[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein variables Schraub- und/oder Bohrwerkzeug,
bestehend aus einem manuell oder maschinell drehantreibbaren Schaft, einer hülsenförmigen,
verdrehfest mit dem freien Ende des Schafts verbindbaren Schaftverlängerung und mindestens
einem Werkzeugeinsatzhalter, der einerseits mit der Schaftverlängerung und andererseits
mit mindestens einen Werkzeugeinsatz verdrehfest verbindbar ist.
[0002] Ein Werkzeug der eingangs genannten Art ist aus EP 0 743 142 A1 bekannt. Bei diesem
bekannten Werkzeug sind an dem Werkzeugeinsatzhalter auf der einen Seite ein Schrauberbit
und auf der anderen Seite ein Bohrer als Werkzeugeinsätze gehaltert, wobei durch Wenden
des Werkzeugeinsatzhalters wahlweise der eine oder der andere der beiden Werkzeugeinsätze
in Benutzungsstellung kommen kann. Zur verdrehfesten Verbindung zwischen dem Werkzeugeinsatzhalter
und der Schaftverlängerung ist hier außen auf der Schaftverlängerung eine verstellbare
Arretierhülse vorgesehen, die nachteilig für eine erhebliche Vergrößerung des Durchmessers
des Werkzeuges sorgt, was zu Problemen beim Einsatz des Werkzeuges in beengten Platzverhältnissen
führt. Außerdem ist der Bedienungsaufwand für die das Werkzeug benutzenden Personen
hier nachteilig hoch. Schließlich ist noch als Nachteil anzuführen, daß der Werkzeugeinsatzhalter
eine komplizierte Form aufweist, für deren Herstellung ein hoher Bearbeitungsaufwand
erforderlich ist. Dies führt insgesamt zu hohen Herstellungskosten für das Werkzeug,
was einen entsprechend hohen Preis zur Folge hat. Außerdem ist die Verwendung dieses
bekannten Werkzeuges auf die zwei im Werkzeugeinsatzhalter gehalterten Werkzeugeinsätze
beschränkt; weitere Funktionen kann das Werkzeug nicht übernehmen.
[0003] Aus EP 0 744 251 A2 ist ein manuell zu betätigender Schraubendreher bekannt, bei
dem ein Schaft, der von beiden Stirnseiten ausgehend über je einen Teil seiner Länge
hohl ist, verdrehfest mit einem Schraubendreherhandgriff verbindbar ist. In beide
Enden des Schaftes ist je ein Werkzeugeinsatzhalter einsetzbar, in den je zwei Schrauberbits
einsetzbar sind. Die Schrauberbits sind dabei als Doppelbits mit zwei Schrauberklingen
ausgeführt. Durch entsprechendes Wenden und Einstecken von Schaft, Werkzeugeinsatzhaltern
und Werkzeugeinsätzen kann eine von insgesamt acht möglichen Schrauberklingen in Einsatzstellung
gebracht werden. Nachteilig ist bei diesem bekannten Werkzeug ein maschineller Antrieb
nicht möglich. Außerdem ist bei diesem Werkzeug nur ein Verdrehen von Schrauben möglich,
die zu den vorhandenen Schrauberbits passen; weitere Schraubfunktionen oder eine Bohrfunktion
sind bei diesem Werkzeug nicht gegeben.
[0004] Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, ein variables Schraub-
und/oder Bohrwerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, das die aufgeführten
Nachteile vermeidet und bei dem insbesondere die einzelnen Teile einfach aufgebaut
und dadurch kostengünstig herstellbar sind, mit dem möglichst viele Schraub- und/oder
Bohrfunktionen ausführbar sind und dessen Bedienung einfach ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch ein variables Schraub- und/oder
Bohrwerkzeug der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist,
- daß der Schaft an seinem freien Ende als abgestufter Sechskant mit vom freien Schaftende
her gesehen einem ersten, kleineren Durchmesser d1 und einem daran anschließenden zweiten, größeren Durchmesser d2 ausgeführt ist,
- daß die hülsenförmige Schaftverlängerung mit einer abgestuften Sechseck-Innenkontur
mit wenigstens zwei verschiedenen Durchmessern ausgebildet ist, wobei der Durchmesser
in einem ersten Bereich der Schaftverlängerung das Maß d1 und in einem zweiten Bereich der Schaftverlängerung das Maß d2 aufweist, und
- daß der Werkzeugeinsatzhalter außen und innen mit einer Sechseckkontur ausgeführt
ist, wobei die Sechseckkontur außen das Durchmessermaß d2 und die Sechseckkontur innen ein kleineres, einschlägigen Normen für Werkzeugeinsätze,
insbesondere Schrauber- und/oder Bohrerbits, entsprechendes Durchmessermaß dB aufweist.
