[0001] Die Erfindung betrifft einen im Blattschnitt-Verfahren hergestellten Schuh gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der Praxis sind derartige Schuhe bekannt, die im wesentlichen eine Sohle, einen
Blattschnitt-Schaft, eine Staublasche sowie ein mit der Staublasche zusammenwirkendes
Verschlußelement aufweisen. Zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs ist im Bereich
des Blattschnitts eine Aussparung ausgebildet, die durch die Staublasche abgedeckt
wird. Die die Aussparung seitlich begrenzenden Teile des Blattschnitts werden üblicherweise
mit einem Gummizug zusammengehalten.
[0003] Das Verschlußelement ist nach Art eines Riegels oder einer Riegelnaht quer über der
Staublasche angeordnet und sowohl mit der Staublasche als auch mit dem Blattschnitt-Schaft
fest verbunden. Das Verschlußelement hat insbesondere die Aufgabe, den nötigen Halt
des Schuhs am Fuß zu gewährleisten.
[0004] Zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs beim Anziehen des Schuhes wird die Staublasche
nach vorne gebogen, wobei die obere Kante des riegelförmigen Verschlußelements als
Drehachse wirkt. Obwohl die Länge des Einschlupfbereichs dabei um etwa 25 % vergrößert
wird, ist das Anziehen eines solchen Schuhes ohne Schuhlöffel relativ beschwerlich.
[0005] Würde man das riegelartige Verschlußelement weiter in Richtung Schuhspitze verschieben
und dadurch ein weiteres Aufklappen der Staublasche ermöglichen, würde zwar das Anziehen
des Schuhes erleichtert, der Halt des Schuhs am Fuß jedoch entsprechend verschlechtert
werden.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Schuh gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 dahingehend zu verbessern, daß der Einschlupfbereich vergrößert wird,
ohne dabei die Paßform und den Halt des Schuhs am Fuß zu verschlechtern.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß
wird das mit der Staublasche zusammenwirkende Verschlußelement längenvariabel ausgebildet
und mit einem Ende an der Staublasche und mit dem andern Ende im Bereich der Sohle
befestigt.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist auf beiden Seiten des Schuhes je ein
derartiges längenvariables Verschlußelement vorgesehen, das jeweils von der Außenlasche
schräg nach hinten und unten verläuft und in einem Sohlenrand der Sohle mit dieser
verbunden ist.
[0010] Diese Konstruktion bietet nicht nur einen wesentlich vergrößerten Einschlupfbereich,
sondern auch eine verbesserte Möglichkeit der Anpassung des Schuhs an die individuelle
Fußform des Trägers, so daß Druckbeschwerden ausgeschlossen werden können. Diese Schuhe
sind daher von der ersten Benutzung an äußerst bequem und müssen nicht mehr eingelaufen
werden.
[0011] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung näher erläutert.
[0012] In der Zeichnung zeigen
- Fig.1
- eine dreidimensionale Darstellung des Schuhs und
- Fig.2
- eine dreidimensionale Darstellung des Schuhs ohne Staublasche und Verschlußelement.
[0013] Der in den Zeichnungen dargestellte Schuh besteht im wesentlichen aus einer Sohle
1, einem Blattschnitt-Schaft 2, einer Staublasche 3 sowie einem mit der Staublasche
3 zusammenwirkenden Verschlußelement 4.
[0014] Der Schuh weist ferner einen Einschlupfbereich 5 auf, der durch Nachvorneklappen
der Staublasche 3 vergrößert werden kann. Zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs
weist der Blattschnitt-Schaft 2 ferner eine Aussparung 7 auf (siehe Fig.2), die durch
die Staublasche 3 abgedeckt wird. In Fig.2 sind zur besseren Darstellung dieser Aussparung
7 die Staublasche 3 und das Verschlußelement 4 weggelassen worden.
[0015] Die Aussparung 7 wird durch zwei Teile 2a, 2b des Blattschnitt-Schaftes 2 seitlich
begrenzt, wobei diese beiden seitlich begrenzenden Teile 2a, 2b mit elastischen Mitteln
8, insbesondere einem Gummizug, zusammengehalten werden. Die Aussparung 7 kann daher
durch seitliches Auseinanderziehen der beiden Teile 2a, 2b des Blattschnitt-Schaftes
2 vergrößert werden, wodurch sich gleichzeitig auch der Einschlupfbereich 5 vergrößert.
Der Gummizug 8 wird dabei gedehnt und gewährleistet nach dem Anziehen des Schuhes
ein sauberes Anliegen des Blattschnitt-Schaftes 2 am Fuß.
[0016] Um einen zuverlässigen Halt des Schuhs am Fuß auch beim Gehen bzw. Laufen zu gewährleisten,
ist jedoch zusätzlich die in Fig.1 dargestellte Staublasche 3 erforderlich, die einen
mit dem Blattschnitt-Schaft 2 fest verbundenen ersten Teil 3a und einen gegenüber
dem Blattschnitt-Schaft 2 beweglichen zweiten Teil 3b aufweist. Der mit dem Blattschnitt-Schaft
fest verbundene erste Teil 3a wird durch den in Längsrichtung des Schuhes gesehenen
vorderen Teil der Staublasche 3 gebildet, die zu diesem Zweck in ihrem Randbereich
üblicherweise durch eine Naht 9 mit dem Blattschnitt-Schaft 2 fest verbunden ist.
Die Verbindungslinie der beiden seitlichen Endpunkte der Naht 9 bildet die Schwenkachse
10, um die der bewegliche Teil 3b der Staublasche 3 nach vorne geklappt werden kann.
