[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven, bereichsweisen Beschichten einer
transparenten Trägerplatte mit einer metallischen Wirkschicht unter Verwendung eines
Ätzverfahrens, bei dem auf die Trägerplatte die metallische Wirkschicht und in mit
der metallischen Wirkschicht zu beschichtenden Bereichen eine Abdeckschicht aufgebracht
werden, woraufhin die metallische Wirkschicht in den nicht von der Abdeckschicht abgedeckten
Bereichen weggeätzt wird; eine entsprechend herstellbare Schichtabfolge und eine dazu
verwendbare Konterprägefolie.
[0002] Aus der DE 44 38 536 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren bekannt, bei dem eine handelsübliche
Konterprägefolie verwendet wird, wie sie beispielsweise von der Firma Leonhard Kurz
Gmbh & Co. in Fürth, Deutschland, vertrieben werden und die zur Stabilisierung der
metallischen Wirkschicht und zum Einstellen eines bestimmten Farbtons Lackschichten
umfassen, wobei sich zwischen einer metallischen Wirkschicht und einer beim Prägen
zu entfernenden Trägerfolie im allgemeinen vier Schichten, nämlich eine Schich auf
der Basis eines Lösungsmittels, eine Schicht auf wasserlöslicher Basis, eine weitere
Schicht auf der Basis eines Lösungsmittels und schließlich eine Schicht auf der Basis
von Wachs befinden. Somit kann mit bekannten Konterprägefolien eine metallische Wirkschicht
auf eine transparente Trägerplatte nur derart aufgebracht werden, daß auf der der
Trägerplatte abgewandten Seite der metallischen Wirkschicht noch zumindest drei Schichten
vorhanden sind, da sich die Schicht auf der Basis von Wachs zumindest teilweise beim
Prägen unter der Einwirkung von Druck und Wärme auflösen wird. Dies hat den Nachteil,
daß ein bereichsweises Wegätzen der metallischen Wirkschicht erst erfolgen kann, wenn
die auf der der Trägerplatte abgewandten Seite der metallischen Wirkschicht angeordneten
zumindest drei Schichten bereits entfernt sind, insbesondere weggeätzt sind.
[0003] Aufgrund der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen der wegzuätzenden Schichten
und der Forderung, die Trägerplatte beim Ätzen nicht zu beschädigen, wird das Ätzverfahren
äußerst aufwendig und kostenintensiv.
[0004] Zudem wird bislang die Abdeckschicht lediglich nach ihrer Ätzmittelresistenz und
im wesentlichen unabhängig von ihrem Einfluß auf den optischen Gesamteindruck der
beschichteten Trägerplatte sowohl in Durchsicht als auch in Draufsicht ausgewählt,
was häufig ein arbeits- und kostenintensives Aufbringen einer Farbschicht zwischen
der Wirkschicht und der Abdeckschicht erforderlich macht. Dies führt auch zu einer
weiteren Komplizierung beim Ätzen, wenn die Farbschicht ebenfalls bereichsweise zu
entfernen ist.
[0005] Außerdem sind zahlreiche Verfahren zum selektiven, bereichsweisen Beschichten einer
klaren Acrylglasplatte mit einer metallischen Prägefolien bekannt, bei denen auf das
Acrylglas zunächst im Siebdruckverfahren eine Abdeckfolie aufgebracht wird, welche
lediglich die nicht mit einer metallischen Wirkschicht zu beschichtenden Bereiche
abdeckt, daraufhin im Rollenprägeverfahren die Prägefolie auf die gesamte die Abdeckfolie
tragende Fläche der Acrylglasplatte aufgebracht wird und schließlich die Abdeckfolie
von der Trägerplatte samt darauf angeordneter Prägefolien abgezogen wird, wie, beispielsweise,
in der DE 38 08 689 C1, DE 42 24 463 C1, DE 44 12 876 C2 und DE 44 37 768 C1 offenbart.