[0006] Die einzelnen Teile des Werkzeuges sind vorteilhaft einfach in ihrer Form und dadurch
kostengünstig herstellbar. Für deren Verbindung miteinander sind keinerlei bewegliche
Arretierungsmittel, wie z.B. eine Arretierhülse, erforderlich, was ebenfalls zu einer
kostengünstigen Herstellbarkeit beiträgt und was die Bedienung vereinfacht. Durch
die angegebene Ausgestaltung des freien Endes des Schaftes und der Schaftverlängerung
besteht zusätzlich zur Halterung von Schrauber- und/oder Bohrerbits die vorteilhafte
Möglichkeit, den Schaft alleine als Innensechskant-Schraubenschlüssel zu benutzen
oder die Schaftverlängerung in zwei unterschiedlichen Stellungen als Außensechskant-Schraubenschlüssel
nach Art einer Nuß einzusetzen. Bei in die Schaftverlängerung eingesetztem Werkzeugeinsatzhalter
kann dieser, wenn kein Schrauber- oder Bohrerbit eingesetzt ist, als weiterer Innensechskant-Schraubenschlüssel
mit einem vom freien Ende des Schaftes abweichenden Schraubenschlüsselmaß genutzt
werden. Damit bietet das Schraub- und/oder Bohrwerkzeug gemäß Erfindung schon in seiner
einfachsten Ausgestaltung insgesamt sechs Funktionen, die durch Verwendung von zusätzlichen
Werkzeugeinsätzen bedarfsweise vermehrt werden können.
[0007] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die abgestufte Sechseck-Innenkontur
der hülsenförmigen Schaftverlängerung mit drei verschiedenen Durchmessern ausgebildet
ist, wobei der Durchmesser in einem ersten, mittleren Bereich der Schaftverlängerung
das kleinste Maß d
1, in einem zweiten, stirnseitigen Bereich der Schaftverlängerung das größere Maß d
2 und in einem dritten, gegenüberliegenden stirnseitigen Bereich der Schaftverlängerung
ein noch größeres Maß d
3 aufweist. Damit erhält die Schaftverlängerung ein Ende mit einem größeren Innensechskantmaß,
was für manche Anwendungen praxisgerechtere Maß-Kombinationen erlaubt. Zugleich bleibt
die Zusammensteckbarkeit der Schaftverlängerung mit dem Schaft und mit dem Werkzeugeinsatzhalter
unbeeinträchtigt.
[0008] Weiterhin ist vorgesehen, daß der Werkzeugeinsatzhalter innen in seiner Längsmitte
einen Kragen oder Boden als Anschlag für zwei von den beiden Halter-Stirnseiten her
einsetzbare Werkzeugeinsätze aufweist. Auf diese Weise wird immer eine definierte
Lage der Schrauber- oder Bohrerbits gewährleistet, die in den Werkzeugeinsatzhalter
eingesetzt sind. Außerdem wird auf diese Weise der Werkzeugeinsatzhalter in sich stabiler
und hoch belastbar, so daß auch große Drehmomente schadlos übertragen werden können.
[0009] Um auf möglichst einfache Art und Weise Schrauber- oder Bohrerbits im Werkzeugeinsatzhalter
lösbar anzubringen, wird vorgeschlagen, daß der Werkzeugeinsatzhalter mit mindestens
einem Permanentmagneten zur magnetischen Halterung von Werkzeugeinsätzen ausgestattet
ist.
