[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung gemäß den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruchs 3.
[0002] Die DE 27 52 244 A1 beschreibt beispielsweise ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Prüfen elektrischer Zündungen. Zur schnellen Prüfung der Bauelemente in ihrer
betriebsmäßigen Lage wird der zeitliche Verlauf der Spannung auf der Primärseite und/oder
auf der Sekundärseite gemessen. Aufgrund des zeitlichen Verlaufes der Spannung wird
beispielsweise auf den Elektrodenabstand oder auf Feuchtigkeit im Verteiler geschlossen.
Ein zu schneller Stromabfall zeigt einen zu großen Abstand der Elektroden entsprechend
einem Elektrodenabbrand. Ein zu langsamer Stromabfall zeigt dagegen einen zu kleinen
Elektrodenabstand an. Der Spannungsverlauf in der Sekundärwicklung kann auch durch
das Abklingen der Spannung in der Primärwicklung gemessen werden. In der DE 30 41
498 A1 und der DE 40 37 071 A1 wird vorgeschlagen, bei der Zündung den Durchbruchzeitpunkt
zu detektieren und abhängig davon auf den Zustand der Zündanlage zu schließen. In
der DE 30 41 498 A1 wird zum Zeitpunkt der Zündung eine negative Flanke erzeugt, die
über einen Koppelkondensator und einen Komparator ein Flip-Flop zurücksetzt. Der Komparator
dient zur Erkennung dieses negativen Impulses. Die Auskopplung des Zündsignais erfolgt
auf der Primärseite. In der DE 40 37 071 A1 wird aus der Zeitspanne, die zwischen
dem Anstieg der Primärspannung der Zündspule und dem Absinken des Stromes in einer
Begrenzerschaltung vergeht, auf die Güte der Zündanlage geschlossen. Hierzu werden
der Zeitpunkt des Anstiegs der Primärspannung der Zündspule, der durch das Abschalten
des Schalttransistors im Bereich des Zündzeitpunktes bedingt ist, und der Zeitpunkt
des Absinkens des Stromes in der Begrenzerschaltung, das durch den Funkenüberschlag
im Zündzeitpunkt bedingt ist, ermittelt. Die DE 43 03 030 A1 offenbart ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Überwachen des Zündverhaltens bei Kapazitätsentladungs-Zündsystemen.
Hierbei wird die zum Zünden einer Zündkerze erforderliche Zündspannung aus der Dauer
des Stromflusses durch die Zündspulen-Primärwicklung bestimmt. Da die Spulenkopplung
bei Wechselspannungszündungen gering ist, ist aber ein qualitatives Messen der Strom-
und/oder Spannungsänderung auf der Primärseite der Zündung nicht möglich. Bei Wechselspannungszündungen
wird deshalb zur direkten Messung der Durchbruchspannung auf der Sekundärseite ein
Hochspannungstastkopf verwendet. Ein Hochspannungstastkopf ist aber teuer.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist daher ein billiges und einfaches Verfahren zur Bestimmung
der Durchbruchspannung und damit zur Motordiagnose sowie zur Prüfung der Zündanlage
bereitzustellen.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind durch die Merkmale
der Unteransprüche gekennzeichnet.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausgestaltungen liegt darin, daß eine Spannungsmessung
nur qualitativ durchgeführt wird. Der Wert der Durchbruchspannung wird nicht direkt
gemessen, sondern aufgrund der Spannungsmessung wird nur der Durchbruchzeitpunkt bestimmt.
Durch das Detektieren der Durchbruchzeit wird die Durchbruchspannung einfacher und
genauer bestimmt. Dies vereinfacht jegliche Art des Prüfens der Zündanlage oder der
Motor-diagnose, bei welcher die Durchbruchspannung als Indikator benutzt wird. Aufgrund
ihrer Genauigkeit ist eine qualitative Messung der Spannung oder des Stromes von Vorteil.