Diese Verfahren haben sich zwar grundsätzlich bewährt, sind jedoch nicht zum Herstellen
feiner Strukturen geeignet und aufgrund der Notwendigkeit des Entfernens der Abdeckschicht
zeit- und arbeitsaufwendig.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren derart
weiterzuentwickeln, daß die Nachteile des Stands der Technik überwunden werden, daß
heißt insbesondere preisgünstig und unter geringem Arbeitsaufwand selektiv metallisch
beschichtete Trägerplatten, selbst, mit feinen Metall-Ornamenten, -Buchstaben oder
dergleichen, herstellbar sind.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die metallische Wirkschicht
über eine Konterprägefolie zumindest in einem Gebiet, das die mit der metallischen
Wirkschicht zu beschichtenden Bereiche umfaßt, vollflächig auf die Trägerplatte aufgeprägt
wird, die Abdeckschicht in Form einer ersten Farbschicht direkt auf die metallische
Wirkschicht, auf der der Trägerplatte abgewandten Seite der metallischen Wirkschicht,
aufgebracht wird, und
im wesentlichen nur die metallische Wirkschicht in den nicht von der Abdeckschicht
abgedeckten Bereichen weggeätzt wird.
[0008] Dabei kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Konterprägefolie aufeinanderfolgend
aus einer Trägerfolie, einer Trennschicht, der metallischen Wirkschicht und einer
Klebeschicht ausgebildet wird, und die Konterprägefolie mit der Klebeschicht der Trägerplatte
zugewandt unter Einwirkung von Druck und Wärme in einem Rollen- oder Hubprägeverfahren
aufgebracht wird, wobei die metallische Wirkschicht im wesentlichen ohne Rückstände
von der Trennschicht auf der der Trägerplatte abgewandten Seite aufgebracht und die
Trägerfolie samt Trennschicht im wesentlichen komplett abgetrennt wird.
[0009] Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß Aluminium und/oder zumindest eine
Aluminiumlegierung zur Bildung der metallischen Wirkschicht, vorzugsweise durch Aufdampfen
auf die Trägerfolie der Konterprägefolie, verwendet wird.
[0010] Die metallische Wirkschicht kann nach der Erfindung mit Eisen-III-Chlorid selektiv
weggeätzt werden.
[0011] Eine zweite Farbschicht kann nach der Erfindung zumindest bereichsweise zwischen
der Trägerplatte und der metallischen Wirkschicht, insbesondere zwischen der Trägerplatte
und der Klebeschicht der Konterprägefolie, aufgebracht werden.
[0012] Zudem wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine dritte Farbschicht nach dem bereichsweisen
Wegätzen auf die die erste Farbschicht, die metallische Wirkschicht und gegebenenfalls
die zweite Farbschicht fragende Seite der Trägerplatte, vorzugsweise flächig, aufgebracht
wird.
[0013] Bevorzugt ist gemäß der Erfindung, daß die erste, zweite und/oder dritte Farbschicht
zum Einstellen des Farbtons und/oder der Transluzenz der Beschichtung der transparenten
Trägerplatte in Abhängigkeit von der metallischen Wirkschicht aufgebracht wird beziehungsweise
werden.
[0014] Die erste, zweite und/oder dritte Farbschicht kann beziehungswesie können erfindungsgemäß
im Siebdruckverfahren aufgebracht werden.
[0015] Eine Weiterentwicklung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen
der ersten, auch als Abdeckschicht dienenden Farbschicht und vor dem bereichsweisen
Ätzen der metallischen Wirkschicht die beschichtete Trägerplatte getempert wird.
[0016] Die Erfindung betrifft auch eine Schichtabfolge, insbesondere preisgünstig und mit
gerigem Arbeitsaufwand hergestellt in einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Erhalt
feiner Motive und/oder scharfer Konturen.
