[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster für Schienenfahrzeuge, insbesondere für Fahrzeuge
für den öffentlichen Personenverkehr.
[0002] Es ist allgemein bekannt, Fahrzeuge für den öffentlichen Personenverkehr mit Verbundscheiben-Sicherheitsglas
(VSG) auszustatten. Zwischen zwei verbundenen Glasscheiben ist eine durchsichtige
Folie eingelegt, die im Zerstörungsfall der VSG-Scheibe die Glassplitter weitgehend
bindet.
[0003] Weiter ist die Verwendung von Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) bekannt, das vorgespannt
ist und im Zerstörungsfall in viele kleine Teile zerfällt.
[0004] Für den Notausstieg aus einem verunglückten Fahrzeug sind im Regelfall die Fenster
oder lediglich speziell ausgebildete Notaustiegsfenster vorgesehen, die ein Zerschlagen
und Entfernen der Fensterscheibe einfach und sicher zulassen. Bei häufig angewendeten
Fensterbefestigungen ist z. B. das immer umlaufende, elastische Fensterprofil aus
dem Rahmen herrausreißbar, ggf. nach Entfernen eines starren Klemmprofils, und die
Fensterscheibe ist als Ganzes entfernbar. Eine derartige Lösung ist z. B. aus der
DE-OS 21 46 788 bekannt, die vorzugsweise allerdings für schwere Fenster mit Doppelglasscheiben
Verwendung findet. Hier ist eine Zerstörung der Fensterscheibe zum Schaffen einer
Notausstiegsöffnung nicht notwendig. Die Fensterscheibe selbst ist nach Entfernung
aus der Fensteröffnung an Seilen im Rahmen auf Abstand gehalten.
[0005] Bei geklebten Fensterscheiben ist die Entfernung als Ganzes mit einfachen Mitteln
im Notfall nicht möglich. Daher bleibt nur die Zerstörung der Fensterscheibe und deren
Entfernung in Teilen, wobei durch den Einsatz von Verbundsicherheitsglas-Scheiben
(VSG-Scheiben) die Spittergefahr erheblich reduziert ist.
[0006] Beim Einsatz von Einscheiben-Fensterscheiben, insbesondere auch mit Einscheiben-Sicherheitsglas
(ESG) besteht bei Zerstörung derselben eine nicht unerhebliche Splittergefahr.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster für Fahrzeuge zu schaffen,
das auch bei Verwendung von im Rahmen geklebten Fensterscheiben, insbesondere aus
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) Einscheiben-Fensterscheiben als Notausstiegsöffnung
geeignet ist, wobei die grundsätzliche Möglichkeit der Entfernung der Fensterscheiben
mit vertretbarem Aufwand gegeben ist und die Splittergefahr erheblich reduziert ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Fenster mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert.
[0011] Es zeigt
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Fenster im Querschnitt durch den Wandaufbau im Bereich
einer Fensteröffnung.
[0012] Eine Fensterscheibe 1 für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge, ist in einem
Fensterrahmen 2 mittels eines geeigneten Klebstoffs 3 geklebt. Der Fensterrahmen 2
selbst ist in diesem Ausführungsbeispiel gleichfalls mittels eines geeigneten Klebers
im Fensterausschnitt eines Wandteils des Fahrzeugs befestigt. Auf der zum Fahrzeuginneren
gewandten Seite der Fensterscheibe ist eine Folie 4, insbesondere eine Kunststoff-Folie
aufgeklebt, die kleiner als die Fensterscheibe 1 ausgebildet ist, derart, daß der
äußere Rand der Folie 4 flächenmäßig bis etwa zur Kante der durch den Fensterrahmen
2 begrenzten Öffnung erstreckt ist. Der Rand der Folie 4 ist von einem elastischen
Klemmprofil 5 übergriffen.
[0013] Die Anwendung der Erfindung erweist sich als besonders zweckmäßig für Fenster, deren
Fensterscheiben 1 aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) bestehen, wenn aus Gewichtsgründen
oder sonstigen Erwägungen kein Verbundsicherheitsglas (VSG) eingesetzt werden soll.
[0014] Im Notfall, wenn das erfindungsgemäße Fenster als Notausstieg genutzt werden soll,
wird die Fensterscheibe 1 bestimmungsgemäß mittels eines Nothammers oder dgl. zertrümmert.
Die aufgeklebte Folie 4 verhindert weitgehend das Herumfliegen von Glassplittern.
Da die Folie 4, wie schon vorstehend angegeben, lediglich bis etwa zur Kante der durch
den Fensterrahmen 2 gebildeten Öffnung erstreckt ist, kann die zertrümmerte Fensterscheibe
1 weitgehend großflächig zusammen mit der die Fensterscheibenteile zusammenhaltende
Folie 4 aus der Fensteröffnung nach außen aber auch ggf. nach innen entfernt werden.
Die geklebten und schwer zu lösenden Anteile der Fensterscheibe 1 verbleiben dabei
im wesentlichen im Fensterrahmen 2.
[0015] Die Folie 4 ist im Regelfall völlig bzw. weitgehend durchsichtig, wobei auch Einfärbung
und/oder Beschichtungen gegen störende Sonneneinflüsse möglich sind.
[0016] Bei Ausbildung der Folie 4 als bedruckbares Medium z. B. zu Werbezwecken, ist eine
Perforation der Folie 4 notwendig, um noch eine Durchsicht zu ermöglichen. Dabei ist
die Folie 4 zu erheblichen Flächenanteilen mit kleinen Löchern versehen (Mikroperforationen).
Die Perforationsanteile betragen je nach Sichtdurchlässigkeitsforderung oft mehr als
50 %. Die nicht bedruckte Seite erscheint für den Betrachter transparent und ist daher
vorzugsweise zum Fahrzeuginneren gewendet.
Bezugsziffern
[0017]
- 1
- Fensterscheibe
- 2
- Fensterrahmen
- 3
- Klebstoff
- 4
- Folie
- 5
- Klemmprofil
1. Fenster für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, mit einer in einem Fensterrahmen
geklebten Fensterscheibe, die von innen durch ein Klemmprofil eingefaßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der zum Fahrzeuginneren gewandten Seite der Fensterscheibe (1) eine Folie
(4) aufgeklebt ist, die kleiner als die Scheibenfläche der Fensterscheibe (1) ausgeführt
ist, derart, daß sich der äußere Rand der Folie (4) flächenmäßig bis etwa zur Kante
der durch den Fensterrahmen begrenzten Öffnung erstreckt und daß der äußere Rand der
Folie (4) vom Klemmprofil (5) übergriffen ist.
2. Fenster für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fensterscheibe (1) eine Einscheiben-Sicherheitsglas-Scheibe (ESG-Scheibe)
ist.
3. Fenster für Fahrzeuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (4) eine Mikroperforation aufweist.
4. Fenster für Fahrzeuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (4) einseitig bedruckbar bzw. bedruckt ist.