[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Verpackung,
sowie eine solche Verpackung mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Zum Verpacken von kleineren Gegenständen, beispielsweise Spielzeugen oder Süssigkeiten,
werden häufig Verpackungen aus zwei Stülpteilen verwendet. Ein Bodenteil mit einem
etwas geringeren Umfang dient zur Aufnahme des Gutes und ein etwas grösserer Deckelteil
dient zum Verschliessen der Verpackung.
[0003] Es ist bekannt, solche Schachteln nicht nur rechteckig oder polygonal, sondern in
einer Vielzahl von Formen, beispielsweise mit einer Kontur, die der Kontur der zu
verpackenden Gegenstände entspricht, herzustellen. Bei der Herstellung von solchen
Konturverpackungen besteht das Problem, dass der Mantel des Verpackungsteils nicht
einstückig mit dem Boden oder dem Deckel ausgebildet werden kann, weil ein Umfalten
bei einer Kontur mit Rundungen oder einer Vielzahl von Ecken (beispielsweise einem
Herz oder einem schematischen Baum) nicht möglich ist. Man ist deshalb dazu übergegangen,
solche Verpackungen aus einzelnen Mantelzuschnitten und Deckelzuschnittten herzustellen.
[0004] Aus dem US-Patent 5 400 917 ist beispielsweise eine herzförmige Konkturverpackung
bekannt, bei welcher der Mantelteil stumpf auf zwei den Deckel oder den Boden bildende
Formteile aufgeleimt wird. Das Herstellungsverfahren, welches einen Abstandhalter
vorsieht, ist hier aufwendig und der Materialverbrauch ist gross.
[0005] Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 29621589 ist ausserdem eine Konturverpackung bekannt,
bei welcher der Mantelteil mittels Klebstreifen mit dem Boden oder mit dem Deckel
verbunden ist. Mit einer solchen Konstruktion ist zwar das Herstellen von herzförmigen,
baumförmigen oder birnenförmigen Konturen möglich. Sobald jedoch Konturen mit einer
Vielzahl von Einbuchtungen, Krümmungen oder Ecken und mit starken Krümmungen hergestellt
werden sollen, ist dieses Verfahren nicht mehr anwendbar. Bei starken Krümmungen lässt
sich der Klebstreifen nicht ausreichend biegen, weil der umgefaltete Teil des Streifens
Wellen werfen würde.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
einer solchen Verpackung, insbesondere eines Stülpschachtelteils zu schaffen, welche
ein rasches und wirtschaftliches Herstellen einer Schachtel auch mit einer Kontur
mit vielen und starken Krümmungen erlauben. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, eine solche Stülpschachtel zu schaffen, welche eine ausreichende
Stabilität aufweist und welche wirtschaftlich und einfach herstellbar ist.
[0007] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einem Verfahren, einer Vorrichtung und
einer Verpackung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Verpackung, insbesondere einen Stülpschachtelteil, welcher
einen Innenspiegel, einen Deckenteil und einen umlaufenden Mantelteil aufweist. Der
Mantelteil ist in einem Randbereich mit der Schnittkante des Innenspiegels und mit
der Unterseite oder der Schnittkante des Deckenteils stumpf verbunden. Ein solcher
Verpackungsteil weist also einen Mantelteil auf, einen Deckenteil, dessen Schnittkante
bündig mit der Oberfläche des Mantelteils verläuft oder sogar über diese vorsteht
und einen Innenspiegel, der innerhalb des Mantelteils angeordnet ist und dessen Schnittkante
stumpf mit der Innenfläche des Mantelteils verbunden ist. Der Deckenteil kann alternativ
auch innerhalb des Mantelteils angeordnet sein.