[0010] Damit sich die einzelnen Teile des Schraub- und/oder Bohrwerkzeuges bei ihrem Einsatz
nicht ungewollt voneinander trennen können, ist weiter vorgesehen, daß außenseitig
am freien Schaftende und am Werkzeugeinsatzhalter sowie innenseitig an der Schaftverlängerung
zusammenwirkende, durch Anwendung von Zugkraft lösbare Rastelemente vorgesehen sind.
[0011] Bevorzugt sind die zuvor erwähnten Rastelemente durch federbelastete Rastkugeln oder
-nocken einerseits und passend konturierte und positionierte Rasteintiefungen andererseits
gebildet; alternativ sind die Rastelemente durch eine federnde Spange einerseits und
eine passend konturierte und positionierte, umlaufende Rasteintiefung andererseits
gebildet.
[0012] Anstelle von mechanisch wirkenden Rastelementen kann auch eine magnetische Verbindung
eingesetzt werden. Hierfür sind zweckmäßig am freien Schaftende und/oder an der Schaftverlängerung
und/oder am Werkzeugeinsatzhalter Permanentmagnete als Arretiermittel vorgesehen.
[0013] Um das Schraub- und/oder Bohrwerkzeug möglichst zweckmäßig einsetzen zu können, entsprechen
bevorzugt die oben erwähnten Maße d
1 und d
2 und gegebenenfalls d
3 Sechskantnuß-Normmaßen. Die Auswahl der Maße kann nach dem jeweiligen Einsatzzweck
des Schraub- und/oder Bohrwerkzeuges so erfolgen, daß die am häufigsten benötigten
Maße verwendet werden.
[0014] Zur möglichst einfachen Kopplung des Schraub- und/oder Bohrwerkzeuges mit einer Antriebsmaschine
ist bevorzugt der Schaft an seinem Antriebsende mit einer Normkontur für die Halterung
in einem Schrauber-Schnellspannfutter ausgeführt. Diese Normkonturen sind sinnvollerweise
von bekannter Ausführung, wie in den Ansprüchen 8 und 9 angegeben, um das erfindungsgemäße
Schraub- und/oder Bohrwerkzeug mit gängigen und bei Handwerkern oder Heimwerkern bereits
vorhandenen Antriebsmaschinen verbinden zu können.
[0015] Für Fälle, in denen ein motorischer Antrieb nicht möglich oder erforderlich ist,
kann der Schaft an seinem Antriebsende einen Schraubendrehergriff aufweisen, mit dem
das Werkzeug manuell betätigbar ist.
[0016] Eine Weiterbildung der zuletzt erwähnten Ausführung sieht vor, daß der Schraubendrehergriff
zur Aufbewahrung von Werkzeugeinsätzen mit einem Hohlraum ausgeführt ist, der wahlweise
zu verschließen oder zu öffnen ist.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein Schraub- und/oder Bohrwerkzeug in perspektivischer Ansicht und in auseinandergezogener
Darstellung seiner Einzelteile in drei verschiedenen Ausführungen,
- Figur 2
- das Werkzeug in zusammengesetztem Zustand in einem Längsschnitt und
- Figur 3
- eine Schaftverlängerung als Teil des Werkzeuges in einer gegenüber Figur 2 geänderten
Ausführung, ebenfalls im Längsschnitt.
[0018] Figur 1 der Zeichnung zeigt von rechts oben nach links unten aufeinanderfolgend gezeichnet
die einzelnen Teile eines Schraub- und/oder Bohrwerkzeuges 1 in einer ersten Ausführung.
Rechts oben ist ein Schaft 2 dargestellt, der ein oben liegendes Antriebsende 24 sowie
ein davon abgewandtes freies Ende 20 aufweist. Das Antriebsende 24 ist bei der hier
dargestellten Ausführung des Schaftes 2 als Normkontur 25 zur Verbindung mit einem
Schrauber-Schnellspannfutter von bekannter Art ausgeführt.
