(19)
(11) EP 0 971 084 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.01.2000  Patentblatt  2000/02

(21) Anmeldenummer: 99112877.8

(22) Anmeldetag:  03.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04G 17/06, E04C 5/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.07.1998 DE 29812111 U

(71) Anmelder: Adolf Würth GmbH & Co. KG
74653 Künzelsau (DE)

(72) Erfinder:
  • Wasserbauer, Ralf
    74679 Weissbach (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier, Schöndorf und Mütschele 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)

   


(54) Schalungsanschlag


(57) Ein Schalungsanschlag, wie er zum seitlichen Abstützen von Betonschalungen verwendet werden kann, enthält einen zylindrischen Mantel (1) mit einem Zwischenboden (5). Durch eine Öffnung (8) in dem Zwischenboden (5) kann ein Befestigungselement hindurchgreifen. Der Mantel (1) enthält mindestens eine Öffnung (10), an der eine Bewehrungsmatte angebracht werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung geht aus von einem Schalungsanschlag, wie er zum seitlichen Abstützen von Betonschalungen verwendet wird. Solche Schalungsanschläge werden beispielsweise mit Hilfe von Bolzen eingeschossen. Anschließend werden die Schalungen seitlich an den Anschlag angelegt. Ein solcher Schalungsanschlag ist aus EP 420 797 bekannt.

[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalungsanschlag derart zu verbessern, daß er für zusätzliche Aufgaben verwendet werden kann.

[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Schalungsanschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zuammenfassung durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.

[0004] In dem Beton müssen häufig Bewehrungen angebracht werden. Dabei handelt es sich um Bewehrungsmatten, die mit Abstand von dem Boden und/oder der Wand der Schalung angebracht werden müssen. Dies geschieht häufig mit Hilfe von Bewehrungshaltern, an denen die Matten mit Hilfe von Draht befestigt werden. Der von der Erfindung vorgeschlagene Schalungsanschlag kann diese Aufgabe mit übernehmen, da der Rödeldraht durch die Öffnung hindurch gesteckt und um die Bewehrungsmatte herum geschlungen werden kann. Da der Schalungsanschlag nach der Erfindung auch eine gewisse Höhe aufweist, können die Bewehrungsmatten mit Abstand von den entsprechenden Flächen angebracht werden. Die Verwendung von Schalungsanschlägen nach der Erfindung zur Befestigung von Bewehrungsmatten hat den Vorteil, daß der Monteur nur eine Art von Artikeln mit sich führen muß, so daß er keine Fehler bei der Auswahl des Gegenstands machen und auf diese Weise auch schneller arbeiten kann.

[0005] Zur Befestigung des Schalungsanschlags wird in der Regel ein Bolzensetzgerät verwendet, das einen Stahlnagel durch die in dem Zwischenboden vorhandene Öffnung in den Untergrund schießt. Die Öffnung wird dabei vorzugsweise von einer Hülse gebildet, um die Stabilität zu erhöhen.

[0006] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, die Öffnungen für das Durchfädeln des Rödeldrahts auf der der Auflagefläche abgewandten Seite des Zwischenbodens anzuordnen.

[0007] Es ist möglich, die Öffnung von dem freien Rand des Mantels ausgehend mit einem gewissen Hinterschnitt herzustellen. Besonders günstig ist es jedoch, wenn die Öffnung mit einem geschlossenen Rand ausgebildet wird. Dies ist im Hinblick auf eine besonders sichere Befestigung des Rödeldrahts und auf die geforderte Stabilität bei der Verwendung als Schalungsanschlag von besonderen Vorteil.

[0008] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, den Schalungsanschlag aus Kunststoff herzustellen, insbesondere in einer zweiteiligen Form zu spritzen. Hier kann nun erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Öffnung senkrecht zu einer diametralen Trennebene durch den Mantel verläuft.

[0009] Es ist sinnvoll, mehrere Öffnungen vorzusehen, insbesondere mehrere Öffnungen auf gleicher Höhe.

[0010] Die Erfindung schlägt allgemein vor, den Schalungsanschlag so auszubilden, daß er als Bewehrungshalter verwendbar ist.

[0011] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht eines als Bewehrungshalter verwendbaren Schalungsanschlags nach der Erfindung;
Fig. 2
einen Querschnitt durch den Schalungsanschlag nach Fig. 1;
Fig. 3
einen Schnitt längs Linie III-III in Fig. 2.