[0017] Erfindungsgemäß umfaßt eine Schichtabfolge eine transparente Trägerplatte; eine vollflächig
auf zumindest ein Gebiet der transparenten Trägerplatte aufgeprägte und in Form eines
gewünschten Motivs geätzte metallische Wirkschicht; und eine in Form des Motivs direkt
auf die die der Trägerplatte abgewandte Seite der metallischen Wirkschicht aufgebrachte,
eine Oxidation der metallischen Wirkschicht langfristig im wesentlichen verhindernde
und ätzmittelresistente ersten Farbschicht.
[0018] Dabei kann vorgesehen sein, daß die metallische Wirkschicht Aluminium und/oder zumindest
eine Aluminiumlegierung umfaßt.
[0019] Ferner kann die metallische Wirkschicht über eine, vorzugsweise silberne, Konterprägefolie
erfindungsgemäß aufgebracht sein.
[0020] Erfindungsgemäß wird auch vorgeschlagen, daß eine zweite Farbschicht zumindest bereichsweise
zwischen der Trägerplatte und dermetallischen Wirkschicht angeordnet ist, wobei die
zweite Farbschicht vorzugsweise gelb ist.
[0021] Eine dritte Farbschicht, die zumindest bereichsweise auf die die erste Farbschicht,
die metallische Wirkschicht und gegebenenfalls die zweite Farbschicht tragende Seite
der Trägerplatte aufgebracht ist, kann nach der Erfindung ferner vorgesehen sein.
[0022] Die erste, zweite und/oder dritte Farbschicht kann beziehungsweise können zum Einstellen
des Farbtons und/oder der Transluzenz der Beschichtung der Trägerplatte ausgewählt
sein.
[0023] Bevorzugt ist nach der Erfindung, daß die dritte Farbschicht eine weiße Deckschicht
oder ein Abschlußlack ist, die beziehungsweise der vorzugsweise flächig aufgebracht
ist.
[0024] Die Trägerplatte kann eine Acrylglasplatte sein.
[0025] Schließlich wird mit der Erfindung auch eine Konterprägefolie, insbesondere verwendbar
in einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgeschlagen, die die Nachteile des Stands der
Technik dadurch überwindet, daß auf einer Trägerfolie eine Trennschicht aufgebracht
ist, auf der Trennschicht eine metallische Wirkschicht aufgedampft ist, und auf der
metallischen Wirkschicht eine Klebeschicht aufgebracht ist.
[0026] Die Trennschicht kann nach der Erfindung Wachs umfassen, das sich in einem Hub- oder
Rollenprägeverfahren komplett von der metallischen Wirkschicht löst, so daß auf der
der Klebeschicht abgewandten Seite der metallischen Wirkschicht im wesentlichen keine
Rückstände verbleiben.
[0027] Die metallische Wirkschicht kann nach der Erfindung durch Aufdampfen von Aluminium
und/oder zumindest einer Aluminiumlegierung herstellbar sein.
[0028] Die Klebeschicht kann nach der Erfindung eine feste Verbindung zwischen der metallischen
Wirkschicht und einer klaren Acrylglasplatte durch einen Prägevorgang sicherstellen.
[0029] Die Konterprägefolie kann erfindungsgemäß silbern sein.
[0030] Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß eine über ein
Konterprägefolie auf die transparente Trägerplatte aufgebrachte, metallische Wirkschicht
in einem einfachen Ätzverfahren, vorzugsweise unter Verwendung nur eines einzigen
Ätzmittels, wie beispielsweise Eisen-III-Chlorid, bereichsweise von einer Trägerplatte
weggeätzt werden kann, ohne die Trägerplatte zu beschädigen, indem die metallische
Wirkschicht der Konterprägefolie derart auf die Trägerplatte aufbringbar ist, daß
sich auf der metallischen Wirkschicht keine weiteren Materialien, wie Lackschichten
oder Rückstände einer Trennschicht, befinden, und die vorzugsweise im Siebdruckverfahren
aufzubringende erste Farbschicht gleichzeitig folgende Funktionen erfüllt:
- Schutzlackierung für die metallische Wirkschicht, um eine Oxidation der metallischen
Wirkschicht und somit Veränderung der Farbe derselben langfristig zu verhindern;
- Abdeckschicht bzw. Schablone für das selektive Wegätzen; und
- Farbschicht zum Intensivieren oder Umwandeln des an sich durch die metallische Wirkschicht
bewirkten Farbtons, sowohl in Durchsicht als auch in Draufsicht.
