(19)
(11) EP 0 967 831 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.1999  Patentblatt  1999/52

(21) Anmeldenummer: 99111830.8

(22) Anmeldetag:  19.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H04R 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.06.1998 DE 19827793

(71) Anmelder: Harman Audio Electronic Systems GmbH
94315 Straubing (DE)

(72) Erfinder:
  • Höcherl, Johann
    94336 Hunderdorf (DE)
  • Krump, Gerhard, Dr.
    94374 Schwarzach (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Westphal, Mussgnug & Partner 
Waldstrasse 33
78048 Villingen-Schwenningen
78048 Villingen-Schwenningen (DE)

   


(54) Schwingspulenanordnung und Verfahren zu ihrer Herstellung


(57) Erfindungsgemäß wird eine Schwingspulenanordnung und ein Herstellungsverfahren für eine Schwingspulenanordnung angegeben, wobei die Schwerpunkte auf der Gewichtsreduzierung und der kostengünstigen Herstellung liegen.
Ausgehend vom Stand der Technik werden Schwingspulenanordnungen so ausgebildet, daß die Lötpunkte 21, welche die Spulendrähte 19 mit den Litzen 22 leitend verbinden, über eine separate Klebenaht mit der Membran 28 oder dem Schwingspulenträger 13 verbunden werden. Unabhängig davon, daß die dauerhafte Fixierung der Lötpunkte 21 gewichtserhöhend wirkt, sind in Abhängigkeit von der gewählten Verfahrensführung weitere Gewichtserhöhungen notwendig.
Erfindungsgemäß wird daher angegeben, die Lötpunkte 21 gleichzeitig in der Klebenaht 26 anzuordnen, mit welcher die Zentriermembran 10 mit dem Schwingspulenträger 13 verbunden ist. Dazu ist der erste Bereich 12 der Zentriermembran 10 so ausgebildet, daß sich dieser Bereich 12 in Richtung zum oberen Ende 16 Schwingspule 18 öffnet. Sind die Lötpunkte 21 in der Klebenaht 26 angeordnet, ist eine Schwingspulenanordnung geschaffen, welche sich durch eine geringe Bauhöhe, eine gute Belastbarkeit und eine ausgezeichnete Höhenwiedergabe auszeichnet.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung befaßt sich mit Ausbildung und Herstellung von Schwingspulenanordnungen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Gewichtsreduzierung solcher Anordnungen liegt.

Stand der Technik



[0002] Schwingspulenanordnungen im Sinne dieser Anmeldung umfassen im wesentlichen einen Schwingspulenträger mit Schwingspule, eine Zentriermembran und Litzen. Dabei ist der in aller Regel rohrförmig ausgebildete Schwingspulenträger mit der Schwingspule verbunden. In axialem Abstand zur Schwingspule ist die Zentriermembran angeordnet und gleichfalls mit dem Schwingspulenträger mittels einer Klebenaht verbunden. Die Zentriermembran, welche sich radial zur Längserstreckung des Schwingspulenträgers erstreckt, hat je nach Ausbildung entweder eine ziehharmonika- oder wellenförmige Kontur. Die beiden Schwingspulendrähte der Schwingspule sind jeweils über einen Lötpunkt mit einem der beiden Litzen leitend verbunden.

[0003] Zur Ausbildung von Schwingspulenanordnungen, welche vielfach als vorgefertigtes Teil zur Lautsprecherherstellung verwendet werden, haben sich im Stand der Technik im wesentlichen zwei Herstellungsverfahren herausgebildet.

[0004] Gemäß dem ersten bekannten Verfahren wird zunächst die Schwingspule auf den Träger gewickelt und verbacken sowie anschließend der Innendurchmesser des Halses der Membran mit dem Außendurchmesser des Schwingspulenträgers verbunden. Sofern die Schwingspulendrähte vor dem Verbinden der Membran mit dem Schwingspulenträger noch nicht mit den Litzen verlötet waren, werden sie jetzt über die Lötpunkte mit den Litzen verbunden. Dann wird, nachdem am Hals der Membran eine Kleberaupe aufgetragen wurde, die Zentriermembran über die Schwingspule geschoben und mit dem Außendurchmesser des Halses der Membran verklebt. Wenn die Lötpunkte nicht schon vor dem Aufschieben der Zentriermembran mit der Unterseite verklebt waren, werden sie jetzt mit der Unterseite der Membran verklebt.

