[0001] Die Erfindung betrifft einen Misch- und Rezirkulationskreislauf im konstanten Teil
einer Papier- oder Kartonmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren
zum Mischen und Rezirkulieren von Stoffsuspensionen, Siebwasser und Rückläufen in
einer Papier- oder Kartonmaschine, insbesondere im konstanten Teil.
[0002] Ein ähnlicher Kreislauf ist aus der Patentschrift US 4,477,313 bekannt. Gemäß dieser
Patentschrift wird das in der Papiermaschine aufgefangene Siebwasser in offene Siebwasserbehälter
eingeleitet und in Mischpumpen mit Dickstoff versehen wieder dem Stoffauflauf zugeführt.
[0003] Eine ähnliche Vorrichtung und ein ähnliches Verfahren sind aus der Offenlegungsschrift
DE 195 09 522 A1 bekannt. Hier wird ein über die Maschinenbreite sektionierter Stoffauflauf
durch eine Vielzahl von stoffsuspensionszuführenden Leitungen aus einem Verteiler
mit Stoffsuspension gespeist. Ein Teil des im Entwässerungsbereich der Papiermaschine
anfallenden Siebwassers wird zum Stoffauflaut sektional zurückgeführt und zur Flächengewichtsregelung
nach dem Verdünnungsprinzip verwendet.
[0004] Bei Papier- oder Kartonmaschinen mit bekannten Ausführungsformen des konstanten Teils
treten durch zunehmende Maschinengeschwindigkeiten, sowie gleichzeitig steigende Qualitätsanforderungen
an das Papier zeitliche Flächenmasseschwankungen und Schwankungen in der Papierzusammensetzung
zu Tage, die nicht mehr akzeptabel sind.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Misch- und Rezirkulationskreislauf im konstanten
Teil einer Papier- oder Kartonmaschine und ein verbessertes Verfahren zum Mischen
und Rezirkulieren von Stoffsuspensionen, Siebwasser und Rückläufen in einer Papier-
oder Kartonmaschine, insbesondere im konstanten Teil, darzustellen, welche die zeitlichen
Schwankungen der Eigenschaftsmerkmale im Papier minimieren.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 und die Merkmale des ersten
Verfahrensanspruches gelöst.
[0007] Der Erfinder hat erkannt, daß es zur Lösung dieser Aufgabe notwendig ist, die Vermischung
der verschiedenen Suspensionen mit meist unterschiedlichen Konzentrationen zu verbessern.
Dies wird dadurch erreicht, daß die Rückläufe, wie Gutstoffe der zweiten Cleanerstufe
und der zweiten Vertikalsichterstufe und die Stoffauflaufrezirkulation in einer, vom
Siebwasserbehälter getrennten, Mischbehälter vermischt und mit einem Mittel zur Druckerhöhung
dem Siebwasserbehälter zur weiteren Vermischung mit Frischstoff, Siebwasser und gegebenenfalls
Deculatorüberlauf zugeführt werden. Vorzugsweise geschieht die Druckerhöhung und der
Transfer von dem Mischbehälter zum Siebwasserbehälter mit Hilfe einer Pumpe.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, den Mischbehälter
mit einer ersten Kammer mit mehreren angeschlossenen Zufuhrleitungen und einer zweiten
Kammer mit mindestens einer Abfuhrleitung zu versehen, wobei die Abfuhrleitung zum
Siebwasserbehälter führt und zwischen der ersten und der zweiten Kammer ein Überlauf
vorgesehen ist.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform des Misch- und Rezirkulationskreislaufes wird ein
Regelkreis zur Regulierung des Flüssigkeitspegels in dem Mischbehälter vorgeschlagen.
