[0001] Die Erfindung betrifft ein Sammelfahrzeug für Biomüll mit einer Schüttung und einer
Wascheinrichtung für die Biogefäße.
[0002] Die zunehmende Tendenz, Biomüll zu sammeln und zu entsorgen, bedingt leider eine
nicht zu vernachlässigende Geruchsbelästigung. Diese Geruchsbelästigung ist nicht
nur in Lagerbehältern bzw. Lagerhallen für Bioabfälle störend, sondern insbesondere
auch während des Entsorgungsvorganges, d.h. beim Entleeren von Bioabfalltonnen in
das Sammelfahrzeug.
[0003] Es sind Vorrichtungen zur Beseitigung von Geruchsbelästigungen bzw. zur Reinigung
von Abluft bereits grundsätzlich bekannt. So ist es bereits aus der DE 195 28 748
C2 bekannt, die geruchsbeladene Luft im Sammelfahrzeug über Filterelemente zu führen
und mittels geruchsbeseitigender Stoffe zu behandeln. Die Geruchsbelästigung geht
aber nicht nur vom Sammelfahrzeug, sondern auch von den Biogefäßen aus, die zur Sammlung
des Biomülls aufgestellt sind. Es ist bereits grundsätzlich bekannt, die Biogefäße
nach dem Entleeren mittels der Schüttung im Sammelfahrzeug zu waschen. Hierzu werden
in der gekippten Stellung der Biogefäße diese Hochdruckdüsen zum Reinigen mit einem
Wasserstrahl eingefahren. Die Waschflüssigkeit läuft normalerweise in den Sammelraum
des Sammelfahrzeuges und vermischt sich mit dem Biomüll, bevor sie wieder abgetrennt
wird. Diese Vermischung des Waschwassers ist grundsätzlich unerwünscht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sammelfahrzeug für Biomüll mit einer Schüttung
und einer Wascheinrichtung für die Biogefäße an die Hand zu geben, bei dem der im
Sammelraum aufgenommene Biomüll nicht mit dem Waschwasser für die Biogefäße vermengt
wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch
die hinzutretenden kennzeichnenden Merkmale gelöst. Demnach ist die Schüttung zum
Entleeren der Biogefäße getrennt und vorzugsweise neben der Wascheinrichtung für die
Biogefäße angeordnet. Im Bereich der Wascheinrichtung für die Biogefäße ist ein Auffangsumpf
für das Waschwasser angeordnet, der mit einem im Sammelfahrzeug angeordneten Brauchwassertank
in Verbindung steht.
[0006] Durch diese räumliche Trennung der Schüttung für die Biogefäße und der gesondert
vorzusehenden Wascheinrichtung, ist die klare Trennung zwischen dem gesammelten Biomüll
und dem beim Reinigen der Biogefäße anfallenden Waschwasser gewährleistet. Durch das
nebeneinander Anordnen der Schüttung der Wascheinrichtung ist auch ein einfaches Handling
nötig, da das Biogefäß zunächst mittels der Schüttung entleert werden kann und anschließend
in die unmittelbar neben der Schüttung angeordnete Wascheinrichtung einhängbar ist.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann das Sammelfahrzeug als Hecklader ausgebildet
sein, wobei im Heckbereich nebeneinander die Hubkippvorrichtung der Schüttung zur
Entleerung der Biogefäße und die Hubkippvorrichtung der Wascheinrichtung zum Anheben
der Biogefäße in die Waschstellung angeordnet sind. Zum Waschen werden die Biogefäße
ebenfalls in eine schräg nach unten offene Stellung überführt, so daß hier mittels
der gegebenenfalls hydraulisch einzufahrenden Hochdruckdüsen das entsprechende Waschwasser
an das Biogefäß eingespritzt werden kann. Vorteilhaft bei der Trennung des Waschwasserhandlings
von dem Sammelraum für den Biomüll ist es, daß man beim Spülwasser Duftstoffe einsetzen
kann, die nicht mit dem Biomüll in Berührung kommen und somit unbedenklich einsetzbar
sind.