[0005] Gemäß dem weiteren bekannten Verfahren werden zunächst die Schwingspule mit dem Schwingspulenträger und die Schwingspulendrähte über die Lötpunkte mit den Litzen verbunden.

[0006] Anschließend werden die Lötpunkte mit dem Schwingspulenträger verklebt. Sodann wird die Zentriermembran von dem Ende des Schwingspulenträgers, welches nicht mit der Membran verbunden wird, auf den Schwingspulenträger aufgeschoben und mittels einer Klebenaht, welche zwischen den Klebestellen für die Lötpunkte und der Schwingspule liegt, am Schwingspulenträger befestigt.

[0007] Diese Verfahrensführung hat gegenüber der ersten Verfahrensführung den Nachteil, daß relativ viel Klebstoff zur Befestigung der Zentriermembran mit dem Schwingspulenträger notwendig ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Zentriermembran bei der zweiten Verfahrensführung einen relativ großen Innendurchmesser aufweisen muß, um beim Aufschieben der Zentriermembran über die Schwingspule eine Beschädigung der Schwingspule auszuschließen. Ein weiterer Grund für den hohen Kleberstoffeinsatz ist, daß bei dieser Verfahrensführung die Lötpunkte bereits am Schwingspulenträger befestigt sind und somit die Klebstoffdüse -soll sie behinderungsfrei um den Schwingspulenträger geführt werden- mindestens den vertikalen Abstand zwischen Lötpunkt und Zentriermembran einhalten muß, um eine Verklebung der Zentriermembran von oberhalb der Lötpunkte bzw. von oberhalb der zur Seite gebogenen Litzen zu gewährleisten.

[0008] Ein Aufschieben der Zentriermembran von dem Ende des Schwingspulenträgers, welches später mit der Membran verbunden wird, scheidet bei dieser Verfahrensführung aus. Zwar wäre dann ein geringer Innendurchmesser der Zentriermembran möglich, jedoch würde dieser dazu führen, daß die Zentriermembran zwischen den Lötpunkten und dem Ende des Schwingspulenträgers, welches später mit der Membran verbunden wird, angeordnet werden muß. Ein tieferes Herunterschieben der Zentriermembran mit geringerem Innendurchmesser über die Lötpunkte und deren Fixierung am Schwingspulenträger ist bei einer solchen Verfahrensmodifikation nicht möglich, da der geringere Innendurchmesser die Fixierung der Lötpunkte am Schwingspulenträger zerstören bzw. aufheben würde. Schließlich hat das zweite Verfahren gegenüber dem ersten Verfahren auch noch den Nachteil, daß durch die zusätzliche Fixierung der Lötpunkte am Schwingspulenträger dessen Stoß vollständig klebstoffdicht ausgebildet werden muß, um ein Durchdringen von Klebstoff, welcher für die Fixierung der Lötpunkte notwendig ist, an die Innenseite des Schwingspulenträgers auszuschließen. Diese zusätzliche Abdichtung wirkt gewichtserhöhend.

[0009] Zur Vervollständigung der Schwingspulenanordnung wird dann gemäß dem zweiten Verfahren der Schwingspulenträger noch mit der Membran verbunden, wobei allerdings die Verbindung von Schwingspulenträger und Membran auch erst zu einem Zeitpunkt erfolgen kann, in welchem der Schwingspulenträger und die Zentriermembran bereits in einem Lautsprecherkorb montiert ist.

[0010] Während das erste Verfahren sehr viel manuelle Tätigkeiten erfordert und somit gegenüber dem weiteren Verfahren relativ arbeitsaufwendig ist, haben Schwingspulenanordnungen gemäß dem weiteren Verfahren den zusätzlichen Nachteil, daß wegen der Notwendigkeit der Fixierung der Lötpunkte am Schwingspulenträger solche Schwingspulenträger gegenüber Schwingspulenträgern, welche in Schwingspulenanordnungen nach dem ersten Verfahren verwendet werden, bei sonst gleichen Bedingungen eine um 4-5 mm größere Bauhöhe aufweisen. Abgesehen davon, daß die größere Bauhöhe des Schwingspulenträgers auch mit einer Gewichtserhöhung verbunden ist, wirkt diese zusätzliche Bauhöhe auch als zusätzliche Feder, wodurch die Krafteinprägung in die Membran negativ beeinflußt wird. Letzteres äußert sich insbesondere in einer verschlechterten Höhenwiedergabe. Unabhängig von den letzten Aspekten weisen Schwingspulenanordnungen, welche nach beiden bekannten Verfahren hergestellt sind, den generellen Nachteil auf, daß zu ihrer Ausbildung insgesamt drei Klebenähte notwendig sind, und zwar für die Verbindung von Membran und Zentriermembran jeweils mit dem Schwingspulenträger sowie zur Festlegung der Lötpunkte an der Membran bzw. dem Schwingspulenträger. Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine gewichtsreduzierte Schwingspulenanordnung sowie ein automatisierbares Verfahren zu ihrer Herstellung anzugehen.

