[0001] Die Erfindung betrifft eine Toleranzausgleichsvorrichtung zum Verbinden von Bauteilen
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Eine solche Toleranzausgleichsvorrichtung ist aus der DE 198 03 261.7 bekannt.
[0003] Die wesentlichen Bestandteile dieser Toleranzausgleichsvorrichtung sind zwei Teile,
die miteinander im Eingriff stehen und die sich zueinander axial beliebig positionieren
lassen. Mit jedem dieser Teile ist eine Aufnahme für die zu verbindenden Bauteile
verbunden. Bei einer Montage der Bauteile werden die beiden Teile zueinander axial
so positioniert, daß sich die Bauteile über diese Toleranzausgleichsvorrichtung verbinden
lassen, wobei sich die Bauteile anschließend in ihrer vorgegebenen Lage befinden.
Zur dauerhaften Sicherung dieser Lage werden die beiden Teile nach erfolgter Positionierung
festgestellt, insbesondere radial und axial festgestellt.
[0004] Dadurch lassen sich fertigungsbedingte Toleranzen bei der Montage einfach und schnell
ausgleichen, wobei die Lage der Bauteile zueinander nicht mehr durch die Montage beeinflußt
wird, sondern die zu verbindenden Bauteile in ihre vorbestimmte Lage gebracht und
montiert werden können. Darüber hinaus werden montagebedingte Spannungen in den Bauteilen
vermieden.
[0005] In einer dieser Toleranzausgleichsvorrichtung sind die beiden Teile als Hülsen ausgebildet.
In jeder Hülse ist ein Kontursystem angeordnet. Die Kontursysteme sind dabei so ausgebildet,
daß sich der Abstand zwischen den Aufstandsflächen und dem Boden einer Hülse mit gleichem
Drehsinn vergrößert beziehungsweise verkleinert. Befinden sich die zwei Hülsen in
Einbaulage, dann müssen die Kontursysteme beider Hülsen so ausgebildet sein, daß sich
der Abstand zwischen den Aufstandsflächen und dem Boden der einen Hülse vergrößert,
während sich der Abstand zwischen den Aufstandsflächen und dem Boden der anderen Hülse
bei gleichem Drehsinn verkleinert. Bei der Montage ist somit gewährleistet, daß die
Kontursysteme beider Hülsen ineinandergreifen. Dadurch wird erreicht, daß sich die
Hülsen aufeinander zu beziehungsweise voneinander weg bewegen, wenn die Hülsen gegeneinander
verdreht werden.
[0006] Diese Toleranzausgleichsvorrichtung erfüllt zwar ihren Zweck, nämlich den Toleranzausgleich
bei der Verbindung von Bauteilen, sehr gut; sie hat jedoch den Nachteil, daß nach
einem Toleranzausgleich, wenn die beiden Teile zueinander positioniert worden sind,
die Feststellung der beiden Teile zueinander zu einer Veränderung der vorgenommenen
axialen Positionierung führt. Außerdem ist nicht immer gewährleistet, daß wenigstens
ein Teil für den Toleranzausgleich zugänglich ist, da dieses konzentrisch von dem
anderen Teil zumindest teilweise umschlossen wird. Somit wären zusätzliche Mittel
erforderlich, wie zum Beispiel Montagewerkzeuge, um nach dem Toleranzausgleich beide
Teile in ihrer eingestellten Lage zu fixieren und anschließend die beiden Teile in
dieser Position festzustellen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Toleranzausgleichsvorrichtung
bereitzustellen, bei der die Toleranz leicht und einfach ausgleichbar ist, wobei der
anschließende Feststellvorgang nicht auf den vorgenommenen Toleranzausgleich einwirkt.
[0008] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist ein axial einstellbarer Justagering vorgesehen, der verstellbar
an einem der Teile angeordnet ist. Dieser axial einstellbare Justagering hat den Vorteil,
daß mit diesem die Distanz zwischen den beiden Teilen eingestellt und damit die Toleranz
ausgeglichen werden kann, wobei nach erfolgtem Toleranzausgleich die beiden Teile
zueinander feststellbar sind, ohne daß der vorgenommene Toleranzausgleich verändert
wird. Damit läßt sich die Toleranz schnell und einfach ausgleichen, so daß der anschließende
Feststellvorgang ebenfalls schnell und einfach vorgenommen werden kann, ohne daß davon
der Toleranzausgleich betroffen ist. Dieser Vorgang ist manuell durchführbar, da der
Justagering gut zugänglich ist, wobei es auch denkbar ist, daß der Toleranzausgleich
automatisiert vorgenommen wird. Dabei ist der Justagering so gestaltet, daß mittels
seiner Anwesenheit die Distanz zwischen den beiden Teilen veränderbar und einstellbar
ist.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung weist das eine Teil einen Führungskern auf der den
Justagering aufnimmt. Durch diesen Führungskern, der entweder mit dem einen Teil einstückig
ausgebildet ist oder mit dem einen Teil verbindbar ist, ist die axiale Führung für
den Justagering gegeben, wobei der Führungskern, insbesondere bei seiner Ausgestaltung
als eigenes Bauteil, noch andere Funktionen, wie dies im folgenden erläutert wird,
übernehmen kann.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung ist der Justagering klemmbar. Durch seine axiale Verschiebbarkeit
auf dem Führungskern kann der Justagering die Lage der beiden Teile zueinander bestimmen
und damit eine Toleranz ausgleichen. Ist nach der Montage die Toleranz ausgeglichen,
wird der Justagering auf den Führungskern festgeklemmt. Zu diesem Zweck kann der Justagering
beispielsweise als Stellring ausgeführt sein, der geschlitzt ist, wobei durch Zuziehen
des Schlitzes mittels einer Schraube beispielsweise die Klemmwirkung auf den Führungskern
erfolgt. Damit ist ein lösbarer Toleranzausgleich gegeben, der jederzeit und in jeder
beliebigen Lage wieder veränderbar ist. Sollte eine solche Lösbarkeit nicht erforderlich
sein, kann auch vorgesehen werden, den Justagering zum Beispiel mittels Formschluß
(wie zum Beispiel Verpressen) oder auch durch Verkleben, Verschweißen oder dergleichen
auf dem Führungskern festzusetzen.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung weist der Justagering ein Innengewinde auf, mit dem
er auf einem Außengewinde des Führungskernes aufschraubbar ist. Dadurch wird in einfacher
Art und Weise der Toleranzausgleich durch Verdrehen des Justageringes ermöglicht.
Durch den Einsatz von Feingewinden ist ein besonders feinfühliger Toleranzausgleich
möglich, wobei der Einsatz der Gewinde auch noch den Vorteil hat, daß hierbei wieder
der einmal eingestellte Toleranzausgleich von dem Feststellen der beiden Teile zueinander
unberührt bleibt. Um den Toleranzausgleich feinfühlig einstellen zu können, ist in
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß der Justagering eine zumindest teilweise
aufgerauhte Umfangsoberfläche aufweist. Anstelle einer aufgerauhten Umfangsoberfläche
können auch Vorsprünge, Beschichtungen oder dergleichen vorgesehen werden, das heißt
Mittel, mit denen bei einer manuellen Einstellung die Griffsicherheit an dem Justagering
verbessert wird. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn die Vorgänge zum Toleranzausgleich
mit Handschuhen oder in verschmutzter (zum Beispiel öliger) Umgebung ausgeführt werden.
