[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, wie definiert im ersten Teil des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 43 07 397 bekannt zu erachten. Dabei handelt
es sich um die Herstellung und das mit Beton Auskleiden eines Brunnenschachtes, also
um das in den Boden Anbringen eines Rohrkörpers, dessen Durchmesser per definitionem
zu höchstens einigen Metern beschränkt ist und dessen in den Boden reichendes Ende
offen bleibt.
[0003] Die Innenumfangsfläche des herzustellenden Rohrkörpers hat dabei, in senkrechter
Richtung gesehen, ein Sägezahnprofil. Zu diesem Zweck wird eine Innenschalung verwendet,
welche aus einer Anzahl von übereinander angeordneten, nach oben konisch verjüngenden
Ringen zusammengesetzt ist. Nach dem Vergiessen und Erhärten eines Ringabschnittes
des erwünschten Rohrkörpers im Schalungsraum wird das System der Innenschalungsringe
und der geformte Rohrkörperabschnitt insgesamt in den Boden gesenkt, worauf die Innenschalungsringe
demontiert und aufs neue in der Vergiesslage innerhalb der festen Aussenschalung montiert
werden und dabei auf dem oberen Ende des bereits geformten und in den Boden reichenden
Rohrkörpers abgestützt werden.
[0004] Die Erfindung beabsichtigt nunmehr ein Verfahren zu schaffen, das insbesondere zum
Herstellen von in den Boden reichenden Rohrkörpern grösseren Durchmessers (d.h. eines
Durchmessers von 10 Meter und mehr) geeignet ist. Das Rohrkörper soll dabei am in
den Boden reichenden Ende verschlossen sein.
[0005] Mehr insbesondere beabsichtigt die Erfindung eine Alternative für das in der Praxis
allgemein angewandte Tiefwandverfahren zu bieten, wenn im Boden Körper mit verhältnismässig
grossen Querschnittsabmessungen hergestellt werden müssen.
[0006] Zu diesem Zweck hat das erfindungsgemässe Verfahren die im zweiten des Anspruchs
1 definierten Merkmale.
[0007] Falls der herzustellende Rohrkörper bis unter Grundwasserniveau in den Boden reichen
soll, wie im ersten teil des Anspruchs 2 angegeben wird, weist das erfindungsgemässe
Verfahren die im zweiten Teil des Anspruchs 2 definierten Merkmale auf.
[0008] Indem das Stutzrohr einen verhältnismässig kleinen Durchmesser hat, kann er mittels
der üblichen Techniken, wie Rammen, Vibrieren oder Bohren hineingetrieben werden.
[0009] Zu bemerken ist, dass aus der DE 947540 ein Verfahren zur Herstellung eines senkrecht
in den Boden hineinreichenden Rohrkörpers bekannt ist, wobei der Rohrkörper ebenfalls
an seinem in den Boden hineinreichenden Ende verschlossen wird. In diesem Fall (siehe
Fig. 1-5) wird ein Schnittring verwendet, der mit einem den Rohrkörper am unteren
Ende verschliessenden Boden ein Ganzes bildet. Dabei besteht unterhalb der Schnittring/Bodenanordnung
ein Arbeitsraum, der über ein vom Boden nach oben reichendes Rohr ausgebaggert werden,
je nachdem der Rohrkörper weiter in den Boden sinken soll. Ein derartiges Verfahren
würde bei Rohrkörpern grösseren Durchmessers, wie erfindungsgemäss beabsichtigt, nicht
anwendbar sein.
[0010] Des weiteren ist aus der US 4,054,034 ein Verfahren bekannt geworden, wobei ab einer
Schwimmplatform auf offener See ein senkrecht in das Wasser hineinreichender Rohrkörper
grösseren Durchmessers (d.h. mehr als 10 Meter) hergestellt und in das Wasser abgesenkt
wird, welcher Rohrkörper an seinem in das Wasser hineinreichenden Ende verschlossen
ist. In diesem Fall wird auf einer schwimmenden Hilfsplatform zunächst der das untere
Ende des Rohrkörpers abschliessende Boden geformt, wonach die Rohrwandung allmählich
vom Raum zwischen einer festen Aussen- und Innenschalung geformt wird und mit dem
Boden durch Nachlassen von Tragkabeln insgesamt in das Wasser abgesenkt wird. Selbstverständlich
würde ein derartiges Verfahren zur Herstellung eines in den Boden reichenden Rohrkörpers
entsprechenden Durchmessers nicht anwendbar sein.
