[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Kabinenstruktur für eine Aufzugskabine, bestehend
aus einen Raumkörper bildenden Wand-, Boden-, und Deckenelementen und aus einer den
Raumkörper tragendenn Tragstruktur, wobei Raumkörper und Tragstruktur ergänzt mit
Funktionsgruppen eine betriebsbereite Aufzugskabine bilden.
[0002] Es ist bekannt, die einen Raumkörper bildenden Teile einer Aufzugskabine aus zusammenfügbaren
Wand- Boden- und Deckenteilen zu bilden und einen solchen Raumkörper in einen, diesen
Raumkörper umfassenden, Tragrahmen anzuordnen. Führungsschuhe oder Führungsrollen
sind dann, zusammen mit einer Fangvorrichtung, an diesem Tragrahmen befestigt.
[0003] Eine Lösung dieser Art ist aus der US 4,700,809 bekannt. Seitlich zusammengefügte
Wandelemente, ein Bodenrahmen und ein Deckenelement werden von einem Tragrahmen zusammengehalten
und getragen. Zwecks Verstärkung und Versteifung des aus Abkantblechen bestehenden
Kabinenkörpers muss der Tragrahmen relativ schwer und stabil ausgeführt werden.
[0004] Es sind ferner Konstruktionen bekannt, bei welchen die tragenden Teile aus einzelnen
Wandelementen gebildet werden, wobei diese nach oben und nach unten verlängert und
mit Führungselementen versehen werden.
[0005] Eine Lösung dieser Art ist aus der FR 2 740 763 bekannt. Verlängerte Wandelemente
werden unterhalb und oberhalb des Kabinenkörpers mittels, ein Unterjoch und ein Oberjoch
bildenden, Traversen verbunden und dienen als Halterung für die Führungsschuhe und
einer Fangvorrichtung. Bei dieser Kabinenbauart sind keine weiteren den Raumkörper
versteifende Elemente vorhanden. Es müssen bei Kabinen dieser Art erfahrungsgemäss
umfangreiche Massnahmen zur Schwingungsdämpfung getroffen werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Kabinenstruktur
für eine Aufzugskabine zu schaffen, welche bei kompakten Abmessungen grosse Steifheit
aufweist, sowie einfach und kostengünstig zu montieren ist.
[0007] Die erfindungsgemässe Kabinenstruktur einer Aufzugskabine zeichnet sich dadurch aus,
dass Rahmenelemente zur Aufnahme von Wand-, Boden- und Deckenelementen vorhanden sind,
welche mit der Tragkonstruktion formschlüssig verbunden sind, wobei diese Rahmenelemente,
wie auch das Deckenelement für die Aufnahme von Funktionsgruppen ausgebildet sind.
Dadurch werden weniger Montage-Zwischenteile, wie Montageplatten und -Winkel benötigt
und der Ausbau der Kabinenstruktur zur gebrauchsfertigen Aufzugskabine mit allen Innen-
und Aussen-Einrichtungen erfordert weniger Aufwand an Zeit und Kosten.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0009] Die als vorgefertigte Rahmenelemente ausgebildeten Rahmenbaugruppen sind von einer,
auch den Kabinenboden aufnehmenden, Tragkonstruktion abgestützt. Letztere bildet einen
integrierenden Bestandteil der Kabinenstruktur.
[0010] Die Tragkonstruktion weist Seitenteile auf, welche spezielle Ausbildungen für die
Aufnahme und Stützung der Rahmenelemente aufweisen und zudem die Führungsschuhe und
die Fangvorrichtung aufnehmen. Diese vorteilhafte Ausbildung der Tragkonstruktion
erleichtert die Aufnahme und Befestigung der Rahmenelemente und somit die Montage
der Kabinenstruktur.
[0011] Die Rahmenelemente und die Tragkonstruktion bilden zusammen mit zwei Traversen an
der Oberseite ein den Kabinenkörper versteifendes und verstärkendes Gerüst.
[0012] Aufgrund der dadurch erreichten Steifigkeit der erfindungsgemässen Kabinenstruktur
ist diese selbsttragend. Das ermöglicht gemäss einer bevorzugten Ausführungsform,
dass auf einer Mitteltraverse der Tragkonstruktion am hinteren Ende eine Tragseilbefestigungsstelle
angeordnet werden kann, wodurch die Aufzugskabine mindestens auf die gleiche Höhe
einer oberen Umlenkrolle fahren kann.
[0013] Aufgrund der Steifigkeit der Rahmenelemente können diese bei einer weiteren bevorzugten
Ausführung als Rucksackkabine auf einfache Art über Verlängerungen obere Führungsschuhe
tragen.
[0014] Wandelemente können ohne Zwischenteile direkt an und/oder zwischen den Rahmenelementen
und teilweise am Bodenelement und an Traversen befestigt werden.
[0015] Der Kabinenbodenkonstruktion wird aus einer unteren Bodenplatte und einem darauf
gelegten gelochten Bodenelement gebildet. Die Lochungen im Bodenelement dienen der
Gewichtgsersparnis und einer Versteifung, wobei letzteres gleichzeitig die Tragfähigkeit
erhöht. Auf die Lochplatte kann direkt ein Bodenbelag aufgebracht werden.
[0016] Durch die Ausbildung der oberen Rahmenteile und Traversen kann eine den Kabinenkörper
nach oben abschliessende Deckenplatte direkt an diesen befestigt werden, welche Deckenplatte
ihrerseits ebenfalls bereits alle nötigen Montagebohrungen für die Aufnahme von Decken-
und Kabinendacharmaturen aufweist.
[0017] Die Rahmenelemente weisen eine grössere Anzahl Montagebohrungen auf, welche das Zusammenfügen
mit anderen Bauteilen und das Anbringen von weiteren Armaturen und Funktionsgruppen,
wie z.B. Türantrieb, Türflügel, Türführung, Türschwelle, Schürze, Anzeiger, Rufknöpfe,
Beleuchtung, Deckenelement, Revisionstableau und dergleichen mehr, ohne zusätzliche
Bearbeitung und Zwischenteile auf der Baustelle ermöglichen.
[0018] Die erfindungsgemässe Aufzugskabine kann als Rucksackkabine mit seitlichem Zugang
ausgebildet werden.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
und in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig.1 das zusammengefügte Trag- und Verstärkungsgerüst der Kabinenstruktur,
Fig.2 alle Teile der Aufzugskabine in räumlicher Darstellung,
Fig.3 eine Darstellung der Zusammenfügung der Rahmenelemente mit der Tragkonstruktion
und
Fig.4 eine Darstellung der für den Fertigausbau bereiten Rohbaukabine.
[0020] Die in der Fig.1 dargestellte Kabinenstruktur 1 besteht im wesentlichen aus einer
mehrteiligen Tragkonstruktion 2 und zwei seitlich an dieser Tragkonstruktion 2 angefügten
als Seitenrahmen ausgebildete Rahmenelemente 3 und 4. Oben sind die beiden Rahmenelemente
3 und 4 vorn mit einer Traverse 5 und hinten mit einer Traverse 6 je horizontal miteinander
verbunden. Ein Rahmenelement 3 oder 4 besteht aus mehrfach abgekanteten, im wesentlichen
U-förmigen Blechprofilen, welche je eine grössere Anzahl Montagebohrungen aufweisen.
Die vorgefertigten Montagebohrungen ermöglichen das Anbringen weiterer Teile ohne
Nachbearbeitung an den Rahmenprofilen auf der Baustelle. Die Rahmenelemente 3 und
4 bestehen aus einem unteren horizontalen Rahmenprofil 13 und 17, hinteren vertikalen
Rahmenprofilen 11 und 15, vorderen vertikalen Rahmenprofilen 12 und 16 und oberen
horizontalen Rahmenprofilen 14 und 18. Die Rahmenprofile 11-18 sind an den Eckverbindungen
miteinander verschraubt oder vernietet. Die oberen horizontalen Traversen 5 und 6
sind ebenso mit den Rahmenprofilen 14 und 18 verschraubt, beziehungsweise vernietet
und weisen ferner eine angeschraubte Verlängerung nach hinten auf, an welchen obere
Führungsschuhe 7 und 8 befestigt sind.
[0021] Bei der mehrteiligen Tragstruktur 2 ist mit 22 eine vordere Traverse, mit 21 eine
hintere Traverse und mit 26 ein diese Traversen 21 und 22 tragender Mittelträger bezeichnet.
Der Mittelträger 26 ist nach hinten verlängert und weist auf dieser Verlängerung eine
Tragseilbefestigungsstelle 23 auf. Die beiden weiteren nach hinten hinausragenden
und zum Teil nur teilweise sichtbaren Gebilde der Tragstruktur 2 tragen die Führungsschuhe
9.1 und 10.1 und die Fangvorrichtungen 9.2 und 10.2.
