[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wandbildes, insbesondere
zur Verkleidung von Gebäude-Innenwänden oder Decken.
[0002] Künstlerische Wandbilder wurden bislang in zeitaufwendiger Weise von Hand auf eine
zu verkleidende Wand aufgemalt, wobei der Künstler durch die individuelle,
künstlerisch-handwerkliche Arbeitsweise Formen und Strukturen in der zu verkleidenden
Wand, wie beispielsweise Mauervorsprünge, Simse, Türen oder Fenster, in die Motivgestaltung
einbezogen hat und so aus der Wand mit ihren architektonischen Vorgaben und seiner
künstlerischen Arbeit ein einheitliches Ganzes geschaffen hat. Diese Arbeitsweise
ist jedoch nicht nur teuer, sondern nimmt außerdem eine verhältnismäßig lange Zeit
in Anspruch, in der der Raum, in welchem die zu bemalende Wand liegt, einer anderweitigen
Nutzung entzogen ist. Insbesondere bei gewerblichen Objekten, wie Hotelhallen oder
Hotelhallenbädern, entstehen hierdurch zusätzliche Kosten aufgrund der entfallenden
Nutzbarkeit während der Anfertigung des Wandbildes.
[0003] Ein anderes bekanntes Verfahren zur Erzeugung von Wandbildern ist die Verwendung
von vorgefertigten Motiv- oder Fototapeten, die jedoch aufgrund ihrer vorgegebenen
Bildgestaltung nicht an individuelle räumliche Gegebenheiten anpaßbar sind. Zudem
müssen bei derartigen industriell vorgefertigten Wandbildern die Begrenzungen der
Wandbilder oder Trennfugen zwischen einzelnen Wandbildelementen durch Umrahmungen
oder andere gestalterische Hilfsmittel kaschiert werden, damit sich die Wandbildelemente
in die Wand integrieren, sodaß hier die Architektur der Wand an das industriell vorgefertigte
Wandbild angepaßt werden muß und nicht, wie dies bei der handwerklich-künstlerischen
Anfertigung eines Original-Wandgemäldes der Fall ist, das Wandbild an die Architektur
der Wand angepaßt wird.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verfahren zur Herstellung
eines Wandbildes anzugeben, das es gestattet, das Wandbild an die architektonischen
Vorgaben der Wand anzupassen und das gleichzeitig gegenüber einem individuell und
künstlerisch-handwerklich hergestellten Wandgemälde schneller und kostengünstiger
herstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß Patentanspruch 1 gelöst durch die folgenden Schritte: Reproduzieren
von zumindest einem existierenden Bildmotiv, insbesondere Gemälde; Zerlegen des reproduzierten
Bildmotivs in einzelne Bildelemente; Anpassen der Abmessungen, der Ausrichtung und/oder
der Perspektive einzelner ausgewählter Bildelemente an die Geometrie und die Gestalt
der zu verkleidenden Wand und Zusammensetzen der ausgewählten Bildelemente zu einem
neuen Bild; Übertragen des neu gestalteten Bildes auf ein Trägermaterial und Anbringen
des Trägermaterials an der zu verkleidenden Wand.
[0006] Diese erfindungsgemäße Vorgehensweise gestattet es, geeignete Motive, beispielsweise
bestehende Wandgemälde oder andere existierende Bilder, unter Anpassung an die architektonischen
Gegebenheiten der zu verkleidenden Wand umzugestalten, sodaß ein individuelles, neu
geschaffenes "Original" entsteht, welches die Architektur der zu verkleidenden Wand
in die Gestaltung des Bildes mit einbezieht. So kann beispielsweise eine in der Wand
vorhandene Tür durch geeignetes Plazieren eines einen Torbogen darstellenden Bildelements
später im fertigen Bild von dem Torbogen umrahmt sein. Außerdem gestattet die erst
zum Schluß des Verfahrens erfolgende Anbringung des mit dem Bild versehenen Trägermaterials
an der zu verkleidenden Wand die Anfertigung des Bildes außerhalb des Raums in dem
die zu verkleidende Wand steht, sodaß der Raum auch während der Anfertigung des individuellen
Wandgemäldes nutzbar bleibt.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, daß von dem reproduzierten Bildmotiv eine computerbearbeitbare Bilddatei erzeugt
wird, daß die Schritte des Zerlegens und des Anpassens mittels eines Computerprogramms
durchgeführt werden und daß die Übertragung des neugestalteten Bildes auf das Trägermaterial
durch Ausdrucken des Bildes mittels eines Druckers auf ein bahnförmiges Trägermaterial
erfolgt.
