[0001] Verfahren zum Abgleichen eines Widerstandes in einer integrierten Schaltung und Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abgleichen eines Widerstandes in einer integrierten
Schaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0003] Widerstände in integrierten Schaltungen, insbesondere in MOS-Technologie, weisen
in der Regel einen Toleranzbereich von bis zu ±30% ihres Nennwertes auf. Genauere
Widerstandswerte konnten bisher nur in aufwendigen Abgleichverfahren durch Lasereinschnitte
in die Widerstandsfläche erreicht werden. Nachteilig an diesen Verfahren ist, daß
solche Widerstände materialbedingt temperaturabhängig sind.
[0004] Aus DE 19520735 A1 ist eine Schaltungsanordnung zum Erfassen des Laststroms eines
Leistungs-Halbleiterbauelements bekannt, welche eine Reihenschaltung eines an Masse
liegenden Meßwiderstandes und eines steuerbaren Widerstandes aufweist, der so eingestellt
wird, daß der Meßstrom dem Laststrom proportional wird.
[0005] Aus DE 4101492 A1 ist eine Schaltungsanordnung zum Erfassen des durch einen Verbraucher
und eine Endstufe fließenden Laststroms bekannt, bei welcher in einem mit dem Laststromkreis
verbundenen Schaltungszweig mittels eines steuerbaren Widerstandes dessen Strom so
gesteuert wird, daß dieser an einem Widerstand eine zum Laststrom proportionale Spannung
erzeugt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
welches in der Lage ist, einen Widerstand in einer integrierten Schaltung auf wesentlich
engere Toleranzwerte abzugleichen und dessen Temperaturabhängigkeit zu eliminieren.
Aufgabe der Erfindung ist es auch, eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1 und
bezüglich der Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 3 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß zum Abgleich des Widerstandes
lediglich eine am abzugleichenden Widerstand abfallende Istspannung mittels einer
externen Regelschaltung einer vorgegebenen Sollspannung anzugleichen ist. Ein weiteren
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß auf diese Weise abgeglichene Widerstände
temperaturunabhängig sind, weil der Abgleichvorgang kurz vor Verwendung des Widerstandes
bei der jeweiligen Temperatur stattfindet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind
Toleranzwerte um den Sollwert von bis zu ca. ±4% erzielbar.
[0009] Ein schematisches Ausführungsbeispiel einer erfindunggemäßen Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 ein Schaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 den Verlauf der Gate-Spannung Ug über der Zeit, und
Figur 3 den Verlauf des Widerstandwertes RM über der Zeit.
[0010] Figur 1 zeigt einen in einer nicht dargestellten integrierten Schaltung IS angeordneten
Feldeffekttransistor M1, dessen Drain-Source-Strecke als steuerbarer Widerstand in
Reihe mit einem ebenfalls integrierten Widerstand R1 angeordnet ist. Der Source-Anschluß
des Feldeffekttransistors M1 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit dem Masseanschluß
GND der Schaltung IS verbunden. Die Reihenschaltung aus Drain-Source-Strecke des Feldeffekttransistors
M1 und Widerstand R1 stellt in diesem Ausführungsbeispiel den abzugleichenden, d.h.,
möglichst genau auf einen vorgegebenen Wert einzustellenden Widerstand RM dar.
[0011] Zwischen dem Gateanschluß G des Feldeffekttransistors M1 und dem Masseanschluß GND
ist ein Kondensator C1 angeordnet. Der Gateanschluß G ist über einen (Ein-AUS-)Schalter
S2 und einen mit ihm in Reihe liegenden ersten Umschalter S1 entweder über einen Ladewiderstand
R3 mit einer Spannungsquelle V1 oder über einen Entladewiderstand R2 mit dem Masseanschluß
GND verbunden. (Das Laden und Entladen des Kondensators C1 kann jedoch auch auf andere
Weise erfolgen, beispielsweise über aufladende und entladende Stromquellen.) Der erste
Umschalter S1 wird vom Ausgangssignal V
OP eines als Komparator geschalteten Operationsverstärkers OP angesteuert, dessen invertierendem
Eingang "-" eine vorgegebene Referenzspannung V
ref, wie nachstehend erläutert, zugeführt wird.