[0012] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines von der Erfindung vorgeschlagenen Schalungsanschlags. Der einstückig aus Kunststoff gespritzte Schalungsanschlag enthält einen Mantel 1, der im dargestellten Beispiel die Form eines geraden Kreiszylinders aufweist. Das in Fig. 1 untere Ende des Mantels 1 liegt in einer ebenen Fläche, wobei der Mantel von dieser ebenen Fläche 2 ausgehende Einschnitte 3 enthält. Die ebene Fläche 2, von der aus die Einschnitte 3 ausgehen, ist die Auflagefläche, mit der der Schalungsanschlag auf eine Fläche aufgesetzt wird, an der er befestigt wird. Die gegenüberliegende Stirnfläche 4 des Mantels 1 liegt im dargestellten Beispiel ebenfalls in einer Ebene, wobei diese Fläche vollständig in der Ebene liegt.

[0013] Zwischen den beiden Endflächen 2, 4 enthält der Schalungsanschlag einen Zwischenboden 5, der sich von Wand zu Wand erstreckt. Der Zwischenboden 5 kann einzelne Durchtrittsöffnungen 6 aufweisen. Mittig ist zwischen dem Zwischenboden und der Auflagefläche 2 ein Hülsenelement 7 angeordnet, das eine Durchgangsöffnung 8 enthält. Die Durchgangsöffnung 8 liegt in der Achse des Mantels 1. Durch die Durchgangsöffnung 8 wird ein Befestigungsbolzen in den Untergrund eingeschossen, beispielsweise ein Stahlnagel.

[0014] Zur Verstärkung können zwischen dem Hülsenelement 7 und dem Zwischenboden einzelne Rippen 9 vorgesehen sein, ebenso auf der gegenüberliegenden Seite des Zwischenbodens 5.

[0015] Der Mantel 1 enthält zwischen dem Zwischenboden 5 und der der Auflagefläche 2 abgewandten Endfläche im dargestellten Beispiel insgesamt vier Öffnungen 10, die als Öffnungen mit geschlossenem Rand ausgebildet sind.

[0016] Wie man der Figur 3 entnehmen kann, die einen Querschnitt oberhalb des Bodens 5 darstellt, verlaufen die Öffnungen 10 geradlinig und senkrecht zu einer diametralen Ebene, die in Figur 3 horizontal verlaufen würde. Dadurch lassen sich die Öffnungen beim Herstellen des Schalungsanschlags in einer geteilten Form einfach mit herstellen.

[0017] Der Schalungsanschlag kann als üblicher Schalungsanschlag verwendet werden. In diesem Fall wird er an der vorgeschriebenen Stelle befestigt und ein Schalungsbrett an die Außenseite des Mantels 1 angelegt.

[0018] Er kann aber auch an beliebiger anderer Stelle einer Fläche befestigt werden. Dann kann eine Bewehrungsmatte auf ihn oder eine Vielzahl von solchen Anschlägen aufgelegt und dort durch Durchführen eines Rödeldrahts durch die Öffnung 10 befestigt werden. Der von der Erfindung vorgeschlagene Anschlag kann auch zur Befestigung von sonstigen Einrichtungen verwendet werden.


Ansprüche

1. Schalungsanschlag , mit

1.1 einem zylindrischen Mantel (1), der

1.1.1 zwei Endflächen (2, 4) aufweist, von denen

1.1.2 eine als ggf. unterbrochene ebene Auflagefläche (2) ausgebildet ist,

1.2 einen Zwischenboden (5), der

1.2.1 den Mantel (1) mit Abstand von der Auflagefläche (2) von Wand zu Wand quer durchsetzt,

1.3 einer Öffnung (8) in dem Zwischenboden (5), die

1.3.1 zur Aufnahme eines Befestigungselements bestimmt ist, sowie mit

1.4 mindestens einer Öffnung (10) in dem Mantel (1).


 
2. Schalungsanschlag nach Anspruch 1, bei dem die Öffnung (8) für das Befestigungselement in einem sich von dem Zwischenboden (5) ausgehend in Richtung auf die Auflagefläche (2) erstreckten Hülsenelement (7) angeordnet ist.
 
3. Schalungsanschlag nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Öffnung (10) auf der der Auflagefläche (2) abgewandten Seite des Zwischenbodens (5) angeordnet ist.
 
4. Schalungsanschlag nach einen der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Öffnung (10) einen geschlossenen Rand aufweist.
 
5. Schalungsanschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Öffnung (10) senkrecht zu einer diametralen Trennebene durch den Mantel (1) verläuft.
 
6. Schalungsanschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aus Kunststoff gespritzt.
 
7. Schalungsanschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mehreren Öffnungen (10) auf gleicher Höhe.
 
8. Schalungsanschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der derart ausgebildet ist, daß er als Bewehrungshalter verwendbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht