[0001] Die Erfindung betrifft eine Rechteckspinnkanne mit am unteren Kannenrand rundum vorgesehener
Prallfläche gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Der Kopf und Boden etwa quaderförmig
verbindende Mantel einer solchen Spinnkanne besteht aus den größeren Quaderflächen
entsprechenden Längswänden und aus den kleineren Quaderflächen entsprechenden Stirnwänden.
[0002] Spinnkannen (sliver can) dienen der Aufnahme von Faserband (sliver) während der Verarbeitung,
z.B. zwischen Karde und Strecke sowie zwischen Strecke und Flyer bzw. Spinnmaschine.
Es gibt etwa zylinderförmige Spinnkannen mit kreisförmigem Querschnitt (Rundkannen)
und etwa quaderförmige Spinnkannen mit im Prinzip rechteckigem Querschnitt (sogenannte
Rechteckspinnkannen oder kurz Rechteckkannen). Die stehenden Rechteckkannen haben
etwa die Quaderform eines aufrechtstehenden, relativ flachen Ziegelsteins, die Abmessungen
von Boden- bzw. Kopffläche liegen in der Größenordnung von etwa 1.000 mm x 220 mm.
Die Höhe der aufrechtstehenden Kanne kann etwa 1.000 mm betragen. Auch wenn die Kanten
des Quaders, insbesondere die (bei stehender Kanne) vertikalen Mantelkanten, abgerundet
oder abgeschrägt sind, spricht man von einer Rechteckkanne. Eine solche Spinnkanne
wiegt ca. 10 kg. Spinnkannen sind Massenartikel; schon eine kleine Spinnerei mit nur
zehn Rotor- bzw. OE-Spinnmaschinen braucht ca. 4.000 Kannen.
[0003] Nach dem Füllen oder Leerlaufen muß jede Spinnkanne durch eine neue, leere bzw. gefüllte
Spinnkanne ersetzt werden. Dazu werden die Kannen einzeln oder in Gruppen auf Rollen-
oder Gleitführungen geschoben sowie mit Hilfe sogenannter Kannenwechselwagen an- oder
abtransportiert. Das setzt voraus, daß die einzelne Kanne auf den Wagen aufgesetzt
bzw. vom Wagen abgeladen wird. Zum automatischen Auf- und Abladen von Kannen an Kannenwechselwagen
gibt es bereits, z.B. in DE 40 15 938 beschriebene Kannenmanipulatoren. Damit ein
solcher Manipulator eine im Bekannten beschriebene Rundkanne erfassen kann, wird an
der Kanne ein Griff angebracht.
[0004] Bei automatisiertem Kannentransport ist eine Codierung der einzelnen Kanne vorteilhaft,
der Automat kann dann erfahren, wohin die jeweilige Kanne zu bringen ist. Zu diesem
Zweck kann der Manipulator mit einem Codeleser ausgerüstet werden. In der Praxis werden
die zu lesenden Codes auf einer Fläche der zu transportierenden Kanne angebracht.
Diese Fläche mit dem Codeträger wird an einem Codeleser ― oder dieser an ersteren
- vorbeigeführt. Ein Problem kann in diesem Zusammenhang dadurch auftreten, daß der
Code des Codeträgers der Kanne, der für den Codeleser gut erreichbar ―

sichtbar" - und daher offen auf einer Kannenfläche liegen soll, auch bei dem rauhen
Fabrikationsbetrieb leicht beschädigt werden kann. Weitere Probleme ergeben sich dadurch,
daß der Codeleser bzw. die Kanne mit dem Codeträger speziell für den Lesevorgang positioniert
werden müssen.
[0005] Beim Transport von Rechteckkannen können auch an sich Schwierigkeiten auftreten.
Während Rundkannen auf Fördersystemen in beliebiger aufrechter Position zu transportieren
sind, ist es bei Rechteckkannen in der Regel erforderlich, den Transport in Richtung
normal zu einer der Rechteckflächen, speziell der Stirnwandflächen, vorzunehmen. Bei
diesem Vorschub können schon geringe Verkantungen (Schwenkungen um eine vertikale
Achse) des Rechteck-Querschnitts zum Verklemmen der einzelnen Kanne in ihrer Bahn
und damit zu ungewollten Staus führen.
