(19)
(11) EP 0 970 630 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.01.2000  Patentblatt  2000/02

(21) Anmeldenummer: 99113068.3

(22) Anmeldetag:  06.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A43B 23/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.07.1998 DE 19830334

(71) Anmelder:
  • Schabsky, Ingrid
    47559 Kranenburg (DE)
  • Steuerwald, Johannes
    47551 Bedburg-Hau (DE)

(72) Erfinder:
  • Schabsky, Ingrid
    47559 Kranenburg (DE)
  • Steuerwald, Johannes
    47551 Bedburg-Hau (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Michael, Dipl.-Ing. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) Schuh


(57) Die Erfindung betrifft einen Schuh mit einer Sohle 1, einem Blattschnitt-Schaft 2, einer Staublasche 3 sowie ein mit der Staublasche zusammenwirkendes Verschlußelement 4, wobei das Verschlußelement 4 längenvariabel ausgebildet ist und mit einen Ende 4a an der Staublasche 3 und mit dem anderen Ende 4b im Bereich der Sohle 1 befestigt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen im Blattschnitt-Verfahren hergestellten Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Aus der Praxis sind derartige Schuhe bekannt, die im wesentlichen eine Sohle, einen Blattschnitt-Schaft, eine Staublasche sowie ein mit der Staublasche zusammenwirkendes Verschlußelement aufweisen. Zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs ist im Bereich des Blattschnitts eine Aussparung ausgebildet, die durch die Staublasche abgedeckt wird. Die die Aussparung seitlich begrenzenden Teile des Blattschnitts werden üblicherweise mit einem Gummizug zusammengehalten.

[0003] Das Verschlußelement ist nach Art eines Riegels oder einer Riegelnaht quer über der Staublasche angeordnet und sowohl mit der Staublasche als auch mit dem Blattschnitt-Schaft fest verbunden. Das Verschlußelement hat insbesondere die Aufgabe, den nötigen Halt des Schuhs am Fuß zu gewährleisten.

[0004] Zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs beim Anziehen des Schuhes wird die Staublasche nach vorne gebogen, wobei die obere Kante des riegelförmigen Verschlußelements als Drehachse wirkt. Obwohl die Länge des Einschlupfbereichs dabei um etwa 25 % vergrößert wird, ist das Anziehen eines solchen Schuhes ohne Schuhlöffel relativ beschwerlich.

[0005] Würde man das riegelartige Verschlußelement weiter in Richtung Schuhspitze verschieben und dadurch ein weiteres Aufklappen der Staublasche ermöglichen, würde zwar das Anziehen des Schuhes erleichtert, der Halt des Schuhs am Fuß jedoch entsprechend verschlechtert werden.

[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 dahingehend zu verbessern, daß der Einschlupfbereich vergrößert wird, ohne dabei die Paßform und den Halt des Schuhs am Fuß zu verschlechtern.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird das mit der Staublasche zusammenwirkende Verschlußelement längenvariabel ausgebildet und mit einem Ende an der Staublasche und mit dem andern Ende im Bereich der Sohle befestigt.

[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist auf beiden Seiten des Schuhes je ein derartiges längenvariables Verschlußelement vorgesehen, das jeweils von der Außenlasche schräg nach hinten und unten verläuft und in einem Sohlenrand der Sohle mit dieser verbunden ist.

[0010] Diese Konstruktion bietet nicht nur einen wesentlich vergrößerten Einschlupfbereich, sondern auch eine verbesserte Möglichkeit der Anpassung des Schuhs an die individuelle Fußform des Trägers, so daß Druckbeschwerden ausgeschlossen werden können. Diese Schuhe sind daher von der ersten Benutzung an äußerst bequem und müssen nicht mehr eingelaufen werden.

[0011] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung näher erläutert.

[0012] In der Zeichnung zeigen
Fig.1
eine dreidimensionale Darstellung des Schuhs und
Fig.2
eine dreidimensionale Darstellung des Schuhs ohne Staublasche und Verschlußelement.


[0013] Der in den Zeichnungen dargestellte Schuh besteht im wesentlichen aus einer Sohle 1, einem Blattschnitt-Schaft 2, einer Staublasche 3 sowie einem mit der Staublasche 3 zusammenwirkenden Verschlußelement 4.

[0014] Der Schuh weist ferner einen Einschlupfbereich 5 auf, der durch Nachvorneklappen der Staublasche 3 vergrößert werden kann. Zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs weist der Blattschnitt-Schaft 2 ferner eine Aussparung 7 auf (siehe Fig.2), die durch die Staublasche 3 abgedeckt wird. In Fig.2 sind zur besseren Darstellung dieser Aussparung 7 die Staublasche 3 und das Verschlußelement 4 weggelassen worden.

[0015] Die Aussparung 7 wird durch zwei Teile 2a, 2b des Blattschnitt-Schaftes 2 seitlich begrenzt, wobei diese beiden seitlich begrenzenden Teile 2a, 2b mit elastischen Mitteln 8, insbesondere einem Gummizug, zusammengehalten werden. Die Aussparung 7 kann daher durch seitliches Auseinanderziehen der beiden Teile 2a, 2b des Blattschnitt-Schaftes 2 vergrößert werden, wodurch sich gleichzeitig auch der Einschlupfbereich 5 vergrößert. Der Gummizug 8 wird dabei gedehnt und gewährleistet nach dem Anziehen des Schuhes ein sauberes Anliegen des Blattschnitt-Schaftes 2 am Fuß.

[0016] Um einen zuverlässigen Halt des Schuhs am Fuß auch beim Gehen bzw. Laufen zu gewährleisten, ist jedoch zusätzlich die in Fig.1 dargestellte Staublasche 3 erforderlich, die einen mit dem Blattschnitt-Schaft 2 fest verbundenen ersten Teil 3a und einen gegenüber dem Blattschnitt-Schaft 2 beweglichen zweiten Teil 3b aufweist. Der mit dem Blattschnitt-Schaft fest verbundene erste Teil 3a wird durch den in Längsrichtung des Schuhes gesehenen vorderen Teil der Staublasche 3 gebildet, die zu diesem Zweck in ihrem Randbereich üblicherweise durch eine Naht 9 mit dem Blattschnitt-Schaft 2 fest verbunden ist. Die Verbindungslinie der beiden seitlichen Endpunkte der Naht 9 bildet die Schwenkachse 10, um die der bewegliche Teil 3b der Staublasche 3 nach vorne geklappt werden kann.

[0017] Je weiter die Naht 9 nach oben in Richtung Einschlupfbereich 5 gezogen ist, um so kleiner fällt der bewegliche Teil 3b gegenüber dem fest verbundenen Teil 3a aus. Entsprechend geringer fällt dann auch die Vergrößerung des Einschlupfbereichs 5 beim Zurückklappen des beweglichen Teils 3b der Staublasche 3 aus.

[0018] Dementsprechend wird der Einschlupfbereich 5 um so größer, je kürzer die Naht 9 ausgeführt wird. Ein immer größer werdender Einschlupfbereich hat jedoch auch zwangsläufig zur Folge, daß der Halt des Schuhs am Fuß immer schlechter wird.

[0019] Zur Verbesserung des Halts des Schuhs am Fuß ist daher das Verschlußelement 4 vorgesehen, das längenvariabel ausgebildet und mit einem Ende 4a an der Staublasche 3 und mit dem anderen Ende 4b im Bereich der Sohle 1 befestigt ist. Das Ende 4b wird dabei bevorzugt in einem Sohlenrand 1a der Sohle mit dieser verbunden.

[0020] Um nun einerseits einen möglichst großen Einschlupfbereich 5 zu ermöglichen, der durch eine entsprechende Länge der Naht 9 gewährleistet wird, und andererseits einen sicheren Halt des Schuhs am Fuß zu bieten, verläuft das längenvariable Verschlußelement 4 in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel von der Staublasche 3 schräg nach hinten und unten. Während des Gehens übt der Fuß auf die Staublasche eine Kraft im Sinne eines Nachvorneklappens der Staublasche 3 (siehe Pfeil 6) aus. Das schräg nach hinten verlaufende Verschlußelement wirkt dieser Kraft genau entgegen.

[0021] Das längenvariable Verschlußelement 4 ist zweckmäßigerweise auf beiden Seiten des Schuhes vorgesehen und dort jeweils mit der Staublasche und der Sohle verbunden.

[0022] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das längenvariable Verschlußelement 4 durch ein elastisches Element, insbesondere einen Gummizug, gebildet. Durch eine entsprechende Auslegung des elastischen Elements ist einerseits ein sicherer Halt des Schuhs am Fuß und andererseits ein einfaches Nachvorneklappen der Staublasche 3 möglich.

[0023] Die oben beschriebene Konstruktion des Schuhs ermöglicht es, die Staublasche 3 und das daran befestigte Verschlußelement derart zu bemessen, daß der bewegliche Teil 3b der Staublasche 3 in der Einschlupfstellung (d.h. mit nach vorne geklapptem beweglichen Teil) einen Einschlupfwinkel α gegenüber der Sohle 1 von mehr als 90° aufweist.

[0024] Die Länge a des Einschlupfbereichs 5 kann durch Nachvorneklappen der Staublasche 3 auf eine Länge b vergrößert werden, die gegenüber der Länge a um 50 % größer, vorzugsweise um 70 % größer ist.

[0025] Diese Schuhkonstruktion bietet somit einen deutlich vergrößerten Einschlupfbereich, so daß die Verwendung eines Schuhlöffels zum Anziehen des Schuhes nicht mehr erforderlich ist. Durch das längenvariable Verschlußelement 4 besteht zudem eine verbesserte Möglichkeit der Anpassung des Schuhs an die individuelle Fußform des Trägers, so daß Druckbeschwerden ausgeschlossen werden können. Ein besonderer Vorteil liegt insbesondere auch darin, daß diese Schuhe nicht mehr eingelaufen werden müssen.


Ansprüche

1. Schuh mit

a) einer Sohle (1),

b) einem Blattschnitt-Schaft (2),

c) einer Staublasche (3),

d) sowie einem mit der Staublasche (3) zusammenwirkenden Verschlußelement (4),
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußelement (4) längenvariabel ausgebildet ist und mit einem Ende (4a) an der Staublasche (3) und mit dem anderen Ende (4b) im Bereich der Sohle (1) befestigt ist.


 
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des Schuhs jeweils ein längenvariables Verschlußelement (4) zwischen Staublasche (3) und Sohle (1) vorgesehen ist.
 
3. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das längenvariable Verschlußelement (4) in einem Sohlenrand (1a) der Sohle (1) mit dieser verbunden ist.
 
4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das längenvariable Verschlußelement (4) von der Staublasche (3) schräg nach hinten und unten verläuft.
 
5. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Staublasche (3) einen mit dem Blattschnitt-Schaft (2) fest verbundenen ersten Teil (3a) und einen gegenüber dem Blattschnitt-Schaft beweglichen zweiten Teil (3b) aufweist, wobei das längenvariable Verschlußelement (4) am beweglichen zweiten Teil (3b) der Staublasche (3) befestigt ist.
 
6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Staublasche (3) und das daran befestigte längenvariable Verschlußelement (4) derart bemessen sind, daß der bewegliche Teil (3b) der Staublasche (3) in einer Einschlupfstellung einen Einschlupfwinkel (α) gegenüber der Sohle (1) von mehr als 90° aufweist.
 
7. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Staublasche (3) und das daran befestigte längenvariable Verschlußelement derart bemessen sind, daß die Länge (a) des Einschlupfbereichs (5) in der Einschlupfstellung der Staublasche (3) um mehr als 50 %, vorzugsweise mehr als 70 % vergrößert werden kann.
 
8. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das längenvariable Verschlußelement (4) als elastisches Element, insbesondere als Gummizug, ausgebildet ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattschnitt-Schaft (2) zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs (5) eine Aussparung (7) aufweist, die durch die Staublasche (3) abgedeckt wird, wobei die die Aussparung (7) seitlich begrenzenden Teile (2a, 2b) des Blattschnitt-Schaftes (2) mit elastischen Mitteln (8) zusammengehalten werden.
 




Zeichnung