[0011] Schliesslich ist noch zu bemerken, dass es allgemein bekannt ist, rohrförmige Körper
aus Stahlbeton auf dem Boden zu errichten, indem eine aus einer Aussenschalung und
einer Innenschalung bestehende Gleitschalung aufwärts über den sich allmählich verlängernden
Rohrkörper verschoben wird. Dabei handelt es sich also um einen auf dem Boden zu errichtenden
Rohrkörper und eine aufwärts bewegende Schalung, während keine Erde ausgegraben wird.
[0012] Im Falle eines bis unter Grundwasserniveau reichenden Rohrkörpers empfiehlt es sich
das Entfernen bezw. Absaugen des Grund/Wassergemisches in der letzten Phase des Herstellungsverfahrens
unter gleichzeitiger Ergänzung von Wasser (z.B. über das zentral angeordnete Stützrohr)
durchzuführen, damit der Grundwasserspiegel soviel wie möglich unberührt bleibt. Nach
dem Vergiessen des Betons nach dem "Unterwasser-Betonnierverfahren" können gegebenenfalls
Zuganker gegen unerwünschtes Auftreiben angebracht werden, wonach das Wasser über
dem gegossenen Boden abgepumpt wird und danach auf diesem Boden ein die erwünschte
Wasserdichtheit fördernder Fertigboden aus z.B. Stahlbeton angebracht werden kann.
[0013] Die Erfindung ebzieht sich ebenfalls auf eine Vorrichtung zum Durchführen des obenbeschriebenen
Verfahrens, welche Vorrichtung eine auf dem Boden fest angeordnete Aussenschalung,
eine Innerhalb der letzteren errichtete Innenschalung, einen aus der Schalungsraum
zwischen Aussen- und Innenschalung senkrecht herunterschiebbaren Schnittring, sowie
Mittel zum Lockern und Abführen von Erde unterhalb und innerhalb des Schnittringes
aufweist.
[0014] Erfindungsgemäss wird diese Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschalung
von einem senkrecht im Boden hinabreichenden Stützrohr gestützt und zentriert wird.
[0015] Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal wird der Schneidering ebenfalls in bezug auf
das vertikale Stützrohr zentriert und zwar mittels einer Anzahl von sich radial vom
Schneidering bis an einer das Stützrohr umgebenden Gleitbuchse erstreckenden Elementen.
[0016] Eine besondere Ausführung wird dadurch erhalten, dass die radial verlaufenden Elemente
mit ihren Enden drehbar am Schneidering bezw. an der Gleitbuchse gelagert sind und
zugleicherzeit die Mittel zum Lockern und Transportieren der ausgegrabenen Erde bilden.
Zum Beispiel werden die radial verlaufenden Elemente von die Erde von aussen nach
innen fördernden Förderschnecken gebildet.
[0017] Eine bevorzugte Ausbildungsform hat das Merkmal, dass die Förderschneckenwellen durch
auf den äusseren Endteilen derselben vorgesehene Antriebsvorrichtungen hindurchragen
und auf ihren äusseren Enden je ein Ritzel tragen, das in einen am Innenumfang des
Schneideringes vorgesehenen Zahnkranz eingreift.
[0018] Die in der Horizontalebene umdrehende Transportschneckenanordnung bewirkt ein sehr
regelmässiges Abgraben und ist insbesondere geeignet zum Abgraben während der letzten
Phase, wenn der sich bildende Rohrkörper unter Grundwasserniveau gelangt ist. Die
in jener Phase durch die Transportschnecken vom Umfang nach innen transportierte Erde
kann danach im Zentrum mittels um das zentrale Stützrohr abwärts reichende Saugrohre
nach oben transportiert werden.
[0019] Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Gleitbuchse geteilt ausgebildet, sodass
sie gegebenenfalls später, z.B. kurz vor dem Erreichen des Grundwassers, mit den Transportschnecken
installiert werden kann.