[0022] Die weiteren Einzelheiten der Tragstruktur 2 sind, zusammen mit weiteren Elementen
der Kabinenstruktur 1 in der Fig.2 ersichtlich. Bei der Tragstruktur 2 sind stirnseitig
an den Traversen 21 und 22 Seitenplatten 19 und 20 befestigt. Diese tragen an ihren
Verlängerungen nach hinten die vorerwähnten Fangvorrichtungen 9.2 und 10.2 mit den
Führungsschuhen 9.1 und 10.2. Die Seitenplatten 19 und 20 weisen ferner an ihrem unteren
Rand je eine U-förmige Rinne 24 und 25 für eine formschlüssige Aufnahme und Abstützung
der Rahmenelemente 3 und 4 auf. In der gezeigten Form ist die Tragstruktur 2 eine
vollständig vorgefertigte Baugruppe mit Fangvorrichtungen 9.2 und 10.2 und Führungsschuhen
9.1 und 10.1.
[0023] Als Unterlage für den später einzubauenden Kabinenbodenbelag ist eine zwischen den
Rahmenelementen 3 und 4 auf der Tragstruktur 2 aufliegende Bodenplatte 30 mit einem
darauf gelegten und gelochten Bodenelement 31 vorhanden. Das Bodenelement 31 dient
als isolierende Zwischenlage und als Versteifung des Kabinenbodens. Der obere Abschluss
der Kabinenstruktur 1 bildet eine Deckenplatte 32, welche ebenfalls vorgefertigte
Montagebohrungen für die Befestigung von Deckenelementen und Dacharmaturen aufweist.
[0024] Die Rückwand wird mit einem Wandelement 27 gebildet, welches am rechten Rahmenelement
4 befestigt wird. Die linke Seitenwand wird mit zwei gleichen Wandelementen 28 gebildet,
welche, zu einem Ganzen zusammengefügt, an den vertikalen Rahmenprofilen 11 und 15
angefügt und befestigt werden. Für die rechte Kabinenwand sind ein gleiches Wandelement
28 und ein weiteres, schmaleres Wandelement 29 vorgesehen und diese werden auf gleiche
Weise an den vertikalen Rahmenprofilen 12 und 16 angefügt und befestigt. Der noch
vorhandene Zwischenraum zwischen dem Wandelement 28 und dem Wandelement 29 wird beim
definitiven Ausbau der Kabinenstruktur 1 mit einem, hier noch nicht vorhandenen, Tableau-Wandelement
ausgefüllt.
[0025] Die Fig.3 illustriert einen wichtigen Montageschritt beim Zusammenfügen der erfindungsgemässen
Kabinenstruktur 1 auf einer Baustelle. Ein Aufzugsschacht weist Führungen 33 und 34
auf, welche auf einer Grundplatte 37 stehen. Auf dieser Grundplatte 37 ist ferner
auch noch ein Hydraulikheber 35 angedeutet. Die Tragstruktur 2 ist bereits eingesetzt
und ruht auf beidseitigen temporären Montagestützen 36. Als nächstes werden die beiden
vorgefertigten Rahmenelemente 3 und 4 in den Schacht gebracht und je in der Tragrinne
24 und 25 abgestellt und danach oben mit den oberen Traversen 5 und 6 miteinander
verbunden. Nach diesem Montageschritt ist die Kabinenstruktur 1 gemäss Fig.1 bereit
für das Ein- und Anbauen der Wandelemente 27-29, der Bodenplatte 30 mit dem Bodenelement
31 und der Deckenplatte 32. Falls es von der Zugänglichkeit zweckmässig erscheint,
kann das Wandelement 27 am hinteren Rahmenelement 4 bereits vor dessen Einbau angebaut
sein. Nach dem Einbau aller Strukturteile kann die Kabinenstruktur 1 mit den früher
genannten üblichen Armaturen und Apparaten ausgerüstet und in den Zustand einer betriebsbereiten
Aufzugskabine gebracht werden. Hierbei sind, wie bereits erwähnt, keine Nacharbeiten
an irgendwelchen Konstruktionsteilen nötig, weil die Montagebohrungen für alle geplanten
Ausrüstungsvarianten an allen Strukturteilen vorfabriziert vorhanden sind.