[0008] Diese Vorgehensweise gestattet es zusätzlich, die Qualität eines jeden mit diesem
Verfahren gefertigten Wandbildes zu maximieren, da jedes einzelne Bildelement, von
dem eine Computerdatei erzeugt wird, vor der Herstellung der computerbearbeitbaren
Bilddatei künstlerisch bestmöglich ausgearbeitet wird, sodaß jedes später unter Verwendung
dieser Bilddatei erzeugte Wandbild aus einer Mehrzahl von jeweils künstlerisch hervorragend
ausgeführten Bildelementen besteht.
[0009] Weiter vorteilhaft ist, wenn der Ausdruck des neugestalteten Bildes auf das bahnartige
Trägermaterial derart erfolgt, daß die Vertikalrichtung des Bildes der Breitenrichtung
des Trägermaterials entspricht. Durch diese Ausgestaltung wird es möglich, ein ansatzfreies
Bild, auch für lange Wände zu erstellen, wobei die Längserstreckung des Bildes prinzipiell
nur durch die maximale Länge der Trägermaterialbahn begrenzt ist. Da die Raumhöhe
im allgemeinen deutlich geringer ist, als die Länge einer Wand, ist es grundsätzlich
auch unproblematisch, das Bild auf diese Weise um 90° verdreht auszudrucken, weil
Drucker mit einer Bahnbreite von mehreren Metern Breite zu Verfügung stehen. Durch
diese Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das im Stand der Technik
bei Verwendung von Fototapeten zur Wandverkleidung erforderliche bahnweise Aneinandersetzen
vermieden, sodaß Trennfugen zwischen einzelnen Bahnen beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht entstehen und sodaß es auch nicht erforderlich ist, irgendwelche in das Wandbild
zu integrierenden Vertikalverblendungen vorzusehen, die diese Trennfugen abdecken,
wie das beim Stand der Technik erforderlich wäre. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß dieser Weiterbildung wird somit auch die künstlerische Freiheit bei der Gestaltung
des Bildes wesentlich vergrößert.
[0010] Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die Schritte des Reproduzierens und des Zerlegens
des reproduzierten Bildmotivs in einem ersten, eigenständigen Verfahrenstadium durchgeführt
werden und die einzelnen Bildelemente in einer Bildelement-Datenbank abgelegt und
archiviert werden und wenn die Schritte des Anpassens, des Übertragens und des Anbringens
in einem vom ersten Verfahrenstadium getrennten zweiten Verfahrenstadium durchgeführt
werden, wobei auf die Bildelement-Datenbank zugegriffen wird.
[0011] Diese zeitliche und räumliche Trennung des erfindungsgemäßen Verfahrens in zwei Verfahrenstadien
erlaubt es, eine Bildelement-Datenbank von unterschiedlichen Bildmotiven und Elementen
aus diesen unterschiedlichen Bildmotiven aufzubauen, um später bei Bedarf beliebige
Kombinationen dieser gespeicherten Bildelemente zur Erstellung eines Wandbildes entsprechend
der Forderung eines Auftraggebers oder der künstlerischen Vorstellung des Herstellers
der Wandbildes zu erzeugen.