Für den Fall eines automatisierten Toleranzausgleiches können Markierungen zum Erkennen
der Lage des Justageringes vorgesehen werden, wobei dann der Justagering eine Umfangsoberfläche
aufweist, die dem Werkzeug des automatisierten Toleranzausgleichsmittels entspricht.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung weist der Führungskern ein Innengewinde auf, in das
eine Schraube zur Feststellung der beiden Teile zueinander einsetzbar ist. Somit nimmt
der Führungskern sowohl den Justagering als auch allgemein die Mittel zur Feststellung
der beiden Teile zueinander auf, wodurch eine besonders kompakte Bauweise gegeben
ist. Dies empfiehlt sich bei beengten Raumverhältnissen, wodurch zusätzlich auch das
optische Erscheinungsbild aufgrund der verringerten Baugröße verbessert wird.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist an einem der Teile eine Führungshülse angeordnet,
die das jeweils andere Teil zumindest teilweise umschließt oder von diesem zumindest
teilweise umschlossen wird. Diese Führungshülse hat die Aufgabe, denjenigen Bereich
zumindest des Führungskernes abzudecken, der beim Toleranzausgleich aufgrund eines
Spaltes zwischen den beiden Teilen ansonsten freigelegt würde. Dies hat den Vorteil,
daß das Außengewinde des Führungskernes vor Verschmutzungen oder sonstigen Beschädigungen
geschützt ist. Außerdem wird dadurch das optische Erscheinungsbild positiv beeinflußt.
Die Führungshilfe kann als starres oder elastisch verformbares Bauteil ausgebildet
sein, das beim Toleranzausgleich nachgibt oder zusammengedrückt wird. Eine konkrete
Ausführung einer Führungshülse ist in einer der Figuren gezeigt und beschrieben.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung sind zwischen dem einen Teil und dem Justagering Führungen,
insbesondere in Form einer umlaufenden Nut und eines umlaufenden Steges vorgesehen.
Dadurch erhöht sich die Stabilität der Toleranzausgleichsvorrichtung, wobei zusätzlich
zu der Gewindeführung des Justageringes aufgrund dieser zusätzlich vorgesehenen Führungen
eine verbesserte Führung des Justageringes beim Einsteilvorgang erzielt wird.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung wird das Bauteil mittels des einen Teiles einschließlich
eines Kopfes des einen Teiles und des Führungskernes gehalten. Dadurch ist der Vorteil
gegeben, daß das eine Teil einschließlich seines Kopfes in das Bauteil eingesetzt
und mittels des Führungskernes gehalten wird. Somit kann dieses Teil und der Führungskern
an dem Bauteil vormontiert werden, während die anderen Elemente nachträglich montiert
werden können oder schon an einem Modul, das an dem Bauteil angeordnet wird, vormontiert
werden können.
[0017] Eine besondere Anwendung der vorgeschlagenen Toleranzausgleichsvorrichtung ist die
Anwendung bei Ausstellfenstern von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen. Diese
Ausstellfenster sollen einerseits im geschlossenen Zustand eine umlaufende Dichtung
ausreichend zusammendrücken, ohne daß dabei die Dichtung beschädigt wird, wobei jedoch
ein solches Zusammendrücken gewährleistet sein muß, daß das Ausstellfenster dichtend
mit der Karosserie des Fahrzeuges abschließt. Wird das Ausstellfenster beispielsweise
durch Betätigung eines Kniehebeis oder einer sonstigen Einrichtung, die auch antreibbar
sein kann, zu sehr auf die Dichtung gedrückt, kann es zu Beschädigungen an der Dichtung,
im schlimmsten Falle an dem Ausstellfenster kommen. Erfolgt keine ausreichende Anlage
an der Dichtung, kann es zu Undichtigkeiten kommen, so daß Wasser in das Fahrzeug
eindringen kann und unschöne Windgeräusche während der Fahrt entstehen können. Zu
diesem Zweck ist die Toleranzausgleichsvorrichtung vorgesehen, mittels der die korrekte
Lage des Ausstellfensters im geschlossenen Zustand eingestellt werden kann. Diese
bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsvorrichtung stellt jedoch
keine Beschränkung der Erfindung auf sonstige Anwendungsgebiete dar.
[0018] Ausführungsbeispiele für die Toleranzausgleichsvorrichtung sind daher im folgenden
beschrieben und in den Figuren gezeigt.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine Toleranzausgleichsvorrichtung zur Anwendung bei einem Seitenausstellfenster,
- Figuren 2 - 4:
- Außenansichten der Toleranzausgleichsvorrichtung,
- Figur 5:
- einen Schnitt durch eine Toleranzausgleichsvorrichtung.