[0020] Die Erfindung wird unten an Hand der Zeichnung mit einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Fig. 1 ist ein schematischer Vertikalschnitt durch eine auf dem Boden errichtete Anordnung
einer Innenschalung und einer Aussenschalung, in der Bereitschaft zum Herstellen eines
ersten (unteren) Abschnittes eines in den Boden anzubringenden Rohrkörpers;
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Schnitt, und zwar nach dem Durchführen einer Anzahl von
aufeinanderfolgenden Stufen des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 3 zeigt einen ähnlichen Vertikalschnitt und zwar nach dem Erreichen einer Tiefe,
welche weit unter dem Grundwasserspiegel liegt;
Fig. 4 zeigt einen ähnlichen Vertikalschnitt im Moment, in dem der geformte Rohrkörper
die erwünschte Tiefe erreicht hat und nach der "Unterwasser-Betonniertechnik" eine
das Rohr am unteren Ende verschliessende Bodenplatte geformt worden ist;
Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine die Aussenschalung und die Innenschalung
gegenseitig stützende Konstruktion;
Fig. 6 zeigt einen Horizontalschnitt durch ein Segment der zusammenarbeitenden Aussen-
und Innenschalung;
Fig. 7 zeigt eine schematische Draufsicht eines Schneideringes mit drei radial angeordneten
Transportschnecken;
Fig. 8 ist ein Vertikalschnitt durch den Schneidering nach Fig. 1, wobei einfachheitshalber
zwei Transportschnecken auf einer Linie gezeigt sind und
Fig. 8A zeigt einen Schnitt in vergrössertem Massstab des in Fig. 8 umkreisten Abschnitts.
[0021] Die schematischen Figuren 1-4 zeigen eine Anordnung einer Aussenschalung 1 und einer
Innenschalung 2, mit einem Formraum 3 dazwischen.
[0022] Die Aussenschalung 1 stützt auf dem Boden um die beim Durchführen des Verfahrens
allmählich abzugrabende Erdesäule 4 herum. Das Abgraben der Erdesäule 4 bedeutet,
dass die Innenschalung 2 freihängend über dem Boden gestützt werden soll. Fig. 1-4
zeigen eine Unterstützung mittels Tragarme 5 an einem zentralen Tragsäule 6. Diese
Tragsäule kann ein Rohr sein, das vorab - z.B. wenn die Innenschalung noch frei auf
dem Boden liegt - bis auf die erwünschte Tiefe (= Länge des anzubringenden Rohrkörpers)
in den Boden getrieben wird, worauf die Innenschalung 5 auf dem Rohr abgestützt wird.
Dabei kann durch das Rohr 6 in einer späteren Phase Wasser abgeführt werden zur Entlastung
des Grundwasserdruckes.
[0023] Nachdem der Formraum 3 mit einem erhärtbaren hydraulischen Mörtel, wie Betonmörtel,
vollgeschüttet ist und damit ein erster (unterer) Ringabschnitt des zu bildenden Rohrkörpers
hergestellt worden ist, wird die Erdesäule 4 über eine Höhe, welche etwas kleiner
als diejenige des geformten Ringabschnittes ist, abgegraben. Hierdurch kann der geformte
Abschnitt aus dem Formraum 3 absinken und wird dieser Raum zum Formen des nächsten
ringformigen Rohrabschnittes freigemacht. Auf diese Weise wird ein Rohrkörper 7 erhalten,
der schrittweise mit einem Abschnitt, der Höhe der Schalung 1, 2 entsprechend, verlängert
wird und - indem die Erdesäule 4 schrittweise abgegraben wird - in den Boden gesenkt
wird.
[0024] So zeigt Fig. 4 die Phase, in der der geformte Rohrkörper 7 eine Länge hat, die etwa
dreimal der Höhe der Schalung 1, 2 entspricht, während die Erdesäule 4 dabei über
die gleiche Höhe abgegraben worden ist. Das Abgraben der Erdesäule 4 kann dabei mittels
um die Tragsäule bezw. um das Rohrkörper 7 durch den Raum zwischen den Tragarmen 5
hineinzubringender Baggergeräte stattfinden.
[0025] Angenommen wird, dass Fig. 2 gleichfalls diejenige Phase in der Durchführung des
vorliegenden Verfahrens zeigt, in der der Grundwasserspiegel erreicht ist.
[0026] Von diesem Moment an soll das weitere Abgraben der Erdesäule 4 durch Absaugen eines
Erde/Wassergemisches stattfinden. Dazu können bekannte Saugköpfe und weitere Geräte
verwendet werden. Dabei empfiehlt es sich, jeweils soviel Wasser zuzuführen, wie der
Menge des abgeführten Erde/Wassergemisches entspricht.
[0027] Auf diese Weise werden unerwünschten Grundwasserströmen aus dem Gegend des gebildeten
Rohrkörpers 7 zum Raum innerhalb desselben entgegengewirkt.