[0012] Dadurch ist es beispielsweise möglich, Himmel, Meer, Berge, Pflanzen, Tiere oder
Ballustradenformen aus unterschiedlichen bereits existierenden Bildern, auch aus Bildern
berühmter Meister, oder auch aus speziell handwerklich-künstlerisch angefertigten
Motiven zu erfassen und in der Datenbank als quasi katalogisierte Einzelbestandteile
abzulegen und später in gewünschter Weise beliebig zu kombinieren. So könnten beispielsweise
Motivelemente aus der Sixtinischen Kapelle mit Motivelementen des Schlosses Schönbrunn
und venizianischen Motivelementen zu einem neuen Wandbild zusammengesetzt werden,
wobei die jeweiligen Motivelemente in ihrer Größe, in ihrer Anordnung und in ihrer
Ausrichtung an die vorgegebene architektonische Gestalt der Wand angepaßt werden und
wobei sich schließlich ein Wandbild ergibt, das einem individuell handwerklich-künstlerisch
angefertigten Wandbild sehr nahekommt.
[0013] Eine andere Lösung der Aufgabe ist in Anspruch 5 angegeben und betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines individuell an die Geometrie und Gestalt einer zu verkleidenden
Wand angepaßten Wandbildes aus gemalten Bildelementen, insbesondere zur Verkleidung
von Gebäude-Innenwänden oder Decken, mit folgenden Schritten: Erstellen von computerbearbeitbaren
Bilddateien der gemalten Bildelemente; Anpassen der Abmessungen, der Ausrichtung und/oder
der Perspektive einzelner ausgewählter Bildelemente an die Geometrie und die Gestalt
der zu verkleidenden Wand und Zusammensetzen der ausgewählten Bildelemente zu einem
neuen Bild mittels eines Computerprogramms; Übertragen des neu gestalteten Bildes
auf ein Trägermaterial zur Anbringung an der zu verkleidenden Wand.
[0014] Vorteilhaft ist hierbei, wenn die Bildelemente durch Zerlegen eines reproduzierten
Bildmotivs erhalten werden.
[0015] Weiter vorteilhaft ist auch, wenn die Übertragung des neu gestalteten Bildes auf
das Trägermaterial durch Ausdrucken des Bildes mittels eines Druckers auf ein bahnförmiges
Trägermaterial erfolgt.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der anderen Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß der
Ausdruck des neu gestalteten Bildes auf das bahnartige Trägermaterial derart erfolgt,
daß die Richtung der Längserstreckung des Bildes der Richtung der Längserstreckung
der Trägermaterialbahn entspricht.
[0017] Schließlich ist es besonders vorteilhaft, wenn das Erstellen von computerbearbeitbaren
Bilddateien der gemalten Bildelemente in einem ersten, eigenständigen Verfahrensstadium
durchgeführt wird, wobei die einzelnen Bilddateien der gemalten Bildelemente in einer
Bildelement-Datenbank abgelegt und archiviert werden, und wenn das Anpassen der Abmessungen,
der Ausrichtung und/oder der Perspektive einzelner ausgewählter Bildelemente an die
Geometrie und die Gestalt der zu verkleidenden Wand und Zusammensetzen der ausgewählten
Bildelemente zu einem neuen Bild mittels eines Computerprogramms sowie das Übertragen
des neu gestalteten Bildes auf ein Trägermaterial zur Anbringung an der zu verkleidenden
Wand in einem vom ersten Verfahrensstadium getrennten zweiten Verfahrensstadium durchgeführt
werden, wobei auf die Bildelement-Datenbank zugegriffen wird.
[0018] Ein nach einem der erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Wandbild ist ebenfalls
Teil der vorliegenden Erfindung.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert; in dieser zeigt:
- Fig. 1.
- ein bereits existierendes Bildmotiv;
- Fig. 2.
- eine zu verkleidende Wand im Rohzustand und
- Fig. 3.
- die mit dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bild verkleidete Wand.