Bei diesem Regelkreis wird der Füllstand des Mischbehälters durch einen Niveautransmitter
ermittelt. Bei Abweichungen vom Sollwert wird zum Beispiel als Stellglied ein Ventil
betätigt, wodurch der dem Mischbehälter entnommene Volumenstrom so beeinflußt werden
kann, daß der Füllstand dem gewünschten Füllstand entspricht. Anstelle des geregelten
Ventils kann auch eine Pumpe drehzahlgeregelt sein.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Misch- und Rezirkulationskreislaufes
sieht vor, daß zur Einspeisung von Frischstoff und Rücklauf in den Siebwasserbehälter
zwei konzentrisch verlaufende Zuführrohre vorgesehen sind. Hierdurch wird vorteilhaft
eine besonders gute Durchmischung des Frischstoffes mit dem gesamten Rücklauf und
dem Siebwasser bewirkt.
[0011] Weiterhin kann im Falle des Vorhandenseins eines Deculators der Misch- und Rezirkulationskreislauf
auch so gestaltet werden, daß zur Einspeisung von Deculatorüberlauf zusätzlich ein
weiteres, konzentrisch zu den Zufürrohren für Frischstoff und Rücklauf verlaufendes,
Zuführrohr vorgesehen ist. Vorzugsweise ist die Reihenfolge der Rohre von Innen nach
Außen Frischstoffzufuhr, Rücklauf, Deculatorüberlauf. Dies enstspricht der Reihenfolge
der anfallenden Volumenströme. Allerdings kann bei eingeschränktem Mischungsergebnis
auch eine andere Reihenfolge gewählt werden.
[0012] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren schlägt der Erfinder zum Mischen und Rezirkulieren
von Stoffsuspensionen, Siebwasser und Rückläufen in einer Papier- oder Kartonmaschine,
insbesondere dem konstanten Teil, bestehend aus mindestens einem Stoffauflauf, einem
Siebwasserbehälter, einer Vertikalsichterstufe, einer Cleaner-Stufe und gegebenenfalls
einem Deculator mindestens die folgenden Verfahrensschritte vor:
- es wird der Naßpartie Siebwasser entnommen und einem Siebwasserbehälter zugeführt,
- einem Mischbehälter wird der Rücklauf, bestehend aus mindesten der Rezirkulation des
Stoffauflaufes, dem Gutstoff mindestens einer Vertikalsichterstufe und dem Gutstoff
mindestens einer Cleanerstufe zugeführt und vermischt,
- von dem Mischbehälter wird der Rücklauf im unteren Bereich des Siebwasserbehälters
mit Hilfe eines Mittels zur Druckerhöhung (z.B. eine Pumpe) eingedüst,
- zusammen mit dem Siebwasser und zugeführtem Frischstoff vermischt und
- über eine Trennvorrichtung, beispielsweise einer Cleanerstufe und/oder einen Deculator
und/oder einem Vertikalsichter, zum Stoffauflauf gefördert.
[0013] Eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens sieht vor, daß der Rücklauf zunächst
in einer ersten Kammer des Mischbehälters gemischt wird, danach mit einem Überlauf
in eine zweite Kammer des Mischbehälters geführt wird und anschließend zum Siebwasserbehälter
gefördert wird.
[0014] Vorteilhaft für eine gute und gleichmäßige Durchmischung ist es auch, wenn der Rücklauf
und die Frischstoffzufuhr in den Siebwasserbehälter konzentrisch in zwei Rohren erfolgt
oder, wenn ein Deculator vorhanden ist im unteren Bereich des Siebwasserbehälters
der Deculatorüberlauf zugeführt wird.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Verfahrens besteht darin, daß der Deculatorüberlauf,
der Rücklauf und der Frischstoff in den Siebwasserbehälter konzentrisch in drei Zuführrohren
erfolgt. Durch diese Art der Einspeisung von Deculatorüberlauf, Rücklauf und Frischstoff
wird eine sehr gute und gleichmäßige Durchmischung der Suspensionen erreicht. Da der
Deculatorüberlauf in der Regel den größten Volumenstrom darstellt, ist es vorteilhaft
diesen im äußeren, der konzentrisch verlaufenden Rohre zu führen. Entsprechend dem
Volumenstrom folgt dann der gesamte Rücklauf und schließlich im inneren Zuführrohr
der Frischstoff.