[0012] Der Widerstand RM (in diesem Ausführungsbeispiel also R1, der jedoch auch zwischen
Sourceanschluß und Massebezugspotential GND liegen kann) ist mit dem nichtinvertierenden
Eingang "+" des Operationsverstärkers OP sowie über einen zweiten Umschalter S3 in
der gezeichneten Stellung mit einer Referenzstromquelle I
ref, und in der anderen Stellung mit der nicht dargestellten integrierten Schaltung IS,
in welcher der abgeglichene Widerstand RM verwendet werden soll, verbunden..
[0013] Von der Referenzstromquelle I
ref fließt ein Konstantstrom I
M, beispielsweise 300µA, durch

. Wenn der Widerstand RM einen Wert von beispielsweise 10kΩ aufweisen soll, so muß
an ihn bei einem Strom I
M = 300µA eine Spannung

abfallen. Dazu wird der Istwert der Spannung V
RM im Komparator (Operationsverstärker OP) mit einer vorgegebenen Referenzspannung (als
Sollwert) V
ref = 3V verglichen. In der gezeichneten Abgleich-Stellung der Schalter S2 und S3, die
von außen synchron gesteuert werden, sei angenommen, daß der Widerstand RN (hier R1
+ M1) zu groß und dementsprechend auch die Spannung V
RM größer als die Referenzspannung V
ref ist. Da der Widerstand R1 sich nur mit der Temperatur ändern kann, muß der Widerstand
der Drain-Source-Strecke des Feldeffekttransistors M1 verkleinert werden, wozu seine
Gatespannung V
G vergrößert werden muß.
[0014] Dies geschieht dadurch, daß, vom Ausgangssignal V
OP des Operationsverstärkers OP gesteuert, der erste Umschalter S1 in die gezeichnete
Stellung gebracht wird, wodurch der Kondensator C1 von der Spannungsquelle V1 über
den Ladewiderstand R3 aufgeladen wird. Dadurch wird der Widerstand der Drain-Source-Strecke
des Feldeffekttransistors M1 und damit die Spannung V
RM verkleinert.
[0015] Wird anschließend der Istwert der Spannung V
RM kleiner als der Sollwert der Referenzspannung V
ref, so wird der erste Umschalter S1 vom Ausgangssignal V
OP des Operationsverstärkers OP in die andere Stellung gebracht, wodurch der Kondensator
C1 über den Entladewiderstand R2 entladen wird. Dadurch wird der Widerstand über der
Drain-Source-Strecke des Feldeffekttransistors M1 und mit ihn der Istwert der Spannung
V
RM wieder größer.
[0016] Der Istwert der Spannung V
RM pendelt dann um den vorgegebenen Sollwert der Referenzspannung V
ref. Die Bauelemente OP, V1, C1, S1, R2 und R3 stellen demnach einen Zweipunktregler
dar. Wenn der erste Umschalter S1 zwischen seinen beiden Schaltstellungen hin- und
herpendelt, hat der Widerstand RM seinen Sollwert von etwa RM ±4% erreicht.
[0017] Eng tolerierte Widerstandswerte können auf die gleiche Weise auch ohne integrierten
Widerstand R1 erzeugt werden, indem lediglich die Drain-Source-Strecke des Feldeffekttransistors
M1 als Widerstandswert RM dient.
[0018] Nach Beendigung des Abgleichvorgangs wird die Regelschaltung samt der Referenzstromquelle
I
ref abgeschaltet, d.h., es werden (durch einen Befehl der integrierten Schaltung IS oder
von außerhalb) der Schalter S2 geöffnet und der zweite Umschalter in seine andere
Stellung umgeschaltet. Dadurch wird der Widerstand RM mit der integrierten Schaltung
IS verbunden und die Gatespannung V
G für eine bestimmte Dauer, die von der Güte des Kondensators C1 abhängt,

eingefroren". Der Widerstand RM bleibt für eine bestimmte Zeit konstant und kann durch
wiederholte Abgleichvorgänge aufgefrischt werden.
