[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle der Bestückung einer Form für
Schachtteile mit Bestückungskörpern gemäß Anspruch 1, eine Fertigungsanlage zur Fertigung
von Schachtteilen beinhaltend eine solche Vorrichtung gemäß Anspruch 11, sowie ein
Verfahren zur Bestückung einer Form für Schachtteile mit Bestückungskörpern gemäß
Anspruch 12.
[0002] Aus dem Stand der Technik, insbesondere aus der DIN 4034, sind Schächte bekannt,
welche zur Be- und Entlüftung, Kontrolle, Wartung und Reinigung sowie zur Zuammenführung
und zur Richtungs-, Neigungs- und Querschnittsänderung von erdverlegten Abwasserkanälen
dienen. Ein solcher Schacht wird aus übereinander angeordneten Schacht-Fertigteilen
zusammengesetzt. Das Schachtunterteil hat mindestens einen angeformten Muffenring
zur Verbindung des Schachtunterteils mit Anschlußteilen und mindestens ein Schachtfutter
zur Aufnahme eines Gerinnes und wird in der Regel aus Beton hergestellt, welcher in
eine entsprechende Form gegossen wird.
[0003] Je nach Ausführung wird das Schachtunterteil mit unterschiedlichen Schachtfutter
zur Aufnahme eines oder mehrerer Gerinne unterschiedlicher Durchmesser und Winkellage
hergestellt. Bei der Herstellung der Schachtunterteile dürfen Typ, Einbauhöhe und
Einbau-Winkellage der Schachtfutter und Muffenringe nicht von den Konstruktionsdaten
abweichen, da ansonsten die Anschlußteile nicht fluchten und das Abwasser wegen eines
falschen Gefälles zwischen Einlauf und Auslauf oder wegen toter Ecken nicht, abläuft.
[0004] Bei einem bekannten Fertigungsverfahren für Schachtunterteile wird Beton in eine
Form eingegossen, welche im wesentlichen einen äußeren zylindrischen Formmantel, einen
inneren zylindrischen Formkern und einen den Formkern und den Formmantel tragenden
Formträger aufweist. Der Formmantel hat an seinem oberen Rand eine nach radial außen
weisende, umlaufende ringförmige Stirnfläche. Zwischen dem äußeren Formmantel und
dem inneren Formkern ist ein Zwischenraum gebildet, welcher mit Beton ausgegossen
wird. Zuvor wird ein Muffenformring und mindestens ein Schachtfutter in den Zwischenraum
eingelegt. Hierzu wird das Schachtfutter zunächst an einer Halteleiste angebracht,
indem es auf einen an der Halteleiste befestigten Aussparkörper aufgeschoben wird.
[0005] Zur Höhenjustierung des Schachtfutters ist der Aussparkörper entlang der Halteleiste
verschieblich befestigbar, wobei die Halteleiste eine metrische Skala zum Einstellen
der Höhenlage aufweist. Die Halteleiste ist zum Einhängen in den Zwischenraum der
Form gekröpft und hat an ihrem oberen Ende ein Hakenteil. Zur Bestimmung der Winkellage
des Schachtfutters am Umfang der Form wird gemäß dem bekannten Verfahren auf der oberen
ringförmigen Stirnfläche des Formmantels eine Markierung angebracht, an welcher der
Werker die Halteleiste zusammen mit dem Schachtfutter und dem Aussparkörper in den
Zwischenraum der Form derart einhängt, daß sich das Hakenteil mit der Markierung auf
der ringförmigen Stirnfläche des Formmantels deckt und die Halteleiste parallel zur
Mittelachse der Form am Formmantel von innen anliegt. Zusätzlich können an der Form
Anschläge für die Halteleiste angebracht sein, um ihre Lage relativ zur Form zu definieren.
[0006] Da ein Schachtunterteil in der Regel mit mehreren Schachtfuttern versehen wird und
ein- und dieselbe Form zur Herstellung von Schachtunterteilen gleichen Durchmessers
aber unterschiedlicher Art und Anzahl von Schachtfuttern benutzt wird, befinden sich
auf einer Form eine Vielzahl von Markierungen und Anschlägen für die Halteleisten.