[0019] Das freie Ende 20 des Schaftes 2 setzt sich zusammen aus zwei Sechskantabschnitten
21, 22, wobei am äußersten Ende der Sechskantabschnitt 21 mit einem kleineren Durchmesser
und in Richtung zum Anschlußende 24 folgend der Sechskantabschnitt 22 mit einem größeren
Durchmesser liegt. Die Durchmesser der beiden Sechskantabschnitte 21, 22 entsprechen
dabei zweckmäßig gängigen Innensechskant-Schraubenschlüsselmaßen, beispielsweise 8
mm und 10 mm. Im Verlauf des kleineren Sechskantabschnittes 21 ist außerdem in einer
der Außenflächen eine Druckkugel 23 angeordnet, die zur rastenden Verbindung des Schaftes
2 mit einer links darunter eingezeichneten Schaftverlängerung 3 dient.
[0020] Die Schaftverlängerung 3 ist hülsenförmig mit einer zylindrischen Außenfläche und
mit einer abgestuften Sechseck-Innenkontur 31, 32 mit zwei verschiedenen Durchmessern
ausgebildet. Das Durchmessermaß der Innenkontur 31 entspricht dabei dem Durchmessermaß
des Sechskantabschnitts 21 des Schaftes 2; die Sechseck-Innenkontur 32 am anderen
Ende der Schaftverlängerung 3 entspricht in ihrem Durchmesser dem Durchmessermaß des
größeren Sechskantabschnitts 22 am Schaft 2. Auf diese Weise kann die Schaftverlängerung
3 sowohl in der einen Richtung als auch in der anderen Richtung auf den Schaft 2 aufgesteckt
und mit diesem mittels der Rastkugel 23 leicht lösbar verbunden werden.
[0021] Weiter nach links unten schließt sich an die Schaftverlängerung 3 ein Werkzeugeinsatzhalter
4 an, in welchem zwei Werkzeugeinsätze 5, 5', hier zwei Schrauberbits, halterbar sind.
Der Werkzeugeinsatzhalter 4 ist sowohl außen als auch innen mit einer Sechseckkontur
42, 45 ausgebildet. Das Durchmessermaß der äußeren Sechseckkontur 42 entspricht dabei
dem Durchmessermaß der Sechseck-Innenkontur 32 der Schaftverlängerung 3 und dem Durchmessermaß
des größeren Sechskantabschnitts 22 am Schaft 2. Das Durchmessermaß der inneren Sechseckkontur
45 des Werkzeugeinsatzhalters 4 entspricht einem gängigen Normmaß für die Sechskantabschnitte
55, 55' der Schrauberbits 5, 5'. Auch an dem Werkzeugeinsatzhalter 4 ist in einer
seiner Außenflächen eine Druckkugel 43 angeordnet, die zur rastenden und leicht lösbaren
Verbindung des Werkzeugeinsatzhalters 4 mit der Schaftverlängerung 3 dient. Zur lösbaren
Verbindung der Werkzeugeinsätze 5, 5' mit dem Werkzeugeinsatzhalter 4 ist in diesem,
was in Figur 1 nicht sichtbar ist, mindestens ein Permanentmagnet angebracht.
[0022] Rechts in Figur 1 ist eine abgewandelte Ausführung des Schaftes 2 dargestellt, die
sich von dem zuvor beschriebenen Schaft 2 nur dadurch unterscheidet, daß nun das Antriebsende
24 als SDS-Schaft 25' zur Verbindung mit einem entsprechend ausgelegten Bohrfutter
ausgebildet ist. In seinen übrigen Teilen stimmt der rechts in Figur 1 dargestellte
Schaft 2 mit dem zuvor beschriebenen Schaft 2 überein.
[0023] Links oben in Figur 1 ist schließlich eine dritte Ausführung des Schaftes 2 gezeigt,
bei der das Antriebsende 24 mit einem Schraubendrehergriff 25'' versehen ist, über
den eine manuelle Betätigung des Schaftes 2 und der gegebenenfalls damit verbundenen
weiteren Werkzeugteile möglich ist. Das freie Ende 20 des in der Figur 1 links oben
dargestellten Schaftes 2 entspricht der weiter oben schon beschriebenen Ausführung.
