[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktiervorrichtung mit einem Kontaktträger,
in dem vorzugsweise mehrere Kontaktelemente angeordnet, vorzugsweise eingespritzt
sind.
[0002] Eine bekannte Kontaktiervorrichtung, auf die sich die folgende Erfindung bezieht,
ist in Fig. 4 gezeigt. Diese Kontaktiervorrichtung weist einen Kontaktträger auf,
der zur Aufnahme der beim Kontaktieren auftretenden Kontaktkräfte den Befestigungsteil
der Kontaktelemente umschließt. Dabei ergibt sich die minimale Bauhöhe des Kontaktträgers
aus der Summe der Materialdicke unter dem Kontaktelement, der Materialdicke des Kontaktelements
und der Materialdicke über dem Kontaktelement. Die Materialdicken der Umspritzung
können dabei nicht beliebig reduziert werden, da sonst die Stabilität der Kontaktiervorrichtung
zu gering ist, oder die Lagerstelle aufgrund zu geringer Wandstärke nicht vollständig
umspritzt wird (Mindestwandstärke für Formfüllung).
[0003] Ein weiteres Problem bei der bekannten Kontaktiervorrichtung gemäß Fig. 4 besteht
darin, daß der gegenüber dem Kontaktteil entgegengesetzt liegende Anschlußteil des
Kontaktelements vor oder nach dem Einspritz- bzw. Einsetzvorgang des bzw. der Kontaktelemente
in den Kontaktträger verformt werden muß, um die insbesondere für SMD-Lötanschlüsse
erforderliche Koplanarität zu erreichen. Aufgrund der Federeigenschaften des Kontakts
erfordert dies eine sehr genaue Einstellung und Prüfung während des Fertigungsprozesses.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktiervorrichtung der beschriebenen
Art derart auszubilden, daß eine gute Fixierung des bzw. der Kontaktelemente in einem
Kontaktträger bei minimaler Bauhöhe erreicht wird.
[0005] Ferner soll durch den Wegfall einer nachträglichen Verformung eine gute Koplanarität
erreicht werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Kontaktiervorrichtung der im Anspruch
1 genannten Art vor. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
[0007] Weiter Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen; in den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht einer auf einer Leiterplatte angeordneten Kontaktiervorrichtung für
einen Chipkartenleser gemäß der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht einer Kontaktiervorrichtung entlang der Linie 2-2 in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2; und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht einer Kontaktiervorrichtung für einen Chipkartenleser gemäß dem
Stand der Technik.
[0008] Zunächst soll unter Bezugnahme auf Fig. 4 eine Kontaktiervorrichtung 1 für einen
Chipkartenleser gemäß dem stand Technik erläutert werden. Die Kontaktiervorrichtung
1 setzt sich aus einer Vielzahl von Kontaktelementen 2 (nur eines ist gezeigt) und
einem Kontaktträger 7 zusammen. Der Kontaktträger 7 ist im allgemeinen auf einer Leiterplatte
11 montiert und die Kontaktelemente 2 werden elektrisch leitend mit der Leiterplatte
verbunden (z.B. an Lötstellen).
[0009] Die Kontaktelemente 2 werden durch mehrere Zonen oder Teile gebildet. In der Fig.
4 ist ein Kontaktkuppenteil 3 des Kontaktelements 2 dargestellt, an dem sich ein erster
ebener bzw. horizontaler Teil 4, ein abgewinkelter bzw. schräger Teil 6 und ein zweiter
ebener bzw. horizontaler Teil 5 anschließt. Im Bereich des zweiten ebenen Teils 5
wird das Kontaktelement mit der Leiterplatt 11 verbunden.
[0010] Der erste ebene Teil 4 des Kontaktelements 2 wird vom Kontaktträger 7 in einer festen
Position gehalten. Der Kontaktträger 7 weist einen oberen Teil 8 und einen unteren
Teil 9 auf. Das Kontaktelement 2 liegt mit einem Teil seiner Unterseite 19 auf der
Haltefläche 9a des unteren Teils 9 des Kontaktträgers 7 auf. Ein Teil der Oberseite
18 des Kontaktelements 2 wird von der Unterseite 8a des oberen Teils 8 des Kontaktträgers
7 gehalten.