Die Praxis hat nun gezeigt, daß beim bekannten Herstellverfahren Bestückungsfehler
auftreten, indem der Werker z.B. Markierungen verwechselt und ein Schachtfutter an
einer falschen Stelle einhängt oder einen falschen Muffenring oder ein falsches Schachtfutter
verwendet. Hierdurch entstehen Ausschußteile, da Bestückungsfehler bei einem einmal
fertig gegossenen Schachtunterteil nicht mehr korrigierbar sind.
[0007] Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, die Bestückung einer Form für
Schachtteile mit Bestückungskörpern zuverlässiger zu gestalten, so daß im wesentlichen
keine Bestückungsfehler mehr auftreten können.
[0008] Dies wird durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Kontrolle der Bestückung einer
Form für Schachtteile mit Bestückungskörpern erreicht, welche folgendes aufweist :
Anzeigemittel zum Anzeigen mindestens einer Bestückungsposition für mindestens einen
Bestückungskörper an der Form, insbesondere für ein Schachtfutter, Erfassungsmittel
zur Erfassung von Ist-Daten bezüglich der Art des Bestückungskörpers und seiner Bestückungslage
relativ zur Form; Vergleichsmittel, welche mit den Erfassungsmitteln zusammenwirken,
zum Vergleich der Ist-Daten mit in einer Datenbasis der Vergleichsmittel abgespeicherten
Soll-Daten; Signalmittel zum Erzeugen eines Fehlersignals, falls die Ist-Daten nicht
mit den Soll-Daten übereinstimmen; und Steuermittel zum Steuern der Anzeige-, Erfassungs-,
Vergleichs- und Signalmittel.
[0009] Im weiteren wird diese Aufgabe durch eine Fertigungsanlage zur Fertigung von Schachtteilen
gelöst, welche eine solche Vorrichtung beinhaltet.
[0010] Schließlich wird diese Aufgabe auch durch ein Verfahren zur Bestückung einer Form
für Schachtteile mit Bestückungskörpern gelöst, welches die folgenden, zusammen einen
Bestückungs-Zyklus bildenden Schritte beinhaltet: Programmgesteuertes Markieren einer
Bestückungsposition für einen Bestückungskörper an der Form, insbesondere für ein
Schachtfutter; Bestücken der Form mit dem Bestückungskörper an der markierten Bestückungsposition;
programmgesteuertes Erfassen der Ist-Daten hinsichtlich der Art des Bestückungskörpers
und seiner Bestückungslage; programmgesteuertes Vergleichen der erfassten Ist-Daten
mit gespeicherten Soll-Daten; und programmgesteuertes Erzeugen eines Fehlersignals,
falls die Ist-Daten von den Soll-Daten abweichen.
[0011] Diese Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise, daß jede Bestückung für sich von
der Kontrolleinrichtung überprüft und durch entsprechende Signale bewertet wird, wodurch
Ausschußteile systematisch vermieden werden. Da jeweils nur eine Bestückungsposition
auf der Form angezeigt wird, gestaltet sich der Bestückungsvorgang für den Werker
wesentlich einfacher und übersichtlicher, was zu einer Minimierung von Bestückungsfehlern
führt. Indem jede Bestückungsposition erst kurz vor dem Bestücken angezeigt wird,
entfallen zudem vorangehende Markierungsarbeiten an der Form.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. Eine derartige besonders vorteilhafte Ausgestaltung
kann darin bestehen, daß ein weiteres programmgesteuertes Markieren einer Bestückungsposition
für einen weiteren Bestückungskörper erst dann stattfindet, wenn die Ist-Daten hinsichtlich
der Art des vorangehenden Bestückungskörpers und seiner Bestückungslage mit den entsprechenden
Soll-Daten übereinstimmen. Damit wird sichergestellt, daß ein Bestückungsfehler vom
Werker nicht einfach übergangen wird.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Anzeigemittel ein
Lichtpunkt-Zeigegerät, vorzugsweise einen Laser, beinhalten, welcher an der Vorrichtung
derart angeordnet ist, daß er mit seinem Laserstrahl auf einer oberen Stirnfläche
der Form eine Lichtpunkt-Markierung setzt, an welcher eine Halteleiste für den Bestückungskörper
eingehängt werden soll. Durch die Lichtpunkt-Markierung wird erreicht, daß die Markierungen
auf der Form nur temporär und nicht bleibend erzeugt werden, wodurch Verwechslungen
mit Markierungen vorangehender oder nachfolgender Bestückungen vermieden werden.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnungen näher entnehmbar.
