[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschiebevorrichtung für, auf einem Rollgang
aufliegendes Walzgut mit einem Paar quer zur Transportrichtung des Rollgang über dessen
Transportebene aufeinanderzu- und voneinanderweg verschiebbaren Schiebelinealen, die
jeweils auf Führungstraversen angeordnet sind, die auf Rollen abgestützt, parallel
zu den Rollgangsrollen, zwischen diesen verschiebbar, von außerhalb des Rollgangs
ortsfest angeordneten Antriebseinrichtungen angetrieben werden.
[0002] Bei einer Verschiebevorrichtung dieser Gattung (DE PS 961 717) weisen die Schiebelineale,
in diese eingesetzte Exzenterbüchsen auf, die auf Vertikalbolzen lagern, die fest
mit den Führungstraversen verbunden sind. Die Führungstraversen liegen dabei unterhalb
der Rollgangsrollen auf einer Reihe von Tragrollen auf, die in ortsfesten Quertraversen
des Tragrahmens des Rollgangs lagern. Angetrieben werden die Führungstraversen paarweise
über Längsverzahnungen von, außerhalb des Rollgangs angeordneten Zahngetriebemotoren.
[0003] Diese Verschiebevorrichtung weist einmal den Nachteil auf, das die Führungstraversen
wegen der langen Kraftübertragungswege verhältnismäßig schwer bauen und zusätzliche
Baumaßnahmen für ihre Seitenführung benötigen. Weiter beanspruchen die Antriebsaggregate
und die Verschiebewege der Führungstraversen mit deren Seitenführungen außerhalb des
Rollgangs viel Raum und weiter erfordert die Anordnung der ortsfesten Quertraversen
mit deren mehr oder weniger großen Zahl von Rollen, die die Führungstraversen abstützen,
zusätzlichen Raum unterhalb des Rollgangs und den entsprechenden Bauaufwand. Trotz
dieses Aufwandes läßt die Genauigkeit der mit diesen Verschiebevorrichtungen erzielbaren
Zentrierbewegungen des Walzgutes häufig zu wünschen übrig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine Verschiebevorrichtung
zu schaffen, die neben einer leichteren Bauweise und geringerem Platzbedarf eine exakte
Zentriersteuerung der Schiebelineale ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die, die Führungstraversen tragenden Rollen
in deren beiden Endabschnitten gelagert, auf beiderseits der Transportbahn des Rollgangs
angeordneten, mit dessen Tragrahmen verbundenen Rollbahnen geführt sind. Dabei kann,
wie die Erfindung weiter vorsieht, die Antriebseinnichtung für die Schiebeleisten
aus, seitlich der Transportbahn des Rollgangs, auf dessen Tragrahmen aufgesetzten,
an die Rückseite der Schiebelineale angelenkten positioniersteuerbaren Schubkolbenaggregaten
bestehen.
[0006] Bei dieser Ausbildungsform der Verschiebevorrichtung stellen die Führungstraversen
jeweils eine, unterhalb der Transportebene und beiderseits des Rollgangs mit Rollen
auf dessen Rollen abgestützte hin- und herverfahrbare Brücke dar, deren Antrieb durch
eine direkte kurze Anlenkverbindung zwischen Schubkolbenaggregat und Schiebelineal
bewirkt wird.
[0007] Die Führungstraversen können erfindungsgemäß weiter zwischen ihren beiden Endabschnitten
ein kastenartiges Verstärkungsprofil aufweisen und weiter bei bekannter, paarweiser
parallel nebeneinanderliegender Anordnung der Führungstraversen für die eine und die
andere Schiebeleiste des Schiebenleistenpaares können die Endabschnitte der, die Führungstraversen
tragenden Rollen aus einem Rollenpaar, dessen Rollen beidseitig der Führungstraversen
gelagert, auf parallel zueinander verlaufenden Rollenpaaren geführt sind und einer
unterhalb der Führungstraverse gelagerten und in Rollbahnen geführten Vertikalrolle
bestehen. Die die Rollen führenden Rollbahnen können erfindungsgemäß in einem geschlossenen
Rechteckkasten, paarweise horizontal ober- und unterhalb bzw. beidseitig der Rolle
verlaufend angeordnet sein. Der Rechteckkasten kann dabei auf den Träger des Rollgangs
aufleg- und mit diesem verschraubbar sein. Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit
die Schiebeleisten in Fest-Los-Lagerverbindung auf, in die Führungstraverse eingesetzte
Brechbolzen aufzuschrauben. Der Tragrahmen des Rollgangs kann, wie die Erfindung weiter
vorsieht, zusammen mit den Führungstraversen, den Schiebelinealen und deren Antrieb
gemeinsam auf eine Vertikal-Hubvorrichtung aufgesetzt werden. Die Erfindung wird anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1
- die Verschiebevorrichtung in Transportrichtung des Rollgangs gesehen, geschnitten
- Fig. 2
- die Teilansicht eines Schnittes entsprechend Fig. 1 durch die Verschiebevorrichtung
im Bereich des Antriebs eines Schiebelineals und
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie A-A durch Fig. 1.