[0011] Wird eine Kontaktierkraft 14 (F
K) auf den Kontaktkuppenteil 3 des Kontaktelements 2 ausgeübt, so wirken ihr die Gegenkräfte
16 (F
st.V) und 15 (F
st.H) am Kontaktträger entgegen. Im vorderen Bereich (in der Zeichnung links) des Kontaktträgers
7 wirkt die Stützkraft 16 (F
st.V) des unteren Teils 9 des Kontaktträgers der Kontaktierkraft 14 entgegen. Im hinteren
Bereich (in der Zeichnung rechts) des Kontaktträgers 7 wirkt die Stützkraft 15 (F
st.H) des oberen Teils 8 des Kontaktträgers einem Ausweichen des Kontaktelements 2 nach
oben entgegen.
[0012] Die Bauhöhe 13 der Kontaktiervorrichtung 1 ergibt sich aus der Summe der Dicken bzw.
Höhen des Kontaktelements 2 und des oberen und des unteren Teils 8, 9 des Kontaktträgers
7. Die Dicke des Materials des Kontaktträgers 7 (oberer und unterer Teil 8,9) kann
nicht beliebig gewählt werden, weil sonst die erforderte Stabilität nicht erreicht
wird, was somit eine untere Grenze für die Bauhöhe festlegt.
[0013] Für eine Verbindung mit der Leiterplatte 11 ist das Kontaktelement 2 in Richtung
der Leiterplatte 11 gebogen (vergleiche dazu den schrägen Teil 6). Die Teile 6 der
Kontaktelemente werdem nachträglich geformt und sollen eine möglichst genaue Koplanarität
für die Lötanschlüsse (im allgemeinen im Bereich des zweiten ebenen Teils 5 des Kontaktelements)
an die Leiterplatte 11 gewährleisten. Aufgrund der Federeigenschaft des Kontaktelements
erfordert dies eine sehr genaue Einstellung und Prüfung während des Fertigungsprozesses.
[0014] Die Erfindung sei nunmehr unter Bezugnahme auf ein in Fig. 1-3 gezeigtes Ausführungsbeispiel
beschrieben.
[0015] Fig. 1 veranschaulicht eine Kontaktiervorrichtung 10 für einen Chipkartenleser gemäß
der vorliegenden Erfindung in einer Draufsicht. Sie weist Kontaktelemente 20 und einen
Kontaktträger 30 auf. Zwischen den Kontaktelementen 20 bilden sich Zwischenteile 29
des Kontakttägers 30 aus. Anlageflächen 39 der Zwischenteile 29 berühren Seitenflächen
27 der Kontakelemente. Im Bereich der Kontaktelemente 20 wird über ihre Breite 26
der Kontaktträger 30 in vordere und hintere Teile 31 bzw. 32 unterteilt (siehe dazu
auch Fig. 2).
[0016] Die Kontaktiervorrichtung 10 ist in Fig. 2 in einem Schnitt im Bereich eines Kontaktelements
20 entlang der Linie 2-2 veranschaulicht. In Fig. 2 ist zu sehen, daß sich das Kontaktelement
20 in vier wesentliche Teile gliedert, und zwar in einen Kontaktkuppenteil 21, einen
ersten ebenen bzw. horizontalen Teil 22, einen schrägen bzw. abgewinkelten Teil 23
und einen zweiten ebenen bzw. horizontalen Teil 24. Der abgewinkelte Teil 23 bildet
mit den ebenen Teilen einen Winkel, der beispielhaft durch den Winkel 25 in Fig. 3
dargestellt ist.
[0017] Der Kontaktträger ist im dargestellten Ausführungsbeispiel um Befestigungsteile 28
der Kontaktelemente 20 spritzgegossen (die Kontaktelemente können aber auch eingesetzt
sein) und unterteilt sich im Bereich der Befestigungsteile 28 über ihre Breite 26
in die zuvor genannten ersten vorderen oder unteren Teile 31 und zweiten hinteren
oder oberen Teile 32.