[0031] Bei einer bevorzugten Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine
zweite Farbschicht zwischen der Trägerplatte und dermetallischen Wirkschicht, vorzugsweise
bereichsweise, aufgebracht werden, wobei die erste Farbschicht und/oder die zweite
Farbschicht den an sich durch die metallische Wirkschicht bewirkten Farbton unterstützt
beziehungsweise unterstützen, wie in der DE 38 98 689 C1 beschrieben, oder den an
sich durch die metallische Prägefolie bewirkten Farbton in einen anderen Farbton umwandelt
beziehungsweise umwandeln, wie in der DE 42 24 63 C1 offenbart. Ferner kann beziehungsweise
können die erste und/oder zweite Farbschicht den Farbeindruck sowohl in Draufsicht
als auch in Durchsicht intensivieren, wie bereits in der DE 44 12 876 C2 beschrieben.
Schließlich kann durch eine dritte Farbschicht die durch die metallische Prägefolie
sowie die erste und/oder zweite Farbschicht bewirkte Farbgebung egalisieren beziehungsweise
vergleichmäßigen, wie in der DE 44 37 768 C1 beschrieben.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren weist zusätzlich zu der Vereinfachung des Ätzens an
sich vor allem folgende Vorteile auf:
- Die zum selektiven Ätzen notwendige Abdeckschicht muß nach dem Ätzvorgang nicht entfernt
werden.
- Es muß kein zusätzlicher Schutzlack auf die der Trägerplatte abgewandte Seite der
metallischen Wirkschicht auf die aufgebracht sein.
- Unsaubere Konturen eines zu erzeugenden Metall-Motivs, die beispielsweise im Stand
der Technik durch Einreissen der metallischen Wirschicht beim Abziehn der Abdeckschicht
und/oder dadurch entstehen, daß zwischen der Trägerplatte und der metallischen Wirkschicht
eine Abdeckschicht endlicher Dicke angeordnet ist, was insbesondere ein exaktes Prägen
bis an die Kanten der Abdeckschicht unter normalen Prägekonditionen unmöglich macht,
werden vermieden.
- Ein Prägen kann im Vergleich zum Stand der Technik bei niedrigerer Temperatur stattfinden,
da die Abdeckschicht keine Störkantenbietet, wodurch der Prägevorgang materialschonender,
insbesondere für die Trägerplatte, wird.
- Passfehler, die durch den Verzug der Beschichtung beim Tempern einer mit der Abdeckschicht
und der metallischen Wirkschicht versehenen Trägerplatte zum Freigeben innerer Spannungen
aufgrund der unterschiedlichen thermischen Expansion von Abdeckschicht und metallischer
Wirkschicht entstehen, entfallen.
[0033] Diese Vorteile wirken sich insbesondere in einer Kostenreduktion einerseits und in
einer Verfeinerung herstellbarer Strukturen andererseits aus.
[0034] Die erfindungsgemäße Schichtabfolge kann beispielsweise als Bestandteil eines Werbeelements
verwendet werden, das als Motiv Buchstaben, Ornamente und/oder dergleichen sowohl
in Durchsicht als auch in Draufsicht darbietet. Dabei ist es insbesondere für die
Steigerung der Haltbarkeit wichtig, daß die Beschichtungen auf der Rückseite der Trägerplatte
aufgebracht sind, die im Falle eines Werbeelements vor äußeren Einwirkungen, wie Witterung
und dergleichen, geschützt ist.