[0016] Weitere Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden
Figurenbeschreibung dargestellt.
[0017] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0018] Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0019] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es
stellen dar:
- Figur 1:
- Stand der Technik eines Mischkreislaufes mit Siebwasserbehälter in Altanlagen;
- Figur 2:
- Siebwasserbehälter einer Altanlage;
- Figur 3:
- Stand der Technik eines Mischkreislaufes mit Siebwasserbehälter und Standrohr;
- Figur 4:
- erfindungsgemäße Ausführung des Misch- und Rezirkulationskreislaufes;
- Figur 5:
- weitere erfindungsgemäße Ausführung des Misch- und Rezirkulationskreislaufes mit Einspeisung
des Deculatorüberlaufes.
[0020] Zur Verdeutlichung des Umfeldes der Erfindung ist beispielhaft in der Figur 1 ein
derzeit üblicher Misch- und Rezirkulationskreislauf im konstanten Teil von Papier-
und Kartonmaschinen dargestellt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Erfindung
auch mit anders ausgeführten Kreisläufen arbeitet und durch anders ausgestaltete Kreisläufe
der Rahmen der Erfindung nicht verlassen wird.
[0021] Die Figur 1 zeigt eine schematisch dargestellte Naßpartie 24 mit einem verdünnungswassergeregeltem
Stoffauflauf 23. Der Naßpartie wird das Siebwasser entzogen und über den Siebwasserzulauf
3 dem Siebwasserbehälter 1 zugeführt. Weiterhin münden in den Siebwasserbehälter 1
die Stoffauflaufrezirkulation 4 vom Stoffauflauf 23, der Deculatorüberlauf 22 aus
dem Deculator 29, der Gutstoff aus der zweiten Vertikalsichterstufe 26. Die erste
und zweite Cleaner-Stufe 27, und 28 speisen den Deculator 29, der wiederum den Siebwasserbehälter
1 und die erste Vertikalsichterstufe 25 speist. Aus dem Siebwasserbehälter 1 wird
ein erster Teil des Siebwassers über eine Trennvorrichtung, hier ein Vertikalsichter
30, zum Stoffauflauf 23 geführt. Der Hauptanteil des Siebwassers vermischt sich mit
dem Frischstoff. Das Kreislauf überschüssige Siebwasser des konstanten Teils kann
über die Siebwasserableitung 31 aus dem Kreislauf entweichen.
[0022] Figur 2 zeigt die bekannte Situation mit einem Siebwasserbehälter 1, in den einerseits
der Siebwasserzulauf 3 eingeleitet wird und gleichzeitig in den gleichen großen Behälter
die Rückführungen der Stoffauflaufrezirkulation 4, des Gutstoffes der zweiten Vertikalsichterstufe
5, des Gutstoffes der zweiten Cleaner-Stufe und gegebenenfalls der Deculator-Überlauf
6 in den oberen Bereich des Siebwasserbehälters 1 eingeleitet werden. Im unteren Bereich
des Siebwasserbehälters wird über die Leitung 8 Frischstoff zugeführt.
[0023] Als abführende Leitungen aus dem Siebwasserbehälter sind von oben nach unten angeordnet
die Abfuhrleitungen 9 für das Verdünnungswasser für die Vertikalsichter und die Cleaner-Anlage,
dann der Siebwasserzulauf 10 zum Stoffauflauf für die Verdünnungswasserregelung und
im untersten Bereich der Stoffsuspensionszulauf 11 zur ersten Cleaner-Stufe oder zum
Deculator.