[0026] Mit der Fig.4 wird der fertige Kabinenrohbau dargestellt. An der offenen Eingangsseite
sind frontseitig die Montagebohrungen für den Anbau der Türarmaturen und einer Schürze
ersichtlich und der Zwischenraum in der rechten Kabinenwand wird, wie bereits erwähnt,
mit einem nicht dargestellten Tableau-Wandelement ausgefüllt. Dieses Wandelement enthält
die nötigen Ruf- und Kommandogeber, diverse Schalter und Anzeigen und kann weitere
optionale Zusatzausrüstungen aufnehmen. Die Wandelemente 27-29 können aus mit gebrauchsfertiger
Oberfläche versehenen Stahlblechen oder geeigneten Kompositplatten hergestellt sein.
Für Ihre Befestigung an den Rahmenelementen 3 und 4, an den Traversen 5 und 6 und
an der Bodenplatte 30 können Schrauben oder Clips verwendet werden.
[0027] Die erfindungsgemässe Kabinenstruktur 1 ist als seitlich geführte Rucksackkabine
konzipiert. Mit dieser Disposition wird ein optimales Verhältnis zwischen Kabinentiefe
und Kabinenbreite, bzw. Ausladung zur Führungsebene erreicht und wird dadurch die
Querbelastung der Führungsschuhe 7, 8, 9.1 und 10.1, auch bei einer tiefen Kabine,
in vertretbaren Grenzen gehalten.
[0028] Die Teile der Kabinenstruktur 1 werden vorzugsweise aus Stahlblechen mit geeigneter
Dicke und Qualität gefertigt. Es können aber, zwecks Gewichtsreduktion, auch Leichtmetalle
für die meisten Strukturteile vorgesehen werden. Für die Verbindungen der Strukturteile
untereinander sind für lösbare Verbindungen vorzugsweise Verschraubungen vorgesehen.
Hierzu können, bei genügender Materialstärke, Montagebohrungen bereits mit Gewinden
versehen sein. Die offenen Profilformen der Rahmenteile 11-18 und der Traversen 5
und 6 bieten eine beidseitige Zugänglichkeit bei den Verbindungsstellen, sodass auch
Schrauben mit Muttern und Unterlegscheiben eingesetzt werden können. Die Rahmenteile
11-18, die Traversen 5 und 6, sowie die Bodenplatte 30 und die Deckenplatte 32 sind
bezüglich Festigkeit und Steifheit so dimensioniert, dass diese als stabile Konsolen
für alle an ihnen befestigten Armaturen und mechanischen Baugruppen dienen.
1. Kabinenstruktur (1) einer Aufzugskabine, bestehend aus einen Raumkörper bildenden
Wand- (27-29), Boden- (30,31) und Deckenelementen (32) und bestehend aus den Raumkörper
aufnehmenden Tragkonstruktion (2), wobei der Raumkörper und die Tragkonstruktion (2),
ergänzt mit Funktionsgruppen, eine betriebsbereite Aufzugkabine bilden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabinenstruktur (1) zum Halten der Wand- (27-29), Boden- (30,31) und Deckenelemente
(32), sowie der ergänzenden Funktionsgruppen Rahmenelemente (3, 4) aufweist, die mit
der Tragkonstruktion (2) in Verbindung stehen.
2. Kabinenstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragkonstruktion (2) und die Rahmenelemente (3, 4), zusammengefügt mit oberen
Traversen (5, 6), ein, den Raumkörper verstärkendes Gerüst bilden.
3. Kabinenstruktur nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
dass die Tragkonstruktion (2) an Traversen (21, 22) angebrachte Seitenplatten (19,
20) mit Tragrinnen (24, 25) aufweist für die Aufnahme und Abstützung der Rahmenelemente
(3, 4).
4. Kabinenstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass untere Führungsschuhe (9.1, 10.1) und Fangvorrichtungen (9.2, 10.2) an den Seitenplatten
(19, 20) angeordnet sind.
5. Kabinenstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragkonstruktion (2) einen mit den Traversen (21, 22) kreuzweise verbundenen
Mittelträger (26) aufweist, an dessen rückwärtigem Ende eine Tragseilbefestigungsstelle
(23) vorgesehen ist.
6. Kabinenstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass obere Rahmenprofile (14, 18) Verlängerungen mit Führungsschuhen (7, 8) aufweisen.
7. Kabinenstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Wandelemente (27-29) an und/oder zwischen den Rahmenelementen (3, 4) anbaubar
sind.
8. Kabinenstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabinenstruktur (1) eine Bodenplatte (30) mit Bodenelement (31) und eine
Deckenplatte (32) aufweist.
9. Kabinenstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenelemente (3, 4), Traversen (5, 6) und die Deckenplatte (32) als Konsolen
für die Befestigung von Armaturen und mechanischen und elektrischen Funktionsgruppen
ausgebildet sind.