[0035] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen
im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Teilschnittansicht einer erfindungsgemäß beschichteten Trägerplatte vor einen
Äzvorgang;
- Figur 2
- eine Teilschnittansicht einer erfindungsgemäßen Schichtabfolge; und
- Figur 3
- eine Teilschnittansicht einer erfindungsgemäßen Konterprägefolie.
[0036] Wie Figur 1 zu entnehmen ist, kann erfindungsgemäß auf die Rückseite einer Trägerplatte
10 zuerst bereichsweise eine Farbschicht 12, wie eine gelbe Farbschicht, darauf flächig
eine metallische Wirkschicht 14, wie eine Silberfolie, und darauf lediglich in den
Bereichen, in denen die gelbe Farbschicht 12 aufgebracht ist, eine weitere Farbschicht
16 aufgebracht werden. Danach kann die beschichtete Trägerplatte getempert werden.
[0037] Die gelbe Farbschicht 12 sorgt für eine Umwandlung des an sich durch die metallische
Wirkschicht 14 bewirkten silbernen Farbtons, so daß die beschichtete Trägerplatte
10 sowohl in Durchsicht als auch in Draufsicht in den Bereichen, in denen die erste
gelbe Farbschicht 12 und die silberne Wirkschicht 14 aufgebracht sind, gülden erscheint.
Die weitere Farbschicht 16 hingegen bewirkt eine weitere Intensivierung des güldenen
Farbeindrucks der beschichteten Trägerplatte 10 in Draufsicht unter Vermeidung einer
Verdunkelung in Durchsicht.
[0038] Zudem dient die weitere Farbschicht 16 als eine Schutzschicht für die metallische
Wirkschicht 14 in zweierlei Hinsicht. So verhindert sie langfristig ein Oxidieren
des verwendeten Metalls, das zum Beispiel im Falle einer dünnen Aluminiumschicht dazu
führen würde, daß die anfängliche silberne Metallschicht innerhalb weniger Tage glasklar
wird, und im Falle einer dicken Aluminiumschicht dazu führen würde, daß die anfänglich
silberne Metallschicht nach wenigen Tagen grau erscheint also an Glanz verliert. Zudem
dient die weitere Farbschicht 16 als eine Abdeckschicht in einem folgenden Ätzvorgang,
in dem lediglich die Wirkschicht 14 in den nicht von dieser Farbschicht 16 geschützten
Bereichen weggeätzt wird. Da nur die metallische Wirkschicht 14 weggeätzt wird, kann
ein einfaches Ätzverfahren zum Wegätzen derselben verwendet werden, beispielsweise
durch Abwaschen mit einer Eisen-III-Chlorid-Lösung.
[0039] Nach dem Ätzvorgang kann zum Erhalten einer erfindungsgemäßen Schichtabfolge flächig
auf die komplette Rückseite der beschichteten Trägerplatte 10 eine dritte Farbschicht
18, vorzugsweise in Form einer weißen Deckschicht, aufgebracht werden, wie in Figur
2 dargestellt. Die dritte Farbschicht 18 dient einer Egalisierung des Farbeindrucks
sowie der Transluzenz der Beschichtung 12, 14, 16, 18 der Trägerplatte 10.