[0020] Fig. 1 stellt ein existierendes Bildmotiv 1 dar, welches aus einer Vielzahl von Bildelementen
besteht. Beispielhaft seien die folgenden Bildelemente genannt: Torbogen 10, linke
Ballustrade 12, rechte Ballustrade 14, linke Säule 16, rechte Säule 18, Baum 20, Pfau
22, Felsformation 24, Himmel 26, Landschaftshintergrund 27, Wasserfläche 28, große
Zypresse 30, kleine Zypresse 32 und Agave 34.
[0021] In Fig. 2 ist ein Raum 2 dargestellt, mit einer den Raum begrenzenden Wand 3. In
der rechten Hälfte der Wand 3 ist eine Türnische 4 mit einer Tür 5 vorgesehen. Die
Wand 3 ist in der Höhe niedriger und in der Breite kürzer als das existierende Bildmotiv
1.
[0022] Wird nun gewünscht, daß das existierende Bildmotiv 1 auf die Wand 3 des Raumes 2
übertragen wird, so läge es zunächst nahe, eine fototechnische Übertragung des Bildmotivs
1 auf die Wand 3 vorzunehmen. Dem steht jedoch entgegen, daß das Verhältnis von Bildhöhe
zu Bildbreite des existierenden Bildes 1 von dem Verhältnis der Wandhöhe zur Wandbreite
der Wand 3 abweicht, sodaß bei einer fototechnischen Übertragung entweder das Bild
in seiner Länge beschnitten werden müßte oder der Raum in seiner Höhe nicht vollständig
mit dem Bild ausgefüllt werden könnte. Zudem befindet sich das Portal 10 an einer
Stelle des existierenden Bildmotivs 1, die bei einer fototechnischen Verkleinerung
nicht mit dem Ort der Türnische 4 in der Wand 3 übereinstimmen würde. Eine fototechnische
Übertragung des Bildmotivs 1 auf die Wand 3 ist daher nicht geeignet.
[0023] Alternativ dazu wäre es möglich in handwerklichkünstlerischer Weise ein neues Bild
auf die Wand 3 von einem Kunstmaler aufbringen zu lassen, welches dem existierenden
Bildmotiv 1 ähnlich ist. Bei dieser Vorgehensweise ist es selbstverständlich möglich,
sowohl das Höhen-Breiten-Verhältnis der Wand 3 als auch die Lage der Türnische 4 individuell
in das neu zu schaffende Bild zu integrieren. Der Aufwand für diese Vorgehensweise
ist jedoch aufgrund der künstlerischen Handarbeit langwierig und teuer.
[0024] Im hier beschriebenen Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst das
existierende Bildmotiv 1 reproduziert und beispielsweise mittels eines Scanners in
einen Computer eingelesen und als digitale Bilddatei abgespeichert. Mittels eines
Computerprogramms werden dann einzelne Bildbestandteile, beispielsweise die vorstehend
genannten Bildbestandteile 12 bis 34 in analytischer Weise aus dem Bildmotiv 1 herausgelöst
und als isolierte Bildbausteine abgespeichert.
[0025] Dann werden diese Bildbausteine so wieder zusammengesetzt, daß das ursprüngliche
Bildmotiv 1 an die Wand 3 mit ihren architektonischen Vorgaben (ihren Abmessungen
und der Türnische 4) angepaßt ist, wobei die einzelnen Bildelemente 12 bis 34 gegebenenfalls
nach individueller Anpassung verwendet werden.
[0026] Ein Beispiel für eine derartige Vorgehensweise, die schließlich zu der in Fig. 3
gezeigten verkleideten Wand führt, wird nachfolgend beschrieben.
[0027] Zunächst werden der Himmel 26, der Landschaftshintergrund 27 und die Wasserfläche
28 in dem neu zu schaffenden Bild unter Anpassung an die Abmessungen der Wand 3 plaziert.
Beispielhaft ist hier zusätzlich noch die Felsformation 24 aus dem rechten Teil des
existierenden Bildmotivs gespiegelt in den linken Teil des neu zu schaffenden Bildes
als Felsformation 24' übernommen worden.