[0020] In Figur 1 ist eine Toleranzausgleichsvorrichtung 1 in einer Bohrung eines Seitenausstellfensters
2 derart angeordnet, daß ein Kopf 3 der Toleranzausgleichsvorrichtung 1 an einer Seite
des Seitenausstellfensters 2 anliegt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Seitenausstellfensters
2 ist eine Unterhülse 4 angeordnet. Der Kopf 3 und die Unterhülse 4 bilden dabei die
Aufnahme für das Seitenausstellfenster 2. Zu der Unterhülse 4 ist eine Oberhülse 5
angeordnet. Die Oberhülse 5 besitzt eine Aufnahme 6, an der ein Betätigungshebel 7
einer Betätigungseinrichtung für das Seitenausstellfenster 2 befestigt ist. In dieser
Ausführungsform ist die Toleranzausgleichsvorrichtung sowohl für automatische als
auch für manuelle Betätigungsvorrichtungen einsetzbar. Anstelle der in Figur 1 gezeigten
Befestigung der Oberhülse 5 an dem Seitenausstellfenster 2 mittels des Kopfes 3 und
der Unterhülse 4 ist es denkbar, daß das Seitenausstellfenster 2 kein Loch zur Durchführung
der Unterhülse 4 aufweist, sondern das die Oberhülse 5 auf der Oberfläche des Seitenausstellfensters
2 flächig aufgeklebt wird. Allgemein und somit unabhängig von der Ausführungsform
ist es also vorgesehen, die Toleranzausgleichsvorrichtung an dem Seitenausstellfenster
2 mittels einer Klebeverbindung zu befestigen. Dies erspart das Einbringen eines Loches
in dem Seitenausstellfenster 2 und verringert den Montageaufwand, da sich eine Klebeverbindung
schneller realisieren läßt als zum Beispiel die Montage der Elemente Kopf 3, Unterhülse
4 und Oberhülse 5.
[0021] Weiterhin ist ein Ansteuerhebel 8 vorgesehen, der auf einer Antriebsachse 9 angeordnet
ist. Auf dieser Antriebsachse 9 wiederum ist ein Zahnrad 10 drehfest mit der Antriebsachse
9 verbunden, wobei das Zahnrad 10 mit einer Schnecke 11 kämmt. Die Schnecke 11 ist
am Ende einer Drehwelle 12 angeordnet, wobei das von der Schnecke 11 abgewandte Ende
der Drehwelle 12 zu einem Drehantrieb (in Figur 1 nicht dargestellt) führt, bei der
es sich zum Beispiel um einen Elektromotor, gegebenenfalls mit einer Untersetzung
oder einer Übersetzung, handelt. Die genannten Bauteile einschließlich der Drehwelle
12 sind in einem Gehäuse 13 angeordnet, wobei das Gehäuse 13 an einer Karosserie des
Fahrzeuges angeordnet ist. Das heißt, daß durch Antrieb des Betätigungshebels 7 das
Seitenausstellfenster 2 von seiner geschlossenen Position in eine geöffnete Position
oder Zwischenpositionen gebracht werden kann, wobei die Toleranzausgleichsvorrichtung
1 dazu vorgesehen ist, die korrekte Lage des Seitenausstellfensters 2 in seiner geschlossenenen
Position einzustellen. Wenn man berücksichtigt, daß eine in der Figur 1 gezeigte Anordnung
zum Beispiel bei Kleinwagen oder auch Coupés Verwendung findet, stellt sich von alleine
die Problematik dar, daß der gesamte Bauraum nur gering ist und die Toleranzausgleichsvorrichtung
1 schlecht erreichbar ist. Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen versteht
es sich einschließlich der in der Einleitung gemachten Ausführungen von selbst, daß
eine Anwendung der in der DE 198 03 261.2 beschriebenen Toleranzausgleichsvorrichtung
Probleme bereitet.