[0024] Bei dieser Art der Ausführung tritt das Problem von intensiven Stoffdichteschwankungen
im Siebwasserbehälter durch zeitlich instabile Strömungen der Rückläufe, zum Beispiel
der Stoffauflaufrezirkulation, des Gutstoffes der Vertikalsichterstufe, oder des Gutstoffes
der zweiten Cleaner-Stufe. Die Einmischung der Rückläufe in den üblicherweise großen
Siebwasserbehälter führt auch zu dem Nachteil, daß es bei einem Wechsel der Papiersorte
sehr lange dauert, bis sich wieder zeitlich stabile Verhältnisse im Volumenstrom und
der Stoffdichte einstellen.
[0025] Eine andere modernere, jedoch bekannte Ausführung des Misch- und Rezirkulationskreislaufes
im konstanten Teil der Papiermaschine ist in der Figur 3 dargestellt. Hier ist ein
Siebwasserbehälter 1 gezeigt, in den auf der Oberseite die Siebwasserzufuhr 3 mündet
und im unteren Bereich ein Mischrohr 2 eingeleitet wird. In das Mischrohr 2 führen
die Stoffauflaufrezirkulation 4, der Gutstoff der zweiten Vertikalsichterstufe 5 und
der Gutstoff der zweiten Cleaner-Stufe 6 und gegebenenfalls auch der Deculator-Überlauf.
Konzentrisch im Mischrohr 2 ist eine Zufuhrleitung 8 für die Frischstoffzufuhr vorgesehen,
die ebenfalls im unteren Bereich des Siebwasserbehälters eingeführt wird. Die Frischstoffzufuhr
wird hier beispielhaft durch ein Regelventil 12 und ein Durchflußmessergerät 13 in
gewünschter Weise eingestellt. Durch die konzentrische Anordnung der Frischstoffzufuhr
8 im Mischrohr 2 wird beabsichtigt eine gute Durchmischung des Frischstoffes mit der
restlichen zugeführten Suspension und dem Siebwasser zu erreichen. Aus dem oberen
Bereich des Siebwasserbehälters 1 wird der Siebwasserzulauf 10 zum Stoffauflauf entnommen
und im unteren Bereich in der Nähe der Frischstoffzuführung wird über den Stoffsuspensionszulauf
zur ersten Cleaner-Stufe oder zum Deculator 11 die Stoffsuspension mit Hilfe einer
Pumpe 12 aus dem Siebwasserbehälter entnommen.
[0026] Bei dieser Gestaltung der Stofführung wird zwar die Einleitung der Rückläufe direkt
in den Siebwasserbehälter mit all den daraus resultierenden Nachteilen vermieden,
jedoch liegt ein wesentlicher Nachteil dieser Ausführungsart liegt darin, daß die
Strömungsgeschwindigkeit am Austritt des Mischrohres 2 für eine gute Durchmischung
zu niedrig ist, da der Höhenunterschied Δh
geo der Füllstände zu geringe Werte aufweist und damit nur geringe Strömungsgeschwindigkeitsunterschiede
im Bereich der Mischstelle erzeugt werden können.
[0027] Die Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Mischkreislaufes. Entsprechend
ist ein Siebwasserbehälter 1 und ein Mischbehälter 7 vorgesehen, die über eine Leitung
19 miteinander in Verbindung stehen. Der Mischbehälter 7 ist mit einer ersten Kammer
7.1 und einer zweiten Kammer 7.2 ausgeführt. In die erste Kammer 7.1 wird die Stoffauflaufrezirkulation
4, der Gutstoff der Vertikalsichterstufe 5 und der Gutstoff der zweiten Cleaner-Stufe
6 zugeführt. In dieser ersten Kammer findet eine gute Durchmischung der einzelnen
Stoffströme statt und nach der Durchmischung erfolgt ein Überlauf 19 in die zweite
Kammer 7.2. Aus dieser Kammer wird über die Leitung 15 die gut durchmischte Suspension
(Rücklauf) mit Hilfe einer Pumpe 17 und gegebenenfalls eines Ventils 18 geregelt ansaugt
und über ein Zuführrohr 19 dem Siebwasserbehälter 1 zugeführt. Durch den Pumpvorgang
entsteht nochmals eine Verbesserung der Durchmischung des gesamten Rücklaufes.