[0015] In den Zeichnungen zeigt :
- Fig.1
- eine schematische Darstellung einer Form für Schachtunterteile in einem Axialschnitt;
- Fig.2
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer bevorzugten
Ausführungsform; und
- Fig.3
- eine schematische Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der bevorzugten
Ausführungsform.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte und an sich bekannte Form 1 dient zur Herstellung von
Schachtunterteilen. Die Form 1 besteht im wesentlichen aus einem äußeren zylindrischen
Formmantel 2, einem inneren zylindrischen Formkern 4 und einem den Formkern 4 und
den Formmantel 2 tragenden Formträger 6. Der Formmantel 2 hat an seinem oberen Rand
eine nach radial außen weisende, umlaufende ringförmige Stirnfläche 8. Zwischen dem
äußeren Formmantel 2 und dem inneren Formkern 4 ist ein zylindrischer Zwischenraum
10 gebildet, welcher mit Beton ausgegossen wird. Zuvor wird ein Muffenformring 12
auf einem Ringboden 14 des Zwischenraums 10 fixiert und mindestens ein Schachtfutter
16 in den Zwischenraum 10 eingehängt. Wie im oberen Teil von Fig. 1 gezeigt ist, wird
hierzu das Schachtfutter 16 zunächst an einer Halteleiste 18 angebracht, indem es
auf einen an der Halteleiste 18 befestigten Aussparkörper 20 aufgesteckt wird.
[0017] Zur Höhenjustierung des Schachtfutters 16 relativ zur Form 1 ist der Aussparkörper
20 entlang der Halteleiste 18 höhenverschieblich befestigbar, wozu die Halteleiste
16 eine metrische Skala zum Einstellen der Höhenlage aufweist. Die Halteleiste 18
ist zum Einhängen in den Zwischenraum 10 der Form 1 gekröpft und hat an ihrem oberen
Ende einen Hakenteil 22. Die Halteleiste 18 wird zusammen mit dem auf den Aussparkörper
20 aufgesteckten Schachtfutter 16 in den Zwischenraum 10 der Form 1 derart einhängt,
daß der Hakenteil 22 auf der kreisringförmigen Stirnfläche 8 des Formmantels 2 an
einem Aufhängepunkt 24 aufliegt und die Halteleiste 18 parallel zur Mittelachse 26
der Form 1 nach unten hängend, an der inneren Umfangsfläche des Formmantels 2 anliegt.
Durch die Lage des Aufhängepunktes 24 der Halteleiste 18 entlang des Umfangs der oberen
Stirnfläche 8 des Formmantels 2 wird die Winkellage des Schachtfutters 16 relativ
zur Mittelachse 26 des Schachtunterteils festgelegt.
[0018] Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 28 ist in Fig.2
dargestellt und in eine Bestückungsstation 30 für Formen von Schachtunterteilen integriert.
Die Bestückungsstation 30 ist eine der Stationen einer in Fig.2 nicht dargestellten
Fertigungsanlage für Schachtunterteile.
[0019] Wie aus Fig.2 hervorgeht, weist die Vorrichtung 28 einen galgenförmigen Geräteträger
32 auf, mit einem vertikalen Tragarm 34 und mit einem die Form 1 mit Höhenabstand
überragenden horizontalen Auslegerarm 36. Das freie Ende des Auslegerarmes 36 ist
über der Mittelachse 26 der Form 1 angeordnet, was in Fig.3 gezeigt ist. Am freien
Ende des Auslegerarmes 36 ist ein Dreharm 38 mit seinem einen Ende um eine Drehachse
40 drehbar befestigt, welche mit der Mittelachse 26 der Form fluchtet. Der Dreharm
38 wird durch einen Servo-Motor 42 angetrieben, welcher den Dreharm 38 um vorzugsweise
360 Grad drehen und aufeine Kreisbogenlänge von 2 mm bei einem Drehdurchmesser von
1300 mm positionieren kann. Die Länge des Dreharms 38 entspricht im wesentlichen dem
Außenradius der zylindrischen Form 1, wobei am anderen Ende des Dreharms 38 ein Lichtpunkt-Zeigegerät
44, eine Kamera 46 und ein Infrarot-Abstands-Sensor 48 angeordnet sind.
