(19)
(11) EP 0 972 736 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.01.2000  Patentblatt  2000/03

(21) Anmeldenummer: 99112627.7

(22) Anmeldetag:  02.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 75/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.07.1998 DE 19831908

(71) Anmelder: Langen, Manfred
41066 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Langen, Manfred
    41066 Mönchengladbach (DE)

(74) Vertreter: von Creytz, Dietrich, Dipl.-Phys. 
Tannenweg 25
41844 Wegberg
41844 Wegberg (DE)

   


(54) Rechteckspinnkanne


(57) Es wird eine Rechteckspinnkanne mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmig verbindenden Mantel beschrieben, wobei der Mantel aus den größeren Rechteckflächen entsprechenden Längswänden und den kleineren Rechteckflächen bestehenden Stirnwänden besteht. Um den Herstellungsaufwand der Kanne und den Betriebsaufwand beim Handhaben der Kanne zu vermindern, weisen der Boden und der Kopf der Kanne je einen stabilisierenden Rahmen, nämlich einen Boden- und Kopfrahmen auf, während der Mantel nur einen einzigen von dem Bodenrahmen zum Kopfrahmen durchgehenden Schlitz besitzt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rechteckspinnkanne mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmig verbindenden Mantel, welcher aus den größeren Rechteckflächen entsprechenden Längswänden und den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden besteht.

[0002] Spinnkannen (sliver can) dienen der Aufnahme von Faserband (sliver) während der Verarbeitung, z.B. zwischen Karde und Strecke sowie zwischen Strecke und Flyer bzw. Spinnmaschine. Es gibt etwa zylinderförmige Spinnkannen mit kreisförmigem Querschnitt (Rundkannen) und etwa quaderförmige Spinnkannen mit im Prinzip rechteckigem Querschnitt (sogenannte Rechteckspinnkannen oder kurz Rechteckkannen). Die stehenden Rechteckkannen haben etwa die Quaderform eines aufrechtstehenden, relativ flachen Ziegelsteins, die Abmessungen von Boden- bzw. Kopffläche liegen in der Größenordnung von etwa 1.000 mm x 220 mm. Die Höhe der aufrechtstehenden Kanne kann etwa 1.000 mm betragen. Auch wenn die Kanten des Quaders, insbesondere die (bei stehender Kanne) vertikalen Mantelkanten, abgerundet oder abgeschrägt sind, spricht man von einer Rechteckkanne. Eine solche Spinnkanne wiegt ca. 10 kg. Spinnkannen sind Massenartikel; schon eine kleine Spinnerei mit nur zehn Rotor- bzw. OE-Spinnmaschinen braucht ca. 4.000 Kannen.

[0003] In DE 43 01 211 A1 wird eine Rechteckkanne zur Aufnahme von Faserband beschrieben, deren Material aus zwei nur an Kopf und Boden miteinander verbundenen Wandschalen besteht. Diese Zwei-Schlitz-Kanne besitzt an jeder ihrer schmalen Stirnwände einen vom Boden bis zum Kopf reichenden Schlitz, der als Führungsspalt ausgebildet ist. Innerhalb der Kanne befindet sich eine lose Bodenplatte mit dem lichten Querschnitt der Kanne angepaßter Rechteckform. An den beiden schmalen Rechteckseiten der Bodenplatten sind Zapfen ―oder (bei anderen bekannten Kannen) auch Griffe mit Langloch - angebracht, die durch die Schlitze bzw. Führungsspalte der Kannenstirnwände hindurchreichen, so daß sie mit Hilfe einer die beiden Zapfen bzw. Griffe fassenden Hubvorrichtung definiert anzuheben, speziell abzusenken, sind.

[0004] Die bekannte Vorrichtung hat einige Nachteile. Da die relativ lange Bodenplatte nur an den an ihren Längsenden angebrachten Zapfen oder Griffe getragen wird, erfordert sie eine erhebliche Eigenstabilität mit entsprechendem Herstellungsaufwand; andernfalls ist ein Durchbiegen der Platte nicht auszuschließen. Die genannten Zapfen können dann von den Hubarmen einer Hubeinrichtung abgleiten. Wenn man ferner ein Kippen der Bodenplatte um deren parallel zu den größeren Rechteckkanten liegende Längsachse vermeiden will, müssen gegebenenfalls die Zapfen mit Hilfe entsprechend stabiler Führungsleisten der Schlitze gegen eine Drehung gesichert werden. Derartige Führungen erhöhen den Aufwand zusätzlich. Die alternativ aus den Schlitzen herausragenden Griffe (mit Langloch, parallel zur Platten- und Stirnwandfläche) gleiten zwar von den Hubarmen nicht ab und verhindern im allgemeinen ein Kippen der Bodenplatte, Herstellung und Montage der Griffe sind aber aufwendig, außerdem können die Griffe leicht abbrechen. Schließlich ist der Aufwand bei der Montage einer Kanne mit zwei Schlitzen schon deshalb erheblich, weil der Mantel aus zwei getrennt herzustellenden Halbschalen besteht, die über Rahmenteile an Kopf und Boden der Kanne zu verbinden sind.