[0024] Das in Figur 1 als Beispiel dargestellte Werkzeug 1 läßt sich mit den gezeigten Teilen
in sechs unterschiedlichen Schraubfunktionen einsetzen. In einer ersten Schraubfunktion
wird lediglich der Schaft 2 verwendet, wobei dann dessen Sechskantabschnitt 21 als
Schraubenschlüssel für Innensechskantschrauben verwendbar ist. Wenn zusätzlich die
Schaftverlängerung 3 in ihrer ersten Aufsteckrichtung mit dem Schaft 2 verbunden ist,
kann deren vom Schaft 2 abgewandte Sechseck-Innenkontur als Schraubenschlüssel für
Sechskantschrauben oder -muttern der entsprechenden Größe eingesetzt werden. Eine
zweite Schraubenschlüsselfunktion ergibt sich, sobald die Schaftverlängerung 3 gewendet
und in umgekehrter Richtung mit dem Schaft 2 verbunden ist.
[0025] Eine vierte Schraubfunktion wird erzielt, wenn der Werkzeugeinsatzhalter 4 ohne Werkzeugeinsätze
5, 5' mit der Schaftverlängerung 3 verbunden ist. Die äußere Sechseckkontur 42 bildet
dann einen zweiten Schraubenschlüssel für Innensechskantschrauben, der ein größeres
Maß aufweist als der Sechskantabschnitt 21 am Schaft 2. Die dritte und vierte Schraubfunktion
des Werkzeugs 1 wird schließlich erreicht, indem von beiden Seiten des Werkzeugeinsatzhalters
4 her je ein Werkzeugeinsatz 5, 5' eingesetzt wird, die dann wahlweise durch entsprechendes
Einsetzen oder Wenden und erneutes Einsetzen in Benutzungsstellung gebracht werden
können.
[0026] Figur 2 der Zeichnung zeigt das komplette Werkzeug 1 in zusammengesetztem Zustand
seiner Teile in einem Längsschnitt. Oben ist zunächst der Schaft 2 mit seinem oberen
Antriebsende 24 mit der Normkontur 25 zur Verbindung mit einem Schrauber-Schnellspannfutter
erkennbar. Nach unten hin geht der Schaft 2 an seinem freien Ende 20 in den größeren
Sechskantabschnitt 22 und den kleineren Sechskantabschnitt 21 über. Das Durchmessermaß
des kleineren Sechskantabschnittes 21 beträgt d
1, das Durchmessermaß des größeren Sechskantabschnittes 22 beträgt d
2.
[0027] In dem kleineren Sechskantabschnitt 21 ist die federbelastete Druckkugel 23 untergebracht,
die mit einer an der Innenseite der nachfolgenden Schaftverlängerung 3 vorgesehenen
Rasteintiefung 34 in Eingriff steht. Die verdrehfeste Verbindung zwischen dem Schaft
2 und der Schaftverlängerung 3 erfolgt über den formschlüssigen Eingriff zwischen
dem Sechskantabschnitt 21 und der Sechseck-Innenkontur 31 der Schaftverlängerung 3.
[0028] Wie die Figur 2 verdeutlicht, ist die Innenkontur der Schaftverlängerung 3 abgestuft,
wobei über den oberen, größeren Teil der Länge der Schaftverlängerung 3 der Durchmesser
der Sechseck-Innenkontur 31 kleiner ist und das Maß d
1 besitzt, während im kürzeren, unteren Teil der Schaftverlängerung 3 die sechseckige
Innenkontur 32 den größeren Durchmesser d
2 besitzt.
[0029] In den Teil 32 der Schaftverlängerung 3 mit dem größeren Durchmesser d
2 ist der Werkzeugeinsatzhalter 4 eingesteckt, dessen Sechseck-Außenkontur 42 ebenfalls
das Maß d
2 aufweist, so daß ein formschlüssiges Zusammenstecken möglich ist. Zur lösbaren Fixierung
des Werkzeugeinsatzhalters 4 in der Schaftverlängerung 3 dient die federbelastete
Druckkugel 43, die in einer der Außenflächen des Werkzeugeinsatzhalters 4 angeordnet
ist und die im hier gezeigten zusammengesetzten Zustand mit einer Eintiefung 34 an
der Innenseite der Schaftverlängerung 3 in rastenden Eingriff tritt.