[0028] Fig. 4 zeigt die Phase, in der der geformte Rohrkörper 7 die erwünschte Tiefe erreicht
hat und in der das untere Ende des Rohrkörpers abgeschlossen ist, indem eine Bodenplatte
8 aus "Unterwasserbeton" angebracht worden ist. Vor dem Anbringen der Bodenplatte
können, zwecks Verankerung derselben, Ankerelemente durch Taucher an dem unten an
Hand der Fig. 5 noch zu beschreibenden Bodenring 20 und am Rohr 6 geschweisst werden.
Nach dem Anbringen der abschliessenden Bodenplatte 8 kann die sich darüber befindliche
Wassersäule abgesaugt werden, worauf auf der Bodenplatte ein Stahlbetonboden angebracht
werden kann.
[0029] In der aus Fig. 4 ersichtlichen Situation wird der Grundwasserdruck unter der Bodenplatte
8 so hoch sein, dass nach dem Auspumpen des Rohrkörpers die Gefahr für Auftreiben
besteht. Zum Herabsetzen des Grundwasserdruckes kann sodann über das als permanenter
Teil im geformten Rohrkörper 7 verbleibende Rohr 6 Wasser abgeführt werden. Vorzugsweise
soll das Rohr 6 sich bis unterhalb der Bodenplatte 8 erstrecken.
[0030] Es wird nunmehr auf Fig. 5 und 6 hingewiessen, welche nähere Einzelheiten mit bezug
auf die Aussen- und Innenschalung 1 und 2, sowie die Unterstützung derselben zeigen.
Mit 10 ist eine sich um die Schalung 1, 2 erstreckende, gegebenenfalls aus gesonderten
Abschnitten bestehende, mit Ballast erschwerte Stützplatte bezeichnet, auf welcher
eine Anzahl von um die Schalung 1, 2 verteilt angeordneten Tragkonstruktionen 11 vorgesehen
sind. Die Tragkonstruktionen 11 sind mit einem sich (radial) nach innen erstreckenden
Tragarm 12 mit Aufhängeorganen 13 und 14 versehen, welche Organe bei 15 und 16 an
der Aussenschalung 1 bezw. der Innenschalung 2 befestigt sind.
[0031] Die Aussen- und Innenschalungen 1 und 2 werden im richtigen Abstand voneinander gehalten
mittels umgekehrt U-förmiger Brückenelemente 17, die an den Aufhängestellen von oben
her über die Aussen- und Innenschalung 1, 2 greifen und an ihren freien Schenkelenden
mit nach innen ragenden Klemmstücken auf der Aussenseite der Aussenbezw. Innenschalung
angreifen. Indem die Brückenelemente ein wenig gehoben werden, kann die Schalung 1,
2 nach dem Giessen und Erhärten eines Abschnittes des zu formenden Rohrkörpers ein
wenig erweitert werden, wodurch das Herabgleiten des geformten Rohrkörpers aus der
Schalung erleichtert wird.
[0032] Das periodisch statfindende Vergiessen des hydraulischen Mörtels und Verlängern der
Armierung des sich bildenden Rohrkörpers 9 geschieht dabei über die Zwischenräume
zwischen den Tragarmen 12 und diejenige zwischen den Brückenelementen 17.
[0033] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht bezw. einen Horizontalschnitt durch einen Umfangsteil
der Schalung 1, 2. Das gezeigte Umfangsteil enthält zwei Segmente mit jeweils einem
äusseren Schalungswandteil 1' bezw. 2', welches von aussen bezw. innen her von radial
verlaufenden Stützelementen 1" bezw. 2" gestützt werden und mit Hilfe der tangential
verlaufenden Spannelemente 1"' bezw, 2"' in der gewünschten, gebogenen Gestalt gehalten
werden. Der Radius R der Aussenschalung 1 kann z.B. 30 meter betragen, während die
Schalung eine wirksame Höhe von 1 meter haben kann.
[0034] Die gezeigte Schalungsanordnung ist von einer grundsätlich bekannten Art und wird
somit nicht näher beschrieben werden.
[0035] In der Querschnittszeichnung nach Fig. 5 ist noch ein keilförmiger Bodenring 20 gezeigt.
Dieser z.B. aus Stahl hergestellte Ring wird vor dem Formen der unteren Ringabschnitt
des Rohrkörpers unten in der Schalung 1, 2 angeordnet und trägt dazu bei, dass der
am Ring 20 haftende Rohrkörper sich "schneidend" - gemäss der senkrechten Strichlinie
- durch die Erde hindurchbewegt.
[0036] Der mittels des erfindungsgemässen Verfahrens in den Boden angebrachte Rohrkörper
kann als untererdischer Lagerraum für Erzeugnisse verschiedenster Art angewandt werden.
