[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Wirbelsäulentherapie.
[0002] Die Erfindung zielt darauf ab, ein derartiges Gerät zu vereinfachen. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist ein Gerät entsprechen dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
[0003] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an der Liegefläche eine Fußauflage
vorgesehen, die zumindet in ihrer Höhe verstellbar ist und mit der Vibrationsbewegung
der Liegefläche mitbewegt wird. Diese Ausführung hat insbesondere Vorteile bei einer
Behandlung zur Dehnung der Wirbelsäule für eine Korrektur von Gelenkfehlstellen. Bei
dieser Behandlung wird der Patient mit dem Rücken auf der Liegefläche liegend positioniert,
wobei die unteren Extremitäten bzw. Beine des Patienten auf der Fußauflage aufliegen,
die für das Dehnen der Wirbelsäule angehoben wird. Da die Fußauflage an der Liegefläche
vorgesehen ist und mit der Vibrationsbewegung der Liegefläche mitbewegt wird, wird
bei diesem Dehnen auch bei einem Abheben des Körpers von der Auflage über die Beine
die Übertragung der Vibrationsbewegung auf den Körper aufrechterhalten, so daß das
Dehnen der Wirbelsäule unter Vibrations erfolgt und so die gewünschte Korrektur von
Gelenkfehlstellen in optimaler Weise erreichbar ist.
[0004] Das erfindungsgemäße Gerät zeichnet sich u.a. durch eine besonders kompakte Bauform,
einfache Bedienung und insbesondere auch eine optimale therapeutische Wirkung aus.
[0005] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung wird im folgenden im Zusammenhang mit den Figuren an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gerät in Seitenansicht;
Fig. 2 eine rückseitige Ansicht des Gerätes der Figur 1 ;
Fig. 3 eine Teilansicht des Gerätes in Seitendarstellung, zusammen mit einem Fußteil;
Fig. 4 die Lagerung der Liegefläche in vergrößerter Darstellung;
Fig. 5 und 6 das Kopfteil der Liege zusammen mit einer Kopfstütze, und zwar in Seitendarstellung
und in Unteransicht;
Fig. 7 in vergrößerter Teildarstellung die Kopfstütze in Draufsicht;
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Kopfteil der Figuren 5 und 6;
Fig. 9 eine Seitenansicht des Kopfteiles bzw. Kopfelementes;
Fig. 10 und 11 das Führungsstück des Fußteils in Seitenansicht sowie in einer um 90°
gedrehten Ansicht;
Fig. 12 das obere, höhenverstellbare Element des Fußteils;
Fig. 13 ein an der Unterseite der Liege vorgesehener Schwingungsantrieb mit Exzenter.
[0007] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zur Wirbelsäulentherapie ist als Liege
1 ausgeführt und besteht im wesentlichen aus einem Rahmen oder Gestell 2, an welchem
an der Oberseite eine Liegefläche 3 für den Schulter-, Rumpf- und Beinbereich des
zu behandelnden Patienten vorgesehen ist, und zwar in allen drei Raumachsen elastisch
bzw. federnd gelagert, und zwar mit Hilfe von Gummipuffern oder Gummifüßen 4, von
denen einer in der Figur 4 im Detail wiedergegeben ist. Die Gummifüße 4 sind jeweils
einerseits an dem Gestell bzw. Gehäuse 2 oder an einem dortigen Rahmen 2' und andererseits
oberhalb des Rahmens 2' an der Liegefläche 3 bzw. an einer die Unterlage dieser Liegefläche
bildenden Schwingplatte 3' befestigt.
[0008] Die Schwingplatte 3' ist an der Oberseite bei 3" gepolstert. An der Unterseite der
Schwingplatte 3' ist auch der Schwingantrieb 5 befestigt, der von einem Elektromotor
6 und einer exzentrisch an der Motorwelle befestigten Masse 7 besteht, die bei eingeschaltetem
Motor 6 um die einen Winkel mit der Ebene der Schwingplatte 3' einschließende Motorachse
umläuft und dadurch die Schwingplatte 3' in eine Schwingungsbewegung versetzt, die
Bewegungskomponenten in allen drei Raumachsen besitzt, und zwar in den beiden, die
Ebene der Schwingungsplatte 3' bestimmenden Raumachse und in der hierzu senkrecht
verlaufenden Raumachse.