Darstellung der Erfindung



[0011] Diese Aufgabe wird vorrichtungsmäßig mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind den Ansprüchen 2-6 entnehmbar.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1-6 ist in Anspruch 7 angegeben. Ein weiteres Herstellungsverfahren ist Anspruch 8 entnehmbar. Vorteilhafte Ausgestaltungen für beide Verfahren sind in den Ansprüchen 8-10 angegeben. Öffnet sich gemäß Anspruch 1 der erste Bereich der jeweiligen Kontur der Zentriermembran in Richtung des oberen Endes des Schwingspulenträgers und sind die jeweiligen Lötpunkt in der zwischen dem Schwingspulenträger und dem besagten Bereich angeordneten Klebenaht angeordnet, entfallen die sonst üblichen zusätzlichen Fixierungen für die Lötpunkte, wodurch Klebergewicht gespart wird. Außerdem wirkt der Raum, welcher zwischen dem ersten Bereich der Zentriermembran und dem Schwingspulenträger entsteht, wenn die Zentriermembran mit dem Schwingspulenträger verbunden ist, gleichzeitig als Klebstofffuge und verhindert ein Weiterlaufen des in sie eingebrachten Klebstoffs in Richtung der Schwingspule.

[0012] Ist gemäß Anspruch 3 der Innendurchmesser des Halses der Membran im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser des Schwingspulenträgers und taucht der Hals der Membran zumindest teilweise in zwischen dem ersten Bereich und dem Schwingspulenträger vorhandene Klebenaht ein, ist eine sehr kompakte Schwingspulenanordnung mit minimaler Bauhöhe geschaffen. Außerdem wirkt die teilweise oder auch vollständige Nutzung der Klebenaht zwischen dem ersten Bereich der Zentriermembran und dem Schwingspulenträger zur Befestigung der Membran gewichtsreduzierend.

[0013] Diese Kompaktheit der Anordnung ist auch gegeben, wenn gemäß Anspruch 4 der Hals der Membran kleiner/gleich dem Innendurchmesser des Schwingspulenträgers ist und der Hals in den Schwingspulenträger eingeschoben und verbunden ist.

[0014] Eine besonders kompakte Anordnung ist gemäß Anspruch 5 gegeben, wenn die Klebenaht zwischen dem ersten Bereich der Zentriermembran und dem Schwingspulenträger und der Hals der Membran im wesentlichen den gleichen axialen Abstand zur Schwingspule haben.