[0005] Ein entscheidender Nachteil der bekannten Kanne besteht darin, daß zum Anheben und Absenken eine beide Zapfen oder Griffe zugleich erfassende Hubvorrichtung erforderlich ist, die also an beiden Stirnwänden der Kanne zugleich angreift und von unten gleichsinnig gegen die Zapfen bzw. Griffe fährt.. Die hierdurch in der Praxis bedingten Schwierigkeiten werden verständlich, wenn man bedenkt, daß die Kannen in der Regel in Richtung ihrer größeren Längserstreckung bewegt werden, so daß die Hubvorrichtung in der Regel ganz unter dem Kannenboden ausgeschwenkt bzw. abgesenkt werden muß, damit die Kanne in die Greifposition der Hubvorrichtung einzuschieben ist. Nach dem Positionieren der Kanne sind also auch zusätzliche ― zeit- und raumaufwendige ― Bewegungen der Hubvorrichtung erforderlich, bevor der eigentliche Füllvorgang eingeschaltet werden kann.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geschlitzte Rechteckspinnkanne zu schaffen, die mit weniger Aufwand als die bekannte Zwei-Schlitz-Kanne herzustellen und zu handhaben ist.

[0007] Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs genannte Rechteckspinnkanne mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmig verbindenden Mantel darin, daß der Boden und der Kopf je einen stabilisierenden Rahmen, nämlich einen Boden- und Kopfrahmen, aufweisen und daß der Mantel nur einen einzigen, von dem Bodenrahmen zum Kopfrahmen durchgehenden Schlitz besitzt. Vorzugsweise wird dieser ununterbrochene Schlitz in einer Stirnwand des quaderförmigen Mantels vorgesehen. Einige Verbesserungen und wichtige Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden und in den Unteransprüchen beschrieben.

[0008] Da der Mantel erfindungsgemäß nur einen (vertikalen) Schlitz aufweist, kann er einstückig, das heißt z.B. aus einer einzigen Bahn oder Platte, hergestellt werden. Der in der vorgesehenen Quaderform aufgerichtete Mantel verbindet den Bodenrahmen mit dem Kopfrahmen.. Die Rahmenkonstruktion bei einteiligem Mantel macht die bei manchen herkömmlichen Zwei-Schlitz-Kannen (vgl. DE 43 01 211 A1) aus Stabilitätsgründen erforderlichen Querverstrebungen überflüssig. Eine erfindungsgemäße Kanne mit genau einem Schlitz ist sogar wirtschaftlicher herzustellen als eine herkömmliche Kanne ohne Schlitz, da das Kannenmaterial nicht nur aus einer Platte oder Rollenmaterial hergestellt werden kann, sondern außerdem die technisch aufwendige Verbindung des Mantels zu einem geschlossenen Umfang entfällt. Schließlich entfallen erfindungsgemäß Probleme, die sich bisher durch, speziell bei Kunststoffmänteln, auftretende mechanische Spannungen ergeben, durch welche der Mantel tailliert werden und dadurch die Hub- und Absenkbewegung des losen Bodens behindern kann.

[0009] In einer erfindungsgemäße Rechteckspinnkanne kann eine Bodenplatte lose, das heißt beweglich zwischen Bodenrahmen und Kopfrahmen, eingelegt werden. Die Bodenplatte soll an der Kannenfüllstation einer Faserband liefernden Maschine annähernd bis zum Kopfrahmen anzuheben und etwa proportional zum Wachsen des in der Kanne abgelegten Stapels von Faserband allmählich abgesenkt werden, so daß am Ende die ganze Kanne mit gleichmäßig verdichtetem Faserband gefüllt ist. Zum Anheben bzw. Absenken der Bodenplatte wird auch erfindungsgemäß eine Hubvorrichtung vorgesehen, die sich jedoch wesentlich einfacher als die herkömmlich an beiden Stirnwänden zugleich angreifende Hubvorrichtung ausbilden läßt.