[0009] Am Rahmen 2' Gehäuse 2 ist weiterhin an dem kopfseitigen Ende der Liege 1 ein Kopfelement
8 vorgesehen, und zwar vorzugsweise abnehmbar. Zwischen der Liegefläche 3 und dem
Kopfelement 8 besteht ein Spalt, so daß Vibrationsbewegungen von der Liegefläche 3
auf das Kopfelement 8 nicht übertragen werden.
[0010] Am Kopfelement 8 ist eine Kopfstütze 9, die gepolstert ist und zur Auflage des Kopfes
des Patienten dient, in Längsrichtung L der Liege 1 verschiebbar vorgesehen. Die Kopfstütze
9 ist hierfür an dem oberen Ende eines Tragstabes 10 befestigt, der durch einen sich
in Richtung der Längsachse L erstreckenden Schlitz 11 des Kopfelemente 8 hindurch
an die Unterseite dieses Kopfelementes reicht und dort vorzugsweise höhenverstellbar
an einem flachen, blattfederartigen Tragelement 12 befestigt, welches mit seiner Längserstreckung
senkrecht zur Längsachse L liegt und beidendig an jeweils einer Kugelführung 13 befestigt,
die sich ebenfalls in Richtung der Längsachse L erstreckt und eine Führung in dieser
Längsachse ermöglicht.
[0011] Durch die Kraft einer Feder oder eines Gewichtes, die (Kraft) in der Figur 5 mit
dem Pfeil 14 angedeutet ist, ist die Kopfstütze 9 in Längsrichtung L von der Liegefläche
3 weg vorgespannt, so daß zur Erzielung der gewünschten therapeutischen Wirkung auf
die mit ihrem Körper in Rückenlage auf der Liegefläche 3 und mit dem Kopf auf der
Kopfstütze 9 aufliegenden Person bei Vibration der Liegefläche 3 (durch den Antrieb
5) zugleich eine gewisse Zugkraft auf den Kopf des Patienten ausgeübt wird.
[0012] Um ein unerwünschtes Verschieben oder Wegbewegen der Kopfstütze 9 durch die Gewichts-
oder Federkraft 14 bei kurzzeitigem Heben des Kopfes zu vermeiden, d.h. bei nicht
belasteter Kopfstütze 9 die Wirkung der Kraft 14 zu kompensieren, ist bei der dargestellten
Ausführungsform eine Brems oder Blockiervorrichtung 15 vorgesehen, die bei entlasteter
Kopfstütze 9 wirksam wird, d.h die Kopfstütze 9 in derjenigen Stellung blockiert,
die diese Kopfstütze beim Wegfall der Belastung gerade einnimmt. Die Brems- oder Blockiervorrichtung
15 ist bei der dargestellten Ausführungsform im wesentlichen von einer Schiene 16
gebildet, die sich an der Unterseite des Kopfelementes 8 parallel zu dem Schlitz 11
an einer Seite des Schlitzes erstreckt, und zwar zwischen der Unterseite des Kopfelementes
8 und dem Tragelement 12.
[0013] An der der Schiene 14 zugewandten Seite ist an dem Tragelement 12 ein Bremsklotz
17 vorgesehen, der bei nichtbelasteter Kopfstütze 9 gegen die Schiene 16 angedrückt
anliegt und dadurch die Kopfstütze 9 gegen die Wirkung der Feder- oder Gewichtskraft
14 blockiert. Bei Belastung der Kopfstütze 9 gibt das Tragelement 12 in der Mitte
etwas nach, wodurch der Bremsklotz 12 außer Eingriff mit der Schiene 16 kommt und
dadurch die Feder- oder Gewichtskraft 14 voll auf die Kopfstütze 9 wirken kann. Im
montierten Zustand ist das Kopfelement 8 mit vier elastischen Füßen 18 am Rahmen 2'
des Gehäuses 2 gehalten.
[0014] Wie die Figuren zeigen, besitzt die Liege 1 eine sehr flache Bauweise, um trotz der
flachen Bauweise Funktionselemente in dem Gehäuse 2 unterzubringen, die größere Abmessungen
aufweisen, nämlich den Schwingantrieb 5 und die Tragstange 10 der Kopfstütze 9 ist
die Unterseite des Gehäuses 2 bei 2" konvex gekrümmt, und zwar um eine gedachte Achse
parallel zur Längsachse L.
