(19)
(11) EP 0 972 583 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.01.2000  Patentblatt  2000/03

(21) Anmeldenummer: 99111049.5

(22) Anmeldetag:  14.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B21B 39/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.07.1998 DE 19831479

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Minnerop, Michael
    40885 Ratingen (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse- Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Verschiebevorrichtung für auf einem Rollgang aufliegendes Walzgut


(57) Eine Verschiebevorrichtung für, auf einem Rollgang aufliegendes Walzgut mit einem Paar, von, quer zur Transportrichtung des Rollgangs über dessen Transportebene aufeinander zu und voneinander weg verschiebbaren Schiebelinealen, die jeweils auf Führungstraversen angeordnet sind, die auf Rollen abgestützt, parallel zu den Rollgangsrollen zwischen diesen verschiebbar, von, außerhalb des Rollgangs ortsfest angeordneten Antriebseinrichtungen angetrieben werden, soll so verbessert werden, daß neben einer leichteren Bauweise und geringerem Platzbedarf eine exakte Zentriersteuerung der Schiebelineale möglich ist. Dazu wird vorgeschlagen, daß die, die Führungstraverse tragenden Rollen in deren beiden Endabschnitten gelagert auf, beiderseits der Transportbahn des Rollgangs angeordneten, mit dessen Tragrahmen verbundenen Rollbahnen geführt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschiebevorrichtung für, auf einem Rollgang aufliegendes Walzgut mit einem Paar quer zur Transportrichtung des Rollgang über dessen Transportebene aufeinanderzu- und voneinanderweg verschiebbaren Schiebelinealen, die jeweils auf Führungstraversen angeordnet sind, die auf Rollen abgestützt, parallel zu den Rollgangsrollen, zwischen diesen verschiebbar, von außerhalb des Rollgangs ortsfest angeordneten Antriebseinrichtungen angetrieben werden.

[0002] Bei einer Verschiebevorrichtung dieser Gattung (DE PS 961 717) weisen die Schiebelineale, in diese eingesetzte Exzenterbüchsen auf, die auf Vertikalbolzen lagern, die fest mit den Führungstraversen verbunden sind. Die Führungstraversen liegen dabei unterhalb der Rollgangsrollen auf einer Reihe von Tragrollen auf, die in ortsfesten Quertraversen des Tragrahmens des Rollgangs lagern. Angetrieben werden die Führungstraversen paarweise über Längsverzahnungen von, außerhalb des Rollgangs angeordneten Zahngetriebemotoren.

[0003] Diese Verschiebevorrichtung weist einmal den Nachteil auf, das die Führungstraversen wegen der langen Kraftübertragungswege verhältnismäßig schwer bauen und zusätzliche Baumaßnahmen für ihre Seitenführung benötigen. Weiter beanspruchen die Antriebsaggregate und die Verschiebewege der Führungstraversen mit deren Seitenführungen außerhalb des Rollgangs viel Raum und weiter erfordert die Anordnung der ortsfesten Quertraversen mit deren mehr oder weniger großen Zahl von Rollen, die die Führungstraversen abstützen, zusätzlichen Raum unterhalb des Rollgangs und den entsprechenden Bauaufwand. Trotz dieses Aufwandes läßt die Genauigkeit der mit diesen Verschiebevorrichtungen erzielbaren Zentrierbewegungen des Walzgutes häufig zu wünschen übrig.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine Verschiebevorrichtung zu schaffen, die neben einer leichteren Bauweise und geringerem Platzbedarf eine exakte Zentriersteuerung der Schiebelineale ermöglicht.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die, die Führungstraversen tragenden Rollen in deren beiden Endabschnitten gelagert, auf beiderseits der Transportbahn des Rollgangs angeordneten, mit dessen Tragrahmen verbundenen Rollbahnen geführt sind. Dabei kann, wie die Erfindung weiter vorsieht, die Antriebseinnichtung für die Schiebeleisten aus, seitlich der Transportbahn des Rollgangs, auf dessen Tragrahmen aufgesetzten, an die Rückseite der Schiebelineale angelenkten positioniersteuerbaren Schubkolbenaggregaten bestehen.

[0006] Bei dieser Ausbildungsform der Verschiebevorrichtung stellen die Führungstraversen jeweils eine, unterhalb der Transportebene und beiderseits des Rollgangs mit Rollen auf dessen Rollen abgestützte hin- und herverfahrbare Brücke dar, deren Antrieb durch eine direkte kurze Anlenkverbindung zwischen Schubkolbenaggregat und Schiebelineal bewirkt wird.