[0009] Zum Herstellen einer solchen Verpackung wird erfindungsgemäss wenigstens teilweise
Klebstoff entlang eines Randabschnitts des Mantelzuschnitts aufgetragen. Alternativ
oder zusätzlich kann der Klebstoff auch wenigstens teilweise auf die Schnittkante
eines Innenspiegelzuschnitts aufgetragen werden. Anschliessend wird der Innenspiegelzuschnitt
mit geeigneten Mitteln festgehalten. Der Mantelzuschnitt wird um den Innenspiegelzuschnitt
gewickelt, so dass der Mantelzuschnitt mit dem mit Klebstoff versehenen Randabschnitt
stumpf auf die Schnittkante des Innenspiegelzuschnitts angepresst wird. Der Mantelzuschnitt
wird ausserdem derart um den Innenspiegelzuschnitt gewickelt, dass er über die Oberfläche
des Innenspiegelzuschnitts vorsteht.
[0010] Anschliessend wird vorteilhaft die Oberfläche des Innenspiegelzuschnitts wenigstens
teilweise mit Klebstoff versehen. Der Klebstoff kann alternativ oder zusätzlich auch
auf die Unterseite eines Deckenteilzuschnitts aufgetragen werden.
[0011] In einem nächsten Verfahrensschritt wird nun ein Deckenteilzuschnitt auf die den
mit Klebstoff versehenen Randabschnitt des Mantelzuschnitts begrenzende Schnittkante
oder in den Mantelzuschnitt gelegt. Falls Deckenteil und Innenspiegel beide innerhalb
des Mantelteils liegen, können dessen Zuschnitte auch zuerst miteinander verbunden
und anschliessend mit dem Mantelzuschnitt verbunden werden.
[0012] Der Mantelzuschnitt und der Innenspiegelzuschnitt werden anschliessend gegeneinander
verschoben. Die Verschiebungsrichtung verläuft parallel zu der Oberfläche des um den
Innenspiegelzuschnitt gewickelten Mantelzuschnitts und senkrecht zur Oberfläche des
Innenspiegelzuschnitts. Durch dieses gegenseitige Verschieben wird der Klebstoff auf
dem Mantelzuschnitt und/oder der Schnittkante des Innenspiegelzuschnitts in den Bereich
zwischen die den Randabschnitt des Mantelzuschnitts begrenzende Schnittkante und die
Unterseite des auf diese Schnittkante gelegten Deckenteilzuschnitts vorgepresst. Damit
wird der Mantelzuschnitt und der Deckenteilzuschnitt miteinander verbunden. Wenn der
Mantelzuschnitt vorstehend über die Oberfläche des Innenspiegelzuschnitts um diesen
gewickelt wird, ist ein anschliessendes Verschieben des Innenspiegelzuschnitts bezüglich
des Mantelzuschnitts möglich, wodurch der Klebstoff in den Bereich vorgepresst wird,
in welchem sich der Mantelzuschnitt und der Deckenteil berühren.
[0013] Selbstverständlich ist es möglich, sowohl den Innenspiegelzuschnitt, als auch den
Mantelzuschnitt oder beide Zuschnitte zu verschieben. Wesentlich ist, dass der Innenspiegelzuschnitt
und der Mantelzuschnitt relativ zueinander so verschoben werden, dass der Mantelzuschnitt
nach der Verschiebung weniger über die Oberfläche des Innenspiegelzuschnitts vorsteht
und dass der Klebstoff gegen den auf der Schnittkante des Mantelzuschnitts liegenden
Deckenteilzuschnitt vorgepresst wird.
[0014] In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel werden der Innenspiegelzuschnitt
und der Mantelzuschnitt durch Anpressen des Deckenteilzuschnitts auf die Schnittkante
des Mantelzuschnitts gegeneinander verschoben.
[0015] Beim Verschieben verringert sich der Abstand zwischen dem Deckenteilzuschnitt und
dem Innenspiegelzuschnitt und die beiden Teile werden dank dem auf die Oberfläche
des Innenspiegelzuschnitts aufgetragenen Klebstoffteile miteinander verbunden.
[0016] Besonders vorteilhaft werden einige Klebstoffpunkte, vorzugsweise ein Hotmeltkleber
auf die Oberfläche des Innenspiegelzuschnitts gegeben, während gleichzeitig der Mantelzuschnitt
um den Innenspiegelzuschnitt gewickelt wird.