[0006] In der DE 196 32 932 wird daher, ein Transportsystem für Rechteckkannen mit mindestens
einer Rolle am Boden der Kanne vorgeschlagen. Eine einzige durchgehende oder unterbrochene
Rolle unter der Kanne kann eine Führung der Kanne in bestimmter vorgegebener Richtung
sicherstellen. Im Bekannten wird auch vorgesehen, an allen Seiten des unteren Kannenrandes
eine Prallfläche anzubringen. Diese Prallfläche sorgt einerseits für eine Pufferwirkung
bei zusammenstoßenden Kannen und andererseits für eine Gleitführung an seitlich des
jeweiligen Transportwegs vorgesehenen Gleitbahnen.
[0007] Wenn eine Rechteckkanne zwischen zwei Begrenzungslinien oder ―flächen, insbesondere
zwischen zwei vorhandenen Kannen plaziert werden soll, muß nach dem Stand der Technik
das jeweilige Transportmittel die Kanne exakt vor der Position, in die die Kanne einzubringen
ist, positionieren. Der Aufwand für eine derart genaue Positionierung ― speziell bei
dem erstrebten automatischen Kannentransport mit Hilfe von Robotern oder dergleichen
- ist erheblich, der in der Praxis erzielte Erfolg ist entsprechend mäßig. Es kommt
daher immer wieder vor, daß beispielsweise beim Einschieben einer Kanne zwischen zwei
vorhandene Kannen oder beim Einschieben einer Kanne auf eine bestimmte Position eines
Kannenwechselwagens, Verkantungen - und daraus folgend Kannenstaus ― auftreten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zentriermittel für eine Rechteckkanne
zu schaffen, das es erlaubt, die Kanne auch bei ungenauer Positionierung verkantungsfrei
in den Spalt zwischen zwei Kannen oder an eine sonstige genau vorgegebene Position
zu bringen. Die Bewegung der einzelnen Kanne soll mit Hilfe eines automatisch arbeitenden
Roboters bzw. Manipulators möglich sein. Wenn der Manipulator mit einem Codeleser
ausgestattet ist, soll das Lesen eines an der Kanne angebrachten Codeträgers möglichst
keine zusätzliche Bewegung des Manipulators erfordern.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs beschriebene Rechteckspinnkanne
mit am unteren Kannenrand rundum vorgesehener Prallfläche darin, daß die Prallfläche
an den schmalen Kannenflächen, den sogenannten Stirnwänden, konisch bzw. trapezförmig
verjüngt ist. Einige Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden
im folgenden und in den Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Prallfläche, die auch als Bodenrahmen
der Kanne zu bezeichnen ist und die an sich zum Schutz des Kannenmantels geschaffen
war, zugleich als Einweisführung ausgebildet ist bzw. dienen kann. Durch die erfindungsgemäße
Formgebung wird erreicht, daß eine in den Spalt zwischen zwei Kannen einzuschiebende
Kanne selbsttätig auch dann zwischen den beiden Kannen zentriert wird, wenn die einzuschiebende
Kanne vorher ungenau positioniert war.
[0011] Die erfindungsgemäße Prallfläche kann auch als Gleitplanke, Stoßkante oder dergleichen
bezeichnet werden. Der durch die Prallfläche an den Stirnwänden zum Bilden einer Einweisführung
geformte Konus kann zwar geometrisch verjüngt bzw.

zugespitzt" sein, es wird aber bevorzugt, die Spitze gewissermaßen

abzuschneiden", so daß eine Form wie ein abgestumpfter Konus (im Querschnitt) entsteht.
In der Draufsicht kann diese geometrische Verjüngung der Prallfläche also etwa die
Form eines gleichschenkligen Trapezes haben, dessen große Parallelseite durch die
jeweilige Stirnwand oder deren Parallele bestimmt ist. Im allgemeinen wird diese konische
Einweisführung an beiden Stirnwänden vorgesehen. In einzelnen Fällen genügt aber ein
Konus oder dergleichen vor nur einer Stirnwand.
[0012] Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Rechteckkanne nicht nur im Bodenbereich, sondern
auch im Kopfbereich mit einer (oberen) Prallfläche ausgestattet. Diese soll dann im
wesentlichen die gleiche Form wie die untere Prallfläche besitzen, also bevorzugt
ebenfalls als Einweisführung ausgebildet werden. Im allgemeinen sollen aber die Außenmaße
der oberen Prallfläche höchstens gleich denjenigen der unteren Prallfläche sein.
[0013] Die erfindungsgemäßen Prallflächen haben zugleich die Aufgabe von Rahmen, die die
Kanne stabilisieren. In diesem Sinne werden die untere Prallfläche als Bodenrahmen
und gegebenenfalls die obere Prallfläche als Kopfrahmen bezeichnet. Zwischen den beiden
Rahmen erstreckt sich der quaderförmige Kannenmantel. Dieser kann umlaufend geschlossen
sein oder an mindestens einer Wand, bevorzugt an einer oder beiden Stirnwänden, einen
vom Bodenrahmen zum Kopfrahmen durchgehenden Schlitz besitzen. Letzterer dient gegebenenfalls
beispielsweise dazu, eine in der Kanne vorgesehene lose Bodenplatte (von außen gehalten)
definiert abzusenken, während die Kanne mit Faserband gefüllt wird.
[0014] Gemäß weiterer Erfindung soll die untere Prallfläche (der Bodenrahmen) im Bereich
der konischen Zuspitzung ― außen an der Stirnwand ― eine nach oben offene, zum Eingreifen
eines Kannenmanipulators oder Greifers vorgesehene Mulde besitzen. Eine solche Mulde,
deren parallel zur zum freien Konusende bzw. schmalen Trapez-Parallelseite gemessene
Breite wesentlich kleiner als die Stirnwandbreite ist, bildet einen zentralen Angriffspunkt
der Kanne, der es erlaubt, die Kanne ohne Verkantung in Längsrichtung (ihrer im wesentlichen
rechteckigen Bodenplatte) mit Hilfe eines Automaten zu bewegen (zu schieben oder zu
ziehen). Um den entsprechenden Greifer in der Mulde exakt zentral ― in Bezug auf die
Kannenlängsrichtung ― zu positionieren, kann es günstig sein, die Innenfläche der
Mulde ― rundum oder zumindest an der Fläche, auf die der Greifer beim Transportieren
Kraft ausübt ― so abzuschrägen, daß der Greifer selbsttätig in die Ebene der Kannen-Mittellinie
in Längsrichtung gleitet.
[0015] Vorzugsweise soll der Bodenrahmen an den Stirnseiten bzw. an den freien Konsumenten
an der Unterseite schräg nach oben ausgebildet werden, damit die Kanne problemlos
über Stufen oder Höhentoleranzen zu transportieren ist.
[0016] Die Prallflächen dienen dem Schutz der Mantelflächen. Da die beschriebenen Manipulatoren
bzw. Greifer beim Heranbewegen an die jeweilige Angreifposition, z.B. Mulde, der Kanne
gegen die Stirnwand des Mantels stoßen kann, soll diese Mantelfläche, bevorzugt mit
Hilfe von Blechen, die hinter den Prallflächen angebracht sind, geschützt werden.
Die Schutzbleche können zusätzlich vorzugsweise als Abweisflächen ausgebildet werden,
die das Eintauchen des jeweiligen Greifers in die Mulde oder dergleichen erleichtern
bzw. den Greifer geradezu in die Mulde lenken. Zu diesem Zweck können die eigentlich
als Schutz der Mantelfläche vorgesehenen Bleche gerundet und abgeschrägt ausgebildet
werden, so daß sie einen ankommenden Greifer in die Mulde drängen.
[0017] Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken wird unter oder nahe der (unteren) Prallfläche
in der Mitte wenigstens einer Kannenwand, vorzugsweise Stirnwand, ein Codeträger,
vorzugsweise in einer Vertiefung seiner Auflagefläche, vorgesehen. Gegebenenfalls
soll der Codeträger angrenzend an die Mulde oder in der Mulde an einer einem Codeleser
des Kannenmanipulators räumlich zugeordneten Position angebracht werden. Der Codeträger
kann an der Stirnwand, an dem vorgenannten, beispielsweise als Abweisfläche ausgebildeten
Schutzblech, innerhalb der Mulde an einer Wand bzw. an einen Steg oder auf andere
Weise so befestigt werden, daß der Codeleser des Kannenmanipulators beim Eintauchen
in die Mulde selbsttätig in die Leseposition gegenüber dem Codeträger gelangt. Dadurch
wird einerseits erreicht, daß der Codeträger vor Beschädigungen geschützt wird, und
andererseits, daß der Codeträger mit einem am Greifer des Manipulators angebrachten
Codeleser ohne zusätzliche Bewegungen eines Maschinenteils und während der Manipulator
die Kanne greift und transportiert, gelesen werden kann. Durch diese Ausgestaltung
der Erfindung wird auch erreicht, daß die Leseeinrichtung direkt an dem Manipulator
bzw. Greifer anzubringen ist, der zwangsläufig ohnehin die Position mit dem Codeträger
bestreicht. Um den Codeträger vor Beschädigungen durch den Manipulator zu schützen,
kann der jeweilige Code selber in einer Vertiefung (im Codeträger oder in der Kannenwand
bzw. Mulde) untergebracht werden.
[0018] Bei Anwendung des zuletzt genannten Aspekts der Erfindung kostet das Lesen des Codes
keine zusätzliche Zeit und erfordert keine zusätzliche Bewegung des Manipulators,
der Kanne, eines den Codeleser umfassenden Lesestifts oder dergleichen. In der Regel
ist die zum Lesen erforderliche gegenseitige Zuordnung von Codeträger und ―leser am
einfachsten zu realisieren bzw. sicherzustellen, wenn der Codeträger in der Mitte
der jeweiligen Kannenfläche angeordnet ist. Bevorzugt ausgebildete Prallflächenformen
mit Codeträger und gegebenenfalls am Manipulator bzw. dessen Greifer vorgesehene Codeleser
werden in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
[0019] Die erfindungsgemäß Ausbildung von Boden- und gegebenenfalls Kopfrahmen der Rechteckkanne,
nämlich die trapez- bis konusförmige Verjüngung an den Stirnwänden, macht die Anwendung
noch eines weiteren Erfindungsgedankens besonders einfach. Es gibt Bandableger an
Strecken, die zum gleichmäßigen Ausfüllen der jeweiligen Rechteckkanne Kreisbewegungen
ausführen, während die Rechteckkanne in der durch die Länge ihres Bodens definierten
Längsrichtung reversierend bewegt wird. Es gibt aber auch Ableger, die das Faserband
nicht in Kreis- oder Ellipsenform, sondern im wesentlichen mit gradlinigen Zick-Zack-Bewegungen
in die Kanne einbringen. Im ersten Fall (der Ableger führt Ellipsen-, Kreisbewegungen
oder dergleichen aus) entsteht also in der Kanne ein Faserbandstapel, dessen den Stirnwänden
zugewandte Längsenden gerundet sind, z.B. im wesentlichen Kreisform haben. Im anderen
Fall (der Ableger führt Zick-Zack-Bewegungen aus) entsteht in der Kanne ein Faserbandstapel,
dessen den Stirnwänden zugewandte Kanten im wesentlichen ebene Flächen sind.
[0020] In vorstehenden Sinne besteht der weitere Erfindungsgedanke im Prinzip darin, daß
die Stirnwände der Rechteckkanne so geformt werden, daß beim Ablegen des Faserbandes
im wesentlichen kein freier Raum in der Kanne verbleibt. Bei dem kreisförmig arbeitenden
Ableger erhält also die Stirnwand im wesentlichen die Form eines halben Kreiszylinders,
beim Zick-Zack-förmig arbeitenden Ableger erhält die Stirnwand im wesentlichen die
Form einer ebenen Quaderfläche; in der Praxis erhält der Faserbandstapel auch bei
Zick-Zack-Ablage in geringem Maße abgerundete Kanten.
[0021] Die nach der weiteren Erfindung der Arbeit des Ablegers angepaßte Form der Stirnwände
läßt sich besonders günstig mit den an den Stirnwänden trapez- bis konusförmig verjüngten
Bodenrahmen kombinieren. In dem Bereich der jeweiligen Verjüngung findet nämlich auch
eine annähernd zylinderförmig abgerundete Stirnwand Platz. Andererseits kann die ebene
Stirnwand bei dem Zick-Zack-Ableger den durch die erfindungsgemäße Verjüngung aufgespannten
Raum fast vollständig ― gegebenenfalls bis auf ein Eingriff- bzw. Kuppelloch des Manipulators
- ausfüllen.
[0022] Durch die Anpassung der Stirnwandform an die Faserbandablageform wird erreicht, daß
in der Kanne praktisch keine Hohlräume zwischen Faserbandstapel und Kannenmantel bleiben.
Das hat natürlich den Vorteil einer maximalen Ausnutzung des Kannenvolumens. Es ergeben
sich aber auch technologische Vorteile: Das Faserpaket kann sich nicht verschieben
(da es überall durch den Mantel gestützt wird) mit der Folge, daß abgelegte Faserstränge
weder geklemmt noch verzogen werden können.
[0023] Es wird eine Rechteckspinnkanne mit am unteren Kannenrand rundum vorgesehener Prallfläche
beschrieben. Um zu erreichen, daß die Rechteckkanne sich beim Einschieben in einen
Spalt zwischen zwei Kannen selbsttätig zentriert, wird die Prallfläche an den Kannenstirnwänden
konisch zugespitzt bzw. verjüngt ausgebildet. Dabei kann in einem erfindungsgemäß
abgestumpften Konus oder dergleichen, der der jeweiligen Stirnwand vorgelagert wird,
eine Mulde entstehen, die zum Eingreifen eines Kannenmanipulators geeignet ist. In
oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Mulde kann ein mit einem Codeleser des Kannenmanipulators
verbundener Codeträger vorgesehen werden. Die Form der Stirnwände kann, z.B. in die
Mulde hinein, der Ablageform des Faserbandes angepaßt werden.
[0024] Anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels werden einige Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- einen Schnitt parallel zum Kannenboden durch zwei erfindungsgemäß ausgebildete Rechteckkannen;
- Fig. 3
- einen vertikalen Schnitt durch die Kannenmitte einer Rechteckkanne nach Fig. 1; und
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X von Fig. 3.
[0025] Fig. 1 und 2 zeigen im Schnitt parallel zum Kannenboden 1 zwei Rechteckkannen 2 und
3, deren große Rechteckflächen bzw. Längswände 4 beide im wesentlichen eben sind.
Die kleinen Rechteckflächen bzw. Stirnwände 5 der Rechteckkanne 2 sind gewölbt, die
Stirnwände 6 der Rechteckkanne 3 sind im wesentlichen eben. Auch bei der Rechteckkanne
3 nach Fig. 2 können die vertikalen Kannenkanten 7 allerdings im geringen Maße abgerundet
sein.
[0026] Die Form der Rechteckkannen 2 und 3 wird bestimmt durch die Art, mit der das Faserband
8 in die jeweilige Kanne einzulegen ist. Im Fall der Kanne 2 wird das Faserband in
annähernd kreisförmigen Schleifen 9 eingelegt, daher sollen die Stirnwände 5 annähernd
die Form einer längshalbierten Kreis-Zylinderfläche besitzen. Nach Fig. 2 wird das
Faserband 8 zwischen den Längswänden 4 in Zick-Zack-Linien 10 hin- und hergehend abgelegt,
daher ist für eine gute Volumenausnutzung der Kanne eine annähernd ebene Stirnwand
6 günstig. Während dieser jeweiligen Ablagebewegung werden die Kanne 2, 3 oder der
(nicht gezeichnete) Ableger in Längsrichtung 11 des Kannenbodens 1 reversierend bewegt.
[0027] Beide Kannen 2, 3 besitzen einen am unteren Kannenrand 12 (Fig. 3) rundum laufenden,
als Prallfläche ausgebildeten Bodenrahmen 13. Erfindungsgemäß wird letzterer in einem
den Stirnwänden 5 vorgelagerten Bereich abgestumpft konisch bis trapezförmig zugespitzt
bzw. verjüngt. Beispielsweise kann der Bodenrahmen 13 im Querschnitt (gesehen parallel
zum Kannenboden 1) wie ein gleichschenkliges Trapez 14 geformt werden, dessen große
Parallelseite 15 durch die Stirnwand 5. 6 definiert wird. Die Basiswinkel w des jeweiligen
Trapezes 14 sollen im wesentlichen gleich sein, die Länge der großen Trapez-Parallelseite
15 soll wesentlich kleiner als die ebenfalls parallel zum Kannenboden 1 gemessene
Kannenbreite B sein; die Kannenbreite B ist der Abstand der einander gegenüberliegenden
Längswände 4. Die Länge der kleinen Parallelseite 15 des jeweiligen Trapezes 14 ergibt
sich dann aus der Länge der großen Parallelseite 16, dem Basiswinkel w und der parallel
zum Kannenboden 1 und den Längswänden 4 gemessenen Höhe h des jeweiligen Trapezes
14. Die ― wie gezeichnet (Fig. 1 und 2) - aufeinander zu geneigten Schrägseiten 17
des jeweiligen Trapezes 14 erstrecken sich gegebenenfalls über die große Parallelseite
15 des Trapezes 14 hinaus bis zum Anschluß an die angrenzende Längswand 4 der Kanne
2 bzw. 3. Auf diese Weise gibt der Basiswinkel w des jeweiligen Trapezes 14 ― wie
in Fig. 1 oder 2 dargestellt - im wesentlichen den Keilwinkel vor, der die Zentrierung
der Kanne beim Einschieben in die jeweils gewünschte Position selbsttätig bewirkt.
[0028] Fig. 3 und 4 zeigen weitere Einzelheiten der den Stirnwänden 5 vorgelagerten Mulden
18 mit dem beispielhaften Querschnitt eines Trapezes 14. In der Zeichnung nach Fig.
3 stellen die vertikalen Linien Schnitte der Stirnwände 6 der Kanne 3 dar. Die Kanne
3 besteht im wesentlichen aus einem durch die Längs- und Stirnwände 4, 6 gebildeten
Mantel, der durch den Bodenrahmen 13 und den bevorzugt ganz ähnlich ausgebildeten
Kopfrahmen 13' quaderförmig aufgerichtet wird. Am unteren Kannenrand 12 ist in einem
als Ansicht dargestellten Zeichnungsteil ein Bodenrahmen 13 von außen zu sehen. Dieser
setzt sich in Kannenlängsrichtung 11 über die Stirnwände 6 hinaus fort, so daß dort
― wie in der Schnittzeichnung rechts unten in Fig. 3 sichtbar ― eine Mulde 18 entsteht.
[0029] In der vergrößerten Darstellung nach Fig. 4 wird die Wanne oder Mulde 18 zwischen
der dem Bodenrahmen 13 und der großen Trapez-Parallelseite 15 gebildet. Die große
Trapez-Parallelseite 15 kann, speziell im Fall von Fig. 2, teilweise oder ganz durch
eine Stirnwand 6 gebildet werden. Im Grundsatz kann die große Trapez-Parallelseite
15 aber auch ― zumindest im Bereich der Kannen-Mittellinie 19 ― als an der Stirnseite
6 anliegende, gesonderte Wand ausbildet werden.
[0030] In die große Trapez-Parallelseite 15 (Fig. 1 oder 2) kann nach Fig. 4 ein Codeträger
20, vorzugsweise in einer Vertiefung 21, integriert werden. Der Codeträger 20, z.B.
Barcode, kann Informationen über die jeweilige Kanne 2,. 3 und deren Inhalt enthalten.
Er liegt zweckmäßig in einer Vertiefung 21, damit er gegen Beschädigungen geschützt
ist. Die Vertiefung 21 kann nahe an der Mulde 18, vorzugsweise im wesentlichen innerhalb
der Mulde, angeordnet werden.
[0031] Die Mulde 18 hat im Rahmen der Erfindung mehrere wesentliche Aufgaben: Einerseits
soll sie durch eine in Fig. 1 und 2 dargestellte, bevorzugt abgestumpfte, Keilform
ein selbsttätiges Zentrieren der jeweiligen Kanne 2, 3 ermöglichen. Andererseits soll
sie als Griff für einen dem automatischen Kannentransport dienenden Manipulator 22
geeignet sein. Ein solcher Manipulator kann einen Greifer 23 besitzen, der während
des Kannentransports ― wie in Fig. 4 dargestellt - in die Mulde 18 eintaucht. Drittens
soll die Mulde einen an der Kanne angebrachten Codeträger schützen. Der Greifer 23
kann nämlich mit einem Codeleser 24 ausgestattet werden, der beim Eintauchen des Greifers
23 in die Mulde 18 selbsttätig in eine Leseposition in Bezug auf den mit der jeweiligen
Kanne 2, 3 verbundenen Codeträger 20 kommt. Zweckmäßig werden hierzu die Breite des
Greifers 23 (gemessen parallel zum Kannenboden 1 und parallel zur Stirnwand 5, 6)
und die in der selben Richtung gemessene Länge des Trapezes 14 einander angepaßt,
so daß beim Eintauchen des Greifers 23 in die Mulde 18 Codeträger 20 und Codeleser
24 selbsttätig in Leseposition gelangen. Viertens kann die jeweilige Stirnwand in
die Mulde gewölbt hineinragen, wenn die Stirnwand der Ablageform des Faserbandes angepaßt
wird.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1 =
- Kannenboden
- 2 =
- Rechteckkanne (Fig. 1)
- 3 =
- Rechteckkanne (Fig. 2)
- 4 =
- Längswand
- 5 =
- Stirnwand (Fig. 1)
- 6 =
- Stirnwand (Fig. 2)
- 7 =
- vertikale Kannenkante
- 8 =
- Faserband
- 9 =
- Schleifen
- 10 =
- Zick-Zack-Linien
- 11 =
- Längsrichtung (1)
- 12 =
- unterer Kannenrand
- 13 =
- Bodenrahmen
- 13'
- Kopfrahmen
- 14 =
- Trapez
- 15 =
- große Trapez-Parallelseite
- 16 =
- kleine Trapez-Parallelseite
- 17 =
- Schrägseite (14)
- 18 =
- Mulde
- 19 =
- Mittellinie (2, 3)
- 20 =
- Codeträger
- 21 =
- Vertiefung (20)
- 22 =
- Manipulator
- 23 =
- Greifer (22)
- 24 =
- Codeleser
- w
- Basiswinkel (14)
- h
- Höhe (14)
- B
- Breite
1. Rechteckspinnkanne (2, 3) mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmigen
Mantel, welcher aus den größeren Rechteckflächen bestehenden Längswänden (4) und aus
den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden (5, 6) besteht, und mit am
unteren Kannenrand (12) rundum vorgesehener Prallfläche (13),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prallfläche (13) an den Stirnwänden (5, 6) konisch bis trapezförmig verjüngt
ist.
2. Rechteckspinnkanne (2, 3) mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmigen
Mantel, welcher aus den größeren Rechteckflächen bestehenden Längswänden (4) und aus
den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden (5, 6) besteht, und mit am
unteren Kannenrand (12) rundum vorgesehener Prallfläche (13),
dadurch gekennzeichnet,
daß unter oder nahe der Prallfläche (13) in der Mitte wenigstens einer Kannenwand
(4 ― 6), insbesondere Stirnwand (5, 6), ein Codeträger (20), vorzugsweise in einer
Vertiefung (21) seiner Auflagefläche, vorgesehen ist.
3. Rechteckspinnkanne (2, 3) mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmigen
Mantel, welcher aus den größeren Rechteckflächen bestehenden Längswänden (4) und aus
den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden (5, 6) besteht, und mit am
unteren Kannenrand (12) rundum vorgesehener Prallfläche (13),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Form der Stirnwände (5, 6) der Ablageform (9, 10) des Faserbands (8) angepaßt
ist.
4. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prallfläche (13) als Bodenrahmen ausgebildet ist, der den Mantel der Kanne,
vorzugsweise zusammen mit einem Kopfrahmen (13'), stabilisiert.
5. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prallfläche (13) im Bereich vor mindestens einer der Stirnwände (5, 6) eine
in Richtung der Kannenlänge konisch bis trapezförmig verjüngte, nach oben offene Mulde
(18) zum Eingreifen eines Kannenmanipulators (22) aufspannt bzw. umschließt.
6. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche der Mulde (18) zum definierten Führen eines zum Kannenmanipulator
(22) gehörigen Greifers (23) abgeschrägt ist.
7. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich der Stirnwand (5, 6) oberhalb der Mulde (18) mit einem insbesondere
als Führungsflache für den Greifer (23) ausgebildeten Schutzschild ausgestattet ist.
8. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite der Prallfläche (13) im Bereich vor der jeweiligen Stirnwand (5,
6) in Richtung der Kannenlänge nach oben abgeschrägt ist.
9. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in oder nahe der Mulde (18) ein einem Codeleser (24) des Kannenmanipulators (22)
bzw. dessen Greifers (23) zugeordneter Codeträger (20), vorzugsweise in einer Vertiefung
(21) seiner Auflagefläche, vorgesehen ist.
10. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Codeleser (24) an einem in die Mulde (18) einzuführenden Greifer (23) des
Manipulators (22) so angebracht ist, daß er beim Eintauchen des Greifers (23) in die
Mulde (18) selbsttätig in eine Leserposition in Bezug auf den Codeträger (20) gelangt.
11. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Codeträger mittig, das heißt auf einer Symmetrieebene der beiden Längswände
(4) positioniert ist.