[0015] Da gemäß dieser Erfindung die Zentriermembran über die Schwingspule hinweg auf den Schwingspulenträger aufgeschoben wird, ist es notwendig, daß die Zentriermembran im Vergleich zum Außendurchmesser des Schwingspulenträgers einen relativ großen Innendurchmesser hat, um beim Aufschieben die Schwingspule nicht zu beschädigen. Dies erfordert -wie schon im Stand der Technik ausgeführt- einen relativ großen Klebstoffeinsatz. Soll der mit Rücksicht aufdie Einbettung der Lötpunkte in der Klebenaht bzw. der Nutzung der Klebenaht zur Befestigung der Membran (Anspruch 3) nach der Erfindung ohnehin schon geringe Klebstoffeinsatz weiter reduziert werden, kann gemäß Anspruch 6 der erste Bereich derjeweiligen Kontur der Zentriermembran an seinem der Schwingspulenträger nächsten Ende mit einer Dichtlippe versehen sein, welche im mit dem Schwingspulenträger verbunden Zustand im wesentlichen rechtwinklig zu diesem verläuft. Schon an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß zwischen der Zentriermembran und der Dichtlippe nicht notwendig Materialgleichheit bestehen muß. Auch kann die Dichtlippe im Vergleich zur übrigen Zentriermembran eine reduzierte Dicke aufweisen. Diese die Flexibilität der Dichtlippe erhöhenden Maßnahmen bewirken, daß Beschädigungen der Schwingspule beim Aufschieben der Zentriermembran verhindert werden, obwohl der Innendurchmesser der mit der Dichtlippe versehenen Zentriermembran im wesentlichen dem Außendurchmesser des Schwingspulenträgers entspricht. Außerdem wird durch die flexible Dichtlippe Verformungen und Unrundheiten der Zentriermembran vorgebeugt, wenn diese mit dem Schwingspulenträger verbunden ist. Geht man nämlich davon aus, daß die Zentriermembran selbst eine genügend große Flexibilität aufweist und deshalb keine Gefahr besteht, daß bei gleichen Durchmesserverhältnissen die Schwingspule beim Aufschieben der Zentriermembran beschädigt wird, würde dann, wenn die Zentriermembran ihre Endlage auf dem Schwingspulenträger eingenommen hat, eng am Schwingspulenträger anliegen. Da aber zwischen dem Schwingspulenträger und der Zentriermembran die Spulendrähte oder Litzen durchgeführt sind, verursacht dieser Umstand eine leichte Verformung der Zentriermembran, welche sich negativ auf die Belastbarkeit des Lautsprechers auswirkt. Ist aber die Zentriermembran mit einer Dichtlippe versehen, spielt sich die beispielsweise durch die Spulendrähte hervorgerufene Verformung ausschließlich in der Dichtlippe ab, womit die Rundheit der Zentriermembran erhalten bleibt. Nur der Vollständigkeit halber sei darauf hingeweisen, daß die Dichtlippe nicht auf diese Erfindung beschränkt ist, sondern auch bei Schwingspulenanordnungen verwendet werden kann, die im Stand der Technik beschrieben wurden.

[0016] Eine vollständige Automatisierbarkeit eines Verfahrens zur Herstellung einer Schwingspulenanordnung nach einem der Ansprüche 1-5 ist gemäß Anspruch 7 dann gegeben, wenn -nachdem die Schwingspule mit dem Schwingspulenträger und die Schwingspulendrähte über die Lötpunkte mit den Litzen verbunden sind- die Zentriermembran vom unteren Ende des Schwingspulenträgers aus über die Schwingspule auf den Schwingspulenträger aufgeschoben wird, dann die Klebenaht zwischen dem ersten Bereich der Zentriermembran und dem Schwingspulenträger ausgebildet wird und dann die Membran mit dem Schwingspulenträger verbunden wird. In diesem Fall wirken beim Aufschieben der Zentriermembran die Lötpunkte wegen ihrer realtiv großen Dicke als Höhenanschlag für die Zentriermembran. Außerdem entfällt bei dieser Verfahrensführung ein aufwendiges Durchfädeln der Schwingspulendrähte bzw. Litzen, da sich diese durch das Aufschieben der Zentriermembran vom unteren Ende des Schwingspulenträgers fixieren.

[0017] Hat die Zentriermembran ihre Endlage auf dem Schwingspulenträger eingenommen, liegen die Lötpunkte zwischen dem erstem Bereich der jeweiligen Kontur der Zentriermembran und dem Schwingspulenträger, so daß zur Herstellung einer dauerhaften Verbindung von Zentriermembran, Lötpunkten und Schwingspulenträger nur noch eine Klebenaht im Zwischenraum zwischen Schwingspulenträger und ersten Bereich ausgebildet werden muß. Mit anderen Worten, dadurch, daß die Lötpunkte im Zwischenraum zwischen dem Schwingspulenträger und dem ersten Bereich der Zentriermembran angeordnet sind, kann die Klebenaht zwischen Zentriermembran und Schwingspulenträger auch zur Befestigung der Lötpunkte genutzt werden.

[0018] Die gleiche vorteilhafte Verfahrensführung ist auch bei der Merkmalskombination gemäß Anspruch 8 gegeben, bei welcher lediglich vor dem Aufschieben der Zentriermembran eine Klebenaht bzw. Klebepunkte am Schwingspulenträger ausgebildet werden, welche zur späteren Befestigung der Zentriermembran und der Lötpunkte am Schwingspulenträger dienen.

