[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Liege- oder Sitzelementes
mit einem Tragrahmen und quer zu diesem verlaufenden elastischen Bändern mit einstellbarer
Vorspannung, welche durch Auflegen einer Person verschieden weit nach unten verformt
werden.
[0002] Aus EP 0 270 582 ist ein Liegeelement bekannt geworden, bei welchem an einem Tragrahmen
mehrere nicht dehnbare, quer zum Trägerrahmen verlaufende Bänder vorgesehen sind.
Die Länge der Bänder ist einstellbar Die Kontur des belasteten Elements bestimmt sich
unabhängig vom Gewicht der darauf liegenden Person aus der Länge der undehnbaren Bänder.
Der Druck zwischen den Bändern und den aufliegenden Körperstellen ergibt sich zwangsläufig
aus den anatomischen Gegebenheiten.
[0003] Aus US 2,788,531 ist andererseits ein Liegeelement mit quer zum Tragrahmen verlaufenden
elastischen Bändern bekannt geworden. Die einzelnen Bänder sind nicht einstellbar,
weisen aber untereinander verschiedene, nach statistischen Überlegungen gewählte Federcharakteristiken
auf. Die Elastizität der Bänder, welche durch seitlich angeordnete Federn bestimmt
ist, ist so groß, daß es angeblich nicht darauf ankommt, ob der Benützer die Einrichtung
in Seiten- oder Rückenlage verwendet. Bei der Einrichtung nach US 2,788,531 stellt
sich sowohl die Kontur des belasteten Beiles wie auch der Auflagedruck nach den individuellen
Gegebenheiten ein. Bedenkt man, daß für die Berechnung der statistisch festgelegten
Idealkontur Rotationssymmetrie des menschlichen Körpers angenommen wird und daß die
Abweichung der Benützer vom statistischen Mittel sehr erheblich sein kann, wird hier
echter Liegekomfort höchstens zufällig erreicht.
[0004] Bei der vom Anmelder entwickelten eingangs skizzierten Einrichtung wird die Kontur
des belasteten Elements von elastischen Bändern bestimmt, deren Vorspannung einstellbar
ist. Damit ergibt sich die Möglichkeit, das Liegeelement für den einzelnen Benützer
optimal einzustellen.
[0005] Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, daß für den Benützer individuell eine ideale
Kontur der verformten Liegefläche und eine ideale Druckverteilung festgelegt werden
und daß, während der Benützer auf dem Liegeelement aufliegt, sowohl die Verformung
der Bänder wie der Auflagedruck gemessen und durch Veränderung der Vorspannung dem
gewünschten Wert angenähert werden.
[0006] Die ideale Kontur der verformten Liegefläche wird vernünftigerweise nicht alleine
durch theoretische Überlegungen definiert, sondern durch Vermessung der Gestalt und
insbesondere der Rückenform des Benützers. Ultraschallmeßgeräte stellen hierbei ein
geeignetes Hilfsmittel dar.
[0007] Was die Druckverteilung angeht, so kann es als ideal angesehen werden, wenn jede
aufliegende Hautpartie gleich belastet ist. Die Erfindung erlaubt es zunächst, grobe
Abweichungen von diesem Ideal in Form von Belastungsspitzen zu vermeiden. Außerdem
kann bewußt der auf einzelne Körperpartien wirkende Druck relativ hoch gehalten werden,
um eine allmähliche Änderung der vorgefundenen Ausgangskontur des Benützers zu bewirken.
[0008] Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Teiles des Liegeelementes und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 1.
[0009] Das Liegeelement weist einen Tragrahmen 1 mit Längstragteilen 5 auf, an denen quer
verlaufende elastisch dehnbare Bänder 2 befestigt sind. Die Befestigung der Bänder
2 am Tragrahmen 1 erfolgt jeweils zumindest auf einer Seite des Bandes 2 über eine
am Tragrahmen angeordnete Spanneinrichtung 6. Durch eine Verstellung der Spannschraube
4 der Spanneinrichtung wird ein Profilstück 3, an dem das Band befestigt ist, in Pfeilrichtung
7 verschoben, sodaß eine Zugkraft auf das entsprechende Band 2 ausgeübt wird, durch
die das Band vorgespannt wird.
[0010] Die Vorspannungen der einzelnen Bänder werden unterschiedlich eingestellt. Dabei
geht man erfindungsgemäß so vor, daß der Benützer auf die Auflage gelegt und die Durchbiegung
der einzelnen Bänder durch einen unterhalb des Liegeelementes positionierten Beobachter
gemessen wird. Gleichzeitig werden durch Drucksensoren 8, von welchen lediglich einer
beispielhaft angedeutet ist, dem Auflagedruck entsprechende Signale an eine Auswerteeinrichtung
übermittelt. Die Justierung der Einrichtung erfolgt dann in der Weise, daß zunächst
die Spannschrauben 4 solange verdreht werden, bis die vorgesehene Kontur erreicht
ist. Anschließend werden all jene Spannschrauben 4 verstellt, bei denen ein zu stark
vom Ideal abweichender Druck festgestellt worden ist. Das Verfahren kann wiederholt
werden, bis die bestmögliche Annäherung an die gewünschte Druck- und Formverteilung
und damit ein optimaler Kompromiß erreicht ist.
[0011] Für die vorgesehene Druckmessung können bekannte Matten verwendet werden, welche
einen Raster von Sensoren enthalten und die Druckverteilung in verschiedenen Farben
auf einem Bildschirm wiedergeben. Solche Matten werden von Novel GmbH in München vertrieben.
Damit ist eine einfache Zuordnung allfälliger Druckspitzen zu den dafür verantwortlichen,
zu stark vorgespannten Bändern 2 und eine rasche Korrektur möglich.
1. Verfahren zur Einstellung eines Liege- oder Sitzelementes mit einem Tragrahmen (1)
und quer zu diesem verlaufenden elastischen Bändern (2) mit einstellbarer Vorspannung,
welche durch Auflegen einer Person verschieden weit nach unten verformt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Benützer individuell eine ideale Kontur der verformten
Liege- bzw. Sitzfläche und eine ideale Druckverteilung festgelegt werden und daß,
während der Benützer auf dem Element aufliegt, sowohl die Verformung der Bänder (2)
wie der Auflagedruck gemessen werden und durch Veränderung der Vorspannung dem gewünschten
Wert angenähert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ideale Kontur der verformten
Liege- bzw. Sitzfläche ausgehend von einer Vermessung des Benützers festgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ideale Druckverteilung
ausgehend von einem überall gleichen Druck festgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagedruck mittels einer
an sich bekannten Druckmeßmatte gemessen wird, welche die Druckverteilung in verschiedenen
Farben auf einem Bildschirm wiedergibt.