[0001] Die Erfindung betrifft ein Dachfenster, insbesondere Schwingflügel-Dachfenster, mit
einen Blendrahmen und einen Flügelrahmen, der mittels gelenkig an ihm angeordneten
Hilfsrahmenprofilen um eine Schwingachse schwenkbeweglich gelagert ist, wobei die
Schwingachse horizontal verläuft und sich etwa im mittleren Bereich am Flügelrahmen
befindet, und mit einem, mindestens an einem der Längsholme des Flügelrahmens angeordneten
Führungselement, das sich beim Schwingöffnen des Flügelrahmens entlang einer an Blendrahmen
ausgebildeten Führungsbahn bewegt, die in bezug zur Ebene der Oberseite des Blendrahmens
auf unterschiedlichen Höhenniveaus liegt.
[0002] Unter Schwingflügel-Dachfenster sind Fenster zu verstehen, deren Blendrahmen in die
Dachhaut eingebaut und deren Flügelrahmen um eine etwa in der Mitte vom Flügelrahmen
liegende Achse schwingbar sind. Derartige Schwingflügel-Dachfenster haben den Vorteil,
daß sie zum Beispiel zum Reinigen der Außenseite der Verglasung um die Schwingachse
derart weit verschwenkt werden können, daß die Außenglasfläche vom Innenraum her gereinigt
werden kann. Die Schwingachse bildet somit nicht nur die Möglichkeit der Belüftungsstellung
(Schwingöffnungsstellung), sondern ferner auch eine einfache Außenglasreinigung.
[0003] Ferner sind Dachfenster, insbesondere Wohndachfenster, bekannt, die als Klappfenster
ausgebildet sind, das heißt, der Fensterflügel ist im Bereich des oberen Blendrahmen-Querprofils
schwenkbar gelagert. Während bei einen Schwingfenster infolge der schwerpunktnahen
Anordnung der Schwingachse beim Öffnen ein nicht allzu großes Drehmoment aufgebracht
werden muß, ist bei einen Klappfenster aufgrund des vom Gewicht des Fensterflügels
erzeugten Drehmoments eine entsprechend größere Kraft für ein Öffnen des Fensters
notwendig.
[0004] Es sind auch Klappschwingfenster bekannt, die sowohl eine Klappbewegung als auch
eine Schwingbewegung des Flügelrahmens zulassen. Die hier vorliegende Erfindung befaßt
sich mit Schwingfenstern oder aber auch mit Klappschwingfenstern. Das heißt, der Flügelrahmen
ist stets um eine etwa in seinem mittigen Bereich liegende Schwingachse beweglich
gelagert.
[0005] Um bei einen Schwingflügel-Dachfenster eine besonders kostengünstige Konstruktion
zu erzielen, ist es möglich, den Schwingflügel mit einfach gebremsten Drehlagern auszustatten,
die möglichst genau in der Mitte der Seitenholme des Flügelrahmens liegen, so daß
der Fensterflügel gewichtsmäßig etwa ausbalanciert ist. Befinden sich jedoch -bei
einer anderen Bauform- die Drehlager zwar noch im mittigen Bereich, jedoch nicht genau
in der Mitte der Seitenholme des Flügelrahmens, so läßt sich bei geöffnetem Fenster
zwar eine bessere Kopffreiheit realisieren, jedoch ist aufgrund der Gewichtsverteilung
nunmehr eine Federvorrichtung erforderlich, die die Öffnungsbewegung unterstützt,
so daß das Drehmoment abgefangen wird, das in Richtung der Schließstellung wirkt.
[0006] Bei einem Schwingöffnen des Dachfensters schwenken die Hilfsrahmenprofile, die den
Längsholmen des Flügelrahmens zugeordnet sind, vom Flügelrahmen nach außen weg. Hierzu
ist es erforderlich, daß der Flügelrahmen am Blendrahmen mittels mindestens eines
Führungselements geführt wird. Vorzugsweise wird jedem Längsholm des Flügelrahmens
ein Führungselement zugeordnet, das beispielsweise die Form eines Führungszapfens
aufweist. Diese seitlich nach außen ragenden Führungselemente durchlaufen bei der
Schwingbewegung des Dachfensters jeweils eine Führungsbahn. Da die Schwingachse mit
Abstand zu dem jeweiligen Führungselement des Flügelrahmens liegt, werden bei der
Schwingöffnungsbewegung die Hilfsrahmenprofile ausgestellt, wobei sich gleichzeitig
das jeweilige Führungselement entlang der zugeordneten Führungsbahn bewegt.