[0017] Vorteilhaft wird der Innenspiegelzuschnitt auf einen Formkörper mit einer bestimmten
Kontur gelegt und auf diesem festgehalten. Der Mantelzuschnitt kann anschliessend
um diesen Formkörper gewickelt werden, wodurch der Mantelzuschnitt über seine ganze
Höhe die gewünschte Kontur annimmt. Der Innenspiegelzuschnitt kann beispielsweise
durch Ansaugen auf dem Formkörper gehalten werden.
[0018] Es ist möglich, sowohl einen Randbereich des Mantelteils, als auch die Schnittkanten
des Innenspiegelzuschnitts mit Klebstoff zu versehen. Aus praktischen Ueberlegungen
ist es aber bevorzugt, dass nur auf einen Randbereich der Oberfläche des Mantelzuschnitts
Klebstoff aufgetragen wird.
[0019] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Mantelteil zuerst lose
um den Formkörper gelegt und dann durch sukzessives Anpressen durch eine Vielzahl
von Formsegmenten in einer vorbestimmten Reihenfolge gegen den Formkörper angepresst.
Die Form der Formsegmente entspricht je der Kontur des Formkörpers in denjenigen Bereichen,
in welchen die Segmente gegen diesen angepresst werden. Dies erlaubt, den Mantelteil
zuerst an einer bestimmten Stelle an den Formkörper anzupressen und anschliessend
in einzelne Vertiefungen, Umrundungen oder Ecken herumzudrücken.
[0020] Wenn der Klebstoff auf die Oberfläche des Innenspiegelzuschnitts als einzelne Punkte
eines Klebstoffs, insbesondere eines Hotmeltklebstoffs aufgetragen wird und wenn die
Grösse dieser Punkte richtig gewählt wird, kann der Innenspiegelzuschnitt und der
Deckenteilzuschnitt in einem vorbestimmbaren Abstand zueinander angeordnet werden,
wobei dieser Abstand durch die Grösse der Klebstoffpunkte definiert wird. Derartig
im Abstand zueinander angeordnete Innenspiegel und Deckenteile erhöhen die Stabilität
der fertigen Verpackung.
[0021] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist im wesentlichen einen Formkern auf, um welchen
ein Mantelzuschnitt wickelbar und auf welchen ein Innenspiegelzuschnitt auflegbar
ist. Der Innenspiegelzuschnitt kann beispielsweise durch Ansaugen auf dem Formkörper
festgehalten werden. Der Formkörper weist eine Kontur auf, die der Kontur des herzustellenden
Verpackungsteils entspricht. Die Kontur ist mit einer Vielzahl von mehr oder weniger
abgerundeten Ecken versehen. Die Ausgestaltung des Formteils ist aber nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist eine Vielzahl
von Formsegmenten auf, welche in einer vorbestimmbaren Reihenfolge gegen die Kontur
des Formkörpers anpressbar sind. Die Form der Formsegmente entspricht jeweils der
Kontur des Formkörpers in denjenigen Abschnitten, in welchen die Formsegmente an den
Formkörper anpressbar sind.
[0022] Die Formsegmente können sowohl pneumatisch oder mit Linearmotoren oder mit beliebigen
anderen dem Fachmann bekannten Antriebsmöglichkeiten gegen den Formkörper angepresst
werden.
[0023] Die erfindungsgemässe Verpackung, insbesondere ein Stülpschachtelteil weist im wesentlichen
einen Innenspiegel, einen Deckenteil und einen umlaufenden Mantel auf. Der Mantel
ist entlang eines Randbereichs mit der Unterseite oder der Schnittkante des Deckenteils
und mit der Schnittkante des Innenspiegels verklebt. Erfindungsgemäss sind der Innenspiegel
und der Deckenteil im Abstand zueinander angeordnet. Der Abstand wird durch einzelne
Punkte eines Klebstoffs, vorzugsweise eines Hotmeltklebestoffs, definiert, welche
gleichzeitig den Deckenteil mit dem Innenspiegel verbinden. Der Abstand beträgt vorteilhaft
mehr als 50 % der Dicke der Zuschnitte,
wenigstens jedoch 0.5 mm. Eine solche Konstruktion ermöglicht ein rasches Herstellen
der erfindungsgemässen Verpackung, benötigt wenig Material und weist dennoch eine
hervorragende Stabilität auf.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Schematisch eine dreidimensionale Darstellung einer Konturverpackung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch einen Teil einer erfindungsgemässen Konturverpackung,
- Fig. 3a bis 3g
- verschiedene Schritte des erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Konturverpackung mit vielen Ecken mit kleinen
Kurvenradien,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf einen Formkörper mit einer alternativen Kontur, und
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch ein alternatives Ausführungsbeispiel
[0025] In Figur 1 ist schematisch eine Verpackung gezeigt, welche aus zwei stülpschachtelteilen,
einem Bodenteil 2 und einem Deckelteil 1 besteht. Solche Verpackungen eignen sich
beispielsweise zum Verpacken von herzförmigen Süssigkeiten. Selbstverständlich kann
die Verpackung, d.h. die beiden Stülpschachtelteile bedruckt oder mit einer bedruckten
Folie versehen werden.
[0026] In Figur 2 ist ein Ausschnitt aus einer solchen Stülpschachtel im Querschnitt dargestellt.
Im Nachfolgenden wird immer nur von Verpackungsteil gesprochen. Es versteht sich,
dass sowohl ein Bodenteil 2 als auch ein Deckelteil 1 erfindungsgemäss hergestellt
und konstruiert werden kann.
[0027] Der Verpackungsteil besteht im wesentlichen aus einem Innenspiegel 11, einem Deckenteil
12 und einem Mantelteil 13. Der Mantelteil 13 ist in einem Randabschnitt 14 mittels
eines Klebstoffs 17 mit der Schnittkante 15 des Innenspiegels 11 und mit der Unterseite
16 des Deckenteils 12 verbunden. Der Deckenteil 12 ist mit dem Innenspiegel 11 durch
eine Vielzahl von Klebpunkten 34 eines Klebstoffs 30, vorzugsweise eines Hotmeltklebestoffs,
verbunden und in einem definierten Abstand d zum Innenspiegel 11 angeordnet. Der Abstand
d wird durch Anzahl und Grösse der einzelnen Klebstoffpunkte 34 definiert. Die Schnittkante
19 des Mantelteils 13 stösst stumpf an die Unterseite 16 des Deckenteils 12 an. Die
Schnittkante 15 des Innenspiegels 11 stösst stumpf an die Innenfläche des Mantelteils
13 an, wobei ein Klebstoff 17 zwischen der Schnittkante 15 des Innenspiegels 11 und
dem Mantelteil 13 liegt.
[0028] In den Figuren 3a bis 3g ist schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Herstellungvorgangs gezeigt. Ein Streifen eines Klebstoffs 17 wird mittels einer schematisch
dargestellten Auftragdüse 41 auf den Randbereich 24 eines Mantelzuschnitts 23 aufgetragen.
Der Randbereich 24 des Mantelzuschnitts 23 ist durch eine Schnittkante 27 begrenzt.
[0029] Im nachfolgenden Verfahrensschritt (siehe Fig. 3b) wird der mit Klebstoff 17 beschichtete
Mantelzuschnitt 23 lose um einen Formkörper 32 gewickelt, welcher eine Kontur (K)
mit Ecken und Rundungen 35 aufweist. Gleichzeitig, vorher oder nachher, wird ein flächiger
Innenspiegelzuschnitt 21 auf den Formkörper 32 gelegt und auf diesem durch Ansaugen
festgehalten. Der Formkörper 32 weist dazu nicht näher dargestellte Oeffnungen zum
Ansaugen des Innenspiegelzuschnitts 21 auf.