[0040] Das mit Bezug auf die Figuren 1 und 2 beschriebene erfindungsgemäße Verfahren läßt
sich nur deshalb verwirklichen, da eine in Figur 3 dargestellte Konterprägefolie 20
zum Einsatz kommt. Der Aufbau der erfindungsgemäßen Konterprägefolie 20 besteht dabei
aus einer Trägerfolie 22, einer Trennschicht 24, der metallischen Wirkschicht 14 und
einer Klebeschicht 26. Zum Aufbringen der metallischen Wirkschicht 14 auf die Trägerplatte
10, beispielsweise samt gelber Farbschicht 12, wird die Konterprägefolie 20 derart
auf die die gelbe Farbschicht 12 tragende Seite der Trägerplatte 10 aufgebracht, daß
die Klebeschicht 26 der Trägerplatte 10 zugewandt ist. Durch die Einwirkung von Wärme
und Druck beim Prägen kommt es dann zu einem festen Anhaften der metallischen Wirkschicht
14 auf der die gelbe Farbschicht 12 tragenden Seite der Trägerplatte 10, während sich
gleichzeitig die Trennschicht 24 komplett auflöst und somit die Trägerfolie 22 von
der metallischen Wirkschicht 14 getrennt wird. Nach dem Prägen bildet somit die metallische
Wirkschicht 14 die äußerste Schicht der Beschichtung, auf die dann die Farbschicht
16, wie bereits mit Bezug auf Figur 1 beschrieben, aufgebracht wird.
[0041] Die in Figur 2 gezeigte Schichtabfolge kann als Frontplatte eines nicht dargestellten,
kostengünstigen Werbeelements verwendet werden, in dessen Inneren zum Beispiel eine
Lichtquelle angeordnet ist, um Buchstaben, Ornamente und dergleichen, zwecks Werbung,
mit klaren Konturen darzubieten. Dabei kommt bei ausgeschalteter Lichtquelle die Beschichtung
in Draufsicht zur Geltung, während bei eingeschalteter Lichtquelle die Beschichtung
in Durchsicht zur Wirkung kommt.
[0042] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
1. Verfahren zum selektiven, bereichsweisen Beschichten einer transparenten Trägerplatte
mit einer metallischen Wirkschicht unter Verwendung eines Ätzverfahrens, bei dem auf
die Trägerplatte die metallische Wirkschicht und in mit der metallischen Wirkschicht
zu beschichtenden Bereichen eine Abdeckschicht aufgebracht werden, woraufhin die metallische
Wirkschicht in den nicht von der Abdeckschicht abgedeckten Bereichen weggeätzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die metallische Wirkschicht über eine Konterprägefolie zumindest in einem Gebiet,
das die mit der metallischen Wirkschicht zu beschichtenden Bereiche umfaßt, vollflächig
auf die Trägerplatte aufgeprägt wird,
die Abdeckschicht in Form einer ersten Farbschicht direkt auf die metallische Wirkschicht,
auf der der Trägerplatte abgewandten Seite der metallischen Wirkschicht, aufgebracht
wird, und
im wesentlichen nur die metallische Wirkschicht in den nicht von der Abdeckschicht
abgedeckten Bereichen weggeätzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konterprägefolie aufeinanderfolgend
aus einer Trägerfolie, einer Trennschicht, der metallischen Wirkschicht und einer
Klebeschicht ausgebildet wird, und
die Konterprägefolie mit der Klebeschicht der Trägerplatte zugewandt unter Einwirkung
von Druck und Wärme in einem Rollen- oder Hubprägeverfahren aufgebracht wird,
wobei die metallische Wirkschicht im wesentlichen ohne Rückstände von der Trennschicht
auf der der Trägerplatte abgewandten Seite aufgebracht und die Trägerfolie samt Trennschicht
im wesentlichen komplett abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Aluminium und/oder zumindest eine Aluminiumlegierung zur Bildung der metallischen
Wirkschicht, vorzugsweise durch Aufdampfen auf die Trägerfolie der Konterprägefolie,
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die metallische Wirkschicht mit Eisen-III-Chlorid selektiv weggeätzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Farbschicht zumindest bereichsweise zwischen der Trägerplatte und der
metallischen Wirkschicht, insbesondere zwischen der Trägerplatte und der Klebeschicht
der Konterprägefolie, aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine dritte Farbschicht nach dem bereichsweisen Wegätzen auf die die erste Farbschicht,
die metallische Wirkschicht und gegebenenfalls die zweite Farbschicht tragende Seite
der Trägerplatte, vorzugsweise flächig, aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste, zweite und/oder dritte Farbschicht zum Einstellen des Farbtons und/oder
der Transluzenz der Beschichtung der transparenten Trägerplatte in Abhängigkeit von
der metallischen Wirkschicht aufgebracht wird beziehungsweise werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste, zweite und/oder dritte Farbschicht im Siebdruckverfahren aufgebracht wird
beziehungsweise werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Aufbringen der ersten, auch als Abdeckschicht dienenden Farbschicht und vor
dem bereichsweisen Ätzen der metallischen Wirkschicht die beschichtete Trägerplatte
getempert wird.