[0007] Bei Fenstern der eingangs genannten Art kann es vorkommen, daß sich der Flügelrahmen
selbsttätig in eine nicht gewünschte Stellung bewegt. Dies tritt insbesondere dann
auf, wenn das Fenster in ein Dach mit einer starken Neigung eingebaut wird und/oder
die Kraft der erwähnten Federvorrichtung, beispielsweise der Druck einer Gasfeder,
zu groß ist. In diesen Fällen fährt der Flügel nach dem Öffnen des Handgriffs von
selbst in die maximale Öffnungsstellung, die von der Federvorrichtung unterstützt
wird. Andererseits tritt bei sehr geringen Dachneigungen und/oder bei zu schwachen
Federvorrichtungen, beispielsweise zu schwach gefüllten oder gealterten Gasfedern,
der Fall auf, daß die Federvorrichtung den Flügelrahmen beim Schwingöffnen nicht in
der Schwingstellung zu halten vermag.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Auftreten der vorstehend genannten
Extremfälle in der Praxis zu vermeiden, das heißt, der Flügelrahmen soll in der gewünschten
Öffnungsstellung verbleiben.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Führungsbahn zwischen
ihren beiden Endbereichen mindestens eine den Flügelrahmen in gewünschter Schwingöffnungsstellung
haltende Höhenumlenkung für das Führungselement aufweist. Aufgrund der Höhenumlenkung
liegt für das zugeordnete Führungselement ein Hindernis vor, das nur durch erhöhte
Kraftaufwendung auf den Fensterflügel überwunden werden kann. Demzufolge verbleibt
das Führungselement in der sich aus der Höhenumlenkung ergebenden Stellung, so daß
ein selbsttätiges Verstellen des Flügels nicht auftritt. Die Höhenumlenkung behindert
andererseits die Öffnungsbewegung oder Schließbewegung des Flügelrahmens nicht, da
das Führungselement die Höhenumlenkung überwinden kann, sofern die erhöhte Kraftaufwendung
auf den Flügel ausgeübt wird, beispielsweise durch Zug oder Druck des Benutzers an
der Handhabe des Flügelrahmens.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Höhenumlenkung eine
zur Ebene der Oberseite des Blendrahmens konvexe Gestalt aufweist. Insbesondere kann
vorgesehen sein, daß die Höhenumlenkung eine die Ebene der Oberseite des Blendrahmens
überragende Erhebung ist. Diese Ausgestaltungen haben zur Folge, daß bei der Schwingöffnungsbewegung
aus der geschlossenen Stellung des Flügelrahmens heraus das Führungselement gegen
die Flanke der konvexen Gestalt beziehungsweise der Erhebung anläuft und demzufolge
der Flügelrahmen in dieser Stellung gestoppt und gehalten wird. In dieser Stellung
kann beispielsweise die Federvorrichtung noch wirken, die eine Öffnungshilfe darstellt.