[0028] Danach werden die Pflanzen und Bäume wieder in das neu zu schaffende Bild eingefügt,
wobei im Beispiel der Baum 20 höher und weiter links plaziert worden ist als im ursprünglich
existierenden Bildmotiv 1, sodaß der Baum 20 jetzt hinter der Agave 34 am linken Bildrand
steht. Aus Platzgründen wurde auch die kleine Zypresse 32 am rechten Bildrand weggelassen.
[0029] Anschließend wird das Portal 10 in seiner Breite und seiner Höhe an die Türnische
4 angepaßt, wobei der obere Querträger 10' des Portals in seiner Breitenerstreckung
durch "Herausschneiden" eines Mittelstücks verkürzt wird. Dann werden die linke Säule
16 und die rechte Säule 18 am linken beziehungsweise rechten Ende der von der Länge
der Wand 3 vorgegebenen Längserstreckung des neu zu schaffenden Bildes plaziert. In
den Zwischenraum zwischen der linken Säule 16 und dem Türportal 10 wird die linke
Ballustrade 12 wieder eingesetzt, wobei unter Umständen eine Verkürzung oder Verlängerung
der Ballustrade erforderlich sein kann. Zwischen die rechte Säule 18 und das Türportal
10 wird ein passender Abschnitt der rechten Ballustrade 14 eingesetzt. Schließlich
wird der Pfau 22', ebenfalls gespiegelt, auf die Ballustrade links neben dem Portal
10 gesetzt.
[0030] Auf diese Weise wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst eine analytische
Zerlegung eines vorhandenen Bildmotivs 1 durchgeführt und anschließend wird in einer
Synthese unter Verwendung einzelner Bildelemente des Bildmotivs 1 ein neues Bild erzeugt,
das dem Bildmotiv 1 stark ähnelt, aber an die architektonischen Vorgaben der zu verkleidenden
Wand 3 angepaßt ist. Das neu geschaffene Bild 6 wird mittels eines Großdruckers auf
eine Trägermaterialbahn gedruckt, die dann in bekannter Weise, beispielsweise mittels
eines Traggerüstes, an der Wand 3 befestigt wird, wobei der Bereich der Türnische
4 aus dem Bild 6 ausgeschnitten wird.
[0031] Da die einzelnen Bildelemente 12 bis 34 von dem einmal erstellten Originalgemälde
1 mit hoher Qualität durch Reproduktion und Digitalisierung abgenommen werden, stehen
diese Bildelemente immer wieder in derselben hohen Qualität für eine Vielzahl voneinander
abweichender neu geschaffener Bilder zur Verfügung, die jeweils an bestehende örtliche
Gegebenheiten am Anbringungsort angepaßt sind. Sollte ein Künstler beispielsweise
das existierende Bildmotiv 1 mehrmals malen, so würde erfahrungsgemäß die Qualität
der einzelnen Bildelemente nachlassen, was beim erfindungsgemäßen Verfahren aufgrund
der synthetischen Bilderzeugung aus den reproduzierten Bildelementen 12 bis 34 nicht
der Fall ist.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich
der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs
kann das erfindungsgemäße Verfahren vielmehr auch andere als die oben beschriebenen
Verfahrensschritte aufweisen, insbesondere kann sie eine Kombination aus den jeweiligen
Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
[0033] Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich
dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Existierendes Bildmotiv
- 2
- Raum
- 3
- Wand
- 4
- Türnische
- 5
- Tür
- 6
- neugeschaffenes Bild
- 10
- Portal
- 10'
- Querträger
- 12
- linke Ballustrade
- 14
- rechte Ballustrade
- 16
- linke Säule
- 18
- rechte Säule
- 20
- Baum
- 22
- Pfau
- 22'
- gespiegelter Pfau
- 24
- Felsformation
- 24'
- gespiegelte Felsformation
- 26
- Himmel
- 27
- Landschaftshintergrund
- 28
- Wasserfläche
- 30
- große Zypresse
- 32
- kleine Zypresse
- 34
- Agave
1. Verfahren zur Herstellung eines Wandbildes, insbesondere zur Verkleidung von Gebäude-Innenwänden