[0028] Konzentrisch im Zuführrohr 19 befindet sich ein zweites kleineres Rohr 20, in dem
der Frischstoff 8 zugeführt wird. Aufgrund der nun einstellbaren Geschwindigkeit der
Flüssigkeit über die Pumpe 17 kann eine Injektion der Stoffsuspension mit hohem Druck
und hoher Geschwindigkeit in den Siebwasserbehälter 1 vorgenommen werden. Hierdurch
wird eine gute Durchmischung des Siebwassers mit der zugeführten Suspension und dem
Frischstoff 8 erreicht. Andererseits wird erreicht, daß der Siebwasserzulauf zum Stoffauflauf
10 nicht durch die Zumischungen der höher konzentrierten Suspensionen beeinflußt wird,
da diese Leitung im oberen Bereich des Siebwasserbehälters 1 angebracht ist und damit
lediglich das Siebwasser geringer Konzentration entnommen wird.
[0029] Die Vorteile sind zeitlich konstante Konzentrationsverhältnisse in dem zur Flächengewichtsregelung
verwendeten Siebwasserzulauf 10 und damit bessere Flächengewichtsquerprofile sowie
eine stabile, gute Papierqualität beim Sortenwechsel.
[0030] Die Figur 5 zeigt eine weitere, verbesserte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Misch- und Rezirkulationskreislaufes mit einer zusätzlichen Einspeisung des Deculatorkreislaufes.
Der Unterschied zur Ausführung des Beispiels aus Figur 3 besteht darin, daß zusätzlich
zu den zwei konzentrisch verlaufenden Zuführrohren 19 und 20 für die Rückläufe und
den Frischstoff ein drittes, die anderen konzentrisch umschließendes Zuführrohr 22
vorhanden ist, durch das der Deculatorüberlauf eingespeist wird. Da in der Regel der
Volumenstrom des Deculatorüberlaufes am größten ist, wird auch vorzugsweise die gezeigte
Anordnung der drei Zuführrohre in der Reihenfolge von innen nach außen mit Frischstoff,
gesammelte Rückläufe und Deculatorüberlauf gewählt.
[0031] In den beiden Figuren 4 und 5 sind je zwei alternative Regelkreise 16.1 und 16.2
für die Füllstandsregelung des Mischbehälters dargestellt.
[0032] Der Regelkreis 16.1 besteht aus einem Level Transmitter LT zur Nivauregelung und
einem Regelventil 18 als Stellglied zur Volumenstromregelung. Die Pumpe 17 arbeitet
in diesem Fall mit konstanter Drehzahl.
[0033] Der alternativ dargestellte Regelkreis 16.2 besteht aus einem Level Transmitter LT
zur Nivauregelung und einer drehzahlgeregelten Pumpe 17 als Stellglied zur Volumenstromregelung.
[0034] Es ist selbstverständlich, daß auch andere bekannte Regelmechanismen zur Niveauregelung
beziehungsweise Volumenstromregelung genutzt werden können ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
[0035] Aus Gründen der besseren Übersicht sind in den Figuren 3 und 4 die Stellglieder und
Regelkreise zur Beeinflussung der Frischstoffzufuhr um Zufuhrrohr 20 nicht dargestellt.
[0036] Durch diese Art der Ausführung wird einerseits eine optimale Durchmischung der Rückläufe
in den Mischbehälter 7 selbst und andererseits eine weitere Verbesserung der Durchmischung
durch eine zusätzliche Pumpe 17 erreicht. Weiterhin werden durch die Pumpe 17 hohe
Austrittgeschwindigkeiten am Ende des Zufuhrrohrs 19 für die Rückläufe gewährleistet,
wodurch im weiteren Verlauf eine optimale Durchmischung von Siebwasser, Rückläufen
und Frischstoff im Auslaufbereich des Siebwasserbehälters 1 und - falls vorhanden
- des Deculatorüberlaufes zustande kommt.