Die Federkraft ist jedoch nicht so groß, daß das Führungselement die Höhenumlenkung
selbsttätig überwinden kann. Bei der Schließbewegung des Fensters aus der vollständig
geöffneten Schwingstellung läuft das Führungselement auf die andere, gegenüberliegende
Flanke der Erhebung beziehungsweise die entsprechende Flanke der konvexen Gestalt
an, so daß sich dort eine Fixierung der Stellung des Flügelrahmens einstellt. In dieser
Position steht die Ebene des Flügelrahmens beispielsweise etwa vertikal.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Höhenumlenkung
eine zur Ebene der Oberseite des Blendrahmens konkave Gestalt aufweist. Insbesondere
kann vorgesehen sein, daß die Höhenumlenkung eine in die Ebene der Oberseite des Blendrahmens
hineinragende Vertiefung ist. Sobald das Führungselement in die tiefste Stelle der
konkaven Gestalt beziehungsweise in die Vertiefung einfährt, stellt sich die Flügelrahmenfixierung
ein, das heißt, der Flügelrahmen ist in dieser Position gehalten, so daß sie sich
selbsttätig nicht verstellt. Aus dem vorstehenden wird deutlich, daß im Falle einer
konvexen Gestalt, einer Erhebung, einer konkaven Gestalt oder einer Vertiefung stets
eine bestimmte Winkelstellung des Flügelrahmens fixiert wird. Sofern mehrere derartige
Fixierstellen entlang der Führungsbahn vorgesehen sind, lassen sich demzufolge verschiedene
Schwingöffnungsstellungen des Flügelrahmens fixieren.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Steigungswinkel auf
der Seite der konvexen Gestalt beziehungsweise Erhebung, gegen die das Führungselement
beim Schwingöffnen des Flügelrahmens anläuft, größer ist, als auf der Seite der konvexen
Gestalt beziehungsweise Erhebung, gegen die das Führungselement beim Schließen des
Flügelrahmens anläuft. Es liegt demgemäß eine Asymmetrie vor, die bewirkt, daß beim
Öffnen des Flügelrahmens eine größere Kraft zum überwinden der Höhenumlenkung erforderlich
ist, als beim Schließvorgang. Dies ist vorgesehen, weil der Flügelrahmen beim Öffnungsvorgang
vorzugsweise durch die bereits erwähnte Federvorrichtung unterstützt wird, das heißt,
gegebenenfalls sogar ein selbsttätiges Öffnen bereits aufgrund der Federkraft erfolgt.
Die Federvorrichtung wirkt -nach einem weiteren Ausführungsbeispiel- besonders im
Anfangsbereich der Öffnung besonders stark, wenn diese erste Öffnungsbewegung mittels
einer Zusatzfeder besonders unterstützt wird. Um in diesem Öffnungswinkelbereich eine
Fixierung des Flügelrahmens zu erzielen, ist die erwähnte Asymmetrie der Höhenumlenkung
beziehungsweise eine entsprechend steile Flanke erforderlich, damit keine selbsttätige
Überwindung stattfindet. Vorteilhaft ist es, wenn die Höhenumlenkung als dem Blendrahmen
zuordenbares Aufsatzteil ausgebildet ist. Dieses Aufsatzteil wird an dem Flügelrahmen
des Dachfensters befestigt, bildet somit eine eigenständige, am Fensterflügel montierbare
Baueinheit.
[0013] Das Aufsatzteil weist bevorzugt eine Abstützpfanne für die bereits erwähnte, eine
Schwinghilfe bildende Federvorrichtung auf. Die Federvorrichtung ist bevorzugt als
axial wirkendes Federelement, insbesondere Teleskopfederelement, ausgebildet. Sie
kann beispielsweise mittels einer Gasdruckfeder realisiert werden, wobei vorzugsweise
jedem Längsholm des Flügelrahmens eine derartige Gasdruckfeder zugeordnet ist. Die
Befestigung der jeweiligen Gasdruckfeder erfolgt schwenkbar am Flügelrahmen, wobei
das freie Ende der jeweiligen Gasdruckfeder sich am Blendrahmen, bevorzugt an dem
Aufsatzteil, und zwar in der dort jeweils ausgebildeten Abstützpfanne, abstützt. Wird
der Flügelrahmen im Zuge der Öffnungsbewegung über einen bestimmten Öffnungswinkel
hinaus geöffnet, so hebt das freie Ende der jeweiligen Federvorrichtung ab, das heißt,
es verläßt die pfannenartig ausgebildetete Abstützaufnahme.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn das Führungselement einen kreisförmigen oder einen nicht
kreisförmigen Querschnitt aufweist. Sofern das Führungselement einen nicht kreisförmigen
Querschnitt besitzt, führt es beim Durchlaufen der Höhenumlenkung eine Schwenkbewegung
um seine Längsachse durch. Dieses Verschwenken erfordert einen zusätzlichen Kraftaufwand,
der sich vorteilhaft auf die Fixierung der jeweiligen Flügelrahmenstellung auswirkt.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Höhenumlenkung als insbesondere dreiseitig
geschlossener Höhenumlenkungskanal ausgebildet ist. Demzufolge ragt das Führungselement
in die offene Seite des Höhenumlenkungskanal hinein und wird dort sowohl oben als
auch unten geführt, wobei der Abstand der Kanalwandungen derart gewählt werden kann,
daß das Führungselement ein geringes Spiel im Höhenumlenkungskanal aufweist oder sogar
eine leichte Klemmwirkung erzielt wird, die in bestimmten Abschnitten der Führungsbahn
größer oder kleiner sein kann, beispielsweise in den Bereichen, in denen eine Fixierung
des Flügelrahmens gewünscht ist. Auch ist es möglich, die Reibung entlang der Führungsbahn
unterschiedlich einzustellen.