[0018] Fig. 3 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 2 und veranschaulicht die Kontaktiervorrichtung
10 im Bereich des Kontaktträgers 30. Ein Teil einer Oberseite 41 und einer Unterseite
40 des Kontaktelements 20 berühren die entsprechenden Auflage- bzw. Halteflächen 33
bzw. 34 des Kontaktträgers 30. Im Bereich des vorderen Teils 31 des Kontaktträgers
30 liegt eine Auflagefläche 42 des Kontaktelements 20 auf einer Auflage- bzw. Haltefläche
36 des Kontaktträgers 30 auf und wird von dieser gehalten. Im Bereich des hinteren
Teils 32 des Kontaktträgers 30 hält eine Haltefläche 35 des Kontaktträgers einen Teil
43 der Oberseite 41 des Kontaktelements 20. Im Bereich des abgewinkelten Teils 23
des Kontaktelements 20 lagert ein schräger Halteflächenteil 38 des vorderen Kontaktträgerteils
31 einen schrägen Teil 44 der Unterseite 40 des Kontaktelements. Ein schräger Halteflächenteil
37 des hinteren Kontaktträgerteils 32 hält in diesem Bereich einen schrägen Teil 45
der Oberseite 40 des Kontaktelements 20.
[0019] Im Bereich des zweiten ebenen Teils 24 des Kontaktelements 20 liegt die Unterseite
40 des Kontaktelements mit einer Auflageflächenteil 46 auf der Leiterplatte 11 auf
und steht im allgemeinenen mit einer Oberseite 12 der Leiterplatte 11 in Berührung.
Der Auflageflächenteil 46 der Kontaktelemente, die Oberseite 12 der Leiterplatte und
eine Unterseite 61 des vorderen Teils 31 des Kontaktträgers 30 sind bevorzugterweise
koplanar.
[0020] Ebenso ist ein Teil 47 der Oberseite 41 der Kontaktelemente 20 koplanar mit einer
Oberseite 62 des hinteren Teils 32 des Kontaktträgers 30. Oberhalb des Teils 47 der
Oberseite 41 und unterhalb des Auflagenflächenteils 46 der Unterseite 40 der Kontaktelemente
20 befindet sich kein Kontaktträgermaterial.
[0021] Wird eine Kontaktierkraft 14 auf den Kontaktkuppenteil 21 des Kontaktelements 20
ausgeübt, so wird ein Drehmoment um eine imaginäre Lagerstelle im Kontaktträger 30
herum in Richtung der Kontaktierkraft 14 drehend erzeugt. Diesem Drehmoment wirken
Gegenkräfte 16 und 15 am Kontaktträger 30 entgegen. Im vorderen Bereich (in der Zeichnung
links) des Kontaktträgers 30 wirkt die Stützkraft 16 (F
st.V) des vorderen Teils 31 des Kontaktträgers der Kontaktierkraft 14 entgegen. Diese
Kraft 16 verteilt sich über die Halteflächenteile 36 und 38 des vorderen Kontaktträgerteils
31. Die Stützkraft 15 (F
st.H), die vom hinteren Kontaktträgerteil 32 von oben auf das Kontaktelement 20 ausgeübt
wird, verteilt sich über die Halteflächenteile 35 und 37 des hinteren Kontaktträgerteils
32.
[0022] Setzt man nun das Kontaktelement 20 im Bereich der Lagerstelle im Kontakttäger 30
stufenförmig ab, so kann die Bauhöhe (durch 50 in der Fig. 2 angezeigt) dadurch reduziert
werden, daß das Kontaktelement 20 durch den Kontaktträger 30 nur noch entsprechend
der Belastung abgestützt wird.
[0023] Dadurch, daß das Kontaktelement 20 nur an den erforderlichen Stellen entsprechend
unterstützt werden muß, kann im vorderen Bereich des Kontaktträgers 30, wo aufgrund
der Kontaktierkraft 14 eine der Kraft 16 entsprechende Kraft nach unten ausgeübt wird,
Material des Kontaktträgers (verglichen mit dem Stand der Technik aus Fig. 4) weggenommen
werden. Das Aufliegen der Auflageflächen 42 und 44 auf den Halteflächen 36 und 38
verhindert eine Bewegung des Kontaktelements 20 in diesem Bereich nach unten (Stützkraft
16). Im hinteren Bereich des Kontaktträgers 30, wo aufgrund der Kontaktierkraft 14
eine der Kraft 15 entsprechende Kraft nach unten ausgeübt wird, verhindern die Halteflächen
35 und 37 des hinteren Kontaktträgerteils 32, an den die Auflageflächen 43 und 47
der Oberseite 41 des Kontaktelements 20 anliegen, eine Bewegung des Kontaktelements
20 nach oben (Stützkraft 15). Im vorderen Bereich des Kontaktelements ist bei der
dargestellten Beanspruchung kein Kontaktträgermaterial oberhalb des Kontaktelements
nötig und kann daher im Vergleich zum beschriebenen Stand der Technik über dem Teil
47 der Oberseite 41 der Kontaktelemente 20 ebenfalls weggenommen werden.