oder Decken, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a) Reproduzieren von zumindest einem existierenden Bildmotiv (1), insbesondere Gemälde;
b) Zerlegen des reproduzierten Bildmotivs in einzelne Bildelemente (10 bis 34);
c) Anpassen der Abmessungen, der Ausrichtung und/oder der Perspektive einzelner ausgewählter
Bildelemente (10 bis 34) an die Geometrie und die Gestalt der zu verkleidenden Wand
(3) und Zusammensetzen der ausgewählten Bildelemente (10 bis 34) zu einem neuen Bild
(6);
d) Übertragen des neu gestalteten Bildes (6) auf ein Trägermaterial und
e) Anbringen des Trägermaterials an der zu verkleidenden Wand (3).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß von dem gemäß Schritt a) reproduzierten Bildmotiv (1) eine computerbearbeitbare
Bilddatei erzeugt wird,
- daß die Schritte b) und c) mittels eines Computerprogramms durchgeführt werden,
und
- daß die Übertragung des neu gestalteten Bildes (6) auf das Trägermaterial durch
Ausdrucken des Bildes (6) mittels eines Druckers auf ein bahnförmiges Trägermaterial
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Ausdruck des neu gestalteten Bildes (6) auf das bahnartige Trägermaterial
derart erfolgt, daß die Vertikalrichtung des Bildes (6) der Breitenrichtung des Trägermaterials
entspricht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Schritte a) und b) in einem ersten, eigenständigen Verfahrensstadium durchgeführt
werden und die einzelnen Bildelemente (10 bis 34) in einer Bildelement-Datenbank abgelegt
und archiviert werden und
- daß die Schritte c) bis e) in einem vom ersten Verfahrensstadium getrennten zweiten
Verfahrensstadium durchgeführt werden, wobei auf die Bildelement-Datenbank zugegriffen
wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines individuell an die Geometrie und Gestalt einer zu
verkleidenden Wand angepaßten Wandbildes aus gemalten Bildelementen, insbesondere
zur Verkleidung von Gebäude-Innenwänden oder Decken, mit folgenden Schritten:
a) Erstellen von computerbearbeitbaren Bilddateien der gemalten Bildelemente (10 bis
34);
b) Anpassen der Abmessungen, der Ausrichtung und/oder der Perspektive einzelner ausgewählter
Bildelemente (10 bis 34) an die Geometrie und die Gestalt der zu verkleidenden Wand
(3) und Zusammensetzen der ausgewählten Bildelemente (10 bis 34) zu einem neuen Bild
(6) mittels eines Computerprogramms;
c) Übertragen des neu gestalteten Bildes (6) auf ein Trägermaterial zur Anbringung
an der zu verkleidenden Wand (6).
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Bildelemente (10 bis 34) durch Zerlegen eines reproduzierten Bildmotivs erhalten
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Übertragung des neu gestalteten Bildes (6) auf das Trägermaterial durch Ausdrucken
des Bildes (6) mittels eines Druckers auf ein bahnförmiges Trägermaterial erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch
gekennzeichnet,
daß der Ausdruck des neu gestalteten Bildes (6) auf das bahnartige Trägermaterial
derart erfolgt, daß die Richtung der Längserstreckung des Bildes (6) der Richtung
der Längserstreckung der Trägermaterialbahn entspricht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch
gekennzeichnet,
- daß der Schritt a) in einem ersten, eigenständigen Verfahrensstadium durchgeführt
wird, wobei die einzelnen Bilddateien der gemalten Bildelemente (10 bis 34) in einer
Bildelement-Datenbank abgelegt und archiviert werden und
- daß die Schritte b) und c) in einem vom ersten Verfahrensstadium getrennten zweiten
Verfahrensstadium durchgeführt werden, wobei auf die Bildelement-Datenbank zugegriffen
wird.
10. Wandbild, insbesondere zur Verkleidung von Gebäude-Innenwänden oder Decken, hergestellt
nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.