10. Schichtabfolge, insbesondere hergestellt in einem Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, mit:
einer transparenten Trägerplatte (10);
einer vollflächig auf zumindest ein Gebiet der transparenten Trägerplatte (10) aufgeprägten
und in Form eines gewünschten Motivs geätzten metallischen Wirkschicht (14); und
einer in Form des Motivs direkt auf die der Trägerplatte (10) abgewandte Seite der
metallischen Wirkschicht (14) aufgebrachten, eine Oxidation der metallischen Wirkschicht
(14) langfristig im wesentlichen verhindernden und ätzmittelresistenten ersten Farbschicht
(16).
11. Schichtabfolge nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die metallische Wirkschicht (14) Aluminium und/oder zumindest eine Aluminiumlegierung
umfaßt.
12. Schichtabfolge nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die metallische Wirkschicht (14) über eine, vorzugsweise silberne, Konterprägefolie
aufgebracht ist.
13. Schichtabfolge nach einem der vorangehenden Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß
eine zweite Farbschicht (12) zumindest bereichsweise zwischen der Trägerplatte (10)
und der metallischen Wirkschicht (14) angeordnet ist, wobei die zweite Farbschicht
(12) vorzugsweise gelb ist.
14. Schichtabfolge nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch
eine dritte Farbschicht (18), die zumindest bereichsweise auf die die erste Farbschicht
(16), die metallische Wirkschicht (14) und gegebenenfalls die zweite Farbschicht (12)
tragende Seite der Trägerplatte (10) aufgebracht ist.
15. Schichtabfolge nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste, zweite und/oder dritte Farbschicht (16, 12, 18) zum Einstellen des Farbtons
und/oder der Transluzenz der Beschichtung (12, 14, 16, 18) der Trägerplatte (10) ausgewählt
ist beziehungsweise sind.
16. Schichtabfolge nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die dritte Farbschicht (18) eine weiße Deckschicht oder ein Abschlußlack ist, die
beziehungsweise der vorzugsweise flächig aufgebracht ist.
17. Schichtabfolge nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerplatte (10) eine Acrylglasplatte ist.
18. Konterprägefolie, insbesondere verwendbar in einem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer Trägerfolie (22) eine Trennschicht (24) aufgebracht ist,
auf der Trennschicht (26) eine metallische Wirkschicht (14) aufgedampft ist, und
auf der metallischen Wirkschicht (14) eine Klebeschicht (26) aufgebracht ist.
19. Konterprägefolie nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennschicht (24) Wachs umfaßt, das sich in einem Hub- oder Rollenprägeverfahren
komplett von der metallischen Wirkschicht (14) löst, so daß auf der der Klebeschicht
(26) abgewandten Seite der metallischen Wirkschicht (14) im wesentlichen keine Rückstände
verbleiben.
20. Konterprägefolie nach Anspruch 18 ode 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die metallische Wirkschicht (14) durch Aufdampfen von Aluminium und/oder zumindest
einer Aluminiumlegierung herstellbar ist.
21. Konterprägefolie nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klebeschicht (26) eine feste Verbindung zwischen der metallischen Wirkschicht
(14) und einer klaren Acrylglasplatte durch einen Prägevorgang sicherstellt.
22. Konterprägefolie nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konterprägefolie (20) silbern ist.