[0007] Die Führungstraversen können erfindungsgemäß weiter zwischen ihren beiden Endabschnitten ein kastenartiges Verstärkungsprofil aufweisen und weiter bei bekannter, paarweiser parallel nebeneinanderliegender Anordnung der Führungstraversen für die eine und die andere Schiebeleiste des Schiebenleistenpaares können die Endabschnitte der, die Führungstraversen tragenden Rollen aus einem Rollenpaar, dessen Rollen beidseitig der Führungstraversen gelagert, auf parallel zueinander verlaufenden Rollenpaaren geführt sind und einer unterhalb der Führungstraverse gelagerten und in Rollbahnen geführten Vertikalrolle bestehen. Die die Rollen führenden Rollbahnen können erfindungsgemäß in einem geschlossenen Rechteckkasten, paarweise horizontal ober- und unterhalb bzw. beidseitig der Rolle verlaufend angeordnet sein. Der Rechteckkasten kann dabei auf den Träger des Rollgangs aufleg- und mit diesem verschraubbar sein. Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit die Schiebeleisten in Fest-Los-Lagerverbindung auf, in die Führungstraverse eingesetzte Brechbolzen aufzuschrauben. Der Tragrahmen des Rollgangs kann, wie die Erfindung weiter vorsieht, zusammen mit den Führungstraversen, den Schiebelinealen und deren Antrieb gemeinsam auf eine Vertikal-Hubvorrichtung aufgesetzt werden. Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
die Verschiebevorrichtung in Transportrichtung des Rollgangs gesehen, geschnitten
Fig. 2
die Teilansicht eines Schnittes entsprechend Fig. 1 durch die Verschiebevorrichtung im Bereich des Antriebs eines Schiebelineals und
Fig. 3
einen Schnitt nach der Linie A-A durch Fig. 1.


[0008] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, bildet ein brückenförmiger Träger die Führungstraverse FT 1; diese ist in ihrem Mittenteil 1c durch ein kastenartiges Profil biegeverstärkt und liegt mit ihren Endabschnitten bzw. 1b in denen jeweils ein Rollenpaar 4a bzw. 4b lagert, auf dem Tragrahmen 6 des Rollgangs auf. Auf dem kastenförmigen Mittenteil 1c ist das eine Tragstück 7a von zwei Tragstücken 7a, 7b für das eine Schiebelineal 8a der beiden Schiebelineale 8a bzw. 8b angeordnet. Die Schiebelineale 8a bzw. 8b sind mit einer Fest-Los-Lagerverbindung auf, in den Tragstücken 7a bzw. 7b sitzende Brechbolzen 9 aufgeschraubt. Die, die Führungsleiste 8b mit den Tragelementen 7b und 9 tragende Führungstraverse FT 2, die parallel neben der Führungstraverse FT 1 hinter dieser verläuft, ist in dieser Figur nicht dargestellt; sie verläuft, wie aus Fig. 3 zu ersehen, parallel dicht neben der Führungstraverse 1. Die Rollenpaare 4a bzw. 4b an den jeweiligen beiden Endabschnitten 1a, 1b der Führungstraversen FT 1 bzw. FT 2 lagern auf Lagerbolzen 3a bzw. 3b und werden oben und unten in Rollbahnen 5a bzw. 5b geführt. Unterhalb der Endabschnitte 1a, 1b ist jeweils eine Vertikalrolle 10a bzw. 10b in einem Lagerbolzen 11a bzw. 11b gelagert und in beidseitig angeordneten Rollenbahnen 12a bzw. 12b geführt. Diese Rollenbahnen 5a, 5b und 12a, 12b sind (vgl. Fig. 3) in einem geschlossenen Tragkasten 13 bzw. 13b angeordnet, der auf dem Tragrahmen 6 des Rollgangs aufliegt und mit diesem verschraubt ist. Die Verschiebung der Führungstraversen FT 1 und FT 2 mit den, auf diesen sitzenden Schiebelinealen 8a bzw. 8b in Richtung der Pfeile S 1 bzw. S 2 aus ihren in vollen Linien wiedergegebenen Positionen in die, strichpunktiert angedeuteten Positionen wird mit Hilfe von Schubkolbenaggregaten bewirkt, von denen das, dem Schiebelineal 8a zugeordnete Schubkolbenaggregat 14 in Fig. 2 dargestellt ist. Das Schubkolbenaggregat 14 sitzt auf einem, seitlich an den Tragrahmen 6 des Rollgangs 16 angeordneten Kragansatz 15 und ist mit, an die Rückseite des, auf der, hier nicht dargestellten Führungstraverse angelenkt. Die Positionier-Schubbewegung wird über ein, an der Rückseite des Schubkolbenaggregates 14 angeordnetes Steuergerät 17 eingesteuert.

[0009] Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 3 ersichtlich, können die paarweise nebeneinander angeordneten Führungstraversen FT 1 und FT 2, geführt in den, beiderseits des Rollgangs auf dessen Tragrahmen 6 angeordneten Rollbahnen 5a, 5b und 12a, 12b mittels der Schubkolbenaggregate 14 in Richtung der Pfeile S1 bzw. S2 vor- und zurückverschoben und positioniert werden. Die Rollen 4a, 4b der in Fig. 1 dargestellten Führungstraverse FT 1 bewegen sich dabei aus der, in vollen Linien wiedergegebenen Position (links in der Zeichnung) bis in die, in unterbrochenen Linien angedeutete Position (rechts in der Zeichnung). Eine entsprechende Verschiebebewegung in entgegengesetzter Richtung kann mit der jeweils benachbarten Führungstraverse FT 2 (Fig. 3) eingesteuert werden.