[0030] In der Mitte des Werkzeugeinsatzhalters 4 ist ein durchgehender Zwischenboden 40
sichtbar, in dessen Bereich auch die Druckkugel 43 vorgesehen ist. Beiderseits des
Bodens 40 ist je ein Permanentmagnet 41 angeordnet, beispielsweise eingepreßt oder
eingeklebt, der zur magnetischen Halterung von hier nicht eingezeichneten Werkzeugeinsätzen,
z.B. Schrauberbits, dient. Zur Aufnahme der Werkzeugeinsätze besitzt der Werkzeugeinsatzhalter
4 an seinen beiden Stirnseiten je eine Aufnahmeöffnung mit Sechseck-Innenkontur 45,
deren Durchmessermaß d
B dem Durchmessermaß von üblichen Schrauberbits entspricht. Ein gängiges Maß ist hier
beispielsweise d
B = 6,35 mm.
[0031] Figur 3 der Zeichnung zeigt eine gegenüber der Ausführung in Figur 2 abgewandelte
Schaftverlängerung 3 als Teil des Werkzeuges 1, ebenso wie in Figur 2 im Längsschnitt.
Die Schaftverlängerung 3 ist auch bei der Ausführung gemäß Figur 3 hülsenförmig ausgeführt
und besitzt in ihrem Inneren mehrere als Innensechskante ausgebildete Bereiche 31,
32, 33. Ebenso wie bei der Schaftverlängerung 3 in Figur 2 sind auch bei der Schaftverlängerung
3 gemäß Figur 3 im unteren Bereich sowie nach oben daran anschließend die Bereiche
32 und 31 mit Durchmessermaßen d
2 und d
1 ausgeführt. Im Unterschied zur Ausführung gemäß Figur 2 besitzt aber die Schaftverlängerung
3 gemäß Figur 3 in ihrem oberen Bereich 33 ein größeres Durchmessermaß d
3. Hierzu ist die Schaftverlängerung 3 in ihrem oberen Teil mit einem größeren Außendurchmesser
ausgeführt, um die für die Kraftaufnahme bei Schraubvorgängen erforderliche Materialstärke
zu gewährleisten. Das Maß d
3 ist sowohl größer als d
1 als auch als d
2. In der Praxis kann das Maß d
1 beispielsweise 8 mm, das Maß d
2 10 mm und das Maß d
3 13 mm betragen, wodurch eine in der Praxis häufig gewünschte Kombination der Sechskantmaße
von 10 mm und 13 mm erreicht wird.
[0032] Auch bei der Ausführung der Schaftverlängerung 3 gemäß Figur 3 kann der Schaft 2
in gleicher Weise wie in Figur 2 dargestellt mit der Schaftverlängerung 3 durch einfaches
Einstecken verbunden werden. Dabei tritt das untere Ende des Schaftes 2 mit seiner
sechseckigen Außenkontur in formschlüssigen Eingriff mit dem Bereich 31 der Schaftverlängerung
3. Der größere Sechskantabschnitt 22 im unteren Teil 20 des Schaftes 2 liegt dabei
innerhalb des Bereiches 33 der Schaftverlängerung 3, ohne mit diesem Bereich 33 in
Berührung zu kommen.
[0033] Mit dem in der Zeichnung unteren Ende der Schaftverlängerung 3 gemäß Figur 3 kann
in gleicher Weise wie in Figur 2 dargestellt ein Werkzeugeinsatzhalter 4 verbunden
werden oder es kann der Bereich 32 der Schaftverlängerung 3 unmittelbar als Schraubwerkzeug
eingesetzt werden.