[0030] Der mit Klebstoff 17 beschichtete Mantelzuschnitt 23 wird anschliessend sukzessive
um den Formkörper 32 herumgelegt (siehe Fig. 3c). Zu diesem Zweck werden eine Vielzahl
von Formsegmenten 33, deren Form der Kontur des Formkörpers 32 entspricht gegen diesen
Formkörper 32 angepresst. Dadurch wird der Mantelzuschnitt 23 um den Formkörper 32
herumgewickelt und mit dem beschichteten Randabschnitt 24 gegen die Schnittkante 25
des Innenspiegelzuschnitts angepresst. In Figur 3d ist schematisch die Draufsicht
auf den auf dem Formkörper 32 liegenden Innenspiegelzuschnitt 21 und den darumgewickelten
Mantelzuschnitt 23 gezeigt. Die Oberfläche 28 des Innenspiegelzuschnitts 21 ist in
Figur 3d sichtbar und nach oben gerichtet. Die verschiedenen Formsegmente 33 pressen
den Mantelzuschnitt 23 gegen den Formkörper 32 und gegen die Schnittkante 25 des Innenspiegelzuschnitts
21. In Figur 3d ist ein mit 33' bezeichnetes Formsegment noch nicht gegen den Mantelzuschnitt
23 gepresst. Durch Anpressen dieses letzten Formsegments 33' wird der Mantelzuschnitt
23 vollständig um den Innenspiegelzuschnitt 21 gewickelt und stumpf mit der Schnittkante
25 des Innenspiegelzuschnitts 21 verbunden. Ein zusätzlicher Leimpunkt kann zum Verbinden
von Anfang 35 und Ende 35' des Mantelzuschnitts 23 zu einem in sich geschlossenen
Mantel verwendet werden.
[0031] Während der Mantelzuschnitt 23 um den Innenspiegelzuschnitt 21 gewickelt wird, werden
vorteilhaft eine Vielzahl von Klebstoffpunkten 34 auf die Oberfläche 28 des Innenspiegelzuschnitts
21 aufgetragen. In Figur 3e ist der auf einem Formkörper 32 liegende Innenspiegelzuschnitt
21 schematisch im Querschnitt dargestellt. Der Mantelzuschnitt 23 ist um den Formkörper
32 gewickelt und an die Schnittkante 25 des Innenspiegelzuschnitts 21 gepresst. Ein
Klebstoff 17 ist zwischen der Schnittkante 25 des Innenspiegelzuschnitts 21 und der
Oberfläche des Mantelzuschnitts 23 vorhanden. Der Mantelzuschnitt 23 wird mit den
Formsegmenten 33 gegen den Formkörper 32 und gegen den Innenspiegelzuschnitt 21 gepresst.
Ein Deckenteilzuschnitt 22 wird auf die, den Randabschnitt 24 des Mantelzuschnitts
23 begrenzende Schnittkante 27 gelegt, so dass die Unterseite 26 des Deckenteilzuschnitts
22 auf der Schnittkante 27 aufliegt.
[0032] Der Deckenteilzuschnitt 22 wird anschliessend (siehe Fig. 3f) nach unten gedrückt,
so dass sich der Mantelzuschnitt 23 bezüglich des Innenspiegelzuschnitts 21 verschiebt
(gemäss der Darstellung in Fig. 3f nach unten). Während der Innenspiegelzuschnitt
21 fest auf dem Formkörper 32 liegt, lässt sich der Mantelzuschnitt 23 durch Druck
auf den Deckenteilzuschnitt 22 nach unten verschieben. Durch dieses Verschieben nähert
sich der Deckenteilzuschnitt 22 dem Innenspiegelzuschnitt 21 an und der Leim 17 zwischen
der Schnittkante 25 des Innenspiegelzuschnitts 21 und der Innenfläche des Mantelzuschnitts
23 wird gegen den Deckenteilzuschnitt 22 in einen Bereich 31 vorgepresst.
