagerteilen und Lagerzapfenteilen keinesfalls zwingend. Wesentlich ist die durch die Erfindung geschaffene Möglichkeit einer gelenkigen Verbindung durch bloßes Einschieben des einen Teiles in den anderen. Zusätzlich ist die Möglichkeit einer Herstellung der Sektion aus einer Platine durch Stanzen und Biegen ein für die Erfindung zweckmäßiges Merkmal.


Ansprüche

1. Sektionaltor, bestehend aus einzelnen Sektionen (1), die mittels Scharnieren aneinander angelenkt und im Bereich ihrer Enden in Laufschienen geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniere durch an den einen Längsseiten der Sektionen (1) angeordnete, im wesentlichen kreiszylindrische, durch einen Schlitz mit der Innenseite des Tores verbundene Lager (11) sowie durch Lagerzapfen (13) gebildet werden, die an Armen (14) angeordnet sind die von den anderen Längsseiten der Sektionen (1) ausragen und einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweisen, wobei die Länge (L) der kürzeren Seiten (19) des Rechteckes annähernd der Breite (B) des Schlitzes (17) entspricht, und die längeren und kürzeren Seiten (17, 19) dem Durchmesser der Lager (11) angepaßt sind, derart, daß die Lagerzapfen (13) in einer Nichtbetriebsstellung des Tores durch die Schlitze (17) in die Lager (11) eingeschoben werden können.
 
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kürzeren Seiten (19) der Rechtecke entsprechend der Kreisform der Lager (11) gerundet sind.
 
3. Sektionaltor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (11) und Lagerzapfen (13) in gesonderten, vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Teilen (6,7) angeordnet sind, die mit den Sektionen (1) verbunden sind.
 
4. Sektionaltor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sektionen (1) aus einstückigen Blechtafeln bestehen, deren Längs- und Seitenformen (2,3,4,5) durch Stanz- und Biegeoperationen gebildet sind.
 
5. Sektionaltor nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (11) in Stegen (10) ausgebildet sind, die parallel zu zwei Endschenkeln (9) eines der Endform der Sektion (1) angepaßten Teiles (8) verlaufen, wobei ein Endschenkel (9) mit der Sektion (1) durch Verschrauben und/oder Verkleben verbunden ist
 
6. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Lagerzapfen (13) tragenden Arme (14) von kastenförmigen Teilen (15) ausragen, von denen wenigstens eine Wand mit der Sektion (1) durch Verschrauben und/oder Verkleben verbunden ist
 




Zeichnung













Recherchenbericht