[0010] Vorzugsweise besitzt eine erfindungsgemäß einzusetzende Hubvorrichtung einen vertikal beweglich angetriebenen Hebemechanismus zum Ausüben eines kontinuierlich definierten Anpreßdrucks auf das Faserband. An dem Hebemechanismus ist ein einziger horizontal langgestreckter Hebedorn ― auch Hebeschwert genannt - mit annähernd der Länge der größeren Rechteckseite der Kanne einseitig (das heißt mit einem seiner Längsenden) und unverdrehbar um seine Längsachse befestigt. Dieser eine Hebedorn soll erfindungsgemäß durch den einen, in einer Stirnwand der Kanne vorgesehenen Schlitz zu strecken und entsprechend schmal (eventuell zusammenfaltbar) sein. Innerhalb der Kanne soll der Dorn zum Tragen und Unterstützen der gesamten Bodenplatte ― gegebenenfalls mit darauf liegender Last ― so mit der Bodenplatte zu kuppeln sein, daß sie nicht um die Langsachse kippen kann. Der Dorn soll die Bodenplatte also unverdrehbar, vorzugsweise formschlüssig, halten bzw. tragen. Vorzugsweise soll der Hebedorn die Bodenplatte auf ihrer ganzen Länge unterstützen, so daß die Platte sich nicht durchbiegen kann. Ein Kippen um eine parallel zur Langsrichtung verlaufende Achse der Bodenplatte kann beispielsweise dadurch ausgeschlossen werden, daß der Hebedorn mit in Richtung parallel zur Fläche der Bodenplatte federnd schwenkbar angebrachten Auslegern, die sich wie Fischgräten aufrichten, ausgestattet wird.

[0011] Ein überraschendes Ergebnis der Erfindung besteht darin, daß die Kanne selbst gewissermaßen auf den (einzigen) Hebedorn

aufgespießt",

aufgeschoben" bzw.

aufgefahren" werden kann und daß der Hebevorgang unmittelbar nach dem Auffahren - ohne die bei Zwei-Schlitz-Kannen erforderlichen Hubbewegungen der den Stirnwänden zugeordneten Greifer bzw. Hebearme ― eingeleitet werden kann. Die durch einen Kannenwechsel bedingte Totzeit wird entsprechend verkürzt.

[0012] Gemäß noch weiterer Erfindung wird für eine stabile Kupplung zwischen Hebedorn und Bodenplatte an letzterer ein sich über die größere Rechtecklänge der Platte erstreckendes Heberohr angebracht, dessen eines (offenes) Längsende in jeder vorgesehenen Höhenlage der Bodenplatte mit dem einen Schlitz zur Deckung kommen soll, so daß der Hebedorn ― voran mit seinem freien Ende ― unverdrehbar in das Heberohr zu stecken ist. Unter dem Begriff

Heberohr" wird jede Aufnahme verstanden, in die der Hebedorn einseitig einsteckbar ist und in der der Dorn solchen Halt findet, daß die Bodenplatte kippstabil im wesentlichen auf ihrer ganzen Länge getragen wird. Das Heberohr soll zwar mit dem (einen) Schlitz zur Deckung kommen, damit der Dorn von außen durch den Schlitz, ohne den Mantel zu verletzen, in das Rohr stoßen kann; es soll aber nicht in den Schlitz hineinragen (oder durch den Schlitz hindurchreichen). Das Längsende des Heberohrs kann mit der angrenzenden Kante der Bodenplatte abschließen.

[0013] Vorzugsweise wird zwischen Hebedorn und Heberohr ein Formschluß, der ein Kippen der Bodenplatte um die Längsachse des Hebedorns, ausschließt, vorgesehen. Der diese Unverdrehbarkeit bewirkende Formschluß kann bevorzugt dadurch erreicht werden, daß der Hebedorn als Vierkant ausgebildet wird und das Heberohr einen Innenquerschnitt erhält, in den der Vierkant gerade (unverdrehbar) einzustecken ist. Anstelle eines Vierkants kann aber auch jede andere Mehrkantform vorgesehen werden. Betreffend Handhabung und Verschleiß können auch ein ovaler Außenquerschnitt von Hebedorn und Innenquerschnitt des Heberohrs günstig sein. Die erstrebte Unverdrehbarkeit von Hebedorn und Heberohr wird auch durch eine Nut/Federverbindung erreicht. Beispielsweise kann der Hebedorn eine Nut besitzen, in die beim Einstecken des Dorns in das Rohr ein an oder in letzterem vorgesehener Zapfen greift.

[0014] Ein an der Bodenplatte angebrachtes Heberohr der beschriebenen Art hat nicht nur Vorteile in der vorgenannten Funktion als Kupplungsmittel, vielmehr wirkt es zugleich mechanisch stabilisierend auf die Bodenplatte insgesamt. Da sich das Heberohr parallel zur größeren Rechteckseite der Bodenplatte erstreckt, schließt es ― ganz ähnlich wie ein entsprechend langer Hebedorn - eine Durchbiegung der Bodenplatte (auch unter Last) praktisch aus. Die Bodenplatte selbst kann also mit entsprechend weniger Aufwand als bisher hergestellt werden.

[0015] Durch den erfindungsgemäßen Grundgedanken, nämlich die Rechteckspinnkanne mit einem einzigen eine der Stirnseiten teilenden Schlitz auszustatten und nicht nur den Boden, sondern auch den Kopf mit einem Rahmen zu versteifen, werden überraschend alle eingangs angegebenen Nachteile überwindbar. Die bei der herkömmlichen Zwei-Schlitz-Kanne an den Schlitzkanten erforderlichen Führungsleisten werden (bei dem einen Schlitz) im allgemeinen überflüssig.

[0016] Die Vorteile können auch erreicht werden, wenn der losen Bodenplatte Mittel zum kippsicheren Aufnehmen durch den Hebedorn zugeordnet werden. Die Erfindung kann daher auch ausgehend von der Bodenplatte definiert werden. Sie betrifft dann eine Rechteckspinnkanne mit einem deren Boden mit deren Kopf im wesentlichen quaderförmig verbindenden Mantel, wobei der Mantel aus den größeren Rechteckflächen entsprechenden Längswänden und den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden besteht und wobei eine in die Kanne lose eingelegte Bodenplatte mit Hilfe einer Hubvorrichtung aus der Position nahe dem Kannenboden in eine Position nahe dem Kannenkopf und umgekehrt zu bewegen ist. Um eine für jeden Rechteckkannentyp ― auch bei einer Zwei-Schlitz-Kanne ― kippsicher und biegefreie Aufnahme durch den Hebedorn zu gewährleisten, wird vorgesehen, daß an der Bodenplatte ein sich über deren größere Rechtecklänge erstreckendes Heberohr mit wenigstens einem offenem Längsende angebracht ist und daß die Hubvorrichtung durch einen vom Boden bis zum Kopf der Kanne reichenden Schlitz wenigstens einer der Stirnwände in das jeweilige offene Längsende des Heberohrs eingreift.

[0017] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden einige Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Rechteckkanne;
Fig. 2
eine perspektivische Darstellung einer Hubvorrichtung
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung eines in ein Heberohr einer Bodenplatte eingreifenden Hebedorns; und
Fig. 4
eine Momentdarstellung einer Rechteckkanne beim Auffahren auf den Hebedorn einer Hubvorrichtung.


[0018] Die Rechteckkanne 1 nach Fig. 1 besitzt einen quaderförmigen Mantel 2 mit den größeren Rechteckflächen entsprechenden Längswänden 3 und den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden 4. Der Boden und der Kopf der Rechteckkanne 1 weisen jeweils einen stabilisierenden Rahmen, nämlich einen Bodenrahmen 5 und einen Kopfrahmen 6, auf. Erfindungsgemäß besitzt der Mantel 2 nur einen einzigen vom Bodenrahmen 5 zum Kopfrahmen 6 ununterbrochen reichenden Schlitz 7. In aller Regel befindet sich dieser einzige Schlitz 7 in einer der Stirnwände 4.

[0019] Innerhalb der Kanne 1 wird eine lose Bodenplatte 8 vorgesehen, die in Ruheposition bzw. bei voller Kanne 1 am Bodenrahmen 5 parallel zum Kannenboden 9 liegt. An der Bodenplatte 8 kann ein Heberohr 10, bevorzugt parallel zum Kannenboden 9 und parallel zu den Längswänden 3, angebracht werden. Das Heberohr 10 hat die Aufgabe, die Bodenplatte 8 mechanisch zu stabilisieren und/oder sie dient gegebenenfalls als Kupplungsmittel für eine Hubvorrichtung. Aus diesem Grunde soll das eine, offene Längsende 11 des Heberohrs 10 in jeder beim Füllen oder Leeren der Kanne 1 vorgesehenen Höhenlage der Bodenplatte 8 mit dem Schlitz 7 zur Deckung kommen.

[0020] Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer insgesamt mit 15 bezeichneten Hubvorrichtung, mit deren Hilfe es möglich ist, die Bodenplatte 8 nach Fig. 1 aus der Normalposition am Bodenrahmen 5 in die (Anfangs-)Position am Kopfrahmen 6 (und zurück) zu bringen. Die Hubvorrichtung 15 besitzt einen vertikal beweglich angetriebenen Hebemechanismus 16, an welchem ein horizontal langgestreckter Hebedorn 17 mit annähernd der (horizontalen) Länge der größeren Rechteckseite (knapp die horizontale Länge der Längswand 3) einseitig, das heißt mit seinem festen Längsende 18, unverdrehbar befestigt wird. Das andere, z.B. unter die Bodenplatte 8 zu fahrende Längsende des Dorns 17 wird auch als freies Längsende 19 bezeichnet.

[0021] Der eine Hebedorn 17 soll durch den einen in einer Stirnwand 4 vorgesehenen Schlitz 7 hindurch zum Tragen der gesamten Bodenplatte 8 ― gegebenenfalls mit darauf liegender Last ― formschlüssig unverdrehbar zu kuppeln sein. Die Kupplung der beiden Teile soll also nicht nur das Anheben und Absenken der Bodenplatte 8 gestatten, sondern auch ein Durchbiegen sowie ein seitliches Kippen um die Längsachse 12 der Bodenplatte 8 bzw. des Hebedorns 17 ausschließen. Dieses Ziel wird beispielsweise nach Fig. 3a erreicht, indem das Heberohr 10 und der Hebedorn 17 mit einem Rechteckquerschnitt, so ausgestattet werden, daß der Dorn 17 gerade, ohne zu klemmen, in das Heberohr 10 hineinzustecken ist. Alternativ kann aber auch im Hebedorn 17 eine Nut 21 vorgesehen werden, in die ein im Heberohr 10 angebrachter Zapfen 22 (beim Einstecken des Dorns in das Rohr) eingreift. Gegebenenfalls wird die Unverdrehbarkeit nach Fig. 3b auch bei kreisförmigem Querschnitt von Heberohr und Hebedorn 10, 17 gewährleistet. Ersichtlich wird die erstrebte mechanische Stabilität von Heberohr 10 und Hebedorn 17 auch bei kreisförmigem Dornquerschnitt erreicht. Der Durchmesser des Hebedorns 17 kann dann entsprechend gering bemessen werden, so daß die parallel zum Boden 9 gemessene Breite B (z.B. etwa 30 mm) des Schlitzes entsprechend klein zu machen ist. Der Vorteil einer geringen Breite B ist es, daß in der Praxis kein Faserband durch den Schlitz 7 nach außen gedrückt werden kann.

[0022] Eine ausreichend sichere Kupplung des Hebedorns 17 mit unkippbarer Bodenplatte 8 kann aber auch auf andere Weise bei relativ geringer Schlitz-Breite B erreicht werden. Fig. 3c zeigt einen Hebedorn 17, an welchen schwenkbare Ausleger 23 so federnd befestigt sind, daß sie sich nach dem Hindurchschieben durch den Schlitz 7 fischgrätenartig parallel zum Kannenboden 9 ausbreiten und ein Kippen des Kannenbodens 8 um die Längsachse 12 ausschließen. Die Ausleger 23 sollen sich sowohl während des Einschiebens in den Schlitz 7 als auch während des Herausziehens aus dem Schlitz 7 ― jeweils in Rückwärtsrichtung - an den Körper des Dorns anlegen können.

[0023] Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Vorrichtung besteht auch darin, daß eine Rechteckspinnkanne 1 auf den Dorn 17 einer stehenden Hubvorrichtung in Vorschubrichtung 19 aufgefahren werden kann. Die Hubvorrichtung 15 kann also bei allein bewegter Kanne 1 insgesamt unbeweglich positioniert werden. Jedenfalls braucht sie beim Kuppeln mit einer Rechteckspinnkanne 1 nicht bewegt zu werden. Das gleiche gilt für den Hebemechanismus 16. Das Kuppeln kann allein durch den Vorschub der Kanne in Richtung 19 ausgeführt werden. Wenn die Kanne 1 ganz auf den Dorn 17 aufgefahren ist, kann der jeweilige Hebemechanismus sofort in Betrieb gesetzt werden und die lose Bodenplatte 8 in die jeweils vorgesehene Höhe bringen.

Bezugszeichenliste



[0024] 
1 =
Kanne
2 =
Mantel
3 =
Längswand
4 =
Stirnwand
5 =
Bodenrahmen
6 =
Kopfrahmen
7 =
Schlitz
8 =
Bodenplatte
9 =
Kannenboden
10 =
Heberohr
11 =
Längsöffnung (10)
12 =
Längsachse (10)
15 =
Hubvorrichtung
16 =
Hebemechanismus
17 =
Hebedorn
18 =
festes Längsende (17)
19 =
freies Längsende (17)
21 =
Nut
22 =
Zapfen
23 =
Ausleger



Ansprüche

1. Rechteckspinnkanne (1) mit einem deren Boden und deren Kopf im wesentlichen quaderförmig verbindenden Mantel (2), welcher aus den größeren Rechteckflächen entsprechenden Längswänden (3) und den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden (4) besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden und der Kopf je einen den Mantel (2) stabilisierenden Rahmen, nämlich einen Bodenrahmen (5) und einen Kopfrahmen (6), aufweisen und daß der Mantel (2) nur einen einzigen von dem Bodenrahmen (5) zum Kopfrahmen (6) durchgehenden Schlitz (7) besitzt.
 
2. Rechteckspinnkanne (1) mit einem deren Boden mit deren Kopf im wesentlichen quaderförmig verbindenden Mantel (2), wobei der Mantel aus den größeren Rechteckflächen entsprechenden Längswänden (3) und den kleineren Rechteckflächen entsprechenden Stirnwänden (4) besteht und wobei eine in die Kanne lose eingelegte Bodenplatte (8) mit Hilfe einer Hubvorrichtung (15) aus der Position nahe dem Kannenboden in eine Position nahe dem Kannenkopf und umgekehrt zu bewegen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Bodenplatte (8) ein sich über deren größere Rechtecklänge erstreckendes Heberohr (10) mit wenigstens einem offenen Längsende (11) angebracht ist und daß die Hubvorrichtung (15) durch einen vom Boden bis zum Kopf der Kanne (1) reichenden Schlitz (7) wenigstens einer der Stirnwände (4) in das jeweilige offene Längsende (11) des Heberohrs (10) eingreift.
 
3. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (7) in einer Stirnwand (4) des quaderförmigen Mantels (2) vorgesehen ist.
 
4. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden (9) eine lose eingelegte Bodenplatte (8) vorgesehen ist.
 
5. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, der eine Kannenfüllstation unterhalb einer Faserband liefernden Maschine mit einer Hubvorrichtung (15) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubvorrichtung (15) einen vertikal beweglich angetriebenen Hebemechanismus (16) aufweist, an welchem ein horizontal langgestreckter Hebedorn (17), der annähernd der horizontal gemessenen Länge der Längswand (3) besitzt, einseitig und unverdrehbar befestigt ist und daß der eine Hebedorn (17) durch den in einer Stirnwand (4) vorgesehenen Schlitz (7) hindurch zum Tragen der gesamten Bodenplatte (8) ― gegebenenfalls mit darauf liegender Last ― unverdrehbar mit der Bodenplatte zu kuppeln ist.
 
6. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebedorn (17) an zwei einander gegenüberliegenden Längskanten federnd angebrachte Ausleger (23) als Kippschutz für die Bodenplatte (8) besitzt, wobei die Ausleger sich in Richtungen parallel zur Flache der Bodenplatte (8) selbsttätig aufspreizen.
 
7. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Bodenplatte (8) ein sich über deren größere Rechtecklänge erstreckendes Heberohr (10) angebracht ist, dessen eines, offenes Längsende (11) in jeder vorgesehenen Höhenlage der Bodenplatte (8) mit dem einen Schlitz (7) zur Deckung kommt, und daß der Hebedorn (17) ― voran mit seinem freien Ende (19) ― unverdrehbar in das Heberohr (10) zu stecken ist.
 
8. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebedorn (17) formschlüssig in das Heberohr (1) greift.
 
9. Rechteckspinnkanne nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Querschnitt des Hebedorns (17) dem lichten Querschnitt des Heberohrs (10) angepaßt ist.
 
10. Rechteckspinnkanne nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (2) im wesentlichen einstückig ist.
 




Zeichnung