[0033] Figur 3g zeigt einen Querschnitt durch die hergestellte Verpackung 1. Der Deckenteilzuschnitt
22 wurde soweit nach unten verschoben, bis er mit seiner Unterfläche 26 die Klebstoffpunkte
34 aus einem Klebstoff 30, vorzugsweise aus einem Hotmeltklebestoff berührt. Durch
gezielte Wahl der Anzahl und Grösse der Klebpunkte 34 kann die Distanz d zwischen
der Unterseite 26 des Deckenteilzuschnitts 22 und der Oberseite 28 des Innenspiegelzuschnitts
21 genau vorbestimmt werden. Der Klebstoff 17 zwischen der Innenseite des Mantelzuschnitts
23, der schnittkante 25 des Innenspiegelzuschnitts 21 und der Unterseite 26 des Deckenteilzuschnitts
22 hält diese drei Teile staubdicht zusammen. Nach Aushärten der Klebstoffe 17 und
30 können die in Fig. 3e schematisch dargestellten Formsegmente entfernt und die Verpackung
1 vom Formkörper 22 entfernt werden.
[0034] Vorteilhaft wird als Klebstoff beispielsweise ein elastischer in sich stabiler Klebstoff
mit guter Klebkraft eingesetzt.
[0035] Die einzelnen Bestandteile der Verpackung 1 bestehen aus Karton. Die Dicken der einzelnen
Teile sind in den Figuren überzeichnet dargestellt. Typischerweise beträgt die Dicke
des Mantelzuschnitts 23, des Innenspiegelzuschnitts 21 und des Deckenteilzuschnitts
22 0.3 bis 0.8 mm. Es können auch andere Klebstoffe eingesetzt werden.
[0036] Es können aber selbstverständlich andere Materialien, wie Kunststoffe, Laminate oder
Metallfolien verwendet werden. Der Klebstoff, der auf den Mantelzuschnitt 23 aufgetragen
wird, ist vorteilhaft ein Hotmelt. Es kann aber auch tierischer Heissleim oder Dispersionsklebstoff
eingesetzt werden.
[0037] In Figur 4 ist schematisch eine weitere Form einer erfindungsgemässen Konturverpackung
gezeigt. Diese Verpackung, welcher der Form eines Bären nachempfunden wurde, enthält
viele Rundungen, von denen einige starke Krümmungen aufweisen. Nur mit dem erfindungsgemässen
Verfahren ist eine solche Konturverpackung wirtschaftlich herstellbar.
[0038] Figur 5 zeigt schematisch einen Formkörper 32 mit einer baumförmigen Kontur und entsprechende
Formsegmente 33. Die Formsegmente 33 sind entlang von zwei rechtwinklig zueinander
stehenden Hauptbewegungsachsen A, A' gegen die Kontur verschiebbar. Ein Mantelzuschnitt
23 kann mittels der Formsegmente gegen die Kontur K angepresst werden.
[0039] Figur 6 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Verpackung 1 im Querschnitt.
Die Verpackung unterscheidet sich gegenüber der Verpackung aus Figur 1 dadurch, dass
der Deckenteil 12 innerhalb des Mantelteils angeordnet ist und mit seiner Schnittkante
18 mit dem Mantelteil 13 verbunden ist.
1. Verfahren zum Herstellen eines Verpackungsteils (1, 2), insbesondere eines Stülpschachtelteils
mit einem Innenspiegel (11), einem Deckenteil (12) und einem umlaufenden Mantelteil
(13), der in einem Randbereich (14) mit der Schnittkante (15) des Innenspiegels (11)
und mit der Unterseite (16) oder der Schnittkante (18) des Deckenteils (12) verbunden
ist, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- wenigstens teilweises Auftragen eines Klebstoffes (17) entlang einem Randabschnitt
(14) eines Mantelzuschnitts (23) und/oder auf der Schnittkante (25) eines Innenspiegelzuschnitts
(21),
- Festhalten eines Innenspiegelzuschnitts (21),
- Umwickeln des Innenspiegelzuschnitts (21) mit dem Mantelzuschnitt (23), wobei der
Mantelzuschnitt (23) mit dem Randabschnitt (24) stumpf auf die Schnittkante (25) des
Innenspiegelzuschnitts (21) angepresst wird, so dass der Mantelzuschnitt (23) über
die Oberfläche (28) des Innenspiegelzuschnitts (21) vorsteht,
- Auflegen eines Deckenteilzuschnitts (22) auf eine den Randabschnitt (24) begrenzende
Schnittkante (27) des Mantelzuschnitts (23), oder Einlegen eines Deckenteilzuschnittes
(22) in den Mantelzuschnitt (23),