[0020] Das Lichtpunkt-Zeigegerät ist vorzugsweise ein Laser 44, welcher am anderen Ende
des Dreharms 38 derart angeordnet ist, daß er einen Laserstrahl 50 senkrecht zur oberen
kreisringförmigen Stirnfläche 8 der zylindrischen Form 1 erzeugt und dadurch auf ihrem
Umfang eine Lichtpunkt-Markierung 52 für eine Bestückungsposition setzt, an welcher
die Halteleiste 18 für ein Schachtfutter 16 eingehängt werden soll. Ausgehend vom
Laser 44 mit radialem Abstand nach innen versetzt ist an der Unterseite des Dreharms
38 die Kamera 46, vorzugsweise eine Profi-Bus-Kamera, befestigt, deren Bildfeld 51
das Segment des zylindrischen Zwischenraums 10 der Form 1 erfaßt, welches sich in
einem Umgebungsbereich der vom Laser 44 angezeigten Lichtpunkt-Markierung 52 befindet.
Im weiteren ist vorzugsweise im Gehäuse der Kamera 46 der Infrarot-Abstands-Sensor
48 zur Abstandsmessung angeordnet, mit welchem die Bestückungshöhe des Schachtfutters
16 und/oder des Muffenringes 12 in der Form 1 meßbar ist. Wie in Fig.2 gezeigt, sind
der Servo-Motor 42, der Laser 44, die Kamera 46 und der Infrarot-Abstands-Sensor 48
durch Verbindungskabel 54 zur Steuerung und Datenübertragung mit einem Computer 56
verbunden.
[0021] Im folgenden soll nun das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestückung der Form erläutert
werden. Der Verfahrensablauf wird im wesentlichen durch ein im Speicher des Computers
56 abgespeichertes Steuerprogramm realisiert. Im Speicher des Computers sind im weiteren
für jedes zu fertigende Schachtunterteil die Soll-Daten bezüglich der Art und Lage
der Bestückungskörper relativ zur Form 1 abgespeichert.
[0022] Zu Beginn gibt der Werker an der Bestückungsstation auf eine am Monitor 58 des Computers
dargestellte Aufforderung hin ein Bereitschaftssignal ein, vorzugsweise über einen
in Fig.2 nicht dargestellten und mit dem Computer 56 verbundenen Pilzknopf, um zu
bestätigen, daß die Einlegehöhe des Muffenformrings 12 überprüft werden soll. Daraufhin
mißt der Infrarot-Abstands-Sensor 48 die Einbauhöhe des Muffenformringes 12 in der
Form 1 vorzugsweise entlang des gesamten Umfangs des Zwischenraums 10, indem der Dreharm
38 um 360 Grad gedreht wird und der Abtaststrahl 60 die Oberfläche des Muffenformrings
12 abtastet. Die abgetasteten Daten der Ist-Lage des Muffenrings 12 werden im Computer
56 mit abgespeicherten Soll-Daten verglichen. Wurde der Muffenformring 12 falsch eingebaut,
so erzeugt ein Signalerzeuger ein akustisches Fehlersignal und Art und Ort des Fehlers
werden aufdem Monitor 58 angezeigt. In einem solchen Fall befindet sich das Steuerprogramm
der Vorrichtung 28 in einer Fehlerschleife, welche erst dann verlassen wird, wenn
sich der Muffenformring 12 in der richtigen Lage in der Form 1 befindet.
[0023] Andernfalls, bei richtiger Lage des Muffenformrings 12, wird der Werker über eine
auf dem Monitor 58 des Computers 56 erscheinende Anzeige aufgefordert, den Pilzknopf
zu drücken, um zu bestätigen, daß er zum Einhängen der Halteleisten 18 bereit ist.