[0016] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
zwar zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Dachfensters in Anfangsöffnungsschwingstellung,
- Figur 2
- eine Detailansicht eines Führungselements, daß sich entlang einer Führungsbahn auf
der Oberfläche eines Blendrahmens des Wohndachfensters bewegt,
- Figur 3
- eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, jedoch mit einem andersartig gestalteten
Führungselement,
- Figur 4
- eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Dachfensters,
ebenfalls in Anfangsschwingöffnungsstellung,
- Figur 5
- eine der Figur 4 entsprechende Darstellung, jedoch bei weiter geöffnetem Fenster,
- Figur 6
- eine Höhenumlenkung, die als Aufsatzteil ausgebildet ist und zur Aufnahme des Führungselements
dient,
- Figur 7
- eine Schnittansicht durch die Höhenumlenkung der Figur 6,
- Figur 8
- eine Höhenumlenkung nach einem anderen Ausführungsbeispiel und
- Figur 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Höhenumlenkung.
[0017] Die Figur 1 zeigt ein Wohndachfenster 1 in Seitenansicht, das sich in geöffneter
Anfangsschwingposition befindet. Das Wohndachfenster 1 ist als Klapp-/Schwing-Flügel-Dachfenster
ausgebildet. Es weist einen Blendrahmen 2 und einen Flügelrahmen 3 auf. Der für den
Einbau in eine nicht dargestellte Dachhaut vorgesehene Blendrahmen 2 besitzt zwei
parallel zueinander beabstandet verlaufende Längsholme 4 und zwei ebenfalls parallel
zueinander beabstandet verlaufende Querholme 5. Entsprechend ist der Flügelrahmen
3 mit zwei parallel zueinander beabstandet verlaufenden Längsholmen 6 sowie mit zwei
parallel zueinander beabstandet verlaufenden Querholmen 7 ausgestattet. Die beiden
Längsholme 6 des Flügelrahmens 3 weisen im Bereich ihrer Abschnitte 9 Hilfsrahmenprofile
10 auf, die am Blendrahmen 2 im Bereich des -in Einbauposition oberen- Querholms 5
um eine horizontale Achse 11 und am Flügelrahmen 3 um eine horizontale Achse 12 schwenkbar
gelagert sind.
[0018] Befindet sich der Flügelrahmen 3 in Schließstellung, so liegen die Hilfsrahmenprofile
10 parallel auf den Längsholmen 6 auf und sind in dieser Position fixiert. Wird der
Betätigungsgriff 8 in Klapposition verschwenkt, so bleiben die Hilfsrahmenprofile
10 auf den Längsholmen 6 parallel gekuppelt, und es ist ein Verschwenken des Flügelrahmens
3 um die Achse 11 in Klappstellung möglich. Wird der Betätigungsgriff 8 in Schwingstellung
verbracht und das Wohndachfenster 1 geöffnet, so wird die in Figur 1 gezeichnete Stellung
eingenommen, in der eine Entkopplung der Hilfsrahmenprofile 10 von den Längsholmen
6 des Flügelrahmens 3 vorliegt, so daß die Hilfsrahmenprofile 10 gegenüber den Längsholmen
6 um die Achse 12 in eine Winkelposition verschwenken. Gleichzeitig verschwenkt die
Gesamtanordnung um die Achse 11. Zur Realisierung dieser Bewegung ist an den Außenseiten
13 der Längsholme 6 jeweils ein Führungselement 14 befestigt, das sich entlang einer
Führungsbahn 15 abstützt. Die Achsen 11 und 12 sowie das Führungselement 14 liegen
-wie aus der Figur 1 ersichtlich- in der dort dargestellten Schwingöffnungsstellung
auf Eckpunkten eines gedachten Dreiecks. Insofern weist das Führungselement 14 von
der Achse 12 einen Abstand auf. Die Achse 12 bildet eine Schwingachse, die es erlaubt,
den Flügelrahmen 3 maximal etwa um 180° zu drehen, wodurch die Außenseite des Flügelrahmens
3 dem Blendrahmen 2 zugekehrt wird, so daß zum Beispiel die Außenseite der Verglasung
vom Raum her gereinigt werden kann. Ferner ermöglicht die Schwingachse eine extrem
weite Fensteröffnung, wie sie aus der Figur 5 hervorgeht.