[0015] Eine Besonderheit der Liege 1 besteht weiterhin darin, daß das Gehäuse bzw. Gestell
2 an dem das Kopfelement 8 aufweisenden Ende mit Hilfe eines Trägers 19 an einem Lager
20 schwenkbar vorgesehen ist, und zwar mit Hilfe von Gelenkbolzen 21 um eine horizontale
Achse senkrecht zur Längsachse L. Das Lager 20 ist an einer Gebäudewand 22 gehalten.
[0016] An dem den Lager 20 abgewandten Ende ist an dem Gestell 2 an beiden Längsseiten jeweils
ein Fuß 23 um eine horizontale, senkrecht zur Längserstreckung L verlaufende Achse
mit seinem oberen Ende schwenkbar vorgesehen, der an seinem unteren Ende eine Rolle
24 aufweist. Zwischen den Füßen 23 und dem Lager 20 ist eine Stange 25 vorgesehen,
die an einem Ende schwenkbar am Lager 20 und am anderen Ende schwenkbar an den Füßen
23 befestigt ist, und zwar jeweils um eine horizontale, senkrecht zur Längserstreckung
L verlaufende Achse.
[0017] Das Lager 20 ist bei der dargestellten Ausführungsform mit Hilfe einer Führungsschiene
26 höhenverstellbar an der Gebäudewand 22 befestigt, so daß durch Änderung der Höhenlage
des Lagers 20 eine unterschiedliche Schrägstellung der Liege 1 möglich ist. Durch
den Lenker oder die Stange 25 ist erreicht, daß in jeder Schäglage der Liege die Füße
23 vertikal oder zumindest annähernd vertikal angeordnet sind.
[0018] An dem dem Kopfteil 8 entferntliegenden Ende der Liegefläche 3 ist an dieser eine
sich in Längsrichtung erstreckende und an der Oberseite der Liegefläche 3 zugängliche
Halte- oder Verstellschiene 27 vorgesehen, an der für eine Stufenlagerung eines Patienten
ein würfelartigel Fußteil 28 in Richtung der Längsachse L verstellbar befestigt werden
kann. Das Fußteil 28 besteht aus einem inneren Element 29 und einem äußeren Element
30, welches an dem inneren Element 29 höhenverstellbar geführt ist. Bei der dargestellten
Ausführungsform besitzen das innere Element 29 und das äußere Element 30 jeweils einen
im wesentlichen quadratischen Außenquerschnitt bzw. Innenquerschnitt. Das äußere Element
30 bildet die Auflage für die Füße des Patienten und ist dementsprechend an der Außenfläche
als gepolstertes Kissen ausgeführt. Durch einen motorischen, vorzugsweise elektrischen
Antrieb 31 ist eine motorische Höhenverstellung des äußeren Teiles 30 gegenüber dem
inneren Teil 29 und damit gegenüber der Liegefläche 3 möglich.
[0019] Zur Versorgung und Steuerung des Antriebes 31 sind in der Führungsschiene 23 elektrischen
Kontakte untergebracht, zu denen die elektrische Verbindung über die hierfür speziell
ausgeführten Halte- oder Verankerungselemente 32 hergestellt wird, mit denen das Unterteil
29 mechanisch in der Führungsschiene 27 verankerbar ist. Der Verstellantrieb 31 ist
bei der dargestellten Ausführungsform als Niedervolt-Antrieb (z.B. 24 Volt) ausgeführt.
Die Liegefläche 3 bzw. deren Polsterung 3" ist vorzugsweise beheizbar, und zwar durch
eine in die Polsterung 3" eingebaute elektrische Heizung 33.