[0022] Figur 2 zeigt die Toleranzausgleichsvorrichtung 1, wobei hier zu erkennen ist, daß
den beiden Teilen 4, 5 (Untehülse, Oberhülse) ein Justagering 14 zugeordnet ist, mittels
dem die Distanz der Unterhülse 4 zu der Oberhülse 5 längs der Längsachse verändert
werden kann. Zur Abdeckung eines etwaig auftauchenden Spaltes ist eine Führungshülse
15 vorgesehen, deren Ausgestaltung und Funktion noch in Figur 5 gezeigt und beschrieben
wird. Ergänzend ist noch in Figur 2 gezeigt, daß zwischen dem inneren, radialen Außenumfang
des Kopfes 3 und dem Seitenausstellfenster 2 eine Dichtung 16 eingelegt ist.
[0023] Bei der Anwendung der Toleranzausgleichsvorrichtung 1 bei Seitenausstellfenstern
2 ist noch zu berücksichtigen, daß bei der Montage und bei dem anschließenden Toleranzausgleich
ein Halten oder Verdrehen des Kopfes 3 der Unterhülse 4 nicht möglich ist, da dieser
Kopf 3 so gestaltet ist, daß eine Krafteinwirkung mit oder ohne Werkzeug nicht möglich
ist. Dies versteht sich von selbst, da der Kopf 3 beim eingebauten Seitenausstellfenster
2 nach außen zeigt und aus Diebstahlsicherungsgründen nicht lösbar sein darf. Von
daher ist die erfindungsgemäße Toleranzausgleichsvorrichtung 1, die auch noch im folgenden
beschrieben wird, erforderlich, da der Kopf 3 beziehungsweise die Unterhülse 4 zum
Toleranzausgleich nicht zur Verfügung steht.
[0024] Figur 3 zeigt die Toleranzausgleichsvorrichtung 1 bei Betrachtung von oben, wobei
hier eine Schraube 17 erkennbar ist, mittels der die Unterhülse 4 (einschließlich
des Kopfes 3) und die Oberhülse 5 nach dem erfolgten Toleranzausgleich zueinander
feststellbar sind.
[0025] Figur 4 zeigt noch einmal eine beispielhafte Ausgestaltung der Toleranzausgleichsvorrichtung
1 von der Seite, wobei aufgrund der Aufnahme 6 für weitere Bauteile (im Falle der
Figur 1 die Aufnahme des Betätigungshebels 7) es sich verbietet, daß die Oberhülse
5 durch Rotation zum Toleranzausgleich herangezogen werden könnte.
[0026] In Figur 5 ist die in den Figuren 2 bis 4 in ihren Außenkonturen dargestellte Toleranzausgleichsvorrichtung
1 im Schnitt dargestellt, wobei es sich hier um eine bevorzugte Konstruktion handelt,
die entsprechend der geforderten Funktion und auch im Hinblick auf den vorhandenen
Bauraum beziehungsweise den geforderten Toleranzausgleich im Hinblick insbesondere
auf Länge beziehungsweise Durchmesser verändert werden kann, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
[0027] Neben den schon in den vorangegangenen und mit den gleichen Bezugsziffern versehenen
Elementen ist in Figur 5 gezeigt, daß im Inneren der Toleranzausgleichsvorrichtung
1 ein Führungskern 18 angeordnet ist, der mehrere Funktionen übernimmt. Der Führungskern
18 weist einerseits eine Sack-Loch-Bohrung 19 auf, die mit einem Innengewinde 20 versehen
ist. In dieses Innengewinde 20 ist die Schraube 17 zum Feststellen der beiden Teile
(Unterhülse 4, Oberhülse 5) eingeschraubt.
[0028] Weiterhin weist der Führungskern 18 ein Außengewinde 21 auf, auf das der Justagering
14 mit einem entsprechenden Innengewinde) insbesondere einem Feingewinde) aufgeschraubt
ist.
