[0001] Die Erfindung betrifft eine voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur, bestehend
aus einem extrem groben Kettengewirke mit eingearbeiteten Schußelementen, die bei
flächiger Belastung ein sehr hohes Rückstellvermögen aufweist und vorzugsweise als
Sitz-und Liegefläche Anwendung findet.
[0002] Sprungelastische kettengewirkte Mattenkonstruktionen bestehen üblicherweise aus Abstandsgewirken
mit zwei Warenstücken, die durch monofile Fäden im Abstand gehalten sind. Ein solches
Abstandsgewirke ist beispielsweise aus der DE-AS 28 57 400 bekannt, das auf einer
Kettenwirkmaschine mit zwei Nadelbarren hergestellt wird. Jede Wirknadelfontur dient
der Herstellung einer Grundware. Monofile Fäden, die von der einen zur anderen Wirknadelfontur
wechseln und dort in die Maschen eingebunden sind, halten die beiden Grundwaren in
einem vorgegebenen Abstand und bieten eine gewisse Druckfestigkeit und Elastizität.
In der praktischen Anwendung stoßen die bekannten Abstandsgewirke auf Grenzen. Inbesondere
bei größeren Abständen der beiden Außenseiten und bei stärkerer Druckbelastung werden
die Abstandsfäden in unzulässiger weise zusammengedrückt.
[0003] Mattenstrukturen aus einem Kettengewirke mit eingearbeiteten Schußelementen sind
hinreichend bekannt, beispielsweise die Verwendung als flexibles Wärmetauscherelement
(DE 35 12 874), bei dem Schläuche für den Transport des Wärmeträgers als Bindungselement
Schuß längs und quer in ein Kettengewirke eingebunden sind. Durch die feste formschlüssige
Einbindung der Schläuche in das Kettengewirke wird deren geometrische Anordnung dauerhaft
gesichert. Die Kettengewirkestruktur nimmt Zugkräfte aufund die Flächenstabilität
wird durch das Einarbeiten von Seilen und Stäben zusätzlich erhöht. Bei einem besonders
voluminösen und dimensionsstabilen Filtermaterial (DE 197 07 378.6) ist luntenartiges
Fasermaterial in Form von Kardenbändern als vorderer und hinterer Durchschuß in Kombination
mit luntenartigen Stehschußfäden gemeinsam mit mäanderförmig verlaufenden Schläuchen
in eine Rechts/Rechts-Maschenstruktur eingebunden. Dieses Filtermaterial dient gleichzeitig
als Wärmeübertrager bei der Warmluft- und Heißgasfiltration. Bei diesen beschriebenen
Mattenstrukturen werden vorzugsweise nichttextile Schußelemente für die entsprechenden
Einsatzgebiete als relativ lose voluminöse Strukturen eingebunden, so daß sich hohe
Druckbelastungen auch über einem längeren Zeitraum nicht ausreichend kompensieren
lassen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Mattenstruktur
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die durch ihre Struktur eine hohe elastische
Verformung ermöglicht, ein hohes Wärmerückhaltevermögen bzw. Wärmeisolation sowie
ein sehr gutes Feuchtigkeitsverhalten gewährleistet und die Bereitstellung unterschiedlicher
Abmessungen für ein breites Anwendungsgebiet pflegeleicht möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Ausführungsbeispiel
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, die einen Ausschnitt
der Mattenstruktur in der Draufsicht zeigt.
[0007] Die in der Zeichnung dargestellte voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur besteht
aus einem Rechts/Rechts-Kettengewirke extrem grober Struktur, daß auf einer Raschelmaschine
mit entsprechend dimensionierten Wirkwerkzeugen hergestellt werden kann. Der Abstand
der beiden Gewirkeseiten des Grundgewirkes beträgt ca. 12 mm und der Abstand a der
Maschenstäbchen ca. 40 mm. In die Maschenstäbchen (2) der vorderen und hinteren Gewirkeseite
sind durchgehende Schußelemente 1 eingebunden, die dicht aneinanderliegen. Diese Schußelemente
1 bestehen aus seilartig geformten, losen Faserstrukturen 5 mit einem Durchmesser
von beispielsweise 20 mm. Der Durchmesser der Schußelemente 1 entspricht vorzugsweise
mindestens dem 10fachen Wert des Grundfadens. Im Ausführungsbeispiel bestehen die
Faserstrukturen 5 aus 100 % Baumwollfasern. Sie können auch aus anderen Naturfaserstoffen,
aus Synthesfaserstoffen oder Mischungen daraus hergestellt sein. Umhüllt sind die
seilartig geformten Faserstrukturen 5 mit einem schlauchförmigen, netzartigen Maschenschlauch
3, der aus mindestens vier in Längsrichtung spiralförmig verlaufenden Maschenstäbchen
4 gebildet wird. Die Ummantelung des Maschenschlauches 3 bewirkt, daß die losen Faserstrukturen
5 radial vorgespannt sind. Eine zusätzliche Vorspannung der Schußelemente 1 wird dadurch
erreicht, daß die verdichteten, losen Faserstrukturen 5 im Abstand a in den Maschenstäbchen
2 des Kettengewirkes radial geschnürt eingebunden sind.
1. Voluminöse sprungelastische Mattenstruktur, bestehend aus einem Kettengewirke mit
eingearbeiteten Schußelementen aus Faserstrukturen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schußelemente (1) aus seilartig geformten, elastischen losen Faserstrukturen (5) bestehen,
die in den Bindungselementen (2) der Kettengewirkestruktur im Abstand (a) der Wirkmaschenstäbchen
radial geschnürt eingebunden sind.
2. Mattenstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seilartig geformten
losen Faserstrukturen (5) durch einen schlauchförmigen, netzartigen Maschenmantel
(3) radial vorgspannt sind.
3. Mattenstruktur nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettengewirkestruktur
ein extrem grobes Rechts/Rechts-Gewirke ist.
4. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannten
Schußelemente (1) als durchgehende Parallelschüsse, vorzugsweise als Vollschuß, eingebunden
sind.
5. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannten
Schußelemente (1) als zwei getrennte Systeme im Wechsel von den Maschen der vorderen
und hinteren Nadelbarre eingebunden sind.
6. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschenmantel
(3) aus mindestens vier in Längsrichtung spiralförmig verlaufenden Maschenstäbchen
(4) besteht.
7. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente
(1) auf beiden Seiten der R/R-Maschenstruktur gleiche oder unterschiedliche Abmessungen
und Materialzusammensetzung aufweisen.
8. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente
(1) aus Naturfaserstoffen, synthetischen Faserstoffen oder Mischungen daraus bestehen.
9. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der Schußelemente (1) mindestens dem 10fachen Wert des Grundfadens der Bindungselemente
(2) entspricht.
10. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente
(1) in Längs- und/oder in Querrichtung eingebunden sind.
11. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche textile
und/oder nichttextile Verstärkungselemente in Kett- und/oder Schußrichtung eingebunden
sind.