[0010] Da die Antriebseinrichtungen der Führungstraversen FT 1 und FT 2 und auch die Rollbahnen, 5a, 5b; 12a, 12b für die Rollen 4a, 4b und 10a, 10b fest mit dem Tragrahmen des Rollgangs verbunden sind, kann die komplette Verschiebevorrichtung zusammen mit dem Rollgang 16 und dessen Tragrahmen 6, wie aus Fig. 2 zu ersehen, mit Hilfe eines Hubaggreagtes 18 vertikal angehoben und abgesenkt werden.

Bezugszeichenverzeichnis



[0011] 
1a
Endabschnitt (der Führungstraverse)
1b
Endabschnitt (Führungstraverse)
1c
Mittenteil der Führungstraverse)
3a
Lagerbolzen
3b
Lagerbolzen
4a
Rollenpaar
4b
Rollenpaar
5a
Rollbahn
5b
Rollbahn
6
Tragrahmen (des Rollgangs)
7a
Tragstück
7b
Tragstück
8a
Schiebeleiste
8b
Schiebeleiste
9
Brechbolzen
10a
Vertikalrolle
10b
Vertikalrolle
12a
Rollenbahn
12b
Rollenbahn
13a
Tragkasten
13b
Tragkasten
14
Schubkolbenaggregat
15
Kragansatz
16
Rollgang
17
Steuergerät
18
Hubaggregat



Ansprüche

1. Verschiebevorrichtung für, auf einem Rollgang aufliegendes Walzgut mit einem Paar, von, quer zur Transportrichtung des Rollgangs über dessen Transportebene aufeinanderzu und voneinanderweg verschiebbaren Schiebelinealen, die jeweils auf Führungstraversen angeordnet sind, die auf Rollen abgestützt, parallel zu den Rollgangsrollen zwischen diesen verschiebbar, von, außerhalb des Rollgangs ortsfest angeordneten Antriebseinrichtungen angetrieben werden,
dadurch gekenzeichnet,
daß die, die Führungstraverse (FT1, FT 2) tragenden Rollen (4a, 10a; 4b, 10b) in deren beiden Endabschnitten (1a, 1b) gelagert auf, beiderseits der Transportbahn des Rollgangs angeordneten, mit dessen Tragrahmen (6) verbundenen Rollbahnen (5a, 12a; 5b, 12b) geführt sind.
 
2. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekenzeichnet,
daß die Antriebselemente für die Schiebelineale (8a; 8b) aus, seitlich der Transportbahn des Rollgangs, auf dessen Tragrahmen (6) aufgesetzte, an die Rückseite der Schiebelineale (8a bzw. 8b) angelenkten, positionierbaren Schubkolbenaggregaten (14) bestehen.
 
3. Verschiebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
dadurch gekenzeichnet,
daß die Führungstraversen (FT 1 bzw. FT 2) zwischen ihren beiden Endabschnitten (1a, 1b) ein kastenartiges Verstärkungsprofil (1c) aufweisen.
 
4. Verschiebevorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, mit, paarweise parallel nebeneinander liegenden Traversen für das eine und das andere Schiebelineal des Schiebelinealpaares,
dadurch gekenzeichnet,
daß die die Endabschnitte der Führungstraversen (FT 1; FT 2) tragenden Rollen aus einem Rollenpaar (4a bzw. 4b), dessen Rollen beidseitig der Führungstraverse (FT 1, FT2) gelagert auf, parallel zueinander verlaufenden Rollbahnen (5a, 5b) geführt sind und einer, unterhalb der Führungstraverse (FT 1, FT 2) gelagerten und in Rollbahnen 12a, 12b geführten Vertikalrolle (10a, 10b) bestehen.
 
5. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekenzeichnet,
daß die, die Rollen (4a, 4b, 10a, 10b) führenden Rollbahnen (5a, 5b; 12a, 12b) in einem geschlossenen Tragkasten (13a; 13b) angeordnet, paarweise horizontal oberhalb und unterhalb bzw. vertikal beidseitig der Rollen (4a, 4b; 10a, 10b) verlaufend angeordnet sind.
 
6. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekenzeichnet,
daß der Tragkasten (13a, 13b) auf den Träger (6) des Rollgangs aufleg- und mit diesem verschraubbar ist.
 
7. Verschiebevorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekenzeichnet,
daß die Verschiebelineale (8a bzw. 8b) in Fest-Los-Lagerverbindung auf in die Führungstraverse (FT 1; FT 2) eingesetzte Brechbolzen aufschraubbar sind.
 




Zeichnung