[0019] Aus der Figur 1 ist ersichtlich, daß an jedem Längsholm 6 des Flügelrahmens 3, schwenkbeweglich
um eine horizontale Achse 16, eine Federvorrichtung 17 angeordnet ist, die jeweils
eine Schwinghilfe 18 beim Öffnen des Wohndachfensters 1 bildet. Die Federvorrichtung
17 ist teleskopartig ausgebildet; sie besitzt ein Gehäuse 19, in dem sich eine nicht
dargestellte Schraubendruckfeder befindet, die mit einer axial verlagerbaren Betätigungsstange
20 zusammenwirkt. Anstelle der Schraubendruckfeder oder zusätzlich zu dieser kann
jedoch auch eine Gasfüllung im Gehäuse 19 enthalten sein, das heißt, die Federvorrichtung
17 ist als Gasdruckfeder ausgebildet. Am zur Betätigungsstange 20 gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 19 ist eine fest stehende Stützstange 21 befestigt, die mit einer
am Blendrahmen 2 angeordneten Abstützaufnahme 22 in bestimmten Schwenkwinkelbereichen
des Flügelrahmens 3 zusammenwirkt. Das dem Gehäuse 19 abgewandte Ende der Betätigungsstange
20 weist einen Betätigungsstangenkopf 23 auf, der um die Achse 16 schwenkbar an dem
Flügelrahmen 3 gelagert ist. Vorzugsweise ist der Schwenkwinkel durch geeignete, nicht
dargestellte Anschlagmittel innerhalb eines bestimmten Bereichs begrenzt, um zu verhindern,
daß bei weit geöffnetem Fenster die Federvorrichtung 17 in eine Drehposition gelangt,
in der sie die Sicht seitlich aus dem Fenster behindern könnte. Das Ende 24 der Stützstange
21 bildet ein freies Ende der Federvorrichtung 17. Dies bedeutet, daß es ab Erreichen
einer bestimmten Öffnungsstellung des Fensters von der Abstützaufnahme 22 abheben
kann, wie dies aus der Figur 5 hervorgeht. Die Abstützaufnahme 22 weist ein Gegenlager
26 in Form einer Aufnahmevertiefung 27 auf, in die das freie Ende der Federvorrichtung
17 eintreten kann. Auf diese Art und Weise stützt sich die Federvorrichtung 17 einerseits
am Blendrahmen 2 und andererseits am Flügelrahmen 3 ab, so daß -im Anfangs-Schwingöffnungsbereich-
das Fenster eine Öffnungshilfe erhält. Wird das Wohndachfenster 1 gegenüber der Stellung
der Figur 1 weiter geöffnet, so verlagert sich dabei das Führungselement 14 in Richtung
des in der Figur 1 eingezeichneten Pfeils 28, das heißt, es durchläuft dabei ein entsprechendes
Teilstück der Führungsbahn 15. Die Führungsbahn 15 ist als dreiseitig geschlossener
Höhenumlenkungskanal 29 ausgebildet, der sich an dem jeweiligen Längsholm 4 des Blendrahmens
2 befindet. In bezug zur Ebene 30 der Oberseite 31 des Blendrahmens 2, insbesondere
hinsichtlich dessen Längsholmen 4, weist die Führungsbahn 15 unterschiedliche Höhenniveaus
auf, die daraus resultieren, daß zwischen den beiden Endbereichen 32 und 33 des Führungskanals
15 eine Höhenumlenkung 34 liegt, das heißt, die Führungsbahn 15 weist von der Oberseite
31 über ihre Länge nicht überall den gleichen Abstand auf, sondern zwischen den Endbereichen
32 und 33 zumindest einen Abschnitt, der der Oberseite 31 einen geringeren oder einen
größeren Abstand aufweist, so daß die bereits erwähnte Höhenumlenkung 34 gebildet
wird. Dies hat zur Folge, daß bei einer Öffnungsbewegung oder aber auch Schließbewegung