[0008] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, bildet ein brückenförmiger Träger die Führungstraverse
FT 1; diese ist in ihrem Mittenteil 1c durch ein kastenartiges Profil biegeverstärkt
und liegt mit ihren Endabschnitten bzw. 1b in denen jeweils ein Rollenpaar 4a bzw.
4b lagert, auf dem Tragrahmen 6 des Rollgangs auf. Auf dem kastenförmigen Mittenteil
1c ist das eine Tragstück 7a von zwei Tragstücken 7a, 7b für das eine Schiebelineal
8a der beiden Schiebelineale 8a bzw. 8b angeordnet. Die Schiebelineale 8a bzw. 8b
sind mit einer Fest-Los-Lagerverbindung auf, in den Tragstücken 7a bzw. 7b sitzende
Brechbolzen 9 aufgeschraubt. Die, die Führungsleiste 8b mit den Tragelementen 7b und
9 tragende Führungstraverse FT 2, die parallel neben der Führungstraverse FT 1 hinter
dieser verläuft, ist in dieser Figur nicht dargestellt; sie verläuft, wie aus Fig.
3 zu ersehen, parallel dicht neben der Führungstraverse 1. Die Rollenpaare 4a bzw.
4b an den jeweiligen beiden Endabschnitten 1a, 1b der Führungstraversen FT 1 bzw.
FT 2 lagern auf Lagerbolzen 3a bzw. 3b und werden oben und unten in Rollbahnen 5a
bzw. 5b geführt. Unterhalb der Endabschnitte 1a, 1b ist jeweils eine Vertikalrolle
10a bzw. 10b in einem Lagerbolzen 11a bzw. 11b gelagert und in beidseitig angeordneten
Rollenbahnen 12a bzw. 12b geführt. Diese Rollenbahnen 5a, 5b und 12a, 12b sind (vgl.
Fig. 3) in einem geschlossenen Tragkasten 13 bzw. 13b angeordnet, der auf dem Tragrahmen
6 des Rollgangs aufliegt und mit diesem verschraubt ist. Die Verschiebung der Führungstraversen
FT 1 und FT 2 mit den, auf diesen sitzenden Schiebelinealen 8a bzw. 8b in Richtung
der Pfeile S 1 bzw. S 2 aus ihren in vollen Linien wiedergegebenen Positionen in die,
strichpunktiert angedeuteten Positionen wird mit Hilfe von Schubkolbenaggregaten bewirkt,
von denen das, dem Schiebelineal 8a zugeordnete Schubkolbenaggregat 14 in Fig. 2 dargestellt
ist. Das Schubkolbenaggregat 14 sitzt auf einem, seitlich an den Tragrahmen 6 des
Rollgangs 16 angeordneten Kragansatz 15 und ist mit, an die Rückseite des, auf der,
hier nicht dargestellten Führungstraverse angelenkt. Die Positionier-Schubbewegung
wird über ein, an der Rückseite des Schubkolbenaggregates 14 angeordnetes Steuergerät
17 eingesteuert.
[0009] Wie aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 3 ersichtlich, können die paarweise nebeneinander
angeordneten Führungstraversen FT 1 und FT 2, geführt in den, beiderseits des Rollgangs
auf dessen Tragrahmen 6 angeordneten Rollbahnen 5a, 5b und 12a, 12b mittels der Schubkolbenaggregate
14 in Richtung der Pfeile S1 bzw. S2 vor- und zurückverschoben und positioniert werden.
Die Rollen 4a, 4b der in Fig. 1 dargestellten Führungstraverse FT 1 bewegen sich dabei
aus der, in vollen Linien wiedergegebenen Position (links in der Zeichnung) bis in
die, in unterbrochenen Linien angedeutete Position (rechts in der Zeichnung). Eine
entsprechende Verschiebebewegung in entgegengesetzter Richtung kann mit der jeweils
benachbarten Führungstraverse FT 2 (Fig. 3) eingesteuert werden.
