[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Einspritzkühler zur Temperaturregelung von überhitztem
Dampf gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Dampfkühler werden zwischen Dampfsystemen unterschiedlichen Temperaturniveaus eingesetzt,
um bei verschiedenen Betriebszuständen eine definierte Temperatur einzustellen und/oder
die nachfolgenden Anlageteile vor unzulässig hoher Beanspruchung zu schützen.
[0003] Ein nach dem Oberbegriff bekannter Einspritzkühler ist aus der EP 0 682 762 B1 bekanntgeworden
und hat sich in der Praxis bewährt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und kostengünstige Alternative zum Stand
der Technik, mit kompakter Einspritzkühlerbauweise und optimaler Kühlwasser- und Dampfdruckregelung
zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0006] Die sich daran anschließenden Unteransprüche beinhalten Gestaltungsmerkmale, die
vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.
[0007] Der Einspritzkühler gemäß der Erfindung besitzt eine Wasser-Zuführarmatur mit integriertem
Kühlwasser-Regelventil und ein sich an die Zuführarmatur anschließendes, eine oder
mehrere Düsen aufweisendes, in das Dampfrohr hineinragendes Düsenrohr.
[0008] Diese Düsen sind einfach aufgebaut und arbeiten störungsfrei mit einem federbelasteten
Düsenstift mit Kegelspitze, welche mit einem Ausspritzloch zusammenwirkt. Die wirksame
Kegelspitzen-Ausspritzlochfläche zur Beaufschlagung mit Kühlwasser wirkt der Feder
entgegen und gleichzeitig den auf die andere, eine Kolbenfläche bildende und vom Dampfdruck
beaufschlagte Düsenstift-Stirnseite.
[0009] Es ist bevorzugt, die Düsen mit unterschiedlichen Öffnungsdrücken auszustatten, so
daß je nach Dampfdruck im Dampfrohr und entgegenwirkendem Kühlwasserdruck eine oder
mehrere Düsen geöffnet werden. Aufgrund dieser Düsen und der Druckverhältnisse zwischen
Kühlwasser, Düsen- und Dampfdruck ist ein optimales Aussprühen, d.h. ein tropfenfreies
Aussprühen des Kühlwassers für die Temperaturregelung des überhitzten Dampfes erreicht
worden. Das Regelventil kann einstufig ausgeführt sein, da immer ausreichend Gegendruck
im System vorhanden ist.
[0010] Anhand der Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen in ein Dampfrohr eingesetzten Einspritzkühler mit integriertem
Regelventil und mehreren am Düsenrohr vorgesehenen Düsen,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt in vergrößerter Darstellung einer Düse.
[0011] Der Einspritzkühler zur Temperaturregelung von überhitztem Dampf weist eine an einem
Dampfrohr (1) festlegbare, wie anflanschbare, Kühlwasser-Zuführarmtur (2) und ein
davon abgehendes und in das Dampfrohr (1) hineinragendes Düsenrohr (3) auf.
[0012] Die Zuführarmatur (2) weist ein den Wasserdruck im Düsenrohr (3) einstellendes Regelventil
(4) auf und das Düsenrohr (3) ist mit mindestens einer sich in Abhängigkeit vom Wasser-
und Dampfdruck (P2,P1) einstellenden Düse (5) ausgestattet.
[0013] Das Regelventil (4) ist einstufig ausgebildet und hat eine in Längsrichtung des Düsenrohres
(3) stufenlos verschiebbare Verstellstange (4a) mit einem Drosselkörper (4b), welcher
mit einem in Wasser-Zuführrichtung (Z) hinter dem Wasser-Eintrittskanal (6) der Zuführarmatur
(2) liegenden Durchflußkanal (7) zusammenwirkt.
[0014] Der Durchflußkanal (7) des Regelventiles (4) ist im Querschnitt kleiner als der Innenquerschnitt
(3a) des Düsenrohres (3) ausgeführt.
[0015] Die Düse (5) liegt im Düsenrohr (3) quer zur Längsrichtung des Düsenrohres (3) und
in Längsrichtung des Dampfrohres (1).
[0016] In bevorzugter Weise ist das Düsenrohr (3) mit mehreren, z.B. mit drei in gleichem
Abstand übereinander angeordneten, parallelen Düsen (5) ausgestattet, wie Fig. 1 zeigt.
[0017] Das Düsenrohr (3) ist an seinem im Dampfrohr (1) liegenden (unteren) Ende geschlosssen
und der Innenraum (3a) des Düsenrohres (3) setzt sich nach oben in der Zuführarmatur
(2) bis zum Durchflußkanal (7) hin fort. Das Düsenrohr (3) ist einstückig mit der
Zuführarmatur (2) ausgebildet. Die Zuführarmatur (2) läßt sich durch eine Flanschverbindung
(8) außen am Dampfrohr (1) festlegen und das Düsenrohr (3) ragt mit seinen Düsen (5)
durch eine entsprechend große Öffnung (9) des Dampfrohres (1) in dasselbe hinein.