des Flügelrahmens 3 das Führungselement 4 die Höhenumlenkung 34 überwinden muß, was
einen zusätzlichen Kraftaufwand erfordert, der von dem Benutzer am Betätigungsgriff
8 aufzubringen ist. Dementsprechend erfolgt eine Fensterflügelfixierung, wenn das
Führungselement 14 gegen die entsprechende Flanke der Höhenumlenkung 34 anläuft. Eine
selbsttätige Verstellung des jeweiligen Öffnungswinkels des Flügelrahmens 3 wird dadurch
verhindert. Selbstverständlich ist es möglich, über die Länge der Führungsbahn 15
mehrere Höhenumlenkungen 34 vorzusehen, so daß der Flügelrahmen 3 in mehreren Winkelpositionen
fixiert werden kann.
[0020] Das Führungselement 14 ist in Figur 2 im Detail dargestellt. Es besteht aus einem
seitlich aus dem Längsholm 6 herausragenden zylindrischen Zapfen 35 mit kreisförmigen
Querschnitt. Es ist erkennbar, daß der Zapfen 35 auf der eben ausgebildeten Oberseite
31 des Längsholms 4 aufliegt. Demzufolge befindet sich beim Ausführungsbeispiel der
Figur 2 die Führungsbahn 15 somit auf der Oberseite 31 des Blendrahmens 2.
[0021] Gemäß Figur 3 kann nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen
sein, daß das Führungselement 14 einen seitlich aus dem Längsholm 6 des Flügelsrahmens
3 herausragenden Bolzen 36 aufweist, auf den -drehbeweglich- ein Gleitstein 37 angeordnet
ist. Der Gleitstein 37 liegt mit einer Stützfläche 38 auf der ebenen Oberseite 31,
die die Führungsbahn 15 bildet, auf. Der Gleitstein 37 besitzt auf einander gegenüberliegenden
Seiten jeweils dachartig zulaufende Verlagerungsschrägen 39, 40, die mit der Höhenumlenkung
zusammenwirken, wie nachstehend noch näher beschrieben wird.
[0022] Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Wohndachfensters 1, die sich
gegenüber der Ausführungsform der Figur 1 dadurch unterscheidet, daß anstelle eines
Zapfens 35 ein Gleitstein 37 vorgesehen ist, der sich entlang der ebenen Oberseite
31 des Blendrahmens 2 entlang der Führungsbahn 15 bewegt, wenn der Flügelrahmen 3
verschwenkt wird. Zwischen den Endbereichen 32, 33 der Führungsbahn 15 liegt eine
Höhenumlenkung 34, die als Aufsatzteil 41 ausgebildet ist, das heißt sie wird dem
Blendrahmen 2 zugeordnet und dort beispielsweise mittels Schrauben gehalten. Das Aufsatzteil
41 ist derart ausgebildet, daß es eine Abstützaufnahme 22 für die Stützstange 21 der
Federvorrichtung 17 aufweist. Auf die konstruktive Ausgestaltung des Aufsatzteils
41 wird nachstehend näher eingegangen.
[0023] Die Figur 5 zeigt das Ausführungsbeispiel der Figur 4, wobei sich der Flügelrahmen
3 jedoch in einer weiter geöffneten Stellung befindet. Es ist erkennbar, daß durch
das weitere Öffnen die Federvorrichtung 17 nicht mehr mit dem Blendrahmen 2 zusammenwirkt,
das heißt sie wirkt keine Kraft mehr auf den Flügelrahmen 3 aus. Der das Führungselement
14 bildende Gleitstein 37 hat sich von seiner linksseitig des Aufsatzteils 41 liegenden
Position auf die rechte Seite von dem Aufsatzteil 41 bewegt, das heißt er hat das
Aufsatzteil 41 durchlaufen. Hierauf wird nachstehend ebenfalls näher eingegangen.