[0019] Sehr vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Klebenaht schon vor dem Fixieren und Strammziehen der Litzen ausgebildet wird, weil in diesem Fall eine besonders gute Befestigung der Lötpunkte am Schwingspulenträger erreicht werden kann.

[0020] Sofern erforderlich, können die Schwingspulendrähte und die mit diesen verbundenen Litzen gemäß Anspruch 9 oberhalb des oberen Endes des Schwingspulenträgers fixiert und/oder strammgezogen sein. Ist die Zentriermembran mit dem Schwingspulenträger noch nicht fest verbunden, bewirkt dies ein enges Anliegen. Ebenso lassen sich bei einer mit dem Strammziehen verbundenen leichten Seitwärtsbewegung der Litzen die Lötpunkte in die Klebenaht ziehen, womit nicht vermeidbare Toleranzen im Abstand der Lötpunkte zur Schwingspule ausgeglichen werden können und in jedem Fall sichergestellt wird, daß die Lötpunkte in der Klebenaht liegen. Nur der Vollständigkeit halber sei drauf hingewiesen, daß bei einer Zugwirkung auf die Spulendrähte bzw. Litzen die der Wicklung nahen Bereiche der Spulendrähte am Schwingspulenträger fixiert sein müssen, um während des Strammziehens eine Ablösung von Windungen der Schwingspule zu vermeiden.

[0021] Eine besonders vorteilhafte Verfahrensführung ist gemäß Anspruch 10 dann gegeben, wenn - bevor die Klebenaht ausgehärtet ist -, die Litzen im wesentlichen bogenförmig über die der Schwingspule abgewandten Oberfläche der Zentriermembran geführt werden. Diese bogenförmige Führung der Litzen bewirkt, daß Litzen in bezug auf ihren späteren Verlauf nach dem Aushärten der Klebenaht im Bereich der Verbindung von Schwingspulenträger, Lötpunkten und Zentriermembran eine Vorzugsrichtung erhalten. Außerdem begünstigt der Umstand, daß sich der erste Bereich der Zentriermembran in Richtung des oberen Endesdes Schwingspulenträgers öffnet, eine Herbeiführung der Vorzugsrichtung ohne scharfe Übergänge.

Kurze Darstellung der Figuren



[0022] Es zeigen:
Fig. 1 a
eine Zentriermembran;
Fig. 1 b
einen Schwingspulenträger;
Fig. 2 a
einen Schwingspulenträger mit Zentriermembran;
Fig. 2 b
eine Membran;
Fig. 3
einen Ausschnitt einer Zentriermembran; und
Fig. 4
eine Schwingspulenanordnung.

Wege zum Ausführen der Erfindung



[0023] Die Erfindung soll nun anhand der Figuren näher erläutert werden.

[0024] In Fig. 1a ist eine Zentriermembran 10 in einer Schnittdarstellung gezeigt. Deutlich ist dieser Darstellung entnehmbar, daß die Zentriermembran 10 eine ziehharmonikaförmige Kontur aufweist und zentrisch eine Öffnung 11 besitzt. Der die Öffnung 11 unmittelbar umrandende Bereich der Zentriermembran 10 ist derjenige, welcher in dieser Anmeldung als erster Bereich 12 bezeichnet ist. Da vorliegend die Kontur der Zentriermembran 10 ziehharmonikaförmig ausgebildet ist, hat der erste Bereich 12 bezogen auf die Mittellinie einen schrägen Verlauf.

[0025] In Fig. 1b ist ein Schwingspulenträger 13 gezeigt, der rohrförmig ausgebildet ist. Dieser Schwingspulenträger 13 ist auf einem Arbeitsdorn 14 angeordnet, welcher einen vom Schwingspulenträger 13 ummantelten Raum 15 ausfüllt und am oberen Ende 16 des Schwingspulenträgers 13 aus diesem austritt. Nahe dem unteren Ende 16

des Schwingspulenträgers 13 ist die Schwingspule 18 am Schwingspulenträger 13 befestigt.