[0037] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich diese Art der Ausführung optimal für
eine Modernisierung von vorhandenen Altanlagen eignet, da ein Umbau des Siebwasser
I-Behälters nicht erforderlich wird.
[0038] Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß in der Siebwasserzufuhr
zu einem verdünnungsgeregelten Stoffauflauf tatsächlich reines Siebwasser verwendet
wird und damit keine negative Beeinflussung der Flächengewichtsquerprofil-Regelung
zu befürchten ist.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Siebwasserbehälter
- 2
- Mischrohr
- 3
- Siebwasserzulauf
- 4
- Stoffauflaufrezirkulation
- 5
- Gutstoff der zweiten Vertikalsichterstufe
- 6
- Gutstoff der zweiten Cleaner-Stufe
- 7
- Mischbehälter
- 7.1
- erste Kammer
- 7.2
- zweite Kammer
- 8
- Frischstoffzufuhr
- 9
- Verdünnungswasser für Vertikalsichter und Cleaner-Anlage
- 10
- Siebwasserzulauf zum Stoffauflauf
- 11
- Stoffsuspensionszulauf zur ersten Cleaner-Stufe
- 12
- Pumpe
- 13
- Durchflußmesser
- 14
- Regelventil
- 15
- Verbindungsleitung zwischen Mischbehälter und Siebwasserbehälter
- 16.1
- Regelkreis
- 16.2
- alternativer Regelkreis
- 17
- Pumpe
- 18
- Regelventil
- 19
- Zuführrohr für Rückläufe
- 20
- Zuführrohr für Frischstoff
- 21
- Zuführrohr für Deculatorüberlauf
- 22
- Deculatorüberlauf
- 23
- Stoffauflauf
- 24
- Naßpartie
- 25
- erste Vertikalsichterstufe
- 26
- zweite Vertikalsichterstufe
- 27
- erste Cleaner-Stufe
- 28
- zweite Cleaner-Stufe
- 29
- Deculator
- 30
- Vertikalsichter
- 31
- Siebwasserablauf
1. Misch- und Rezirkulationskreislauf im konstanten Teil einer Papier- oder Kartonmaschine
mit folgenden Eigenschaften:
1.1 es ist ein Stoffauflauf (23) mit Verdünnungsregelung vorgesehen,
1.2 es ist ein Siebwasserbehälter (1) vorgesehen, wobei
1.3 der Siebwasserbehälter (1) einen Zulauf (3) für das Siebwasser und
1.4 mindestens einen Zulauf für in das Siebwasser einzumischende Stoffsuspensionen
(Rücklauf)(4,5,6) aufweist und
1.5 ein Mischbehälter (2) mit einer Verbindung (15) zum Siebwasserbehälter (1) vorgesehen
ist, wobei weiterhin
1.6 mindestens ein Siebwasserzulauf (10) zwischen dem Siebwasserbehälter (1) und dem
Stoffauflauf besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß
1.7 zwischen dem Mischbehälter (2) und dem Siebwasserbehälter (1) ein Mittel zur Druckerhöhung
(17) vorgesehen ist.
2. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischbehälter (7) eine erste Kammer mit mehreren angeschlossenen Zufuhrleitungen
(4, 5, 6) und eine zweite Kammer mit mindestens einer Abfuhrleitung (15), die zum
Siebwasserbehälter (1) führt, aufweist und ein Überlauf (19) von der ersten Kammer
(7.1) zur zweiten Kammer (7.2) vorgesehen ist.
3. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Mischbehälter (7) und dem Siebwasserbehälter (1) als Mittel zur
Druckerhöhung eine Förderpumpe (17) vorgesehen ist.
4. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Mischbehälter (7) und dem Siebwasserbehälter (1) eine Regelventil
(18) vorgesehen ist.
5. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelkreis (16.1; 16.2) zur Regulierung des Flüssigkeitspegels in dem Mischbehälter
vorgesehen ist.
6. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einspeisung von Frischstoff und Rücklauf in den Siebwasserbehälter (1) zwei
konzentrisch verlaufende Zuführrohre (19, 20) vorgesehen sind.
7. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einspeisung von Deculatorüberlauf zusätzlich ein weiteres, konzentrisch
zu den Zufürrohren (19, 20) für Frischstoff und Rücklauf verlaufendes, Zuführrohr
(21) vorgesehen ist.
8. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 6-7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Enden der Zuführrohre (19, 20, 21) jeweils ein Abstand in Strömungsrichtung
besteht.
9. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 8-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführrohre (19, 20, 21) in Strömungsrichtung in ihrer Reihenfolge von außen
nach innen enden.
10. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung vor dem Zuführrohr (20) für den Frischstoff, das Zuführrohr
(19) für den Rücklauf endet.
11. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung vor dem Zuführrohr (19) für den Rücklauf, das Zuführrohr
(21) für den Deculatorüberlauf endet.
12. Misch- und Rezirkulationskreislauf gemäß einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mischbehälter (7) ein Mischorgan, vorzugsweise ein Mischpropeller, vorgesehen
ist.
13. Verfahren zum Mischen und Rezirkulieren von Stoffsuspensionen, Siebwasser und Rückläufen
in einer Papier- oder Kartonmaschine, insbesondere dem konstanten Teil, bestehend
aus mindestens einem Stoffauflauf (23) mit Naßpartie (24), einem Siebwasserbehälter
(1), einer Vertikalsichterstufe (25, 26), einer Cleaner-Stufe (27, 28) und gegebenenfalls
einem Deculator (29) mit mindestens den folgenden Verfahrensschritten:
13.1 es wird der Naßpartie (24) Siebwasser entnommen und einem Siebwasserbehälter
(1) zugeführt,
13.2 einem Mischbehälter (7) wird der Rücklauf, bestehend aus mindesten der Rezirkulation
des Stoffauflaufes (4), dem Gutstoff mindestens einer Vertikalsichterstufe (5) und
dem Gutstoff mindestens einer Cleanerstufe (6) zugeführt und vermischt,
13.3 von dem Mischbehälter (7) wird der Rücklauf (4,5,6) über ein Mittel zur Druckerhöhung
(17) im unteren Bereich des Siebwasserbehälters (1) eingedüst,
13.4 zusammen mit dem Siebwasser und zugeführtem Frischstoff (8) vermischt und
13.5 über eine Trenneinrichtung (30), zum Beispiel einer Cleanerstufe und/oder einem
Deculator und/oder einem Vertikalsichter, dem Stoffauflauf zugeführt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklauf (4,5,6) zunächst in einer ersten Kammer (7.1) dem Mischbehälter
(7) gemischt wird, danach mit einem Überlauf in eine zweite Kammer (7.2) dem Mischbehälter
(7) geführt wird und danach zum Siebwasserbehälter (1) gefördert wird.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13-14, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklauf (4,5,6) mit Hilfe einer Pumpe (17) von dem Mischbehälter (7) zum
Siebwasserbehälter (1) gefördert wird.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13-15, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklauf (4,5,6) entsprechend dem Flüssigkeitsniveau in dem Mischbehälter
(7) geregelt wird.
17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13-16, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklauf (4,5,6) und die Frischstoffzufuhr (8) in den Siebwasserbehälter
(1) konzentrisch in zwei Rohren (19, 20) erfolgt.
18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13-17, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich des Siebwasserbehälters (1) der Deculatorüberlauf (22) zugeführt
wird.
19. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Deculatorüberlauf (22), der Rücklauf (4,5,6) und der Frischstoff (8) in
den Siebwasserbehälter (1) konzentrisch in drei Rohren (19,20,21) erfolgt.