Daher wird die Durchbruchszeit bis zum Durchbruch bestimmt. Da am Zündzeitpunkt die
Spannung an den Elektroden der Zündkerze durchbricht und ein großer Strom fließt,
kommt es am Zündzeitpunkt zu einem starkem Abfall der Spannung an der Zündkerze. Da
der Spannungsabfall zum Zündzeitpunkt sehr stark und damit genau bestimmt werden kann,
ist insbesondere bei Wechselspannungszündungen von Vorteil, daß primärseitig eine
Spannungsmessung einen aussagekräftigen Wert der Durchbruchzeit und damit der Durchbruchspannung
liefert. Bei Wechselspannungszündungen kann aufgrund der geringen Spulenkopplung die
Durchbruchspannung auf der Primärseite quantitativ nicht gemessen werden. Es ist aber
möglich den abrupten Spannungsabfall zum Zündzeitpunkt mit Hilfe einer Spannungsmessung
auf der Primärseite zu erkennen. Der Durchbruchzeitpunkt wird über den Spannungsabfall
detektiert. Eine direkte Messung der Durchbruchspannung aus einer Spannungsmessung
ist aber nicht möglich. Durch den Vergleich des detektierten Durchbruchzeitpunkts
mit einem zuvor empirisch oder theoretisch ermittelten zeitabhängigen Spannungs-Kennfeld
wird die Durchbruchspannung sehr genau bestimmt. Mit Hilfe der Durchbruchspannung
können alle anderen Faktoren die von der Durchbruchspannung abhängen bestimmt werden.
Hierzu gehören insbesondere die Prüfung der Zündanlage als auch die direkte Motordiagnose.
Durch die Bestimmung der Durchbruchspannung ist sowohl eine Zündkerzendiagnose im
Kalttest als auch im Betrieb des Motors möglich. Weiterhin kann die Motordichtigkeit
im Kalttest geprüft werden. Außerdem kann der Brennraumdruck während des Kalttests
und im Betrieb des Motors bestimmt werden. Die Bestimmung der Elektrodenabstände und
die Prüfung der Zündkerzen auf Isolatorbruch sind mit der Bestimmung der Durchbruchspannung
auch möglich.
[0006] Die Erfindung wird anhand eines von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Schaltbild einer Zündung;
Fig. 2 ein Schaltbild einer Meßeinrichtung und
Fig. 3 eine Kennlinie der Zündkerze mit und ohne Durchbruch.
[0007] In Fig. 1 ist ein Schaltbild einer Wechselspannungszündung gezeigt. Die Erfindung
ist aber auch für andere Zündungen geeignet, wie beispielsweise eine Gleichspannungszündung.
Die Spannung wird auf der Sekundärseite 2 mit Hilfe des Transformators 4 auf die Durchbruchspannung
U
z der Zündkerze 3 hochtransformiert. Bei Erreichen der Durchbruchspannung U
z bricht die Zündkerze 3 durch und es fließt der Zündstrom I
z (siehe auch Fig.3). Zur Bestimmung der Durchbruchspannung U
z wird die Zeit t
0 vom Nulldurchgang der Spannung bis zum Erreichen der Durchbruchzeit t
1 detektiert. Dies kann mit Hilfe einer Strom- oder Spannungs-Meßeinrichtung 5 niederspannungsseitig
auf der Sekundärseite 2 der Zündung erfolgen. Eine andere Möglichkeit ist beispielsweise
eine Strom- oder Spannungsmessung an Meßpunkt MPC auf der Primärseite 1. Zum Zeitpunkt
des Durchbruchs kommt es zu einer abrupten Spannungsänderung. Diese Spannungsänderung
und damit der Zeitpunkt t
1 ist eindeutig detektierbar. Die Spannungsmessung liefert dagegen nicht die genaue
Durchbruchspannung U
z.
[0008] In Fig. 2 ist das Schaltbild einer möglichen Ausführung der Meßeinrichtung 5 dargestellt.