[0026] Die beiden Schwingspulendrähte 19, welche mit der Schwingspule 18 verbunden sind, sind am Außenmantel 20 des Schwingspulenträgers 13 in Richtung dem oberen Ende 16 des Schwingspulenträgers 13 entlang geführt undjeweils mittels eines Lötpunktes 21 mit den gleichfalls am Außenmantel 20 des Schwingspulenträgers 13 entlang geführten Litzen 22 leitend verbunden. Das Anliegen der Spulendrähte 19, der Lötpunkte 21 und der Litzen 22 am Außenmantel 20 des Schwingspulenträgers 13 wurde dadurch erreicht, daß die Litzen 22 in am oberen Ende des Arbeitsdoms 14 angeordneten Kerben 23 fixiert und strammgezogen wurden. Die Kerben 23 sind nur beispielhaft genannt. Vielmehr kann das Strammziehen und Fixieren der Litzen 22 auch in einer anderen dem Fachmann geläufigen Weise erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Litze im am Schwingspulenträger angebrachten Kerben eingehängt ist.

[0027] Wird nun die in Fig. 1a gezeigten Zentriermembran 10 in Pfeilrichtung P1 am unteren Ende 16

auf einen Schwingspulenträger 13 gemäß Fig. 1b aufgeschoben, stellen sich Verhältnisse ein, die in Fig. 2a gezeigt sind. Zur besseren Darstellbarkeit ist gegenüber Fig. 1b in Fig. 2a der Schwingspulenträger 13 um 90° in Uhrzeigerrichtung gedreht worden. Deutlich ist der Darstellung gemäß Fig. 2a entnehmbar, daß der innere Rand 24 der Zentriermembran 10 am Außenmantel 20 des Schwingspulenträger 13 bis auf einen kleinen Abstand A anliegt und sich der erste Bereich 12 der Zentriermembran 10 in Richtung des oberen Endes 16 des Schwingspulenträgers 13 öffnet. Dieser geringe Abstand des Randes 24 ist notwendig, um eine Beschädigung der Schwingspule 18 zu vermeiden, wenn die Zentriermembran 10 vom unteren Ende 16' des Schwingspulenträgers 13 auf diesen aufgeschoben wird. In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Zentriermembran 10 auch vom oberen Ende 16 des Schwingspulenträgers 13 auf diesen aufgeschobenen werden kann, da die Lötpunkte 21 mit Rücksicht auf die gezeigten Abstandsverhältnisse zwischen der Zentriermembran 10 und dem Schwingspulenträger 13 beim Aufschieben in dieser Richtung relativ leicht überwunden werden können. Soll die Zentriermembran 10 zur Verminderung des Klebstoffeinsatzes weitgehend abstandslos am Schwingspulenträger 13 anliegen und gleichwohl eine Beschädigung der Schwingspule 18 bzw. der Lötpunkte 21 beim Aufschieben der Zentriermembran 10 ausschlossen werden, ist die Zentriermembran 10 so wie in Fig. 3 gezeigt an ihrem Rand 24 mit einer Dichtlippe 12' zu versehen, welche im mit dem Schwingspulenträger 13 verbundenen Zustand rechtwinklig zu diesem verläuft. Diese Dichtlippe 12', welche vorliegend mit der übrigen Zentriermembran 10 einstückig verbunden ist, jedoch eine deutlich reduzierte Dicke aufweist, bewirkt, daß der zwischen dem ersten Bereich 12 und dem Schwingspulenträger 13 gebildete Zwischenraum 25 nach unten (wie in der Fig. 2a gezeigt) geschlossen ist und somit von eingebrachtem Klebstoff nicht durchdrungen werden kann.
Da Fig. 2a wie alle übrigen Figuren die Verhältnisse nur schematisch wiedergibt, wurde in Fig. 2a aus Gründen der Übersichtlichkeit aufdie Darstellung des durch das Strammziehen der Litzen 23 bewirkten engen Anliegens der Spulendrähte 19 und Litzen 22 am Schwingspulenträger 13 verzichtet. Der sichtbare Lötpunkt 21 liegt zwischen dem ersten Bereich 12 der Zentriermembran 10 und der Außenmantel 20 des Schwingspulenträgers 13. Die Verklebung zwischen dem Schwingspulenträger 13, der Zentriermembran 10 und dem Lötpunkt 21 wurde so realisiert, daß in dem Zwischenraum 25 zwischen dem ersten Bereich 12 und dem Außenmantel 20 des Schwingspulenträgers 13 eine Klebenaht 26 ausgebildet wurde.