Das gegebenenfalls vorhandene Rohr 6 kann dabei als zentral stehende Tragsäule für
darauf abzustützende Vorrichtungen für den waagerechten und senkrechten Transport
von z.B. Kraftfahrzeugen dienen.
[0037] Desweiteren kann der Rohrkörper dienen als Fundament für darauf zu errichtende Bauten.
[0038] In Fig. 7 und 8 sind mit 21 drei Transportschnecken bezeichnet, welche ebensoviele
"Verbindungsspeichen" zwischen dem Innenumfang des Schneideringes 20 und einer das
zentral stehende Stützrohr 6 umgebenden Gleitbuchse 22 bilden. Die Transportschnecken
21 sind mit ihren innenliegenden Enden drehbar an der Gleitbuchse 22 gelagert. Auf
den aussenliegenden Enden der Transportschnecken 21 sitzen Ritzel 23, welche sich
abstützen auf und eingreifen in einen am Innenumfang des Schneideringes 20 angebrachten
Zahnkranz 24 (siehe Fig. 8A). Dabei werden die Transportschnecken 21 zusätzlich unterstützt
mittels drei Tragarme 25, welche sich je zwischen einer Hilfsgleitbuchse 26 und einer
Zwischenstelle 27 der respektiven Transportschnecken 21 erstrecken.
[0039] Auf den aussenliegenden Endteilen der Wellen der Transportschnecken 21 sind die mit
28 bezeichneten Antriebsvorrichtungen, z.B. Hydromotore, angeordnet, welche im Betrieb
über an der Innenseite des sich bildenden Rohrkörpers nach unten verlaufende Leitungen
gespeist werden.
[0040] Bei Erregung der Hydromotore 28 werden die Transportschnecken 21 angetrieben und
zwar in einer Richtung, wobei Erde von aussen nach innen transportiert wird. Zugleicherzeit
wickeln sich die Ritzel 23 an den äusseren Enden der Transportschneckenwelle sich
über den Zahnkranz 24 ab, wodurch die drehenden Transportschnecken 21 zugleicherzeit
um die Achse des Stützrohres 10 drehen und ein regelmässiges Abgraben über die ganze
Durchschnittsfläche innerhalb des Schneideringes 20 gewährleistet ist.
[0041] Die Transportschnecken 21 bewirken nicht nur einen gleichmässigen Transport von Erde
von aussen nach innen, sondern tragen ebenfalls dazu bei, dass der sich bildende Rohrkörper
7 (siehe Fig. 1-4) in bezug auf dem senkrechten Stützrohr 6 zentriert wird.
[0042] Es kann erwünscht sein, das Abgraben bis zum Erreichen des Grundwasserspiegels mit
bekannten Baggergeräten auszuführen, welche durch den Raum innerhalb der Innenschalung
eingebracht werden können und welche die abgegrabene Erde über durch den gleichen
Raum nach oben laufende Mittel abführen. In einem solchen Fall werden die Transportschnecken
21 zwecksmässig erst kurz vor dem Erreichen des Grundwasserspiegels installiert. Zu
diesem Zweck empfiehlt es sich, die Gleitbuchsen geteilt auszubilden, sodass sie in
einem späteren Zeitpunkt unterhalb der Stützstelle der Innenschalung um das zentral
stehende Stützrohr 3 angeordnet werden können.
[0043] Die von den Transportschnecken 1 von aussen nach innen transportierte Erde kann in
Form eines Erde/Wassergemisches nach oben abgesaugt werden, z.B. mittels der mit 29
bezeichneten, um das zentral stehende Stützrohr 6 vorgesehenen Saugrohre.
[0044] In Fig. 7 und 8 ist noch angegeben worden, dass das bis unterhalb der Tiefe des zu
bildenden Rohrkörpers 7 reichende Stützrohr 6 am unteren Ende in einem Filter 30 ausläuft.