[0029] Weiterhin ist bei der Ausgestaltung der Toleranzausgleichsvorrichtung 1 gemäß der
Figur 5 zu erkennen, daß der Justagering 14 einen radial umlaufenden, konzentrisch
gestalteten Schenkel 22 aufweist, in welchen ein in Richtung des Justageringes 14
gerichteter, ebenfalls umlaufender Schenkel 23 eingreifen kann. Durch Relativbewegung
der beiden Schenkel 22, 23 durch axiale Verstellung des Justageringes 14 entlang der
Längsachse ist somit immer der Bereich des Außengewindes 21 des Führungskernes 18
abgedeckt, so daß dieser von außen nicht sichtbar ist und damit vor Verschmutzungen
und sonstigen Beschädigungen geschützt ist. Anstelle des in Figur 5 gezeigten Formschlusses
der Schenkel 22, 23 ist es auch denkbar, daß im Endbereich der Führungshülse 15, in
welchem sich die Schenkel 23 befinden, elastisch verformbare Abschlüsse angeordnet
sind, die von den Schenkeln 22 oder allgemein von der Unterseite des Justageringes
14 zusammengedrückt werden können beziehungsweise bei einer Bewegung des Justageringes
14 in die andere Richtung der Bewegung des Justageringes 14 folgen.
[0030] Weiterhin ist noch gezeigt, daß der Justagering 14 eine umlaufende Nut 24 aufweist,
in welche ein umlaufender Steg 25, der an der Oberhülse 5 angeordnet ist, eingreift.
Dadurch wird beim Toleranzausgleich, das heißt beim axialen Verstellen des Justageringes
14 bei Betrachtung der Figur 5 nach oben oder unten eine gute Führung erreicht; zum
anderen ist gewährleistet, daß durch diese Führung die Stabilität der gesamten Toleranzausgleichsvorrichtung
1 erhöht wird.
[0031] Zusätzlich ist noch gezeigt, daß die Unterhülse 4 mit ihrem Kopf 3 eine Bohrung mit
einem Innengewinde 26 zur Aufnahme des Führungskernes 18 aufweist, wobei zur Montage
der Führungskern 18 seinerseits ein Außengewinde 27 aufweist, mit welchem er in das
Innengewinde 26 der Unterhülse 4 und den Kopf 3 eingeschraubt wird. Weiterhin weist
der Führungskern 18 zur Lagefixierung des Seitenausstellfensters 2 noch einen radialen
Steg 28 auf.
[0032] Die Montage der Toleranzausgleichsvorrichtung 1 und der anschließende Toleranzausgleich
erfolgen wie folgt:
[0033] Das Seitenausstellfenster 2 weist eine Bohrung auf, durch welche von der einen Seite
die Unterhülse 4 durchgeschoben wird, bis die Innenseite des Kopfes 3 mit der Dichtung
16 auf der Außenfläche des Seitenaussteilfensters 2 aufliegt. Dann erfolgt das Einsetzen
der Führungshülse 15 konzentrisch um die Unterhülse 4, wobei die Führungshülse 15
in diesem Bereich auch Dichtungsfunktionen übernimmt oder übernehmen kann. Anschließend
wird der Führungskern 18 mit seinem Außengewinde 27 in das Innengewinde 26 der Unterhülse
4 eingeschraubt, wodurch auch die Führungshülse 15 festgesetzt wird.
[0034] Die Festsetzung der Führungshülse 15 erfolgt mittels des radialen Steges 28 des Führungskernes
18, wobei zusätzlich oder alternativ zu der Führungshülse 15 beziehungsweise deren
Schenkel 23 am äußeren Ende des Steges 28 diese Schenkel zur Abdeckung des Außengewindes
21 angeordnet sein können. Denkbar ist auch, die Führungshülse 15 wegzulassen und
eine elastisch verformbare Verbindung zwischen dem radialen Steg 28 und den Schenkeln
22, zum Beispiel in Form einer Gummimanschelle, herzustellen.