[0017] Je weiter die Naht 9 nach oben in Richtung Einschlupfbereich 5 gezogen ist, um so
kleiner fällt der bewegliche Teil 3b gegenüber dem fest verbundenen Teil 3a aus. Entsprechend
geringer fällt dann auch die Vergrößerung des Einschlupfbereichs 5 beim Zurückklappen
des beweglichen Teils 3b der Staublasche 3 aus.
[0018] Dementsprechend wird der Einschlupfbereich 5 um so größer, je kürzer die Naht 9 ausgeführt
wird. Ein immer größer werdender Einschlupfbereich hat jedoch auch zwangsläufig zur
Folge, daß der Halt des Schuhs am Fuß immer schlechter wird.
[0019] Zur Verbesserung des Halts des Schuhs am Fuß ist daher das Verschlußelement 4 vorgesehen,
das längenvariabel ausgebildet und mit einem Ende 4a an der Staublasche 3 und mit
dem anderen Ende 4b im Bereich der Sohle 1 befestigt ist. Das Ende 4b wird dabei bevorzugt
in einem Sohlenrand 1a der Sohle mit dieser verbunden.
[0020] Um nun einerseits einen möglichst großen Einschlupfbereich 5 zu ermöglichen, der
durch eine entsprechende Länge der Naht 9 gewährleistet wird, und andererseits einen
sicheren Halt des Schuhs am Fuß zu bieten, verläuft das längenvariable Verschlußelement
4 in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel von der Staublasche 3 schräg nach hinten
und unten. Während des Gehens übt der Fuß auf die Staublasche eine Kraft im Sinne
eines Nachvorneklappens der Staublasche 3 (siehe Pfeil 6) aus. Das schräg nach hinten
verlaufende Verschlußelement wirkt dieser Kraft genau entgegen.
[0021] Das längenvariable Verschlußelement 4 ist zweckmäßigerweise auf beiden Seiten des
Schuhes vorgesehen und dort jeweils mit der Staublasche und der Sohle verbunden.
[0022] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird das längenvariable Verschlußelement
4 durch ein elastisches Element, insbesondere einen Gummizug, gebildet. Durch eine
entsprechende Auslegung des elastischen Elements ist einerseits ein sicherer Halt
des Schuhs am Fuß und andererseits ein einfaches Nachvorneklappen der Staublasche
3 möglich.
[0023] Die oben beschriebene Konstruktion des Schuhs ermöglicht es, die Staublasche 3 und
das daran befestigte Verschlußelement derart zu bemessen, daß der bewegliche Teil
3b der Staublasche 3 in der Einschlupfstellung (d.h. mit nach vorne geklapptem beweglichen
Teil) einen Einschlupfwinkel α gegenüber der Sohle 1 von mehr als 90° aufweist.
[0024] Die Länge a des Einschlupfbereichs 5 kann durch Nachvorneklappen der Staublasche
3 auf eine Länge b vergrößert werden, die gegenüber der Länge a um 50 % größer, vorzugsweise
um 70 % größer ist.
[0025] Diese Schuhkonstruktion bietet somit einen deutlich vergrößerten Einschlupfbereich,
so daß die Verwendung eines Schuhlöffels zum Anziehen des Schuhes nicht mehr erforderlich
ist. Durch das längenvariable Verschlußelement 4 besteht zudem eine verbesserte Möglichkeit
der Anpassung des Schuhs an die individuelle Fußform des Trägers, so daß Druckbeschwerden
ausgeschlossen werden können. Ein besonderer Vorteil liegt insbesondere auch darin,
daß diese Schuhe nicht mehr eingelaufen werden müssen.
1. Schuh mit
a) einer Sohle (1),
b) einem Blattschnitt-Schaft (2),
c) einer Staublasche (3),
d) sowie einem mit der Staublasche (3) zusammenwirkenden Verschlußelement (4),
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußelement (4) längenvariabel ausgebildet ist und mit einem Ende (4a) an
der Staublasche (3) und mit dem anderen Ende (4b) im Bereich der Sohle (1) befestigt
ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des Schuhs jeweils
ein längenvariables Verschlußelement (4) zwischen Staublasche (3) und Sohle (1) vorgesehen
ist.
3. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das längenvariable
Verschlußelement (4) in einem Sohlenrand (1a) der Sohle (1) mit dieser verbunden ist.
4. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das längenvariable
Verschlußelement (4) von der Staublasche (3) schräg nach hinten und unten verläuft.
5. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Staublasche
(3) einen mit dem Blattschnitt-Schaft (2) fest verbundenen ersten Teil (3a) und einen
gegenüber dem Blattschnitt-Schaft beweglichen zweiten Teil (3b) aufweist, wobei das
längenvariable Verschlußelement (4) am beweglichen zweiten Teil (3b) der Staublasche
(3) befestigt ist.
6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Staublasche (3) und das daran
befestigte längenvariable Verschlußelement (4) derart bemessen sind, daß der bewegliche
Teil (3b) der Staublasche (3) in einer Einschlupfstellung einen Einschlupfwinkel (α)
gegenüber der Sohle (1) von mehr als 90° aufweist.
7. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Staublasche (3) und das daran
befestigte längenvariable Verschlußelement derart bemessen sind, daß die Länge (a)
des Einschlupfbereichs (5) in der Einschlupfstellung der Staublasche (3) um mehr als
50 %, vorzugsweise mehr als 70 % vergrößert werden kann.
8. Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das längenvariable
Verschlußelement (4) als elastisches Element, insbesondere als Gummizug, ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blattschnitt-Schaft (2) zur Vergrößerung des Einschlupfbereichs (5) eine Aussparung
(7) aufweist, die durch die Staublasche (3) abgedeckt wird, wobei die die Aussparung
(7) seitlich begrenzenden Teile (2a, 2b) des Blattschnitt-Schaftes (2) mit elastischen
Mitteln (8) zusammengehalten werden.