[0018] Jede Düse (5) hat einen das Düsenrohr (3) quer durchsetzenden, im Düsenrohr (3) festgelegten
rohrförmigen Düsentopf (10), mit mindestens einer im Topfmantel (10a) innerhalb des
Düsenrohres (3) liegenden Wasser-Eintrittsöffnung (11), einem im Düsentopf (10) unter
Federspannung (12) stehenden Düsenstift (13) und eine ein Ausspritzloch (14) zeigende,
auf das offene, aus dem Düsenrohr (3) herausragende Topf-Stirnende aufgeschraubte
Kappe (15), wobei der Düsenkopf (13) mit einer endseitigen Spitze (16) mit dem Ausspritzloch
(14) zusammenwirkt und das andere aus dem Topfboden (10b) herausstehende Ende des
Düsenstiftes (13) eine vom Dampfdruck (P1) beaufschlagte Kolbenfläche (A2) bildet.
[0019] Die Spitze (16) des Düsenstiftes (13) ist in bevorzugter Weise von einem Kegel gebildet.
[0020] Das Ausspritzloch (14) in der Kappe (15) bildet einen mit der Düsenstiftspitze (16)
zusammenwirkenden Zylinderabschnitt, an den sich ein nach außen konisch erweiternder
Ausspritzabschnitt (14a) anschließt.
[0021] Der Düsenstift (13) wird mit einem Führungsbund (17) im Düsentopf (10) verschiebegeführt
und im Führungsbund (17) sind mehrere Durchflußlöcher (18) für das in den Düsentopf
(10) einströmende Kühlwasser ausgenommen.
[0022] Der Düsenstift (13) lagert in dem Topfboden (10b) benachbarten, zwischen Druckscheiben
(20) angeordneten Dichtungen (19) verschiebegeführt und zwischen einer Druckscheibe
(20) und dem Führungsbund (17) ist eine den Düsenstift (13) in Richtung Kappe (15)
beaufschlagende Druckfeder (12) um den Düsenstift (13) angeordnet.
[0023] Die Öffnungsgröße und somit der Ausspritzdruck der Düse (5) wird durch die Differenz
zwischen vom Kühlwasser beaufschlagten Kegel-Ringfläche (AR) des in das die Fläche
(A1) ergebenden Ausspritzloch (14) eingreifenden Düsenstiftkegels (16) und der vom
Dampfdruck (P1) beaufschlagten Düsenstift-Kolbenfläche (A2) in Abhängigkeit vom Kühlwasserdruck
(P2) geregelt.
[0024] Bei der Anordnung mehrerer Düsen (5) werden diese zur Bildung verschiedener Öffnungsdrücke
unterschiedlich ausgelegt; dabei lassen sich zur Einstellung unterschiedlicher Öffnungsdrücke
die Ausspritzlöcher (14) mit verschieden großen Durchmessern ausstatten oder die Düsenstifte
(13) können verschiedene Kegelspitzen (spitze oder flachere Kegel) haben oder aber
die Druckfedern (12) sind in der Druckkraft verschieden groß ausgelegt oder die Düsenstifte
(13) besitzen verschieden große Durchmesser.
[0025] Das Kühlwasser wird durch das Regelventil (4) in der Durchflußmenge und somit im
Druck (P2) geregelt und in das Düsenrohr (3) eingebracht und entsprechend der Auslegung
der Düse(n) (5) baut sich im Düsenrohr (3) ein Druck auf.
[0026] Das Kühlwasser strömt durch das oder die Löcher (11) in den Düsentopf (10) ein und
wirkt auf die Ringfläche (AR) zwischen Kegelspitze (16) und Ausspritzlochfläche (A1)
ein und öffnet mit kleinerem oder größerem Hub (H) des Düsenstiftes (13) entgegen
der Federkraft (12) die Düse (15) und das Kühlwasser spritzt zur Dampfreduzierung
und Temperaturregelung aus.
[0027] Beispiel für den Einspritzkühler:
Beim Einsatz von drei Düsen (5) hat die untere einen Öffnungsdruck von 10 bar, die
mittlere von 15 bar und die obere von 20 bar.
[0028] Der Dampfdruck (P1) im Dampfrohr, der auf die Düsenstift-Kolbenflächen (A2) einwirkt,
entspricht 10 bar, somit herrscht Druckausgleich zwischen Dampf- und Kühlwasserdruck
(P1,P2) und die Düsen (5) sind geschlossen.
[0029] Bei Erhöhung des Kühlwasserdruckes (P2) auf etwa 11 bar wird die untere Düse (5)
entgegen dem Dampfdruck (D) geöffnet und Kühlwasser spritzt aus.
[0030] A2 > A1 und die wirksame Druckfläche des Kühlwassers ist AR. Zum Öffnen der Düse(n)
(5) muß P2 >> P1 sein.
[0031] Der zum Öffnen der Düse notwendige Überdruck

errechnet sich unter Berücksichtigung der Federkraft (FD) der Druckfeder (12) nach
der Formel

.
[0032] Die Düsen (5) sind in Durchströmrichtung des Dampfes angeordnet und sprühen in dieser
Durchströmrichtung Kühlwasser aus; das Kühlwasser kann aber auch entgegen der Dampf-Strömrichtung
ausgespritzt werden.