[0008] Besonders vorteilhaft ist zwischen dem Fahrerhaus und dem Aufnahmeraum für Biomüll
im Sammelfahrzeug ein Brauchwassertank und ein Reinwassertank angeordnet. Im Brauchwassertank
wird das im Auffangsumpf aufgesammelte Wasser wieder gespeichert, und gegebenenfalls
über Filtereinheiten geführt, um zur Grobreinigung der Biogefäße wieder in die Wascheinrichtung
gepumpt zu werden. Erst nach Grobreinigung mit Brauchwasser wird das Gefäß mit Reinwasser
aus dem Reinwassertank endgereinigt.
[0009] Zum Waschen der Biogefäße ist die Wascheinrichtung mit Hochdruckdüsen ausgestattet,
die über eine Hochdruckpumpe mit Brauchwasser bzw. Frischwasser beaufschlagbar sind.
[0010] Vorteilhaft besteht die Hochdruckpumpe aus einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder
und an beiden Seiten des Zylinders angeflanschten Wasserzylindern, wobei jeder Wasserzylinder
mindestens ein Druckventil, ein Saugventil, sowie eine Entlüftung aufweist und wobei
die Wasserzylinder mit den Druckdüsen verbunden sind. Von den beiden Wasserzylindern
kann vorzugsweise einer mit Brauchwasser und der andere mit Frischwasser zur Versorgung
der Hochdruckdüsen gefüllt werden.
[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0012] In der einzigen Figur ist eine Hochdruckpumpe zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen
Sammelfahrzeug dargestellt.
[0013] Das erfindungsgemäße Müllsammelfahrzeug weist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Drehtrommelaufbau mit Hecksohüttung auf, wobei der das Biogefäß mit dem Biomüll
auf der einen Seite aufgenommen und mittels einer im Stand der Technik bekannten Hub-Kippvorrichtung
in den Aufnahmeraum für den Biomüll entleert werden kann. Neben dieser Hub-Kippvorrichtung
ist auf der anderen Seite eine Wascheinheit angeordnet, in welcher das Biogefäß einhängbar
und ebenfalls über eine Hub-Kippvorrichtung hochschwenkbar ist, so daß das Biogefäß
über entsprechende Hochdruckdüsen reinigbar ist. Im Reinigungsvorgang wird das Gefäß
zunächst mit Brauchwasser vorgereinigt und anschließend mittels Reinwasser endgereinigt.
[0014] Zur Versorgung der Hochdruckdüse mit Brauchwasser bzw. Reinwasser wird eine in der
einzigen Figur dargestellte Hochdruckpumpe verwendet. Die Hochdruckpumpe 10, die in
der Figur dargestellt ist, besteht aus einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder 12
an dessen Stirnseiten jeweils Wasserzylinder 14 und 16 angeordnet sind. Der doppelt
wirkende Hydraulikzylinder 12 weist Druckleitungen 18 und 20 und Rücklaufleitungen
22 und 24 auf Durch Zuführung des Hydrauliköls mittels der Zuführleitungen 18 und
20 wird die Kolbenstange 26 in Doppelpfeilrichtung a hin und her bewegt. Über die
Kolbenstange 26 werden die dicht mit den Zylindern 14 bzw. 16 abschließenden Kolbenscheiben
26 bzw. 28 ebenfalls in Doppelpfeilrichtung a hin und her bewegt. Hierdurch kann jeweils
über Ansaugleitungen 30 und 34 Wasser in die Wasserzylinder 14 bzw. 16 eingesaugt
werden und über die Druckleitungen 36 bzw. 38 zu den hier nicht näher dargestellten
Hochdruckdüsen weitergeleitet werden. Mit 40 und 42 sind jeweils Entlüftungen der
Wasserzylinder 14 bzw. 16 bezeichnet.