[0020] Anstelle des vorbeschriebenen Antriebs 5 können auch andere Antriebe vorgesehen sein,
und zwar beispielsweise solche, die mehrere Motoren 6 mit jeweils einer Exzentermasse
7 aufweisen, wobei die Motoren 6 dann mit den Achsen ihrer Wellen in unterschiedlichen
Raumachsen angeordnet sind, und zwar z.B. in drei senkrecht zueinander verlaufenden
Raumachsen von denen dann z.B. zwei die Ebene der Schwingplatte 3 definieren und eine
senkrecht zu dieser Ebene liegt. Die Verwendung von drei unabhängigen Motoren oder
Antrieben 6 ermöglicht es auch, durch unterschiedliche Ansteuerung diese Antriebe
die unterschiedlichsten Muster für die Vibrationsbewegung zu erzeugen, um so beispielsweise
für den jeweiligen Anwendungsfall eine optimale Bewegung der Liegefläche 3 zu erzielen.
[0021] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Liege
- 2
- Gestell
- 2'
- Rahmen
- 2"
- Gestellunterseite
- 3
- Liegefläche
- 3'
- Schwingplatte
- 3"
- Polsterung
- 4
- Gummifuß
- 5
- Schwingungsantrieb
- 6
- Motor
- 7
- Exzenter
- 8
- Kopfelement
- 9
- Kopfstütze
- 10
- Tragstange
- 11
- Schlitz
- 12
- Blattfederartiges Tragelement
- 13
- Kugelführung
- 14
- Kraftpfeil
- 15
- Brems- oder Blockiereinrichung
- 16
- Schiene
- 17
- Bremsklotz
- 18
- Elastischer Fuß
- 19
- Träger
- 20
- Wandlager
- 21
- Gelenkbolzen
- 22
- Gebäudewand
- 23
- Fuß
- 24
- Rollen
- 25
- Verbindungsstange
- 26
- Führungsschiene
- 27
- Halteschiene
- 28
- Fußteil
- 29
- Inneres Teil
- 30
- Äußeres Teil
- 31
- Verstelleinrichtung
- 32
- Befestigungsbolzen
1. Gerät zur Wirbelsäulentherapie in Form einer Liege (1), gekennzeichnet durch eine
an einem Gestell oder Rahmen (2) federnd gelagerten Liegefläche (3) mit wenigstens
einem Schwingungserzeuger (5) zur Erzeugung einer dreidimensionalen Schwingung für
die Liegefläche in allen drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumachsen,
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Liegefläche eine Fußauflage
(28) zur Stufen lagerung des Patienten befestigt ist, und daß sich die Fußauflage
mit der Vibrationsbewegung der Liegefläche mitbewegt wird.
3. Gerät zur Wirbelsäulentherapie in Form einer Liege (1), mit einer an einem Gestell
oder Rahmen (2) federnd gelagerten Liegefläche (3), mit wenigstens einem Schwingungserzeuger
(5) zur Erzeugung einer dreidimensionalen Schwingung für die Liegefläche in allen
drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumachsen, mit einer höhenverstellbaren Fußauflage
(28) zur Stufenlagerung des Patienten, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußauflage
(28) an der Liegefläche vorgesehen ist und mit der Vibrationsbewegung der Liegefläche
mitbewegt wird.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußauflage
höhenverstellbar und/oder in Längsrichtung der Liegefläche verstellbar ist.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Befestigung der Fußauflage (28) an der Liegefläche wenigstens eine sich in Längsrichtung
(L) erstreckende Befestigungsschiene (27) vorgesehen ist, wobei beispielsweise in
der Führungsschiene (27) Kontakte für einen elektrischen Antrieb (31) für die Höhenverstellung
der Fußauflage (28) vorgesehen sind.
6. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Gestell
(2) ein Kopfelement (8) mit einer Kopfstütze (9) vorgesehen ist, die in Längsrichtung
(L) des Gerätes (1) verschiebbar gelagert ist und mit ein Kraft (14) beaufschlagbar
ist, und daß Mittel vorgesehen sind, um die Kopfstütze (9) beim Abschalten des Schwingungsantriebes
und/oder bei Entlastung der Kopfstütze (9) zu arretieren.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Arretieren die Kopfstütze
(9) in ihrer Lage bei einer Entlastung der Kopfstütze automatisch arretieren.
8. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Liegefläche
(3) beheizbar ist.
9. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell
(2) der Liege (1) an einem Ende an einem höhenverstellbaren Lager (20) gelenkig befestigt
ist.
10. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Liegefläche (3) wenigstens zwei unabhängig steuerbare Antriebe (2) vorgesehen sind.