Am Meßpunkt MPA kann der Spannungsabfall am Widerstand R
1 gemessen werden. Eine andere Art zur Detektierung der Durchbruchzeit t
1 ist die Messung während des Durchbruchs an Meßpunkt MPB. Während des Durchbruchs
fließt ein großer Strom, der am Meßpunkt MPB gemessen werden kann. Sobald die Spannung
die Zenerdurchbruchspannung erreicht, bricht die Zenerdiode Z
1 und Z
2 durch und es fließt ein Strom durch den Widerstand R
2. Es wird der Spannungsabfall am Widerstand R
2 gemessen. Da das Ausführungsbeispiel eine Wechselspannungszündung ist, wird der Spannungsabfall
am Widerstand R
2 durch zwei Zenerdioden Z
1 für die positive und Z
2 für die negative Halbwelle der Wechselspannung begrenzt. Bei Gleichspannungszündungen
genügt eine Zenerdiode zur Spannungsbegrenzung an einem Widerstand und damit zur Detektierung
des Durchbruchzeitpunkts t
1 während der Zündung.
[0009] Fig. 3 zeigt die Kennlinien der Zündkerze 3 mit und ohne Durchbruch, wobei vereinfachend
nur die positive Halbwelle dargestellt ist. Bei Wechselspannungszündungen ist ein
Durchbruch auch in der negativen Halbwelle möglich. Das obere Schaubild zeigt die
zeitabhängige Spannungs-Kennlinie. Das untere Schaubild zeigt die zeitabhängige Strom-Kennlinie.
Das obere Schaubild zeigt gestrichelt die Kennlinie ohne Durchbruch. Die Kennlinie
ohne Durchbruch wird empirisch durch Messung oder theoretisch durch Berechnung ohne
Zündkerze erhalten. Diese Kennlinie dient zur Funktionswertbestimmung der Zündspannung
U
z. Der Nulldurchgang der Spannung U wird als Funktionswert U
0/t
0 definiert, der Durchbruch wird als Funktionswert U
z/t
1 definiert. Die dunkel gestrichelte Linie zeigt im oberen Schaubild den Spannungsverlauf
und im unteren Schaubild den Stromverlauf an der Zündkerze mit Durchbruch. Die Spannung
steigt ab t
0 stetig an bis die Zündkerze 3 am Durchbruchzeitpunkt t
1 durchbricht. Am Durchbruchzeitpunkt t
1 fließt der Zündstrom I
z. Durch Bestimmen von t
1 kann durch Vergleich mit der zeitabhängigen Spannungskennlinie ohne Durchbruch die
Durchbruchspannung U
z bestimmt werden.
1. Verfahren zur Bestimmung der Durchbruchspannung bei der Zündung einer Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchbruchzeitpunkt (t1) detektiert wird und mit dem Durchbruchzeitpunkt (t1) die Durchbruchspannung (Uz) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine ohne Durchbruch bestimmte zeitabhängige Spannungs-Kennlinie als Referenz
dient, mit welcher der detektierte Durchbruchzeitpunkt (t1) verglichen wird und die dazugehörige Durchbruchspannung (Uz) bestimmt wird.
3. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektion des Durchbruchzeitpunktes (t1) durch eine zeitabhängige Strom- oder Spannungsmessung entweder auf der Primärseite
(1) der Zündanlage an einem Meßpunkt (MPC') erfolgt, der an dem nicht mit der Versorgungsspannung
verbundenen Anschluß der Zündspulenprimärwicklung liegt, oder auf der Sekundärseite
der Zündanlage niederspannungsseitig an Meßpunkten (MPA, MPB) erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Detektion des Durchbruchzeitpunktes (t1) auf der Sekundärseite (2) der Zündanlage der Spannungsabfall an einem Widerstand
(R1) gemessen wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Detektion des Durchbruchzeitpunktes (t1) auf der Sekundärseite (2) der Zündanlage während der Zündung der Spannungsabfall
über einem mittels Zenerdiode (Z) geschütztem Widerstand (R) gemessen wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Wechselspannungszündung zur Detektion des Durchbruchzeitpunktes (t1) auf der Sekundärseite (2) während der Zündung der Spannungsabfall an einem mittels
zweier Zenerdioden (Z1 und Z2) begrenztem Widerstand (R2) gemessen wird.