[0028] Nur der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß die Klebenaht 26 zumindest teilweise in einem anderen - nicht dargestellten - Ausführungsbeispiel auch schon vor dem Aufschieben der Zentriermembran 10 auf den Schwingspulenträger 13 bzw. dem Fixieren und Strammziehen der Litzen 22 am Schwingspulenträger 13 ausgebildet sein kann. In diesem Fall wird dann die Zentriermembran 10 in die Klebenaht 26 geschoben. Dieses vorherige Aufbringen der Klebenaht 26 hat den Vorteil, daß eine vollständige Verklebung der Lötpunkte 21 sichergestellt ist.

[0029] Hat die Zentriermembran 10 ihre in Fig. 2a gezeigte Endlage auf dem Schwingspulenträger 13 eingenommen und ist die Klebenaht 26 ausgebildet, sollten die Litzen 22 aus den Kerben 23 genommen bzw. in einem anderen -nicht dargestellten- Ausführungsbeispiel aus der jeweiligen Spann- und Fixieranordnung in Pfeilrichtung P2 bogenförmig über die Oberseite 27 der Zentriermembran 10 geführt werden. Härtet dann die Klebenaht 26 aus, erhalten die Litzen 22 schon eine gewisse Vorzugsrichtung in bezug auf ihre späteren Befestigungspunkte am Lautsprecherkorb (alles in Fig. 2a nicht gezeigt).

[0030] In Fig. 2b ist eine Membran 28 gezeigt, die einen Hals 29 aufweist. Ist der Innendurchmesser größer/gleich dem Außendurchmesser des Schwingspulenträgers 13 und wird die Membran 28 in Pfeilrichtung P3 auf den Schwingspulenträger 13 abgesenkt, stellen sich Verhältnisse ein, welche in Fig. 4 schematisch gezeigt sind.

[0031] Deutlich ist der Darstellung gemäß Fig. 4 entnehmbar, daß der Hals 29 der Membran 28 bis in die Klebenaht 26 zwischen dem Schwingspulenträger 13 und der Zentriermembran 10 eintaucht und über die Klebenaht 26 ebenfalls mit dem Schwingspulenträger 13 verbunden ist. Sofern erforderlich, können noch weitere, außerhalb der Klebstoffnaht 26 liegende Verbindungsbereiche zwischen dem Hals 29 der Membran 28 und Schwingspulenträger 13 vorhanden sein (nicht gezeigt). Wird die Litze 22 -wie schon im Zusammenhang mit Fig. 2a angedeutet- bogenförmig über die Oberfläche 27 der Zentriermembran 10 geführt und härtet dann die Klebstoffnaht 26 aus, besitzt die Litze eine Vorzugsrichtung, ohne daß scharfkantige Übergänge erforderlich sind. Letzteres wird auch durch die sich in Richtung des oberen Endes des Schwingspulenträgers öffnenden Bereiche 12 der Zentriermembran 10 unterstützt.

[0032] Nur der Vollständigkeit halber sei nachgetragen, daß beispielsweise bei Schwingspulenträgern 13 aus einem leitenden Material die beiden Lötpunkte 21 zur Vermeidung von Kurzschlüssen gegeneinander isoliert sein sollten. Werden jedoch die Litzen mit einer in Fig. 4 gezeigten Vorzugsrichtung versehen und führt die Verleihung der Vorzugsrichtung dazu ,daß weder über die Zentriermembran noch über den Schwingspulenträger 13 ein Kurzschluß zwischen den beiden Lötpunkten entstehen kann, so kann die Klebstoffnaht 26 auch als Isolation verwendet werden.


Ansprüche

1. Schwingspulenanordnung

mit einem Schwingspulenträger 13, welcher ein oberes Ende 16 und ein unteres Ende 16' hat,

mit einer Schwingspule 18, welche über zwei Schwingspulendrähte 19 verfügt und welche am Schwingspulenträger 13 befestigt ist,

mit einer im axialen Abstand zur Schwingspule 18 angeordneten Zentriermembran 10, welche eine ziehharmonika- oder wellenförmige Kontur aufweist, welche mittels einer Klebenaht 26 quer zur Längserstreckung des Schwingspulenträgers 13 mit diesem verbunden ist, wobei die Klebenaht 26 zwischen dem Schwingspulenträger 13 und einem ersten, dem Schwingspulenträger 13 unmittelbar gegenüberliegenden Bereich 12 derjeweiligen Kontur der Zentriermembran 10 liegt, und

mit zwei Litzendrähten 22, welche jeweils über einem Lötpunkt 21 mit den beiden Spulendrähten 19 verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,

daß der erste Bereich 12 der jeweiligen Kontur der Zentriermembran 10 sich in Richtung dem oberen Ende 16 des Schwingspulenträgers 13 öffnet und daß die jeweiligen Lötpunkte 21 zumindest teilweise in der Klebenaht 26 eingebettet sind.