- gegeneinander Verschieben des Mantelzuschnitts (23) und des Innenspiegelzuschnitts
(21), wobei der Klebstoff (17) auf dem Mantelzuschnitt (23) und/oder der Schnittkante
(25) des Innenspiegelzuschnitts (21) in einen Bereich (31) zwischen die den Randabschnitt
(24) des Mantelzuschnitts (23) begrenzende Schnittkante (27) und die Unterseite (26)
des Deckenteilzuschnitts (22) vorgepresst wird und Mantelzuschnitt (23) und den Deckenteilzuschnitt
(22) miteinander verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens teilweises Auftragen von
Klebstoff (30) auf die Oberfläche (28) des Innenspiegelzuschnitts (21) und/oder auf
die Unterseite (26) eines Deckenteilzuschnitts (22) vor dem Auflegen des Deckenteilzuschnitts.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenspiegelzuschnitt
(21) und der Mantelzuschnitt (23) durch Anpressen des Deckenteilzuschnitts (22) auf
die Schnittkante (27) des Mantelzuschnitts (23) gegeneinander verschoben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenspiegelzuschnitt
(21) auf einem Formkörper (32) festgehalten, vorzugsweise angesaugt wird und dass
der Mantelzuschnitt (23) um den Formkörper (32) gewickelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelzuschnitt
(23) mit Klebstoff (17) versehen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelzuschnitt
(23) durch sukzessives Anpressen mittels einer Vielzahl von Formsegmenten (33) in
einer vorbestimmten Reihenfolge an den Formkörper (32) angepresst wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff
(30) auf die Oberfläche (28) des Innenspiegelzuschnitts (21) als einzelne Punkte (34)
eines Hotmeltklebstoffs aufgetragen wird, wobei die Grösse und Anzahl der Punkte derart
gewählt wird, dass der Innenspiegelzuschnitt (21) und der Deckenteilzuschnitt (22)
nach dem gegenseitigen Verschieben des Mantelzuschnitts (23) und des Innenspiegelzuschnitts
(21) einen durch die Hotmeltpunkte (34) vorbestimmbaren Abstand (d) zueinander aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelzuschnitt (23) zuerst
lose um den Formkörper (32) gelegt wird und erst anschliessend an diesen angepresst
wird.
9. Vorrichtung (40), insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 8, wobei die Vorrichtung (40) einen Formkörper (32) mit einer Kontur (K) mit
einer Mehrzahl von abgerundeten Ecken (35) und/oder Rundungen zum Definieren einer
Kontur eines Verpackungsteils aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung
(40) eine Vielzahl von in einer vorbestimmbaren Reihenfolge gegen den Formkörper (32)
anpressbaren Formsegmenten (33) zum Anpressen eines Mantelzuschnitts (23) gegen die
Kontur (K) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Formsegmente (33) pneumatisch
gegen den Formkörper (32) anpressbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Formwegmente (33) mittels
eines Linearmotors gegen den Formkörper (32) anpressbar sind.
12. Verpackungsteil (1, 2), insbesondere ein Stülpschachtelteil mit einem Innenspiegel
(11), einem Deckenteil (12) und einem umlaufenden Mantelteil (13), der entlang einem
Randbereich (14) mit der Unterseite (16) oder der Schnittkante (18) des Deckenteils
und mit der Schnittkante (15) des Innenspiegels (11) verbunden, insbesondere staubdicht
verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckenteil (12) und der Innenspiegel
(11) mittels einer Vielzahl von Klebstoffpunkten (34), insbesondere Hotmeltpunkten,
miteinander verbunden sind, wobei die Anzahl und Grösse der Klebstoffpunkte (34) derart
gewählt wird, dass der Innenspiegel (11) und der Deckenteil (12) in einem Abstand
(a) voneinander beabstandet sind.
13. Verpackungsteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d) wenigstens
50 % der Dicke des Innenspiegels (11) und des Deckenteils (12), wenigstens jedoch
0.5 mm beträgt.