[0024] Die Figur 6 zeigt das Aufsatzteil 41, das eine Grundplatte 42 aufweist, die an ihrer
Unterseite Positionierzapfen 43 besitzt. Im am Blendrahmen 2 montierten Zustand greifen
sowohl die Grundplatte 42 als auch die Positionierzapfen 43 in den Blendrahmen 2 derart
ein, daß die Oberseite 31 des Blendrahmens 2 mit den eben verlaufenden Bereichen 44
und 45 der Oberseite der Grundplatte 2 fluchten. Die Bereiche 44 und 45 bilden somit
Abschnitte der Führungsbahn 15. Zwischen den Bereichen 44 und 45 liegt eine Höhenumlenkung
34, die von einer Erhebung 46 gebildet wird und ebenfalls der Führungsbahn 15 angehört.
Die Erhebung ist asymmetrisch ausgebildet, das heißt sie besitzt eine dem Bereich
44 zugeordnete Flanke 47, die steiler ist als die dem Bereich 45 zugeordnete Flanke
48. Die Führungsbahn 15 ist im Bereich der Erhebung 46 als Höhenumlenkungskanal 49
ausgebildet, das heißt von der Grundplatte 42 geht -gemäß Figur 7- eine Seitenwand
50 aus, von der ein Schenkel 51 ausgeht, wobei ein Teil der Grundplatte 42, die Seitenwand
50 und der Schenkel 51 ein U-Profil bilden, in dessen Inneren der Höhenumlenkungskanal
49 ausgebildet ist. Die Innenseite 52 des Schenkels 51 ist der Höhenkontur der Führungsbahn
15 im Bereich der Erhebung 46 entsprechend angepaßt, so daß eine exakte Führung des
Führungselements 14 innerhalb des Höhenumlenkungskanals 49 erfolgt. Da der Gleitstein
37 beim Einfahren in den Höhenumlenkungskanal 49 gegen die Flanke 47 der Erhebung
46 tritt, erfolgt eine Fixierung der entsprechenden Winkelstellung des Flügelrahmens
3. Um den Flügelrahmen 3 weiter zu öffnen, ist es erforderlich, eine entsprechend
große Verschwenkungskraft aufzubringen, das heißt der Benutzer muß eine entsprechende
Kraft am Betätigungsgriff 8 aufbringen. Hierdurch verschwenkt der Gleitstein 37, da
die Verlagerungsschräge 39 gegen die Flanke 47 tritt. Im Zuge der weiteren Öffnungsbewegung
gleitet der Gleitstein weiter durch den Höhenumlenkungskanal 49 und schwenkt dann
in die entgegengesetzte Richtung zurück, da die Verlagerungsschräge 40 gegen die gekrümmte
Innenseite 52 des Schenkels 51 tritt. Wird das Fenster wieder geschlossen, so erfolgt
eine entsprechend entgegengesetzte Bewegung des Gleitsteins 37, wobei er auf die Flanke
48 der Erhebung 46 auftrifft und dort die Fensterstellung fixiert. Durch entsprechenden
Kraftaufwand kann diese Fixierung wieder aufgehoben werden, wobei dies eine geringere
Kraft erfordert als beim Überwinden der Flanke 47, da die Flanke 48 flacher verläuft.
[0025] Es ist erkennbar, daß auf der Außenseite 53 des Schenkels 51 eine Abstützaufnahme
54 für die Federvorrichtung 17 ausgebildet ist.
[0026] Die Figur 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines mit Höhenumlenkung 34 versehenen
Aufsatzteils 41, das sich gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Figur 6 im wesentlichen
dadurch unterscheidet, daß keine Erhebung vorgesehen ist, sondern eine Vertiefung
55, das heißt beim Passieren des Höhenumlenkungskanals 49 tritt das Führungselement
14 in die Vertiefung 55 ein und fixiert auf diese Art und Weise die Stellung des Flügelrahmens
3.