[0019] Insbesondere bei ASIC's, auf denen üblicherweise ohnehin eine Referenzspannungsquelle
sowie ein daraus mit Hilfe eines externen Referenzwiderstandes abgeleiteter Referenzstrom
bereits vorhanden sind, ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache Weise,
integrierte Widerstände dynamisch im Betrieb abzugleichen. Teure und zeitaufwendige
Testschritte zum nachträglichen Lasertrimmen des Widerstandes können dadurch entfallen.
Außerdem wird der Temperaturgang des integrierten Widerstandes dynamisch gleich mitabgeglichen.
[0020] Figur 2 zeigt den Verlauf der Gate-Spannung über der Zeit während des Abgleichvorgangs
und danach und Figur 3 zeigt die Größe des Widerstandes RM als Quotient V
RM/I
M über der Zeit, ebenfalls während des Abgleichvorgangs und danach.
1. Verfahren zum Abgleichen eines Widerstandes (RM) in einer integrierten Schaltung (IS),
insbesondere in einem ASIC, welcher eine Reihenschaltung eines Widerstandes (R1) und
eines steuerbaren Widerstandes (M1) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
- daß dem abzugleichenden Widerstand (RM) ein Konstantstrom (IM) vorgegebener Stärke eingeprägt wird,
- daß der Istwert der durch den Konstantstrom (IM) am abzugleichenden Widerstand (RM) verursachten Spannung (VRM) mit einer als Sollwert vorgegebenen Referenzspannung (Vref) verglichen wird, und
- daß der steuerbare Widerstand (M1) solange verändert wird, bis der Istwert der am
Widerstand (RM) abfallenden Spannung (VRM) mit dem Sollwert der Referenzspannung (Vref) übereinstimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert des Widerstandes (RM)
durch wiederholte Abgleichvorgänge aufgefrischt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei welcher der abzugleichende
Widerstand (RM) auf der einen Seite mit dem Masseanschluß (GND) der integrierten Schaltung
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der abzugleichende Widerstand (RM) auf der anderen Seite einerseits mit dem
nichtinvertierenden Eingang (+) eines als Komparator geschalteten Operationsverstärkers
(OP) und andererseits über einen zweiten Umschalter (S3) entweder mit einer Referenzstromquelle
(Iref) oder mit der integrierten Schaltung (IS) verbunden ist,
- daß zwischen dem Steueranschluß (G) des steuerbaren Widerstandes (M1) und dem Masseanschluß
(GND) ein Kondensator (C1) angeordnet ist,
- daß der Steueranschluß (G) über einen Schalter (S2) und einen mit ihm in Reihe liegenden
ersten Umschalter (S1) entweder über einen Ladewiderstand (R3) mit einer Spannungsquelle
(V1) oder über einen Entladewiderstand (R2) mit dem Masseanschluß(GND) verbunden ist,
und
- daß der erste Umschalter (S1) vom Ausgangssignal (VOP) des Operationsverstärkers (OP) angesteuert wird, dessen invertierendem Eingang (-)
eine vorgegebene Referenzspannung (Vref) zugeführt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der steuerbare Widerstand
(M1) ein Feldeffekttransistor ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgten Abgleich
- der Widerstand (RM) über den zweiten Umschalter (S3) mit der integrierten Schaltung
(IS) verbunden wird, und
- Schalter (S2) geöffnet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung des Schalters
(S2) und des zweiten Umschalters (S3) von der integrierten Schaltung (IS) oder von
außerhalb derselben erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle (V1)
und der Ladewiderstand (R3) durch eine den Kondensator (C1) ladende Stromquelle und
der Entladewiderstand (R2) durch eine den Kondensator (C1) entladende Stromquelle
gebildet sind.