 
2. Schwingspulenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß eine Membran 28 vorhanden ist, welche mit einem Hals 29 versehen ist, und

daß der Hals 29 der Membran 28 mit dem oberen Ende 16 des Schwingspulenträger 13 verbunden ist.


 
3. Schwingspulenanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Innendurchmesser des Halses 29 im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser des Schwingspulenträgers 13 ist und

daß der Hals 29 der Membran 28 zumindest teilweise in die zwischen dem ersten Bereich 12 und dem Schwingspulenträger 13 vorhandene Klebenaht 26 eintaucht.


 
4. Schwingspulenanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Außendurchmesser des Halses 29 kleiner / gleich dem Innendurchmesser des Schwingspulenträgers 13 ist und

daß der Hals 29 in dem Innendurchmesser des Schwingspulenträgers 13 eingeschoben und verbunden ist.


 
5. Schwingspulenanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Hals 29 und die Klebenaht 26 im wesentlichen den gleichen axialen Abstand zur Schwingspule 18 haben.


 
6. Schwingspulenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,

daß der erste Bereich 12 derjeweiligen Kontur der Zentriermembran 10 an seinem dem Schwingspulenträger 13 nächsten Rand 24 mit einer Dichtlippe 12' versehen ist, welche im mit dem Schwingspulenträger 13 verbundenen Zustand im wesentlichen rechtwinklig zu diesem verläuft.


 
7. Verfahren zur Herstellung gemäß einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,

daß zunächst in einem ersten Schritt die Schwingspule 18 mit dem Schwingspulenträger 13 sowie die Spulendrähte 19 über die Lötpunkte 21 mit den Litzen 22 verbunden werden,

daß dann in einem zweiten Schritt vom unteren Ende 16' des Schwingspulenträgers 13 aus die Zentriermembran 10 über die Schwingspule 18 hinweg auf den Schwingspulenträger 13 aufgeschoben wird,

daß danach in einem dritten Schritt die Klebenaht 26 zwischen Schwingspulenträger 13

und dem ersten Bereich 12 der Kontur der Zentriermembran 10 ausgebildet wird und daß in einem letzten Schritt die Membran 28 mit dem Schwingspulenträger 13 verbunden wird.


 
8. Verfahren zur Herstellung einer Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,

daß zunächst in einem ersten Schritt die Schwingspule 18 mit dem Schwingspulenträger 13 sowie die Spulendrähte 19 über die Lötpunkte 21 mit den Litzen 22 verbunden werden,

daß vor oder nach Ausführung von Schritt eins in einem zweiten Schritt eine Klebenaht 26 am Schwingspulenträger 13 angebracht wird,

daß dann in einem dritten Schritt vom unteren Ende 16' des Schwingspulenträgers 13 aus die Zentriermembran 10 über die Schwingspule 18 hinweg auf den Schwingspulenträger 13 aufgeschoben wird, und

daß in einem letzten Schritt die Membran 28 mit dem Schwingspulenträger 13 verbunden wird.


 
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,

daß vor oder nach dem Aufschieben der Zentriermembran 10 auf den Schwingspulenträger 13 die Litzen 22 oberhalb des oberen Endes 16 des Schwingspulenträgers 13 fixiert und strammgezogen werden, so daß die Spulendrähte 19, die Lötpunkte 21 und Litzen 22 eng am Schwingspulenträger 13 anliegen,


 
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,

daß nach Ausführung des letzten Schrittes und bevor die Klebenaht 26 ausgehärtet ist, die Litzen 22 im wesentlichen bogenförmig über die der Schwingspule 18 abgewandten Oberfläche 27 der Zentriermembran 10 geführt werden.


 




Zeichnung