Daraufhin steuert der Computer 56 den Servo-Motor 42 derart, daß der Dreharm 38 in
eine erste Bestückungsposition dreht und der an ihm befestigte Laser 44 auf der kreisringförmigen
Stirnfläche 8 des Formmantels 2 eine Lichtpunkt-Markierung 52 anbringt. An dieser
Stelle hängt der Werker nun den Hakenteil 22 der mit dem Schachtfutter 16 und dem
Aussparkörper 20 in der gewünschten Höhe vormontierten Halteleiste 18 ein. Im Anschluß
wird über den Pilzknopf wiederum ein Bereitschaftssignal eingegeben. Daraufhin erzeugt
die Kamera 46 ein Bild des in die Form 1 eingehängten Schachtfutters 16, um es aufgrund
seiner Kontur zu identifizieren und um seine Winkellage und seine Einlegehöhe in der
Form 1 zu erfassen. Die erfasste Kontur und die Bilddaten werden im Computer 56 in
bezug zu einem Kontroll-Koordinatensystem gesetzt, welches sich vorzugsweise mit dem
Koordinatensystem deckt, auf welches sich die Soll-Daten beziehen. Anschließend erfolgt
im Computer 56 ein Vergleich der erfassten Kontur und der erfassten Bilddaten mit
abgespeicherten Soll-Daten, um einerseits zu überprüfen, ob das richtigte Schachtfutter
16 eingehängt wurde, und um andererseits zu überprüfen, ob die Winkellage und die
Einlegehöhe des Schachtfutters 16 mit den Soll-Daten übereinstimmt. Fällt dieser Vergleich
positiv aus, so wird über einen Signalerzeuger ein akustischer Quittierton erzeugt
und der Dreharm 38 vom Computer 56 in die nächste Bestückungsposition verfahren. Wenn
ein Bestückungsfehler detektiert wird, erzeugt der Signalerzeuger ein akustisches
Fehlersignal und Art und Ort des Fehlers werden auf dem Monitor 58 angezeigt. Dann
befindet sich das Steuerprogramm der Vorrichtung in der Fehlerschleife, nach welcher
die Bestückung und die daran anschließende Kontrolle solange wiederholt wird, bis
der richtige Bestückungskörper in der richtigen Lage in der Form eingehängt ist. Andernfalls
wird vom Laser 44 keine neue Bestückungsposition angezeigt.
[0024] Die oben geschilderten Schritte zur Bestückung der Form mit einem Bestückungskörper
bilden zusammen einen Bestückungszyklus, welcher solange wiederholt wird, bis die
von den Soll-Daten vorgesehene Anzahl von Bestückungskörpern in die Form 1 eingelegt
worden sind. Nach Beendigung der Bestückung wird vom Signalerzeuger ein Fertigsignal
erzeugt, ebenso erscheint auf dem Monitor 58 eine Fertigmeldung.
[0025] Die Erfindung ist nicht auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
So können z.B. anstatt einer Kamera 46 auch mehrere Kameras verwendet werden, welche
die Form aus verschiedenen Blickwinkeln aufnehmen, wodurch die Erfassung des Lage
und des Abstandes von Bestückungskörpern erleichert wird. Es ist außerdem nicht notwendig,
daß die Kamera 46 relativ zur Form verfahren wird, sie könnte auch stationär angeordnet
sein.
1. Vorrichtung (28) zur Kontrolle der Bestückung einer Form (1) für Schachtteile mit
Bestückungskörpern, umfassend : Anzeigemittel (44, 50) zum Anzeigen einer Bestückungsposition
(52) für einen Bestückungskörper (16) an der Form (1), insbesondere für Schachtfütter
und Formteile; Erfassungsmittel (46, 48) zur Erfassung von Ist-Daten bezüglich der
Art des Bestückungskörpers (16) und seiner Bestückungslage in der Form (1); Vergleichsmittel
(56), welche mit den Erfassungsmitteln (46, 48) zusammenwirken, zum Vergleich der
Ist-Daten mit in einer Datenbasis der Vergleichsmittel (56) abgespeicherten Solldaten;
Signalmittel zum Erzeugen eines Fehlersignals, falls die Ist-Daten nicht mit den Soll-Daten
übereinstimmen; und Steuermittel (56) zum Steuern der Anzeige-, Erfassungs-, Vergleichs-
und Signalmittel (44, 46, 48, 50, 56).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigemittel ein Lichtpunkt-Zeigegerät, vorzugsweise einen Laser (44), beinhalten,
welcher an der Vorrichtung (28) derart angeordnet ist, daß er mit seinem Laserstrahl
auf einer oberen Stirnfläche (8) der Form (1) eine Lichtpunkt-Markierung (52) setzt,
an welcher eine Halteleiste (18) für den Bestückungskörper (16) eingehängt werden
soll.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassungsmittel mindestens einen Infrarot-Abstandssensor (48) zur Abstandsmessung