1. Einspritzkühler zur Temperaturregelung von überhitztem Dampf, mit einer an einem Dampfrohr
(1) festlegbaren Kühlwasser-Zuführarmatur (2) und einem davon abgehenden und in das
Dampfrohr (1) hineinragenden Düsenrohr (3), wobei die Zuführarmatur (2) ein den Wasserdruck
(P2) im Düsenrohr (3) einstellendes Regelventil (4) aufweist und das Düsenrohr (3)
mit mindestens einer sich in Abhängigkeit vom Wasser- und Dampfdruck (P2,P1) einstellenden
Düse (5) ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Düse (5) einen das Düsenrohr (3) quer durchsetzenden,
im Düsenrohr (3) festgelegten rohrförmigen Düsentopf (10) mit mindestens einer im
Topfmantel (10a) innerhalb des Düsenrohres (3) liegenden Wasser-Eintrittsöffnung (11),
einem im Düsentopf (10) unter Federspannung (12) stehenden Düsenstift (13) und eine
ein Ausspritzloch (14) zeigende, auf das offene, aus dem Düsenrohr (3) herausragende
Topf-Stirnende aufgeschraubte Kappe (15) aufweist, wobei der Düsenstift (13) mit einer
endseitigen Spitze (16) mit dem Ausspritzloch (14) zusammenwirkt und das andere aus
dem Topfboden (10b) herausstehende Stirnende des Düsenstiftes (13) eine vom Dampfdruck
(P1) beaufschlagte Kolbenfläche (A2) bildet.
2. Einspritzkühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelventil (4) mindestens
einstufig ausgebildet ist und eine in Längsrichtung des Düsenrohres (3) stufenlos
verschiebbare Verstellstange (4a) mit einem Drosselkörper (4b) hat, welcher mit einem
in Wasser-Zuführrichtung (Z) hinter dem Wasser-Eintrittskanal (6) der Zuführarmatur
(2) liegenden Durchflußkanal (7) zusammenwirkt.
3. Einspritzkühler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußkanal
(7) des Regelventiles (4) im Querschnitt kleiner als der Innenquerschnitt des Düsenrohres
(3) ist.
4. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düse (5) im Düsenrohr (3) quer zur Längsrichtung des Düsenrohres (3) und in Längsrichtung
des Dampfrohres (1) angeordnet ist.
5. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Düsenrohr mit mindestens zwei übereinander angeordneten Düsen (5) ausgestattet ist.
6. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Düsenrohr (3) an seinem im Dampfrohr (1) liegenden (unteren) Ende geschlosssen und
der Innenraum (3a) des Düsenrohres (3) sich nach oben in der Zuführarmatur (2) bis
zum Durchflußkanal (7) hin fortsetzt.
7. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spitze (16) des Düsenstiftes (13) in bevorzugter Weise von einem Kegel gebildet ist.
8. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausspritzloch (14) in der Kappe (15) einen mit der Düsenstiftspitze (16) zusammenwirkenden
Zylinderabschnitt bildet, an den sich ein nach außen konisch erweiternder Ausspritzabschnitt
(14a) anschließt.
9. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Düsenstift (13) mit einem Führungsbund (17) im Düsentopf (10) verschiebegeführt ist
und im Führungsbund (17) mehrere Durchflußlöcher (18) für das in den Düsentopf (10)
einströmende Kühlwasser ausgenommen sind.
10. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Düsenstift (13) in dem Topfboden (10b) benachbarten Dichtungen (19) und Druckscheiben
(20) verschiebegeführt ist und zwischen einer Druckscheibe (20) und dem Führungsbund
(17) eine den Düsenstift (13) in Richtung Kappe (15) beaufschlagende Druckfeder (12)
um den Düsenstift (13) angeordnet ist.
11. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungsgröße und somit der Ausspritzdruck der Düse (5) durch die Differenz zwischen
der vom Kühlwasser beaufschlagten Kegel-Ringfläche (AR) des in das die Fläche (A1)
ergebenden Ausspritzloch (14) eingreifenden Düsenstiftkegels (16) und der vom Dampfdruck
(P1) beaufschlagten Düsenstift-Kolbenfläche (A2) in Abhängigkeit vom Kühlwasserdruck
(P2) unter Berücksichtigung der Federkraft (12) geregelt wird.
12. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Anordnung mehrerer Düsen (5) diese zur Bildung verschiedener Öffnungsdrücke (bar)
unterschiedlich ausgelegt sind.
13. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Einstellung unterschiedlicher Öffnungsdrücke die Ausspritzlöcher (14) verschieden
große Durchmessern haben.
14. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Einstellung unterschiedlicher Öffnungsdrücke die Düsenstifte (13) verschiedene Kegelspitzen
haben.
15. Einspritzkühler nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Einstellung unterschiedlicher Öffnungsdrücke die Druckfedern (12) in der Druckkraft
verschieden groß ausgelegt sind.
16. Einspritzkühlr nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Einstellung unterschiedlicher Öffnungsdrücke die Düsenstifte (13) verschieden große
Durchmesser haben.