[0015] Der Wasserzylinder 14 ist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel für Brauchwasser
vorgesehen und weist ein vergleichsweise höheres Volumen auf als der Wasserzylinder
16, der für Reinwasser vorgesehen ist. Das heißt für die Grobreinigung wird mehr Wasser
verwendet als für die Endreinigung. Selbstverständlich können bei Bedarf beide Wasserzylinder
14 und 16 mit Brauchwasser bzw. Reinwasser gefahren werden.
[0016] Die Hochdruckpumpe 10 kann vorteilhaft unmittelbar am Arm der Reinigungsdüsen angebracht
werden. Durch diese Anordnung tritt ein geringerer Druckverlust ein. Jeder Wasserzylinder
weist in hier nicht näher dargestellter Art und Weise ein Druckventil bzw. Ansaugventil
auf
[0017] Die Funktion des doppelt wirkenden Hydraulikzylinders 10 wird im folgenden anhand
der Darstellung gemäß Fig. 1 wiedergegeben.
[0018] Bei der Reinigung des Biogefäßes drückt die Kolbenstange 26 die Kolbenscheibe 27
in dem Wasserzylinder 14, so daß ein Überdruck entsteht und das Brauchwasser über
die Druckleitung 36 an die hier nicht näher dargestellten Hochdruckdüsen weitergeleitet
wird und von diesen in das Biogefäß eingespritzt wird. Gleichzeitig wird über die
Zylinderscheibe 28 Reinwasser über die Ansaugleitung 34 angesaugt.
[0019] Mit dem Reinwasser kann auch der gemäß der DE 195 28 748 C2 eventuell im Sammelfahrzeug
verwirklichte Luftfilter mit Wasser versorgt werden.
[0020] Die Wasserzylinder 14 und 16 können vorteilhaft mit dem Hydraulikteil 12 einfach
verschraubt sein, damit sie durch Wasserzylinder anderen Volumens je nach Bedarf ausgewechselt
werden können.
[0021] Weiterhin kann auf der Schüttungsseite zum Entleeren der Biogefäße die kippbare Rutsche,
in welche die Biogefäße eingehängt werden, über ihre Schwenkwelle hinausgezogen werden,
so daß der sich im Biogefäß sammelnde Gärsaft nicht über das Schüttungsgestänge auf
die Straße läuft, sondern über die entsprechend über das Schwenklager hinaus verlängerte
Rutsche sicher in den Abfallsammelraum hineinläuft.
1. Sammelfahrzeug für Biomüll mit einer Schüttung und einer Wascheinrichtung für die
Biogefäße,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schüttung zum Entleeren der Biogefäße getrennt und vorzugsweise neben der
Wascheinrichtung für die Biogefäße angeordnet ist und daß im Bereich der Wascheinrichtung
für die Biogefäße ein Auffangsumpf für das Waschwasser angeordnet ist, der mit einem
im Sammelfahrzeug angeordneten Brauchwassertank in Verbindung steht.
2. Sammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Fahrerhaus
und dem Aufnahmeraum für den Biomüll ein Brauchwassertank und ein Reinwassertank angeordnet
sind.
3. Sammelfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Hecklader
ausgebildet ist, wobei im Heckbereich nebeneinander die HubKippvorrichtung der Schüttung
zur Entleerung der Biogefäße und die HubKippvorrichtung der Wascheinrichtung zum Anheben
der Biogefäße in die Waschstellung angeordnet sind.
4. Sammelfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wascheinrichtung zum Waschen der Biogefäße Hochdruckdüsen aufweist, die über eine
Hochdruckpumpe mit Brauchwasser bzw. Frischwasser beaufschlagbar sind.
5. Sammelfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckpumpe aus
einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder und an beiden Seiten des Zylinders angeflanschten
Wasserzylindem besteht, wobei jeder Wasserzylinder mindestens ein Druckventil, ein
Saugventil, sowie eine Entlüftung aufweist und wobei die Wasserzylinder mit den Druckdüsen
verbunden sind.