aufweisen, mit welchem die Einlegehöhe des Bestückungskörpers (12,16) in der Form
(1) meßbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassungsmittel mindestens eine Kamera (46) aufweisen, mit welcher ein Bild
des Bestückungskörpers (16) erzeugbar ist, um ihn mittels der Vergleichsmittel (56)
zu identifizieren, und mit welcher die Winkellage und die Einlegehöhe des Bestückungskörpers
(16) in der Form (1) erfaßbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Positionieren der Erfassungamittel (46, 48) relativ zur Form (1) vorgesehen
sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (32, 34, 26, 38, 42) zum Positionieren der Erfaßungsmittel (46, 48) einen
galgenförmigen Geräteträger (32) mit einem die Form (1) mit Höhenabstand überragenden
horizontalen Auslegerarm (36) aufweisen, an welchem ein Dreharm (38) mit seinem einen
Ende um eine Drehachse (40) drehbar befestigt ist, welche mit der Mittelachse (26)
der Form (1) fluchtet, und am anderen Ende des Dreharms (38) der Laser (44), die Kamera
(46) und der Infrarot-Abstandssensor (48) zur Abstandsmessung angeordnet sind, wobei
die Länge des Dreharms (38) dem Radius der zylindrischen Form (1) entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dreharm (38) durch einen Servo-Motor (42) antreibbar ist, welcher den Dreharm
(38) um 360 Grad drehen und auf eine Kreisbogenlänge von 2 mm bei einem Drehdurchmesser
von 1300 mm positionieren kann.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel und die Vergleichsmittel einen Computer (56) aufweisen, in dessen
Speicher ein Steuerprogramm und eine Datenbasis für die Soll-Daten abgespeichert sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (56) derart ausgebildet sind, daß ein weiteres programmgesteuertes
Markieren einer Bestückungsposition (52) für einen weiteren Bestückungskörper erst
dann stattfindet, wenn die Ist-Daten hinsichtlich der Art des vorangehenden Bestückungskörpers
und seiner Bestückungslage mit den entsprechenden Soll-Daten übereinstimmen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalmittel derart ausgebildet sind, daß sie das Fehlersignal erzeugen, wenn
ein falscher Bestückungskörper oder der richtige Bestückungskörper abweichend von
seiner Soll-Lage in die Form (1) eingelegt wurde, und daß sie ein vom Fehlersignal
deutlich unterscheidbares Fertigsignal erzeugen, nachdem alle Bestückungskörper in
ihrer Soll-Lage in die Form eingelegt worden sind.
11. Fertigungsanlage zur Fertigung von Schachtteilen beinhaltend eine Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Verfahren zur Bestückung einer Form (1) für Schachtteile mit Bestückungskörpern (16),
welches die folgenden, zusammen einen Bestückungs-Zyklus bildenden Schritte beinhaltet
: Programmgesteuertes Markieren einer Bestückungsposition (52) für einen Bestückungskörper
(16) an der Form (1), insbesondere für ein Schachtfutter; Bestücken der Form (1) mit
dem Bestückungskörper (16) an der markierten Bestückungsposition (52); programmgesteuertes
Erfassen der Ist- Daten hinsichtlich der Art des Bestückungskörpers (16) und seiner
Bestückungslage; programmgesteuertes Vergleichen der erfassten Ist-Daten mit gespeicherten
Soll-Daten; und programmgesteuertes Erzeugen eines Fehlersignals, falls die Ist-Daten
von den Soll-Daten abweichen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres programmgesteuertes Markieren einer Bestückungsposition für einen weiteren
Bestückungskörper erst dann stattfindet, wenn die erfassten Ist-Daten hinsichtlich
der Art des vorangehenden Bestückungskörpers und seiner Bestückungslage mit den entsprechenden
Soll-Daten übereinstimmen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Markieren der Bestückungsposition und zwischen dem Bestücken und dem Erfassen
der Ist-Daten ein manuelles Bestätigungssignal gegeben wird, um den jeweils nächsten
Programmschritt zu initiieren.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Bestückungs-Zyklus solange wiederholt wird, bis die Form (1) mit einer Anzahl
von Bestückungskörpern (16) bestückt ist, welche durch die Soll-Daten vorgegeben ist,
und daß nach Beendigung der Bestückung ein Fertigsignal erzeugt wird.