[0035] Nachdem nun der Führungskern 18 an dem Seitenausstellfenster 2 festgesetzt ist, erfolgt
ein Aufschrauben des Justageringes 14 mit seinem Innengewinde 20 auf das Außengewinde
21 des Führungskernes 18, so daß danach ein Einsetzen des umlaufenden Steges 25 der
Oberhülse 5 in die umlaufende Nut 24 des Justageringes 14 erfolgen kann. Anschließend
erfolgt ein Einsetzen der Schraube 17 in das Innengewinde 20, so daß zunächst alle
Elemente zueinander lagefixiert sind. Befindet sich nun das Seitenausstellfenster
2 in seiner Sollposition, das heißt, daß die Dichtung des Seitenausstellfensters 2
im korrekten Maße zusammengedrückt ist, und erfolgte eine Anbindung der Aufnahme 6
an den Betätigungshebel 7 und die sich an den Betätigungshebel 7 anschließenden weiteren
Elemente, wird der Justagering 14 manuell oder automatisiert soweit verdreht, bis
die Unterhülse 4 über den Führungskern 18 und den Justagering 14 einen Formschluß
mit der Oberhülse 5 bilden. Dies erfolgt leicht und schnell, da die Schraube 17 noch
nicht angezogen ist. Ist der Formschluß hergestellt, wird die Schraube 17 (oder vergleichbare
Mittel) angezogen, wodurch beim Anziehen der Schraube 17 der einmal eingestellte Formschluß
nicht verändert wird. Wird als Gewinde zwischen dem Innengewinde des Justageringes
14 und dem Außengewinde 21 des Führungskernes 18 ein Feingewinde eingesetzt, erhöht
sich dadurch die Reproduzierbarkeit der eingestellten Distanz zwischen der Oberhülse
5 und der Unterhülse 4 beim Lösen der Schraube 17, wobei gleichzeitig eine Reduzierung
der Bauhöhe aufgrund des Feingewindes möglich ist.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1.
- Toleranzausgleichsvorrichtung
- 2.
- Seitenausstellfenster
- 3.
- Kopf
- 4.
- Unterhülse
- 5.
- Oberhülse
- 6.
- Aufnahme
- 7.
- Betätigungshebel
- 8.
- Ansteuerhebel
- 9.
- Antriebsachse
- 10.
- Zahnrad
- 11.
- Schnecke
- 12.
- Drehwelle
- 13.
- Gehäuse
- 14.
- Justagering
- 15.
- Führungshülse
- 16.
- Dichtung
- 17.
- Schraube
- 18.
- Führungskern
- 19.
- Sacklochbohrung
- 20.
- Innengewinde
- 21.
- Außengewinde
- 22.
- Schenkel
- 23.
- Schenkel
- 24.
- Umlaufende Nut
- 25.
- Umlaufender Steg
- 26.
- Innengewinde
- 27.
- Außengewinde
- 28.
- Radialer Steg
1. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) zum Verbinden von Bauteilen, die zumindest zwei
Teile (Unterhülse 4, Oberhülse 5) aufweist, wobei die Teile (4, 5) axial zueinander
positionierbar und feststellbar sind sowie beide Teile (4, 5) mit Aufnahmen (3, 6)
für die Bauteile verbunden sind, gekennzeichnet durch einen axial einstellbaren Justagering
(14), der verstellbar an einem der Teile (4, 5) angeordnet ist.
2. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterhülse 4 einen Führungskern (18) aufweist, der den Justagering (14) aufnimmt.
3. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Justagering (14) klemmbar ist.
4. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Justagering (14) ein Innengewinde aufweist, mit dem er auf ein Außengewinde (21) des
Führungskernes (18) aufschraubbar ist.
5. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungskern (18) ein Innengewinde (20) aufweist, in das Mittel [Schraube
(17)] zur Feststellung der beiden Teile (4, 5) zueinander einsetzbar sind.
6. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Justagering (14) eine aufgerauhte Umfangsoberfläche aufweist.
7. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an einem der Teile (4, 5), insbesondere an der Unterhülse (4),
eine Führungshülse (15), die das jeweils andere Teil (5, 4), insbesondere die Oberhülse
(5), zumindest teilweise umschließt oder von diesem zumindest teilweise umschlossen
wird, angeordnet ist.
8. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem einen Teil (4, 5), insbesondere der Oberhülse (5)
und dem Justagering (14) Führungen [umlaufende Nut (24), umlaufender Steg (25)] vorgesehen
sind.
9. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bauteil mittels des einen Teiles, insbesondere der Untehülse
(4), einschließlich eines Kopfes (3) des einen Teiles (4) und des Führungskernes (18)
gehalten wird.
10. Toleranzausgleichsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch die Anwendung bei einem Ausstellfenster eines Fahrzeuges, insbesondere eines
Personenkraftwagens.