1. Verfahren zur Herstellung eines senkrecht in den Boden reichenden Rohrkörpers, insbesondere
aus Stahlbeton, mit den folgenden Schritten:
- das Errichten einer auf dem Boden stützenden Aussenschalung und das Anbringen einer
Innenschalung;
- das Anbringen eines den Schalungsraum unten abschliessenden Schneideringes, an dem
Armierungsstäbe befestigt werden,
- das Vergiessen eines erhärtbaren hydraulischen Mörtels zum Formen eines ersten (unteren)
Abschnitts des Rohrkörpers;
- das gleichmässige Abgraben der Erde unterhalb des geformten und erhärteten Rohrabschnitts
über den Raum innerhalb der Innenschalung, wobei der geformte Rohrabschnitt zugleicherzeit
aus der Schalung absinkt;
das nach oben Verlängern des geformten Rohrabschnitts, indem hydraulischer Mörtel
in den beim vorangehenden Schritt frei gekommenen Schalungsraum vergossen wird;
- das weitere Abgraben und Abführen der Erde unterhalb des verlängerten Rohrabschnitts
usw. bis der geformte Rohrkörper die erwünschte Länge bezw. Tiefe erreicht hat,
dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschalung in einer festen Lage unterstützt wird, indem vor dem Abgraben
von Erde ein Stützrohr in der Achse des zu formenden Rohrkörpers in den Boden angeordnet
wird, und dass der geformte Rohrkörper am unteren Ende abgschlossen wird, indem eine
Bodenplatte vergossen wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines senkrecht bis unter dem Grundwasserspiegel in den
Boden reichenden Rohrkörpers, insbesondere aus Stahlbeton, mit den folgenden Schritten:
- das Errichten einer auf dem Boden stützenden Aussenschalung und das Anbringen einer
Innenschalung;
- das Anbringen eines den Schalungsraum unten abschliessenden Schneideringes, an dem
Armierungsstäbe befestigt werden,
- das Vergiessen eines erhärtbaren hydraulischen Mörtels zum Formen eines ersten (unteren)
Abschnitts des Rohrkörpers;
- das gleichmässige Abgraben der Erde unterhalb des geformten und erhärteten Rohrabschnitts
über den Raum innerhalb der Innenschalung, wobei der geformte Rohrabschnitt zugleicherzeit
aus der Schalung absinkt;
das nach oben Verlängern des geformten Rohrabschnitts, indem hydraulischer Mörtel
in den beim vorangehenden Schritt frei gekommenen Schalungsraum vergossen wird;
- das weitere Abgraben und Abführen der Erde unterhalb des verlängerten Rohrabschnitts
usw. bis der geformte Rohrkörper die erwünschte Länge bezw. Tiefe erreicht hat,
dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschalung in einer festen Lage unterstützt wird, indem vor dem Abgraben
von Erde ein Stützrohr in der Achse des zu bildenden Rohrkörpers bis unterhalb der
erwünschten Tiefe des Rohrkörpers in den Boden angebracht wird, dass beim Erreichen
des Grundwasserspiegels das Abgraben von Erde unterhalb des sich bildenden Rohrkörpers
durch Absaugen eines Grund/Wassergemisches fortgesetzt wird und dass der geformte
Rohrkörper am unteren Ende abgeschlossen wird, indem im unteren Ende nach der Unterwasser-Betonniertechnik
ein Boden angebracht wird, worauf das Grundwasser oberhalb des angebrachten Bodens
abgepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennezeichnet, dass das Absaugen des Grund/Wassergemisches unter gleichzeitigem Hinzufügen von Wasser
durchgeführt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Ansprüchen 1-3, mit
einer fest auf dem Boden errichteten Aussenschalung;
einer innerhalb derselben errichteten Innenschalung;
einem im Schalungsraum zwischen Aussen- und Innenschalung in senkrechter Richtung
verschiebbaren Schneidering,
sowie Mitteln zum Lockern und Abführen von Erde unterhalb und innerhalb des Schnittringes
hinweg,
dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschalung durch ein senkrecht in den Boden hinabreichendes Stützrohr
gestützt bezw. zentriert wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidering ebenfalls, mittels einer Anzahl von radial vom Schneidering
bis zu einer das Stützrohr umgebenden Gleitbuchse reichenden Elementen in bezug auf
das Stützrohr zentriert wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die sich radial erstreckenden Elemente mit ihren Enden drehbar am Schneidering
bezw. an der Gleitbuchse gelagert sind und ebenfalls die Mittel zum Lockern und Transportieren
der Erde bilden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die sich radial erstreckenden Elemente von die Erde von aussen nach innen fördernden
Förderschnecken gebildet werden.
8. Vorrichtug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderschneckenwellen durch auf ihren äusseren Endabschnitten vorgesehene
Antriebsvorrichtungen hindurch ragen und auf ihren Enden ein Ritzel tragen, das in
einen am Innenumfang des Schneideringes angeordneten Zahnkranz eingreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtungen Hydromotore sind.
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 5-9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitbuchse geteilt ausgebildet ist.