[0024] Der erste und zweite ebene Teil 22 und 24 und der abgewinkelte Teil 23 des Kontaktelements
bilden innerhalb des Kontaktträgers 30 eine Stufe aus. Dadurch kann eine Bauhöhe 50
erzielt werden, die geringer ist als im in Bezug auf Fig. 4 beschriebenen Stand der
Technik, da die Kontaktelemente nur in den Bereichen unterstützt werden, in denen
es erforderlich ist.
[0025] Die Stufe ist auch derart ausgebildet, daß ein Teil 46 der Unterseite 40 des Kontaktelements
nach der Montage der Kontaktiervorrichtung 10 auf der Leiterplatte 11 in Berührung
mit der Leiterplatt 11 kommt und parallel bzw. koplanar zu deren Oberfläche 12 und
der Unterseite 61 des vorderen Kontaktträgerteils 31 verläuft. Die Stufe wird durch
den Kontaktträger fixiert. Ein elastisches Ausweichen des Kontaktelements 20 im Bereich
des zweiten ebenen Teils 24 aufgrund von Federkräften, die von der Verformung herrühren,
ist daher nicht mehr möglich. Dies hat den Vorteil, daß alle Kontaktelemente in ihren
Teilen 24 koplanar ausgebildet werden können und in dieser Position durch den Kontaktträger
fixiert sind.
[0026] Des weiteren bedeuted das Fixieren der Stufe bzw. des schrägen Teils 23 im Kontaktträger
30, daß die Kontaktelemente 20 auch bezüglich Querverschiebungen, die parallel zu
den ebenen Teilen 22 und 24 sein können, verankert sind und in ihrer Position gehalten
werden.
1. Kontaktiervorrichtung (10) die folgendes aufweist:
einen Kontaktträger (30); und
mindestens ein Kontaktelement (20), welches folgendes aufweist:
einen Kontaktkuppenteil (21), insbesondere zur Kontaktierung eines Chipkartenkontaktes;
einen vom Kontaktträger (30) umschlossenen Befestigungsteil (28); und
einen Kontaktteil (24), insbesondere zur Kontaktierung einer Leiterplatte (11);
wobei
der Befestigungsteil (29) eine Stufe bildet,
die innerhalb des Kontaktträgers (30) gelegen ist und wobei desweiteren
der Kontaktträger (30) derart ausgebildet ist,
daß er das Kontaktelement (20) nur entsprechend dem Auftreten der Belastung (14)
umschließt.
2. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Kontakttäger (30) über die Breite
(26) der Kontaktelemente (20) hinweg in erste vordere und zweite hintere Teile (31
bzw. 32) durch die Stufen der Kontaktelemente (20) unterteilt ist.
3. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kontaktelemente (20) im Kontaktträger
(30) durch Spritzguß umschlossen sind.
4. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergeneden Ansprüche, wobei die ersten vorderen
Teile (31) und die zweiten hinteren Teile (32) des Kontaktträgers (30) mit Zwischenteilen
(29), die zwischen den Kontaktelementen ausgebildet sind, einstückig sind.
5. Kontaktiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Kontaktträger (30) mit dem vorderen
Teil (31) das Kontaktelement (20) einschließlich seines schrägen Teils (23) von unten
unterstützt und
der hintere Teil (32) des Kontaktträgers (30) das Kontaktelement (20) einschließlich
seines schrägen Teils (23) von oben unterstützt, wobei im Bereich eines ersten ebenen
Teils (22) des Kontaktelements (20) kein Kontaktträgermaterial oberhalb und im Bereich
eines zweiten ebenen Teils (24) des Kontaktelements (20) kein Kontaktträgermaterial
unterhalb des Kontaktelements vorhanden ist.
6. Kontaktiervorrichtung nach einen der vorhergehenden Ansprüche, worin die Stufen des
Kontaktelements (20) so ausgebildet sind, daß die Kontaktteile (24) zur Kontaktierung
der Leiterplatte (11) koplanar mit der Oberfläche (12) der Leiterplatte (11) und einer
Unterseite (61) des Kontaktträgers (30) sind.
7. Kontaktiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Winkel (25)
der Stufe des Konatktelements (20) sich zwischen 30 und 90 Grad erstrecken kann.