[0027] Die Figur 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines mit Höhenumlenkung 34 versehenen
Aufsatzteils 41, das dem Ausführungsbeispiel der Figur 6 entspricht, jedoch zusätzlich
ein klappenartig verschwenkbares Passierelement 56 aufweist. Das Passierelement 56
weist einen seitlich zum Höhenumlenkungskanal 49 gelegenen Lagerschenkel 57 auf, der
um eine Achse 58 drehbar auf einem Zapfen 59 auf der Rückseite 60 der Seitenwand 50
gelagert ist (der Zapfen 59 geht aus der Figur 7 hervor). In den Höhenumlenkungskanal
49 reicht ein am Lagerschenkel 57 angeordnetes Steuerelement 60 hinein, das beidseitig
Auflaufschrägen 61 und 62 besitzt, um das Führungselement 14 passieren zu lassen,
das heißt: trifft das Führungselement 14 auf die Auflaufschräge 61 oder 62, so verschwenkt
das Passierelement 56 um die Achse 58 nach oben, so daß das Führungselement 14 passieren
kann. Da auf der Oberseite des Steuerelements 60 die Abstützaufnahme 54 für die Federvorrichtung
17 angeordnet ist, kann das Führungselement 14 selbst dann das Aufsatzteil 41 passieren,
wenn sich die Federvorrichtung 17 noch in der Abstützaufnahme 54 abstützt.
1. Dachfenster, insbesonder Schwingflügel-Dachfenster, mit einem Blendrahmen und einem
Flügelrahmen, der mittels gelenkig an ihm angeordneten Hilfsrahmenprofilen um eine
Schwingachse schwenkbeweglich gelagert ist, wobei die Schwingachse horizontal verläuft
und sich etwa im mittigen Bereich am Flügelrahmen befindet und mit einem, mindestens
an einem der Längsholme des Flügelrahmens angeordneten Führungselement, das sich beim
Schwingöffnen des Flügelrahmens entlang einer am Blendrahmen ausgebildeten Führungsbahn
bewegt, die in bezug zur Ebene der Oberseite des Blendrahmens auf unterschiedlichen
Höhenniveaus liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (15) zwischen ihren beiden Endbereichen (32,33) mindestens eine
den Flügelrahmen (3) in gewünschter Schwingöffnungsstellung haltende Höhenumlenkung
(34) für das Führungselement (14) aufweist.
2. Dachfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) eine zur Ebene (30) der Oberseite (31) des Blendrahmens
(2) konvexe Gestalt aufweist.
3. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) eine die Ebene (30) der Oberseite (31) des Blendrahmens
(2) überragende Erhebung (46) ist.
4. Dachfenster nach einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) eine zur Ebene (30) der Oberseite (31) des Blendrahmens
(2) konkave Gestalt aufweist.
5. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) eine in die Ebene (30) der Oberseite (31) des Blendrahmens
(2) hineinragende Vertiefung (55) ist.
6. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel auf der Seite der konvexen Gestalt oder Erhebung (46), gegen
die das Führungselement (14) beim Schwingöffnen des Flügelrahmens (3) anläuft, größer
ist als auf der Seite der konvexen Gestalt beziehungsweise Erhebung (46), gegen die
das Führungselement (14) beim Schließen des Flügelrahmens (3) anläuft.
7. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) als dem Blendrahmen (2) zuordenbares/zugeordnetes Aufsatzteil
(41) ausgebildet ist.
8. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufsatzteil (41) eine Abstützaufnahme (22,54) für eine, eine Schwinghilfe
bildende Federvorrichtung (17) aufweist.
9. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (14) einen kreisförmigen oder nicht kreisförmigen Querschnitt
aufweist.
10. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (14), insbesondere im Falle seines nicht kreisförmigen Querschnitts,
beim Durchlaufen der Höhenumlenkung (34) eine Schwenkbewegung um seine Längsachse
durchführt.
11. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) als insbesondere dreiseitig geschlossener Höhenumlenkungskanal
(49) ausgebildet ist.
12. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenumlenkung (34) etwa im oberen Drittel, im mittigen Bereich oder im unteren
Drittel bezüglich der Längserstreckung der Führungsbahn (15) liegt.