1. Variables Schraub- und/oder Bohrwerkzeug (1), bestehend aus einem manuell oder maschinell
drehantreibbaren Schaft (2), einer hülsenförmigen, verdrehfest mit dem freien Ende
(20) des Schafts (2) verbindbaren Schaftverlängerung (3) und mindestens einem Werkzeugeinsatzhalter
(4), der einerseits mit der Schaftverlängerung (3) und andererseits mit mindestens
einem Werkzeugeinsatz (5, 5') verdrehfest verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schaft (2) an seinem freien Ende (20) als abgestufter Sechskant (21, 22)
mit vom freien Schaftende (20) her gesehen einem ersten, kleineren Durchmesser d1 und einem daran anschließenden zweiten, größeren Durchmesser d2 ausgeführt ist,
- daß die hülsenförmige Schaftverlängerung (3) mit einer abgestuften Sechseck-Innenkontur
(31, 32, 33) mit wenigstens zwei verschiedenen Durchmessern ausgebildet ist, wobei
der Durchmesser in einem ersten Bereich (31) der Schaftverlängerung (3) das Maß d1 und in einem zweiten Bereich (32) der Schaftverlängerung (3) das Maß d2 aufweist, und
- daß der Werkzeugeinsatzhalter (4) außen und innen mit einer Sechseckkontur (42,
45) ausgeführt ist, wobei die Sechseckkontur (42) außen das Durchmessermaß d2 und die Sechseckkontur (45) innen ein kleineres, einschlägigen Normen für Werkzeugeinsätze,
insbesondere Schrauber- und/oder Bohrerbits, entsprechendes Durchmessermaß dB aufweist.
2. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, daß die abgestufte
Sechseck-Innenkontur (31, 32, 33) der hülsenförmigen Schaftverlängerung (3) mit drei
verschiedenen Durchmessern ausgebildet ist, wobei der Durchmesser in einem ersten,
mittleren Bereich (31) der Schaftverlängerung (3) das kleinste Maß d1, in einem zweiten, stirnseitigen Bereich (32) der Schaftverlängerung (3) das größere
Maß d2 und in einem dritten, gegenüberliegenden stirnseitigen Bereich (33) der Schaftverlängerung
(3) ein noch größeres Maß d3 aufweist.
3. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkzeugeinsatzhalter (4) innen in seiner Längsmitte einen Kragen oder Boden (40)
als Anschlag für zwei von den beiden Halter-Stirnseiten her einsetzbare Werkzeugeinsätze
(5, 5') aufweist.
4. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugeinsatzhalter (4) mit mindestens einem Permanentmagneten (41) zur
magnetischen Halterung von Werkzeugeinsätzen (5, 5') ausgestattet ist.
5. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß außenseitig am freien Schaftende (20) und am Werkzeugeinsatzhalter (4) sowie innenseitig
an der Schaftverlängerung (3) zusammenwirkende, durch Anwendung von Zugkraft lösbare
Rastelemente (23, 43; 34) vorgesehen sind.
6. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastelemente
durch federbelastete Rastkugeln oder -nocken (23, 43) einerseits und passend konturierte
und positionierte Rasteintiefungen (34) andererseits gebildet sind oder daß die Rastelemente
durch eine federnde Spange einerseits und eine passend konturierte und positionierte,
umlaufende Rasteintiefung andererseits gebildet sind.
7. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am freien Schaftende (20) und/oder an der Schaftverlängerung (3) und/oder am Werkzeugeinsatzhalter
(4) Permanentmagnete als Arretiermittel vorgesehen sind.
8. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maße d1 und d2 und gegebenenfalls d3 Sechkantnuß-Normmaßen entsprechen.
9. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (2) an seinem Antriebsende (24) mit einer Normkontur (25, 25') für
die Halterung in einem Schrauber-Schnellspannfutter ausgeführt ist.
10. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Normkontur
ein 6,35 mm-Sechskant (25) mit Verriegelungseintiefung oder ein SDS-Schaft (25') ist.
11. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (2) an seinem Antriebsende (24) einen Schraubendrehergriff (25'') aufweist.
12. Schraub- und/oder Bohrwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubendrehergriff
(25'') zur Aufbewahrung von Werkzeugeinsätzen (5, 5') mit einem wahlweise zu verschließenden
oder zu öffnenden Hohlraum ausgeführt ist.