[0010] Da die Antriebseinrichtungen der Führungstraversen FT 1 und FT 2 und auch die Rollbahnen,
5a, 5b; 12a, 12b für die Rollen 4a, 4b und 10a, 10b fest mit dem Tragrahmen des Rollgangs
verbunden sind, kann die komplette Verschiebevorrichtung zusammen mit dem Rollgang
16 und dessen Tragrahmen 6, wie aus Fig. 2 zu ersehen, mit Hilfe eines Hubaggreagtes
18 vertikal angehoben und abgesenkt werden.
Bezugszeichenverzeichnis
[0011]
- 1a
- Endabschnitt (der Führungstraverse)
- 1b
- Endabschnitt (Führungstraverse)
- 1c
- Mittenteil der Führungstraverse)
- 3a
- Lagerbolzen
- 3b
- Lagerbolzen
- 4a
- Rollenpaar
- 4b
- Rollenpaar
- 5a
- Rollbahn
- 5b
- Rollbahn
- 6
- Tragrahmen (des Rollgangs)
- 7a
- Tragstück
- 7b
- Tragstück
- 8a
- Schiebeleiste
- 8b
- Schiebeleiste
- 9
- Brechbolzen
- 10a
- Vertikalrolle
- 10b
- Vertikalrolle
- 12a
- Rollenbahn
- 12b
- Rollenbahn
- 13a
- Tragkasten
- 13b
- Tragkasten
- 14
- Schubkolbenaggregat
- 15
- Kragansatz
- 16
- Rollgang
- 17
- Steuergerät
- 18
- Hubaggregat
1. Verschiebevorrichtung für, auf einem Rollgang aufliegendes Walzgut mit einem Paar,
von, quer zur Transportrichtung des Rollgangs über dessen Transportebene aufeinanderzu
und voneinanderweg verschiebbaren Schiebelinealen, die jeweils auf Führungstraversen
angeordnet sind, die auf Rollen abgestützt, parallel zu den Rollgangsrollen zwischen
diesen verschiebbar, von, außerhalb des Rollgangs ortsfest angeordneten Antriebseinrichtungen
angetrieben werden,
dadurch gekenzeichnet,
daß die, die Führungstraverse (FT1, FT 2) tragenden Rollen (4a, 10a; 4b, 10b) in deren
beiden Endabschnitten (1a, 1b) gelagert auf, beiderseits der Transportbahn des Rollgangs
angeordneten, mit dessen Tragrahmen (6) verbundenen Rollbahnen (5a, 12a; 5b, 12b)
geführt sind.
2. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekenzeichnet,
daß die Antriebselemente für die Schiebelineale (8a; 8b) aus, seitlich der Transportbahn
des Rollgangs, auf dessen Tragrahmen (6) aufgesetzte, an die Rückseite der Schiebelineale
(8a bzw. 8b) angelenkten, positionierbaren Schubkolbenaggregaten (14) bestehen.
3. Verschiebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
dadurch gekenzeichnet,
daß die Führungstraversen (FT 1 bzw. FT 2) zwischen ihren beiden Endabschnitten (1a,
1b) ein kastenartiges Verstärkungsprofil (1c) aufweisen.
4. Verschiebevorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, mit, paarweise
parallel nebeneinander liegenden Traversen für das eine und das andere Schiebelineal
des Schiebelinealpaares,
dadurch gekenzeichnet,
daß die die Endabschnitte der Führungstraversen (FT 1; FT 2) tragenden Rollen aus
einem Rollenpaar (4a bzw. 4b), dessen Rollen beidseitig der Führungstraverse (FT 1,
FT2) gelagert auf, parallel zueinander verlaufenden Rollbahnen (5a, 5b) geführt sind
und einer, unterhalb der Führungstraverse (FT 1, FT 2) gelagerten und in Rollbahnen
12a, 12b geführten Vertikalrolle (10a, 10b) bestehen.
5. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekenzeichnet,
daß die, die Rollen (4a, 4b, 10a, 10b) führenden Rollbahnen (5a, 5b; 12a, 12b) in
einem geschlossenen Tragkasten (13a; 13b) angeordnet, paarweise horizontal oberhalb
und unterhalb bzw. vertikal beidseitig der Rollen (4a, 4b; 10a, 10b) verlaufend angeordnet
sind.
6. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekenzeichnet,
daß der Tragkasten (13a, 13b) auf den Träger (6) des Rollgangs aufleg- und mit diesem
verschraubbar ist.
7. Verschiebevorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekenzeichnet,
daß die Verschiebelineale (8a bzw. 8b) in Fest-Los-Lagerverbindung auf in die Führungstraverse
(FT 1; FT 2) eingesetzte Brechbolzen aufschraubbar sind.